Was sich Väter wünschen - Osterberg

sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag 06.08.2015
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6. AUGUST 2015
OHA SEITE 21
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für
e
Wirtschaft
Was sich Väter wünschen
Sozialwissenschaftler Hans-Georg Nelles sieht beim Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem die Führungskräfte in der Pflicht
KIEL Tagsüber geht der Vater
arbeiten und bringt abends
das Geld nach Hause, um anschließend vielleicht noch
einige Minuten mit seinem
kleinen Kind zu verbringen.
Dieses
Bild
spuckt in vielen
Köpfen, wenn es
um das Vaterbild
in Familien geht.
Doch die Realität
ist heute eine andere. Der Sozialwissenschaftler Hans-Georg Nelles (Foto) berät Unternehmen und Organisationen in
Fragen väterbewusster Personalpolitik und Kultur. Im
Interview spricht er über das
neue Vaterbild und die Umsetzung in der Praxis.
Herr Nelles, setzen Väter
von heute andere Maßstäbe als vor zehn oder 20 Jahren?
Ja, Väter wollen heute mehr
Zeit in der Familie verbringen und die Entwicklung ihrer Kinder aktiv begleiten
und sie tun es auch. Dazu haben die veränderten Rahmenbedingungen wie zum
Beispiel die Partnermonate
in der Elternzeit, aber auch
das wachsende Bewusstsein
über die Bedeutung der Väter für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern beigetragen.
Was wünschen sich denn
Väter, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
gelingt?
Väter wünschen sich, dass
ihr Anliegen, mehr Zeit für
VORBILDLICHE
UNTERNEHMEN
Klasseht!
gemac
Eine gemeinsame Initiative von
Schirmherr
Torsten Albig
Ministerpräsident des Landes
Schleswig-Holstein
Väter wollen heute mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, sagt der Sozialwissenschaftler Hans-Georg Nelles.
Familie zu haben, im Unternehmen und von den Führungskräften wahrgenommen wird. Elternzeiten –
auch von mehr als zwei Monaten – und eine anschließende Reduzierung der Arbeitszeit oder zumindest der
Verzicht auf Überstunden
sollten nicht nur hingenommen, sondern wertgeschätzt
werden. Die Möglichkeiten,
orts- und zeitmäßig flexibel
zu arbeiten oder sich wenigstens die Schichten so einteilen zu können, dass die Arbeitszeiten mit den familiären Belangen kompatibel
sind, sind weitere Wünsche.
Ist es nach Ihrer Einschätzung überhaupt die Mehrheit der Väter, die sich in
der Familie engagieren
will?
Dies ist nicht nur meine Einschätzung. In allen Befragungen der letzten 20 Jahre
äußert dies eine deutliche
Mehrheit der Väter. Mehr als
60 Prozent der Väter und
auch der Mütter wünschen
sich eine partnerschaftliche
Aufteilung von Erwerbs- und
Familienarbeit. Das bedeutet
nicht, dass alles Fifty-Fifty
aufgeteilt werden muss, aber
schon eine deutliche Ver-
schiebung. In dem Maße wie
Mütter ihre Verantwortung
für die finanzielle Absicherung der Familie steigern,
können Väter sich in und
nicht nur für die Familie engagieren.
Haben Väter es schwerer
oder leichter als Mütter,
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?
Bei den Müttern wird erwartet, dass sie dies tun und viele
Maßnahmen und Instrumente in Unternehmen sind
für Mütter gedacht. Sie würden ebenso auch für Väter
wirken, aber Väter fürchten,
dass sich eine Inanspruchnahme negativ auf ihre berufliche Entwicklung auswirkt.
Welchen Nutzen haben
Unternehmen von familienfreundlichen Arbeitsbedingungen?
Familienbewusste Arbeitsbedingungen nutzen Beschäftigten, aber vor allem
auch den Unternehmen. Das
fängt bei der Arbeitgeberattraktivität an, für Arbeitnehmer der Generation Y ist dies
ein entscheidendes Kriterium. Es geht über die Zufriedenheit und Gesundheit der
Beschäftigten weiter und
hört bei deren Bindung und
Motivation noch lange nicht
auf. Dabei kosten viele Dinge
wenig oder gar nichts. Eine
familienbewusste Unternehmenskultur kann man nicht
kaufen, sie muss gelebt werden.
FOTOLIA
Ist Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in Führungspositionen denkbar?
Eine Vereinbarkeit von Arbeit
und Leben ist nicht denk- und
vor allem nicht machbar,
wenn nicht auch Führungskräfte entsprechend handeln.
Ein Workaholic, der jeden
Abend bis 20 Uhr oder länger
im Büro sitzt und erwartet,
seine Beschäftigten auch
dann noch spontan zu Besprechungen zusammenrufen zu können, erzeugt ein
Klima und eine Unternehmenskultur, die genau das
Gegenteil bewirkt. Führungskräfte wirken als normgebende Vorbilder. Vereinbarkeit
ist dort möglich, wo sie diese
vorleben.
Interview:
Iris Guhl-Lengeling
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KLASSE GEMACHT! VORBILDLICHE UNTERNEHMEN IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
Ob der Betriebskindergarten im
mittelständischen Einzelhandelsunternehmen oder die Teilzeitmodelle vom kleinen Handwerksbetrieb um die Ecke. Jedes Unternehmen hat unabhängig von seiner Mitarbeitergröße
ganz eigene Möglichkeiten, um
das Thema Vereinbarkeit von
Familie und Beruf mit Leben zu
füllen. Genau an diesem Punkt
knüpft der Wettbewerb „Klasse
Das Nord-Handwerk
trauert um Bernd Eichner
gemacht! Vorbildliche Unternehmen in Schleswig-Holstein“
an, der in diesem Jahr erstmals
vom Osterberg-Institut der Karl
Kübel Stiftung, der Vereinigung
der Unternehmensverbände in
Hamburg und Schleswig-Holstein (UVNord) und dem
Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) veranstaltet
wird. Gesucht werden Unternehmen in Schleswig-Holstein,
in dem Familienfreundlichkeit
besonders groß geschrieben
wird. Bewerben können sich ab
sofort Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten. Die Bewerbungsunterlagen befinden
sich auf der Homepage des Osterberg-Instituts (www.osterberginstitut.de), ein OnlineDossier auf www.shz.de/klassegemacht. Bewerbungsschluss: 30. September.
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