Zofinger Tagblatt - «Werte schützen und auch verteidigen

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ZOFINGER TAGBLATT
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MITTWOCH, 16. SEPTEMBER 2015
REGION
«Werte schützen und auch verteidigen»
Zofingen Das Geniebataillon 6 übernahm gestern gegen Abend seine Fahne auf der Schützenmatte
VON KURT BLUM
«Die Fahne ist von jeher eines der bedeutendsten Symbole eines Volkes und ist im
Bewusstsein eines Volkes tief verankert»,
stellte Oberstleutnant im Generalstab Stefan Giezendanner (Zofingen) gestern am
frühen Abend auf der Zofinger Schützenmatte fest. Hier hatte sich sein Geniebataillon 6 (G Bat 6) im Beisein von Divisionär Andreas A. Bölsterli, Kommandant
der Territorialregion 2, in Reih und Glied
aufgestellt, um die Fahne für den FDT
2015 (Fortbildungsdienst der Truppe, früher WK geheissen) in Empfang zu neh-
«Die Fahne ist von jeher eines
der bedeutendsten Symbole
eines Volkes und ist im
Bewusstsein eines Volkes
tief verankert.»
Stefan Giezendanner Oberstlt im Generalstab
men. Dem feierlichen Zeremoniell erwies
eine illustere Gästeschar aus Politik, Justiz, Wirtschaft und Gesellschaft sowie aus
der Armee die Reverenz. Stellvertretend
für die lokale und regionale Prominenz
seien die beiden eidgenössischen Parlamentarier Corina Eichenberger (Vizepräsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates) und Ulrich Giezendanner (Vater des Kommandanten) erwähnt.
Ein St. Galler Bataillon
«So wie der Leitsatz der Stadt Zofingen
‹bewegt & verbindet›, so ‹verbindet & bewegt› das G Bat 6 über alle Gräben, Gewässer und allenfalls Hindernisse hinweg», gab Stefan Giezendanner zu bedenken. «Die Fahne, die wir hier heute übernehmen, repräsentiert unsern Verband
als Schicksalsgemeinschaft und schliesslich auch die Werte der Eidgenossenschaft, die es zu beschützen und zu vertei-
Oberstleutnant im Generalstab Stefan Giezendanner (rechts) grüsst die Bataillonsfahne.
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BAU EINER AAREBRÜCKE
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1000 Leute stark
Das Genie Bat 6 zählt 1000
Angehörige der Armee (Frauen und Männer). In der Region Zofingen wird es sich
vor allem mit dem Bau einer
Stahlträgerbrücke in Boningen bemerkbar machen. (KBZ)
digen gilt.» Giezendanner wies darauf hin,
dass das Genie Bat 6 nicht aus dem Kanton Aargau stammt, sondern aus dem
Kanton St. Gallen, wobei es zwischen den
beiden Ständen allerdings viele Gemeinsamkeiten gibt. Nicht zuletzt die Tatsache,
dass beide 1803 gegründet worden seien.
Um die Verbundenheit mit St. Gallen zu
unterstreichen, richtete in der Folge der
St. Galler Nationalrat Toni Brunner einige
klare Worte an seine Mitbürgerinen und
Mitbürger. «Einrücken stösst nicht immer
auf Begeisterung, aber Sie kommen damit
einer Pflicht nach, damit der Verteidigungsauftrag, den das Schweizervolk via
Verfassung definiert hat, erfüllt werden
kann», sagte Toni Brunner, «und ich danke Ihnen dafür herzlich.» Wer Augen und
Ohren offen habe und die aktuelle internationale Entwicklung beobachte, der
müsse einsehen, dass der Sicherheit künftig wieder ein höherer Stellenwert eingeräumt werden müsse. Überall auf der
Welt, wo es Krisen gebe, zähle man auf
die Armee, doch könne man nur hoffen,
wenn es überhaupt eine Armee gibt, sie
gut ausgerüstet und auch einsatzfähig ist
und innert kurzer Zeit aufgeboten werden
kann. «Wir müssen auch in der Schweiz
weiterhin jederzeit fähig sein, unser Land
verteidigen zu können.»
Den gastgebenden Ort für die Fahnen-
KURT BLUM
übernahme und das bevorstehende Defilee stellte mit treffenden Worten Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger vor, der einerseits darauf hinwies, dass man stolz auf
die Vergangenheit und die Traditionen
sei. Anderseits sich aber der Gegenwart
und der Zukunft nicht verschliesse.
Schliesslich folgten noch starke Gedanken, die zum vertieften Nachdenken anregten, von Armeeseelsorger Hauptmann
Samuel Schmid. Er rief für ein Miteinander zugunsten einer gesunden und lebenswerten Heimat auf.
Mit dem Fahnenmarsch wurde das Banner übernommen und mit der Landeshymne die Feierstunde abgeschlossen.
5000 Soldaten, 500 Fahrzeuge
Zofingen Den Abschluss der
Volltruppenübung «CONEX
15» macht am Freitag, 25. September, ein Defilee.
VON KURT BLUM
«Die Bevölkerung soll ihre Armee sehen dürfen, und zwar in einer zeitgemässen Präsentation», erklärte der
Kommandant der Territorialregion 2,
Divisionär Andreas A. Bölsterli, an der
gestrigen Medienkonferenz im Zofinger
Stadtsaal. Als krönender Abschluss der
angelaufenen Volltruppenübung «CONEX 15» findet deshalb am Freitag, 25.
INSERAT
September, in Zofingen ein Vorbeimarsch aller eingesetzten Truppen, inklusive Fahrzeuge, statt. Es beteiligen
sich daran 5000 Angehörige der Armee
und 500 Fahrzeuge (Hauptkampf- und
Einsatzmittel). Das Defilee beginnt um
14 Uhr und während des Vorbeimarsches – voraussichtlich zwischen 14.30
und 15 Uhr – erfolgt zudem ein Trainingsflug der Patrouille Suisse. Erwartet werden zum Defilee entlang der General-Guisan-Strasse 5000 bis 6000 Besuchende.
Am Vorbeimarsch dabei sind das
Führungsunterstützungsbataillon 22,
das Schützenbataillon 14, das Infanteriebataillon 20, die Hundeführerkompanie 14, das Militärpolizeibataillon 2,
das Geniebataillon 6, das Katastrophenhilfebataillon 2 und das Spitalbataillon
75. Marschiert beziehungsweise gefahren wird vom Oberen Stadteingang
durch die General-Guisan-Strasse zum
Unteren Stadteingang. Der Aufmarsch
erfolgt auf der Luzernerstrasse.
Es gibt Beeinträchtigungen
Vor, während und nach dem Defilee
ist im Grossraum Zofingen-Oftringen
mit Lärmemissionen und Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Divisionär
Bölsterli: «Es wird den Besucherinnen
und Besuchern deshalb dringend empfohlen, aufgrund des sehr beschränkten Parkplatzangebotes mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.»
Das Katastrophenhilfebataillon 2, welches am Defilee ebenfalls beteiligt ist, wird
von Oberstleutnant im Generalstab Reto Graber (Strengelbach) kommandiert. Das
Bataillon übernahm seine Fahne bereits am Montag gegen Abend in Zuchwil. E.W.