fanden keinen Raum - Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg

AusgAbe 4 / 2015
Winter
eLAn
evangelisch-Lutherische Ansichten und nachrichten
Magazin der evangelisch-Lutherischen Landeskirche schaumburg-Lippe
...denn sie
fanden
sonst
keinen Raum
Landeskirche erhält neues Logo
Liebe Leserinnen und Leser!
Ja! Sie haben – vielleicht erst auf den
zweiten Blick – richtig gesehen: Es ist
die aktuelle Ausgabe des ELAN, die Sie
in Händen halten. In einem ersten Schritt
haben wir den Elan in den vergangenen
Ausgaben durch die deutlichere Platzierung eines Schwerpunktthemas inhaltlich
neu aufgestellt. Nun erhält er auch ein
neues Gesicht. Sein neues Erscheinungsbild hängt mit der Einführung des neuen
Logos für unsere Landeskirche zusammen. Auf dem Titel und im Innenteil des
ELAN finden sich Farben, Schrift und
andere Elemente des neuen Corporate
Designs unserer Landeskirche wieder.
Dies hat nicht nur Folgen für den ELAN,
sondern das Erscheinungsbild aller Publikationen und anderer öffentlicher Auftritte unserer Landeskirche, wie zum Beispiel
unsere Homepage, werden zukünftig ein
neues Aussehen erhalten.
Die Initiativgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“ der Zukunftskonferenz hatte 2012
u.a. angeregt, ein neues Corporate Design (CD) und damit ein neues Logo für
die Landeskirche entwickeln zu lassen.
Die Synode begrüßte diesen Vorschlag
und stellte für die Umsetzung des Projektes Finanzmittel bereit. Aus mehreren
Anbietern wurde die Agentur gobasil
(Hamburg – Hannover) beauftragt, eine
neue Wort-Bild-Marke für die Landeskirche zu entwerfen.
www.LK L.de
www.LKsL.de
Im Ergebnis ist ein Kreuz zu sehen, das
darauf hinweist, was Mittelpunkt aller
Arbeit und Verkündigung in der Kirche
ist. In der Bildmarke, dem „offenen
Kreuz“ kommt die Vielfalt, Lebendigkeit
und Offenheit zum Ausdruck, mit der
sich die Kirchenmitglieder in all Ihrer
Unterschiedlichkeit engagieren. Die
überlagernden Linien bringen zum Ausdruck: Der Glaube an Christus bewegt,
berührt und vereint Menschen, schafft
Lebens- und Glaubensräume.
Mit der eigenständigen Gestaltungslinie
aus Schriften, Farben und Formen präsentiert sich die Ev.-Luth. Landeskirche
Schaumburg-Lippe zukünftig in der
Öffentlichkeit – unverwechselbar und
wiedererkennbar.
In dieser ELAN Ausgabe berichten wir u.a.
ausführlich über die Herbsttagung unsrer
Landessynode, die mutig und beherzt
zugleich wichtige Entscheidungen für die
zukünftige Organisation unserer Kirche
und die Weiterentwicklung kirchlicher
Arbeitsfelder beschlossen hat.
Außerdem widmen wir der aktuellen
Flüchtlingssituation als Schwerpunkt in
dieser Ausgabe breiten Raum. Es wird
berichtet über die Situation von Flüchtlingen im Raum unserer Kirche und darüber
hinaus. In diesem Zusammenhang geben
wir auch Einblicke in die ehrenamtliche
Arbeit und möchten damit Anregungen
für das Umgehen mit der herausfordernden aktuellen Situation geben.
Wir wünschen Ihnen eine anregende
Lektüre.
Verleben Sie am Ziel des Adventsweges
ein frohes und ermutigendes Weihnachtsfest und bleiben Sie im neuen Jahr
2016 bewahrt unter Gottes Segen.
Ulrich Hinz, Redaktion ELAN
Ulrich Hinz, Karin Droste – Redaktion ELAN
…denn sie hatten sonst keinen Raum
in der Herberge“ (Lukas 2, 7)
Inhalt
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Landeskirche erhält neues Logo
Geistliches Wort
„Flüchtling" war ein Schimpfwort
„Hier schlafe ich wie ein Kind“
Fluchtpunkt Argentinien 1937-1946
„Anpacken“ für die geistliche Heimat
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Schule am Schlosspark
Flüchtlingsfrauen helfen Neuzuwanderern
Zuflucht im Libanon
Bundespolizeiseelsorge im Grenzeinsatz
Flüchtlingshilfe am Esstisch
Nicht auf Rasse, Religion, Kultur schauen
Kirchenasyl – eine bereichernde Erfahrung
Interkulturelle Woche
Auf den Spuren der biblischen Martha
Stationen-Gottesdienst
Superintendent Reiner Rinne geht
Martin Runnebaum neuer Oberprediger
Drei neue Vikare
Nicht verändern und trotzdem glücklich
40 Jahre Ordinationsjubiläum
Landessynode tagte
Vom Himmel hoch, da komm ich her
Wise Guys unplugged
Termine und Veranstaltungen
Freud und Leid
ELAN
Zeitung der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Schaumburg-Lippe
-Landeskirchenamt-Pressestelle
Bahnhofstraße 6 | 31675 Bückeburg
Internet: www.lksl.de
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich: Ulrich Hinz
Layout/Design: Karin Droste
Einband: Fotos | Grafik © Karin Droste (kd)
Dieser Satz aus der Weihnachtsgeschichte
des Lukas hat im Jahre 2015 und in diesen
Tagen eine unglaubliche Aktualität gewonnen! Ohne dass andere Aspekte und
Bilder der Weihnachtsgeschichte darüber
verloren gehen sollen, liegt es nahe, sich in
diesem Jahr zur Advents- und Weihnachtszeit mit genau diesem Satz aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas in besonderer
Weise zu befassen, ihn sich nahegehen zu
lassen. Er weist auf Flüchtlingsschicksale
heutiger Tage hin. Mit einer gewissen
Atemlosigkeit und einem ungläubigen
Staunen über die Hilfsbereitschaft, die die
Flüchtlingsströme in unserem Land über
das ganze Jahr 2015 in unserer Bevölkerung ausgelöst haben, erleben wir seit der
Entscheidung der Bundesregierung in den
Septembertagen, die Grenzen zu öffnen,
dass täglich Tausende Flüchtlinge, vor
allem über die bayerische Grenze, nach
Deutschland kommen. Ich habe in jenen
Septembertagen die Polizeiinspektion Passau besucht und damals und inzwischen bei
verschiedenen Gelegenheiten miterlebt,
mit welch großartiger Einsatzbereitschaft
öffentliche Institutionen so wie viele, viele
Freiwillige sich um Flüchtlinge kümmern.
Das wird auch im Ausland mit einer großen
Bewunderung wahrgenommen.
Ich bin auch dankbar und stolz, in einem
Land zu leben, in dem staatliche Angestellte und Beamte, Menschen aus ganz
unterschiedlichen Organisationen sich
selbstlos und voller Hingabe um Menschen
in Not kümmern. Ich möchte auch bezogen
auf unseren Landkreis Schaumburg mit
großem Respekt äußern, wie großartig
die Mitarbeiter aus dem Landkreis, dem
Roten Kreuz, der AWO, dem THW und die
vielen Ehrenamtlichen in Kommunen und
Kirchengemeinden sich für Flüchtlinge
einsetzen und dafür Sorge tragen, dass sie
sich in unserem Landkreis und in unseren
Gemeinden willkommen sehen. Die Aufgabe, Menschen aufzunehmen, zu klären, wer
langfristig bei uns bleiben kann und wen wir
versuchen wollen und müssen, in unsere
Gesellschaft zu integrieren, wird uns auf
Jahre beschäftigen. Und da ist Zusammenhalt und Zusammenstehen äußerst wichtig!
Gleichzeit gehört zu unserem kulturellen
Wissen aber auch, dass Barmherzigkeit
und Zuwendung nur dann auch nachhaltig
Wirkung haben, wenn die Sicherheit über
die politische Ordnung und die politischen
Ziele gleichzeitig erhalten bleiben. Fliehen
doch die meisten der Kriegsflüchtlinge aus
Ländern, in denen die politische Ordnung
und die Klarheit über politische ZielsetzunGeistliches Wort
gen ihres Landes
verloren gegangen ist. Und wo
keine politische
Ordnung und keine Klarheit über
Recht sordnungen bes tehen,
gibt es auch keine Institutionen
m e h r, d i e d i e
Menschenrechte
schützen können. Genauso wie wir unsere
Bundeskanzlerin darin unterstützt haben,
das Elend der Flüchtlinge nicht zu übersehen und nach unseren Kräften zu helfen,
müssen wir die Regierenden und politisch
Verantwortlichen jetzt darin unterstützen,
zu der Sicherheit über die Ordnung des
Rechtes wieder in allen Bereichen unseres öffentlichen Lebens zu finden. Hass
auf Fremde hat keinen Platz unter uns!
Es kommt aber nun auch darauf an, dass
die Lasten europaweit gerecht verteilt
werden und dass das Mögliche getan wird,
um die Fluchtursachen in den fraglichen
Ländern zu minimieren. Es ist von großer
Bedeutung, damit die Bereitschaft in unserem Land erhalten bleibt, Flüchtlinge
aufzunehmen und Verfolgten Schutz zu
gewähren, dass die politisch Verantwortlichen Klarheit darüber herstellen, welche
Gesetze und Bestimmungen denn nun
gelten und gelten sollen und welche Ziele
wir haben. In diesen Fragen zu Klärungen
zu kommen, darin sollten und müssen wir
unsere politisch Verantwortlichen in diesen Tagen unbedingt unterstützen.
Unter Bezug auf die Weihnachtsgeschichte
und das Wissen, dass der Heiland der Welt
in einer kleinen Herberge unterwegs geboren wurde, ist uns eine Verpflichtung, den
Bedürftigen und Gefährdeten beizustehen!
Gilt doch der Hinweis Jesu, dass wir dann,
wenn wir einem in Not geratenen Menschen beistehen, ihm selbst, dem Herrn
der Welt, Beistand gegeben haben. Das
gibt dem, der sich an Christus und seine
Worte gebunden fühlt, Kraft und Durchhaltevermögen, mit seinen Möglichkeiten
das Rettende zu tun.
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen
bin ich Ihr
Dr. Karl-Hinrich Manzke, Landesbischof
3
„Flüchtling" war ein Schimpfwort
Kartoffeln gewünscht!“ Raus müssten
sie aus diesem Lager, sonst würden sie
verhungern, sagte seine Mutter mit Blick
auf ihre fünf Kinder.
W
enn Norbert Rossa gefragt
wird, weshalb er sich für
Flüchtlinge und auch für
andere Bedürftige engagiert, dann antwortet er stets, dass er doch selbst ein
Flüchtling ist und dass er weiß, wie weh
Hunger tut. Den Verweis auf die beiden
Supermärkte in seiner Heimatstadt, in
denen er Einkaufswagen mit der Bitte
aufgestellt hat, Lebensmittel dort einzuwerfen, hängt der Winzlarer an diese
Erklärung immer an.
Jedes Tütchen mit Nudeln, jedes Kilogramm Mehl ist ihm dort wichtig.
Mindestens einmal pro Woche leert er
die Wagen, packt aus deren Inhalt große
Taschen zusammen, und kann sich sicher
sein, dass diese Lebensmittel-Gaben
Abnehmer finden.
Fünfzig Kilometer von Breslau entfernt wurde Rossa geboren. Im Jahr
1941,mitten im Zweiten Weltkrieg. „Wir
sind zweimal geflohen“, sagt Rossa.
Zunächst Anfang 1945 „als die Russen
kamen“. Sein Vater war im Krieg, seine
Mutter gerade einmal 30 Jahre alt. „Ein
gefährliches Alter“, umschreibt er die
Veranlassung seiner Mutter, sich mit ihm
4
Foto: (c) bnj
Heraus kamen sie 1946. Im Kreis Lübbecke bekam die siebenköpfige Familie bei
einem Bauern zwei Zimmer zugewiesen.
Die Bäuerin, erinnert sich Rossa, sei eine
herzensgute Frau gewesen, der Bauer
„ein Teufel“, der ihnen nichts gegönnt
habe. Wo es ging, versuchten die Kinder
zuzupacken, bei der Kartoffelernte etwa,
und das immer in der Hoffnung, dass für
sie auch etwas abfiel.
und seinen Brüdern vom elterlichen Hof
aufzumachen und gut zu verstecken. Die
Angst vor Misshandlungen und Vergewaltigungen war groß.
Einige Monate später kehrten sie zurück.
Und auch der Vater kehrte heim. Lange
dauerte es dann allerdings nicht mehr,
bis sie, die Deutschen, dort in Schlesien
auf den Marktplatz zitiert wurden. Bis
ihnen gesagt wurde, dass sie einige
Stunden Zeit hätten, um ein, zwei Koffer
zu packen. Dann wurden sie mit Pferdewagen zur Kreisstadt geschafft und dort
auf Viehwaggons verladen – gen Westen
ging die Fahrt.
An all das, sagt Rossa, erinnere er sich
selbst nicht. Das hätten ihm seine Eltern
später erzählt. Er war doch erst vier Jahre alt. Nur ungern hätten sie von dieser
Zeit berichtet. Von den rund 14 Tagen in
dem Viehwaggon, von dem Hunger, weil
doch keine Verpflegung da war. Auch
nicht von dem Auffanglager im Sauerland, in das sie zunächst kamen. „Dort
ging es immer nur darum, etwas zu essen
zu beschaffen. Das einzige, was es gab,
waren Steckrüben. Wie haben wir uns
Seine Jugend beschreibt er als „nicht
erbärmlich, aber auch nicht schön“. Neben der Armut war der Flüchtlingsstatus
für die Kinder bedrückend. „’Flüchtling’
war ein Schimpfwort. Wir wurden sehr
gemieden.“ Freundschaften in der Schule
habe es nicht gegeben, aber nach und
nach Anerkennung. Das einzige, was
ihnen helfen könne sei, sagte ihre Mutter ihnen immer wieder, richtig was zu
lernen. Etwas anderes hätten sie nicht.
Das haben er und seine Brüder getan.
Wann er sich zum ersten Mal nicht mehr
als Flüchtling gefühlt habe? Dazu, sagt
Rossa, habe er 20 Jahre alt und Soldat
werden müssen. „Da war ich plötzlich
ein Gleicher unter Gleichen.“ Wahrscheinlich beeinflusste dieses Erlebnis
auch seine Entscheidung, nach dem
Wehrdienst eine militärische Laufbahn
einzuschlagen.
Wenn er sein Dasein als Flüchtling mit
denjenigen vergleiche, die heutzutage
nach Deutschland kämen, resümiert er,
dann habe er es doch noch verhältnismäßig leicht gehabt. Sprache, Religion,
Kultur – da habe es schließlich nicht so
große Unterschiede zwischen denjenigen gegeben, die vorher bereits dort lebten, und denjenigen, die als Vertriebene
ankamen. Um es den Flüchtlingen, die
nun ankommen, etwas leichter zu machen, sammelt er nicht nur Lebensmittel,
sondern hilft auch Grundschülern dabei,
die neue Sprache zu lernen. Als Flüchtling möchte er schließlich Flüchtlingen
helfen. (bnj)
Flucht 1945
„Hier schlafe ich wie ein Kind“
eine Fluchtgeschichte aus dem balkan
D
ie Diskussion währt schon
lange und wird teilweise erbittert geführt: Warum kommen
Menschen aus den Balkanstaaten
als Flüchtlinge nach Deutschland?
Ida*, eine Frau aus dem Kosovo, ist
bereit gewesen, uns etwas von ihrer
Geschichte zu erzählen.
Vor einigen Tagen hat Ida ihrem Mann
etwas zugeflüstert. Und er hat reagiert.
„Da musste ich weinen“, sagt Ida. So
lange sie ihn kennt – und sie sind bereits
14 Jahre verheiratet - musste sie immer
laut reden, wenn er sie verstehen sollte.
Seine starken Hörschäden an beiden
Ohren gleichen nun
Hörgeräte aus, die er
hier in Deutschland
bekommen hat.
hat Ida auch begonnen, deutsch zu
lernen. Eine Frau, eine der Helferinnen
dort, habe sie immer wieder gefragt:
„Wie heißt dieses? Wie heißt jenes?“
Jetzt kann sie sich gut verständigen in
Rehburg, wohin sie mit Mann und Kind
von Bramsche aus gekommen ist und
wo sie seit Dezember 2014 eine kleine
Wohnung haben.
Für Evelyn Rossa vom Netzwerkbüro
„Ehrenamt vor Ort“ hat sich Ida zu einer
wichtigen Hilfe entwickelt. Ida hilft immer dort, wo Sprachbarrieren zwischen
den Ehrenamtlichen und den anderen
Foto: (c) bnj
Im Kosovokrieg sei
das passiert, erzählt
die junge Frau. Da
seien Pistolen direkt
neben seinen Ohren
abgefeuert worden
– und sein Gehör
dauerhaf t geschädigt. Damals sei er
aus dem Kosovo nach
Montenegro geflüchtet, wie viele andere Landsleute auch.
Und dort hätten sie
sich kennen gelernt,
hätten zunächst dort
gelebt, seien später
in den Kosovo gezogen – an jene Jahre
erinnert sich Ida nur Grauen und sagt:
„Ich will nicht mehr dran denken, was
ich da gesehen habe.“
„Wir sind doch Roma“, erzählt sie. Roma,
die würden dort besonders schlecht
angesehen. Da seien sie Menschen, mit
denen man alles machen könne. Gar
nicht mal selten sei ihr Mann zehn Tage
arbeiten gegangen – und sollte dann
nur einen Tag bezahlt bekommen. Einer
der Arbeitgeber, bei denen er sich mit
Gelegenheitsarbeiten verdingte, habe
ihn geschlagen, als er aufbegehrte und
seine Arbeit bezahlt bekommen wollte.
Blutüberströmt habe er schließlich vor
ihrer Haustür gestanden. Dann wieder
erinnert sie sich an Nächte, in denen
irgendwelche Leute immer wieder an
diese Tür klopften. Was sie wollten, weiß
sie nicht. Aufgemacht hat sie ihnen nicht
– aber Angst, sagt Ida, habe sie immer
gehabt. Angst, weil sie Roma sind, die
kaum etwas gelten, die bei Arbeitgebern, bei Ärzten und an anderen Stellen
immer schlechter behandelt werden als
andere. Wegen der Angst – das betont
Ida immer wieder, deshalb sind sie geflohen. Nicht wegen Geld, nicht wegen
Essen – auch wenn sie davon nicht viel
hatten, dort im Kosovo. Dass sie hier
von vielen als Wirtschaftsflüchtling angesehen wird, weiß sie wohl. Geld und
Essen habe sicherlich auch eine kleine
tatsachenbericht
Angekommen in Deutschland und mit dem Wissen, höchstwahrscheinlich
nicht bleiben zu dürfen: Familien aus den Balkanstaaten in Rehburg.
Rolle gespielt – den Ausschlag habe es
aber nicht gegeben. Irgendwann habe
sie dann zu ihrem Mann gesagt, dass sie
mit ihm und ihrem kleinen Sohn nach
Deutschland wolle. Irgendwie sind sie
an einen Schlepper geraten. In kleinen
Bussen hat der sie gemeinsam mit vielen
anderen nach Deutschland gebracht.
1.080 Euro hätten sie gehabt, sagt Ida.
Das sei dem Schlepper aber nicht genug
gewesen. Damit sie mitfahren durften,
nahm er ihr den Pass weg. Als Pfand,
habe er gesagt. Ihren Pass hat sie bis
heute nicht wieder bekommen. Vermutlich hat der Schlepper ihn anderweitig
verkaufen können.
Die erste Nacht in Deutschland verbrachte die Familie in einem Lager in
Braunschweig. Danach kamen sie für
sechs Wochen nach Bramsche. Dort
Flüchtlingen bestehen, und packt auch
ansonsten zu, wenn es etwa um das
Sortieren von Spenden geht.
„Ich danke allen Deutschen“, sagt Ida immer wieder. Wenn sie an die Hörgeräte
für ihren Mann denkt ebenso wie dann,
wenn sie beteuert: „Ich schlafe hier wie
ein Kind.“ Angst und Anspannung, die
seien hier von ihr gefallen. Dennoch
weiß sie, dass sie in Deutschland nicht
mehr lange bleiben kann. Im Januar wird
ihr zweites Kind geboren. So lange, hofft
sie, wird ihre Aufenthaltsgenehmigung
noch verlängert. Dann aber will sie freiwillig zurückgehen. Allerdings – und das
betont sie immer wieder – nicht in den
Kosovo. Wenn schon zurück, dann nach
Montenegro, wo auch ihre Mutter lebt.
Da, sagt sie, ist es nicht ganz so schlimm.
(bnj)* Name von der Redaktion geändert
5
Erwin Rautenberg:
Fluchtpunkt Argentinien 1937-1946
sein Lohn sind Kost und Unterkunft.
Erwin nimmt jeden noch so kleinen Nebenjob an, denn er will jede Möglichkeit
ausschöpfen, um Geld für die Visa für
seine Familie zu sparen.
W
Erwin Rautenberg (stehend 2.v.r.) mit Mitschülern des Gymnasiums Adolfinum Bückeburg 1934
ir schreiben den 19. März
1937. Der jüdische Kaufmann Leo Rautenberg, der
in Bückeburg ein Gardinengeschäft
betreibt, steht mit seinem 16-jährigen
Sohn Erwin am Anleger der „HamburgSüdamerikanischen DampfschifffahrtsGesellschaft“ im Hamburger Hafen.
In wenigen Stunden soll die „General
San Martin“ nach Buenos Aires in See
stechen. Erwin besitzt ein Visum für
Argentinien, das ihn zwei bis drei Jahre
lang für eine landwirtschaftliche Ausbildung berechtigt, aber kein Visum für
eine Auswanderung. Doch die Pläne
von Leo und Erwin gehen in eine andere
Richtung: Erwin soll von Argentinien aus
versuchen, Ausreise-Visa auch für seine
Familie zu beantragen.
Lange hatte Leo Rautenberg gezögert,
Deutschland zu verlassen. Er hatte 1919
mit seiner Ehefrau Rosa zunächst in
Bückeburg ein Tabakwaren-, später ein
Gardinengeschäft eröffnet. 1920 wurde
Stammhalter Erwin geboren, 1923 Tochter Ruth. Doch dann der erste Schicksalsschlag: kurz nach der Geburt von Manfred stirbt Rosa Rautenberg. Witwer Leo
heiratet 1927 die Jüdin Selma Meier, die
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den Kindern eine liebende Stiefmutter
wird. Die Diktatur der Nationalsozialisten bekamen auch die Rautenbergs zu
spüren. Als ehemaliger Frontsoldat des
Ersten Weltkrieges unterschätzt Leo viel
zu lange den „braunen Spuk“. Erst die
Nürnberger Rassengesetze von 1935 öffneten ihm die Augen. Erwin musste das
Gymnasium verlassen, Ruths und Manfreds Zukunftspläne waren ebenfalls
gefährdet. Der Druck auf das Geschäft
nahm ständig zu. Es galt zu handeln.
In Hamburg müssen Vater und Sohn,
sich vorläufig trennen, wie beide noch
meinen. Doch es soll ein Abschied für
immer werden. Nur Erwin wird den Krieg
überleben.
Die Überfahrt nach Buenos Aires dauert
vier Wochen. An Bord befinden sich
Männer, die wie Erwin die jüdischen
Trainingslager in Argentinien besuchen
wollen. Erwin wird registriert, Essen
und Trinken sind unzureichend, doch er
ist am Leben! Ein Zug bringt ihn in den
Ausbildungsort, 1.000 Kilometer entfernt von Buenos Aires am nördlichen
Rand von Patagonien. Dort muss er unter schwierigsten Bedingungen Ödland
urbar machen. Die Arbeitszeit beträgt
zwischen zwölf und vierzehn Stunden,
Dann der nächste Schock. Die Pogromnacht im November 1938 hat fatale Folgen für die Familie. Leo wird vier Wochen
lang im Konzentrationslager Buchenwald
inhaftiert. Er wird sich nie mehr von
den physischen und psychischen Leiden
erholen. Sein Geschäft ist „arisiert“
worden, die Familie muss in ein „Judenquartier“ in Bückeburg ziehen. Die wenigen erhaltenen Briefe Leos an seinen
Sohn Erwin lassen die Verzweiflung und
zunehmende Resignation erahnen. Aber
immer wieder keimt auch Hoffnung auf,
trotz aller Widrigkeiten den rettenden
amerikanischen Kontinent zu erreichen.
Es findet sich jedoch kein Aufnahmeland,
der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
bedeutet das Ende aller Illusionen. Die
Familie hängt in Bückeburg fest. 1940
sterben kurz hintereinander Erwins
Großmutter und sein Vater. Selma, Ruth
und Manfred durchleben bis zu ihrer Deportation 1941 eine Achterbahnfahrt der
Gefühle zwischen Hoffen und Bangen.
Erwin selbst schließt sich in Argentinien
Antinazigruppen an, um den Alliierten
zu helfen. Die Recherchen nach dem
Schicksal seiner Familie sind niederschmetternd: Selma und Ruth wurden
im lettischen Ghetto Riga ermordet, sein
Bruder Manfred starb an Schwäche kurz
nach seiner Befreiung. Erwin siedelte
1946 in die USA über, 1951 bekommt er
die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Das Trauma des Zweiten Weltkrieges mit
dem Verlust der Familie verfolgt ihn sein
ganzes Leben.
Auf dem jüdischen Friedhof in Bückeburg
erinnern Gedenksteine am Grab von Leo
Rautenberg an die Familie.
Wer sich intensiver mit dem Schicksal
der Rautenbergs beschäftigen möchte,
sei verwiesen auf ein Buch, das im Jahr
2016 zum fünften Todestag von Erwin
Rautenberg erscheinen soll: Klaus Maiwald: Nur Sohn Erwin überlebte die
Shoah - Das Schicksal der jüdischen
Kaufmannsfamilie Rautenberg aus Bückeburg.
Klaus Maiwald
Flucht aus DeutschlanD
„Anpacken“ für die geistliche Heimat
erinnerungen bleiben präsent: Vertriebene in der stadthäger st. Joseph-gemeinde
M
enschen, die ihre Heimat
verlassen mussten, werden
andernorts zu unentbehrlichen Stützen und zur Bereicherung.
Wie alle katholische Gemeinden in der
norddeutschen Diaspora durfte die
Stadthäger St. Joseph-Gemeinde nach
dem zweiten Weltkrieg diese Erfahrung
machen. Vertriebene aus Schlesien,
Ostpreußen und anderen damaligen
deutschen Ostgebieten prägten die
Gemeinde lange Zeit. Nach der Odyssee
ihrer Flucht fanden sie hier ein neues
geistliches Zuhause und leisteten Aufbauarbeit. An eigene Schicksale mögen
sich gerade Ältere erinnern, wenn sie
in diesen Wochen die Bilder von Menschen sehen, die vor Krieg und Terror
fliehen.
Mit mehreren Zügen kamen in der Osterwoche 1946 heimatvertriebene Schlesier an und bezogen Quartiere in und um
Stadthagen. Aus ihrer Mitte benannte
der Pfarrer Gustav Hüdig ehrenamtliche
Helfer. Die Flüchtlingsarbeit in St. Joseph
setzte ein. Eine Gemeindecaritas konnte
in der Stadt und den Dörfern ihre Arbeit
aufnehmen. Caritasmitglieder wirkten
in einem Kreis-Flüchtlingsausschuss
mit. Dank persönlicher Kontakte gelang
Dechant Wilhelm Take von der Stadthäger St. Joseph-Gemeinde bei der
Grundsteinlegung der Filialkirche
St. Barbara-Kirche in Lindhorst.
es, Care-Pakete direkt ins Pfarrhaus zu
bekommen. Doch neben vielen positiven
Erfahrungen blieben manchem Neuangekommenen vor Ort herbe Enttäuschungen nicht erspart. Unverständnis,
zuweilen Anfeindungen, waren die Folge
des unfreiwilligen Zusammenrückens.
Die sprunghaft steigende Zahl der Gemeindemitglieder machte Neuanfänge
Kath. GemeinDen
Die Schrecken von Krieg, Vertreibung und Gefangenschaft waren 1953 noch in den Gesichtern
erkennbar: Männer der Stadthäger St. Joseph-Gemeinde halfen bei „ihrer“ Kirchenerweiterung mit.
in der Seelsorge notwendig. Drei Sonntagsmessen vermochten den Zustrom
der Besucher nicht zu fassen. Waren
zu Beginn des Krieges 250 Gläubige zu
betreuen, so gehörten nun rund 2000
Katholiken zur Gemeinde. In einer Notiz
wird die zeitweilige Zahl der Gläubigen
mit 6000 angegeben. Neben provisorisch untergebrachten Heimatvertriebenen gehörten Ausgebombte und
Evakuierte aus Städten des Ruhrgebietes
dazu, die meistens sehr bald wieder zurückkehrten. Pfarrer Hüdig vermerkte
die Außenstationen, an denen regelmäßig Gottesdienste und Beichtzeiten,
Sprechstunden und Religionsunterricht
stattfanden: In den evangelischen Kirchen zu Lauenhagen, Pollhagen und Wiedensahl, im Gasthaus „Zum Alten Krug“
in Wendthagen, in der Volksschule Niedernwöhren, im Forsthaus Halt, ferner
in Lindhorst, in Helpsen/Kirchhorsten,
Steinhude und Altenhagen-Hagenburg.
Weitere Stationen lagen im Raum Petershagen, Loccum und Münchehagen.
Manchen Messdiener beeindruckte das
sonntägliche Bild der Geistlichen, die
sich mit der Zündapp in die Kurve legten
oder im „Käfer“ zu den Außenstellen
starteten.
Der Wunsch nach einem größeren Gotteshaus ließ sich nicht sofort realisieren.
Erst 1951 unter Pfarrer Wilhelm Take
reiften konkrete Planungen. 1953 fiel
der alte gotische Chorabschluss von St.
Joseph der Spitzhacke zum Opfer und
wurde durch ein Querhaus mit Altar-
raum ersetzt. In lebendiger Erinnerung
blieb bei vielen, selbst Hand angelegt
zu haben. Nach den Jahren des Krieges,
der Gefangenschaft und Vertreibung
bauten sie „ihre Kirche“. Während der
Umbauzeit durfte die Gemeinde ihre
Gottesdienste in der evangelischen St.
Martini-Kirche feiern.
Aufbruchstimmung weckte vielfach die
Bereitschaft zur Mitarbeit und ließ neue
Gruppen entstehen. Jugendarbeit fiel
auf fruchtbaren Boden. Nach Jahren der
Entbehrung kehrten Frohsinn und Geselligkeit ein. Dazu gehörte es, fröhliche
Feste zu feiern.
Ihr besonderes Augenmerk legten Dechant Wilhelm Take und seine Kapläne
auf die Gemeindemitglieder in Lindhorst.
Zwar wurden sie teilweise von ortsansässigen Geistlichen betreut, gehörten
aber zur Stadthäger Pfarrei. In Bittbriefen und Zeitungsartikeln warb der
Dechant um finanzielle Unterstützung
für einen Kirchbau in diesem Teil seiner
Gemeinde. Auf Predigtreisen sammelte
er unermüdlich für die Lindhorster Filiale. Am 19. September 1956 konnte der
Grundstein gelegt und ein Jahr darauf
die St. Barbara-Kirche geweiht werden.
Heute darf St. Joseph mit seinen rund
5000 Christen aus 17 Ländern als internationale Gemeinde gelten. Dass dies
als Bereicherung erfahren wird, ist ein
Zeichen jener Kontrastgesellschaft, die
eine Gemeinde ausmacht.
Johannes Tuschhoff-Cicigoi
7
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – eine
besonders schutzbedürftige Gruppe von Geflüchteten
Für diese UMF gelten Regelungen des
Jugendhilferechts, um dem Kindeswohl
Rechnung zu tragen. Soweit bzw. sobald
bekannt und festgestellt ist, dass es sich
um einen UMF handelt, ist dieser vom
Aufenthaltssicherung, des Zugangs
zu Bildung sowie
einer geeigneten
Unterbringung
geklärt. Daneben
wird ein Vormund
bestellt. Die Unterbringung der UMF
erfolgt dann in regulären Jugendhilfeeinrichtungen,
bei Verwandten, in
Wohngruppen oder
auch in Pflegefamilien. Dabei galt bis
vor kurzem, dass
die Jugendlichen in
Foto: (c) kd
F
ür 2015 erwartet die Bundesrepublik Deutschland bis zu 800.000
Asylanträge. 2014 gab es etwa
203.000 Asylerstanträge. Der Zuwachs
macht sich auch deutlich bei den sogenannten unbegleiteten minderjährigen
Flüchtlingen (im Folgenden: UMF). Dies
sind Kinder und Jugendliche im Alter
von unter 18 Jahren, die ohne mindestens eine personensorgeberechtigte
Person nach Deutschland einreisen, um
Schutz zu finden.
Foto: (c) kd
rund 30.000 UMF prognostiziert. Der
Gesetzgeber hat diese Entwicklungen
nun zum Anlass genommen, auch für
den Bereich der UMF ein Verteilsystem
zu beschließen, an dem alle Bundesländer beteiligt sind. Die Gesetzesänderung
ist zum 01.11.2015 in Kraft getreten.
Fachverbände wie der B-UMF haben
daran Kritik geäußert.
zuständigen Jugendamt in Obhut zu nehmen. Dem vorgeschaltet ist folglich die
Altersfeststellung bzw. -einschätzung.
Insbesondere der Bereich der Alterseinschätzung - sofern keine Dokumente vorliegen - ist ein häufig strittiger Bereich,
da eine exakte Feststellung praktisch
nicht möglich ist. Bleiben Zweifel bestehen, so ist dennoch eine Inobhutnahme
angezeigt.
Im Rahmen der Inobhutnahme wird ein
Clearingverfahren durchgeführt. Dabei
werden Fragen der Gesundheit, der
8
der Regel in der Kommune verbleiben
konnten, wo sie sich erstmals gemeldet
hatten, also nicht deutschlandweit verteilt wurden. Das führte dazu, dass insbesondere Jugendämter in Grenznähe
(z.B. Passau) oder aber in Großstädten
(z.B. Hamburg) eine größere Anzahl von
UMF zu versorgen hatten.
Für 2014 zählte der Bundesfachverband
Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge
e.V. - kurz: B-UMF – ca. 10.400 Inobhutnahmen bundesweit. Für 2015 werden
Beim niedersächsischen Landesjugendamt wurde zwischenzeitlich eine
Landesverteilstelle angesiedelt. Alle
niedersächsischen Jugendamtsbezirke
werden nun nach einer Quote an der
Aufnahme von UMF beteiligt, auch
solche, die bisher gar nicht mit dem
Thema befasst waren. Niedersachsen
hat zukünftig mehr UMF aufzunehmen
als bisher. Für die Jugendlichen bleibt
einzufordern, dass das Kindeswohl bei
allen Verwaltungsentscheidungen dennoch weiterhin an erster Stelle Berücksichtigung finden muss.
Sebastian Rose
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Langer Garten 23 B
D - 31137 Hildesheim
Tel.: 05121 - 15605
Fax: 05121 - 31609
www.nds-fluerat.org
www.facebook.com/Fluechtlingsrat.
Niedersachsen
minDerjähriGe FlüchtlinGe
"Ich habe eine Stunde frei, darf ich mitmachen?"
Foto: (c) Schule am Schlosspark
schule am schlosspark stadthagen
A
n der Schule am Schlosspark
unterrichten wir derzeit im 3.
Jahr 2 Sprachlernklassen, die
jüngeren Kinder in der 6S (Klassenstufen
5-7), die älteren in der 9S (Klassenstufen
8 - 10). Beide Klassen werden in den
üblichen Fächern unterrichtet, neben 8
Stunden Deutsch pro Woche haben die
Schüler natürlich Mathematik, Naturwissenschaften, Erdkunde, Geschichte,
Englisch und andere mehr. Das Besondere: Alle Fächer werden auf Deutsch
unterrichtet. Hier sitzen Kinder z. B. aus
Syrien, Afghanistan, Tschetschenien,
dem Kosovo, Albanien, Serbien, China,
Thailand - der ganzen Welt - zusammen
und lernen gemeinsam. Muttersprache, Religionszugehörigkeit, Schulzuweisung im Mutterland spielen für die
Sprachlernklasse keine Rolle, die Schüler
werden ganz schnell Teil der Klassenund Schulgemeinschaft. Im laufenden
Schuljahr verlassen manche Kinder die
Sprachlernklassen, andere kommen
neu dazu.
Auffällig sind die Lernbereitschaft
und Hilfsbereitschaft aller Schüler der
Sprachlernklassen. Alle wissen um die
Schwierigkeiten des Neustarts und
unterstützen die Neuen nach Kräften.
Die Eingewöhnungsphase ist sehr un-
schule
terschiedlich. Manche Kinder brauchen
länger, bis sie ankommen, denn man
darf nicht vergessen, welche traumatischen Erfahrungen diese Kinder gerade
aus Kriegsgebieten oft gemacht haben,
welche Strapazen hinter ihnen liegen.
Nicht alle Kinder können unsere Schrift
lesen und schreiben, aber Motivation
und Leistungsbereitschaft sind sehr hoch
und alle wollen Deutsch lernen!
Die Kinder lieben Sport, Malen und Singen, sie haben auch keine Scheu, etwas
allein vorzutragen, denn hier wird nicht
gelacht, wenn etwas nicht gelingt, hier
wird geklatscht und gelobt, wenn es
gelingt. Schulschwänzer gibt es kaum.
Die Kinder kommen gern zur Schule und
finden schnell Freunde und Helfer außerhalb der Sprachlernklassen. Ehemalige
Sprachlernschüler und auch Schüler aus
höheren Jahrgängen unterstützen in
Freistunden gern die Sprachlernklassen.
„Ich habe eine Stunde frei, darf ich mitmachen?” - Das ist einfach wunderbar!
Probleme? Na klar, die gibt es auch, aber
sie halten sich doch sehr in Grenzen. Solange die deutsche Sprache noch fremd
ist, solange man noch in der Muttersprache spricht, kommt es zu Missverständnissen, schnell fühlt sich jemand beleidigt. Aber alle Kollegen und auch die
Mitschüler achten darauf, dass solche
Situationen geklärt werden und immer
weniger vorkommen. Den Kindern wird
schnell klar, wie wichtig die Einhaltung
von Regeln ist und sie fordern selber die
Regeln ein und schätzen sie als sicheren
Handlungsrahmen. Die wichtigste Regel lautet: Wir sprechen Deutsch. Wir
trainieren jeden Tag Verantwortungsbereitschaft und Zuverlässigkeit. Die Kinder
sind freundlich, zugewandt und dankbar,
darüber freuen wir uns jeden Tag. Und
auch die Eltern sind mit im Boot - sie sind
sehr an der Bildung und Integration ihrer
Kinder interessiert und dankbar, dass
ihre Kinder diese Sprachförderung bei
uns erfahren.
Die Förderung in den Sprachlernklassen
ist auf ein Jahr ausgelegt, in Ausnahmefällen bleibt ein Kind auch länger, dann
wird es in eine passende Regelklasse
„versetzt” und auch dort zusätzlich
weiter sprachlich gefördert. Das ist für
die Kinder ein großer Schritt.
Belastend für Mitschüler und Lehrer ist
es, wenn es heißt: „Wir müssen zurück
in die alte Heimat.” Was das für die Betroffenen selber bedeutet, können wir
nicht einmal erahnen.
Hanna Kokoszka und Anja Wischhöfer,
Schule am Schlosspark
9
Flüchtlingsfrauen helfen Neuzuwanderern
bei der Aufnahme in Bückeburg
„Mama, Mama, kann die Frau wirklich
arabisch sprechen?“ fragt die 10jährige
nur ungläubig ihre Mutter, als sie erfährt, dass es in Bückeburg eine Syrerin
gibt, die ihre Muttersprache spricht.
beer F. war eine von mehreren
Migranten, die von AWO Mitarbeitern angerufen wurde, als
im September plötzlich 250 Flüchtlinge
auf dem Bückeburger Bahnhof standen
und dringend Dolmetscher gesucht
wurden. Frau F. weiß, wie es sich anfühlt
als Flüchtling in ein fremdes Land zu
kommen. In Syrien arbeitete sie als
Sozialarbeiterin mit irakischen Flüchtlingen und später auch mit Syrern, die
auf der Flucht waren. Nach der eigenen
brochen ca. 12 Stunden. Die Flüchtlinge waren müde und verängstigt. Die
Hauptsorge galt dem Aufenthalt, der
Registrierung, dem Familiennachzug
und der Frage, ob sie in Ost- oder Westdeutschland gelandet seien. Die Kinder
waren durch die deutschen Soldaten in
der Unterkunft beunruhigt. Frau F. bat
die Soldaten ihr Gewehr zu verstecken,
es erinnere zu sehr an die Kriegsereignisse im Herkunftsland.
Für Milana M. waren die ersten Stunden in der Unterkunft sehr schwer. Die
Tscheschenierin ist durch die eigenen
Kriegserlebnisse traumatisiert. Die Begegnung mit den Flüchtlingen erinnerte
sie an ihr eigenes Schicksal im sechsmo-
dieser Leute sich zum Guten wenden
wird. Beide Frauen übten mit den
Flüchtlingen einfache Worte, Zahlen
und Begrüßungsformen ein, halfen
bei der Beschaffung von Simkarten
und waren behilflich beim Zugang ins
Internet, damit die Flüchtlinge ihre zurückgebliebenen Familienangehörigen
möglichst schnell über die gelungene
Flucht informieren konnten. Darüber
hinaus beschrifteten sie alle wichtigen
Dinge in Deutsch, Englisch und Arabisch, halfen bei der Essensausgabe
und der Verteilung von Bettwäsche und
Kleidung. Insgesamt waren die beiden
Frauen ca. drei Wochen auf diese Weise
ehrenamtlich tätig.
Motivation befragt, sagt sie, es sei für
sie selbstverständlich gewesen den
Menschen in ihrer Not zu helfen.
Erstens sei es ihre Profession, zweitens erfuhren ihr Ehemann und sie in
Deutschland unglaublich viel Hilfe und
Unterstützung, sodass sie nun die Möglichkeit hatte etwas zurück zu geben.
Am ersten Tag arbeiteten sie ununter-
natigen Kellerversteck bei Bomben- und
Flugzeuglärm und an den ständigen
Hunger damals. Wohl auch deshalb war
Frau M. besonders überwältigt von den
vielen Essens- und Kleiderspenden der
Bückeburger Bürger.
Frau M. hatte sofort das sichere Gefühl,
dass die Deutschen diese Menschen
nicht im Stich lassen und das Schicksal
Besonders haften geblieben war beiden
die Begegnung mit vier Einzelpersonen,
die in München ihre minderjährigen
Familienangehörigen verloren hatten.
Hier waren die Sozialarbeiter der AWO
gefragt, damit auch für diese Menschen
Zuversicht und Ruhe einkehren konnte.
Foto: (c) kd
A
10
Christa Harms
Gemeinsam helFen
Zuflucht im Libanon
I
m Libanon haben offiziell rund
1,2 Millionen Flüchtlinge aus dem
Nachbarland Syrien Zuflucht gefunden. Das Land mit seinen 4,5 Millionen
Einwohnern hat also ein Viertel Bevölkerung hinzugewonnen. Die Familien,
die oft von ihren letzten Ersparnissen
die Flucht vor Krieg und Gewalt finanziert haben, sorgen sich darum, wie sie
eine bezahlbare Unterkunft und Arbeit
finden, Essen kaufen, sich Arztbesuche
libanesische Haushalte. Denn die Hilfsmaßnahmen sollen nicht zu Spannungen
führen. Jeden Tag kochen fünf Frauen
in einer Großküche warme, nahrhafte
Mahlzeiten. Ein Kleintransporter liefert
diese an die Familien. „Wir wollen vor
allem Familien mit Kleinkindern und
Frauen geführte Haushalte erreichen“,
sagt Ruba Khoury, Leiterin des PartnerBüros im Libanon. „Diese sind zum einen
besonders betroffen von Armut, da sie
Foto: (c) ©A. Dreyer / Diakonie Katastrophenhilfe
Familie gesund ernähren“, sagt Ruba
Khoury. „Das geringe Einkommen, das
die Familien einnehmen, müssen sie in
die Miete investieren und im Winter in
Heizmaterial.“
Hoffnung für die Töchter
Es gibt im Libanon keine offiziellen
Flüchtlingslager, aber lose Ansammlungen von Zelten. Wenn eine Familie kein
Einkommen hat, lebt sie meist in einer
dieser provisorischen Siedlungen. Wie
Hamida, eine Witwe,
die mit ihren zwei
Töchtern f liehen
musste. „In Syrien
hatten wir ein Haus.
Jetzt leben wir im
Zelt.“ Auch für Hamida und ihre Mädchen ist die warme
Mahlzeit, die von
den Mitarbeitern
der Partnerorganisation der Diakonie
Katastrophenhilfe
ausgeliefert wird,
überlebenswichtig.
„Wir haben kaum
Einkommen“, sagt
Hamida, die aufgrund von Herzproblemen nicht arbeiHamida mit ihren Töchtern Rana (Mitte) und Hani (links).
ten kann. Nur Rana
Sie sind aus Syrien in den Libanon geflohen und leben in einer provisorischen Zeltsiedlung.
ihre ältere Tochter
Über eine Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe werden sie mit warmen Mahlzeiten versorgt.
verdient etwas Geld
als Putzhilfe. „Wie
und die Schule für ihre Kinder leisten weniger Einkommen haben und zum kann ich meinen Mädchen davon etkönnen. „Die Bomben haben mich und anderen kann Mangelernährung gerade was Gesundes kaufen und kochen?“
meine Familie in Panik versetzt. Meine in den ersten fünf Lebensjahren zu mas- Ihre Hoffnung liegt auf Hani, der jünKinder hatten große Angst. Da haben siven Wachstumsschäden – körperlich geren Tochter, die ab Herbst wieder
wir es nicht mehr ausgehalten“, sagt und geistig - führen.“
die Schule besuchen wird. Sie ist in der
Mohamed, der im April mit seiner Frau, Eine warme Mahlzeit
10. Klasse und lernt für einen guten
sieben Kindern und seiner Schwester Auf die Frage, ob das Essen helfe, lacht Schulabschluss. „Ich will, dass es meine
aus Aleppo geflohen ist. Jetzt hat er Mohamed. Er und seine Frau strahlen. Mädchen einmal besser haben und dass
gelegentlich Arbeit als Hilfsarbeiter auf „Natürlich“, sagt er. „Vor allem wenn sie in Sicherheit leben können.“
dem Bau. 100 Dollar Miete pro Monat es Hühnchen oder Fleisch gibt, das könzahlt die Familie für eine Garage in nen wir uns sonst nicht leisten.“ Wenn Anne Dreyer, Pressesprecherin Diakonie
Rawda, einem kleinen Ort in der Bekaa- diese zusätzliche Versorgung ausfällt, Katastrophenhilfe
Ebene, die im Osten Libanons an Syrien beginnen viele Familien in ihrer Not
grenzt. Hier hat sich die Einwohnerzahl Mahlzeiten auszulassen. Obwohl der BeDie Diakonie Katastrophenhilfe ruft weiter zu
in manchen Städten innerhalb weniger darf für humanitäre Hilfe in der Region
Spenden auf:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin,
Monate verdreifacht. Arbeitsplätze und aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs
Spendenkonto 502 502
bezahlbarer Wohnraum sind knapp.
immens ist, fehlte es an Hilfszusagen der
Evangelische Bank, BLZ 520 604 10
Die Diakonie Katastrophenhilfe unter- internationalen Gemeinschaft. Die LeIBAN: DE6852 0604 1000 0050 2502
stützt mit einer orthodoxen Partner- bensmittelunterstützung der Vereinten
BIC: GENODEF1EK1.
Stichwort: Flüchtlingshilfe weltweit
organisation syrische Flüchtlinge und Nationen wurde erst von 40 auf 19 Dollar
Internet: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/
Gemeinden, die Vertriebene aufneh- pro Monat und zuletzt auf 13 Dollar pro
spenden/
men. Die Hilfe erreicht also auch arme Monat reduziert. „Davon kann sich keine
Gemeinsam helFen
11
Als Bundespolizeiseelsorge im Grenzeinsatz
len und Bearbeitungsstellen, täglich
viele volle Busse und Sonderzüge, die irgendwo ins Bundesgebiet weitergeleitet
werden. Dabei müssen die Beamtinnen
und Beamten die grenzpolizeilichen Erfordernisse im Blick behalten, oft aber
auch unglaubliches Organisations- und
Improvisationstalent beweisen. Ich bin
immer wieder beeindruckt, wie gut das
trotz manch widriger Umstände funktioniert. Und wie gut ihnen ein klarer,
aber auch menschlicher und menschenwürdiger Umgang mit den Menschen
A
aus den verschiedensten Ländern und
Kulturkreisen gelingt – auch wenn ihnen
von diesen nicht immer nur Freundlichkeit oder Dank entgegen gebracht wird.
Die Anforderungen dieses Einsatzes sind
vielfältig: immer wieder wechselnde
Einsatzorte und Grenzübergänge, zum
Teil improvisierte Kontrollstellen mit
Zelten und Bierbänken auf der grünen
Wiese, unterschiedliche und auch gegensätzliche politische Entscheidungen,
regelmäßig überquellende Auffanghal-
Derzeit sind erheblich mehr Bundespolizisten als sonst an der Grenze zu
Österreich eingesetzt, vor allem in den
Bereichen von Rosenheim, Freilassing
und Passau. Für viele ist dieser Einsatz
nicht einfach, weil sie immer wieder für
Wochen getrennt von ihren Familien
irgendwo in Deutschland arbeiten. Oder
weil sie schon seit Monaten und Jahren
ls ehemaliger „Bundesgrenzschutz“ trägt die Bundespolizei
dabei die polizeiliche Hauptlast
der momentanen Situation an den
Grenzen.
12
in dieser kräftezehrenden Lage rund um
die Uhr Dienst tun. Und natürlich bleibt
auch bei ihnen Manches „hängen“: zwar
haben Polizisten gelernt, konzentriert
und professionell zu arbeiten – trotzdem
lassen sich manche Eindrücke, Erlebnisse
oder Bilder nicht einfach nach Dienstschluss mit der Uniform ablegen.
Das kann dann ein Bereich sein, in dem
wir als Polizeiseelsorger Unterstützung
leisten können. Das kann im persönlichen Gespräch geschehen, aber auch in
Form von ein- oder zweitägigen Kurzseminaren, die wir als „Atempause“ von
den Belastungen des täglichen Dienstes
derzeit ganz besonders anbieten. Auch
für die Seelsorge der Bundespolizei ist
gerade eine „besondere Lage“. Es kann
sein, dass dafür auch bei uns einmal
sonstige Aufgaben oder andere Tagungsangebote ausfallen. Zudem sind
auch immer wieder evangelische Bundespolizeiseelsorger aus dem ganzen
Bundesgebiet zur Unterstützung an der
Südgrenze eingesetzt. Dabei besuchen
wir die Beamtinnen und Beamten in
ihrem Dienst, kommen mal bei einem
Kaffee oder in der Unterkunft ins Gespräch, sorgen manchmal für Nachschub
an Süßigkeiten und erleben dabei oft
auch erstaunlich tiefgehende Fragen
und Gespräche über Gott und die Welt
zwischen Tür und Angel.
Vermutlich werde ich genauso wie einige
Kollegen der Polizeiseelsorge dieses Jahr
Weihnachten auch irgendwo auf einer
Wiese oder in einer Auffanghalle mit
„unseren Leuten“ verbringen. Aber das
ist gut so. Denn schließlich wird auch der
dabei sein, der in einem Stall geboren
wurde!
Foto: (c) privat
„Ich war echt total beeindruckt von
diesen Polizisten. Viele gut gelaunte
junge Leute, die auf eine ganz schöne
Art und Weise ihren Dienst tun mit viel
Idealismus und Einsatz“ schrieb mir dieser Tage eine Pfarrerin, die bei einem
Besuch an südbayrischen Grenzübergängen dabei war. Und ich konnte ihr
nur zustimmen: seit Monaten leistet die
Bundespolizei einen sehr kompetenten,
aber auch sehr komplexen Einsatz in
der „besonderen Einsatzlage Massenmigration“.
Oberpfarrer Ingo W. Zwinkau
Evangelische Seelsorge
in der Bundespolizei (München)
bunDespolizei
Foto: (c) kd
Flüchtlingshilfe am Esstisch – denn was
verbindet besser, als gemeinsam zu essen?
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von www.elbsalon.de
E
in Projekt von Ebba Akerman,
Schwedischlehrerin in Stockholm.
Sie unterrichtet Flüchtlinge in
Schwedisch. Eines Tages im letzten
Sommer, nach einem Gespräch mit
einem ihrer Schüler, wurde ihr klar, dass
die meisten Flüchtlinge ihr Schwedisch
kaum anwenden können, weil sie kaum
Kontakt zu Schwedischen Menschen
haben. Das darf nicht sein, das muss
sich ändern, sagte Ebba sich, und hatte
eine Idee: Was bringt Menschen leichter
zusammen, als gemeinsam zu essen?
Also lud sie Flüchtlinge zu sich nach
Hause zum Essen ein und ermunterte
Freunde und Bekannte, es ebenso zu
tun. Sie gründete ein „Einladungsministerium“ und vermittelte immer mehr
Kontakte. Mittlerweile kann sie sich vor
Anfragen nicht retten, überall im Land
organisieren Schweden solche Essen,
viele Hundert sind es inzwischen. TV
und Zeitungen berichteten, sogar die
New York Times schrieb über Ebbas
Projekt.
am esstisch
„
„ Wir lassen die Menschen
in unser Land, aber nicht in
unsere gesellschaft “,
sagt ebba.
“
Die Einladungen zum gemeinsamen
Essen sind ein kleiner Schritt, aber oft
mit großer Wirkung. Sie schaffen Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe,
die Fremdheit weicht auf, auf beiden Seiten, zumindest für einen Abend. In der
„Zeit“ wurde vor einem Jahr im Dossier
die Geschichte einer Geografielehrerin
aus Syrien erzählt, die nach Schweden
geflohen ist, und nach Monaten der
Einsamkeit eine solche Einladung zum
Essen annimmt. Ihre klammen Gefühle
werden beschrieben, als sie die Treppe
in die Wohnung hochsteigt, die Angst,
was sie erwarten möge. Aber auch die
Beklommenheit ihrer beiden Gastgeber. Wer kommt da? Was redet man?
Und dann ergibt es sich, sie reden und
lachen und essen den ganzen Lachsauflauf. Einen so schönen Abend hatten sie
lange nicht mehr, das sagen alle drei. Es
ist doch eigentlich so einfach: Etwas kochen, den Tisch decken, das kann jeder.
Auf ihrer Website www.unitedinvitations.org erklärt Ebba Akerman ihr
Projekt und bietet Hilfe bei der Organisation an. Man kann sie anmailen. Sie
selbst hat mittlerweile mehr als 40 Essen
veranstaltet und eine Menge Erfahrung,
die sie weitergeben kann.
Warum nicht auch in Hamburg? Die
Hamburger zeigen sich sehr hilfsbereit,
viele Initiativen bieten Flüchtlingen Unterstützung. Jemanden einzuladen und
zu bewirten, um ihm (und sich selbst)
für ein paar Stunden die Fremdheit zu
nehmen, das wäre ein Beitrag, den auch
die leisten können, die sonst zu wenig
Zeit haben, sich zu engagieren.
Und Spaß macht es auch, wie die Fotos
von Ebbas Website zeigen. (Sabine)
Anmerkung der Redaktion:
Warum so ein Projekt eigentlich nicht
auch in Schaumburg?
13
Nicht auf Rasse, Religion, Kultur schauen
türkisch-islamische gemeinde ist aktiv in der Flüchtlingshilfe
Große Hilfsbereitschaft von vielen
Seiten erfahren die Flüchtlinge, die in
dieser Zeit hierher kommen. Aber wie
reagieren solche, die auch einmal als
„Fremde“ nach Deutschland gekommen
sind, auf den Zustrom der Flüchtlinge?
Ein Gespräch mit Mehmet Kilic, dem
Imam der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Bückeburg.
M
Mengen kaufen. Die Verkäuferin, sagt
Köse, habe gefragt, was sie denn mit
diesen ganzen Sachen wollten. „Als sie
hörte, dass es für Flüchtlinge sein soll,
meinte sie, dass wir die Wagen stehen
lassen könnten – für Flüchtlinge würde
sie das nicht verkaufen.“ Ziemlich konsterniert seien sie herausgegangen, sagt
Köse. Und hätten sich später bei der
Geschäftsleitung beschwert, die sich
dafür entschuldigt habe.
Täglich seien Gemeindemitglieder in die
Flüchtlingsunterkunft gegangen und hätten übersetzt. Ein großes Essen für alle
342 Flüchtlinge haben die Gemeinden
aus Bückeburg, Stadthagen und Rinteln
zum Opferfest zubereitet und ausge-
Foto: (c) bnj
ehmet Kilic weiß um die
Schwierigkeit, in ein Land
zu kommen, dessen Sprache man nicht versteht. Vier Jahre
sind vergangen, seit er aus der Türkei
nach Deutschland kam, um als Imam
der Gemeinde in Bückeburg zu arbeiten. Jetzt, sagt er schmunzelnd, ver-
Seine Muttersprache, Türkisch, hat Kilic
dabei nicht sehr geholfen. Wohl aber
seine weiteren Sprachkenntnisse in
Arabisch und Englisch. Erklären, was nun
geschehe und verängstigte Menschen
beruhigen, habe am Anfang gestanden,
sagt er. Einen muslimischen Arzt für die
Erstuntersuchungen hat er in die Unterkunft gebeten, um auch dort Sprachbarrieren überwinden zu können. Und das
DRK, das die Betreuung der Flüchtlinge
übernahm, wies er auf solche wichtigen
Kleinigkeiten hin wie den Aufschnitt mit
Schweinefleisch, der nicht an die Muslime ausgegeben werden solle.
In der Unterkunft ist er oft gewesen. Darauf hat sich die Hilfe aber nicht begrenzt.
Rund eine Woche nach der Ankunft, sagt
Mehmet Kilic (rechts) und Ismail Köse erzählen von dem,
was die Türkisch-Islamische Gemeinde Bückeburg bislang für Flüchtlinge getan hat.
steht er wohl 60 Prozent dessen, was
auf Deutsch gesprochen wird. Zum
Gespräch über das, was seine Gemeinde
bislang für die Flüchtlinge getan hat,
nimmt er als Dolmetscher ein Mitglied
dieser Gemeinde mit. Ismail Köse sitzt
neben ihm und übersetzt in beide Richtungen.
Dolmetscher sein, erzählt Kilic, ist eine
der ersten Aufgaben, die er übernommen hat, als im September der erste
Flüchtlingsstrom nach Bückeburg kam:
342 Menschen, denen vermittelt werden
sollte, was nun mit ihnen geschieht.
14
er, habe seine Bückeburger Gemeinde
gemeinsam mit einigen weiteren aus
der Umgebung sieben Kleinbusse voller
Hilfsgüter dorthin gebracht: Kleidung,
Spielzeug und auch Sanitär-Artikel.
Große Hilfsbereitschaft sei da zu spüren
gewesen. Aber auch von einem sehr
unschönen Erlebnis berichten sowohl
Kilic als auch Köse: von dem Geld, das
innerhalb der Türkisch-Islamischen
Gemeinde zur Flüchtlingshilfe eingesammelt worden war, wollten einige
Mitglieder in einem Drogeriemarkt alles
von Seife bis zu Zahnpasta in großen
geben. Und, das betont Kilic mehrfach,
bei allen Aktionen niemals zwischen
Muslimen, Christen und Jesiden unterschieden. Nicht auf Rasse, Religion oder
Kultur schauen, sondern einfach nur
darauf, dass es Menschen seien, darum
gehe es doch. Für dieses Land wie auch
für die Türkisch-Islamische Gemeinde
in Bückeburg sieht deren Imam es als
Gewinn an, auch andere Kulturen aufzunehmen. (bnj)
türKisch-islamische GemeinDe
Kirchenasyl – eine bereichernde Erfahrung
Margit beubler erzählt von ihren erfahrungen
Wie kann Kirche eingreifen, wenn es
ihr ungerechtfertigt erscheint, dass
Flüchtlinge abgeschoben werden? Eine
Möglichkeit ist die des Kirchenasyls.
Margit und Michael Beubler, Pastoren
der Gemeinde Lavelsloh/Essern im
Kirchenkreis Stolzenau-Loccum, haben solch ein Asyl gewährt. Von ihren
Erfahrungen aus dieser Zeit erzählt
Margit Beubler.
D
Der Brief kam im
Juli 2014. Seit Januar lebte die Familie Bashir bereits
in Lavelsloh. So ruhig und unauffällig
waren Vater, Mutter und die beiden
kleinen Kinder, dass
eigentlich niemand
von ihnen Notiz
nahm. Aus d em
Libanon kam die
Familie, war wegen
politischer Unruhen
nach Saudi-Arabien
geflohen und nach
Italien weitergereist, als die Aufenthalts-Genehmigung
dort endete.
Von Italien kamen
sie nach Lavelsloh,
eine kleine Gemeinde im Landkreis Nienburg und sollten
von dort auf der
Kirchenasyl
Foto: (c) kd
er Anfang war schon etwas
kurios, sagt Margit Beubler.
Begonnen hat nämlich alles
mit einem Brief der Bundestagsabgeordneten Katja Keul (Bündnis 90/
D i e G r ü n e n) a n
den Kirchenkreis.
Es gebe dort diese
Familie in Lavelsloh,
die von Abschiebung bedroht sei,
schrieb Keul. Und
ob die Kirche sich
nicht darum kümmern könne. Kurios
– dass quasi aus der
Politik heraus ein
Kirchenasyl angeregt wird.
Grundlage des Dublin-Abkommens
zurückgeführt werden. Ob sie in Italien
wegen der – damals schon – massiven
Flüchtlingsströme menschenwürdig
untergebracht würden, bezweifelte
Keul – und schließlich auch die Kirchengemeinde Lavelsloh.
Das Pastoren-Ehepaar Beubler bekam
also Keuls Brief überstellt, woraufhin
Margit Beubler einen ersten Besuch
bei der Familie machte, um sie kennen
zu lernen. Dann begann sie damit, sich
mit den rechtlichen Bedingungen auseinanderzusetzen, mit der Haltung, die
„ihre“ Kirche einnehmen könnte, falls
sie Kirchenasyl gewähren sollte, trug die
Angelegenheit im Kirchenvorstand vor
und redete mit Behörden.
Dass Kirchenasyl nicht gesetzlich verankert ist, dass Kirchen ein Raum sind,
in den die Polizei eigentlich hinein darf,
um das durchzusetzen, was ihr Auftrag
ist, war Beubler klar. Als „moralischen
Zwischenraum“ bezeichnet sie vielmehr
das Kirchenasyl, als etwas, das in der
Regel von der Politik akzeptiert wird.
Schmunzelnd spricht sie auch von einer
Art „Beiß-Hemmung“, wenn es um Menschen geht, die in Kirchen Schutz suchen.
Die Perspektive für die Familie Bashir
war klar: die Überbrückung der Rückführungsfrist, um einen Asyl-Antrag in
Deutschland stellen
zu dürfen. Damit
wäre die Abschiebung nach Italien
als erstes europäisches Land, das sie
betreten hatten,
abgewendet. Heutzutage, gar nicht
lange nachdem die
Familie Bashir in
der Kirche Asyl bekam, habe sich an
diesen Voraussetzungen vieles geändert. Wenn nun
Anträge schon viel
früher und ohne
Einhaltung von
Fristen abgelehnt
werden könnten,
dann könne auch
ein Kirchen-Asyl
wahrscheinlich
nicht mehr hel fen. „Wenn sich
dadurch nichts
ändert“, sagt sie,
„macht man den
Menschen falsche
Hoffnungen.“ Das
war aber damals –
vor wenig mehr als
einem Jahr - eben
alles noch anders.
Damals legte das
Pastoren-Ehepaar
Beubler dem Kirchenvorstand das
Problem dar und
sagte auch, dass es
grundsätzlich zum
15
Geld war eine Sache, die es zu bedenken
galt. „Wir wollten auf keinen Fall, den
Eindruck entstehen lassen, dass Geld
aus der Diakonie-Kasse der Gemeinde
verwendet wird“, sagt Beubler. Ein Spendenkonto nur für das Kirchenasyl wurde
eröffnet – und füllte sich sehr schnell, so
dass eine Hürde leicht genommen war.
Dann ging es um den Raum für das Asyl.
Das Pfarrhaus, das Beublers zu zweit bewohnen, hat 270 Quadratmeter Fläche.
Ideal, dachte sich Margit Beubler und
ging davon aus, dass Familie Bashir zu
ihnen ins Haus kommt. Wie sich herausstellte, war das ein Trugschluss. Sakrale
Räume, Räume, deren eigentlicher Sinn
und Zweck Gottesdienste sind, mussten
es sein. Was im Endeffekt bedeutet
hätte, dass eine Familie mit zwei kleinen
Kindern direkt in einer Kirche Quartier
bekommt – ohne Küche, ohne sanitäre
Einrichtungen und mit dem Winter vor
der Tür. Wenn das Pfarrhaus mit allen
seinen Bequemlichkeiten aber auch
ausschied, so wurde schließlich doch das
Gemeindehaus anerkannt, das immerhin
fließendes Wasser hat und Toilettenräume und wo im Winter die Gottesdienste
abgehalten werden.
Im Nachhinein betrachtet, sagt Margit
Beubler, sei das sogar eine gute Lösung
gewesen. Denn so konnte Familie Bashir
jederzeit Besuch bekommen – von dem
Unterstützerkreis, der sich bildete, von
Menschen aus umliegenden Gemeinden,
die ihre Solidarität ausdrücken wollten
und auch vom Ehepaar Beubler. Das
Dachgeschoss des Gemeindehauses
wurde wohnlich gemacht, dort sollte die
Familie die Zeit überdauern, bis sie einen
Asyl-Antrag stellen durfte. Einige Tage
vor dem Termin der Abschiebung zogen
16
sie dort ein. Michael Beubler informierte
Landkreis und Polizei über den Umzug.
Frühmorgens um 6 Uhr, so war es der
Familie mitgeteilt worden, sollte sie
abgeholt werden. „Wir haben dann die
Gemeinde für 6 Uhr zur Taizé-Andacht an
das Gemeindehaus eingeladen“, erzählt
die Pastorin. Einige Menschen würden
wohl kommen, war ihre Hoffnung. Mit
im Gemeindehaus nach deren Ende ein
Unterstützerkreis aus 30 Menschen
feststand.
„Uns ist dann schnell klar geworden,
dass Essen, Trinken und Kleidung allein
nicht ausreicht“, sagt Beubler. Soziale
Kontakte mussten her und so wurde
ein Besuchsplan ausgehängt. „Aus
diesen Besuchen sind lang anhaltende
Foto: © bnj
Kirchenasyl bereit sei. „Im Kirchenvorstand ist dann darüber abgestimmt
worden“, erzählt Beubler weiter. Sie und
ihr Mann haben darauf bestanden, dass
diese Abstimmung geheim durchgeführt
wird. Keiner sollte sich in eine Ecke gedrängt fühlen. Doch die Abstimmung fiel
einstimmig aus. „Das hat uns sehr sicher
gemacht.“
Etwas Aufschub bekam die Gemeinde
noch, als der Abschiebe-Termin wegen
einer Erkrankung in der Familie Bashir für
vier Wochen nach hinten gelegt wurde.
So gab es mehr Chancen, von Erfahrungen anderer zu profitieren und auch,
sich Gedanken über den rein praktischen
Ablauf zu machen.
dem, was dann geschah, hatte sie allerdings nicht gerechnet: rund 120 Menschen standen um 6 Uhr zur Andacht da
und setzten ein Zeichen dafür, dass sie
das Kirchenasyl unterstützen und sich
gegen die Abschiebung stellen wollten.
Der Polizei erklärte Beubler die Situation
kurz – sie fuhr ohne Aufhebens und unverrichteter Dinge wieder fort. An eben
jenem Abend gab es eine Versammlung
Freundschaften entstanden“, sagt sie.
Notwendig war das unter anderem auch,
weil Kirchenasyl eben bedeutet, dass
diejenigen, die es in Anspruch nehmen,
nicht einen Schritt vor die Tür setzen
dürfen. Kleine Übertretungen dieser
Vorschrift hat es in den Monaten des
Asyls gegeben. Auf der Terrasse hinter
dem Gemeindehaus haben Beublers
manchmal mit Bashirs gesessen. Und ab
Kirchenasyl
und zu sind sie zum Pfarrhaus gehuscht,
um schnell eine Dusche zu bekommen.
Die Gefahr, während dieser „Ausflüge“
aufgegriffen und abgeschoben zu werden, war gering. „Wir haben in all der
Zeit nur einen Streifenwagen unsere
Straße entlang fahren sehen“, sagt Beubler. Für die Kinder galten ohnehin andere
Regeln. Das war auch mit dem Landkreis
Hatten die Kinder ein wenig Freiheit, so
galt das aber nicht für die Eltern. Keine
frische Luft, keine Bewegung, mehr oder
weniger - wenn auch freiwillig - gefangen
in einem Haus und mit der Angst vor der
Abschiebung im Nacken, hatten sie oft
gesundheitliche Probleme.
Um dagegen zu wirken, um sie auf
andere Gedanken zu bringen und auch
nicht mehr sehen konnten“, erzählt
Beubler lachend. Struktur in ihren Tagesablauf gebracht und außerdem das
Gefühl, nutzlos zu sein, kleiner gemacht,
hat auch das Angebot des PastorenEhepaars, eine kleine Arbeitsteilung
vorzunehmen: Ehepaar Beubler kauft
ein, Ehepaar Bashir kocht das Essen für
alle. So nahmen sie mehrere Monate
lang das Mittagessen gemeinsam ein.
Diese und viele andere kleine Bausteine
haben geholfen, die Zeit zu überstehen.
Foto: © bnj
Vier Monate sind es geworden, in denen
die Kirchengemeinde, der Unterstützerkreis und das Pastoren-Ehepaar für das
Kirchen-Asyl in Lavelsloh einstanden.
Spazieren gehen, das war der erste
Wunsch des Ehepaares, als der Brief mit
der Nachricht ankam, dass sie nun in
Deutschland einen Asyl-Antrag stellen
durften.
Die Familie lebt nun in Diepenau, ihr
Antrag ist gestellt und sie warten noch
auf Antwort. Zu den Menschen aus
der Gemeinde Lavelsloh, die ihnen im
Kirchen-Asyl geholfen haben, gibt es
immer noch enge Verbindungen.
Dort hat sich auch der Unterstützerkreis
für Familie Bashir nicht aufgelöst. In
der 3.000 Seelen zählenden Gemeinde
leben mittlerweile rund 70 Flüchtlinge,
um die sich dieser Kreis, der inzwischen
noch gewachsen ist, nun kümmert. Von
vielen Erfahrungen aus dem Kirchenasyl
kann er profitieren und hat immer noch
Freude daran. Das Pastoren-Ehepaar
hat sich aus der Arbeit allerdings etwas
zurückgezogen. „Wir hatten nicht mehr
viele Kräfte in Reserve zum Ende des Kirchenasyls“, sagt Margit Beubler. Arbeitsintensiv und auch emotional aufreibend
war die Zeit. Für den Zusammenhalt in
der Gemeinde, sagt sie, sei es aber ein
Riesen-Schub gewesen. (bnj)
vereinbart. Sie durften den Kindergarten
besuchen, sich auch mit Freunden treffen. Anfangs hatten die Eltern Angst, ihre
Kinder alleine oder mit Menschen aus
dem Unterstützerkreis gehen zu lassen.
Sie wussten ja nicht, ob die Kleinen nicht
doch plötzlich in Gewahrsam genommen
und abgeschoben würden. Diese Angst
legte sich aber bald.
Kirchenasyl
zu beschäftigen, gab es zum einen den
Besuchsplan, der teilweise auch mit
Deutschunterricht verbunden wurde.
Außerdem war die Familie zu jedem
Treffen der vielen Gemeindegruppen
eingeladen – der Gemeindesaal im
Erdgeschoss wurde während der gesamten Zeit dafür genutzt. „Sie haben
so oft dort gesessen, dass sie Kaffee und
Zuckerkuchen vermutlich irgendwann
17
Z
um neunten Mal fand im Landkreis Schaumburg vom 22.09.
bis 04.10.2015 die Interkulturelle Woche statt. Bundesweit gibt es
diese Woche bereits seit 40 Jahren. Sie
entstand aus einer Initiative der katholischen, evangelischen und griechischorthodoxen Kirchen und wird von vielen
anderen gesellschaftlichen Gruppen
vorbereitet und getragen. Koordinator
in Schaumburg war in diesem Jahr wie
immer die „Alte Polizei“ in Stadthagen.
Die Veranstaltung der Interkulturellen
Woche hat wieder deutlich gemacht,
wie wichtig es ist, die Begegnung von
Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung zu ermöglichen. Es wurde
deutlich, dass die aktuelle Situation nicht
nur Problemstellungen schafft, sondern
auch viele Chancen bietet, wenn die
neue Vielfalt wahrgenommen und in
der persönlichen Begegnung gestaltet
wird. Es macht Mut zu erleben, wie
viele Menschen sich aktiv für eine konstruktive und friedliche Gestaltung des
Zusammenlebens jetzt und in Zukunft
bemühen.
Jan Peter Hoth
Fotos: © jph
In der St. Martini Kirche in Stadthagen
fand der Eröffnungsgottesdienst für das
Land Niedersachsen statt. Er stand unter dem Motto der diesjährigen Woche:
„Vielfalt – das Beste gegen Einfalt.“ Eingeladen waren neben Kirchen anderer
Konfession auch Vertreter der anderen
Religionen. Wie Vielfalt bereichert, wurde vor allem hörbar gemacht durch die
Gruppe „Musica del Paradiso“. Musik in
jüdischer, christlicher und islamischer
Tradition und kurze Erläuterungen dazu
beeindruckten die zahlreichen Gottesdienstbesucher. In der Predigt verwies
Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke
unter dem Pauluswort „Einer trage
des anderen Last“ auf die gemeinsame
Verantwortung aller für die Gestaltung
einer friedlichen Gesellschaft. Anschließend gab es bei herrlichem Wetter vor
der Kirche Gelegenheit zum Gespräch.
Mitarbeiterinnen des „Eine Welt Ladens“ und ehrenamtliche Begleiter von
Flüchtlingen hatten Kaffee und Kuchen
vorbereitet. Jugendliche der Alevitischen
Gemeinde in Stadthagen bereicherten
das Zusammensein musikalisch.
In Schaumburg sind die Veranstaltungen zur Interkulturellen Woche über
zwei Wochen verteilt. Deshalb fand die
Eröffnung zu den Veranstaltungen in
Schaumburg bereits am 22. September
gemeinsam mit dem Weltkindertag
statt. Vertreter von Kirche, Kultur und
kommunalen Institutionen stellten
sich in kleinen, zeitlich begrenzten
Gesprächsrunden den Fragen von Besuchern. Viele nahmen die Gelegenheit
war, Kontakte zu knüpfen und sich über
die aktuelle Situation von Flüchtlingen
im Landkreis auszutauschen.
Insgesamt wurden 14 Veranstaltungen
verschiedener Organisatoren angeboten. Darunter war u. a. eine szenische
Lesung von Schülern des Gymnasium
Bad Nenndorf zum Schiffsunglück vor
Lampedusa. Außerdem gab es Lesungen, Diskussionen und ein Konzert der
Gruppe „Musica del Paradiso“. Auch ein
Auftritt des Kabarettisten Django Asül
gehörte zum Programm.
18
interKulturelle Woche
Auf den Spuren der biblischen Martha
Theologin, Leiterin einer Gemeinschaft
und als weibliches Pendant zu Petrus,
als Christusbekennerin, erkennbar wird.
Nach dem Mittagessen bestand die
Möglichkeit, aus dem breiten Angebot
an einem Workshop teilzunehmen, um
dabei eigene innere Bilder vom Glauben und Bekennen zu betrachten, zu
verändern und zu erweitern. Es wurde
unter anderem angeboten „Malen – den
eigenen Glauben auf der Leinwand sichtbar werden lassen“ (Britta Eisen), „Ein
liturgischer Weg mit Martha und Jesus
durch die Kirche“ (Antje Stoffels-Gröhl),
„Tänze zur Auferstehung“ (Susanne
Weckwerth), „Singen und Beten mal
anders“ (Huong Nguyen-Fürst und Helga
Weigmann) oder „Gottes Liebe backen“
(Lena Achter).
Schließlich wurden zum Abschluss des
Tages die eigenen Workshop-Ergebnisse
in einer Abschlussandacht mit eingebracht. (uh)
Foto: © ast
C
a. 80 Frauen aus der Landeskirche kamen am 7. November zum
3. landeskirchlichen Frauentag
unter dem Thema „Biblische Martha als
Vorbild“ in der Meerbecker Kirchengemeinde zusammen.
Das Team um Pastorin Antje StoffelsGröhl hatte bezugnehmend auf das
persönliche Christus-Bekenntnis der
Martha ein Angebot mit verschiedenen
kreativen Workshops vorbereitet. Das
Impulsreferat zu diesem Thema hielt
Pastorin Susanne Sengstock aus dem
Frauenwerk der Ev.-Luth. Kirche in
Norddeutschland. Sie ist zuständig für
Theologie und Spiritualität. In ihrem
Vortrag nahm sie Bezug auf die unterschiedlichen biblischen Zeugnisse über
Martha. Ausgehend vom Lukasevangelium wird Martha häufig mit dem Symbol des Kochlöffels dargestellt und als
geschäftige, perfekte Hausfrau gezeichnet. Daneben gibt es das johanneische
Bild der Martha, in dem sie als Jüngerin
und Freundin Jesu, als Hausbesitzerin,
Ökumenischer Schöpfungstag
aus Der lanDesKirche
naturkundlicher Blick wurden gerahmt
von Musik der Didgeridoo Foundation
(Rainer Nentwig, Werner Schleumer,
Hans-Joachim Warning) und von Dirk
Flieger (Percussion).
Anlässlich des diesjährigen Ökumenischen Schöpfungstages hatte die Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen
in Ni e d er s a c h en
(ACKN) erstmalig
einen Umweltpreis
für Projekte zur Bewahrung der Schöpfung ausgelobt. Aus
Schaumburg-Lippe
beteiligte sich Seggebruch mit einem Beitrag seiner Evangelischen Jugend am Wettbewerb. Im
Gottesdienst am 20. September in Seggebruch stellten die Jugendlichen und
jungen Erwachsenen der Evangelischen
Jugend ihren Wettbewerbsbeitrag vor
und machten darin deutlich, dass christliches Leben und nachhaltiger Lebensstil
Foto: © uh
A
m 20. September, dem niedersachsenweit begangenen
Ökumenischen Schöpfungstag,
luden die Kirchengemeinde Meinsen,
die NABU-Ortsgruppe Nienstädt und
der Förderverein Bückeburger Niederung e.V. in Kooperation mit der Landeskirche zu diesem besonderen StationenGottesdienst ein. Das Lob des Schöpfers,
die Schöpfungsverantwortung und
das ehrenamtliche Engagement für die
Umwelt kamen zur Sprache. Der Landesbischof machte darauf aufmerksam,
dass Menschen von der Vorgegebenheit der Natur weiterhin überzeugend
sprechen müssten, um ihrer Rolle als
Mitgeschöpfe gerecht zu werden.
Sich anrühren zu lassen von dem Wunder des Lebens, das uns Menschen auf
Zeit anvertraut ist, um behutsamer mit
ihm umzugehen – darum ging es. Dazu
steuerte die Gottesdienstgemeinde Stationen im Naturschutzgebiet Bückeburger Niederung an. Geistliches Wort und
untrennbar zueinander gehören. Für die
Landeskirche überbrachte Pastor Jan
Peter Hoth einen Preis in Höhe von 750
Euro. (uh)
19
Superintendent Reiner Rinne geht zum
Jahresende in den Ruhestand
A
m Sonntag, dem 17. Dezember
2015 wird der Pastor der Ev.Luth. Kirchengemeinde Bad
Eilsen, Superintendent Reiner Rinne um
14 Uhr in der Bad Eilser Christuskirche
in einem festlichen Gottesdienst durch
Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke
in den Ruhestand verabschiedet und
von seinen dienstlichen Pflichten als
Superintendent im West-Bezirk der
Landeskirche Schaumburg-Lippe entbunden. Der gebürtige Ahnser Reiner
Rinne legte 1969 sein Abitur am Gymnasium Adolfinum in Bückeburg ab.
Nach dem Studium der Evangelischen
Theologie in Bethel/Bielefeld, München
und Göttingen absolvierte Reiner Rinne
ab 1975 das Gemeindevikariat in der
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Sülbeck und
am Predigerseminar in Loccum. Pastor
Reiner Rinne war ab 1978 zehn Jahre
Inhaber der Pfarrstelle II (Nienstädt) der
Ev.-luth. Kirchengemeinde Sülbeck. Von
dort aus wechselte Reiner Rinne 1988
ins Ausland. Bis 1994 war er Hauptpastor der Deutschen Ev.-Luth. Kirche in
Finnland mit Sitz in Helsinki. Danach war
er bis 2006 als Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
im Kirchenamt in Hannover zunächst
zuständig für Auslandsarbeit und Tourismusseelsorge in Süd- und Südosteuropa,
seit 1999 für Mittel- und Osteuropa. Im
Sommer 2006 wechselte Reiner Rinne
auf die Pfarrstelle I der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Eilsen. Seit dem 1.
Februar 2009 ist er Superintendent im
Aufsichtsbezirk West der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe.
Ab dem 1. September hat Reiner Rinne
auch das Amt des Vertreters des Landesbischofs in geistlichen Angelegenheiten
inne und ist dadurch kraft Amtes Mitglied im Landeskirchenrat.
Über die landeskirchlichen Grenzen
hinweg engagiert sich Reiner Rinne u.a.
seit Langem im Vorstand der „Initiative für evangelische Verantwortung in
der Wirtschaft Mittel- und Osteuropas
e.V.“, einer 1996 gegründeten Gemeinschaft von ca. 600 Mittelständlern und
Freiberuflern in Deutschland, die ihre
berufliche Tätigkeit aus der Perspektive
ihres Glaubens verstehen. (uh)
Pastor Martin Runnebaum wird neuer
Oberprediger in Stadthagen
A
m 1. Februar 2016 wird der
zukünftige Oberprediger Martin Runnebaum seinen Dienst
in der St. Martini-Kirchengemeinde
Stadthagen antreten. Damit tritt Pastor
Runnebaum die Nachfolge von Dr. Klaus
Pönnighaus an, der zum 1. September in
den Ruhestand verabschiedet worden
war. Die Eheleute Manuela und Martin
Runnebaum werden zusammen mit
ihren drei Kindern in die Oberpfarre am
St. Martini Kirchhof einziehen. Der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutheri20
schen Landeskirche Schaumburg-Lippe
hat den Pastor der St. MargarethenKirchengemeinde Gyhum und stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, Martin
Runnebaum (55) zum neuen Oberprediger in der Ev.-Luth. St. MartiniKirchengemeinde Stadthagen ernannt.
Der Stadthäger Gemeindekirchenrat hat
diese Entscheidung mit großer Zustimmung und mit Dank aufgenommen.
Nach dem Studium der Evangelischen
Theologie in Hamburg und Göttingen
trat der in Rotenburg (Wümme) geborene Martin Runnebaum sein Vikariat
in der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hattorf am Harz an. Seit
1989 ist er Pastor der St. MargarethenKirchengemeinde Gyhum. Neben dem
Dienst als Gemeindepfarrer in Gyhum
war Pastor Runnebaum von 1991-2002
Kreisjugendpastor des Kirchenkreises
Bremervörde-Zeven. Im Jahr 2000 wählten ihn die Mitglieder des Pfarrkonvents
des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven
zum ersten stellvertretenden Superintendenten. In dieser Funktion leitete er
in den Jahren 2003 bis 2004 in Vakanzzeiten den Amtsbereich kommissarisch.
Als gewähltes Mitglied ist Runnebaum
seit 2002 Mitglied der Landessynode
der Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers.
Unter anderem arbeitet er als Synodaler
mit im Jugendausschuss sowie im Ausschuss für Schwerpunkte und Planung
kirchlicher Arbeit. Als Schwerpunkte seiner Arbeit, die ihm besonders am Herzen liegen, nennt Martin Runnebaum
die Jugendarbeit, Erlebnisfreizeiten für
Erwachsene, Gemeindemanagement,
Glaubenskurse und lebendige Gottesdienste. Zu seinen Hobbies gehören
Lesen, Motorradfahren und Wandern
in Norwegen. Auf die Landeskirche
Schaumburg-Lippe freut er sich, „weil
hier der Zusammenhalt der einzelnen
Gemeinden eine ganz besondere Bedeutung und Notwendigkeit haben muss.“
Natürlich freut er sich zuallererst auf
die zahlreichen Mitarbeitenden in Stadthagen, da er sehr gerne mit Teams von
Ehren- und Hauptamtlichen zusammen
arbeite. (uh)
aus Der lanDesKirche
Drei neue Vikare im Dienst der Landeskirche
A
Dominik Strom
m 28. September haben die
Theologin Nora Vollhardt und
die Theologen Felix Nagel und
Dominik Storm nach Bestehen des Ersten Theologischen Examens das Vikariat
in der Landeskirche Schaumburg-Lippe
begonnen. Das Vikariat ist die sich an
das Studium anschließende praktische
Ausbildungsphase zur Vorbereitung
auf den pfarramtlichen Dienst. Es ist
vergleichbar einem Referendariat in der
Schule. Nach einer Einführungsphase
im Predigerseminar Loccum und dem
3-monatigen Schulpraktikum werden
die Vikarin Vollhardt und die beiden
Vikare Nagel und Storm ab Februar
2016 mit der zweijährigen Ausbildung
in ihren Vikariatsgemeinden beginnen.
Diese Zeit wird unterbrochen sein durch
mehrwöchige Kurse am Predigerseminar
in Loccum.
Die gebürtige Stadthägerin Nora Vollhardt (27) begann 2007 mit dem Studium
Nora Vollhardt
der Evangelischen Theologie in Göttingen und setzte es in Tübingen, Edinburgh
und Wuppertal fort. Ihr Vikariat wird sie
in der Kirchengemeinde Meerbeck unter
der Leitung von Pastorin Antje-Stoffels
Gröhl absolvieren. Im Blick auf das Vikariat freut sich Nora Vollhardt sehr darauf,
„mit Menschen aller Altersgruppen auf
dem Glaubens- und Lebensweg unterwegs zu sein: Gemeinsam nach Gott
suchen, fragen, über ihn nachdenken
und ihn erleben.“
Der 32-jährige Felix Nagel stammt
aus Obernkirchen. Nach dem Abitur
studierte er Evangelische Theologie in
Göttingen und Heidelberg. Seine Vikariatsgemeinde ist die Stadtkirchengemeinde Bückeburg. Oberprediger Dr. Wieland
Kastning wird sein Mentor sein. „Ich
möchte Pastor werden und bin dankbar,
diesen Beruf im Herzen unserer Landeskirche erlernen zu dürfen. Ich freue mich
auf viele Begegnungen mit Menschen
Felix Nagel
und das Radfahren durch diese schöne
Stadt“, sagt Felix Nagel über den neuen
Lebensabschnitt.
Dominik Storm (28) hat auf Grund der
beruflichen Situation seiner Frau ein
Gastvikariat in der Kirchengemeinde
Hoheneggelsen (Hildesheimer Land) in
der Landeskirche Hannovers angetreten.
Dominik Storm wuchs in Echtorf auf und
studierte Evangelische Theologie in Krelingen, Leipzig und Heidelberg. „Ich freue
mich auf das Vikariat in Hoheneggelsen,
weil ich neugierig auf die Gesichter und
Geschichten der Menschen bin und ich
dort im dörflichen Kontext unter guter
Anleitung meine ersten Schritte als angehender Pastor machen darf.”
Alle drei entstammen der Evangelischen
Jugend der Kirchengemeinde Vehlen, wo
sie während ihrer Schulzeit viele Jahre
lang ehrenamtlich in der kirchengemeindlichen Jugendarbeit mitgearbeitet
haben. (uh)
Nicht verändern und trotzdem glücklich miteinander
"Handwerkszeug für Liebende, die ihren
Partner nicht verändern und trotzdem
glücklich miteinander sein wollen“ - so
lautet der Titel eines Kurses für Paare, zu
dem die Ehe- und Lebensberatungsstelle
im Diakonischen Werk einlädt.
An vier Abenden im Februar/März 2016
wird Paaren die Gelegenheit geboten,
ihre Liebes- und Lebensgemeinschaft zu
pflegen. Der Kurs richtet sich an Paare,
die kürzer oder länger in einer Partnerschaft leben, für Einzelpersonen besteht
keine Teilnahmemöglichkeit.
aus Der lanDesKirche
Als Themen sind vorgesehen:
• Von der Kunst, einander Gutes zu tun
• Vom Einmaleins der Paarkommunikation
• Vom Umgang mit Ärger, Streit und
Missverständnissen
• Von der Kunst, Brücken zu bauen
Kursort: Bückeburg (der genaue Kursort
wird noch festgelegt)
Termine: Mo. 29.02., 07.03., 14.03 und
21.03.15 , jeweils von 19.00-21.00 Uhr.
Kurskosten: € 90.- pro Paar.
Kursleitung: Günter Aden und Dietlind
Quaassdorff, (beide sind Paarberater im
DW Stadthagen).
Weitere Informationen und die Anmeldung zum Kurs:
Diakonisches Werk in Stadthagen (Eheund Lebensberatung), Bahnhofstr. 16,
31655 Stadthagen Tel: 05721-99300,
E-Mail: [email protected]
Anmeldeschluss ist der 15.02.2016
21
Wilhelm Thürnau
I
40 Jahre Ordinationsjubiläum
m Dezember begehen die beiden
schaumburg-lippischen Superintendenten im Ruhestand, Hans-Bernhard Fauth und Wilhelm Thürnau, ihr
40-jähriges Ordinationsjubiläum.
Am dritten Advent des Jahres 1975
ordinierte der damalige Landesbischof
Maltusch die beiden Vikare Wilhelm
Thürnau und Hans-Bernhard Fauth zum
Pastorenamt.
Hans-Bernhard Fauth tat seinen Dienst
als Pastor in drei Gemeinden unserer
Landeskirche: Bückeburg, Stadthagen
und Meerbeck. Von 1997 bis 2008 war
er Superintendent im Ostbezirk der Landeskirche. Er war etliche Jahre Mitglied
im Landeskirchenrat und Stellvertreter
der Landesbischöfe Hermanns und Johannesdotter. Neben dem Pfarramt hat
Fauth zwei andere Aufgaben besonders
geliebt: Er war ausgesprochen gern
Lehrer im Fach evangelische Religion:
insgesamt 25 Jahre lang, zunächst am
Gymnasium Adolfinum in Bückeburg,
später am Ratsgymnasium in Stadthagen. Daneben ist er seit mehr als 25
Jahren bis heute als Vereinsvorsitzender
22
Hans-Bernhard Fauth
verantwortlich für das Josua-StegmannHeim in Stadthagen. In Fauths Amtszeit wurde das Heim vollständig neu
errichtet und eine Wohnanlage mit 84
Wohnungen im Sinne des „Betreuten
Wohnens“ hinzugefügt.
Der im Jahr 2008 in den aktiven Ruhestand getretene Fauth hat in den vergangenen zwei Jahren zwei lebensbedrohliche Erkrankungen überstanden. Heute
sagt er: „Vor 40 Jahren bei der Ordination konnte ich in der Tat nicht absehen,
was mein Weg mir abverlangen würde.
Rückschauend weiß ich, dass Gott sehr
viel Gnade geschenkt hat. Dafür danke
ich ihm täglich.“
Wilhelm Thürnau trat 1976 in Frille
seine erste Pfarrstelle an. Von dort aus
wechselte er 1987 in die Kirchengemeinde Großenheidorn. Von 2008 bis zum
Eintritt in den Ruhestand Anfang 2014
bekleidete Wilhelm Thürnau zusätzlich
zum Gemeindepfarramt das Amt des
Superintendenten des Ostbezirkes der
schaumburg-lippischen Landeskirche.
Für die Landeskirche engagierte sich
Thürnau über 32 Jahre lang als Synodaler
und war Mitglied im kirchenleitenden
Landeskirchenrat sowie in verschiedenen synodalen Ausschüssen.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Ausbilder bei der „Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächstherapie" war
Thürnau jahrelang Seelsorge-Ausbilder
für schaumburg-lippische Pastorinnen
und Pastoren und Hermannsburger
Missions-Vikare.
In einer Andacht zu Wilhelm Thürnaus Jubiläumsordination ging Superintendent
Reiner Rinne auf den Ausspruch Jesu ein:
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern
ich habe euch erwählt und bestimmt,
dass ihr hingeht und Frucht bringt und
eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den
Vater bittet in meinem Namen, er's euch
gebe.“ (Johannes 15, 16) Rinne folgerte
im Rückblick auf Thürnaus Dienst: Dass
alles so gekommen sei, sei nicht das
Resultat richtiger Entscheidungen, es sei
auch nicht der verdiente Lohn täglicher
Mühe und Stress und ebenso wenig
das Ergebnis einer Kalkulation nach der
Formel „Lebensklugheit multipliziert
mit rationaler Planung geteilt durch
Kontingenz“. Es sei Gnade gewesen und
unverdiente Annahme. (uh)
aus Der lanDesKirche
Foto: (c) kd
Schaumburg-Lippische Landessynode tagte
am 13. und 14. November in Bückeburg
M
it einem festlichen Abendmahlsgottesdienst in der
Stadtkirche in Bückeburg
begann am Freitag, dem 13. November
die 6. Tagung der XIX. Landessynode
der Ev.-Luth. Landeskirche SchaumburgLippe. Die Bückeburger Pastoren Dr.
Wieland Kastning und Rainer Diekmann
gestalteten den Gottesdienst. Dr. Wieland Kastning legte in seiner Predigt
den Martin Luther zugeschriebenen
Ausspruch „Wenn ich wüsste, dass
morgen die Welt untergeht, würde ich
heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen!“ aus. In diesen Worten sei das
zusammengefasst, was Martin Luther
„gesagt, geglaubt und gelebt hat.“ Das
bedeute für einen Christen, sich auch in
schwierigen Zeiten, dessen Ausgang gar
nicht absehbar sei, zu erkennen, dass
dennoch Zeit genug (sei), um das hier
und das heute Mögliche zu tun, das der
Stärkung des Glaubens und der Besserung der Welt dient.“
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm Kantor Siebelt Meier
(Orgel) gemeinsam mit dem Kammerchor „JPS" (Jazz, Pop & Swing), der eine
besondere Vorliebe für den zeitgenössischen britischen Komponisten „John
Rutter“ entwickelt hat.
Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete der Präsident der Synode, KlausDieter Kiefer (Stadthagen), die Tagung.
Als Gast begrüßte er aus dem „Projektbüro Reformprozess“ der Evangelischen
aus Der lanDesKirche
Kirche in Deutschland (EKD) den Theologen Dr. Rolf Becker, der ebenso wie
der Missionsdirektor Michael Thiel vom
Evangelisch-Lutherischen Missionswerk
in Niedersachsen (ELM) ein Grußwort an
die Landessynode richtete.
Pfarrstellenplanung soll flexibel gestaltet werden
Die Pfarrstellenplanung (Synodenbeschluss 2010) der Landeskirche sieht
vor, dass bis 2020 die derzeitige Zahl
von Pfarrstellen um 7 auf dann 34 Stellen reduziert werden soll. Da bis 2015
eine größere Zahl von Pastorinnen und
Pastoren in den Ruhestand eintreten
werden, kann es zu einer Unterversorgung der bestehenden Pfarrstellen in der
Landeskirche kommen. Deshalb hat die
Synode angesichts der Perspektive für
die Personalentwicklung bis 2025 einen
flexiblen Umgang in der Personalplanung
befürwortet. Die Synode hat den Landeskirchenrat beauftragt, bei geeigneten
Bewerbern Pastoren und Pastorinnen
auch über die 2010 beschlossene Anzahl
hinaus in den Dienst der Landeskirche zu
übernehmen mit dem Ziel, die beschlossene Stellenzahl auch über 2025 hinaus
zu ermöglichen.
Landessynode beschließt Einrichtung
von drei neuen Diakonen-Stellen für
die Jugendarbeit
Landesjugendpastor Lutz Gräber stellte
auf der Herbsttagung der Schaumburg-Lippischen Landessynode am
Freitagabend konkrete Vorschläge zur
Umsetzung neuer Strukturen in der
Jugendarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche
Schaumburg-Lippe vor. Eine von der Landessynode beauftragte Arbeitsgruppe
für die Zukunft der Jugendarbeit und
des Landesjugendpfarramtes hat dieses
Konzept entworfen. Als externer Experte
für kirchliche Jugendarbeit hat Pastor
Hansjörg Kopp (Württembergische
Landeskirche) den Prozess der Konzeptionierung begleitet.
Aus der intensiven Beschäftigung mit
dem Arbeitsfeld kirchlicher Kinder- und
Jugendarbeit entwickelte die Arbeitsgruppe folgendes Konzept:
Im Sommer 2016 sollen drei neue
Diakonen-Stellen nach Arbeitsschwerpunkten besetzt werden. Diese sollen
schwerpunktmäßig eingesetzt werden
in der Arbeit mit Kindern, in der regionalen und gemeindlichen Jugendarbeit
sowie zur Gewinnung, Schulung und
Begleitung ehrenamtlicher Jugendmitarbeiter. Zusammen mit den bisherigen
Mitarbeitern im Landesjugendpfarramt
sollen Querschnittsaufgaben gemeinsam
wahrgenommen und Projekte entwickelt
werden.
Als tragende Säulen des neuen Konzeptes stellte Landesjugendpastor Gräber
die Übergemeindlichkeit sowie die
Einbeziehung des Arbeitsfeldes „Arbeit
mit Kindern“ heraus. Zu den Zielvorstellungen formulierte Gräber: „Wir
verknüpfen den geistlichen Auftrag und
23
die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Wir bringen Glauben so zur
Sprache, dass er für junge Menschen in
einer ihnen gemäßen Weise verstehbar
und erfahrbar wird. Wir haben aufgrund
unseres christlichen Selbstverständnisses einen eigenen Bildungsauftrag.“
Die Synode nahm den Bericht „zur konzeptionellen Gestaltung der landeskirchlichen Jugendarbeit“ anerkennend und
zustimmend zur Kenntnis und dankte
den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für
das Ergebnis. Sie beschloss einstimmig
die Umsetzung des dargestellten Konzeptes mit den dafür geplanten drei
neu einzurichtenden Stellen für eine
Projektphase von fünf Jahren.
Beitrag der Landeskirche zur Unterstützung ehrenamtlicher Helfer in der
Betreuung von Flüchtlingen
Die Synode hat im Rahmen ihrer Beratungen des landeskirchlichen Doppelhaushaltes 2016/2017 die Einrichtung einer
Stelle für die Koordinierung, Förderung
und Betreuung von Unterstützerkreisen
in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit
in den Kirchengemeinden beschlossen.
Bereits im Sommer wurde seitens der
Landeskirche ein Fond zur finanziellen
Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit im Bereich der Unterstützung und
Begleitung von Flüchtlingen eingerichtet.
Unterstützerkreise können aus diesem
Fond Zuschüsse zum Beispiel für die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen,
die Beschaffung von Lehrmitteln oder
24
die Durchführung von Projekten in der
Flüchtlingsbetreuung beantragen.
Auf Bitten des Landkreises hin werden
von der Landeskirche Möglichkeiten
geprüft, für die Unterbringung von unbegleitet minderjährigen Flüchtlingen,
die dem Landkreis zugewiesen werden,
kirchliche Räumlichkeiten zur Verfügung
zu stellen.
Schaumburg-lippische Landessynode
beschließt für die Zukunft zeitliche Befristung des Präsidentenamtes
Vor der Ausschreibung der derzeit
vakanten Stelle des Präsidenten des
Landeskirchenamtes hat die schaumburg-lippische Landessynode auf Vor-
Gegenüber der Vergangenheit sieht das
von der Synode am Samstag verabschiedete Gesetz eine Befristung der Amtszeit
des Präsidenten des Landeskirchenamts
vor. Für die erste Amtszeit von 8 Jahren ist der Präsident Kirchenbeamter
der Landeskirche auf Zeit. Vor Ablauf
dieser ersten Amtszeit entscheidet der
Landeskirchenrat darüber, ob das Kirchenbeamtenverhältnis auf Zeit in ein
Kirchenbeamtenverhältnis auf Lebenszeit umgewandelt wird. Die Landessynode kann dem mit der Mehrheit von
zwei Dritteln der gesetzlichen Zahl ihrer
Mitglieder widersprechen, woraufhin ein
Wahlverfahren eingeleitet werden muss.
Ferner regte der Rechtsausschuss der
Synode an, auf einer der nächsten Synodaltagungen auch über die zeitliche
Begrenzung des Dienstes der leitenden
Geistlichen (Landesbischof und Superintendenten) in der Landeskirche
Schaumburg-Lippe zu beraten.
Bis zur Wiederbesetzung der Präsidentenstelle wird Herr Harald Weidenmüller,
Mitglied im Landeskirchenrat, als gewählter Vertreter des Präsidenten weiterhin die Vertretung wahrnehmen. (uh)
Foto: (c) kd
Foto: (c) kd
schlag des Landeskirchenrates über den
Entwurf einer Neufassung des Gesetzes
über die Wahl und die dienstrechtlichen
Verhältnisse des Präsidenten des Landeskirchenamtes beraten.
aus Der lanDesKirche
Vom Himmel hoch, da komm ich her
„ein Kinderlied auf die Weinacht Christi“ von Martin Luther
E
s ist die zweite Nacht nach dem
vierten Sonntag im Advent. Über
den beschneiten Gassen und
Giebeln der kursächsischen Stadt Wittenberg steht ein klarer, kalter Winterhimmel. Die Elbe zieht breit und dunkel
an den Mauern vorüber. Nur auf dem
schwarz blanken Eis, das der träge
Strom in großen Schollen mit sich führt,
spiegelt sich Licht aus der Tiefe des
Himmels. Eine Welt aus Stille, Schnee
und blauem Licht. Sie ist wie der gefrorene Atem Gottes über dem Schlaf der
Menschen.
Foto: (c) kd
Einer ist wach. Der Mann, der im ersten
Stockwerk des Augustinerklosters über
eine Schrift gebeugt sitzt, ist Martin Luther. Er arbeitet an seiner Predigt für das
Christfest: „Ich kenne keinen größeren
Trost, der den Menschen gegeben wäre,
als dass Christus ein Mensch, ein Kind,
ein Säugling wurde, der im Schoß seiner
lieben Mutter spielt und an ihrer Brust
liegt. Wen gibt es, den dieser Anblick
nicht ergriffe und tröstete? ... Nun ist die
Nacht der Sünde, der Hölle, des Gewissens und der Schuld überwunden – wenn
du zu diesem spielenden Kinde kommst
und glaubst, dass es gekommen ist, nicht
zu richten, sondern zu retten.“
Martin Luther ist zufrieden mit den Sätzen, die er formuliert hat. Darüber ist
es spät geworden. Dort hinter der Tür
schlafen seine Frau Katharina und die
Kinder schon lange, ohne dass sie von
seinen Gedanken wissen. Luther sieht
sein Gesicht im Fenster – ein Gesicht,
auf dem ein fünfzigjähriges Leben seine
Zeichen hinterlassen hat. In diesem
Gesicht scheint alles eingegraben: Der
WeihnachtslieD
Kampf des Gewissens im Kloster zu
Erfurt, die Freude über die Entdeckung
des Evangeliums, der Wagemut des reformatorischen Aufbruchs, der trotzige
Widerstand gegen den Papst und seine
Wortführer, auch der Kummer über die
Schrecken des Bauernkrieges und wie
die Reformation zusehends zersplittert.
Martin Luther sieht sein Gesicht. Er findet darin sein Leben. Alt ist er geworden,
und müde auch. Und so richten sich seine
Gedanken voll Freude auf sein Jüngstes,
auf die kleine Margarethe. Sechs Tage
ist sie alt, er selber zählt 51 Jahre. Dann
denkt er wieder an die Weihnachtsbotschaft – daran, wie jedes Neugeborene
zu einem Boten der Menschenfreundlichkeit Gottes bestimmt ist. Ein Gefühl
von Glück, ja, Seligkeit durchströmt ihn.
Heute ist der Geburtstag Christi. Welch
ein Grund zur Freude! Gott gibt die Welt
nicht verloren. In dieser Geburt liegen
der Trost der Menschen und die Freude
des Himmels beschlossen, eine Freude,
die widertönt in dem Gesang der Engel
über den Feldern von Bethlehem:
Bis der Weihnachtsmorgen dämmert,
bleibt Martin Luther noch etwas Zeit. Er
beginnt jene Verse zu reimen, in deren
Worten die frohe Botschaft der Engel an
die Menschheit bis heute erklingt:
„Vom Himmel hoch, da komm ich her,
/ ich bring’ euch gute neue Mär, / der
guten Mär bring ich so viel, / davon ich
sing’n und sagen will.“
Es wird das bekannteste der drei Weihnachtslieder Martin Luthers und erscheint 1535 erstmals im Wittenberger
Gesangbuch.
Michael Grimm
„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet
euch nicht! Siehe, ich verkündige euch
große Freude, die allem Volk widerfahren
wird; denn euch ist heute der Heiland
geboren, welcher ist Christus, der Herr,
in der Stadt Davids. Und das habt zum
Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in
Windeln gewickelt und in einer Krippe
liegen. Und alsbald war da bei dem Engel
die Menge der himmlischen Heerscharen,
die lobten Gott und sprachen: Ehre sei
Gott in der Höhe und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
(Lukas 2,10-14)
25
Die Weihnachtsgeschichte
Es begab sich aber zur der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und
diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da
Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass
er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt
Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt
Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids
war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam
die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten
Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe;
denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei
den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel
des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete
um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu
ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große
Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute
der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der
Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden
das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen
Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen
die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns
der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden
beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als
sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das
zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es
kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem
Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten
Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn
zu ihnen gesagt war.
Foto: (c) kd
Lukasevangelium Kapitel 2
26
luKas 2
Vorankündigung
Wise Guys
unplugged
Stadtkirche Bückeburg
Samstag, 09.04.2016 | 20 Uhr
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Konzert der Wise Guys am 9. April 2016 um 20 Uhr in der Stadtkirche Bückeburg (Einlass 19 Uhr,
Kirchweg 2, 31675 Bückeburg).
Auch 2016 wird es wieder eine Tournee der Wise Guys durch zahlreiche Kirchen geben. Die besondere, intime Atmosphäre der Konzerte begeistert Band wie Publikum gleichermaßen.
Mit der Kirchentour 2012 kehrten die fünf Sänger zurück zu ihren Wurzeln: Sie spielten vor kleinem
Publikum - nah dran, spontan, ohne den Einsatz großer Technik - quasi unplugged. “Es war eine
großartige Tour. Die Konzerte waren für das Publikum und für uns ein Riesen-Genuss. Wir spielten
überwiegend ruhigere Songs, ließen das Mundschlagzeug und die Choreografien weitgehend weg
und genossen die Akustik und das ganz entspannte gemeinsame Singen, “ erzählt Dän.
Die Wise Guys beherrschen also auch die Kunst der leisen Töne und beweisen so wieder einmal
mehr, das sie zu Deutschlands Ausnahmekünstlern zählen! Dies unterstreicht die Echo Auszeichnung 2013 in der Kategorie Pop-Crossover. Die Kölner Band erhielt die begehrte Auszeichnung für
die Verkäufe ihres Albums „Zwei Welten“, dass 2012 veröffentlicht wurde. Das Album „Achterbahn“
erschien im September 2014 und landete aus dem Stand auf Platz 2 der deutschen Charts. Das
aktuelle Studio-Album „Läuft bei euch“ platzierte sich ebenfalls in den Top Ten der Media Control
Charts.
Die WISE GUYS sind Deutschlands Vokal-Pop-Band Nummer 1 und zählen zu den erfolgreichsten
Live-Acts im deutschsprachigen Raum. Die Songs sind ebenso unverwechselbar wie der WISEGUYS-Sound, der aus fünf Stimmen besteht, aber klingt wie der einer voll ausproduzierten PopBand. Daniel Dickopf (Dän), Edzard Hüneke (Eddi), Marc Sahr (Sari), Nils Olfert und Andrea Figallo
sagen über ihre Musik: “Wir machen Popmusik. Ohne Instrumente. Mit Spaß, Begeisterung und
Leidenschaft. Oft witzig, manchmal ernst und auch mal traurig.”
www.wiseguys.de
twitter.com/wise_guys www.facebook.com/wiseguys
Kartenvorverkauf:
Ticketpreise: € 25.- bis 50.- zzgl. Gebühren
Tickets: 0180 - 60 50 400 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den
Mobilfunknetzen) TUI ReiseCenter Minden Markt 28, 32423 Minden Tel: 057185251 Buchhandlung v. Wedemeyer Baustraße 62a, 31785 Hameln Tel: 05151/821484 Laporte Kartenshop GmbH August-Madsack-Str. 1,
30559 Hannover Tel: 0511/5184100 oder bei den Schaumburger Nachrichten.
termine unD VeranstaltunGen
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Termine und Veranstaltungen
St. Martini-Kirche Stadthagen
Stadtkirche Bückeburg
Sachsenhagen
ELISABETH
Musikalische Veranstaltungen
Sonntag, 13. Dezember | 17 Uhr
„Weihnachtskonzert“, mit dem Gospelchor
„Rhythm´ of Life“, Leitung: Imke Röder
Mittwoch, 16. Dezember | 20 Uhr
„Weihnachtskonzert“, mit den „Schaumburger
Märchensängern“, Leitung: Sascha Davidovic
Sonnabend, 26. Dezember | 17 Uhr
„Festgottesdienst“ mit der 6. Kantate aus dem
Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, Kantorei
der Stadtkirche und „Schaumburger Märchensänger“, Barockorchester „L´Arco“ und Solisten
2016
Sonnabend, 2. Januar | 11 Uhr
„Orgelmusik zum Einkehr“, Der Eintritt ist frei!
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Musikalische Veranstaltungen
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Sonnabend, 5. Dezember | 11 Uhr
„Orgelmusik zum Advent“ , Orgel: Kantor Siebelt Meier. Der Eintritt ist frei!
Freitag, 11. Dezember | 19 Uhr
„Weihnachtskonzert“ mit dem „Schaumburger
Jugendchor“, Leitung: Jelena Agbaba
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Sachsenhagen
ELISABETH
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Konzert 3. Advent, 18 Uhr
Kirche Pollhagen
Der Chor „Kreuz&Quer“ feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.
Das Konzert beginnt um 18 Uhr mit
Gottesdienst. Der Gottesdienst um 10
Uhr entfällt. Der Eintritt ist frei, um
Spenden wird gebeten.
nobuntu - hallelujah
18. Dezember, 20 Uhr Kirche Pollhagen
Nobuntu ist ein 5 köpfiges FrauenEnsemble aus Bulawayo in Simbabwe.
Nobuntu präsentiert eine 60-minütige
Performance mit traditionellen Gospel-Liedern aus Simbabwe und dem
südlichen Afrika, die in Simbabwe traditionell während der Weihnachtszeit
gesungen werden.
Eintritt 10 EUR, erm. 8 EUR.
Sonntag, 3. Januar | 17 Uhr
Konzert mit „Angelika Milster“
Taizéandacht
Letzter Sonntag im Monat
19 Uhr
in Probsthagen
Sonnabend, 23. Januar | 20 Uhr
Konzert „Himmlische Nacht der Tenöre“
Sonntag, 29. November | 17 Uhr
Offenes Singen zum Advent mit Bläsern und
Orgel
Samstag, 05. Dezember | 19 Uhr
Festival of Nine Lessons and Carols
Musikalischer Gottesdienst in englischer Sprache mit dem Jugendchor an St. Martini
Leitung: Stefan Disselkamp und Thomas Weißbarth.
Sonntag, 06. Dezember | 17 Uhr
Jakob-Dammann-Haus
Adventskonzert des Posaunenchors
Letiung: Michael Mensching
Sonntag, 13. Dezember | 17 Uhr
40 Jahre Vokalensemble Stadthagen
„Des sich wundert alle Welt“ - Weihnachtskonzert mit a-cappella-Musik
Lesungen: Gerald A. Manig, Leitung: Christian
Richter
Sonntag, 20. Dezember | 17 Uhr
Weihnachtskonzert bei Kerzenschein
St. Martini-Kantorei, Kinderchöre und Jugendchor an St. Martini, Cappella Martini
Sonntag, 27. Dezember | 19 Uhr
Weihnachtskonzert der St. Martini Brass Band
Leitung: Michael Mensching
Sonnabend, 6. Februar | 11 Uhr
„Orgelmusik zum Einkehr“, Der Eintritt ist frei!
29.11.15, 27.12.15 Kirche
31.01.16, 28.02.16, 03.04.16 (!)
Gemeindehaus
Montag, 8. Februar | 19.30 Uhr
„Konzert zum Rosenmontag“, Heitere Bläser-,
Chor- & Orgelmusik mit dem, Kammerchor
„JPS“ & dem „Bläserkreis der Schaumburg-Lippischen Landeskirche“, Leitung & Orgel: Kantor
Siebelt Meier. Der Eintritt ist frei!
Sonntag, 21. Februar | 16 Uhr
„Johannespassion“ von J.S. Bach, Kantorei der
Stadtkirche, Barockorchester „L´Arco“ und
Solisten
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Adventskonzert
des Gesangvereins Heimattreu Steinbergen mit
Gästen Samstag, den 5. Dezember um 18 Uhr in
der St. Agnes-Kirche Steinbergen. Der Eintritt ist
frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.
„Bilder der Weihnacht“
Konzert mit Clemens Bittlinger am
Freitag, 11. Dezember 2015 um 20 Uhr in der
St. Agnes-Kirche Steinbergen.
Eintritt: Vorverkauf 14 Euro; Abendkasse 16 Euro;
ermäßigt 10 Euro. Vorverkaufsstellen: Kirchenbüro Steinbergen (Tel.: 05751-5395); Kirchenbüro
Bad Eilsen (Tel.: 05722-84307); Schaumburger
Zeitung (Rinteln, Klosterstr. 32-33).
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Bitte vorher anmelden!!!!!
So., 13.12.2015 | 18 Uhr
Mo., 14.12.2015 | 19 Uhr
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Dezember 11
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Dezember
Sonntag, 6.
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meditative Lieder, Möglichkeit zur persönlichen Segnung, kurze Texte und
Stille laden ein, in die Gegenwart Gottes
einzutauchen
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einen Engel gemalt, der für 55 Euro erworben werden kann. Kontakt: Pastorin
Riemenschneider (Tel.: 05721 4094).
So., 24.01.2016 | 18 Uhr
"Die Saiten der Welt" handgemac
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zwischen Orient und Oxident,
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So., 13.03.2016 | 19 Uhr
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KIrChspIEl AltEnhAgEn-HAgEnburg
Melitta Dielitzsch, geb. Staege, 85 Jahre;
Dora Niemann, geb. Brase, 95 Jahre;
Wolfgang Bauer, 74 Jahre; Wilhelm Klusmeier, 91 Jahre; Inge Leiermann, geb.
Brokmann, 79 Jahre; Magret Bokeloh,
geb. Schildmeier, 91 Jahre; Erna Lehmann, geb. Fuchs, 100 Jahre; Irmgard
Koschorreck, geb. Katzmarzik, 88 Jahre;
Reinhold Feldgiebel, 79 Jahre; Birgit
Klooß, 62 Jahre; Heinz Wilhelm Radüg,
80 Jahre; Else Massow, geb. Sakuth, 92
Jahre; Wilhelm Riechmann, 84 Jahre;
Edwin Sackmann, 74 Jahre.
Trauungen: Manrico und Christina Will,
geb. Ziesenis; Christian und Wiebke Kayser, geb. Rakelbusch (aus Norden).
Beerdigungen: Helga Schweer, geb.
Völkers, 85 Jahre; Gertrud Lübbe, geb.
Strohmeier, 77 Jahre; Heinz Günther Erdmann, 75 Jahre; Heinz Böhlke, 82 Jahre;
Irmgard Koch, geb. Platen, 88 Jahre; Vera
Albrecht, geb. Lorenz, 69 Jahre.
KIrChspIEl BAD EIlsEn
Taufen: Hazel Grace Thorunn Kliebsch,
Bückeburg; Johanna Perrey, Spenge; Laria Budeck, Luhden.
Beerdigungen: Ilse Boettcher, geb. Bauer,
91 Jahre; Emilie Klug, geb. Sommerburg,
90 Jahre; Karl-Heinz Symella, 71 Jahre;
Gerhard Köhler, 79 Jahre; Hermine Spitzki, geb. Dreyers, 95 Jahre; Hildegard Wolf,
geb. Clausing, 88 Jahre; Helmut Schrade,
78 Jahre.
KIrChspIEl FrIllE
Taufen: Sophia Wiele, Luca Penner.
Trauungen: Wilhelm und Kira Hattendorf,
geb. Henke.
Beerdigungen: Wilhelm Sellnies, 91
Jahre; Sophie Senne, geb. Wilharm, 86
Jahre; Wilhelm Saxowsky, 91 Jahre; KarlHeinz Schäkel, 78 Jahre; Wilhelmine Nolte, geb. Bicknese, 96 Jahre; Marie Becker,
geb. Bade, 90 Jahre; Wolfgang Thiem, 64
Jahre; Friedel Heine, 78 Jahre; Ernst Ulrich Klenke, 48 Jahre; Werner Kortum,
82 Jahre.
KIrChspIEl BErgkIrChEn
Taufen: Hannah Rakelbusch, Frankfurt
am Main; Bennet Leopold Ehlers, Wiedenbrügge; Maximilian Mensching, Lauenhagen.
Beerdigungen: Wilhelm Schrage, Wölpinghausen, 86 Jahre; Siegfried Ruppelt,
Wölpinghausen, 76 Jahre; Dagmar Wolf,
Wölpinghausen, 55 Jahre; Jörg Hensel,
Wölpinghausen, 45 Jahre; Heinrich Kramer, Winzlar, 75 Jahre; Wilhelm Brand,
Winzlar, 90 Jahre; Anna Haseloff, geb.
Hameister, Winzlar, 91 Jahre; Sophie Battermann, geb. Röhrs, Wölpinghausen, 93
Jahre; Petra Suhr, Bergkirchen, 53 Jahre;
Elfriede Krüger, geb. Rodewald, Düdinghausen, 90 Jahre.
KIrChspIEl GrossEnhEIDorn
Taufen: Joris Wodarczyk, Laura-Marie
Tombrink, Finja Nülle, Marie Emily Ahlert.
Trauung: Oliver und Mirjam Madeleine
Thiele, geb. Spohr.
Beerdigungen: Rosemarie Heidemann,
78 Jahre; Irmgard Sölter, 86 Jahre; Heinrich Wilhelm Nülle, 83 Jahre; Heinz
Knospe, 84 Jahre; Margreth Nölke, geb.
Meuter, 84 Jahre; Ursula Marie Lange,
geb. Matzner; Gerd Kurt Werner Schulzendorf, 64 Jahre; Hans Werner Tatje, 57
Jahre; Johanna Christa Ruge, geb. Kelm,
79 Jahre; Resi Lüer, geb. Behrendt, 88
Jahre; Rita Battermann, 64 Jahre; Gerhard Krüger, 63 Jahre.
KIrChspIEl BüCkEburg
Taufen: Mia Rudorf, Nela Wilcken, Katharina Lange, Franz Fallmeier, Sofie Theiß,
Joel Adelmann, Leon Goy (getauft in
Seggebruch), Stefanie Lemke.
Trauungen: Jens Keisinger und Nadja,
geb. Behnke; Jean-Paul Thom und AnnaMarie, geb. Schubert; Jörg Schrader und
Christine, geb. Hantschko; Andreas Ernst
und Tatjana, geb. Rollheuser; Daniel Höying und Carina, geb. Hartwig; Kai Meier
und Judith, geb. Schmelzer; Marc-Dominik Honecker und Sabrina, geb. Pospich.
Beerdigungen: Gerlinde Wessel, geb.
Nagel, 87 Jahre; Claus Schulze, 77 Jahre;
Heino Heumann, 83 Jahre; Dorothea
Knoop, geb. Köhn, 93 Jahre; Waltraud
Schwermer, geb. Koch, 90 Jahre; Siegfried Scheuer, 76 Jahre; Edeltraut Ellerbrock, geb. Wehling, 70 Jahre; Peter
Löwen, 91 Jahre; Wilhelm Paul, 85 Jahre;
Elfriede Blaume, geb. Harmening, 79
Jahre; Ruth Wehrhahn, geb. Stachowiak,
91 Jahre; Norbert Wittrock, 68 Jahre;
Margarete Rödenbeck, geb. Steinert, 86
Jahre; Heinrich Fischer, 86 Jahre; HansJürgen Fensch, 82 Jahre; Rosemarie
Steinert, geb. Butzke, 66 Jahre; Hans
Getzschmann, 94 Jahre; Luke Janssen,
15 Jahre; Wolfgang Lange, 75 Jahre; Sophie Tebbe, geb. Gottschalk, 89 Jahre;
KIrChspIEl LAuEnhAgEn
Taufen: Emil Friedrich Henrichs, Karlsruhe; Alina Kleinschmidt, Rodenberg;
Letizia u. Stella Schütte, Obernkirchen.
Trauungen: Bastian Everding u. Lavinia, geb. Riechers, Apelern; Klaus Peter
Herbst u. Friederike, geb. Schaper, Stadthagen; Bernd Skatikat u. Maren, geb.
Reinking, Sachsenhagen.
Goldene Hochzeit: Bodo Weigmann u.
Helga, geb. Neumann, Lauenhagen.
Beerdigungen: Sara Winkler, geb. Welter,
Lauenhagen, 89 Jahre; Siegfried Rohr,
Sachsenhagen, 88 Jahre; Anna Pawelczyk, geb. Schöttker, Lauenhagen, 95
Jahre; Gertrud Langner, geb. Reinhold,
Lauenhagen, 90 Jahre; Marie Wehmeier,
geb. Meier, Lauenhagen, 79 Jahre.
KIrChspIEl LInDhorst
Foto: (c) kd
Taufen: Max Bastian und Felix Hoerschkes, Lindhorst, die Taufe fand in Wennigstedt statt.
Trauung: Jessica und Andreas Braun, geb.
Kurdziel, Lindhorst.
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FreuD unD leiD
Beerdigungen: Liesbeth Nöll, geb. Rösler, 82 Jahre; Annemarie Bock, geb. Döring, 83 Jahre; Erika Mattern, geb. Hoffmann, 93 Jahre; Christa Scheive, geb.
Grahlmann,77 Jahre; Inge Fuchs, geb.
Aldag, 60 Jahre; Margot Kerseböhmer,
geb. Viertel, 88 Jahre; Marie Böse geb.
Schweer, 83 Jahre; Werner Schoeb, 67
Jahre.
Hansing, 86 Jahre, Berenbusch; Irene
Wöpking, geb. Lotze, 97 Jahre, Petzen;
Ilse Belz, geb. Teske, 95 Jahre, Petzen;
Manfreid Heidmeier, 77 Jahre, Röcke;
Rita Weiland, geb. Grundmann, 79 Jahre,
Berenbusch.
KIrChspIEl PollhAgEn
Taufen: Annie Saalmann, Pollhagen; Lena
Pauline Koller, Stadthagen.
Goldene Hochzeiten: Gerhard Kastning
und Wilma, geb. Wilkening, Pollhagen;
Gerhard Mensching-Buhr und Hanna,
geb. Ronnenberg, Nordsehl; Karl Heinz
Wille und Anneliese, geb. Dazenko, Pollhagen.
Diamantene Hochzeit: Karl Heinz Kreft
und Ursula, geb. Milde, Pollhagen.
Beerdigungen: Harald Heine, Niedernwöhren, 61 Jahre; Wilfriede Abel, geb.
Ottow, Pollhagen, 78 Jahre; Heinrich
Janzen, Pollhagen, 92 Jahre; Wilhelm
Kerkmann, Pollhagen, 94 Jahre.
KIrChspIEl MEErbECk
Taufen: Jonas Wilhelm Eickenjäger, Leopold Steinmeyer.
Trauungen: Sascha und Sabrina Rinne,
geb. Rinne; Stefan und Annika Eickenjäger, geb. Röhler; Daniel und Julia Meyer,
geb. Kuhlmann.
Goldene Hochzeit: Gerhard und Lina
Klausing, Dieter und Anne-Rose Schmitt
Diamantene Hochzeit: Rudolf und Gertrud Dralle.
Beerdigungen: Udo Lenz, 81 Jahre; Hildegard Tschersich, geb. Gabriel, 82 Jahre;
Roland Lehnert, 79 Jahre; Claus-Dieter
Nagel, 69 Jahre; Willi Wahlmann, 80
Jahre; Monika Wiesinger, geb. Jokel, 66
Jahre; Heinz Schlader, 80 Jahre; Helmut
Harmening, 81 Jahre; Hans-Joachim Feisel, 58 Jahre; Elfriede Dralle, geb. Seehausen, 83 Jahre.
KIrChspIEl ProbsthAgEn
Taufen: Lea Bergmeier, Lüdersfeld.
Goldene Hochzeit: Heinz und Hannelore
Bruns, Probsthagen; Klaus und Heidemarie Seja, Vornhagen; Günter und Ursula
Sprenger, Lüdersfeld.
Beerdigungen: Heinrich Hagner, Habichhorst, 77 Jahre; Karl Habekost, Habichhorst, 76 Jahre; Regina Seerig, geb. Uhlig,
Lüdersfeld, 88 Jahre; Elsbeth Bartsch,
geb. Hampfler, Stadthagen, 88 Jahre;
Maria Steege, geb. Poschnar, Lüdersfeld,
94 Jahre; Walter Gümmer, Lüdersfeld,
76 Jahre.
KIrChspIEl MEInsEn
Taufen: Leon Dellin, Meinsen; Theda
Margareth Winther, Rusbend; Jonas
Bengs, Warber.
Gottesdienst zur Eheschließung: David
Friesen und Angelika, geb. Petkau, Bückeburg.
Goldene Hochzeit: Siegfried Stelling und
Helga, geb. Schönbeck, Warber.
Beerdigungen: Ernst Schönemann, 75
Jahre, Obernkirchen; Georg Schweer,
67 Jahre, Rusbend; Melitta Dielitzsch,
85 Jahre, Bückeburg; Anna Rehling, 85
Jahre, Rusbend.
KIrChspIEl SAChsEnhAgEn
Taufen: Noel Brandt, Auhagen; Ingo Keil,
Seggebruch; Sophie van Mark, Sachsenhagen; Greta Kleinschmidt, Sachsenhagen; Hans von Hantelmann, Sachsenhagen.
Trauungen: Partsch, Christoph und Nina,
geb. Mensching; Böhlke, Jan-Philipp und
Jil, geb. Guder; Keil, Ingo und Antje, geb.
Georgi, Künnemann, Sascha und Sabrina,
geb. Schädel.
Diamantene Hochzeit: Reichelt, Gerhard
und Irmgard, geb. Flesse.
Beerdigungen: Jutta Fischer, Auhagen,
73 Jahre; Marlies Jülke, Auhagen, 76
Jahre; Horst Alms, Sachsenhagen, 71
Jahre, Lothar Schubbert, Sachsenhagen,
79 Jahre; Hubert Schütz, Auhagen, 74
Jahre, Waltraut Schubert, geb. Gläser,
Sachsenhagen, 78 Jahre.
KIrChspIEl PEtZEn
Taufen: Giuliano-Marcelino Franz, Petzen; Jeremia Weiß, Petzen; Jetro Ben
Weiß, Petzen; Charlotte-Nilam Ahluwalia,
Leonberg; Louis Prasuhn, Petzen; Louis
Elze, Evesen; Emil Buzmann, Bückeburg;
Lydia Valentina Prauser, Evesen; Kacy
Gunkel, Röcke; Leeroy Gunkel, Röcke;
Ida Anke, Röcke.
Trauungen: Michael Gunkel, geb. Werner
und Beatrice Gunkel, Röcke; Christian
Förster und Magdalena, geb. Helt, Köln;
Lutz Kujath und Katrin Wolff-Kujath, geb.
Wolff, Evesen.
Goldene Hochzeiten: Karl Driftmeier
und Christel, geb. Brinkmann, Petzen;
Erich Ostermeier und Hannelore, geb.
Wilharm, Nordholz.
Diamantene Hochzeiten: Heinz Miehahn
und Lina, geb. Deerberg, Nordholz.
Eiserne Hochzeit: Karl-August Cielobatzki
und Erna, geb. Engelking, Röcke; Manfred Eyßer und Gisela, geb. Bornemann,
Röcke.
Beerdigungen: Minna Kappe, geb. Rodenbeck, 98 Jahre, Bückeburg; Heinz
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KIrChspIEl SülbECk
Foto: (c) kd
Taufen: Carla Maria Gereke, Nienstädt;
Malte Hucke, Meinefeld, Filip Kranz,
Nienstädt; Mia Siophie Zimmer, Sülbeck.
Goldene Hochzeit: Gerd und Elke Mühlmeister, Meinefeld.
Diamantene Hochzeit: Bernhard und
Hertha Benditte, Sülbeck
Beerdigungen: Dieter Scherf, 76 Jahre;
Kurt Dähne, 85 Jahre; Kurt Mann, 74
Jahre; Hartmut Fricke, 62 Jahre; Arthur
Braun, 82 Jahre; Gertrud Schüth, 98 Jah-
FreuD unD leiD
Jörg Heinrich Menke, Wunstorf; Sabrina, geb. Thiele und Heinrich Schweer,
Steinhude.
Diamantene Hochzeit: Lisa, geb. Sievers
und Walther Thiele.
Beerdigungen: Watraud Blanke, geb.
Rabe, 76 Jahre; Carmen Hamny, geb.
Bradtke, 55 Jahre; Erna Fiedler, geb.
Loos, 80 Jahre; Frieda Hüper, geb. Krell,
92 Jahre; Inge-Lore Diersche, geb. Borck,
93 Jahre; Siegried Pacco, geb. Stumm, 68
Jahre; Ulf Richter, 72 Jahre; Wolfgang
Kekstadt, 59 Jahre; Günter Habelt, 84
Jahre; Elisabeth Burgheim, geb. Helmboldt, 89 Jahre; Elfriede Ritterhoff, geb.
Abel, 96 Jahre.
re; Dieter Schiefelbein, 74 Jahre; Günther
Drösler, 80 Jahre.
KIrChspIEl StADthAgEn
Taufen: Karl Louis Vogt; Jannek Stangneth; Bruno Sander; Shirley Sophie Knobloch, Lenja-Marie Labs < Stadthagen;
Nina Tim, Hespe; Milena Wackerhahn,
Hannover.
Trauung: Daniel Rauer und Linda geb.
Kunkel, Stadthagen; Sebastian Stangneth
und Alexandra geb. Engelke, Stadthagen.
Beerdigungen: Gisela Schleich, geb. Lübke, Bad Eilsen, 88 Jahre; Dieter Bargheer,
73 Jahre; Walter Bergmann, 89 Jahre;
Margarete Pipoh, geb. Kohlmeier, 82
Jahre; Heinrich Hagner, Il-sede, 77 Jahre; Waltraut Müller, geb. Rösemeier, 76
Jahre; Gerhard Kaschel, 92 Jahre; Brigitte
Günther, 67 Jahre; Klaus Helmentag,
Rinteln, 74 Jahre; Ina Mach, geb. Stuck,
81 Jahre; Edith Böhlke, 85 Jahre; Heinz
Morgenroth, 92 Jahre; Elfriede Lerch,
geb. Krömer, 105 Jahre; Monika Behrendt, geb. Leske, 63 Jahre; Ruth Diekmann geb. Ehrlich, 89 Jahre; Margarete
Winkelhake, geb. Pöhler, 89 Jahre; Artur
Braun, Nienstädt, 82 Jahre; Rudolf Zobel,
94 Jahre; Karl Habekost, 76 Jahre; Elfriede Kerkmann, geb. Gronau, 82 Jahre;
Wilhelm Wahlmann, 80 Jahre; Regina
Seerig, geb. Uhlig, Lüdersfeld, 88 Jahre;
Johanna Zakalowski, geb. Martens, Bad
Eilsen, 91 Jahre; Günter Hustedt, Wiedensahl, 82 Jahre; Herbert Nielaczny, 96
Jahre; Charlotte Arendt, geb. Flechsig,
91 Jahre; Dieter Schiefelbein, 74 Jahre; Marlitt Lutter, geb. Steyer, 91 Jahre;
Kurt-Ewald Schulte, 91 Jahre; Gerhard
Karge, 92 Jahre; Ute Tietz, geb. Renftel,
88 Jahre; Edwin Sackmann, Bückeburg,
74 Jahre; Horst Knabe, 81 Jahre; Günther
Wiesner, 89 Jahre; Renate Vogelsmeyer,
geb. Bogda, 83 Jahre.
KIrChspIEl WEnDthAgEn
Beerdigungen: Frieda Pelchen, 94 Jahre,
Stadthagen; Rolf Botermann, 77 Jahre,
Wendthagen.
KIrChspIEl StEInbErgEn
Taufen: Greta Bauhaus, Steinbergen;
Maxim Andreas Wegener, Auetal;
Elias Brand, Steinbergen.
Trauung: Nadine und Carl-Heinz Baum,
Steinbergen.
Goldene Hochzeiten: Irmtraut und Walter Exner, Engern; Ursula und Norbert
Tietze, Buchholz.
Diamantene Hochzeit: Helene und Albert Baum, Ahe.
Eiserne Hochzeit: Hildegard und Reinhold Siegel, Steinbergen.
Beerdigungen: Harry Kitzmann, Steinbergen, 88 Jahre; Bernd Kastning, Buchholz, 69 Jahre; Ingeborg Steier, Bad Eilsen
früher Buchholz, 90 Jahre; Günter Kanne, Steinbergen, 80 Jahre; Karl-Heinz
Bauhaus, Steinbergen, 74 Jahre; Günter
Seibt, Steinbergen, 78 Jahre; Manfred
Biedermann, Steinbergen, 81 Jahre.
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gesegnete Advents- und
Weihnachtszeit.
KIrChspIEl StEInhuDE
Taufen: Emilia Weick, Lars Krückeberg,
Amelie Michelle Schweer, Niklas De Salvo.
Trauungen: Christiane, geb. Feders und
Foto: (c) kd
Ulrich Hinz, Karin Droste
Redaktion ELAN
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Jahreslosung 2016
Gott spricht:
Ich will euch trösten,
wie einen seine Mutter
©Karin Droste
tröstet. Jesaja 66,13