„Männer –wo ist unser Platz?“ Liebe Männer, das Rollenbild des Mannes hat in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Wandel erlebt. Alte Traditionen haben längst ausgedient, ein neues stringentes Männerbild fehlt. Unsere Anliegen und Bedürfnisse als Männer gehen nur allzu oft unter. Wir Männer hingegen neigen dazu, innerlich getrieben zu sein und uns über unsere Leistung zu definieren, uns manchmal auch darauf zu reduzieren. Wir sind oft Einzelkämpfer und trauen uns häufig nicht, unsere Schwächen anzunehmen und uns mit diesen zu zeigen. Meist regeln wir das dann irgendwie alleine. So ist es kaum verwunderlich, dass viele von uns Männern sich fragen, was sie eigentlich ausmacht. Wir vermissen zuweilen das Gefühl, irgendwo beheimatet zu sein, dazuzugehören, einen Platz einzunehmen, in uns zu ruhen. Wie können wir Männer solche Gefühle innerer Einsamkeit und Verlorenheit überwinden? Wie können wir unseren Platz in der Gesellschaft und in uns selbst finden? Wie finden wir Vertrauen und Verbundenheit? In Workshops werden wir uns auf unterschiedlichen Wegen dem Thema rund um den Mann und das Mannsein nähern, und natürlich soll wie immer ausreichend Raum und Zeit für die Begegnung und das Wiedersehen bleiben. Programmübersicht 09.00 Uhr Begrüßung und Plenum im Raum S 309 09.15 Uhr Vortrag Dr. Matthias Wagner „Männer –wo ist unser Platz?“ 10.30 Uhr Pause 11.00 Uhr Beginn der Workshops 1-8 13.00 Uhr Mittagessen 14.00Uhr Fortsetzung der Workshops 1-8 16.30 Uhr Pause 17.00 Uhr Plenum 19.15 Uhr Abendessen 21.15 Uhr Ende der Veranstaltung Anmeldung Bei Interesse überweise bitte bis spätestens 23.03.2016 die Teilnahmegebühr von 85.- Euro auf das Konto der Deutschen Bank Ravensburg, IBAN: DE72 6507 0084 0021 8008 00, Verwendungszweck „Männerkulturtag“. Eine kostenfreie Stornierung ist bis 10 Tage vor Veranstaltung möglich. Anschließend behalten wir uns vor, diese mit 80 % in Rechnung zu stellen. Melde Dich bitte per E-Mail (mailto: [email protected]) mit dem Vornamen, Nachnamen, sowie der Workshop Nummer Deiner Wahl und zwei Alternativen, falls Dein Wahl-/Wunsch-Workshop ausgebucht sein sollte, an. Erst nach Zahlungseingang und Anmeldung per E-Mail bist Du verbindlich angemeldet und erhältst eine Anmeldebestätigung. Die Plätze der Workshops werden nach Eingangsdatum der Zahlung vergeben. Die Teilnahmegebühr von 85.- Euro beinhaltet die Organisation, die Mahlzeiten mit Getränken und die Gebühren für Referenten. Workshop Beschreibungen Workshop 1 Dr. Johannes Vogler „Wem gehört die Zeit?“ Die Zeit ist der Feind des Mannes. Der Mann möchte sich entfalten, besser werden, sich entwickeln. Er möchte sich in etwas Besonderes verwandeln. Nie stellen wir die Richtigkeit eines solchen Verlangens, oder dieser Idee in Frage. Wir merken viel zu spät, dass sich unsere Psyche gar nicht entwickeln kann. Wir werden uns vergeblich bemühen, wenn wir in Zukunft bessere Männer sein wollen. Eingebettet in das eben gewesene der Vergangenheit und dem noch nicht Sein der Zukunft, laufen wir dem, wie es SEIN SOLL hinterher und verkennen, was IST. Im Workshop untersuchen wir das Thema am Beispiel Beruf, Sex, Sport, Freizeit-Vergnügen oder Spiritualität. Dr. med. Johannes Vogler, Arzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, geb. 1951, 20 Jahre Chefarzt in 3 renommierten Psychosomatischen Kliniken, seit 2013 als Coach und Psychotherapeut selbstständig in eigener Praxis. Seit 23 Jahren zum zweiten Mal verheiratet. Lebt zusammen mit seiner Frau in Wangen im Allgäu. Workshop 2 Reinhold H. Schäfer „Wie sieht es mit dem Königreich aus?“ Mit Hilfe von alten Männerritualen und moderner Collagentechnik finden die Teilnehmer heraus, wo ihr Platz in ihrem eigenen männlichen Königreich liegt. Jeder Mann erstellt diese Collage auf DIN A 2 – Flipchart-Papier und wird überrascht sein wieviel Reichtum, Licht aber auch Schatten dort zu finden ist. Aus jedem individuellen Collagenbild filtern wir dann am Ende einen wichtigen Begriff heraus, der von zentraler Bedeutung für diesen Mann ist. Anschließend fügen alle Männer das Ganze zu einem Gruppengedicht zusammen, das viel über den Platz der Männer in dieser Welt aussagt. Reinhold Hermann Schäfer, Bremen, Schauspieler, seit 20 Jahren Männercoach/ Initiationsmentor sowie Buchautor verschiedener Männerbücher. Siehe: www.maenner-initiation.de Workshop 3 Axel Hupfeld „Wo ist mein Platz nach Trennung/Scheidung von der Partnerin/Ehefrau und den Kindern?“ Thematisiert werden die psychischen und sozialen Folgen nach Trennung/Scheidung, sowie der weitere Umgang mit Frau und Kindern. Habe ich die Trennung schon verkraftet? Gibt es noch Wunden, die es zu heilen gilt? Was fehlt noch und was brauche ich damit dies gelingen kann? Wir werden in Zweier-Gruppen und im Plenum arbeiten. Dabei gibt es auch Raum für Freude und Entspannung mit musikalischen Mitteln. Axel Hupfeld, geb. 1953, Vater von drei Söhnen, in Trennung lebend. Langjähriger Musiktherapeut und seit 2004 Begleitung von Männergruppen und Schwitzhüttenseminaren in der Klinik Alpenblick. Workshop 4 Sieghard Bay „Ganz bei mir“ Einführung in die Meditationspraxis von „Antar Mouna“ - die Innere Stille Das Ziel von Antar Mouna ist Achtsamkeit. Es geht dabei um die Fähigkeit, die Ereignisse im Leben mit Abstand betrachten zu können. Wir werden während dem Üben von Antar Mouna zum inneren Beobachter. Wir sind dabei der Zuschauer, nicht der Denkende. Ohne Bewertung, völlig unzensiert, lassen wir dem Gedankenstrom freien Lauf. Unter dieser Voraussetzung dürfen Gedanken und Bilder aus dem Alltag und dem Unterbewusstsein an die Oberfläche kommen. Aus der Distanz, als Zuschauer betrachtet, werden sie angeschaut, hinterfragt, weitergesponnen und verlieren so ihre bedrängende Kraft. Durch Üben von Antar Mouna wird der Geist gelassen und still. Im gemeinsamen Austausch teilen wir unsere Erfahrungen. Sieghard Bay ist Heilpraktiker für Psychotherapie, Musiker und Sänger. Seit 2004 begleitet er die Männerarbeit und die Schwitzhüttenseminare in der Klinik Alpenblick. Er bietet Seminare im In- und Ausland an, mit den Schwerpunkten Atem, Stimme, Yoga, Klangtrance, Imagination und Ritualarbeit in der Natur. Workshop 5 Michael Lassert „Lebenskrisen nutzen – auf männliche Kräfte vertrauen“ Jahrelang schienen wir unser Leben im Griff zu haben und unseren Platz zu behaupten. Das hat uns das „Überleben“ in Beruf oder Familie möglich gemacht – zu einem hohen Preis: unsere Kräfte sind ausgelaugt, unsere Kreativität und Lebenslust sind erschöpft. Es kann sein, dass wir das noch nicht merken. Dann bricht plötzlich etwas zusammen: wir verlieren unseren Job (oder die Freude daran), wir werden krank oder wir verlieren unsere Partnerin. Wir sind im Burn-out, in der Krise, in der Depression und fragen uns: Wie kann es nun weitergehen? Wie kann ich Neues wagen? Wie kann ich meinen Weg und meinen Platz neu finden? Worauf kann ich dabei vertrauen? In diesem Workshop suchen wir nach Antworten, die aus der Kraft männlicher Verbundenheit, männlicher Urkräfte (Archetypen) und männlicher Rituale entstehen. Der Workshop ist aktiv gestaltet mit Übungen, die Körper und Seele bewegen. Michael Lassert, geb. 1969, ist Diplom-Psychologe sowie Familien-, Paar- und Körpertherapeut. Er ist seit 2009 im Männerteam der Klinik Alpenblick tätig. Workshop 6 Dr. Matthias Wagner „Seelische Verletzungen im Leben eines Mannes“ Seelische Verletzungen haben mit körperlichen eines gemeinsam: sie hinterlassen Spuren. Es bleiben z.B. Narben zurück oder die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Oft erwachsen aber gerade aus Verletzungen auch neue, veränderte Möglichkeiten des Wachstums und der inneren Reifung. Wir lernen die psychologischen und neurobiologischen Grundlagen seelischer Verletzungen kennen. Wir schauen gemeinsam auf Verletzungen aus der Vergangenheit und deren vielgestaltige Auswirkungen in der Gegenwart. Wir nehmen Kontakt auf mit unseren Selbstheilungskräften, die uns nach Krisen ein Weiterleben ermöglichen und Herausforderungen meistern lassen. Wir teilen miteinander (Aus-)Wege und heilsame Erfahrungen nach schmerzhaften Erlebnissen und werden dadurch bereichert. Dr. med. Matthias Wagner, Leitender Oberarzt, Facharzt für Psychiatrie und für Psychosomatik, arbeitet seit 2010 in der Klinik Alpenblick. Er leitet die Abteilung AB2 mit Schwerpunkt Traumafolgestörungen und verfügt über die Zusatzqualifikation Psychotraumatherapie. Workshop 7 Dedo Distler „Wo ist mein Platz - zwischen Sicherheit und Wagnis?“ Bin ich mehr ein Mann, der sich an eine Bindung klammert und darin vielleicht Geborgenheit sucht? Hat für mich also Sicherheit eine besondere Bedeutung? Habe ich - mit meinen Vorerfahrungen Angst vor Veränderungen? Könnte es auch einmal für mich Sinn machen etwas zu wagen? Oder bin ich eher einer, der es genießt, sich selbstbestimmt und autonom zu bewegen, oder sogar große Risiken eingeht, und das genießt? Hat für mich Abenteuer und Adrenalin besondere Bedeutung? Habe ich - mit meinen Vorerfahrungen - Angst vor Abhängigkeiten? Könnte es auch einmal Sinn für mich machen, Geborgenheit und Sicherheit genießen zu lernen? Wieviel Sicherheit brauche ich – und wieviel Risiko? Aufgrund welcher Erfahrungen? Wo ist da eigentlich ein für mich stimmiger Raum, der mir Weiterentwicklung ermöglicht? In diesem Workshop wollen wir uns zunächst über unsere diesbezüglichen Erfahrungen austauschen, und uns bewusster machen, mit welcher persönlichen Haltung wir eigentlich leben – um dann Perspektiven klar zu entwickeln, wo und wie wir einen ganz eigenen Platz und Raum finden können, um uns mit vielfältigeren Erfahrungen als bereicherte Männer zu erleben. Welche neuen Erfahrungen wären für mich und mein Leben besonders bedeutsam? Bin ich bereit, konkrete Schritte zu machen, um solche Erfahrungen zu leben? Oder bin ich zwiespältig - Warum? Aus Angst? Wovor? Was kann mir Mut machen? Ratschläge nicht gerade. Erfahrungen anderer Männer vielleicht? Dr. phil. Dedo F. Distler, geb. 1953, verheiratet seit 1987, drei Kinder Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapeut und Psychoanalytiker seit 2002 an der Klinik Alpenblick in Isny-Neutrauchburg tätig, ein Schwerpunkt: Männerarbeit in der Begleitung bei naturbezogenen Intensivseminaren (Schwitzhütten) Workshop 8 Philip Brömer Dein persönliches „Roadmovie“ - Drehbuch: Mach dich auf den Weg – löse dich, entdecke. Ohne das Gefühl, die eigenen Bedürfnisse nach Sinn, Freiheit und Beziehung erfüllen zu können, entsteht leicht der Eindruck, am falschen Ort, fremdbestimmt, eingeengt, von sich selbst entfernt zu sein. Kann ich mich für das Richtige entscheiden? Hält mich mein Bedürfnis nach Sicherheit an Orte oder Menschen gebunden? Im Roadmovie bringst du den Mut auf, auf- und auszubrechen, ohne Plan und Ziel eine Reise zu dir selbst zu beginnen. Die Reise mag mit Trauer, Angst oder Unsicherheit beginnen. Doch sie endet immer bei dir, deiner Achtung vor dir selbst. Alles hat seinen Platz, auch in dir. Philip Brömer begleitet seit 5 Jahren als Psychologe die Männerarbeit. In der Klinik behandelt er Menschen mit traumatischen oder seelischen Verletzungen.
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