Unterbringung von Asylsuchenden in der GOPS des Spitals Muri Häufig gestellt Fragen / Antworten: 1. Wie viele Asylsuchende werden im Spital Muri beherbergt? Das Spital Muri ist bereit, max. 150 Asylsuchende in der GOPS aufzunehmen. Bereits die Unterbringung von 150 Personen in einem unterirdischen Zivilschutzspital stellt eine grosse Herausforderung dar. 2. Welche Nationalitäten haben die Asylsuchenden? Es werden vorwiegend junge Männer aus Eritrea in der GOPS aufgenommen. Ein geringer Teil der ebenfalls männlichen Asylsuchenden kann auch aus Somalia, Afghanistan und Syrien stammen. Familien mit Kindern dürfen nicht in einer unterirdischen Unterkunft untergebracht werden. 3. Wann werden die Asylsuchenden im Spital Muri eintreffen? Da der Kanton für seine Planung deutlich länger braucht als ursprünglich angenommen, gehen wir von einem Bezug ab Mitte Oktober 2015 aus. Für die Aufnahme wurden gewisse Bedingungen gestellt, u.a. zu Themen wie der Sicherheit für Mitarbeitende und Patienten/Besucher, Betreuung und Beschäftigung der Asylsuchenden. 4. Wie lange bleiben die Asylsuchenden in der Unterkunft? Die Asylsuchenden werden die GOPS wieder verlassen, sobald Platz in den oberirdischen Zentren zur Verfügung steht. Dies ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Flüchtlingsströme in Richtung Europa und der Schweiz. Einen genauen Zeitpunkt kann der Kanton nicht nennen. 5. Dürfen sich die Asylsuchenden auf dem Spitalareal aufhalten und wie wird das kontrolliert? Den Asylsuchenden ist es nicht erlaubt, sich auf dem Spitalgelände aufzuhalten. Gemäss Hausordnung des Spitals Muri dürfen sich auf dem Spitalareal nur Patienten, Besucher, Mitarbeitende, Zulieferer oder öffentliche Personen (Polizei, Gemeinde etc.) aufhalten. Die mit der Betreuung der Unterkunft beauftragte Sicherheitsfirma ORS Services AG wird die Einhaltung der Auflagen überwachen und bei Bedarf auch durchsetzen. Die Kantonspolizei wie auch die Regionalpolizei werden vermehrte Präsenz markieren. Im Aussenbereich der GOPS, südlich des Ein- bzw. Ausgangs, werden Aufenthaltscontainer aufgestellt. Damit wird sichergestellt, dass die Asylsuchenden auch Tageslicht haben. Es ist vorgesehen, den Aussenbereich um 22 Uhr zu schliessen um die Emissionen möglichst gering zu halten. 6. Wo dürfen sich die Asylsuchenden in der Gemeinde aufhalten? Grundsätzlich können sich diese Menschen im öffentlichen Raum frei bewegen. Natürlich müssen diese sich - wie alle anderen - an die Hausordnungen und Regeln halten. Die Betreuer werden z.B. auf die Schularealordnungen aufmerksam machen. 7. Wie viele Personen stehen für die Betreuung zur Verfügung? Das Team der Firma ORS Services AG wird für Muri ca. 20 Personen umfassen. Es werden während 24 Stunden / 7 Tage die Woche 4 Personen anwesend sein. Seite 2 8. Wen muss ich bei Problemen oder Fragen anrufen? Es gibt eine 24 Stunden Hotline, welche vom Betreuer-Team betrieben wird. Diese Nummer steht allen zur Verfügung und wird vor der ersten Belegung bekannt gegeben. 9. Wie wird sichergestellt, dass die Anliegen der Bevölkerung von Muri und der Nachbarschaft Gehör finden? Es ist eine Begleitgruppe ins Leben gerufen worden. Diese Begleitgruppe besteht aus Leuten von Gemeinderat, Gemeindeverwaltung, Repol, Kapo, Anwohnern, Spital und Kanton. 10. Wie verbringen die Asylsuchenden ihren Tag? Die Asylsuchenden werden durch Sozialarbeiter des Kantons und die Firma ORS Services AG betreut. Soweit heute bekannt, können sie einen Deutschkurs in Aarau besuchen. Zudem besteht die Möglichkeit, sie für gemeinnützige Einsätze aufzubieten. Die Asylsuchenden dürfen sich frei bewegen. Die Gemeinde Muri bietet die alten Trainingsplätzen im Brühl und die Anlagen in den Bachmatten für sportliche Betätigungen an. Die Asylsuchenden sind zudem selber für das Kochen, Putzen und Waschen verantwortlich. 11. Wird die Polizei mehr anwesend sein? Die Kantonspolizei und die Regionalpolizei werden in Muri und v.a. in unmittelbarer Nachbarschaft zum Spital vermehrt präsent sein. 12. Wie wird die Sicherheit der Spitalangestellten garantiert? Das Spital Muri hat bereits eine Übersicht der Dienste über das Haus erstellt und wird diese dem Sicherheitsunternehmen ORS übergeben. Die Asylsuchenden werden im 24-Stunden-Betrieb betreut, zusätzlich verstärkt mit Sicherheitspersonal. 13. Wird sich die Unterbringung von Asylsuchenden in der GOPS negativ auf den Ruf des Spitals auswirken? Es sind Bedenken vorhanden, dass unsere Patientinnen und Patienten das Spital wegen den Asylsuchenden nicht mehr aufsuchen werden. CEO Marco Beng ist jedoch überzeugt, dass die Ängste und die Verunsicherung der Bevölkerung auch schnell wieder abnehmen werden, wenn bald nach dem Bezug der GOPS gezeigt werden kann, dass die Sicherheit jederzeit gewährleistet ist. Die Asylsuchenden dürfen den Notfall des Spitals Muri nur dann aufsuchen, wenn sie effektiv krank sind. Dazu wird ein Arzt organisiert, der in der GOPS eine Ersttriage vornehmen wird. 14. Wieviel Geld steht den Asylsuchenden pro Tag zur Verfügung? Fr. 10.- pro Tag für alle Auslagen (Essen, Handy, etc.) plus Fr. 20.- pro Monat für Kleider. 15. Wer bezahlt die Verkehrsauslagen? Für vorgeschriebene Termine werden die Kosten übernommen. Alle anderen Kosten gehen zu Lasten der Asylsuchenden. Seite 3 16. Jeder hat ein Handy, wer finanziert das? Viele Asylsuchende kommen mit einem Handy an. Sie schliessen sehr günstige Abos ab. Sämtliche Kosten für Handys werden durch die Asylsuchenden selber finanziert. 17. Ich möchte helfen. Wo kann ich mich melden? Wenn Sie tatkräftig anpacken wollen, melden Sie sich am besten bei Netzwerk Asyl. Die Betreuungsfirma ORS steht in Kontakt mit Netzwerk Asyl, welche sich die letzten Jahre im Bereich Freiwilligenarbeit ein grosses Know-how und Beziehungsnetz aufgebaut hat. Begegnen Sie den Asylsuchenden im öffentlichen Raum. Gehen sie freundlich und offen auf die Leute zu. Das ist die grösste Hilfe. Muri, 10. September 2015
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