Dienstag, 1. März 2016 / Nr. 50 Sportjournal Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung Arnold mit der Staffel auf Platz 5 33 «Ja, mein Telefon lief heiss» SKI ALPIN Marco Odermatt (18) gewinnt an der Junioren-WM Bronze im Super-G. Im Anschluss an das Rennen widmet sich der Buochser dem Slalom-Training. CLAUDIO ZANINI [email protected] Stefanie Arnold (vorne) mit vollem Einsatz an den WM. PD SKI NORDISCH Dank ihrer guten Saisonresultate schaffte die Urnerin Stefanie Arnold (SC Unterschächen) die Selektion für die U-23-Weltmeisterschaft, welche in Rasnov (RUM) stattfand. Der Wettkampfort präsentierte sich fast ohne Schnee, dafür aber bei sommerlichen Temperaturen. Den Organisatoren gelang es, mit grossem Aufwand eine 2,5 Kilometer lange Wettkampf-Loipe zu präparieren, auf der aber weder trainiert werden durfte noch ein Aufwärmtraining gestattet war. Die Läuferinnen und Läufer mussten sich für die Rennvorbereitungen und das spätere Auslaufen mit den Rollski behelfen. Im Halbfinal ausgeschieden Für Stefanie Arnold begannen die Weltmeisterschaften mit dem SkatingSprint, wobei sie sich als 28. von 76 Gestarteten knapp für die Finalläufe der besten 30 Sprinterinnen qualifizieren konnte. Die als Sprintspezialistin bekannte Unterschächnerin musste sich erst im Halbfinal geschlagen geben und holte sich Rang 12. Das Distanzrennen über 5 Kilometer in der klassischen Disziplin beendete Arnold als drittbeste Schweizerin im 30. Rang. Schwierige Strecke gemeistert Im abschliessenden Staffelrennen hatte Stefanie Arnold die dritte Ablösung zu laufen, in der sie in vierter Position übernehmen konnte. In kämpferischer Manier bewältigte die Unterschächnerin die immer schwieriger zu laufende Strecke und konnte im gleichen Rang an die Schlussläuferin Fabiana Wieser übergeben. Der fünfte Schlussrang war für das Schweizer Team ein positiver Schlusspunkt dieses Grossanlasses. JOSEF MULLE [email protected] Securitypersonal an den Sesselliften, Blumenzeremonie nach dem Rennen, offizielle Medaillenübergabe am Abend. Das Drumherum an den Junioren-Weltmeisterschaften in Sotschi hat die Dimensionen eines Grossanlasses. In Rosa Chutor, dort wo die alpinen Skidisziplinen an den Olympischen Winterspielen 2014 ausgetragen wurden, gelang dem 18-jährigen Buochser Marco Odermatt gestern der dritte Platz im Super-G. Es ist die zweite Schweizer Medaille an den Junioren-Weltmeisterschaften nach dem Abfahrtssilber der 20-jährigen Tessinerin Beatrice Scalvedi. Programm.» Der Super-G war sein zweiter Einsatz in Sotschi, nach einem 11. Platz in der Abfahrt am Sonntag. Vorteil der tiefen Startnummer Die tiefen Startnummern waren gestern Morgen auf der «nicht perfekten, aber fahrbaren» Piste im Vorteil. Den Kurs steckte der Schweizer Speed-Trainer Franz Heinzer. Odermatt ging mit der Nummer 8 ins Rennen. Sieger Matthieu Bailet (19), dessen sechs Jahre ältere Schwester Margot im Weltcup fährt, klassierte sich mit der Startnummer 2 um 53 Hundertstel vor Odermatt. Der Kanadier James Crawford, der das Tschuor: «Eine reife Leistung» Rennen eröffnete, belegte in der EndOdermatt, der nach dem Medaillen- abrechnung den zweiten Rang – 0,16 gewinn sogleich ins Slalom-Training Sekunden vor Odermatt. Auch Crawford einstieg und sich für die Super-Kombi- hat eine ältere Schwester im Weltcup: nation von heute vorbereitete, war «auf Candace erreichte eben am vergangenen jeden Fall überrascht» über den dritten Sonntag in Soldeu den 9. Rang in der Platz, wie er im GeKombination. In diespräch mit unserer ser Disziplin will Zeitung erklärt. «Man Marco Odermatt auch heute Zählbahofft ja insgeheim im«In den weiteren res erreichen. mer auf einen Exploit Disziplinen gehöre bei einem solchen ich nicht zum Bronze stärkt das Rennen. Und ich Selbstvertrauen wusste, dass etwas Favoritenkreis.» Nach der Kombidrinliegen könnte, M A R CO O D E R M ATT, wenn ich volles Risiko nation und einem S K I R E N N FA H R E R AU S B U O C H S eingehe. Aber dass Ruhetag (Mittwoch) wird er am Donnersdann wirklich eine perfekte Fahrt klappt, tag den Riesenslalom dass die Zahl 3 aufleuchtet und bis zum und zum Abschluss den Slalom am Schluss so bleibt, das ist unbeschreib- Freitag bestreiten. «In den weiteren lich.» Nicht ganz so überrascht war Disziplinen gehöre ich nicht zum Favohingegen der Nachwuchsverantwortli- ritenkreis. Im Riesenslalom werde ich che Ski alpin, Beat Tschuor: «Es hat sich zwar in der ersten Gruppe starten könabgezeichnet, dass Marco Odermatt nen. Und es ist klar, dass ich mit einer ganz vorne mitfahren kann. Es ist aber Medaille im Sack automatisch mit mehr durchaus eine reife Leistung.» Denn das Selbstbewusstsein antreten werde», sagt Niveau an einer Junioren-Weltmeister- der C-Kader-Athlet. Die Junioren-Weltmeisterschaft in Sotschi dauert noch bis schaft sei hoch, sehr hoch. am kommenden Samstag. Keine Medaille erwartet Odermatt, Jahrgang 1997, hat noch zwei Jahrgänge über sich, mit denen er sich messen muss. «Für mich ist es der erste Grossanlass. Ich bin vor allem nach Sotschi gekommen, um erste Erfahrungen zu sammeln», sagt der Athlet vom Skiclub Hergiswil. «Eine Medaille hätte ich wirklich nicht erwartet.» Mit seinen Eltern habe er nach dem Rennen kurz telefonieren können. Später meldeten sich erste Medienvertreter, und: Es hagelte Glückwunsch-SMS. «Ja, mein Telefon lief heiss», sagt der Nidwaldner und schmunzelt. Für Feierlichkeiten hatte er aber noch keine Zeit. Nachholen werde man das irgendwann noch. «Aber wir haben hier ein ohnehin schon volles JUNIOREN-WELTMEISTERSCHAFTEN Sotschi (RUS). Super-G. Männer: 1. Matthieu Bailet (FRA) 1:09,95. 2. James Crawford (CAN) 0,37 zurück. 3. Marco Odermatt (Buochs) 0,53. 4. Miha Hrobat (SLO) 0,58. 5. Iwan Kusnezow (RUS) 0,72. 6. Stefan Babinsky (AUT) 0,77. 7. Niels Hintermann (SUI) 0,78. Ferner die weiteren Schweizer: 16. Sandro Simonet 1,36. 26. Ian Gut 1,93. 29. Marco Kohler 2,08. 38. Noël von Grünigen 2,79. Frauen: 1. Nina Ortlieb (AUT) 1:10,48. 2. Valérie Grenier (CAN) 0,07. 3. Verena Gasslitter (ITA) 0,33. 4. Aline Danioth (Andermatt) 0,36. 5. Elisabeth Reisinger (AUT) 1,00. 6. Estelle Alphand (FRA) 1,04. 7. Beatrice Scalvedi (SUI) 1,06. Ferner die weiteren Schweizerinnen: 9. Jasmina Suter (Stoos) 1,21. 12. Mélanie Meillard 1,45. 19. Lara Zürcher 2,54. 24. Luana Flütsch 2,98. Der Buochser Marco Odermatt nach dem Rennen auf dem Weg zur Siegerehrung. PD Carole Bissig verpasst auf Klewenalp das Podest nur knapp SKI ALPIN Beim ersten FISSlalom auf Klewenalp feiert das italienische Team einen Doppelsieg. Carole Bissig verpasste das Podest knapp. Nadja Vogel (25) aus Escholzmatt, die sich auf den Plätzen 6 und 7 einreihen. Die Entlebucherin musste ihre Ambitionen aber im zweiten Lauf mit einem Einfädler kurz vor dem Ziel begraben. Die Italienerin Martina Perruchon verteidigte ihre Spitzenposition mit erneuter Laufbestzeit souverän und sorgte zusammen mit Michela Azzola am Klewenstock für einen italienischen Doppelsieg. Die 19-Jährige aus dem Aostatal zeigte sich nach dem Rennen überglücklich. «Das ist mein erster FISSieg, und das auf einer derart anspruchsvollen Piste!» Stark auch die 18-jährige Nicole Good: Die Ostschweizerin verteidigte im zweiten Lauf Rang 3. Nachdem die ersten beiden FIS-Tage auf Klewenalp vom Wetterglück begünstigt waren, beeinträchtigte gestern der dichte Nebel den ersten Wettkampftag der Frauen. Trotz dreistündiger Verschiebung waren die Sichtverhältnisse wegen des Nebels schwierig. «Diese Verhältnisse waren am Limit, aber das gehört eben zum Skirennsport. Darauf müssen sich die Frauen einstellen können», sagte Trainerfuchs Fritz Züger. Bissigs Aufstieg ins C-Kader Nadja Vogel mit Einfädler Im ersten Durchgang schieden unter anderen die B-Kader-Fahrerin Simone Wild (Flumserberg), die Liechtensteinerin Rebecca Bühler und Leana Barmettler (Engelberg) aus. Besser machten es Carole Bissig (Wolfenschiessen) und Die 19-jährige Carole Bissig verpasste das Treppchen um winzige 24 Hundertstelsekunden. Archivbild Zweitbeste Schweizerin wurde mit Rang 4 die 19-jährige Carole Bissig. «Im ersten Lauf bin ich zu wenig auf Angriff gefahren, im zweiten Umgang passte das Timing besser, aber dennoch nicht ganz optimal», macht die Wolfenschiesserin Verbesserungspotenzial aus. Zufrieden zeigte sie sich hingegen mit dem bisherigen Saisonverlauf: «Ich habe bisher konstante Leistungen erbracht, den- noch fehlen die absoluten Topresultate.» Und diese Platzierungen seien nötig, um sich wieder für das C-Kader von SwissSki zu empfehlen, weiss Bissig. Gut geschlagen haben sich auch zwei Zentralschweizerinnen mit Jahrgang 1999: Eliane Christen aus Hospental war mit Rang 11 die Zweitbeste des jüngsten startberechtigten Jahrgangs, Felicia Derendinger vom SC Beckenried-Klewenalp konnte mit Rang 19 ihr FIS-Punktekonto markant verbessern. UELI METZGER [email protected] FRAUEN FIS-SLALOM AUF KLEWENALP 1. Slalom (28 Klassierte): 1. Martina Perruchon (ITA) 1:34,80. 2. Michela Azzola (ITA) 1,08 Sekunden zurück. 3. Nicole Good (Sardona Pfäfers) 1,49. 4. Carole Bissig (Wolfenschiessen) 1,73. 5. Giulia Roth (Gstaad) 3,04. 6. Jasmine Fiorano (ITA) 3,29. Ferner die Zentralschweizerinnen: 11. Eliane Christen (Hospental) 4,31. 12. Fabia Unternährer (Schüpfheim) 4,55. 15. Gina Zumbühl (Beckenried) 5,80. 18. Thea Waldleben (Horw) 6,66. 19. Felicia Derendinger (Beckenried) 7,03. 20. Maria Christen (Hospental) 7,67. 22. Vivianne Haerri (Giswil) 9,64. Programm von heute. 2. FIS-Frauen-Slalom: 9.30 1. Lauf; 12.00 2. Lauf (Piste Klewenstock). Infos unter: www.zssv.ch; www.nsv-ski.ch
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