Kommunikation Gute Kommunikationsfähigkeiten sind hoch im Kurs. Kommunikation ist die Grundlage einer jeden Beziehung und wenn unsere Beziehungen gut funktionieren, trägt das maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei. Es lohnt sich also, Kompetenzen im Sprechen und Zuhören zu erwerben. Ich gebe Dir hier ein paar eindrückliche, effektive und wenig bekannte Techniken, die ich sehr zu schätzen gelernt habe: Zuhören als Raum Als Raum zuzuhören bedeutet, dass Du als Person einen Schritt zurück trittst und stattdessen einen Raum zur Verfügung stellst, in den Dein Gegenüber hinein spricht. Diesen Raum kannst Du deklarieren wie im Insight "Energetische Werkzeuge" (Modul 1) beschrieben. Indem Du weder kommentierst, noch Fragen stellst oder Ratschläge gibst, sondern einfach nur einen Raum aufrechterhältst, erweist Du der anderen Person einen großen Dienst. Oftmals bewirkt diese Art des Zuhörens, dass Dinge gesagt werden, für die sonst kein Raum(!) ist. Der Raum wirkt wie ein Magnet und Dein Gegenüber sagt Dinge, von denen er wahrscheinlich vorher selbst nicht mal wusste, dass diese gesagt werden möchten. Zu Menschen, die Dir sehr am Herzen liegen, kannst Du auf diese Art und Weise eine besonders tiefe und authentische Bindung aufbauen. Diese Art des Zuhörens wurde von Clinton Callahan entwickelt. Possibility Speaking (Möglichkeits-Sprechen) Bei dieser Art des Sprechens sprichst Du nicht aus Deinem Verstand, sondern zapft eine höhere Intelligenz an: Du lässt das Helle Prinzip der Möglichkeit durch Dich sprechen. Konkret bedeutet das, dass eine Person Dir gegenüber sitzt und um Möglichkeiten für eine bestimmte Fragestellung oder ein Problem bittet. Du wirst zum Raum (s.o.) und stellst Dich als Kanal für diese Möglichkeiten zur Verfügung. Du lässt "es" also durch Dich sprechen. Dabei können manchmal für unseren Verstand sehr abstruse, verrückt erscheinende Worte kommen. Es ist wichtig, dem Verstand hier nicht die Kontrolle zu überlassen. Dein Gegenüber (oder noch besser: eine dritte unbeteiligte Person) notiert zensurfrei alles, was Du sagst. Erst hinterher geht die um Möglichkeiten bittende Person die Liste durch und entscheidet für sich, was in Resonanz geht und welchen Ideen sie nachgehen möchte. Diese Art des Sprechens wurde von Clinton Callahan entwickelt. Straßensperren In unserer alltäglichen Kommunikation konfrontieren wir unser Gegenüber permanent mit sogenannten Straßensperren. Dieser Begriff wurde von Thomas Gordon geprägt und beschreibt eine lange Liste von Zuhörer‐Reaktionen, die allesamt die Eigenschaft haben, die Kommunikation zu behindern oder gar zu blockieren. Thomas Gordon hat 12 Kategorien von Straßensperren ausfindig gemacht: Anordnen, Befehlen Loben, Zustimmen Ermahnen, Drohen Beschimpfen, Lächerlich machen Moralisieren, Predigen Interpretieren, Analysieren Beraten, Lösungen vorschlagen Beruhigen, Bemitleiden Belehren Fragen, Verhören Kritisieren, Beschuldigen, Widersprechen Aufheitern, Ablenken All diese Verhaltensweisen wenden wir routinemäßig in unserer Kommunikation an. Und alle lenken das Gespräch in eine bestimmte Richtung und unterbrechen das Mitteilungsbedürfnis des Sprechenden. So können echte Nähe und Vertrautheit kaum entstehen. Vollendungsschleife Eine sehr erstaunliche Alternative zu den Straßensperren ist die sogenannte Vollendungsschleife. Auch sie wurde von Thomas Gordon entwickelt. Wie der Name schon sagt, dient sie dazu, eine Kommunikation zu vollenden. Denn sagt jemand etwas zu uns, geht das bei uns erst mal durch einen Filter (=Box). Wir hören nicht nur neutral die Worte, sondern interpretieren das Gesagte. In der Regel reagieren wir auf das, was wir verstanden haben und nicht das, was tatsächlich gesagt wurde. Es könnte beispielsweise sein, dass wir uns durch das Gesagte angegriffen fühlen, obwohl es gar nicht so gemeint war. Die Vollendungsschleife funktioniert folgendermaßen: Der Zuhörer (Empfänger) wiederholt, was er den Sprecher (Sender) hat sagen hören. Somit wird 1. sichergestellt, dass der Zuhörer alles richtig verstanden hat und 2. bekommt der Sprecher das Gefühl, wirklich gehört worden zu sein. Hat der Zuhörer etwas nicht richtig erfasst, hat der Sprecher die Möglichkeit das zu korrigieren. Durch die Anwendung der Vollendungsschleife dringt die Kommunikation Schicht um Schicht tiefer zum Kern dessen vor, was den Sprecher wirklich beschäftigt. Auch das ist eine hervorragende Technik, um Nähe und Vertrauen in Beziehungen aufzubauen.
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