KELS: auf Biegen und Brechen – und wackligen Beinen

Das vom Bundesrat angestrebte Lenkungssystem KELS lässt viele Fragen offen.
Nr. 2
Juni 2015
Aktuelle Informationen rund um das Erdöl.
Herausgeberin: Erdöl-Vereinigung
www.erdoel.ch
Bild: Getty Images
KELS: auf Biegen und Brechen – und wackligen Beinen
Inhalt
1
KELS: auf Biegen und Brechen –
und wackligen Beinen
2
Persönlich
4
Im Einsatz für den Energiekanton
6
Effiziente Abgasnachbehandlung
zur NOx-Reduktion in Baumaschinen
7
Wenn es am Himmel surrt
und brummt
8
Spots
9
Heizungssanierung vor Tells Augen
11
Ökoheizöl schwefelarm
12
Spots
Trotz des Marschstopps, den der Souverän mit
dem überdeutlichen Nein zur Initiative «Energiestatt Mehrwertsteuer» verordnet hat, beharrt
der Bundesrat auf seiner Energiestrategie.
Bereits in der Woche nach dem Plebiszit präsentierte das Eidgenössische Finanzdepartement
eine Verfassungsbestimmung über ein Klimaund Energielenkungssystem (KELS).
D
ie Vorlage, die wie eine Flucht nach vorne
daherkommt, sieht laut Bundesrat die
schrittweise Ablösung des Subventionsdurch ein wirtschaftsfreundliches und sozialverträgliches Lenkungssystem vor. Auf dem Spiel
stehen letztlich aber die Versorgungssicherheit
und die Verlässlichkeit der Schweizer Energieund Klimapolitik. Obwohl die Erdöl-Vereinigung
den Übergang zu Lenkungsabgaben prinzipiell
begrüsst, lehnt sie das vom Bundesrat vorgelegte KELS deshalb entschieden ab.
Statt die Energiewende auf ein solides Fundament zu stellen, setzt Bundesbern auf rosige
Zukunftsversprechen: Die Lenkungsabgabe soll
richten, was die Förderphase verpasst hat. Trans-
parente Preise sollen Konsumenten ermutigen,
Technologien zu nutzen, die Energieverbrauch
und Emissionen am effizientesten reduzieren.
Investoren sollen sich an der Nachfrage, nicht an
parlamentarischen Geschäften orientieren. Die
Steuerbelastung für Haushalte und Unternehmen soll «gesamthaft» nicht steigen, auch der
Staat soll keine zusätzlichen Mittel erhalten. Dafür sollen einkommensschwache Haushalte geschützt werden und «Abfederungsmassnahmen
für energie- und treibhausgasintensive Unternehmen» sollen sicherstellen, dass ausgewählte
Arbeitsplätze erhalten werden. So weit, so gut.
Werden Treibstoffe wirklich verschont?
Bei all den Versprechen verliert der Bund kein
Wort darüber, dass eng gesteckte Effizienz- und
Emissionssystemgrenzen dafür sorgen, dass mit
osteuropäischer Kohle betriebene Wärmepumpen auch in Zukunft als nachhaltige Alternative
zu einer modernen Ölfeuerung vermarktet werden. Unklar ist auch, wie sich die Steuerbelastung unter Haushalten und Unternehmen verschiebt, in welchem Umfang KMUs energie- und
1
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
Persönlich
Die Wahlresultate in zahlreichen Kantonen bestätigen es:
Die traditionellen bürgerlichen Parteien befinden sich
im Aufwind, die Grünen auf der Verliererseite. Der Fukushima-Effekt ist verflogen. Dazu passt auch die historische Schlappe, welche die Grünliberalen mit ihrer Initiative
«Energie- statt Mehrwertsteuer» im März eingefahren
haben. Die aktuellen politischen Themen heissen Frankenstärke, Wirtschaftswachstum, Wohlstandssicherung.
Und endlich wieder: weniger Staat.
Wohl auch mit Blick auf die Wahlen im Herbst haben sich
die Spitzen von CVP, FDP und SVP zum Schulterschluss
getroffen, um den Wirtschaftsstandort Schweiz zu fördern
und dem überbordenden Staat Einhalt zu gebieten.
Bemerkenswerterweise halten die drei Parteipräsidenten
in ihrem 13-Punkte-Katalog auch fest, dass bis Ende
2017 eine Volksabstimmung durchzuführen sei über das
Gesamtpaket der Energiestrategie 2050 – eine Strategie
der staatlichen Eingriffe, wie wir wissen.
Das Erstarken des liberalen Gedankens mag zuversichtlich
stimmen. Zweifel am Willen, das energiepolitische Versprechen auch einzulösen, lassen sich aber nicht ausräumen. Denn: Kaum eine Informationsveranstaltung,
kaum ein Branchenanlass findet statt, ohne dass das
Mantra der gelingenden, unumkehrbaren Energiewende heruntergebetet und die Ziele der Energiestrategie
beschworen würden. Worüber sollen wir denn dann
abstimmen? In letzter Zeit ist mir wiederholt aufgefallen,
dass die massiven Auswirkungen der Energiestrategie
2050 heruntergespielt werden. Die Absender solcher
Schalmeienklänge finden sich vor allem links der politischen Mitte, aber auch unter den Exponenten des nun
zusammenstehenden bürgerlichen Lagers. Im Interesse
ihrer eigenen Glaubwürdigkeit werden sich Letztere
sehr darum bemühen müssen, der Bevölkerung eine
ergebnisoffene Abstimmungsfrage zu unterbreiten:
Das Volk soll zur Energiestrategie 2050 auch Nein sagen
dürfen. Die Energiepolitik wird zur Nagelprobe für das
erstarkte bürgerliche Lager.
Roland Bilang, Geschäftsführer Erdöl-Vereinigung
2
Mit dem Übergang vom Förder- zum Lenkungssystem sollten
die Subventionen für neue erneuerbare Energien entfallen.
Bild: Getty Images
treibhausgasintensive Unternehmen subventionieren und wer
die Fördermassnahmen finanziert, die teilweise doch noch bis
Ende 2045 weiterlaufen sollen.
Ironischerweise bleibt ausser der Weiterführung der Subventionszahlungen im KELS erstaunlich vieles ungewiss. Der
Bundesrat betont beispielsweise, dass eine massive Verteuerung von Treibstoffen nicht mehrheitsfähig sei. Würden Treibstoffe wie versprochen bis 2030 von der Energieabgabe befreit,
wären die im März 2015 veröffentlichten Klimaziele allerdings
schon heute Makulatur. Die jüngsten Modellierungen der Auswirkungen eines KELS gehen jedenfalls davon aus, dass eine
30% Reduktion der CO2-Emissionen nur bei einer Erhöhung der
CO2-Abgaben auf 336 Franken bei Brennstoffen und 112 Franken
bei Treibstoffen erreicht würde.
Die mangelnde Konsequenz lässt sich eigentlich nur auf drei
Arten erklären.
Erstens: Die Klimaziele des Bundes sind nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. Wenn dem so wäre, könnten wir uns die Debatte
um Energiestrategie eigentlich sparen und unsere Energie einer
wirksamen Klimapolitik widmen. Würde die Schweiz drei bis
vier in die Jahre gekommene kleinere thermische Kraftwerke in
China durch ein «ultra-superkritisches» 1 GWe Kohlekraftwerk
ersetzen, könnte sie auf einen Schlag rund einen Drittel der
(Nicht-ETS-)Emissionen verhindern, die der Bundesrat 2030
einsparen möchte. Zu unkonventionell? Gut möglich. Weil der
Klimawandel von kumulativen Emissionen vorangetrieben wird,
würde eine einfache Investition der Welt – und unserem drittgrössten Handelspartner – dennoch mehr Luft verschaffen als
ein spätes Swiss Finish.
Zweitens: Die Angst vor einer massiven Benzinpreiserhöhung
ist begründet, und der Bundesrat spekuliert darauf, dass er den
unverhältnismässig grossen Spielraum, den die Verfassungsvorlage «dem Gesetzgeber … bei der Ausgestaltung der Klimaund Stromabgaben» gibt, auch ausnützen kann. Das wäre unschön, aber wenn der Bund wirklich bereit wäre, Treibstoffe bis
2030 vor der Energieabgabe zu verschonen, bräuchte er wohl
keinen Verfassungsentwurf, der ihm ermöglicht, «eine Abgabe
auf Brenn- und Treibstoffen» zu erheben.
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
Drittens: Der Bundesrat traut seinen eigenen Prognosen nicht
und rechnet damit, dass Emissionen auch ohne sein Zutun
sinken. Angesichts der milliardenschweren Abweichungen von
budgetierten Einnahmen, die das Eidgenössische Finanzdepartement schon bei seinem Kerngeschäft in Erklärungsnot
bringen, wären Zweifel gut nachvollziehbar. Die Emissionsentwicklungen in den USA und in Deutschland zeigen ja auch,
wie wenig sich die Realität an grossartige Pläne hält. Aber
vielleicht zweifelt der Bundesrat auch an den Hochrechnungen,
mit denen die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des KELS
beziffert werden.
Fragwürdige Hochrechnungen
Die letzte, im Januar 2015 veröffentlichte Analyse beruht auf
Input- und Outputdaten von 2008, dem Jahr, in dem die Erdölnotierung zwischen 40 und 147 Dollar oszillierte und die Weltwirtschaft vor dem Abgrund stand. Auch die Modellannahmen
sind alles andere als vertrauensbildend: In sämtlichen Szenarien
steigt der Wert des Frankens zwischen 2008 und 2030 von 0,63
auf 0,72 Euro – obschon er schon heute bei 0,97 steht; Rohölpreise steigen von 95 auf 111 Dollar – obwohl Brent heute um
die 65 Dollar gehandelt wird; CO2-Preise steigen von 22 auf 96
Franken pro Tonne CO2 – obschon EU-ETS-Zertifikate für knapp
8 Franken zu haben sind.
Eine offene und ehrliche Debatte über den wahren Preis
von Energie und die Rahmenbedingungen, unter denen sich
Energiebedarf und konsumbedingte (globale) Emissionen reduzieren liessen, würde nicht nur der hiesigen, sondern auch der
europäischen Energie- und Klimapolitik dringend benötigte neue
Impulse geben. Der Souverän hat längst erkannt, dass nachhaltige Politik nicht auf waghalsigen Annahmen und Versprechen beruht, sondern auf Augenmass und vernünftigen Kompromissen.
Das wird er wohl auch beim KELS kaum vergessen.
Vorankündigung: Fachtagung Biotreibstoffe
Am Mittwoch, 21. Oktober 2015, führt die Erdöl-Vereinigung
gemeinsam mit der Carbura in Zürich eine ganztägige Fachveranstaltung zu den aktuellen Entwicklungen im Biotreibstoffbereich durch.
Details dazu auf www.erdoel.ch
89%
P
rognosen langfristiger Energietrends basieren auf einer einfachen Tatsache: Menschen brauchen Energie. Bis 2040 wird die Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen
ansteigen. Gegenüber 2010 stellt dies
einen Anstieg von 30% dar. Indien wird
2030 China mit geschätzten 1,6 Milliarden Menschen als bevölkerungsreichstes Land ablösen. Während sich das
Wachstum der OECD-Staaten in Grenzen hält, sind es die zehn «key growth
countries» 1, die neben Indien massgeblich zu diesem Bevölkerungsanstieg
beitragen.
Im gleichen Zeitraum wird das weltweite Bruttoinlandprodukt um 140%
zunehmen. Im Jahr 2040 soll das Bruttoinlandprodukt in Indien dreimal höher
sein als heute und in China gar viermal höher. Die Energienachfrage wiederum wird hauptsächlich durch das
Bruttoinlandprodukt pro Kopf beeinflusst. Die amerikanische Denkfabrik
«Brookings Institution» schätzt, dass
bis zum Jahr 2030 rund 2,8 Milliarden
Menschen in die Mittelklasse aufsteigen werden. Das bedeutet, dass sich
die Lebensstandards erhöhen und entsprechend die Bedürfnisse von Milliarden von Menschen wachsen werden.
Das Wachstum der globalen Mittelschicht kommt einer tektonischen Verschiebung gleich: Zum ersten Mal ist
eine Mehrheit der Weltbevölkerung
nicht mehr von der Verarmung bedroht,
in einem grossen Teil der Länder wird
der Mittelstand stärkste Kraft. 2
Millionen Menschen werden in der
Lage sein, zum ersten Mal in ihrem Leben ein Auto zu kaufen. In China wird
dieser Kauf für rund die Hälfte der Neuwagenbesitzer eine Premiere sein. Es
ist allerdings nicht die zunehmende
Flotte von Privatfahrzeugen, die hauptsächlich für den weltweiten Anstieg des
Treibstoffbedarfs verantwortlich sein
wird. Als Folge des steigenden Wohl-
stands und der damit verbundenen zunehmenden Geschäftstätigkeit nehmen
auch Güter- und öffentlicher Verkehr
zu. Während der Treibstoffbedarf im
Transportbereich in den OECD-Staaten
rückläufig ist, wird er sich im Rest der
Welt verdoppeln.
Die globale Fahrzeugflotte wird sich
bis 2035 ebenfalls verdoppeln, der
Treibstoffverbrauch steigt im gleichen
Zeitraum allerdings nur um 30%, was
auf die kontinuierlich verbesserte Energieeffizienz neuer Motoren zurückzuführen ist. Öl bleibt in den nächsten
20 Jahren mit 89% nach wie vor der
dominierende Energieträger im Transportbereich, der Anteil alternativer
Treibstoffe wächst im gleichen Zeitraum
von 5% auf 11%. 3
1 Ägypten, Brasilien, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Saudi-Arabien, Südafrika, Thailand und Türkei
2 ExxonMobil (2014): The Outlook for Energy: A View to 2040. http://corporate.exxonmobil.com/en/energy/energy-outlook
3 BP (2015): Energy Outlook 2035: http://www.bp.com/content/dam/bp/pdf/Energy-economics/energy-outlook-2015/Energy_Outlook_2035_booklet.pdf
3
Wasser- und Atomkraft machen den Kanton Aargau zum Epizentrum der schweizerischen Energiepolitik: AKW Leibstadt.
Im Einsatz für den Energiekanton
Swissoil Aargau
Als Verband der Aargauer Brennstoffhändler nimmt
Swissoil Aargau die Interessen der Heizölbranche
wahr und vertritt damit 55 000 Betreiber von Ölheizungen im Kanton Aargau, was immer noch einem
Anteil von über 50% am Wärmemarkt entspricht.
Swissoil Aargau zählt aktuell acht Mitglieder.
Martin Gautschi
Bild: Gautschi
Martin Gautschi ist 43 Jahre alt, verheiratet und Vater
von zwei Kindern. Er verfügt über einen Studienabschluss als lic. rer. pol. und ist Geschäftsführer und
Inhaber der Voegtlin-Meyer AG in Windisch. Als Präsident von Swissoil Aargau amtet Martin Gautschi
seit sechs Jahren.
4
Der Aargau, Heimat von Energieministerin Doris Leuthard,
wird aufgrund seiner Atom- und Wasserkraftwerke oftmals als
«Energiekanton» bezeichnet. Martin Gautschi, Präsident von
Swissoil Aargau, gibt im Interview Auskunft über die derzeitigen
energiepolitischen Herausforderungen in seinem Kanton.
Petrosphäre: Herr Gautschi, als Vertreter von Swissoil Aargau
sind Sie derzeit gleich mit mehreren energiepolitischen
«heissen Eisen» beschäftigt. Da wäre einmal die Volksinitiative
«Aargau effizient und erneuerbar» aus linken und grünen
Kreisen zu nennen: Diese fordert unter anderem, dass der
Energiebedarf für Heizung und Warmwasser von Gebäuden
im Kanton Aargau ab 2050 zu 100% durch erneuerbare Energie
gedeckt werden muss. Wie stellt sich Swissoil Aargau zu
dieser Initiative?
Martin Gautschi: Swissoil Aargau ist klar gegen diese Initiative,
da eine mögliche Energiewende Flexibilität und nicht starre Vorschriften braucht. Der Inhalt der Initiative ist eine Zwängerei und
voll von staatlichem Dirigismus. Zudem ist sie ein bürokratisches Monster, das massiv Steuergelder verschlingt. Das kann
sich der Kanton Aargau gar nicht leisten.
Der Aargauer Regierungsrat hat dieser Initiative seine Energiestrategie «energieAARGAU» als indirekten Gegenvorschlag
gegenübergestellt. Wie beurteilt Swissoil Aargau dieses
kantonale Energiekonzept? Können Sie dahinterstehen oder
gibt es Punkte, die verbesserungsbedürftig sind?
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
M.G.: Grundsätzlich kann Swissoil Aargau der Energiestrategie
des Regierungsrates zustimmen. Wir stellen uns aber klar gegen
die automatische Übernahme der MuKEn 2014 (Mustervorschriften für die Kantone im Energiebereich), die als einschneidendste Massnahme einen Anteil von 10% erneuerbarer Energie
beim Ersatz einer Öl- oder Gasheizung fordern. Dies ist eine
staatliche Zwängerei, durch die der Hauseigentümer bevormundet wird. Ausserdem würde diese Auflage die Heizungssanierung gerade in älteren Gebäuden enorm verteuern – die
Wirtschaftlichkeit einer solchen Sanierung wäre oftmals nicht
mehr gegeben.
Wie erklären Sie es sich, dass sich ausgerechnet der bürgerlich
dominierte Kanton Aargau bei der Umsetzung dieser eigentumsfeindlichen Vorschriften als Musterknabe hervortun will?
M.G.: Ich bin zuversichtlich, dass die Regierung eigenhändig
einsieht, dass die MuKEn 2014 nicht einfach telquel übernommen werden können. Wir haben auch Vertrauen in die bürgerliche Mehrheit, sei es im Grossen Rat, im Parlament oder im Volk.
Wir wollen und können im Sanierungsmarkt keine unfairen und
wettbewerbsverzerrenden Auflagen für unsere bewährte und
moderne Ölheiztechnik akzeptieren.
Bild: iStockphoto
Der nationale Dachverband Swissoil Schweiz wird ab sofort
von einem neuen Präsidenten geleitet (siehe Kasten). Was
erhoffen Sie sich vor diesem Hintergrund von Swissoil Schweiz
in den nächsten Jahren, insbesondere, was die Bekämpfung
der MuKEn auf kantonaler Ebene angeht? Und wie würden
Sie das Verhältnis zwischen Swissoil Aargau und Swissoil
Schweiz beschreiben?
M.G.: Mit dem Schwung des neuen Präsidenten, der eine national bekannte Persönlichkeit ist und ein ideales Netzwerk nach
Bundesbern mitbringt, erhoffe ich mir eine verbesserte Wahrnehmung von Swissoil auf allen politischen Stufen. Wir haben
gelernt, uns zu wehren und uns im harten Wettbewerb zu behaupten. Aber wir müssen unsere Anstrengungen auf allen
Ebenen weiter verstärken, da die Konkurrenz bekanntlich nicht
schläft. Das Verhältnis von Swissoil Aargau zu Swissoil Schweiz
empfinde ich als angenehm und konstruktiv. Die Unterstützung
von Swissoil Schweiz bei schwierigen kantonalen Energievorlagen ist sehr gut und professionell. Das bekommen auch unsere
politischen Gegner zu spüren.
Herr Gautschi, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Swissoil Schweiz ist der Dachverband der Brennstoffhändler in der Schweiz.
Der Verband setzt sich für die Erhaltung eines freien, leistungsfähigen
Brennstoffhandels in der Schweiz ein. Er zählt derzeit 148 Mitglieder in
insgesamt acht Regionalverbänden.
Albert Rösti,
neuer Präsident von Swissoil
Bild: parlament.ch
Im Rahmen der Delegiertenversammlung von Swissoil Schweiz am 29. Mai
2015 in Lausanne wurde Nationalrat Albert Rösti (SVP Bern) als Nachfolger
von Caspar Baader zum neuen Präsidenten gewählt. Albert Rösti ist seit
2011 Mitglied des Nationalrats und darin Mitglied der UREK (Kommission
für Umwelt, Raumplanung und Energie). Er ist 47 Jahre alt, verheiratet,
Vater von zwei Kindern und führt ein eigenes KMU in den Bereichen Public
Affairs und Projektmanagement.
Weitere Informationen finden Sie auf www.swissoilschweiz.ch
5
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
Effiziente Abgasnachbehandlung
zur NOx-Reduktion in Baumaschinen
und homogene Verteilung der Harnstofflösung im Abgasstrom. Lasergestützte,
optische Messverfahren (Abbildung 1)
ermöglichten die Quantifizierung und die
Visualisierung der Tröpfchenverteilung im
Reaktionsraum (Abbildung 2).
Im zweiten Schritt wurden die an der
chemischen Reaktion beteiligten Stoffe
und deren optimale Verteilung untersucht, insbesondere hinsichtlich einer
möglichst hohen NO x-Reduktionswirkung. Die Resultate zeigten praxistaugliche Verminderungen von über 90%.
Insgesamt erwies sich ein luftgestütztes
Einspritzsystem, trotz seiner vergleichsweise höheren technischen Komplexität,
als robustere und somit aussichtsreichste
Variante für praktische Anwendungen.
Abbildung 1: Lasergestütztes optisches Verfahren zur Messung der Mie-Streuung
und von Partikelgeschwindigkeitsfeldern.
Bild: EMPA
Die aufwendige Ausrüstung von Baumaschinen mit einer SCR 1-DeNOx-Abgasnachbehandlung war wegen der kleinen Serien bisher unwirtschaftlich. Wissenschaftlern
der EMPA ist es in einem gemeinsam von FEV, BAFU, EMPA und Liebherr 2 finanziell
unterstützten Projekt gelungen, Grundlagen für ein universell einsetzbares, günstigeres System zu erarbeiten. Die Erkenntnisse werden bereits in die Praxis umgesetzt.
M
oderne Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor, welche die seit Anfang 2014
geltenden EURO-VI-Emissionsvorschriften erfüllen, stossen dank äusserst wirksamer SCR-DeNO x-Abgasnachbehandlung praktisch kein NO x (siehe
Kasten) mehr aus. Dabei wird in den stickoxidhaltigen Abgasstrom eine wässrige
Harnstofflösung (z.B. AdBlue) eingespritzt.
Durch chemische Hydrolyse entsteht aus
dem Harnstoff reaktiver Ammoniak, der
im SCR-Katalysator mit NO x zu harmlosem Stickstoff reagiert. Die konstruktionstechnische Herausforderung, welche
eine solche Abgasnachbehandlung an
Fahrzeughersteller stellt, zeigt sich am
Abbildung 2: Planare Verteilung der Harnstofflösung
(Tröpfchenhäufigkeit) im Abgas bei 300 °C und einem
Massenstrom von 100 kg/h, basierend auf Messungen
der Mie-Streuung: rot (hohe Häufigkeit); blau (niedrige
Häufigkeit).
Grafik: EMPA
6
Platzbedarf, der in einem modernen Lastwagen gut der Hälfte des Motors entspricht. Da das System jeweils spezifisch
auf den Fahrzeugtyp angepasst und optimiert werden muss, rechtfertigen sich
die hohen Kosten bei grösseren Serienproduktionen, wie sie z.B. bei Lkws gegeben sind. Baumaschinen hingegen
werden in Kleinserien hergestellt, so dass
vorgängig erwähnte Umsetzung aus wirtschaftlichen Gründen nicht praktikabel
ist. Die Wunschlösung wäre demnach ein
effizientes, universell in verschiedenen
Baumaschinentypen einsetzbares System zur NO x-Reduktion.
Erfolgreiches Forschungsprojekt
Dieser Herausforderung stellte sich ein
Forschungsteam unter der Leitung von
Dr. Panayotis Dimopoulos Eggenschwiler
von der Abteilung für Fahrzeugantriebssysteme der EMPA. In enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller Liebherr wurde
ein universell einsetzbares AdBlue-Einspritzsystem für SCR-DeNO x-Abgasnachbehandlungssysteme in Baumaschinen
entwickelt.
Dazu untersuchten die Wissenschaftler in einem ersten Schritt physikalische
Aspekte verschiedener Einspritzverfahren,
wie eine möglichst optimale Zerstäubung
Umsetzung in die Praxis
Die positiven Forschungsresultate veranlassten die Firma Liebherr, die gewonnenen Erkenntnisse zu Abgasnachbehandlungssystemen mit luftgestützter
Einspritzung in ersten Kleinserien für
ausgewählte Baumaschinen umzusetzen.
Damit eröffnet sich eine wirtschaftliche
Lösung zur NO x-Reduktion mittels SCRTechnologie in einem neuen Marktsegment. Bereits interessieren sich weitere
Baumaschinenhersteller für diese Technologie.
NOx
Stickoxide (NO x) sind Luftschadstoffe,
die bei der Verbrennung fossiler
Brenn- und Treibstoffe unter hohen
Temperaturen entstehen. Sie tragen
u.a. zur bodennahen Ozonbildung
und zu saurem Regen bei. Als Folge
laufend anspruchsvollerer Emissionsvorschriften sowie durch die Einführung wirksamer Abgasnachbehandlungssysteme sank gemäss NABEL
(Nationales Beobachtungsnetz für
Luftfremdstoffe) die NOx-Belastung in
der Schweiz seit Ende der 1980erJahre – je nach Ort der Messung – bis
heute um 44% bis 64%.
1 Selective Catalytic Reduction
2 FEV (Forschungsfonds der Erdöl-Vereinigung), BAFU
(Bundesamt für Umwelt), EMPA (Eidgenössische
Materialprüfungs- und Forschungsanstalt),
Liebherr Machines Bulle SA (Baumaschinenhersteller)
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
Wenn es am
Himmel surrt
und brummt
Fliegen, der alte Traum der Menschheit,
ist längst Wirklichkeit geworden. Wo
Motoren brummen, braucht es auch Sprit;
in der Privat- und Sportfliegerei ist dies
meist Flugbenzin (AVGAS) – ein Nischenprodukt mit grosser Bedeutung. Denn die
Fliegerei hat viele begeisterte Freunde.
AVGAS 100 LL ist in der Schweiz das Standardprodukt für viele Leichtflugzeuge,
so auch für die beiden Robin DR48 auf dem Flugplatz Birrfeld.
I
m vergangenen Jahr haben rund 47 Millionen Passagiere den
Linien- und Charterverkehr auf den drei Schweizer Landesflughäfen genutzt. Auch wenn diese Zahl – vor allem im Verhältnis zur Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz –
beachtlich ist, bewegen sich etwa 90% aller in der Schweiz
registrierten Fluggeräte nicht im Linien- und Charterverkehr,
sondern gehören zur «Allgemeinen Luftfahrt» oder «General
Aviation». All jene privaten Flächenflugzeuge, Segelflugzeuge,
Helikopter und Heissluftballone nämlich, die durch die Lüfte
schweben und surren. Sie nutzen die Regionalflugplätze und
die zahlreichen privaten Flugfelder. Pro Jahr finden dort rund
860 000 Flüge statt. Auf den Landesflughäfen Zürich, Genf und
Basel zusammen sind es «nur» rund 540 000 (2013).
Tourismus und Freizeit
Im Aero Club der Schweiz (AeCS) sind die verschiedenen Sparten
der Privat- und Sportfliegerei vereint. Der Aero Club will «das
Gewicht und die Bedeutung der über 40 000 Piloten und der
dazu notwendigen Infrastruktur der Leicht- und Sportaviatik
in Erinnerung rufen», sei dies für den Tourismus, die Arbeits-,
Etwa zwei Drittel des Flugbenzins werden weltweit in den USA und
in Kanada abgesetzt; in der Schweiz ist AVGAS ein Nischenprodukt.
Bild: BP
AVGAS hat Zukunft
Als Standardprodukt gilt in der Schweiz AVGAS 100 LL (Oktangehalt 100, tiefer Bleigehalt, blau eingefärbt). Das neuere
Produkt AVGAS UL 91 wird für besonders leichte Fluggeräte
eingesetzt (bleifrei, farblos). Die amerikanische Luftfahrtbehörde (FAA) hat ein Forschungsprojekt lanciert, um AVGAS
100 LL bis etwa 2018/2020 durch ein bleifreies Flugbenzin zu
Bild: Flugplatz Birrfeld
Luftfahrtpolitischer Bericht
Die Luftfahrt ist ein eng vernetztes System mit zahlreichen
Playern (Airlines, Flugplätze, Piloten, Skyguide etc.). Mit
dem luftfahrtpolitischen Bericht hat der Bundesrat Ende
2004 erstmals nach 50 Jahren wieder eine Standortbestimmung der Schweizer Zivilluftfahrt vorgenommen. Darin bekennt sich die Landesregierung zu einer nachhaltigen Entwicklung der Luftfahrt und strebt einen im europäischen
Vergleich hochstehenden Sicherheitsstandard der zivilen
Aviatik an. Der Bericht wird zurzeit vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) überarbeitet und aktualisiert.
Rettungs- und Versorgungsflüge oder die Welt der Freizeit und
des Sports. Nicht zu vergessen: Auch die professionellen Pilotinnen und Piloten im Linien- und Charterverkehr haben einmal
klein angefangen. «Nachwuchs und Jungpiloten werden mit
Leichtflugzeugen auf Regionalflugplätzen und Flugfeldern ausgebildet», so der Aero Club. Zahlreiche Flugschulen bieten ihre
Dienste an, so zum Beispiel auf den Regionalflugplätzen Grenchen, Birrfeld oder Bern-Belp.
AVGAS für Kolbenmotoren
Fliegen bedeutet auch Energie. Ohne warme Luft schwebt kein
Segelflugzeug und fährt kein Ballon. Ohne Treibstoff blieben
sowohl Linien- wie auch die privaten Flugzeuge auf dem Boden.
Luftfahrzeuge mit Turbinen/Triebwerken (Jets, Helikopter) verbrennen Flugpetrol bzw. Kerosin. Flächenflugzeuge und Helikopter mit Kolbenmotoren – stark verbreitet in der Privat- und
Sportfliegerei – nutzen hingegen Flugbenzin (Aviation Gasoline
oder AVGAS, siehe Kasten). Die Anteile des Flugbenzins sind, so
Air BP, im Vergleich zu Kerosin jedoch marginal. Dies bestätigt
auch die Statistik der Oberzolldirektion (OZD): Kerosin macht
99,8% aller gelieferten Flugtreibstoffe aus; AVGAS hat einen
Anteil von 0,2%. Und doch ist das Nischenprodukt für Tausende
von begeisterten Hobbypiloten ein sehr kostbares Gut.
ersetzen, mit möglichst geringen Auswirkungen auf die bestehende Flugzeugflotte. Air Total beteiligt sich an diesem
Projekt; das dafür entwickelte Produkt ist in der Testphase.
Auch Shell Aviation setzt für die Zukunft auf ein neues, bleifreies Flugbenzin; wann es in der Schweiz zum Einsatz kommt,
ist noch offen.
7
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
SPOTS
Tankstellenmarkt 2014: dynamischer
Markt führt zu Veränderungen
Am 1. Januar 2015 wurden in der Schweiz 3480 öffentlich zugängliche Markentankstellen gezählt. Dies entspricht einem geringen Rückgang von 67 Tankstellen
(–1,9%) gegenüber dem Stand am 1. Januar 2014. Über das grösste Netz verfügen
weiterhin die AVIA-Unternehmen mit 609 Stationen, gefolgt von Agrola (437),
BP (362), Ruedi Rüssel (350) und Migrol (311). Die im Jahresvergleich beobachteten
Veränderungen sind auf die Marktdynamik zurückzuführen.
E
nde 2014 boten insgesamt 1297
Tankstellenshops ihren Kunden die
Möglichkeit, kleinere Einkäufe mit
dem Tanken zu verbinden. 2014 trugen
Tankstellen, die über einen Shop verfügen, 72% zum gesamten Treibstoffabsatz
bei und sind somit ein wichtiger Wettbewerbsfaktor unter den Markengesellschaften. Es zeigt sich zudem, dass an
Standorten mit einer grösseren Shopfläche im Mittel wesentlich mehr Treibstoff getankt wird als an solchen mit
einem kleineren Shop.
Pro Tankstelle wurden 2014 durchschnittlich 1,44 Millionen Liter Treibstoff verkauft, was ziemlich genau dem Vorjahreswert entspricht. Je nach Bedienungsart,
Ausstattung und Lage der Tankstelle variierten die mittleren Absatzmengen. Am
meisten Treibstoffe wurden mit rund
3,30 Millionen Liter pro Jahr an Autobahnstationen verkauft und am wenigsten mit
rund 0,64 Millionen Liter an unbemannten Tankstellen – beide Werte sind gegenüber 2013 leicht rückläufig.
Öffentlich zugängliche Markentankstellen
Anzahl Tankstellen jeweils am 1. Januar
2014
Marke
AGROLA
453
AVIA
637
BP
362
CITY
26
COMBUSTIA
30
COOP
220
241
ENI SUISSE 1
16
ERG 5
JUBIN
96
MIDLAND
9
MIGROL
307
5
MOSER
12
OELTRANS
16
OIL!
24
POCO
3
321
RUEDI RÜSSEL 3
SHELL
288
SIMOND 6
–
SOCAR
148
SPURT
18
TAMOIL
301
VOEGTLIN-MEYER
19
Total
3547
2015
437
609
362
26
31
226
250
–
100
9
311 2
–
16
24
2
350
240 4
15
150
18
283
21
3480 7
1 Vor 2010 AGIP
2 Davon 62 Tankstellen mit Shell-Logo und -Treibstoffen
3 Inkl. Miniprix
4 Davon 123 mit migrolino Shops
5 Tankstellen wurden 2014 verkauft
6 Ab 2014 neu in der Statistik
7 Die Reduktion von 67 Tankstellen ist nicht mit effektiven
Schliessungen gleichzusetzen: Am 1. Januar 2015 stand noch
nicht bei allen Tankstellen die neue Markenzugehörigkeit fest
Quelle: EV
Alkoholverkauf an Jugendliche: beispielhafte Entwicklung
dank Schulungen und regelmässigen Testkäufen
Der Jugendschutz bleibt ein wichtiges Anliegen der ErdölVereinigung. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 16 Kurse für das
Personal und die Leitenden von Tankstellenshops durchgeführt mit dem Ziel, den illegalen Verkauf von Tabak und Alkohol
an Minderjährige zu unterbinden. Parallel wurden 3392 Testkäufe veranlasst, die insgesamt erfreuliche Resultate an den
Tag brachten.
D
ie vom Blauen Kreuz in den Tankstellenshops durchgeführten Testkäufe belegen, dass durch stetige Kontrollen
und Sensibilisierung des Verkaufspersonals der Jugend-
Alkoholverkauf an Jugendliche in Tankstellenshops:
Testkäufe und Durchfallquote 2006 bis 2014
2500
2000
60%
50%
40%
1500
30%
1000
500
0
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Vor
Kampagne
Quelle: EV
8
70%
20%
10%
0%
Durchfallquote (Linie)
Anzahl getestete Shops (Säulen)
3000
schutz beim Verkauf von Alkohol und Tabak eingehalten werden
kann. Von den im Jahr 2014 getesteten Betrieben verkauften im
gesamtschweizerischen Durchschnitt noch knapp 17% illegal
Alkohol an Jugendliche (Vorjahr: 14%). Beim Tabak waren es 18%
(Vorjahr: 14%).
Die neusten Zahlen reihen sich somit nahtlos in den seit
2006 bestehenden Trend ein. Damals, beim Start der Kampagne,
fielen knapp 70% der Verkaufsstellen durch. Seither halten die
Mitarbeitenden die gesetzlichen
Vorschriften in den meisten Fällen
konsequent ein und sind sich ihrer
Verantwortung bewusst. In der Regel schneiden Regionen, in denen
Auflage
die Testkäufe schon länger etabliert
Deutsch
37 600
sind, besser ab.
Französisch
12 200
Die Tankstellenshops setzen
Italienisch
3 200
die Massnahmen zum JugendRedaktion
schutz im Vergleich zu anderen
Francesca Romano
Branchen in vorbildlicher Weise
Roland Bilang
um. Für Ueli Bamert, GeschäftsDie moderne Ölheizung:
führer vom Verband der TankBeat Gasser
stellenshops (VTSS), belegen die
leichten Rückschritte im verganKontakt
Erdöl-Vereinigung
genen Jahr die Wichtigkeit eines
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kontinuierlichen Engagements. Ziel
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ist es, das Niveau zu halten. DesFax 044 218 50 11
halb werden im laufenden Jahr
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sowohl Schulungen wie auch Testwww.erdoel.ch
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Impressum
Die moderne
Ölheizung
Unter der Aufsicht von Tell fand die Heizungssanierung im Café Central am Rathausplatz in Altdorf statt.
Bild: Paul Glaus
Heizungssanierung vor Tells Augen
In einem historischen Gebäude im Zentrum von Altdorf musste im vergangenen Jahr der erdverlegte einwandige Tank saniert werden. Die Eigentümer haben die Gelegenheit genutzt, um gleichzeitig die Heizung zu
ersetzen. Die Wahl fiel auf einen modernen Ölbrennwertkessel.
W
ährend der Fussball-WM im fernen Brasilien fieberten die «rot-weissen» Fussballfans rund um das legendäre Tell-Denkmal
inmitten des Städtchens von Altdorf hitzig mit.
Das Orange der holländischen Schlachtenbummler
war ebenfalls dominant vertreten. Sie geniessen
im Café Central, leicht zurückversetzt gleich neben
dem Altdorfer Rathaus gelegen, so etwas wie
Heimrecht. Denn die Holländerin Yvonne WalkerUbels führt den Gastronomiebetrieb seit 2008 als
Pächterin. «Wir empfangen hier traditionell viele
Touristen aus Deutschland, Italien, England und
eben aus Holland», sagt Paul Glaus. Der Architekt
aus Altdorf ist Miteigentümer und Bewohner des
historischen Gebäudes am Rathausplatz 7, welches
1910 erbaut wurde.
Tanksanierung und neuer Ölbrennwertkessel
Nach dem Schlusspfiff begannen für Paul Glaus die
Sanierungsarbeiten. Es ging dabei um die Energieversorgung im Haus. Die Sanierung des erdverlegten einwandigen Tanks (EET) im Garten hinter
dem Haus war längst überfällig und musste
noch bis Ende Jahr vollzogen werden. Das 2007
vom Bund verabschiedete Gewässerschutzgesetz
schreibt nämlich vor, dass alle derartigen Tanks in
der ganzen Schweiz bis am 31. Dezember 2014 aus
Sicherheitsgründen mit einer doppelwandigen
Innenwand inkl. Leckdetektor ausgestattet werden
mussten.
«Nach Abschluss der knapp fünfwöchigen Revisionsarbeiten konnten wir Ende November 2014
den fixfertig sanierten Tank, der ein Fassungsvermögen von 14 000 Liter aufweist, mit Ökoheizöl
schwefelarm auffüllen und ihn zusammen mit der
neuen Ölheizung in Betrieb nehmen», erzählt Paul
Glaus. Dass die alte Ölheizung – sie wurde zeitgleich mit dem Tank im Jahr 1968 installiert – im
9
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
In der Liegenschaft in Altdorf wurde der vollkondensierende Ölbrennwertkessel
Straton L der Firma Elco in der Leistungsgrösse 66 kW installiert.
Bild: EV
Rahmen der Tanksanierung ebenfalls ersetzt werden musste, war für die Eigentümer von vornherein
klar, und so ging rund vier Wochen vor Weihnachten
der neue Brennwertheizkessel Straton L66 der Herstellerfirma Elco in Betrieb.
Paul Glaus, ein Vertreter der Erbengemeinschaft
Esther Schmid Glaus und Architekt in Altdorf,
schildert im Gespräch mit Petrosphäre seine
Erfahrungen bei der Heizungssanierung.
Petrosphäre: Herr Glaus, wie zufrieden sind Sie
mit Ihrer neuen Ölheizung?
Paul Glaus, Mitinhaber der
Immobilie in Altdorf. Bild: EV
Paul Glaus: Sehr zufrieden. Seitdem wir sie Ende
November 2014 in Betrieb genommen haben, läuft
alles perfekt. Es gibt keinerlei Betriebsprobleme
und die Temperaturen waren im ganzen Haus jederzeit sehr angenehm.
Welche Einsparungen beim Verbrauch erwarten
Sie gegenüber dem Vorgängermodell?
P.G.: Das werde ich Ihnen genau sagen können,
sobald die Heizperiode ganz abgeschlossen ist.
Ich rechne mit gegen 15%. Natürlich könnte man
mit einer umfassenden Isolierung der Gebäudehülle noch deutlich mehr herausholen. Da sind uns
aber die Hände gebunden, denn die Hauptfassaden unseres über 100-jährigen Hauses in Altdorf
stehen unter Denkmalschutz.
Was macht Sie sicher, mit dem Kauf einer neuen
Ölheizung die richtige Entscheidung getroffen
zu haben?
P.G.: Da gibt es einige Argumente. Heizöl zeichnet
sich aufgrund seiner Lagerfähigkeit als äusserst
zuverlässiger Energieträger aus. Natürlich haben
10
Vollbetrieb auch während der Sanierung
«Das war eine rundum saubere Arbeit», lobt Paul
Glaus alle an der Sanierung beteiligten Partnerfirmen. Allen voran die Marty AG aus Altdorf, die das
Projekt als Spezialistin für Sanitär- und Heizungsanlagen sowie Haustechnik federführend begleitet
und umgesetzt hat. «Die Arbeiten wurden derart
gut geplant und effizient durchgeführt, dass der
Café-Betrieb während der gesamten Sanierungsperiode zu 100% aufrechterhalten werden konnte.» Auch sonst habe der Alltag im Gebäude während der Umbauarbeiten keinerlei Beeinträchtigungen erfahren. Neben dem Café wird im Haus
auch noch eine Boutique betrieben. In den oberen
Geschossen befindet sich eine Anwaltskanzlei.
Aus finanzieller Sicht war die Sanierung mit
keinerlei negativen Überraschungen verbunden.
Die Kosten für die Tanksanierung, den Heizungsersatz und die Kaminrevision betrugen 72 000
Franken. Dazu kamen Elektroinstallationen, Gerüstarbeiten auf dem Dach für die neue Blechummantelung des Kamins für total 18 000 Franken.
«Das ist gut investiertes Geld», so die Überzeugung von Paul Glaus. Für die nächsten Jahrzehnte
habe man sich energietechnisch eine einwandfreie
Lösung ins Haus geholt. Sie wird die nächsten paar
Fussball-Weltmeisterschaften jedenfalls locker
überdauern.
wir auch Alternativen geprüft, wie beispielsweise
den Umstieg auf eine Wärmepumpe. Verschiedene
Punkte haben allerdings dagegengesprochen: Erstens hätten wir für die notwendigen Bohrungen
unseren ganzen Garten umpflügen müssen. Zweitens hätte diese Variante im Keller deutlich mehr
Raum beansprucht, den wir aber zwingend für Vorrats- und Kühlräume unseres Cafés benötigen. Und
drittens wären die Investitionen für eine Wärmepumpe deutlich höher ausgefallen.
Und das Thema Ökologie?
P.G.: Ökologie und Nachhaltigkeit prägen seit Jahren die Diskussion. Die Ölheizung schneidet dabei
nicht gut ab. Allerdings wird konsequent ausgeblendet, dass die Elektroenergie für den Betrieb von
Wärmepumpen auch zuerst hergestellt werden
muss. Dies geschieht entweder in Atomkraftwerken, die wir in der Schweiz mittelfristig stilllegen
möchten, oder dann in ausländischen Kohlekraftwerken. Dass diese sehr viele Schadstoffe ausstossen, ist hinlänglich bekannt.
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
Ökoheizöl schwefelarm
Seit der Einführung im Jahre 2007 schreibt
Ökoheizöl schwefelarm eine Erfolgsgeschichte. Der Anteil ist in der Zwischenzeit auf mehr als 30% angestiegen.
Dazu haben umweltbewusste Konsumenten, aktive Brennstoffhändler und
die moderne Brennwerttechnologie
beigetragen.
H
eizöl Extra-Leicht wird in der Schweiz
in den Qualitäten «Euro» und «Ökoheizöl schwefelarm» angeboten,
welche sich durch unterschiedliche
Schwefelanteile von maximal 1000 mg/kg
bzw. 50 mg/kg unterscheiden. Der tiefere
Schwefelgehalt hilft, die Schwefeldioxidemissionen zu reduzieren, was einen
Beitrag zur weiteren Verbesserung der
Luftqualität in der Schweiz leistet. Gemäss den Normen darf zudem der Stickstoffgehalt im Ökoheizöl schwefelarm
den Wert von 100 mg/kg nicht übersteigen. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Der Anteil an Ökoheizöl
schwefelarm im Schweizer Heizölmarkt
beträgt acht Jahre nach Einführung rund
einen Drittel. Dieses erfreuliche Resultat
zeigt, dass die Anstrengung der Branche,
einen Beitrag an den Umweltschutz zu
leisten, Früchte trägt.
Zusammenarbeit von Konsumenten
und Branche
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich
Ökoheizöl schwefelarm auf dem Markt
etablieren konnte: In erster Linie sind es
die Heizölkunden, die sich mehr und mehr
Der moderne Ölbrennwertkessel Hoval Ultraoil in
Kombination mit Ökoheizöl schwefelarm erhöht die
Energieeffizienz und senkt somit Kosten.
Bild: Hoval
für dieses Produkt entscheiden, weil sie
so zur Schonung der Umwelt beitragen
können. Da Ökoheizöl praktisch keine
Schwefelablagerungen im Brennerraum
und beim Brenner selbst verursacht,
können Kessel und Brenner geschont
werden. Der Ölheizungsbesitzer profitiert
somit von einer längeren Lebensdauer
der gesamten Anlage.
Die Brennstoffhändler werben aktiv
für die «neue» Heizölqualität. Im Verkaufsgespräch nutzen sie die Gelegenheit,
ihren Kunden die Vorteile von Ökoheizöl
schwefelarm aufzuzeigen. Gleichzeitiges
Schonen der Umwelt und Geld sparen
sind zweifellos starke Verkaufsargumente.
Aber auch die Kesselhersteller machen sich für Ökoheizöl schwefelarm
stark: Die im Rahmen der laufenden Energiediskussion geforderte Energieeffizienz
betrifft auch den Kesselmarkt. Mit dem
Einsatz von Ökoheizöl schwefelarm und
den damit verbundenen geringeren
Schwefelablagerungen im Kessel ergeben
sich neue, das heisst energieeffizientere
Konstruktionsmöglichkeiten. Diese werden von den Kesselherstellern umgesetzt.
Dies hat allerdings zur Folge, dass heute
mehr und mehr Ölkessel auf den Markt
kommen, bei denen nur noch Ökoqualität verwendet werden darf.
Vorteil beim Stickoxid in der
Abgasmessung
Ein weiterer Grund für den Anstieg des
Ökoanteils dürften die Vorschriften der
Luftreinhalte-Verordnung (LRV) sein. Bei
älteren Heizanlagen kann es vorkommen,
dass die vorgeschriebenen Stickoxidwerte
in der Abgasmessung überschritten werden. Wenn die Ölheizung noch mit Heizöl
Extra-Leicht der Euro-Qualität betrieben
wird, reicht ein Wechsel auf Ökoheizöl
schwefelarm in den meisten Fällen aus,
um den vorgegebenen Stickoxidwert wieder zu erreichen. Dank dem tieferen Gehalt an gebundenem Stickstoff gelangt
weniger Stickstoff in den Verbrennungsprozess und folglich werden auch weniger Stickoxid-Verbindungen an die Umwelt freigesetzt. Somit hilft der Einsatz
von Ökoheizöl schwefelarm oft, wenn die
Stickoxidwerte überschritten sind, diese
wieder einzuhalten.
Dank Ökoheizöl schwefelarm können die vorgegebenen
Stickoxidwerte bei der Feuerungskontrolle eingehalten
Bild: Anapol AG
werden.
erst aufgebraucht werden. Falls die letzte
Tankrevision schon länger zurückliegt,
sollte vor dem Wechsel der Heizölqualität
eine Tankreinigung durchgeführt werden.
Danach kann bereits Ökoheizöl schwefelarm eingefüllt werden. Beim Kauf eines
neuen Heizkessels ist das Vorgehen am
besten mit dem Kessellieferanten abzusprechen.
Vorgehen beim Wechsel
Der Wechsel von Heizöl Extra-Leicht EuroQualität zu Ökoheizöl schwefelarm ist in
den meisten Fällen problemlos durchzuführen. Wenn möglich, sollte das im Tank
vorhandene Heizöl der Euro-Qualität zu11
Petrosphäre Nr. 2 / Juni 2015
SPOTS
Trends an der ISH Frankfurt
Die Weltleitmesse der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche – die ISH in Frankfurt –
verzeichnete im März 2015 einen neuen Ausstellerrekord. Knapp 200 000 Besucher
informierten sich vor Ort über nachhaltige Sanitärlösungen und energieeffiziente
Heizungstechnologien in Kombination mit erneuerbaren Energien.
D
ie ISH gilt als Treffpunkt für die SHKBranche, um sich vor Ort über zukunftsweisende Gebäudelösungen
und Produkteneuheiten zu informieren.
Installateure beim Anschliessen der verschiedensten Energieträger weitestgehend standardisieren und damit vereinfachen.
Hybridsysteme
Die Heizungsindustrie präsentierte sich
mit vielen Innovationen und Weiterentwicklungen rund um die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Auffallend war der Trend in Richtung hybrider Heizungssysteme. Darunter ist die
Kombination von mindestens zwei Energieträgern zu verstehen, wie beispielsweise die Ölheizung mit einem Cheminéeofen und/oder einer Wärmepumpe.
Nach wie vor beliebt ist die Kombination
von Solarwärme und -strom mit einer Ölheizung.
Einzelne Hersteller bieten ganze Montagetürme an, welche die Arbeit für die
Eco-Design
Ein Thema mit hoher Aufmerksamkeit
war das Eco-Design. Es handelt sich hierbei um eine Energieetikette für Heizungsanlagen. Solche Kennzeichnungen sind
uns bereits von Autos und Kühlschränken bekannt. Im europäischen Raum wird
die Kennzeichnung ab dem 25. September 2015 obligatorisch. In der Schweiz
wird das Label nicht auf gesetzlicher
Ebene eingeführt. Trotzdem werden die
Kennzeichnungen auf vielen Kesseln zu
finden sein. Mit einer grossen Präsenz
der Labels zeigte die Branche den Kunden, dass sie bestens vorbereitet ist.
Ölbrennwertkessel erreichen im Eco-
Der Hybrid-Montageschrank von Bruns enthält einen
Ölbrennwertkessel und standardisierte Anschlüsse für
die Kombination mit erneuerbaren Energien. Bild: EV
Design Labels bis A+, in Kombination mit
erneuerbaren Energien ist auch ein A++
gut zu erreichen.
Steuerungen
Ein weiterer Trend in der Heizungstechnik
ist die Weiterentwicklung der Steuerungen einerseits für die Handhabung der
Hybridsysteme und andererseits für die
Verknüpfung mit dem Internet resp. mit
mobilen Endgeräten oder Apps.
Kombination Ölbrennwertkessel mit modulierendem
Gebläsebrenner
Wie der Bericht über die ISH in Frankfurt
zeigt, entwickelt sich der Heizölmarkt
weiter: Die Firma Viessmann hat den
bewährten Ölbrennwertkessel Vitoladens
300-C mit einem modulierenden ÖlGebläsebrenner ergänzt.
D
er Vitoladens 300-C ist ein hocheffizienter Ölbrennwertkessel. Durch
seine besonders kompakte Bauweise eignet er sich sowohl für den Einsatz im Neubau wie auch für den Sanierungsfall. Mit seinem Leistungsbereich
von 10,3 bis 28,9 kW findet er sowohl
im Einfamilienhaus wie auch in kleineren
Mehrfamilienhäusern seine Anwendungsmöglichkeit. Der korrosionsbeständige
Inox-Radial-Wärmetauscher aus Edelstahl
rostfrei ist das Herzstück. Seine Konstruktion begünstigt die Kondensation der
Heizgase. Das entstehende Kondenswasser spült die Heizfläche und bewirkt einen
Selbstreinigungseffekt, der einen dauerhaft hohen Wirkungsgrad von 98% sicherstellt. Der äusserst sparsame Verbrauch
von Heizöl schont Umwelt und Portemonnaie. Für den Betrieb eignen sich sowohl
Heizöl Extra-Leicht Euro-Qualität wie auch
Ökoheizöl schwefelarm (vgl. Seite 11).
Modulierender Gebläsebrenner
Als Ergänzung zum bewährten Kessel
Vitoladens 300-C hat Viessmann einen
modulierenden Gebläsebrenner entwickelt. Die Modulation wird bei diesem
Brenner durch zwei Komponenten erreicht: die Motor-Pumpen-Einheit und die
Elektronik-Box. Über die Motor-PumpenEinheit wird der Öldruck zwischen 5 und
28 bar variiert, so dass jede beliebige
Leistung zwischen 9,6 und 28,9 kW realisiert werden kann. Dadurch kann der jeweils aktuelle Wärmebedarf stufenlos abgedeckt werden. Massgebend ist das
Signal des in der Motor-Pumpen-Einheit
integrierten Drucksensors, dieses wird in
der Elektronik-Box verarbeitet und die
dazugehörige optimale Gebläsedrehzahl
wird angefahren.
Der bewährte Ölbrennwertkessel Vitoladens 300-C
wurde mit einem modulierenden Gebläsebrenner für
verschiedene Leistungsbereiche zwischen 9,6 und
Illustration: Viessmann (Schweiz) AG
28,9 kW ergänzt.
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