»Das strahlt Optimismus aus» Hitzacker: WZT entwickelt Drehmaschine für 1 Mio. Euro - Lob vom Wirtschaftsministerium Neue Lehrstellen jg Hitzacker. Treppen, mit denen Wartungstechniker hinauf zur Flugzeugtür kommen - Schmiedewerkzeuge, Produktionswerkzeuge für die kunststoffverarbeitende Industrie sowie weitere »Metall-Spezialitäten» für namhafte Unternehmen wie zum Beispiel ContiTech und SKF: Wie breit die Palette der Erzeugnisse ist, die in Hitzacker am Räsenberg bei der Wendland Zerspanungs-Technik GmbH (WZT) entstehen, das erfuhr am Freitagnachmittag eine Schar eingeladener Gäste, denen WZT-Chef Ralf Prahler das Unternehmen vorstellte, verbunden mit der Präsentation einer von WZT unlängst selbst entwickelten Schiebespindel-Drehmaschine. »Da steht unser Schätzchen»: So tituliert Prahler liebevoll die Anlage, die schlicht SSD-100 heißt: eine automatisierte Produktionsanlage, in der Zeit und Platz sparend die verschiedensten Werkstücke entstehen - am Tag der Besichtigung waren es Teile für eine Bremsanlage. Bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute reicht die Drehzahl der SSD 100. Endeffekt der neuen Maschine: Die Herstellungskosten für die jeweiligen Werkstücke werden gesenkt, das wiederum trägt zur Sicherung des Standortes Hitzacker bei, betont Betriebsleiter Thomas Lorenscheit. Die SSD-100 ist für die Serienproduktion geschaffen worden, nicht für Einzelstücke. Die Auftraggeber, für die mit der neuen Maschine gearbeitet wird, gehören beispielsweise zu den Herstellern von Wälzlagern, Autoteilen, Zahnrädern und Getrieben. Auch auf die personelle Situation wirkt sich die SSD-100 aus: »Durch die Anlage entstehen zwei neue Ausbildungsplätze», freut sich Ralf Prahler. Die Entwicklung der Maschine kostet den Betrieb rund 1 Million Euro, verrät der Geschäftsführer. WZT erwäge, die SSD 100 für andere Interessenten zu fertigen - nach bisherigen Kalkulationen werde eine solche Drehmaschine dann rund 240000 Euro kosten. Zu denen, die der WZT zu der neuen Errungenschaft gratulierten, gehörte Helmut Heyne, Leiter der Abteilung Industrie im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. »Eine solche Inbetriebnahme strahlt ein Stück Optimismus aus», sagte der Gast aus Hannover angesichts der SSD-100. Den Hitzackeraner Betrieb lobte Heyne als »eine Perle des Mittelstandes». Was das Unternehmen in der Elbestadt geleistet habe, verdiene Respekt. Das Wirtschaftsministerium sei bereit, die Expansion von WZT weiter zu begleiten, erklärte der Abteilungsleiter. Landrat Dieter Aschbrenner würdigte das Engagement Ralf Prahlers für junge Menschen. Der WZTChef setze sich für das Schaffen von Lehrstellen in einer Weise ein, die heutzutage nicht mehr Normalität sei. Arbeitsplätze schaffen: Das wird auch künftig eines der wesentlichen Ziele von WZT sein, war den Worten Ralf Prahlers zu entnehmen. Er, der vor 13 Jahren mit drei Angestellten auf 200 Quadratmetern seine Selbstständigkeit begann und nun mit 100 Menschen von 17 bis 65 Jahren - davon elf Auszubildende - auf 5500 Quadratmetern arbeitet, möchte das WZT-Team erweitern: »150, vielleicht 200 Menschen beschäftigen, das ist unser Ziel». Auch die Produktvielfalt will Ralf Prahler ausbauen, vielleicht eine dritte Halle bauen - und selbst entwickelte Maschinen vertreiben - wie die SSD-100, das »Schätzchen». Bild: Rund 1 Million Euro Entwicklungskosten investiert die Wendland Zerspanungs-Technik in Hitzacker in ihre neue Schiebespindeldrehmaschine SSD-100. WZT-Chef Ralf Prahler (rechts) präsentierte die Anlage einer Schar eingeladener Gäste. Aufn.: H. Jung
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