7/15 13. Februar 1,85 Euro www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 13. 2. bis 19. 2. 2015 Pro und Contra Das Reformationsjubiläum – wirklich ein Grund zum Feiern? Seite 4 Verdiente Mitarbeiter�������������������������������������� Seite 7 Zeit zum Lachen����������������������������������������������� Seite 15 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Berichte aus den Regionen����������������������������� Seite 33 Apfelkrapfen��������������������������������������������������� Seite 50 Erzählen von „damals“������������������������������������ Seite 52 Fehlende Kontaktschleifen Haben Sie schon mal an einer Kreuzung vor einer roten Ampel gestanden und gewartet, obwohl weit und breit keine anderen Verkehrsteilnehmer unterwegs waren? Die an sich sinnvolle Einrichtung einer Ampelanlage wird hier auf den Kopf gestellt. Um der „Selbstentfremdung“ zu entgehen, wurden intelligente Anlagen installiert, die den Verkehrsfluss analysieren und entsprechend steuern. In diesem Fall hätte eine intelligente Ampel mit Kontaktschleifen in der Straßendecke erkannt, dass ich der einzige Verkehrsteilnehmer im Bereich der Kreuzung bin und hätte mir grüne Fahrt gegeben. An dieses Bild wurde ich am Wochenende erinnert, als ich die Meldung las, dass die Zahl der Kirchenaustritte in der evangelischen Kirche letztes Jahr wieder gestiegen sei. Bei den Katholiken ist die Situation nicht wesentlich besser. Was haben Kirchenaustritte mit einer Ampelanlage gemein? Warum sich Menschen von der Kirche abwenden, ist nicht einfach zu ergründen, weil der Austritt nicht gegenüber der Kirche erklärt noch begründet werden muss. Wer sich jedoch ein bisschen umschaut und zuhört, hat vielleicht eine Ahnung. Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie der Kirche egal sind, man sich aber nach ihren Regeln ohne Wenn und Aber verhalten muss. Kirche hat scheinbar keine Kontaktschleifen, die wahrnehmen, dass jemand ein Anliegen hat. Entweder stimmen die Bürozeiten nicht, der volle Terminkalender des Personals macht Gespräche unmöglich oder vieles mehr. Das mag im Einzelfall so nicht stimmen, aber dieses Gefühl ist vorhanden und weit verbreitet: Kirche nimmt einen nicht wahr mit seinen Sorgen, Nöten und Freuden. Und Kirche beteiligt Gläubige nicht an Entscheidungen, selbst dort nicht, wo die Glaubenslehre keine Rolle spielt. Dass etwas an dieser Einschätzung dran ist, zeigt das Verhalten der Menschen auf Äußerungen und Handlungen von Papst Franziskus. Er wird bejubelt, weil er es versteht, auf die Menschen zuzugehen, obwohl sein Terminkalender übervoll ist. Er nimmt sich nicht so wichtig, sondern den Menschen, der ihm begegnet. Er lässt kontroverse Diskussionen zu, er lädt sogar dazu ein, und weiß nicht schon alles besser. Doch Kirche sind nicht nur der Papst, die Bischöfe, die Priester und das Generalvikariat – auch wenn es manchmal den Anschein hat. Kirche sind wir alle. Und zu oft geben wir ein Bild von Kirche ab, in dem Gott nicht vorkommt. Das ist nicht attraktiv. Das ist nicht einladend. Es sind nicht die großen Streitthemen, deretwegen Menschen die Kirche verlassen. Sie sind vielleicht der Auslöser. Es ist der Alltag in unseren Gemeinden und die Frage, ob unsere Kontaktschleifen funktionieren. Siegbert Klein Chance auf Veränderung Karneval in aller Welt Nicht nur bei uns wird jeck gefeiert Seite 51 Titelbild: Karneval ohne Musik wäre wie Weihnachten ohne Christmette. Wir wünschen allen Jecken viel Spaß beim Feiern und dass niemandem die Puste ausgeht. Im Bild: Ein Musiker der Brass & Marching Band „Querbeat“, die mit ihrem aktuellen Sessionshit „Nie mehr Fastelovend“ die Säle zum Kochen bringt. Nie mehr Fastelovend? Zum Glück nur der erste Teil des Refrains: „Nie mehr Fastelovend .... ohne Dich!“ (Foto: Jörg Brocks) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Kindern mal einen Klaps auf den Hintern geben: Papst Franziskus hat keine Einwände gegen diese Form der Zurechtweisung. Das geht aus einer Randbemerkung bei der Generalaudienz vom letzten Mittwoch hervor. Ein solches Verständnis von Erziehung deckt sich nicht mit dem in Europa verbreiteten Modell. Der berüchtigte „Klaps auf den Hintern“ für Kinder ist zwar mancherorts noch in Verwendung, aber er ist verpönt. Zu Recht, wie die Mehrheit der Kinderpsychologen meint. Körperliche Züchtigung ist für das Kind immer demütigend. Und letztlich nicht nur für das Kind: Auf Seite der schlagenden Eltern sind in dieser Situation meistens Wut und Unvermögen im Spiel. Gerechte Erziehung? Fragwürdige Erziehung. Papst Franziskus´ Bemerkung streift biblische Monumentalsätze wie: „Wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?“ (Hebr 12,7). Dieses Erziehungsmodell galt über Jahrtausende. In den westlichen Gesellschaften, und nur da, ist es erst in den vergangenen drei, vier Jahrzehnten zunehmend außer Gebrauch geraten. Die Prügelstrafe an deutschen Schulen wurde Anfang der 1970er gesetzlich abgeschafft. Franziskus entstammt einem anderen Kulturkreis und einer anderen Generation als die Eltern unserer Breitengrade. Das soll seine Aussage nicht rechtfertigen noch relativieren, sondern einordnen. Die Goldwaage im Vatikan ist, zusammen mit manch anderer Gerätschaft, derzeit in päpstlichen Magazinen verstaut. Franziskus legt seine Worte vorab keinem Haustheologen zur Absegnung vor. Das ist Teil seines Selbstverständnisses und Teil seines Pontifikats. Dass Franziskus nicht nur an-, sondern mitunter auch aufregt, haben wir mittlerweile verstanden. Und es liegt eine große Chance darin: die Chance auf Veränderung. Diskutieren wir in unseren Ortskirchen, bitte, wie wir katholischen Eltern es mit dem „Klaps auf den Hintern“ halten sollen. Ich wünsche mir, dass ein unumwundenes Nein dabei herauskommt. Gudrun Sailer Radio Vatikan Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 KIRCHE UND WELT Der Papst und sein Apparat Mit seiner Kurienreform schreibt Franziskus Geschichte VATIKANSTADT. Mit seiner geplanten Kurienreform schreibt Papst Franziskus Kirchengeschichte. Zum vierten Mal nach 1588, als Sixtus V. der römischen Kurie ein formales Gefüge gab, erlässt ein Papst eine Konstitution für die römische Zentralverwaltung. Wann die neuen Richtlinien erscheinen, die die Konstitution „Pastor bonus“ von 1988 ersetzen und Papst Franziskus hat eine Kurienreform eingeleitet. Was verändert wird, ist noch nicht bekannt.. (Foto: KNA) an denen ein eigens eingesetzter Kardinalsrat („K9“) arbeitet, ist unbekannt. Ebenso wenig weiß man, wie einschneidend die Veränderungen sein werden. Sicher ist nur, dass die Reform nicht vor 2016 fertig sein soll. Von den Anfängen an waren die Päpste bei ihrem Dienst für die römische Kirche auf die Unterstützung von Mitarbeitern angewiesen, etwa Notaren oder Schreibern. Zunächst betrauten sie Priester oder Diakone mit bestimmten Aufgaben, machten sie zu Legaten. Zur Behandlung größerer Belange, für Lehr- oder Rechtsfragen, riefen sie die Bischöfe der römischen Kirchenprovinz gelegentlich zu Synoden oder römischen Konzilien ein. Mit Beginn des zweiten Jahrtausends wuchs die Bedeutung der Kardinäle, denen seit 1059 die Papstwahl vorbehalten ist. Schrittweise verloren die römischen Synoden an Wichtigkeit. Ab dem 12. Jahrhundert behandelten die Päpste alle Angelegenheiten der Kirche gemeinsam mit den Kardinälen in Konsistorien - bis die gewachsenen Aufgaben schließlich eine Arbeitsteilung verlangten. Mit der Konstitution „Immensa aeterni Dei“ richtete Sixtus V. permanente Ressorts ein: 15 Dikasterien, bestehend aus Kardinälen. Die Bedeutung der Konsistorien trat wieder zurück. Nach dem Ende des Kirchenstaates 1870 und dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870/71) unterwarf Pius X. die Kurie 1908 einer umfassenden Revision. Mit dem Dokument „Sapienti consilio“ reduzierte er die Zahl der zwischenzeitlich auf 30 angewachsenen Kongregationen, machte aus der furchteinflö- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 ßenden „Inquisitions-Kongregation“ die „Kongregation des Heiligen Offiziums“ und reaktivierte die Rota als Kirchengericht. Die Strukturen blieben fast 60 Jahre weitgehend unverändert. Erst mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) und seiner Öffnung zur Welt kamen viele neue Aufgaben auf die Kirche zu, für deren Begleitung der Papst neue Behörden brauchte. Erste strukturelle Veränderungen gab es bereits vor dem Konzil. 1960 wurde ein „Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen“ errichtet. Bald folgten Sekretariate für die Nichtchristen sowie für die Nichtglaubenden. Anfang 1967 wurden dann ein „Rat für die Laien“ und eine „Kommission Gerechtigkeit und Frieden“ ins Leben gerufen. Im Sommer 1967 legte Papst Paul VI. mit der Konstitution „Regimini Ecclesiae“ die Grundlagen für eine systematische Kurienreform. Den Kongregationen schaltete er das Staatssekretariat vor und gliederte ihm das „Außenministerium“ an. Die Kongregationen wurden formal gleichberechtigt. Die „Kongregation des Heiligen Offiziums“ hieß nun Glaubenskongregation. Die bisherige Konsistorialkongregation wurde zur „Kongregation für die Bischöfe“, die Konzilskongregation zur Kleruskongregation. Die Kongregationen für Zeremonien und für die Dombauhütte wurden heruntergestuft. Neue Aufgaben für Kirche In den folgenden Jahren entstanden viele neue Behörden: Das Komitee für die Familie, der Rat „Cor unum“ für Entwicklungshilfe, Kommissionen für Migrantenpastoral, für Medien und für die Interpretation der Konzilsdekrete. In den 1980er-Jahren kamen eine Kommission für die Krankenpastoral und ein Kulturrat hinzu, der später mit dem Sekretariat für die Nichtglaubenden verbunden wurde. Als letzte Behörde gründete Papst Benedikt XVI. im September 2010 den „Rat zur Förderung der Neuevangelisierung“. Diese Kurienreform von Paul VI. sollte nach einer mehrjährigen Erprobungsphase revidiert werden. Johannes Paul II. vollzog dies 1988 mit dem Dokument „Pastor bonus“ - und mit wenig Änderungen: Das Staatssekretariat wurde weiter aufgewertet; die drei Gerichtshöfe und die neun Kongregationen blieben wie bisher. Die vormaligen Kommissionen, Sekretariate und Komitees wurden in den Rang von Päpstlichen Räten erhoben - zuletzt waren es zwölf. Diese Konstitution will Franziskus jetzt mit Hilfe des K9-Rates reformieren und neu Johannes Schidelko fassen. AUS DER REDAKTION „73 Prozent der untreuen Ehefrauen bevorzugen einen Seitensprung mit einem verheirateten Mann“ – das hat zumindest eine Umfrage unter fast 4000 Nutzerinnen eines sozialen Netzwerks für heimliche Affären ergeben. Weshalb wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, das mitteilen? Die Frage ist, warum wir Ihnen diese und ähnlich weltbewegende Informationen bisher vorenthalten haben – schließlich erreichen uns in der Redaktion regelmäßig Presseinformationen eben dieses Netzwerks. Aber auch (vermeintlich?) seriöse Quellen wie das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen teilen uns regelmäßig schonungslos und ungefragt mit, was niemand wissen möchte. Meine persönliche Lieblingsmeldung aus der letzten Zeit: „Sozialminister Schneider überreicht 100 Schneehasen aus Gebäck an Grundschulkinder in Dortmund-Marten“. Da staunen Sie, oder? Nicht, dass Sie mich missverstehen: Als Journalisten sind wir auf Informationen angewiesen, und – biblisch gesprochen – die Spreu vom Weizen zu trennen, das ist nun einmal unsere Aufgabe. Aber manchmal sitzt man nach der Lektüre hunderter Mails in einem Haufen Spreu und denkt sich: Hätten die alle 62 Cent für eine Briefmarke ausgeben müssen, um uns den Kappes mitzuteilen, vielleicht wäre uns das ein oder andere erspart geblieben. „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um den Antrag für die Agrardieselvergütung für das Jahr 2014 zu stellen“, meldet der Rheinische Landwirtschafts-Verband. „Die Nordeifel gestaltet ihren Internetauftritt neu“, lässt uns Tourismus NRW wissen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung veröffentlicht neue Referenzwerte für Folat, die Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin lädt zur Pressekonferenz nach Berlin, um über Arteriosklerose aufzuklären, die Kanadische Botschaft empfängt „Cornelsen English Network“ zur Bundestagung, den Kinderspielklassiker „Zicke Zacke Hühnerkacke“ aus dem Zoch Verlag gibt es ab sofort als App fürs iPad, ... dies alles und noch viel mehr taugt nicht wirklich, um eine lesenswerte Kirchenzeitung zu machen. Naja, vielleicht in der Karnevalsausgabe in der Randspalte auf Kathrin Becker Seite 3. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Protestanten feiern 2017 das „Reformationsjubiläum“, weil sich dann der „Thesenanschlag“ Martin Luthers zum 500. Mal jährt. Können Katholiken dieses Ereignis mitfeiern oder wie sollen sie sich verhalten? Im Gespräch: Rainer Fischer, Kölner katholischer Pfarrer, und Rolf Domning, evangelischer Stadtsuperintendent aus Köln. Die Fragen stellten die KiZ-Redakteure Tobias Glenz und Siegbert Klein. Pro und Co n Reformationsjubilä um Ein Grund zum Feiern Pfarrer Fischer, Reformationsjubiläum 2017: Für Sie persönlich, für die katholische Kirche ein Anlass zum Feiern? Fischer: Spontan würde ich sagen Ja. Das hängt mit meinem Beruf und meiner Einstellung zusammen, ich spreche hier nicht für die katholische Kirche als ganze (Anm. d. Red.: Fischer ist Vorsitzender der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln). Dieses Jubiläum bringt alle Kirchen dazu, über sich und Reformen nachzudenken und sie auf den Punkt zu bringen. Ob es mehr ein „Feiern“ oder ein „Gedenken“ sein soll, da kann man natürlich drüber streiten. Es kommt darauf an, wie man die Begriffe interpretiert. Für den Reformationstag gilt: Er war von jeher ein identitätsstiftendes Ereignis. Da wird also nicht nur des Thesenanschlags Luthers gedacht, da kann und soll die eigene Identität gefeiert werden. Deshalb ist das in meinen Augen auch für katholische Christen ein ganz wichtiger Gedenktag. Pfarrer Domning, warum könnte das Ereignis denn aus Ihrer Sicht ein Grund zum Feiern auch für Katholiken sein? Domning: Also vorweg: Man kann anderen nicht aufzwingen zu feiern. Es stellt sich hier die Frage, wie weit man nach 500 Jahren mit der Trauerverarbeitung ist. Beispiel: Eine langjährige Beziehung kommt in die Jahre. Einer der beiden Partner trifft den Entschluss zur Trennung. In manchen Fällen wird dann nach 20 Jahren gesagt: „Die Trennung damals war so verletzend, das kann ich bis heute nicht gutheißen.“ Andere sagen: „Es war für uns beide gut. Das, was uns ausmacht, konnten wir in einem jeweils eigenen Leben ausprägen.“ Eine Trennung kann also für beide Seiten eine Chance sein, sich selbst neu zu gründen und dann auch voneinander zu lernen. 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Rainer Fischer (links) und Rolf Domning beim Pro-und-Contra-Gespräch in der Redaktion der Kirchenzeitung. Stichworte Kirchenspaltung und Konfessionskriege: Können Sie nachvollziehen, wenn Katholiken mit dem „Reformationsjubiläum“ überhaupt nichts zu tun haben wollen, weil es für sie nach wie vor ein sehr schmerzlicher Tag, ein Tag der Trauer ist? Man könnte das ja auch als Provokation sehen – als ob die Kirchenspaltung mit ihren schlimmen Folgen bejubelt würde. Sie würden ja auch nicht 20 Jahre Ehetrennung feiern... mehr die strikte Trennung von Katholiken und Protestanten wie früher. Also ein Nebeneinander zweier Milieus, die immer weiter auseinanderdrifteten. Da hat sich einiges geändert. Als Kind habe ich noch erlebt, wie auf dem Schulhof ein Kreidestrich gezogen wurde, den der jeweils anders-konfessionelle Schüler nicht übertreten durfte. Das war eine schmerzhafte Erfahrung und ein Grund, warum ich mich heute so für Ökumene einsetze. Domning: Man kann aber sagen: Ohne die Reformation wäre die katholische Kirche nicht die Kirche, die sie heute ist. Man denke an die Schriftlesungen oder den Gemeindegesang. Dinge, die erst als Folge der Reformation in der katholischen Kirche eine neue Wertschätzung erfahren haben. Neben allem Schmerzhaftem muss man also sagen: Es hat uns beiden auch genutzt. Domning: Ein 90-jähriges Gemeindemitglied erzählte mir vor ein paar Jahren, wie er als Junge mit seinem Vater eine Fronleichnamsprozession beobachtet hat. Als sie vor dem Allerheiligsten nicht auf die Knie gingen, raunzte ein Mann aus der Prozession den Vater an: „Verdammter Blaukopp!“ Das war ein so einschneidendes Erlebnis für diesen Mann, dass er die Geschichte bis ins hohe Alter nicht vergessen hat. Trotzdem wurde dafür ein hoher Preis bezahlt. Viele Menschen sind gestorben. Bis heute besteht teilweise eine Feindschaft zwischen den Konfessionen... Pfarrer Domning, Luther wollte ja zunächst keine neue Kirche, sondern die bestehende reformieren. War er für Sie persönlich überhaupt jemals „evangelisch“? Und wenn ja: Ab wann war er denn nicht mehr katholisch? Fischer: Das hatte allerdings mit dem ursprünglichen Anliegen Luthers nichts zu tun. Dennoch ist es so passiert. Fischer: Das stimmt und das will ich auch gar nicht leugnen. Trotzdem weiß ich nicht, ob es heute wirklich noch ein schmerzlicher Tag für manche Menschen ist. Es gibt einfach nicht Domning: In jedem Fall war die Loslösung von der katholischen Kirche für ihn ein sehr schmerzhafter Prozess. Vielleicht hat er irgendwann in der Zeit auf der Wartburg festgestellt: „Ich bin nicht mehr katholisch.“ Aber sicherlich hat er seine Beheimatung in der katholischen Kirche zeitlebens nie vollständig verloren. Man denke etwa an die Gottesdienstform: Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 IM BLICKPUNKT o ntra: ges Lernen über Jahrhunderte. Das gilt genauso in die andere Richtung: Wir als evangelische Kirche lernen wieder stärker die hohe Bedeutung von Riten und Ritualen. Zum Beispiel bringen zur Taufe bei uns heute viele Menschen eine Taufkerze mit. Das ist eigentlich eine katholische Tradition, die man bei uns bisher nicht kannte. Kann man denn Luther aus evangelischer Sicht auch kritisch sehen? läum – ie rn? Domning: Luther war natürlich ein Kind seiner Zeit. Sein Frauenbild zum Beispiel müssen wir aus heutiger Sicht kritisch sehen. Oder seinen Antijudaismus. Das ist sehr schmerzhaft für uns. Denn manche haben sich in der Vergangenheit auf Luthers judenfeindliche Position berufen. Wir sind dabei das aufzuarbeiten und wir müssen es immer wieder benennen. In der Hinsicht gibt es eine ganze Menge, die wir an Luther auch kritisch sehen müssen. Seit dem Zweiten Vatikanum hat sich in der Ökumene viel getan. Wie bewerten Sie den derzeitigen Stand und was müssen die nächsten Schritte sein? (Foto: Glenz) Luthers Deutsche Messe ist dem katholischen Ritus sehr nahe. Fischer: Ich glaube auch an einen Entwicklungsprozess. „Evangelisch-Werden“ im heutigen Sinn kannte Luther nicht. Im europäischen Raum gab es ja nur die eine Kirche. Da kam man nicht auf die Idee, einen eigenen Verein zu gründen. Erst die kirchenpolitische Entwicklung führte dazu, dass das dann immer weiter auseinandergegangen ist. Stichwort katholische Reform. In welchen Punkten kann das Wirken Luthers auch aus katholischer Sicht positiv gewertet werden? Fischer: Er hat zum Beispiel etwas wiederentdeckt, das wir heute „Allgemeines Priestertum“ nennen. Oder, wie eben schon erwähnt, hat er den Wert der Heiligen Schrift betont. Heute kann ich mir keine katholische Kirche mehr vorstellen, in der die Schrift nicht die Bedeutung hat, die sie hat. Ich bin vorkonziliar groß geworden und es war furchtbar, dass die Menschen in der Messe wegen des Lateins nichts verstanden haben. Und auch die Auswahl von Schrifttexten war sehr begrenzt. Das kam allerdings, wie Sie schon sagten, sehr viel später. Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Ist das dann wirklich noch auf Luther zurückzuführen? Domning: Das ökumenische Mit-, Neben- oder Gegeneinander war eben auch ein gegenseiti- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 Fischer: „Ja, wir bewegen uns, und wir tun das zusammen.“ Dieses Wort vom Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Pfarrer Martin Junge, finde ich toll. Denn es zeigt, dass beide Seiten verstanden haben, dass man wieder zusammenkommen muss. Dafür wird alles getan, man gibt sich beste Mühe. Nur kann man nach 500 Jahren nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Bis 2017 wird man also wohl kaum eine Einheit erreichen. Aber es gibt Dinge, die mir Mut machen: Noch 2015 soll es eine gemeinsame Handreichung beider Kirchen für einen Bußgottesdienst geben. 2016 fährt eine gemeinsame Delegation der evangelischen Kirche und der Deutschen Bischofskonferenz nach Israel, um ein Zeichen zu setzen. 2017 soll zunächst ein großer gemeinsamer Versöhnungsgottesdienst stattfinden. Am Reformationstag selbst dann auch Versöhnungsgottesdienste möglichst in allen Kirchen. Man merkt: Wir sitzen in einem Boot, doch weiß man noch nicht ganz genau, wo die Fahrt hingeht. Sie sagten, die Katholiken seien in einer Zeit des Aufbruchs. Aber die Protestanten müssen es ebenso sein. Nicht, dass die katholische Kirche den ganzen Weg alleine auf Sie zugehen müsste... Domning: Natürlich müssen wir gemeinsam aufbrechen. Beispiel: Bei beiden Kirchen sind die Zahlen der Kirchenaustritte höher als die der -eintritte. Bei uns sogar stärker. Wir müssen beide Gebäude aufgeben. Da sollten wir im Gespräch sein: Wenn eine Kirche einen Ort aufgibt, sollte die andere Seite dort nicht ebenfalls ein Gebäude aufgeben. Sondern wir müssen irgendwie präsent bleiben – zumindest mit einer Kirche – und uns nicht aus einem Bereich vollständig zurückziehen. Es ist noch nicht konkret ausgearbeitet, wie der 500. Reformationstag begangen werden soll. Aber es gibt Pläne, dass sogar der Papst eingeladen werden soll. Kommt er? Fischer: Also wenn er kommen sollte, wird er vermutlich nicht die ganze Zeit da bleiben. Vielleicht würde er bei einem gemeinsamen Gottesdienst dabei sein. Aber das würde aus meiner Sicht auch schon reichen. Wenn er in einer Reihe mit allen anderen steht und sie gemeinsam Gott um Vergebung bitten für das, was wir uns gegenseitig an Leid angetan haben. Das wäre ein tolles Zeichen einer tiefen inneren Verbundenheit, die eigentlich nie richtig zerrissen ist. Domning: Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass er der Einladung folgen würde. Wenn er käme, fände ich das natürlich fantastisch. Er ist ja bekannt für unkonventionelle Äußerungen und Gesten. Natürlich wäre ich gespannt, was er dort für Akzente setzen würde, und ich hätte auch sehr große Erwartungen. In 100 Jahren: Stellt sich da vielleicht gar nicht mehr die Frage nach gemeinsamem Feiern oder Gedenken; sondern gibt es dann eventuell nur noch die eine Kirche, die einen 600. Reformationstag begehen wird? Pfarrer Domning, wissen Sie vielleicht, wo die Fahrt hingeht? Fischer: Schön wär‘s, aber ich weiß es nicht. Langfristig bleiben wir ohne eine Einheit sicherlich vor der Welt nicht glaubwürdig. Doch eine Trennung von 500 Jahren wieder zu flicken, ist ein langwieriger Prozess. Domning: Bei uns ist das Empfinden da, dass die katholische Kirche in einer Zeit des Aufbruchs ist. Das ist sicherlich auch verbunden mit der Papstwahl und den Zeichen, die Franziskus bisher schon gesetzt hat. Da ist jemand, der andere Akzente setzt und das ist bei uns ganz positiv wahrgenommen worden. Man merkt es auch hier vor Ort: Dinge werden gemeinsam auf den Weg gebracht, Dinge werden aufgearbeitet. Es ist ein Aufbrechen und an vielen Stellen können wir gemeinsam etwas tun. Domning: Zumindest zwingt uns die Entwicklung von außen zu immer stärkerer Zusammenarbeit. Steigende Kirchenaustrittszahlen, die Religion insgesamt steht in der Kritik: Da können wir es uns gar nicht leisten, unsere eigenen Unterschiede zu pflegen und uns gegenseitig das Wasser abzugraben. Wenn es zur Einheit kommt, werden wir in jedem Fall kein Reformationsjubiläum mehr begehen. Denn dann gilt es nicht mehr vom Trennenden zu sprechen, sondern von dem, was uns alle zusammenbringt: Und das ist letzten Endes Christus selbst. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Zusammenarbeit mit südamerikanischer Hochschule. Die PhilosophischTheologische Hochschule der Steyler Missionare SVD in Sankt Augustin hat jetzt einen Kooperationsvertrag mit der Universidade Federal do Espirito Santo in Vitoria in Brasilien abgeschlossen. Dies ermöglicht Studierenden aus Sankt Augustin, künftig in Vitoria Praxissemester zu absolvieren. Lombardi über „Klaps auf den Hintern“. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hat die Aussage von Papst Franziskus zur körperlichen Züchtigung von Kindern durch ihre Eltern eingeordnet. Auf Anfrage von Radio Vatikan sagte Lombardi, der Papst habe Eltern nicht dazu aufgefordert, ihre Kinder zu schlagen. Vielmehr habe er sie dazu ermuntert, „zu korrigieren ohne zu erniedrigen“. Eltern hätten die Verantwortung, ihre Kinder „mit Liebe und Respekt für ihre Würde“ auf dem rechten Weg zu führen und ihnen zu helfen, gut zu wachsen. Es liege „in der Verantwortung guter Eltern“, in der jeweiligen Situation den besten Weg zu finden, „zu korrigieren ohne zu erniedrigen“. Im Übrigen zeige gerade Papst Franziskus seine besondere Zuneigung und Zärtlichkeit gegenüber Kindern deutlich. Schweizergarde wird nicht aufgelöst. Der Bestand der Päpstlichen Schweizergarde ist nach Worten ihres neuen Kommandanten Christoph Graf (53) in keiner Weise gefährdet. Papst Franziskus habe großes Interesse an dem Corps und denke „nicht im Geringsten“ an eine Auflösung, sagte Graf dem Sender Radio Vatikan am Montag. Medien hatten zuvor die Frage aufgeworfen, ob mit dem Weggang des bisherigen Kommandanten Daniel Anrig am 31. Januar die Existenz der Garde auf dem Spiel stehe. Graf, seit 1987 in der päpstlichen Schutztruppe und dort zuletzt Vize-Kommandant, war am Samstag offiziell vom Papst zum 35. Kommandanten der 110 Mann starken Garde ernannt worden. Sonderbriefmarke ehrt NS-Opfer Karl Leisner. Eine Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag des NS-Opfers und katholischen Priesters Karl Leisner ist am Montag in Münster vorgestellt worden. Die 62-Cent-Marke zeigt ein Foto Leisners aus dem KZ Dachau und dessen letztem Tagebucheintrag „Segne auch, Höchster, meine Feinde!“ Leisner ist der einzige in einem KZ geweihte katholische Priester. Er starb Anfang Mai 1945 an den Folgen der Haft. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Deutlich mehr Austritte 200 000 Gläubige verließen evangelische Kirche KÖLN. Im vergangenen Jahr haben so viele deutsche Protestanten ihre Kirche verlassen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Zahl der Austritte stieg 2014 auf deutlich mehr als 200 000. Ursache ist ein Irrtum. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in den Landeskirchen ergab, gelten als wichtigster Grund für die Austrittswelle die Änderungen bei der Erhebung der Kirchensteuer auf die Kapitalertragsteuer. In manchen Regionen verdreifachten sich der Umfrage zufolge die Austrittszahlen gegenüber dem Vorjahr. Zwar gibt es noch nicht aus allen 20 Landeskirchen genaue Statistiken, doch die Gesamtzahl der Kirchenaustritte könnte sogar bei mehr als einer Viertelmillion liegen. In Bayern, der drittgrößten deutschen Landeskirche, traten im vergangenen Jahr über 30 000 Menschen aus, 2013 waren es 19 000 – eine Zunahme um 62 Prozent. Die Evangelische Kirche im Rheinland rechnet mit einem Anstieg von rund 50 Prozent gegenüber 19 000 im Jahr zuvor. Noch keine Zahlen gibt es aus Hannover, der mit rund 2,8 Millionen Christen größten Landeskirche, sowie aus der Nordkirche, zu der Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gehören. Doch dürften auch hier die Kirchenaustritte um mindestens die Hälfte gestiegen sein, wie es hieß. Auch in der westfälischen Landeskirche zeichnen sich sprunghaft erhöhte Austrittsdomradio zahlen ab. Papst ändert Überreichung des Palliums Mehr Gläubige sollen an dem bedeutsamen Ritus teilnehmen VATIKANSTADT. Papst Franziskus ändert das Verfahren zur Verleihung des Ehrenbandes an neuernannte Erzbischöfe, des sogenannten Palliums. Künftig wird der Papst den neuen Leitern einer Kirchenprovinz die Wollstola nicht mehr am Hochfest Peter und Paul am 29. Juni persönlich „auferlegen“, sondern nur noch überreichen, wie der päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini am Donnerstag im Gespräch mit Radio Vatikan Das Pallium, das Erzbischöfe tragen, symbolisiert die besondere Treue und Verbundenheit der Metropoliten mit dem Bischof von Rom. (Foto: Boecker) erläuterte. Die eigentliche Auferlegung soll dann bei einer Zeremonie in den Erzdiözesen durch den jeweiligen Apostolischen Nuntius erfolgen. „Die Bedeutung dieser Änderung liegt darin, die Beziehung der Metropolitan-Erzbischöfe mit ihren Ortskirchen mehr hervorzuheben. So haben mehr Gläubige die Gelegenheit, an diesem für sie bedeutsamen Ritus teilzunehmen, auch die Bischöfe der Suffragandiözesen“, sagte Marini. Mit einem Brief vom 12. Januar hatte er die Nuntiaturen über die Änderung unterrichtet. In dem Schreiben betont er auch, Papst Franziskus wolle mit dieser Geste den Gedanken der Synodalität unter den Bischöfen unterstreichen. Vom kommenden 29. Juni an werden demnach die Erzbischöfe wie gewohnt mit dem Papst konzelebrieren und am Ritus der Segnung der Pallien teilnehmen. Anschließend empfingen sie „in einfacherer und privater Form vom Papst das für sie bestimmte Pallium“, so Marini. Der bisher gepflegte Ritus behalte so „seine Gesamtheit und Tiefe“. Es handle sich um eine bereichernde und keine aushöhlende Geste. Das Pallium symbolisiert die besondere Treue und Verbundenheit der Metropoliten mit dem Bischof von Rom. Seit Mitte des neunten Jahrhunderts waren die Erzbischöfe verpflichtet, sich das Pallium vom Papst zu erbitten. Gefertigt werden die weißen, mit sechs gestickten Kreuzen versehenen Pallien aus der Wolle zweier Lämmer, die der Papst am Fest der Heiligen Agnes am 21. Januar KNA segnet. Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 ERZBISTUM aktuell Messe mit kölschen und schottischen Tön Im Dom feierten Dompropst Dr. Norbert Feldhoff und Prälat Dr. Robert Kümpel ihr Goldenes Priesterjubiläum. Erzbischof Rainer Woelki stand der Feier vor und hielt die Festpredigt. (Foto: Boecker) Verdiente Mitarbeiter des Bischofs Dompropst Feldhoff und Prälat Kümpel 50 Jahre Priester KÖLN. Kardinal Rainer Maria Woelki hat Dompropst Dr. Norbert Feldhoff und Domkapitular Dr. Robert Kümpel für ihr 50-jähriges priesterliches Wirken gedankt. Beide hätten an herausragenden Stellen gewirkt und das Wort Gottes bezeugt, sagte der Erzbischof am Sonntag im Dom bei einem Gottesdienst zum Goldenen Priesterjubiläum der Geistlichen. Sie hätten nur ein Ziel gekannt: „Die Kirche von Köln.“ Als die beiden Priester vor 50 Jahren geweiht wurden, sei das II. Vatikanische Konzil gerade in seine letzte Phase gegangen, sagte Woelki. „Die beiden waren und sind ganz vom Geist dieses Konzils geprägt, sodass etwa ein wesentlicher Aspekt des Dekrets über Dienst und Leben der Priester, das noch am letzten Tag des Konzils verabschiedet wurde, in ihrem Leben und Wirken eine konkrete Gestalt annehmen konnte.“ Unter anderem, heiße es in diesem Dekret, dass das Volk Gottes an erster Stelle durch das Wort des lebendigen Gottes geeint werde, „das man mit Recht vom Priester verlangt. Da niemand ohne Glauben gerettet werden kann, ist es die erste Aufgabe der Priester als Mitarbeiter der Bischöfe, allen die frohe Botschaft zu verkünden“, so das Konzil. „Der Priester – ein Mitarbeiter des Bischofs. Das waren die beiden in den vergangenen 50 Jahren ihres priesterlichen Dienstes nun wahrlich, und zwar an herausragenden Stellen“, betonte Woelki. Nach seinen Worten hat sich Feldhoff in seiner Zeit als Generalvikar den Ruf als Fach- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 mann für Kirchenfinanzen, Verwaltungsorganisation und Arbeitsrecht erworben. Weitere Aufgaben als Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes oder Dompropst seien hinzugekommen. Der Name Kümpels sei mit der Ausbildung und Begleitung pastoraler Mitarbeiter verbunden, so der Erzbischof. Nicht zuletzt betonte Woelki Kümpels Leistungen als Direktor des Exerzitienhauses auf dem Michaelsberg in Siegburg, das demnächst in Altenberg wiedereröffnet wird. An dem Gottesdienst nahmen auch der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) und Alterzbischof Kardinal Joachim Meisner teil. Der 75-jährige gebürtige Düsseldorfer Feldhoff war von 1969 bis 1975 Geheimsekretär von Kardinal Joseph Höffner, der ihn 1975 zum Generalvikar ernannte. Dieses Amt hatte er – auch unter Meisner – fast drei Jahrzehnte inne. Seit Februar 2004 leitet er das Kölner Metropolitankapitel, dem er fast 40 Jahre angehört. Aus dem Amt des Dompropstes scheidet Feldhoff zum Monatsende altersbedingt aus. Prälat Kümpel, Jahrgang 1940, war nach seiner Priesterweihe zunächst Kaplan in Pulheim. Von 1984 bis 1996 leitete er die Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Generalvikariat. Seit 1987 ist er Domkapitular. Von 2001 bis 2009 war er Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars. Kümpel ist seit 1996 Bischofsvikar der Diözesanstelle „Pastorale Begleitung GeistRB/KNA licher Begleiter“. KÖLN. Unter dem Sessionsmotto „Social jeck – kunterbunt vernetzt“ steht auch die „15 Jahre englisch-deutsche Jubiläums-Mess met kölsche un schottische Tön“, die am Karnevalssonntag, 15. Februar, um 10 Uhr in der Minoritenkirche Sankt Mariä Empfängnis am Kolpingplatz 2 gefeiert wird. Hauptzelebrant ist Pater Jean Elex Normil, Leiter der Internationalen Katholischen Jugendseelsorge im Erzbistum Köln, es predigt Diakon Hans Pater Elex. Gerd Grevelding. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Domstädter Köln e.V. dirigiert von Thomas Sieger und die HMS Heron Volunteer Band & HMS Royal Naval Pipers Society. KB „Altenheimseelsorge: Wer bestimmt die Route?“ KÖLN. „Achtung, Sie betreten spirituellen Boden – die Implementierung von ,Spiritual Care‘ in Altenpflegeheimen.“ Dieser Vortrag von Eckhard Frick, Professor für Spiritual Care an der LudwigMaximilians-Universität in München, ist einer von vielen Programmpunkten beim Diözesanforum Altenheimseelsorge, das am Donnerstag, 12. März, 9 bis 17 Uhr im Maternushaus stattfindet. Unter der Überschrift „Altenheimseelsorge: Wer bestimmt die Route?“ gibt es 13 Workshops, deren Themenbandbreite von „Kultureller Teilhabe von Menschen mit Demenz“ über „Sexualität – ein Thema im Altenpflegeheim?“ reicht bis zu „Kriegstraumata: Leben zwischen Kriegstraumata und Demenz“. Teilnehmende haben die Möglichkeit, drei verschiedene Workshops zu besuchen. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation der Abteilung für Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen im Erzbistum Köln mit dem Diözesan-Caritasverband. Das genaue Tagungsprogramm ist im Internet zu finden. Die Teilnahme kostet 15 Euro, Anmeldungen sind möglich bis zum 27. Februar. Weitere Informationen gibt es auch unter Telefon (02 21) 16 42 15 34. KB ➔➔ www.koelner-tagung.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Woelki ruft zu Solidarität mit frierenden Obdachlosen auf KÖLN. Angesichts frostiger Temperaturen ruft der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, zu Solidarität mit Obdachlosen auf. Was insbesondere fehle, seien warme Mahlzeiten und Kleidung sowie eine angemessene Gesundheitsversorgung. Zudem werde die Konkurrenz um Plätze in Notunterkünften immer größer. „Wir sind aufgerufen, achtsam und würdevoll mit allen Menschen umzugehen und Nothilfe zu leisten. Es ist die Aufgabe aller, darauf zu achten, dass niemand erfriert“, so Woelki. Das Leben vieler Obdachloser ist durch den vorhergesagten Wintereinbruch mit Minustemperaturen in den Nächten akut ge- fährdet. Daher suchen Mitarbeitende der Wohnungslosenhilfe von Caritas und ihrer Mitgliedsverbände bei Kältegängen die Obdachlosen auf, um ihnen Unterkunftsmöglichkeiten aufzuzeigen und ihnen Hilfen für ein Überleben auf der Straße anzubieten. „Manche der Obdachlosen sind aufgrund ihrer persönlichen Situation kaum mehr innerlich bereit oder fähig, in eine der Unterkünfte zu gehen. Diesen wird gezielt auf der Straße geholfen“, so der Kardinal weiter. Bereits seit einigen Jahren hoffen nicht nur Obdachlose auf die Angebote der Kältehilfe. „Die Kältehilfe wird immer stärker zum Auffangbecken für soziale Nöte aller Art, etwa auch von Flüchtlingen“, weiß Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. Hinzu komme die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt. „Es wird immer schwieriger für Menschen mit geringem Einkommen, bezahlbaren Wohnraum zu finden.“ Die Caritas im Erzbistum Köln unterhält neun Notunterkünfte für Wohnungslose, drei davon speziell für Frauen. Wer sich engagieren oder auch spenden möchte, findet Ansprechpartner zum Beispiel bei der Initiative Nachtcafé an der Katholischen Fakultät der Uni Köln. Kontakt: Bruder Markus, E-Mail: [email protected]. EB ➔➔ www.gubbio.de Absichtslose Gastfreundschaft 25 Jahre Notel in der Kölner Victoriastraße KÖLN. Seit 25 Jahren gibt es das Notel. 2810 Gäste übernachteten in diesem Zeitraum insgesamt 78 932-mal in der Notschlafstelle mit angeschlossener Krankenwohnung für obdachlose Drogenabhängige. Das Jubiläum feierte die Einrichtung in Trägerschaft der Spiritaner-Stiftung gleich mit einem „Festzyklus“. Eine Ausstellung im Kreuzgang des Klosters Knechtsteden, der Heimat des Ordens der Spiritaner, eröffnete die Feierlichkeiten (die KiZ berichtete). In den ersten Februartagen schlossen sich ein Konzert mit Rolly Brings und seiner Bänd sowie eine Talkveranstaltung im Domforum an. Höhepunkt war am Wochenende der Dankgottesdienst in der völlig überfüllten Kölner Kirche St. Maria Lyskirchen und der anschließende Tag der offenen Tür im Notel. Unter den vielen Menschen, die das Jubiläum zum Anlass nahmen, die Einrichtung zu besuchen und damit auch dem engagierten Team um Leiterin Bärbel Ackerschott Anerkennung, Zuspruch und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, waren auch ehemalige Gäste wie der 35-jährige Sascha S. Der ehemalige Drogenabhängige kam 2009 nach Köln und lernte das Notel kennen. „Sie glauben überhaupt nicht, was es für jemanden, der auf der Straße lebt, bedeutet, duschen zu können, ein warmes Essen zu bekommen und in einem sauberen Bett zu schlafen“, sagt der IT-Fachmann, der heute wieder in seinem erlernten Beruf arbeitet. Zehn Betten hält das Notel bereit. Einlass ist um 20 Uhr. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, erklärt Sascha die Regel der Bettenvergabe. Konkret bedeute dies, dass die vor der Tür wartenden Obdachlosen selber organisieren müssen, wer an diesem Tag das Glück hat, ein Bett zu bekommen. „Herzlichkeit und Konsequenz“ nennt Sascha wesentliche Charakteristika, die 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Im Notel gibt es klare Regeln. Die Hauskapelle des Notels am Tag der offenen Tür. das Klima in der Einrichtung prägen. Man werde aufgenommen wie man sei und als Mensch immer wertgeschätzt. „Hier bekommt man seine Würde zurück“, sagt der Mann, der einige Jahre jeden Tag ins Notel gekommen ist. Entscheidend für das gelingende Miteinander der „nicht immer so unkomplizierten Typen“ die hier Obdach suchen sei das konsequente Einhalten von Regeln. „Wird gegen die Regel, zum Beispiel das Alkoholverbot, verstoßen, bleibt das Notel für eine Nacht geschlossen.“ Deshalb würden die Gäste im eigenen Interesse mit auf die Einhaltung der Regeln achten, sagt Sascha. „Und dann ist da noch die Bärbel. Die hat den Laden im Griff und ist zugleich für viele eine Art Mutterersatz.“ Wer der gelernten Sozialarbeiterin mit kaufmännischer Ausbildung und einigen Semestern Theologiestudium die Hand gibt, versteht, was Sascha meint. Ihr Händedruck ist fest, zupackend. Nur mit Energie, Gottvertrauen und einem Team von acht festangestellten und zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern könne so etwas wie das Notel schon so lange existieren, sagt Ackerschott.Vielleicht ist es die Tatsache, dass die im Notel arbeitenden Frauen und Männer nicht nur eine Arbeitsgemeinschaft bilden, sondern gleichzeitig auch eine Gebetsgemeinschaft sind, die für den besonderen Geist in diesem Haus verantwortlich ist. Jeder Tag wird im Gebet begonnen und abends im Gebet in der Hauskapelle beendet. Nicht selten nehmen Gäste an den Gebeten teil. Was bedeutet für sie Erfolg? Ackerschott überlegt kurz: „Im Kontext des Notels ist es ein Erfolg, wenn Menschen sich physisch und psychisch erholen – und zu sehen, wie eine Dusche Menschen verRB ändert“, ergänzt sie lachend. ➔➔ www.notel-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 ERZBISTUM aktuell So klüngelt man richtig Herzlicher Empfang für Kölner Dreigestirn im Erzbischöflichen Haus KÖLN. Dass die „Chemie“ zwischen dem Kölner Dreigestirn und Kardinal Rainer Woelki stimmt, merkte man schon vom ersten Moment an, als das Trifolium das Erzbischöfliche Haus betrat. An der Tür seines Hauses begrüßte der Erzbischof das Dreigestirn mitsamt Gefolge persönlich per Handschlag. Vielleicht war der Empfang auch deshalb so herzlich, weil Prinz Holger I., Bauer Michael und Jungfrau Alexandra für Woelki keine Unbekannten sind. Schon bei der Prinzenproklamation, an der – ein Novum – Woelki teilnahm, waren sich die vier bereits begegnet. Die Tradition, das Kölner Dreigestirn im Erzbischöflichen Haus zu empfangen, hat Woelki von seinem Vorgänger übernommen. Doch anders als unter Meisner gab es diesmal keinen Tausch der Kopfbedeckungen. Dies wäre auch schwierig gewesen, da Woelki im schwarzen Anzug – und folglich ohne Pileolus – erschienen war. Kostümiert waren dafür andere: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Erzbischofs hatten sich verkleidet und zum Teil auch bunt geschminkt. Bevor der Erzbischof seine Gäste im Sitzungssaal bewirtete, lobte er das Dreigestirn für dessen großes soziales Engagement. Inzwischen haben die drei bereits rund 170 000 Euro zugunsten des Vereins „Laachende Hätze e.V.“ unter der Schirmherr- Kannten sich schon von der Prinzenproklamation: Kardinal Woelki und das Kölner Dreigestirn. schaft von Franz Meurer gesammelt. Mit dem Geld sollen Flüchtlingskinder unterstützt werden, um ihnen die Integration zu erleichtern. So werden Ausflüge, Zoobesuche, Spielaktionen in den Ferien und andere Aktivitäten ermöglicht. Offenherzig bekundete Prinz Holger I., (Foto: Boecker) dass er und seine beiden Mitstreiter an der Spitze des Kölner Karnevals ihre aktuelle Popularität ausnutzen würden, um für den guten Zweck zu werben und Spenden zu kassieren. „So kann Klüngel auch funktionieren“, sagte der Prinz an RB Woelki gewandt. „Selbsttötungshilfe darf nicht zur Behandlungsvariante werden“ Großes Interesse an Diskussion um Sterbehilfe beim Augustinus-Forum NEUSS. Sofern man Rückschlüsse zulassen kann von der Besucherzahl einer Veranstaltung auf die Bedeutsamkeit deren Themas, ist Sterben ein sehr wichtiges Thema: Fast 700 Zuhörer waren nämlich Freitagabend zum Augustinus-Forum der „Stiftung der Neusser Augustinerinnen – cor unum“ gekommen, wo es um die Frage ging „Wie man in Deutschland stirbt – Zur Debatte um Sterbehilfe und Sterbebe- gleitung“. Auf dem Podium erntete Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe Applaus für die Feststellung: „Die Selbsttötungshilfe darf nicht zur Behandlungsvariante werden.“ Unterstützung erfuhr er von Professor Jens Encke, Ärztlicher Leiter des Darmkrebszentrums am Johanna-Etienne-Krankenhaus, dem zufolge Patienten zu wenig über die Möglichkeiten der Palliativmedizin wissen. Über ethische Hinter- gründe von und praktische Erfahrungen mit gesetzlichen Regelungen etwa in der Schweiz und im amerikanischen Bundesstaat Oregon informierte Professorin Dr. Stella Reiter-Theil, Psychologin und Ethikerin aus Basel. Um sich nicht in verwirrenden Begrifflichkeiten zu verstricken, empfahl sie, immer wieder zu hinterfragen: Wer tut was auf Basis wessen EntscheiKB dung? Dr. Judith Wolf moderierte das Gespräch zwischen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Professorin Stella Reiter-Theil und Professor Jens Encke (von links). 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 (Foto: KB) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Auch Josef hat Weisungen des Höchsten durch Engelsbotschaften erhalten. Im Traum? Der Maler hat sich menschenfreundlich ausgedrückt. Wunderbar! Der Zimmermann macht ein Nickerchen während der Arbeitszeit und der himmlische Bote nutzt das für seinen Auftrag. Wundersame Entdeckungsreise in frommen Bildern D ie Kunst ist eine zudringliche Verbündete der Religion und lässt sich unter befremdlichen Umständen nicht aus dem Tempel weisen“, schrieb Jakob Burckhardt (1905) in einer Betrachtung. Das gilt für die schlichteste Votivtafel wie für die Bilder weltberühmter Meister, deren Werke mit unseren Glaubensinhalten zu tun haben. Bilder haben erst spät Eingang ins Christentum gefunden. Die frühe Kirche war bilderlos – wie es im Judentum seit eh und je praktiziert wurde. Aber das Bedürfnis nach dem Anschaulichen und Greifbaren ließ sich nicht so einfach und noch weniger auf Dauer abweisen. Zur Wortverkündigung gesellt sich etwa ab dem 4. Jahrhundert die Wirkkraft der Bilder. Ein besonderer Zauber geht von ihnen aus. Nicht wenige prägen sich tief ins Gemüt ein. Von der furchteinflößenden Majestät romanischer Christusbilder, über die Glut der Hölle mit den Verdammten hin zu vertrauten Darstellungen des Geschehens von Betlehem und jenen sonderbaren Landschaften, in denen das Heilsgeschehen sich präsentiert. Vielleicht haben wir verlernt, genauer hinzuschauen und übersehen wir deshalb Details, mit denen Maler und Künstler ihrer Fantasie freien Lauf gelassen haben. Warum um Himmels willen betet Josef am Kindsbett Mariens nach der Geburt des Heilands den Rosenkranz oder warum streckt einer der plumpen Folterknechte nach der Kreuzigung Jesu der Muttergottes höhnisch die Zunge raus? Schmunzelnd habe ich ein Bild betrachtet, das Petrus zeigt, wie er mit Aspergill und Weihwasser die Gottesmutter auf dem Sterbebett einsegnet. Auf einer Entdeckungsreise zu Details auf frommen Bildern habe ich einige Impulse zum Glauben gewonnen, die weder im Katechismus noch in der Bibel zu Erich Läufer finden sind. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Maria liegt nach der Geburt Jesu im prächtigen Wochenbett. Josef sitzt mit nachdem er aus Dankbarkeit den Rosenkranz gebetet hat. Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 BERICHT Erstaunlich, was es zur Zeit der Apostel und der Gottesmutter schon alles gab: Hier segnet Petrus die verstorbene Maria und benutzt dazu ein Aspergill. Josef gehorcht dem Engel: Ohne lange zu zögern packt er das Kind auf den Arm, nimmt Maria an der Hand und macht sich zu Fuß auf nach Ägypten. Bilder des Auferstandenen gibt es unzählige. Doch auf den wenigsten Gemälden dürften die Wächter am Grab mit Gewehren bewaffnet dargestellt sein. Um den Tod Mariens ranken sich manche Geheimnisse. Hier dürfen wir schmunzeln, weil Engel die Aufgabe übernommen haben, ihren Mund und ihre Augen zu schließen. Josef sitzt mit verschränkten Beinen daneben und schaut verwundert drein, 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 Traurig genug, was sich unter dem Kreuz abspielte. Im Bild fehlt nicht der schadenfrohe Folterknecht, der grinsend Maria die Zunge rausstreckt, um sie zusätzlich zu kränken. (Fotos: Läufer) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Sechster Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen. Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er eine Schwellung fest, die wie Aussatz aussieht, so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären. Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein! Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten. Lev 13,1-2.43ac.44ab.45-46 ZWEITE LESUNG: Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes! Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf! Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden. Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme. 1 Kor 10,31 bis 11,1 EVANGELIUM: In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konn- te; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm. Mk 1,40-45 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Reihe I Stundengebet: Zweite Woche Sonntag, 6. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Lev 13,1-2.43ac.44ab.45-46; L 2: 1 Kor 10,31 bis 11,1; Ev: Mk 1,40-45. Montag: L: Gen 4,1-15.25; Ev: Mk 8,11-13. Dienstag, Heilige Sieben Gründer des Servitenordens: L: Gen 6,5-8; 7, 1-5.10; Ev: Mk 8,14-21. Mittwoch, Aschermittwoch, Fast- und Abstinenztag: L 1: Joel 2,12-18; L 2: 2 Kor 5,20 bis 6,2; Ev: Mt 6,1-6.16-18. Donnerstag: L: Dtn 30,15-20; Ev: Lk 9,22-25. Freitag: L: Jes 58,1-9a; Ev: Mt 9,14-15. Samstag, hl. Petrus Damiani: L: Jes 58,9b-14; Ev: Lk 5,27-32. Jesus hatte Mitleid mit dem Aussätzigen; „er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein!“ Moderne Darstellung der biblischen Geschichte des Evangeliums in einem Fenster in der Kathedrale von Lausanne. (Foto: Raspels) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 SONNTAG „Drink doch ene met“ – wagen wir es, die Isolierung in der Gesellschaft zu durchbrechen. Nicht nur zur Karnevalszeit. (Foto: Raspels) Raus aus der sozialen Kälte Die Isolierung durchbrechen D as, was heute etwa die Ebola-Epidemie ist, das war früher (und ist es leider heute noch in manchen Teilen der Erde) der Aussatz, der uns auch unter dem Namen Lepra bekannt ist. Eine hochansteckende Krankheit mit einer hohen Sterblichkeitsrate, gegen die es keine Impfung und kein Heilmittel gibt - eine Geißel der Menschheit. Die Menschen zur Zeit Jesu wussten kein anderes Mittel als die Isolierung der Kranken, um sich vor Ansteckung zu schützen. Die Vorschriften aus dem Buch Levitikus geben davon ein beredtes Zeugnis. Doch schlimmer noch als die Krankheit als solche sind die sozialen Folgen, und das nicht nur für die unmittelbar Betroffenen. Wir kennen die Redensart: „Jemand wird behandelt wie ein Aussätziger“. Da geht es nicht mehr um die Gesundheitsvorsorge, sondern um die Ausgrenzung eines Men- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 schen. Man will mit einem Menschen nichts mehr zu tun haben, er gehört nicht mehr dazu, alles kann auf ihm abgeladen werden. Der Aussätzige, von dem uns Markus berichtet, geht ein großes Wagnis ein: Das Durchbrechen der Isolationsvorschrift hätte seinen Tod bedeuten können! Jesus holt nun diesen Menschen als erstes aus der sozialen Kälte heraus; ein einfaches Zeichen zeigt: Du gehörst zu uns, Du bist nicht vergessen, ich bin bei dir. Jesus berührt ihn und gibt die menschliche Nähe, die diesem Kranken so sehr gefehlt hat. Somit heilt er den Mann nicht nur von seinen körperlichen Leiden, sondern auch von seinen seelischen Qualen. Unsere Gesellschaft teilt sich auf in verschiedene Milieus und Lebenswelten, das Miteinander hat einen immer niedrigeren Stellenwert. Wagen wir es doch auch, die Isolierungen unserer Gesellschaft zu durchbrechen - hin zu den Kranken, den Alten, den Flüchtlingen, den Süchtigen. Ein berühmter Karnevalsschlager bringt es auf den Punkt: Ein alter Mann steht alleine in der Kneipe und wird angesprochen: „Drink doch ene met, stell dich nit esu ann, du stehs he die janze Zick erüm. Hässt du och kei Jeld, dat is janz ejal, drink doch met unn kümmer disch net drümm.“ Michael Berning Unser Autor, Michael Berning, ist Pfarrer in der Pfarrei St. Mauritius und Heilig Geist in Meerbusch-Büderich. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 Zum Valentinstag Lieben l ädst du mich auf deine i nsel und werde ich e rtragen, dass ich dich b ehüten muss - wenn e s glückt wird uns gott n äherkommen und retten Michael Lehmler ZUM GEISTLICHEN LEBEN Freude – Gottes Bestimmung für den Menschen Eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für Tanz und Fröhlichkeit A lle Jahre. sind sie wieder unterwegs: die großen und kleinen „Narren“. In ihren bunten Verkleidungen beherrschen sie in den Karnevalstagen vielerorts das Straßenbild. Sie singen, tanzen und schunkeln miteinander. Sie lassen immer wieder ihren kräftigen Fastnachtsruf erschallen – das fast so klingt wie das Halleluja – und laden damit alle, die ihnen begegnen, ein, mitzufeiern und fröhlich zu sein. Es ist ihnen auch zu gönnen: das frohe Karnevalstreiben. Das Leben ist ja ernst genug. Warum also nicht wenigstens für ein paar „tolle Tage“ in heiterer Ausgelassenheit genießen! Der Mensch braucht so etwas einfach. Im alttestamentlichen Buch Kohelet heißt es: „Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: es gibt . . . eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz . . .“ (Koh 3,1.4). Jetzt, zur Fastnacht, da ist die Zeit zum Lachen, die Zeit für Tanz und Fröhlichkeit! Unter der Narrenkappe sind alle gleich. Alle rücken zusammen, feiern gemeinsam und sind fröhlich. Friedrich Schiller hat insofern recht, wenn er über die Freude sagt, dass „alle Menschen Brüder“ werden, wo ihr „sanfter Flügel weilt“. Die Fastnacht beweist es. Eine weitere Sehnsucht, die in diesen Tagen ihren Ausdruck findet, das ist die Sehnsucht, einmal ein ganz anderer zu sein als im tatsächlichen Leben. Deshalb der Hang zu Maskierung und Verkleidung. Man möchte einfach einmal eine andere Rolle spielen als sonst. Wenigstens für kurze Zeit möchte man sozusagen in eine andere Haut schlüpfen und das verkörpern, was man immer schon gerne sein wollte. ist. Gott begegnet mir in der Bibel als jemand, der sich über seine Geschöpfe freut. Ja, dieser Gott kann auch lachen (vgl. Ps 2,4). Gott ist ein Gott der Freude, und er lädt uns alle ein, sich mit ihm zu freuen. Er will uns gleichsam anstecken mit seiner Freude, seinem Lachen. Lachen zu können, das ist vielleicht das kostbarste Gut, das Gott uns Menschen geschenkt hat. Von dem berühmten Philosophen Immanuel Kant stammt ein schönes Wort: „Der Himmel hat dem Menschen als Gleichgewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und – das Lachen!“ Zur Freude hat Gott uns bestimmt! Genau dies ist auch die Botschaft, die Jesus den Menschen verkündet hat. Immer wieder, zum Beispiel in seinen Gleichnissen oder auch in den Seligpreisungen der Bergpredigt, hat er vom „Gott der Freude“ gesprochen und klar gemacht, dass Gott uns Menschen – besonders den Armen und im Leben zu kurz Gekommenen – Freude gönnt und Freude schenken will. Was Jesus verkündet hat, das hat er auch vorgelebt. Wie wären ihm sonst so viele Menschen nachgelaufen. Jesus – der Mensch, der Josef Zmijewski Freude ausstrahlte. Ohne Freude ist das Leben nicht nur langweilig, sondern sinnlos Ohne Freude ist das Leben nicht nur langweilig, sondern sinnlos. Die Sehnsucht nach Freude, die in diesen Fastnachtstagen in mannigfachen Formen ihren Ausdruck findet, hat für mich etwas mit Gott zu tun. Als Christ glaube ich nämlich, dass Gott ein Gott der Freude Unser Autor, Prälat Professor Dr. Josef Zmijewski, lehrte Neutestamentliche Exegese an der Theologischen Fakultät in Fulda. Der Text stammt aus seinem Buch „In der Hoffnung unterwegs. Betrachtungen zum Kirchenjahr“, Parzellers Buchverlag, Fulda. 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 Unter der Narrenkappe sind alle gleich. Mit einem kräftigen Alaaf oder Helau werden die anderen eingeladen, fröhlich zu sein und mitzufeiern. (Fotos: Raspels) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Es durchdringt jede Finsternis „Jahr des Lichts“: Im Christentum ist das Licht kein Symbol, sondern eine Person Es ist die erste Schöpfungstat Gottes gleich am ersten Tag sprach Gott „Es werde Licht“. Ohne Licht gibt es kein Leben, es ist die elementare Voraussetzung allen Lebens – egal ob für Menschen, Tiere oder Pflanzen. Grund genug für die Vereinten Nationen, das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts“ zu erklären. O hne Licht kein Leben. Diese grundlegende Tatsache wird in unserer hochtechnisierten Zeit leicht vergessen. Dennoch bleibt das Licht ein faszinierendes und geheimnisvolles Phänomen. Es gehört zu den Ursymbolen der Menschheit. Die Vereinten Nationen haben 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts“ deklariert. Das Jahr soll daran erinnern, welch hohe Bedeutung das Licht hat als elementare Voraussetzung allen Lebens für Menschen, Tiere und Pflanzen und daher auch als zentraler Bestandteil von Wissenschaft und Kultur. Das Jahresmotto lautet: „Light for Change“ - „Licht für Veränderung“. In der Veränderung, der Verwandlung liegt das wesentliche Geheimnis des Lichts. Alle Lebewesen brauchen Licht, um Energie aufzunehmen oder zur visuellen Wahrnehmung und Orientierung. Licht ist unsere Lebensquelle und beeinflusst unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Das Licht und seine Strahlen umgeben und durchdringen uns, sind für uns belebend und nährend. Jede unserer Körperzellen ist vom Licht abhängig und umso gesünder, je mehr Licht sie speichern kann. Kraftvolle Energiequelle Unsere Hauptlichtquelle ist die Sonne mit ihrer elektromagnetischen Strahlung. Dieses ständig vom Himmel herunterfallende Licht liefert dem Baum die Energie, die seine mächtigen Wurzeln tief ins Erdreich eindringen lässt. So ist der Baum eigentlich im Himmelslicht verwurzelt. In allen Religionen kommt dem Licht mit seinen Lichtträgern Sonne, Mond, Sterne, Blitz und Feuer eine wesentliche Bedeutung zu. Feuer spielt als erhellendes, wärmendes und reinigendes Element eine große Rolle. Im christlichen Brauchtum ist die Lichtsymbolik noch sehr lebendig, die in hohem Maß auf die Kerze übergegangen ist: Adventskranz, Tannenbaum, Osterkerze, aber auch Lichterprozessionen zeugen von dieser Tradition. Das Licht als Ursymbol für die Sehnsucht nach Glück und Sinnerhellung durchzieht die ganze biblische Offenbarung. Die Scheidung des Lichts von der Finsternis ist im Alten Testament die erste Schöpfungstat: „Es werde Licht!“ (Gen 1,3) das erste Gotteswort am Anfang der Welt. Menschen, die in den Bannkreis Gottes geraten wie Mose am brennenden Dornbusch (Ex 3,2ff.) stehen plötzlich in einer Feuerzone, gefährlich und faszinierend zugleich. Mose erlebt den Anruf Gottes aus dem Feuer als eine persönliche Anfrage, ob er Feuer und Flamme für Gott sein will. Auch ein Saulus wird auf dem Weg nach Damaskus, wo er Christen verfolgen wollte, plötzlich von einer Lichterscheinung Jesu geblendet und stürzt vom Pferd, hört den Anruf des Herrn und ist bekehrt (Apg 9,1ff.): eine umwerfende Erfahrung, die sein ganzes Leben total verwandelt. Die wichtigste Aussage des Neuen Testaments findet sich im Johannesevangelium, wo Jesus von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Hier ist Licht kein Symbol, sondern eine Person. Jesus will allen Menschen das Heil bringen durch alle Finsternis hindurch. Christus erleuchtet den, der sich ihm anvertraut, mit der Erkenntnis der Wirklichkeit. Solche Erleuchtung geschieht in einem lebenslangen Prozess, wie ihn Moses Mendelssohn zutreffend beschreibt: „Auf dem dunklen Pfad, auf dem ein Mensch hier auf Erden gehen muss, gibt es gerade so viel Licht, wie er braucht, mehr würde ihn nur blenden.“ Lichtsymbolik prägt das Kirchenjahr So verwundert es nicht, dass in den christlichen Kirchen die Lichtsymbolik das Kirchenjahr prägt. In der Osterliturgie ist „Licht“ das zentrale Motiv: Am Osternachtfeuer wird die Osterkerze - Bild des Auferstandenen - entzündet und dann an alle Gläubigen weitergegeben. Pfingsten als Geburtsfest der Kirche mit der Geistsendung in Feuerflammen (Apg 2) ruft die Christen dazu auf, dieses Geistfeuer in sich wirken zu lassen und in die Welt hineinzutragen und so eine Kettenreaktion auszulösen. „Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen“ (Augustinus). So ist auch der Sendungsauftrag Jesu an seine Jünger und uns heute zu verstehen: „Ihr seid das Licht der Welt. Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten“ (Mt 5,14f.). Diese Aufgabe hat die Schweizer Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross in einem wunderbaren Bild ausgedrückt: „Menschen sind wie Kirchenfenster. Wenn die Sonne scheint, strahlen sie in allen Farben, aber wenn die Nacht kommt, kann nur ein Leben braucht Sonnenlicht. Seit es Menschen gibt versuchen sie die Gaben der Sonne Licht im Innern sie voll wie Helligkeit und Wärme künstlich zu erschaffen. Aber nichts kann die Sonne selbst zur Geltung bringen.“ Elke Deimel ersetzen. Unser Bild: Die Sonne geht über einem Leuchtturm unter. (Foto: Raspels) 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 LESERBRIEFE Vorbild der Väter Zu: „Wo sind all die Männer“ in Nr. 4/15, Seiten 4-5 Das Interview habe ich mit Interesse gelesen und ich stelle mir die Frage: Seit wann ist es so in der Kirche bestellt, dass vorwiegend Frauen die Gottesdienste besuchen? In meiner Kindheit war es schon nicht anders und das liegt eine Weile her. Haben da nicht die zwei Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts noch hier das Sagen? War dieses Phänomen je untersucht worden? In Amerika hat man das Verhalten von Scheidungswaisen untersucht und herausgefunden, dass 85 Prozent der Männer, die als Kinder aus einer geschiedenen Ehe stammen, sich auch scheiden lassen. Könnte es auch nicht so sein, dass die Männer, die nie ihren Vater in der Kirche sahen, auch nicht in die Kirche gehen? Was sagen die anderen Leser dazu? In meinem Umfeld stelle ich immer wieder fest: Geht der Vater in die Kirche, dann gehen auch später ihre Söhne zur KirMagdalena Krylow, Bonn che. Ich bin nicht Charlie Zu: „Zitat“ in Nr. 3/15, Seite 3 Nein, ich bin nicht „Charlie“. Es tut mir zwar unendlich leid, und ich bin zutiefst betrübt darüber, was mit den bedauernswerten Terroropfern geschehen ist. Aber ich bin nicht Charlie. Es entspricht nicht meiner Wesensart, meiner Erziehung und meinem christlichen Lebensbild, dass ich mein Geld damit verdiene, andere Menschen und auch Religionen auf das Schlimmste zu diffamieren, zu beleidigen, zu verletzen und auch mit obszönen Darstellungen die Menschenwürde mit Füßen zu treten. Und ich bin erst recht nicht „Charlie“ Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 wenn diese Kränkungen, Demütigungen und Erniedrigungen dazu führen, dass infolgedessen Kirchen vernichtet und Christen hingeschlachtet werden. Es ist auf das Höchste erfreulich, dass die Menschen und Politiker nach den schlimmen Morden zusammenkommen, um ihre Anteilnahme zu zeigen und gegen diese Verbrechen und den Terror zu demonstrieren. Aber es stimmt auch traurig und bedenklich, wenn bei diesen Demonstrationen der Anteil für die Meinungsfreiheit dominiert. Und es erstaunt, dass niemand ebenso auf die Straße geht, um gegen die weitaus größere Anzahl Christen zu demonstrieren, die abgeschlachtet werden. Auch in den Medien ist außer einer kurzen Randnotiz kaum Weiteres zu lesen oder ein Aufschrei zu erkennen. Nein, ich bin nicht „Charlie“, dafür bete ich jedoch jeden Morgen ein Gebet aus dem Pilgerbüchlein der Bonner Keve laer-Bruderschaft, das da lautet: „Herr, nun segne uns mit deiner Macht und Liebe, und stärke uns an Leib und Seele, damit wir unser Tagewerk zu deiner Ehre vollbringen. Mit zufriedenem Herzen wollen wir dir dienen und uns vor aller Lieblosigkeit gegen unsere Mitmenschen hüten . . .“ Wilhelm Klaus Wilden, Wesseling Frauen beleben die Kirche Zu: „Katholische Kirche ‚zu sehr verweiblicht‘ “ in Nr. 3/15, Seite 6 Mit großer Betroffenheit haben wir den Artikel zur Kenntnis genommen. Wir verstehen es nicht, dass dieser Artikel ohne Kommentar von Ihnen veröffentlicht wurde. Frauen engagieren sich und beleben die Kirche. In unseren kfd-Gruppen machen wir die bewegende Kraft des Glaubens erkennbar und sind ein Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende (siehe kfd-Leitbild „leidenschaftlich glauben und leben“). 52 Prozent der Menschheit sind weiblich. Das spiegelt sich auch in den Konfessionen wider. Das heißt, dass von rund 24 Millionen Katholiken in Deutschland rund 12,5 Millionen Frauen sind. Nach unserer Schätzung sind wiederum mehr als 70 Prozent der Aktiven in der Kirche weiblichen Geschlechts. Sie halten das Gemeindeleben aufrecht, gestalten Gottesdienste und arbeiten katechetisch und karitativ; engagieren sich in Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen und Verbänden. Den Frauen vorzuwerfen, dass sie durch ihre Dienste, gerade auch in der Liturgie, zum Rückgang der Priesterberufung beigetragen haben, weisen wir schlichtweg zurück. Alle Gläubigen sind zum allgemeinen Priestertum berufen und sind durch Taufe und Firmung in der Kirche befähigt, Dienste und Aufgaben zu übernehmen. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, dass in fast allen Pfarrgemeinden im Erzbistum Köln Messdienerinnen mit großer Begeisterung und großem Einfühlungsvermögen ihren Dienst rund um den Altar tun. Dass sich Männer immer stärker aus dem kirchlichen Leben zurückgezogen haben, hat andere Gründe, auch gesellschaftlich. Übrigens ist dies bereits seit dem 19. Jahrhundert zu beobachten. Vielfach haben Männer von sich aus die Religion zur Frauensache erklärt, vielleicht mit Ausnahme der Positionen, die öffentliche religiöse Macht symbolisieren wie Ämter in der Kirche oder den Katheder des Professors. Wir hätten uns gewünscht, dass Ihre Redaktion diese Tatsache als begleitenden Kommentar dem vorliegenden Artikel zugefügt hätte. Als Verbandsfrauen sind wir bemüht, eine gute Zusammenarbeit mit unseren Priestern und den Männern in den Verbänden auf Augenhöhe zu pflegen und den Dialog immer wieder zu wagen. Lydia Wallraf-Klünter, Köln Diözesanvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Nicht nur für das Seelenheil gesorgt Liebesgeschichte, die die 25 Frauen, denen Grenzen der Zeit überwindet eines gemeinsam ist Es ist ein besonderes Kapitel der Papstgeschichte, das sich der Autor Roberto Zapperi aussuchte und noch ausgefallener scheint die Methode, mit der er einige der Renaissancepäpste beschreibt: Er ist überzeugt, dass mit den Porträt- und Familienbildern jener Päpste, von berühmten Malern in ihrem Auftrag angefertigt, auch Politik gemacht wurde. Insbesondere Günstlingspolitik mit und für die Angehörigen ihrer Familien und Sippen. So lassen die Werke etwa von Raffael, Giorgi Vasaro oder Tizian Blicke in den schamlosen Nepotismus jener Zeit zu. Sie bringen mehr als einmal die dunklen Seiten der damaligen päpstlichen Macht zum Vorschein. Zapperis Buch wird so selbst ein aufregendes Bild von den Intrigen und Wirren dieser Zeit, in der auch weltliche Herrscher EL ihre oft schäbigen Rollen spielten. Es ist eine faszinierende Liebesgeschichte, die Guillaume Musso hier erzählt, eine Liebesgeschichte, die die Grenzen der Zeit überwindet. Matthew ist ein geschätzter Philosophie-Professor in Harvard und nach dem plötzlichen Unfalltod seiner Frau ein alleinerziehender Vater. Emma lebt in New York, ist eine erfolgreiche Sommeliere und hat ihre letzte Trennung noch nicht verwunden. Wie der Kauf eines gebrauchten Laptops die Leben der beiden verbindet, wird hier mit sehr gutem Spannungsaufbau und immer wieder überraschenden Wendungen flüssig und unterhaltsam erzählt. Weshalb Musso immer wieder die Liebe zum Thema macht, hat er in einem Interview einmal so erklärt: „Aus dem einfachen Grund, weil die Liebe oder der Mangel an Liebe zum großen Teil das menschliche Verhalten beKB stimmt.“ Auch in diesem Buch. Roberto Zapperi: Die Päpste und ihre Maler. Von Raffael bis Tizian, 224 Seiten, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-40666976-7, 24,95 Euro, Guillaume Musso: Vielleicht morgen, pendo Verlag, 480 Seiten, ISBN 978-3-86612-376-2, 14,99 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Es gibt Dinge, auf die muss man erst mit der Nase gestoßen werden, bevor sie einem besonders auffallen. Verlegerin Elisabeth Sandmann hat das auf sehr charmante Art getan: Sie hat das Elisabeth-Buch herausgegeben. Es enthält 25 Biografien von bedeutenden Frauen, die alle eines gemeinsam haben: den Namen Elisabeth. Und es überrascht nicht, dass dem Leser fast alle Frauen bestens bekannt sind, haben sie doch eine herausragende Vita vorzuweisen. Das Buch beginnt mit der heiligen Elisabeth von Thüringen, es beschreibt Kaiserin „Sissi“, Elly Beinhorn, Elizabeth Taylor und natürlich Queen Elizabeth II. Andere (wichtige) Elisabeths, die nicht mit einer Biografie aufgeführt sind, sind im Anhang verzeichnet. Ein Buch, das ein schöPA nes Geschenk an alle Elisabeths ist. Elisabeth Sandmann: Das Elisabeth-Buch, 128 Seiten, Elisabeth Sandmann Verlag, ISBN 978-3-938045-88-6, 16,95 Euro. Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 KULTUR Der Rudolfplatz Anfang der 1950er-Jahre. Damals regelten keine Ampeln, sondern Polizisten den Verkehr. Das Foto ist dem besprochenen Band entnommen. „Sünden“ der Nachkriegszeit? Opulentes Fotobuch dokumentiert das Leben in Köln ab 1950 bis 1990 E in merkwürdiges Gefühl überkommt einen, wenn man das neueste Buch von Reinhard Matz und Wolfgang Vollmer intensiv studiert. „Köln nach dem Krieg – Leben, Kultur, Stadt; 1950-1990“ lautet der komplette Titel dieses opulenten Fotobuches. Auf fast 400 Seiten haben die beiden Autoren in einer ungeheuren Fleißarbeit unzählige Fotos berühmter und weniger berühmter Fotografinnen und Fotografen aus Archiven und Nachlässen zusammengestellt, die mit ihren Bildern Zeugnis von der Lebenswirklichkeit Kölns und der hier lebenden Menschen vom Beginn der Bundesrepublik an dokumentieren. Nach Schrecken und Zerstörung durch den Krieg drücken die Fotos aus der Gründerzeit der Republik einen ungeheuren Optimismus aus. Das bald nach 1949 einsetzende Wirtschaftswachstum brachte vielen Menschen nach den Jahren der Entbehrung Lohn und Arbeit, Wohlstand und Sicherheit. Die Bomben des Zweiten Weltkriegs hatten das alte Köln dem Erdboden gleichgemacht. Dadurch war der Weg frei, neue architektonische Entwürfe zu realisieren und der Stadt ein neues Gesicht zu geben. Viele Architekturfotos in dem neuen Buch bringen den Stolz der Architekten und Bauherrn über das Geschaffene zum Ausdruck. Das eingangs erwähnte merkwürdige Gefühl entsteht dadurch, dass heute viele der damals hochgelobten Bauten mehr als infrage gestellt werden. Inzwischen laufen vieler- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 orts tatkräftige Bemühungen, die „Sünden“ der Nachkriegszeit wieder zu korrigieren. Ein gutes Beispiel ist die Ostseite des Doms, die momentan mit Millionenaufwand zurückgebaut wird. Im Köln nach dem Krieg war die Treppenkonstruktion mit dem Dionysosbrunnen ein geglückter Architekturentwurf. Erinnerungen werden wach Matz und Vollmer haben ihr Werk, in dem Texte zeitgenössischer Autoren die in Bildern ausgedrückten Stimmungen in Worte fassen, in drei Teile gegliedert. Nach der Wirtschaftswunderzeit von 1950 bis 1966 folgt die „Periode aufbrechender Widersprüche“ (Ende der 1960er-Jahre bis Ende der 1970er-Jahre). Daran schließt sich die Zeit nach 1980 an, „in der sich die Bonner Republik beruhigt und gefunden hat“, wie Matz und Vollmer schreiben. Für viele dürfte die Beschäftigung mit diesem Buch einer Reise in die eigene Vergangenheit werden. Erinnerungen an Orte und Ereignisse werden wach, zahlreiche zeitgeschichtliche Vorgänge, die die Republik erschütterten, werden dokumentiert. Ob Studentenunruhen, die Ermordung Hanns-Martin Schleyers oder die entwürdigende Entführung einer jungen Frau durch die beiden Gladbecker Geiselgangs- ter und deren „Pressekonferenz“ mit gezogener Waffe in der Kölner Innenstadt. Natürlich ist es schwer, aus einer riesigen Materialfülle eine Auswahl zu treffen. So hätte man sich gewünscht, dass das kirchliche Leben, das für Köln auch immer prägend war und ist, stärker abgebildet worden wäre. Die Kardinäle Frings und Höffner sucht man in dem Band ebenso vergeblich wie Zeugnisse der beiden Papstbesuche 1980 und 1987, sieht man von einem drastischen Bild ab, das 1987 während einer Demonstration gegen den Besuch Johannes Pauls II. entstanden ist. Schon jetzt darf man sich auf den dritten Band freuen, der die Zeit zwischen Kriegsende und der Gründung der Bundesrepublik behandeln wird. Es ist zu erwarten, dass auch in diesem Buch wieder viele Fotos erscheinen werden, die man so noch nie gesehen hat. Robert Boecker Reinhard Matz/ Wolfgang Vollmer: Köln nach dem Krieg. Leben, Kultur, Stadt 1950-1990, 392 Seiten mit 506 vierfarbigen Abbildungen, Greven Verlag, ISBN 978-3-7743-0628-8, 49,90 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe von „domradio.de“ und Partnern. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 Uhr und 18 Uhr. domradio.de und erzbistum-koeln.de (Internet, Facebook, Youtube): sonntags 8 Uhr. TV Partnersender (EWTN, Bibel TV): nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Aktenzeichen. Angela Merici – Gründerin der Ursulinen. Dienstag Radioakademie. Hermine Speier – die erste Angestellte im Vatikan. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Pater Philipp Reichling OPraem, Duisburg. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Werktags 8 bis 9 Uhr, domradio.de und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 14. Februar 11 bis 13 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR) und EWTN: Messe mit Papst Franziskus anlässlich des Ordentlichen Öffentlichen Konsistoriums zur Kreierung neuer Kardinäle. 14.55 bis 15 Uhr, BR: Glockenläuten. Aus der Dorfkapelle von Zell im Bayerischen Wald. 15.45 bis 16.10 Uhr, 3sat: Ora et labora und die Kloten Flyers. Ein ungewöhnlicher Klosterbesuch. 16.15 bis 16.45 Uhr, BR: Anselm Grün. Auf Gedankengängen mit Michael Harles. Feiern und Verzichten. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 15. Februar 8.15 bis 8.45 Uhr, SWR FS: Menschen unter uns. Mein fremdes Kind – Wenn Müttern die Liebe fehlt. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrei zum Heiligen Florian in Hanfthal/Niederösterreich mit Pfarrer Lukas Rihs. 10 bis 12 Uhr, EWTN: Messe mit Papst Franziskus und den neuen Kardinälen. 10 bis 11.30 Uhr, domradio.de: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10 bis 11 Uhr, BR: Evangelischer Gottesdienst. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. Dienstag, 17. Februar 17.30 bis 18.25 Uhr, ARTE: Kampf um den Vatikan. Hinter den Kulissen des Konzils. 23 bis 23.30 Uhr, ZDF: 37 Grad. Schlaflos durchs erste Jahr. Das Abenteuer, Eltern zu werden. Mittwoch, 18. Februar 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. 10 bis 12 Uhr, EWTN: Pontifikalamt zum Aschermittwoch der Künstler in St. Kunibert, Köln. 10.25 bis 10.40 Uhr, BR: Aus himmlischen Höhen. Neue Blickwinkel in bayerischen Kathedralen. Dom zu Regensburg. 10.30 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz des Papstes. 15 bis 16 Uhr, WDR FS: Planet Wissen: Verbotene Liebe – Ein Priester und das Zölibat. 17 bis 19 Uhr, EWTN: Messe am Aschermittwoch mit Papst Franziskus in der Basilika Santa Sabina auf dem Aventin in Rom. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Aschermittwoch der Künstler aus dem Münchner Liebfrauendom mit Kardinal Reinhard Marx. 20.15 bis 21 Uhr, SWR FS: betrifft. Sünden an den Sängerknaben. Die Akte Regensburger Domspatzen. 21 bis 21.45 Uhr, SWR FS: Vergelt‘s Gott. Der verborgene Reichtum der katholischen Kirche. 22 bis 22.45 Uhr, BR: Bayern macht Geschichte. Die Säkularisation. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. domradio.de WDR 5 Gottesdienste Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrei St. Mariä Geburt in Mülheim. Es predigt Pfarrer Michael Janßen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Religion und Humor: Begegnung mit dem bergischen Jung Willibert Pauels. 10.05 Evangelischer Gottesdienst. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Nur Wasser und Tee. Spirituelles Fasten in der Schweiz. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Marie-Luise Nikuta Sonntag, 15. 2., 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. Aschermittwoch, 18. 2., 11 Uhr: Pontifikalamt zum Aschermittwoch der Künstler aus der Basilika St. Kunibert, Köln. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Tagesevangelium Von Montag, 16., bis Samstag, 21. Februar, um 8 Uhr, spricht Diakon Willibert Pauels, Pfarreiengemeinschaft Oberberg Mitte, Gedanken zum Tagesevangelium. Das blaue Köbeskostüm wurde ihr Markenzeichen, die roten, hochtoupierten Haare ebenso. Seit 1968/69 hat die aus Köln-Nippes stammende Marie-Luise Nikuta fast ohne Unterbrechung jedes Jahr das Kölner Karnevalsmotto vertont und gesungen – daher ihr Beiname „Mottoqueen“. Mit 76 Jahren zieht sie sich aus dem aktuellen Karnevalsleben mit den großen Bühnen zurück (Di., 17. 2., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Oasen der Seele Diakon Pauels. Willibert Die Zeit auf Ostern hin - eine Zeit auch, um sich Gutes zu tun. In all den Turbulenzen des Alltags braucht die Seele Oasen der Ruhe, des Anhaltens, des Einfachmal-sein-Lassens. Solche Oasen gibt es und sie bieten vor allem eins: Stille (Fr., 20. 2., 10 bis 12 Uhr und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 MEDIEN Es führt ein „Weg ins Licht“ Neue Oberin im „Fernsehkloster Kaltenthal“? Die Schwestern des Ordens sind in der 176. Folge der Serie „Um Himmels Willen“ schockiert vom Tod der Mutter Oberin. Ihre Assistentin Hildegard steht im Mutterhaus Kopf. Die Vertreterin der Oberin liegt im Krankenhaus, eine Nachfolgerin ist noch nicht gefunden und Bischof Rossbauer ist unauffindbar. Hildegard ahnt nicht, dass Rossbauer schon mit Hochdruck an einer Lösung arbeitet. Er fährt nach München und findet die Frau, nach der er sucht, in einer Suppenküche für Obdachlose: Schwester Theodora. Die Nonnen bekommen bei der Betreuung der Asylbewerber, die im Kloster untergebracht wurden, Unterstützung von ihrer neuen Mitbewohnerin Claudia. Darüber ist besonders Schwester Agnes froh, denn sie wartet vergeblich auf die Hilfe von Felicitas. ARD, Di., 17. 2., 20.15 bis 21 Uhr Bischof Rossbauer (Horst Sachtleben, rechts) findet Schwester Theodora (Nina Hoger, Mitte) in einer Suppenküche für Obdachlose. Wird sie die Leitung des Magdalenenordens übernehmen? (Foto: ARD/Barbara Bauriedl) Annes Schicksal und ihr Vater Doku-Drama „Meine Tochter Anne Frank“ Der Name Anne Frank steht für Lebensmut und Zuversicht in hoffnungsloser Zeit. Aber auch für den frechen und schonungslosen Blick einer Heranwachsenden auf ihre Familie und ihre Umwelt. Millionen Menschen weltweit kennen ihr Tagebuch, sie schrieb es im Versteck vor den Nazis. Jetzt liegt mit dem Doku-Drama „Meine Tochter Anne Frank“ die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens vor. Der Film folgt Annes Schicksal von der glücklichen Kindheit über das Versteck im Hinterhaus in Amsterdam bis zu ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Er stellt die Beziehung von Vater und Tochter in den Mittelpunkt. Otto Frank hat als Einziger den Verrat an den Hinterhausbewohnern überlebt. Heimge- kehrt aus dem Vernichtungslager Auschwitz hält er das Tagebuch seiner toten Tochter in der Hand. Er lernt die geheimsten Gedanken und Sehnsüchte seiner Jüngsten kennen, ihre Träume von Liebe, Freiheit und Sexualität. Ihre Texte stürzen ihn in tiefe Trauer. Aber sie entfalten auch eine ungewöhnliche Kraft und schenken ihm unvermutet wieder Lebensmut. In Otto Franks Erinnerung ersteht mit Annes Hilfe das Leben der beiden versteckten Familien im Hinterhaus neu. Mit welcher Genauigkeit und scharfem Witz Anne ihre Mitbewohner und deren Beziehungen beschreibt, ist in eindrucksvolle Spielszenen übersetzt. Immer halten sie sich eng an die Vorlage des Tagebuchs. Otto Frank erfährt von der ersten großen Liebe seiner Tochter, aber auch von ihrer Verzweif- Unser tägliches Brot Sehnsucht nach Unsterblichkeit Die liebe Familie Die Dokumentation „Unser tägliches Brot“ beleuchtet die Unsicherheit der Verbraucher angesichts von Lebensmittelskandalen, Massentierhaltung und dem Argwohn gegenüber genmanipulierten Grundnahrungsmitteln. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage „Was darf man heute eigentlich noch essen?“ werden Menschen vorgestellt, die davon überzeugt sind, dass es geht: gut zu essen und dabei das Gebot der Nächstenliebe und der Bewahrung der Schöpfung zu erfüllen. Bayerisches Fernsehen, Mi., 18. 2., 17 bis 17.30 Uhr Die Kultur des alten Ägypten ist geprägt von Religion, Tempelwirtschaft und Totenkult. Zwei Pharaonen spielen in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle: Echnaton und Ramses II. Als Echnaton um 1350 vor Christus den Thron besteigt, haben sich in Ägypten die religiösen Bräuche seit nahezu 2000 Jahren kaum geändert. Wie entstanden bei den Ägyptern ihre besonderen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod? Das fragt der Film „Ägypten: Sehnsucht nach Unsterblichkeit“. ARTE, Sa., 14. 2., 20.15 bis 21.45 Uhr 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 lung, die Mutter nicht so lieben zu können wie den Vater. Interviews mit den wenigen noch lebenden Menschen, die Anne kannten, mit ihr zur Schule gingen oder ihr noch im Todeslager begegneten, holen die Spielhandlung immer wieder zurück in die Realität. Der Film schaut auf einen kleinen Ausschnitt der Welt mit den Augen von Anne Frank. Durch eindrucksvolle Leinwandprojektionen findet aber auch die Welt außerhalb des Verstecks bildlich Eingang in die Beschreibungen des Mädchens. In der Enge ihrer Kammer stürmen die Bilder der Zeit auf sie ein: der Einmarsch der Deutschen, die willkürlichen Verhaftungen auf der Straße, die Verschleppung der jüdischen Familien. ARD, Mi., 18. 2., 20.15 bis 21.45 Uhr Papst Franziskus rief weltweit alle Diözesen zu einer Umfrage auf, wie sich Familie, Ehe und Sexualität heute gestalten. Im Rahmen der außerordentlichen Bischofssynode, die im Oktober 2014 im Vatikan stattfand, sollten die Bischöfe über die Ergebnisse beraten. In Österreich haben mehr als 34 000 Personen den Familien-Fragebogen ausgefüllt. Allein 14 000 davon entfielen auf die Diözese Graz-Seckau. Die Dokumentation „Die liebe Familie“ porträtiert verschiedene Familien, die sich in Pfarreien engagieren. 3sat, Fr. 20. 2., 12.20 bis 13 Uhr www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 ERZÄHLUNG I ch schob die Tür des Abteils auf. Rechts am Fenster saß ein kleines Mädchen, sechs oder sieben Jahre alt, daneben eine Frau mit Nickelbrille. Ich wuchtete meinen Koffer ins Gepäckfach und setzte mich dem Mädchen gegenüber. „Wir fahren von München nach Hamburg“, sagte das Mädchen, als der Zug anruckelte, „und es ist schrecklich lang-wei-lig, und es dauert sooo lange, bis wir dort sind.“ „Hast du nichts zu lesen dabei?“ fragte ich. „Nööö“, sagte die Kleine. „Ich kann noch nicht richtig lesen. Und meine Spiele sind im Koffer. Großmutter mag es nicht, wenn ich während der Fahrt spiele. Weil es immer so piepst. Und mitspielen will sie schon gar nicht.“ „Belästige den Herrn nicht mit deinem Geschwätz, Laura“, mahnte die Dame. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Oma fährt in den Ferien immer mit mir nach Hamburg“, berichtete Laura. „Sie hat da noch ´ne Wohnung. Ich finde alles langweilig, ob in München oder in Hamburg. Und die Bahnfahrt ist langweilig und die Schule auch.“ „Ach ja?“ Ich hielt die Zeit für gekommen, einen pädagogisch wertvollen Hinweis anzu- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 bringen. „Schule kann sehr spannend sein. Da lernst du was. Ein Mädchen wie du müsste das doch toll finden.“ „Glatter Irrtum. Zum Glück gibt‘s Fernsehen. Meine Oma schläft viel, und da kann ich fernsehen, was ich will. Sehen Sie, jetzt ist Oma schon wieder eingeschlafen.“ „Soso“, brummte ich nachdenklich. „Was machen denn deine Eltern?“ „Oma sagt, sie leben in Südamerika. Aber ich glaube, Papa sitzt im Gefängnis und Mama ist mit ´nem anderen Kerl durchgebrannt. Ist mir sowieso voll wumpe, weil ich die beiden nicht kenne. Kann mich jedenfalls nicht erinnern. Nur Fotos. Mit Oma komme ich prima zurecht und bin überhaupt nicht frustriert.“ Sie schaute aus dem Fenster und seufzte. „Die Landschaft ist echt ätzend. Diese blöden Wiesen und Felder . . .“ „Soll ich dir eine Geschichte erzählen?“ Laura richtete sich auf. „Kannst du das denn?“ „Ich will‘s versuchen.“ Und ich saugte mir eine Story aus den Fingern, in die ich die frostigsten Gänsehautschauer einbaute, die ich mir vorstellen konnte. Von blutrünstigen Piraten mit schwarzen Augenklappen sprach ich, von Kannibalen auf einer Südseeinsel, und ich bevölkerte meine Rede mit Messerwerfern, Revolverhelden und Hexen, mit feuerspuckenden Drachen und Monster-Gorillas, gegen die King Kong ein lächerlicher Knirps war, und zu diesem Personal brachte ich noch eine betörende, gülden gelockte Prinzessin aus einem verwunschenen Schloss, die für die humane Anteilnahme sorgen sollte. All das muss sich gefährlich und aufregend angehört haben, und die Handlung eierte minutenlang auf Messers Schneide herum, bis sich endlich das glückliche Finale herauskristallisierte. Als wir in den Bahnhof von Kassel einfuhren, war ich stolz auf meine rhetorische Meisterleistung. Der Zug hielt an, und Oma schlug die Augen auf. „Junger Freund, Sie dürfen Laura nicht solche Gruselmärchen auftischen. Das Fernsehen verbiete ich ihr, und nun . . .“ „Ach, lass nur, Oma“, sagte die naseweise Laura. „Ich fand die Geschichte stinklangweilig. Und ich verstehe auch nicht, wie ein erwachsener Mann so einen Blödsinn von sich Peter Biqué geben kann.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Vom Erzbischof wurden ernannt: Pfarrer Dr. Jose David Albeza Asencio – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – bis zum 30. November zum Subsidiar an den Pfarreien St. Antonius in Düsseldorf/Friedrichstadt, St. Apollinaris in Düsseldorf-Oberbilk, St. Josef in Düsseldorf-Oberbilk, St. Martin in Düsseldorf-Unterbilk, St. Peter in Düsseldorf-Friedrichstadt und St. Pius X. in Düsseldorf-Eller-West im Seelsorgebereich Düsseldorf Unter- und Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-West des Dekanates Düsseldorf Süd. Pater Elias Hieronymus Füllenbach OP – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Pfarrvikar an der Pfarrei St. Lambertus (Basilika Minor) in Düsseldorf und zum Rector ecclesiae an der Kirche St. Andreas in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Pfarrer Markus Hoitz zum Pfarrer an den Pfarreien St. Mariä Himmelfahrt in Eudenbach, Zur Schmerzhaften Mutter in Ittenbach, St. Joseph und St. Judas Thaddäus in Thomasberg-Heisterbacherrott, St. Margareta in Stieldorf und St. Pankratius in Oberpleis.im Seelsorgebereich Königswinter – Am Oelberg des Dekanates Königswinter. Pfarrer Thomas Kuhl zum Pfarrer an der Pfarrei St. Cosmas und Damianus in Pulheim im Dekanat Pulheim. Pfarrer Paul Monn – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – bis zum 30. November zum Subsidiar an den Pfarreien St. Antonius in Düsseldorf-Friedrichstadt, St. Apollinaris in Düsseldorf-Oberbilk, St. Josef in Düsseldorf-Oberbilk, St. Martin in Düsseldorf-Unterbilk, St. Peter in Düsseldorf-Friedrichstadt und St. Pius X. in Düsseldorf-EllerWest im Seelsorgebereich Düsseldorf Unterund Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-West des Dekanates Düsseldorf Süd. Pater Jean Bawin SDS – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Joseph und St. Antonius in Bergisch Gladbach im Dekanat Bergisch Gladbach. Diakon Josef Kürten weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Diakon im Subsidiarsdienst an der Pfarrei St. Gereon und Dionysius in Monheim am Rhein des Dekanates Hilden/ Langenfeld. Kaplan Thibault Germain Milongo-Mbimi – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – zum Kaplan an der Pfarrei St. Martin in Rheinbach im Dekanat Meckenheim/Rheinbach. Kaplan Dr. Benedict Okike – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – weiterhin bis zum 14. August zum Kaplan an den Pfarreien Christus König in Kerpen-Horrem, St. Cyriakus in Kerpen-Götzenkirchen, Heilig Geist in Kerpen-Neu-Bottenbroich und St. Maria Königin in Kerpen-Sindorf im Seelsorgebereich Horrem/Sindorf des Dekanates Kerpen. Pfarrer Zdzislaw Tomporowski – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – bis zum 14. August zum Pfarrvikar an der Pfarrei St. Clemens und Mauritius in Köln im Dekanat Köln-Mülheim. Pater Dr. Georg Geisbauer OCarm – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 30. November zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Köln-Ehrenfeld. KLEINANZEIGEN 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Auf den Spuren von Hildegundis NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Jubiläum „850 Jahre Kloster Meer“ geplant BÜDERICH. In der Sakristei von St. Mauritius hängt ein altes Ölgemälde, das Hildegundis von Meer darstellt. Das hat einen guten Grund: Hildegundis gründete 1166 das Pfarrer Michael Berning mit dem Hildegundis-von-MeerGemälde in der Sakristei von St. Mauritius. (Foto: ZIM) Prämonstratenserinnen-Kloster Meer, die Keimzelle der heutigen Stadt Meerbusch. 2016 soll deshalb das Jubiläum „850 Jahre Kloster Meer“ begangen werden. „Einen kleinen Schub für unsere Pastoral“ erhofft sich Büderichs Pfarrer Michael Berning von den Feierlichkeiten, die er angestoßen hat. Inzwischen haben sich viele Mitstreiter aus Kirche und Gesellschaft zusammengefunden, um ein ansprechendes Programm auf die Beine zu stellen. Ein Begleitbuch wird dazu im November herausgegeben. Die Veranstaltungsreihe soll am 21. Februar nächsten Jahres mit einem Pontifikalamt mit Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und einem sich anschließenden Empfang eröffnet werden. Einer von Woelkis Vorgängern, der damalige Erzbischof Reinald von Dassel, hatte vor 850 Jahren die Gründungsurkunde für das Kloster Meer unterzeichnet. Ausstellungen und Kunstaktionen, Vorträge und Theaterprojekte, ein Musical und eine FahrradSternfahrt sollen folgen. Außerdem hält ein Vertreter der Prämonstratenser-Abtei Hamborn die Predigten bei der Niederdonker Oktav. ZIM Künstler zeigen Interesse Förderverein für Wegekreuz optimistisch DORMAGEN. Das Vorhaben, am Bahnhof ein Wegekreuz zu errichten, nimmt Kontur an. Ein Grundstück ist gefunden, die Ausschreibung des Werks soll im Frühjahr erfolgen. „Wir haben wichtige Fortschritte gemacht“, so Reinhard Hauschild, der Vorsitzende des Fördervereins „Wegekreuz für den Dormagener Bahnhof“. Fast 30 Förderer des Projekts haben sich gefunden und bisher über 5000 Euro an Spenden zusammengetragen. Hauschild, sein Stellvertreter Adolf Thöne, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats von St. Michael, und Geschäftsführer Kai Uffelmann verhandelten erfolgreich mit den Technischen Betrieben Dormagen. Der städtischen Tochtergesellschaft gehört das Grundstück am Bahnhofseingang, auf dem das christliche Symbol „in idealer Lage“ platziert werden soll, wie Hauschild betont. Eine bis zu neunköpfige Jury mit Vertretern aus Rat und Verwaltung sowie aus den beiden großen christlichen Kirchen ist geplant. „Künstler mit Rang und Namen haben schon ihr Interesse bekundet und wollen Entwürfe abgeben“, so Hauschild. „Am Bahnhof kommen Menschen an, hier reisen sie ab. Wer dies will, mag sich da- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 bei gedanklich unter das Kreuz stellen. Für alle anderen soll das Wegekreuz ein Zeichen dafür sein, dass dieser Standort in christlicher Tradition steht“, heißt es. Weitere Spenden sind gern gesehen. Näheres unter Telefon (0 21 33) 21 07 83. ZIM Reinhard Hauschild ist Vorsitzender des Fördervereins „Wegekreuz für den Dormagener Bahnhof“. (Foto: ZIM) KAARST. Mit großer Freude ist die Ankündigung aufgenommen worden, dass die diesjährige Diakonenweihe des Erzbistums Köln am Sonntag, 31. Mai, um 16 Uhr in St. Martinus stattfindet. „Ich freue mich sehr über die Wahl und bin überzeugt, dass wir gute Gastgeber sein werden“, so Dr. Peter Seul, der leitende Pfarrer im Seelsorgebereich „Kaarst/Büttgen“. Der Regens des Priesterseminars, Monsignore Dr. Markus Hofmann, hatte ihm mitgeteilt, wo die Diakonenweihe erfolgt. Dr. Alexander Krylov, der als Seminarist in Kaarst und Umgebung wirkt, wird also dort geweiht, wo er seine ersten Schritte in der Pastoral unternimmt. GREVENBROICH. Eine Wallfahrt nach Griechenland unter dem Leitwort „Auf den Spuren des heiligen Paulus“ bietet die Pfarreiengemeinschaft „Vollrather Höhe“ vom 2. bis 9. Oktober an. Die Reise führt zu den Städten und Gemeinden, die Paulus besucht oder gegründet hat wie Philippi, Thessaloniki und Korinth. Auch das antike Griechenland wie Delphi gehört zum Besuchsprogramm. Die Leitung übernimmt Pfarrvikar Bernhard Seither. Näheres unter Telefon (0 21 81) 2 12 41 20. GREVENBROICH. „Exerzitien im Alltag“ bietet der Pfarrverband „Elsbach/Erft“ während der Fastenzeit an. Die Teilnehmer begeben sich auf die Spuren der heiligen Teresa von Ávila, deren 500. Geburtstag im März gefeiert wird, und nehmen sich täglich 30 Minuten Zeit zur Besinnung. Wöchentliche Treffen unterstützen den Übungsweg. Näheres bei Pastoralreferentin Schwester Maria Cieslik unter Telefon (01 51) 10 44 18 87. WEISSENBERG. Eine Fahrt zum Bachfest in Leipzig bietet Guido Harzen, Kantor in St. Josef, vom 19. bis 22. Juni an. Bereits seit 1908 widmet sich das Festival der Pflege des musikalischen Erbes von Johann Sebastian Bach. Die Teilnehmer der Reise besuchen ein Konzert im Gewandhaus und das Schlusskonzert mit Aufführung der „Messe in h-moll” in der Thomaskirche. Näheres unter Telefon (0 21 31) 3 84 72 00. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 FLINGERN. Weil der Valentinstag am 14. Februar auf einen Samstag fällt, wird die Abendmesse um 18 Uhr in Liebfrauen an der Degerstraße zur Feier der partnerschaftlichen Liebe gestaltet. „Aus christlicher Sicht ist die Liebe göttlichen Ursprungs“, so Pfarrvikar Benedikt Bünnagel. „Eingeladen sind alle, die partnerschaftlich unterwegs sind, egal, ob frisch verliebt, verlobt, lange verheiratet oder noch auf der Suche nach der großen Liebe des Lebens.“ Zum Ende des Gottesdienstes besteht die Möglichkeit zur Paarsegnung zu zweit oder mit dem Partner im Herzen. Mit einem Glas Sekt soll anschließend auf die Liebe angestoßen werden. ALTSTADT. Das Taizégebet in der St.Josephs-Kapelle am Emilie-SchneiderPlatz am Rheinufer wird am Mittwoch, 18. Februar, um 19.30 Uhr durch den Stadtjugendchor mitgestaltet. Im Anschluss wird zum gemütlichen Beisammensein und zu einem Imbiss in das benachbarte Jugendpastorale Zentrum „die botschaft“ eingeladen. OBERKASSEL. Ein Einkehrabend für Frauen wird am Dienstag, 17. Februar, von einem Priester der Prälatur Opus Dei gehalten. Beginn ist um 18 Uhr mit einer Messe in St. Antonius an der Luegallee. Um 19 Uhr schließt ein Vortrag im Canisiushaus an der Friesenstraße hinter der Kirche an. Treffpunkt ist der Antoniusraum im ersten Stock. Ab 19.30 Uhr ist Gelegenheit für Beichte und Gespräche. Um 20.15 Uhr folgt die Betrachtung vor dem Tabernakel in der Kirche, um 20.45 Uhr wird der Sakramentale Segen gespendet. URDENBACH. Am Aschermittwoch, 18. Februar, besichtigt die Frauengemeinschaft (kfd) von Herz Jesu Urdenbach ab 15.30 Uhr die Pfarrkirche St. Matthäus an der René-Schickele-Straße in Garath. Im „Haus Rittel“ an der Petersstraße treffen die Frauen sich ab 17 Uhr zum traditionellen Fischessen und gehen um 19 Uhr gemeinsam in die Herz-Jesu-Kirche an der Urdenbacher Allee zur Messe mit Aschenkreuz-Spendung. Großartiger Beruf Empfänge für Jubilare Wolfgang Hanck und Josef Nüttgens ANGERMUND. Viel zu feiern hatte die Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth am Wochenende: Pfarrer Wolfgang Hanck beging sein 50-jähriges Priesterjubiläum (die Kirchenzeitung berichtete) mit einer Festmesse in der Basilika St. Suitbertus in Kaiserswerth und einem Empfang im Suitbertus-Haus. Pfarrer Josef Nüttgens aus dem selben Weihekurs hingegen feierte die Festmesse in seiner Heimat-Kirche St. Agnes in Angermund und einem Beisammensein im Angermunder Pfarrheim. „Wir freuen uns in unseren Gemeinden, dass beide Pfarrer in ihrem Ruhestand heute bei uns leben und sie nach wie vor als Seelsorger hilfreich tätig sind“, so Pfarrer Hermann Josef Schmitz. „Das ist ein großartiger Beruf, in dem man an einem großen sinnvollen Ganzen mitwirken darf“, beantwortet der 76-jährige Nüttgens die Frage, ob er sich heute wieder zum Priester weihen lassen würde. Mit besonde- rer Freude denkt er an „die Zeit des Aufbruchs“ nach dem II. Vatikanischen Konzil zurück. Nach Kaplansstellen in Neuss und an St. Lambertus in der Düsseldorfer Altstadt entschied er sich für weitere Studien, um an Schulen Jubilar Pfarrer Josef qualifizierten ReligionsNüttgens. unterricht geben zu kön(Foto: RM) nen. So verbrachte er viele Jahre am heutigen St.Ursula-Kolleg und über 20 Jahre von 1985 bis 2006 am St.-Ursula-Gymnasium in der Altstadt. 2004 bezog er das elterliche Haus in Angermund und wirkt heute hauptsächlich an St. Agnes, hält aber nach wie vor die alten Kontakte zu den Ursulinen, mit denen er an ihrem neuen Heimatort Kaarst regelmäßig Gottesdienste feiert. RM Am neuen Standort „angekommen“ Sarg von Bruder Firminus überführt DÜSSELDORF. Mit der Überführung der sterblichen Überreste von Bruder Firminus Wickenhäuser aus der Krypta des Franziskanerklosters nach St. Mariä Empfängnis ist die Klostergemeinschaft jetzt ganz am neuen Standort „angekommen“. Unter Zeugen wurde der verlötete Zinksarg mit einem Eichensarg umschlossen und dann mit einem Überführungsfahrzeug von der Immermann- zur Oststraße gebracht. Die Ordensbrüder unter der Führung von Provinzial Dr. Cornelius Bohl OFM und viele weitere Gläubige, an ihrer Spitze Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser, zogen in einer Prozession von der bisherigen zur neuen Wirkungsstätte der Franziskaner. In St. Mariä Empfängnis wurde der Sarg während eines Wortgottesdienstes vor dem Altar aufgestellt und anschließend hinten unter dem Westfenster in einer vorbereiteten Bodengruft beigesetzt, die dann mit der aus der Krypta stammenden Metallplatte verschlossen wurde. Bruder Firminus Wickenhäuser war 1939 im Rufe der Heiligkeit in Düsseldorf gestorben. 1876 in Massenbachhausen bei Heilbronn geboren, war er zum Steinmetz und Bildhauer ausgebildet worden. Im Rheinland trat er in den Franziskanerorden ein. In Düsseldorf schuf er nicht nur zahlreiche Kunstwerke, die an der Signatur mit „4-“ (als lautmalerische Kurzform für „Firminus“) zu erkennen sind. Neben seiner Arbeit sprachen sich aber auch die Freundlichkeit, Selbst- 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de losigkeit und Zufriedenheit des charismatischen „Herrgottsbruders“ herum. Nach seinem Tod wurde er auf dem Stoffeler Friedhof beigesetzt, wo sein Grab immer wieder Anziehungspunkt zahlreicher Gläubiger war. Deshalb wurde sein Leichnam 1957 exhumiert und in die Krypta des Franziskanerklosters übertragen. Im Zuge des eingeleiteten Seligsprechungsprozesses erkannte Papst Johannes Paul II. 1998 an, dass „Bruder Firminus alle Tugenden Gott und dem Nächsten gegenüber in heroischer Weise gelebt hat“. Damit wurde er zum „Verehrungswürdigen Diener Gottes“ erhoben. RM Bruder Firminus fand eine neue letzte Ruhestätte in St. Mariä Empfängnis. (Repro: Privat) Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM „Zweitakter“ überzeugt durch Vielfalt HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Freude über gute Bewertung des Pfarrbriefs HAAN/GRUITEN. Bestnoten für den „Zweitakter“: Die Gemeinde St. Chrysanthus und Daria hat ihren Pfarrbrief zur Bewertung beim „Pfarrbriefservice“, einer Initiative deutscher Bistümer in Kooperation mit dem Sekretariat „Bereich Kirche und Gesellschaft“ der Deutschen Bischofskonferenz, eingereicht. Der Titel „Zweitakter“ war gewählt worden, als die Zusammenarbeit zwischen der Haaner Gemeinde St. Chrysanthus und Daria und der Gruitener Gemeinde St. Nikolaus intensiviert wurde und dies auch in einem gemeinsamen Pfarrbrief Ausdruck finden sollte. Mittlerweile sind beide Pfarren auf Haaner Stadtgebiet zur Gesamtgemeinde St. Chrysanthus und Daria fusioniert worden. Im Mittelpunkt der Bewertung stand die im November erschienene Weihnachtsausgabe mit dem zentralen Thema „Ruhe“. Journalistin Christine Cüppers unterzog das 60-seitige Werk im charakteristischen Quadrat-Format einer eingehenden Fax (0 21 73) 96 79 98 Betrachtung. „Ihr Pfarrbrief beeindruckt mich!“, so das Fazit der für die Trierer Bistumszeitschrift „Paulinus“ tätigen Fachfrau. Sie lobt unter anderem „die große Bandbreite dessen, was Sie dem Leser an Themen anbieten“. Cüppers: „Ich bin wirklich begeistert! Eine solche Vielfalt an Textgattungen ist mir in Pfarrbriefen selten begegnet. Im ,Zweitakter‘ sind doch tatsächlich fast alle Möglichkeiten vertreten, wie man dem Leser abwechslungsreich und vielseitig Informationen und Hintergründe vermitteln kann.“ Allerdings wünschte sie sich auch mehr Termin-Hinweise und eine klassische Gottesdienstordnung. Pfarrer Dr. Reiner Nieswand freut sich über die positive Rückmeldung ebenso wie das sechsköpfige Redaktions-Team. „Für uns ist dieses Feedback ein Anlass, den ,Zweitakter‘ weiterzuentwickeln und Motivation, mit Freude weiterzumachen“, so Günter Oberdörster für das Redaktionsteam. RM Ruheort erinnert an ein Zelt Viktorkapelle gehört zur Pfarrgemeinde St. Peter und Paul RATINGEN. Etwas Abseits der Landstra- 1394 dargestellt. Der halbrunde niedrige ße 239 findet sich in der Götschenbeck ne- Ziegelbau soll auf ein Zelt hinweisen – und ben einigen Tennisplätzen ein zunächst un- so die Erfahrungen der Pfarr-Jugendlichen scheinbares Gebäude. Der stilisierte Kirch- beim Aufbauen von Zelten bei ihren Fahrten turmhahn weist darauf hin, dass es sich um aufgreifen. ein kirchliches Bauwerk handelt. Heute wird die Kapelle vom „FreundesAuf Anregungen des damaligen Jugend- kreis Viktorkapelle“ betreut, der diesen Bau kaplans Gustav van de Loo wurde in Zusam- in den vergangenen Jahren durch eine rollmenarbeit mit den damaligen Jugendlichen stuhlgerechte Toilettenanlage und einen Geder Gemeinde und dem Ratinger Architekten räteraum erweitert hat. MM Kurt Schweflinghaus in den 60er-Jahren eine Kapelle geplant und gebaut. Schweflinghaus hat außer der Kapelle auch die Ratinger Kirchen St. Marien, St. Suitbertus und Heilig Geist geplant. Am 20. November 1960 wurde die Kapelle „bei strömendem Regen“, wie es in der Chronik heißt, dem heiligen Viktor von Xanten geweiht. Dieser Heilige wird ebenfalls in der Ratinger Mons- Durch große Schiebetüren kann der Innenraum der Kapelle weit geöffnet werden. (Foto: MM) tranz aus dem Jahr 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 LANGENFELD. Eine „Familien-After-ZugParty“ organisiert der Pfadfinderstamm Castanea nach dem Langenfelder Karnevalszug am Samstag, 14. Februar. Die Party beginnt um 17 Uhr im Pfarrheim an Christus König, Friedensstraße. Karten können reserviert werden bei Jule Kons unter Telefon (01 57) 89 20 45 09 oder per Email an [email protected]. HOCHDAHL. Mit Kindheit und Jugend in einer Hartz-IV-Familie beschäftigt sich ein Vortragsabend beim Ökumenischen Bildungswerk Hochdahl. Unter dem Titel „Nicht von schlechten Eltern“ spricht Undine Zimmer aus Reutlingen über ihr Aufwachsen mit Sozialhilfe. „Sie gibt so einen Einblick in eine Welt, über die viel diskutiert wird, von der aber viele nur Klischees kennen“, so Monsignore Christoph Biskupek, Pfarrer der Gemeinde St. Franziskus von Assisi. Beginn ist am Donnerstag, 19. Februar, um 20 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Sandheide. GRUITEN. Kinder und Jugendliche werden für das Passionsspiel in St. Nikolaus gesucht. Es wird am Palmsonntag, 29. März, in der Messe um 9.30 Uhr aufgeführt. Wer mitmachen möchte, sollte ab dem 21. Februar samstags jeweils von 14 bis 15 Uhr Zeit für die Proben im Pfarrsaal an der Pastor-Vömel-Straße haben. Nähere Informationen im Pastoralbüro unter Telefon (0 21 29) 24 33 oder per Email an [email protected]. HEILIGENHAUS. Einen Gottesdienst zum Valentinstag bietet Pfarrer Alfons Demand am Samstag, 14. Februar, um 18 Uhr in St. Ludgerus an. Thema ist: „Ein Segen für die Liebe“. METTMANN. Die Reihe der Fastenpredigten in St. Lambertus steht im Jahr der Orden unter dem Thema „Ordensgemeinschaften – Miteinander unterwegs für Christus“. An jedem Donnerstag der Fastenzeit werden um 19 Uhr Gastprediger da sein. Der erste Termin ist am Donnerstag, 19. Februar, um 19 Uhr. Pater Bruno Robeck, Prior der Zisterzienser aus dem Kloster Langwaden, spricht zum Thema „Der Heilige Benedikt (Anfang des sechsten Jahrhunderts) und das abendländische Mönchtum“. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 REMSCHEID. „Der Wille zum Frieden muss gestärkt, der Ruf nach Frieden muss lauter werden.“ Unter diesem Motto wollen sich nicht nur die christlichen Gemeinden am Donnerstag, 19. Februar, auf den Weg durch Remscheid machen. Der Friedensgang beginnt um 18.30 Uhr an der Friedenskirche in der Schützenstraße. REMSCHEID/SOLINGEN. Fast 400 Kinder waren in 121 Gruppen als Sternsinger in Solingen und Remscheid unterwegs. Über 90 000 Euro sind in den beiden Städten zusammengekommen. SOLINGEN. Kuchen essen und etwas Gutes bewirken, das können die Besucher des Kirchplatzes von St. Katharina nach der Sonntagsmesse um 12.30 Uhr am 1. März. Die Pfadfinder vom Stamm Silva verkaufen Kuchen, Kaffee und Tee. Der Erlös kommt der Stammeskasse zugute. SOLINGEN. Diplom-Religionspädagogin Sabine Otten und Gemeindereferent Thomas Otten wollen mit dem „Seminar auf dem Weg zur Ehe“ Informationen zur kirchlichen Trauung und christlichen Ehe weitergeben. Die Veranstaltung findet statt im Pfarrheim St. Joseph, Ohligs, am Freitag, 13. März, von 20 bis 22 Uhr und Samstag, 14. März, von 10 bis 16 Uhr. Anmeldung unter Telefon (02 02) 49 58 30. WUPPERTAL. „Wann ist eine Operation der Schilddrüse unumgänglich?“ Antworten auf diese Frage nennt Dr. Hubert G. Hotz in seinem Vortrag beim Gesundheitsforum am Mittwoch, 18. Februar, um 18 Uhr, im Katholischen Stadthaus am Laurentiusplatz. Hotz ist Chefarzt am Petrus-Krankenhaus. Das Gesundheitsforum ist eine Reihe der katholischen Krankenhäuser Wuppertals und der Caritas. WUPPERTAL. Junge und alte Menschen lieben Märchen gleichermaßen. Caritas-Hospizdienste und das Katholische Bildungswerk bieten für alle, die schwerkranken und sterbenden Menschen zur Seite stehen, einen Kurs „Märchenerzählen in der Sterbebegleitung“ an. Dazu findet am Donnerstag, 19. Februar, um 18 Uhr ein Informationsabend in der Laurentiusstraße 9 statt. ➔ www.caritas-wsg.de Für Frieden und Toleranz Neujahrsempfang mit Rekordbesucherzahl REMSCHEID. Zwei große Themen be- Februar durch die Innenstadt führen soll (siestimmten den Jahresempfang des Dekanats- he nebenstehende Meldung). Der Journalist rates Remscheid. 140 Vertreter aus Kirchen, Horst Kläuser informierte mit dem ImpulsVereinen, Verwaltung und Politik trafen sich vortrag „Leben wir im Kalten Krieg?“ die im Pfarrsaal von St. Josef. Dekanatsratsvor- Besucher des Empfangs aus erster Hand über sitzender Dr. Erwin Bürgel zeigte die Be- den Krieg in der Ukraine. MÖ mühungen der Remscheider Christen auf, etwas für den Frieden zu tun und sich für die Flüchtlinge einzusetzen, die dem Krieg entkommen sind. Passend dazu war die Wanderausstellung „Gott mag die Ausländer“ zu sehen. Bürgel wies auch auf die „Ökumenischen Friedensgebete“ hin, die derzeit in den christlichen Gemeinden Remscheids gebetet werden. Die nächste größere Aktion werde der „Weg für Frieden und Tole- Dr. Erwin Bürgel trat in seiner Rede beim Neujahrsempfang für den Frieden und die Hilfe (Foto: MÖ) ranz“ sein, der am 19. für Flüchtlinge ein. Bester Standort gesucht Gemeinde entscheidet über Platz für Basilika-Schirm ELBERFELD. „Hier bei uns war ein solcher Schirm nicht zu bekommen“, erklärte Stadtdechant Pfarrer Dr. Bruno Kurth. Die Rede Bis zum 15. Februar kann die Gemeinde über den Standort des Basilika-Schirms entscheiden. (Foto: MM) 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de ist vom Basilika-Schirm, auch Padiglione oder Conopaeum genannt. Zu den äußeren Zeichen einer Basilika minor, zu der St. Laurentius im Dezember 2013 erhoben worden ist, zählt außer dem päpstlichen Wappen auch ein Basilika-Schirm. Dieser gelb-rot gestreifte kegelförmige Schirm steht für die Verbundenheit mit Rom und der Weltkirche. Bisher fehlte dieses Zeichen. Durch Spenden wurde jetzt die notwendige vierstellige Summe aufgebracht, und der Schirm konnte in Rom bestellt werden. Noch bis Sonntag, 15. Februar, kann die Gemeinde auf roten und gelben Zetteln über den Standort abstimmen. Als Möglichkeiten existieren zum einen ein Standpunkt im linken Seitenschiff rechts neben dem Seitenaltar. Zum anderen links neben dem Hochaltar. Im Atrium sind die beiden Positionen auf Fotos zu sehen. Am ersten Fastensonntag, 22. Februar, um 11.30 Uhr wird der Basilika-Schirm in einem Pontifikalamt mit Weihbischof Manfred Melzer beim Einzug hineingetragen und an seiner endgültigen Position aufgestellt. MM Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Paten helfen beim Lernen OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Unterricht und praktische Übungen wechseln sich ab WIPPERFÜRTH. „Komm, wir lernen einfach Der Sprachkurs wird ergänzt durch Übungen Deutsch“ – unter diesem Motto übt Ingrid Fors- im Alltag. Dazu haben die Sprachschüler Paten ting seit Anfang des Jahres fleißig Deutsch mit zur Seite, mit denen die beispielsweise das EinFlüchtlingen und Asylanten. Menschen quer kaufen im Supermarkt üben. durch alle Nationen kommen jeden Dienstag Geplant sind außerdem zusätzliche in das Haus der Familie, um gemeinsam die Übungsstunden. „Die Paten treffen sich mit Sprache zu lernen. Entstanden ist der Sprach- ihren Schützlingen und vertiefen das im kurs auf Initiative einiger Wipperfürther Frauen Unterricht Gelernte“, erklärte Forsting. Inin Zusammenarbeit mit dem Haus der Familie. formationen zum Sprachkurs und zur Ini„Sprache ist wichtig, um sich im Leben zurecht- tiative WippAsyl unter Telefon (0 22 67) zufinden, aber solange die Asylbewerber noch 8 72 37 44. HC nicht anerkannt sind, haben sie keinen Anspruch auf einen Sprachkurs. In diese Lücke wollten wir einsteigen und die ersten Grundlagen für die deutsche Sprache schaffen“, erklärte Gaby Weiß von der Initiative WippAsyl. Forsting spricht während des Unterrichts langsam, manches erklärt sie ihren Schüler auch auf Englisch. „Und wenn es mal gar nicht anders Ingrid Forsting (stehend) arbeitet mit Asylbewerberinnen und erklärt den Paten den (Foto: HC) geht, dann male ich.“ Unterrichtsablauf. Für Kirchenmusik engagieren Förderverein in St. Michael sehr aktiv WALDBRÖL. Die Kirchenmusik an St. Michael wird seit zehn Jahren intensiv gefördert. „Begonnen hat alles im Dezember 2004 mit der Gründung des Orgelbauvereins für unsere neue Orgel“, erklärte Burkhard Stahl vom Förderverein. „Anfang 2005 haben wir mit Plakaten und durch die Auslage von Flyern und Beitrittserklärungen versucht, Mitglieder zu gewinnen. Jetzt sind wir 35 Personen im Verein.“ Vier Jahre nach der Gründung des Orgelbauvereins St. Michael war dessen Aufgabe abgeschlossen. Die Finanzierung der von der Orgelbaufirma Hubert Fasen erbauten Orgel war sichergestellt. „Zur Präsentation der Orgel sollten zukünftig Konzerte stattfinden“, sagte Stahl. „Die Mitgliederversammlung beschloss die Überführung des Orgelbauvereins in den ‚Verein zur Förderung der Kirchenmusik an St. Michael‘. So können wir unseren Seelsorgebereichsmusiker Michael Bischof bei der Durchführung der Konzerte finanziell unterstützen“, so Stahl. Neben den regelmäßigen größeren Konzerten gibt es einmal im Monat im Anschluss an die Vorabendmesse und Sonntagsmesse ein kleines Orgelkonzert in 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 WIPPERFÜRTH. Die Vortragsreihe „Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen“ wird am Donnerstag, 26. Februar, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Nikolaus fortgesetzt. An dem Abend ist der Journalist und Publizist Günther Bernd Ginzel zu Gast. Er spricht über die Jenseitsvorstellungen im Judentum. MARIENHEIDE. Die Caritas sucht Menschen, die sich im Projekt „Zeit für Menschen mit Demenz“ engagieren möchten. Pflegende Angehörige sollen unterstützt werden, damit diese einmal entspannen können oder Zeit für Erledigungen haben. Währenddessen werden die Demenzkranken von den ehrenamtlichen Helfern betreut und beschäftigt. Die Teilnehmer an dem CaritasProjekt werden mithilfe eines Kurses auf ihre Aufgaben vorbereitet. Dieser beinhaltet Informationen über die Krankheit Demenz und den richtigen Umgang mit den Betroffenen. Die Fortbildung schließt mit einem Zertifikat ab. Beginn des Lehrgangs ist am Mittwoch, 4. März, um 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus, Landwehrstraße 9. Weitere Informationen zum Projekt und der Ausbildung sowie Anmeldemöglichkeiten gibt es unter Telefon (0 22 64) 45 92 30. HÜCKESWAGEN. Das Bildungswerk bietet in Zusammenarbeit mit der Frauengemeinschaft (kfd) einen Kurs zum meditativen Tanzen an. Er beginnt am Mittwoch, 4. März, um 10 Uhr im Gemeindehaus St. Mariä Himmelfahrt, Weierbachstraße 15. Weitere Informationen zu den Inhalten des Kurses und Anmeldung bei Beate Knecht unter Telefon (0 21 92) 8 31 11. Mit Plakaten wird für die Konzerte geworben. Die Veranstaltung am 22. Februar fällt allerdings aus. (Foto: HC) St. Michael. Die Termine werden in den Mitteilungen für den Seelsorgebereich „An Bröl und Wiehl“ angekündigt. Weitere Informationen zum Förderverein gibt es unter Telefon (0 22 91) 65 62. HC WIPPERFÜRTH. Im Rahmen der Misereor-Fastenaktion besucht Yolanda R. Esguerra am Montag, 2. März, um 10 Uhr das St.-Angela-Gymnasium. Die nationale Koordinatorin der philippinischen Partnerorganisation von Misereor wird über die Situation auf den Philippinen nach dem Taifun Haiyan berichten. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 Freude unterm schiefen Turm Die KG Rot-Weiß St. Michael seit 25 Jahren im Bürgerzentrum OPLADEN. „Himmlisch jeck“ geht es zu, wenn am Karnevalssonntag, 15. Februar, Stadtdechant Heinz-Peter Teller um 11.15 Uhr die Messe im Karnevalszelt auf dem Marktplatz feiert. Musikalisch gestaltet wird sie von Johannes Brüls und Band. BERGISCH GLADBACH. Es ist eine liebgewordene Tradition, dass das Bergisch Gladbacher Dreigestirn vor den tollen Tagen einen Abstecher in die Domstadt macht, um den für die Region zuständigen Weihbischof zu besuchen. So residierten Prinz Peter IV. (Pielka), Bauer Rolf (Rodenbach) und Jungfrau Corinna (Appolt) jetzt für einen Vormittag im Büro von Weihbischof Ansgar WERMELSKIRCHEN. Das Pfarrzentrum ist schon lange viel zu klein für die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß St. Michael in Wermelskirchen. Seit 25 Jahren findet die Sitzung „Freude unterm schiefen Turm“ im nahen Bürgerzentrum statt. Auf der über vierstündigen Jubiläumsveranstaltung gab es viel zu lachen und zu schunkeln. Zahlreiche Beiträge kamen aus den (Foto: KL) eigenen Reihen, wie die scharfzüngige Büttenrede von Helga Schröder (rechts) als „Marta van Jestern“. Tolle Häuser lösen Hierarchien auf „Karneval pur“ bei Krankenhaus- und Altenheimmitarbeitern Puff im Kölner Generalvikariat. Unter der Begleitung des Dreigestirns war auch Kreisdechant Norbert Hörter. LEVERKUSEN. Einen Besinnungstag für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veranstaltet das Stadtdekanat Leverkusen am Samstag, 21. Februar, im Pfarrheim St. Remigius. Unter dem Motto „Auf zu den Quellen des Lebens“ gibt es mit verschiedenen Seelsorgerinnen und Seelsorgern Impulse und Gruppenarbeit. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung im Büro des Stadtdekanates unter Telefon (02 14) 4 95 90. LÜTZENKIRCHEN. Der Frage „Leiden – warum? Und wo bleibt dabei Gott?!“ widmet sich Pfarrer Ulrich Sander am Dienstag, 24. Februar, um 20 Uhr beim „Treffpunkt in Maurinus“ im Pfarrsaal St. Maurinus der Gemeinde St. Maurinus und Marien. LEVERKUSEN. Sie träumen von Frieden für alle Jecken, von der freien Hansestadt Opladen und davon, einmal in Kamelle zu baden: die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft „Die 4 tollen Häuser“. Dahinter verbirgt sich ein bunter Zusammenschluss aus Mitarbeitern und deren Angehörigen der Krankenhäuser St. Remigius und St. Josef sowie der Altenheime St. Albertus Magnus und Haus Rheinpark. „Wir leben Kar- neval pur, weil bei uns die Hierarchien aufgelöst sind“, sagt die zweite Vorsitzende, Sonja Wolf. „Da sind gleichberechtigt der Oberarzt und die Krankenschwester dabei, der Techniker und der Pflegedirektor, der Stadtdechant und die Reinigungskraft.“ Ihre Träume müssen die Jecken bis Montag noch „sichtbar machen“, wenn sie als Gruppe im Opladener Rosenmontagszug mitgehen. Dessen Motto „OP – himmlisch jeck“ setzen sie um, indem sie als Schlafmützen gehen mit Kuscheltier im Arm, verrät Wolf. Besonders kuschelig und schon jetzt immer dabei ist das neue Maskottchen der Tollen Häuser: Teddy Raphael. „Namensgeber ist der Erzengel Raphael, der Patron der Kranken ist“, erklärt Anita Nienhaus. „Passend zu unserer Gesellschaft und zu ihrem Motto ,Lachen Gute Stimmung beim Wagenbau – mittendrin das neue Maskottchen der KG „Die 4 tollen ist die beste MediHäuser“, Teddy Raphael. (Foto: KB) zin‘.“KB 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 7/15 | 13. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Reparieren statt neu kaufen EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 Ökumenischer Umweltkreis eröffnet „Repair-Café“ WARTH. Defekte Rauchmelder, eine streikende Falzmaschine, stummer Drucker, ein klappernder Luftentfeuchter – am ersten Öffnungstag des neuen „Repair-Cafés“ herrschte reger Betrieb. In der ersten Stunde wurden schon 15 „Kunden“ gezählt. „Damit haben wir nicht gerechnet“, staunte Wolfgang Rehl, Vorsitzender des Ökumenischen Umweltkreises Hennef. Getreu dem Motto „Gottes Schöpfung – unser Auftrag“ hatte der Umweltkreis, in dem engagierte Christen von Liebfrauen und der Christusgemeinde zusammenarbeiten, schon länger geplant, ein „Repair-Café“ einzurichten. Dort sollten Fachleute kostenlos beraten und helfen, defekte Elektrogeräte mit geringem Aufwand zu reparieren. Jetzt war „Premiere“ im evangelischen Gemeindehaus. Gegen eine Spende reparieren hier jeden dritten Samstag im Monat von 10 bis 14 Uhr Informatiker, Elektromeister, ein Soldat und andere Experten die defekten „Schätzchen“ und lassen die Gäste, die auch zu Kaffee und Kuchen eingeladen sind, gerne mit Hand anlegen und an der Lösung tüfteln. Auf diese Weise wird die Weitergabe von Wissen rund ums Reparieren gefördert und ein nachhaltiger Wirtschaftskreislauf unterstützt. Die TROISDORF. Das ökumenische Filmforum zeigt am Donnerstag, 19. Februar, um 19.30 Uhr in der evangelischen JohannesKirche, Viktoriastraße 1, den Film „Barbara“ von Christian Petzold. Nach dem Film besteht die Möglichkeit zum Gespräch. Hochbetrieb herrschte im „Repair-Café“. (Foto: CG) ersten Kunden waren glücklich mit den Resultaten. Wenn demnächst im Haushalt wieder ein Gerät streikt, wissen sie sich entweder schon selbst zu helfen oder sie stehen beim nächsten Mal, am 21. Februar, wieder vor den Experten des „Repair-Cafés“ CG Mit dem Dom durchs Dorf Ministranten präsentieren sich im perfekten Kostüm MUCH. Mit Banner und Weihrauchfass werden am Rosenmontag Pfarrer Josef Gerards, Kaplan Mathew Roji, Diakon Guido Hagedorn und die Mucher Ministranten mit dem „Mucher Dom“ durchs Dorf ziehen. Zum dritten Mal nehmen sie so als „Mucher Dom-Garde“ am Karnevalszug teil. Vor vier Jahren kam bei den Ministranten der Wunsch auf, sich am Rosenmontagszug zu beteiligen. Damals verkleideten sie sich als Kirchtürme, im Jahr danach als Piraten. Und dann kam bei der Rom-Wallfahrt beim Anblick der Schweizer Garde die Idee: „Das wollen wir auch.“ Doch zunächst erlaubte die knappe Kasse nur selbst gefertigte Pappmaché-Helme und braune Kutten, mit denen die Gardisten eher Kreuzrittern glichen. In Kooperation mit den Dattenfelder Ministranten wurde auf einem Karnevalswagen ein einfacher „Dom“ gebaut. Damit zogen die etwa 30 DomGardisten durchs Dorf; am Veilchendienstag fuhr der leicht veränderte Dom dann im Dattenfelder Zug. Von Jahr zu Jahr wurden Dom und Gardisten verschönert. In diesem Jahr ist ihr Kostüm nun perfekt. CG Die erste „Mucher Dom-Garde“ erinnerte in ihren Kostümen 2012 noch an Kreuzritter, und der „Dom“ befand sich damals noch im Rohbau. (Archivfoto: CG) 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 NIEDERPLEIS. Zum kreativen Schreiben unter Anleitung von Dr. Georg Schwikart lädt die Frauengemeinschaft (kfd) St. Martinus alle interessierten Frauen ein. Die Schreibwerkstatt findet am Samstag, 28. Februar, von 14 bis 18 Uhr im Pfarrsaal St. Martinus, Friedhofstraße 1, statt. Anmeldung bis 20. Februar unter Telefon (0 22 41) 33 13 51. OBERPLEIS. Zu ihrem „Feldkaplan“ ernennen die Blau-Weißen Funken der Narrenzunft Pfarrer Markus Hoitz (Foto) am Sonntag, 15. Februar, nach der 11.30Uhr-Messe mit dem Prinzenpaar. Der neue Feldgeistliche erhält einen Funkenhut und eine Uniform, die er bei verschiedenen Veranstaltungen tragen sollte. Nach Pfarrer Willi Müller und Pfarrer Dirk Baumhof ist Pfarrer Hoitz der dritte Seelsorger, dem dieses Ehrenamt im Traditions-Corps übertragen wird. HANGELAR. Zum Fischessen im Pfarrheim lädt der Förderverein St. Anna am Aschermittwoch, 18. Februar, im Anschluss an die um 19 Uhr beginnende Messe ein. Anmeldungen unter Telefon (0 22 41) 2 89 00 . SIEGBURG. „Böse“ ist der zweite „Literatur-Abend im „Café Luise“ überschrieben, zu dem der Katholische Gefängnisverein Siegburg Interessierte am Freitag, 13. März, um 19.30 Uhr einlädt. Rüdiger Kaun, ehrenamtlicher Mitarbeiter, und Werner Kaser, Gefängnisseelsorger, lesen und kommentieren in der Luisenstraße 90 Kriminalgeschichten aus der JVA Siegburg. Ziel der Veranstaltungen ist es, Literatur vorzustellen, die in der JVA oder für die dort „einsitzenden“ Bewohner entstanden ist und so die „Lebenswelt Gefängnis“ erfahrbar zu machen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BLEIBACH-HARDT. „Ich will das Morgenrot wecken – David wird König“ lautet der Titel des Musicals, das der Kinder- und Jugendchor des Seelsorgebereiches unter Leitung von Seelsorgebereichsmusikerin Julia Wunsch aufführt. Die Vorstellung findet im Jugendheim Heilig Kreuz in Kreuzweingarten, Weingartenstraße 14, am Sonntag, 22. Februar, um 15 Uhr statt. ERFTMÜHLENBACH. Den jährlichen Einkehr- und Besinnungstag für Männer veranstaltet die Gemeinschaft Katholischer Männer im Erzbistum Köln am Samstag, 7. März, von 10 Uhr bis 18 Uhr im Pfarrheim in Kuchenheim, Schallenbergstraße (hinter der Pfarrkirche). Unter dem Thema „Ökumene – eine Notwendigkeit für viele Christen, aber auch eine Herausforderung“ referiert Daniel Weisser von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Begleitet werden die Teilnehmer von Pfarrer Gerhard Wehling und Fabian Apel vom Katholischen Bildungswerk. Informationen und Anmeldung bis 25. Februar bei Karl-Peter Lichtenthäler unter Telefon (0 22 51) 5 33 30. ALFTER. Der Kinder- und Jugendtreff JumP und das Kinder- und Jugendcafé Kick bieten vom 6. bis zum 10. Juli eine Freizeit für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren an. Ziel ist die Jugendherberge am Sorpesee. Nähere Informationen und Anmeldung im Internet. ➔ www.kickjump.de WALBERBERG. Eine Reise nach Südengland vom 26. Juli bis zum 1. August organisiert der Pfarrausschuss St. Walburga. Dabei wandeln die Teilnehmer auf den Spuren ihrer Pfarrpatronin. Auf dem Programm stehen die Kathedralstädte Winchester, Salisbury und Canterbury. Informationen im Pfarrbüro unter Telefon (0 22 27) 33 37 oder bei Hans Dieter Wirtz unter Telefon (0 22 27) 8 13 59. RHEINBACH. Zu einer „Nacht der Kirchen“ lädt der ökumenische Arbeitskreis am Samstag, 28. Februar, von 19 bis 23 Uhr ein. An verschiedenen Orten werden Musik, Vorträge, Gespräche und Imbisse angeboten. Das ausführliche Programm gibt es im Internet. ➔ www.katholische-kirche-rheinbach.de „Gerechter unter den Völkern“ Dechant Joseph Emonds posthum geehrt KIRCHHEIM. Als „Gerechter unter den Völkern“ hat der Staat Israel Dechant Joseph Emonds (1898-1975) posthum geehrt. In Berlin verlieh der israelische Botschafter im Namen der Institution Yad Vashem (hebräisch für „Denkmal und Name“), der „Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust“, die Auszeichnung. Während des NS- Joseph Emonds mit seinem Kater Carlo 1967 vor dem Pfarrhaus in Kirchheim; (Archivfoto: Privat) Regimes hatte Emonds Juden die Flucht ermöglicht und wurde wegen seiner Kritik am Nationalsozialismus von der Gestapo systematisch beschattet und 1938 von Essen nach Kirchheim versetzt. Hier war er bis zu seinem Tod als Pfarrer tätig und darüber hinaus als Dechant des damaligen Dekanates Bad Münstereifel. Auch von Kirchheim aus verhinderte er die Ergreifung Verfolgter und vieler katholischer Geistlicher, im Pfarrhaus selbst versteckte er Juden. Nach dem Krieg engagierte sich Emonds als Mitglied der Friedensbewegung. Der israelische Ehrentitel für Zivilcourage und Mut wurde unter anderem ermöglicht durch das in mehr als 30 Jahren zusammengetragene und zum Teil publizierte Forschungsmaterial des Regionalhistorikers Hans-Dieter Arntz. In Emonds’ Geburtsstadt Erkelenz, in der er auch beerdigt ist, wurde jetzt mit der Benennung einer Straße in „Joseph-Emonds-Hof“ des Geistlichen gedacht. Der Kirchenvorstand der Gemeinde St. Martinus Kirchheim nimmt die Ehrung zum Anlass, eine Gedenktafel am ehemaligen Pfarrhaus in der Geschwister-Burch-Straße 2a anzubringen. Vorgesehen ist dies für den 22. März bei der traditionellen Sternwanderung des Seelsorgebereiches Erftmühlenbach. AK Vor Einsturz bewahrt Historische Stützbalken des Klausenhäuschens durchgefault WITTERSCHLICK. Es hätte nicht mehr lange gedauert, dann wäre die Marienkapelle „Klausenhäuschen“ zumindest teilweise eingestürzt. Dessen waren sich einige Mitglieder des Kirchenvorstandes von St. Lambertus sicher, als sie entdeckten, dass die historischen Stützbalken der Fachwerkkonstruktion durchgefault waren. In Absprache mit der Denkmalschutzbehörde wurde das morsche Fachwerk entfernt und die Wände mit Feldbrandsteinen neu aufgemauert. Die barocke Deckenkonstruktion konnte erhalten und von einer Spezialfirma saniert werden. Noch fehlt das eiserne Kreuz auf dem Dach der Wallfahrtskapelle. Es war ebenfalls reparaturbedürftig, wie der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Dr. Manfred Braun, erläuterte. In Kürze soll es wieder das Schieferdach zieren. Das Erzbistum Köln beteiligte sich mit 70 Prozent an den Restaurierungskosten von 50 000 Euro. Den Rest trägt die Pfarrgemeinde St. Lambertus. Hier registrierte Braun eine große Hilfsbereitschaft. Über 3500 Euro kamen durch kleinere Einzelspenden zusammen. Den größten Beitrag in Höhe von 1634 Euro „ersangen“ die Mitglieder des Männergesangvereins „Rheingold“ und des 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die restaurierte Marienkapelle. (Foto: ES) Kirchenchores mit Unterstützung des evangelischen Posaunenchors „Green Horns“ bei einem Benefizkonzert. Die Kapelle wurde 1673 unter Pfarrer Peter Andreas Wambosius errichtet. Offiziell wiedereröffnet wird das Klausenhäuschen Anfang des Marienmonats Mai mit einer Prozession und einem Gottesdienst. ES Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Heilende Erinnerung Film, Gespräch und Schreibwerkstatt zu Kriegstraumata BONN. In den vergangenen Jahren hat die Familienbildungsstätte (fbs) Bonn, Lennéstraße 5, viele Angebote gemacht, die die seelischen Langzeitfolgen des Zweiten Weltkrieges in den Mittelpunkt gerückt haben. Vor allem der Offene Gesprächskreis „Was vom Krieg übrig blieb“ unter der Leitung von Monika Winkelmann, der sich an Kriegskinder und Kriegsenkel richtet, ist neben Einzelveranstaltungen eine Konstante, die seit Jahren vielen Betroffenen Entlastung bringt. Nun wird der Dokumentar- film „Wir Kriegskinder – Wie die Angst in uns weiterlebt“ gezeigt mit der anschließenden Gelegenheit zum Gespräch mit der Filmemacherin Dorothe Dörholt. Die Autorin geht in dem Film in eindringlichen Gesprächen mit Betroffenen der Frage nach, wie die grausamen Erfahrungen von Flucht und Vertreibung die deutsche Psyche und die Beziehungen in den Familien sowie zwischen den Generationen geprägt haben. Als Diplom-Psychologin zeigt sie aber auch Wege zur Überwindung der Kriegstraumata. Interessierte haben im Anschluss daran zusätzlich die Möglichkeit, ihre Eindrücke in einer Schreibwerkstatt kreativ umzusetzen. Film und Gespräch sind am Freitag, 20. Februar, von 15 bis 17.15 Uhr. Die Schreibwerkstatt folgt an dem Tag von 18.30 bis 20 Uhr und wird am Samstag, 21. Februar, von 10 bis 14 Uhr Im Rahmen eines Projektes besuchten Schüler des Beethovengymnasiums den Gesprächskreis fortgesetzt. Anmeldung für Kriegskinder und Kriegsenkel in der Familienbildungsstätte und suchten den Austausch unter Telefon (02 28) mit ihrer Großelterngeneration über deren Kriegserlebnisse. (Foto: BBW) 94 49 00. BBW Flönz, Kölsch und 46 Frauen „Überlebenskorb“ aus der rheinischen Heimat für den Bischof SWISTTAL. Ein Besuch bei Bischof Heiner den. Koch sieht die Gemeinden wachsen und Koch in Dresden war der Höhepunkt einer Rei- hat auch junge Männer, die sich für das Priesse der Frauengemeinschaft (kfd) St. Petrus und teramt interessieren. Berührt von den SchildePaulus nach Sachsen. 46 Mitglieder aus Oden- rungen bedankten sich Barbara Hölscher und dorf, Essig und Ludendorf erfuhren von dem Anne Klein für die Gruppe mit einem „Überleehemaligen Kölner Weihbischof viel über seine benskorb“ aus der Heimat – mit Flönz, Kölsch neue Tätigkeit in der Diaspora. Es gebe schon und Spezialitäten aus dem Vorgebirge. ES Schwierigkeiten, in einer Region mit nur vier Prozent Katholiken und 83 Prozent Ungetauften den Glauben weiterzugeben. Der Bischof von Dresden und Meißen berichtete aber auch von vollen Kirchen und Kindergartenkindern, die den Glauben mit Herzblut leben. Viele Firmlinge nähmen weite Wege zum Unterricht in Kauf, und es gebe Familien, die bei einer Mahlzeit von ihren Jüngsten mit einem Barbara Hölscher (links) und Anne Klein überreichten Dr. Heiner Koch einen (Foto: Privat) Gebet überrascht wür- „Überlebenskorb“ mit rheinischen Spezialitäten. 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN. Auch in diesem Jahr bedachte das Bonner Prinzenpaar den Familienfonds von Caritas und Diakonie „Robin Good“ mit einer Spende. Wie schon in den Jahren zuvor freuten sich Caritasvorstand Karl Wilhelm Starcke (Foto, von links), Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider und Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher über den Erlös von über 1000 Euro aus der Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes zum Sessionsauftakt im Bonner Münster. „Robin Good“ hilft schnell und unbürokratisch Familien in Not. BONN. „Heilsames Schreiben mit der Bibel“ – das ist eines der neuen Angebote, die das Geistliche Zentrum St. Petrus Interessierten einmal monatlich, jeweils samstags von 10 bis 13 Uhr, macht. Es startet am 21. Februar. Weitere Termine mit der Referentin Eva-Maria Hinkes sind am 14. März, 25. April, 16. Mai und 13. Juni. Die Veranstaltungen können einzeln besucht werden. Anmeldung unter Telefon (02 28) 25 50 71. BONN. Nach Karneval bietet das Familienzentrum St. Petrus zwei Gitarrenkurse für Anfänger ohne Vorkenntnisse an. Sie umfassen jeweils sechs Abende und finden im Gemeindesaal St. Joseph, Kaiser-Karl-Ring 2, statt. Start ist am Mittwoch, 18. Februar, beziehungsweise am Donnerstag, 19. Februar, jeweils um 20 Uhr. Anmeldung unter Telefon (02 28) 96 39 99 09. MECKENHEIM. „Glaube und Kirche in Ghana und bei uns – Anstöße zum gegenseitigen Lernen“ ist ein Vortrag überschrieben, den der Steyler Missionar Pater Gerald Tanye am Dienstag, 24. Februar, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Johannes an der Adolf-KolpingStraße hält. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] PULHEIM. Ein Orgelkonzert findet am Donnerstag, 19. Februar, um 20 Uhr in der Abteikirche St. Nikolaus statt. Przemysaw Kapitua, Domorganist in Warschau, spielt Werke von Johann Sebastian Bach, Vincenzo Petrali, Padre Davide da Bergamo und anderen. Kostenpflichtige Eintrittskarten gibt es um 19.30 Uhr an der Abendkasse. RHEIN-ERFT-KREIS. Im Alter von 86 Jahren ist Pfarrer Leon Wasilewski verstorben. Wasilewski wurde in Radliczyce in Polen geboren und am 20. Juni 1954 für das Bistum Wloclawek in Polen zum Priester geweiht. 1964 begann er als Kaplan zur Aushilfe seinen Dienst in der Gemeinde St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen. Anschließend wurde er 1970 zum Pfarrverweser an St. Cosmas und Damian in Bergheim-Glesch eingesetzt, wo er ab 1979 als Pfarrer wirkte. Des Weiteren wurde er 1983 zum Vicarius adjutor in temporalibus et spiritualibus in Elsdorf und 1985 zum Dekanatsfrauenseelsorger im Dekanat Bergheim ernannt. Im Jahr 1995 ging Wasilewski in den Ruhestand. Seit Ende 2005 war er als Hausgeistlicher bei den KlarissenKapuzinerinnen in Erftstadt-Liblar tätig. Zuletzt lebte er in Heimbach. Exequien und Beisetzung haben bereits in Polen stattgefunden. BRÜHL. Die Ausstellung „Himmelwärts“ ist von Sonntag, 22. Februar, bis Sonntag, 8. März, im Begegnungszentrum „MargaretaS“ zu sehen. Die Fotodesignerin Doris Hüser hat für die Präsentation Decken und Gewölbe von historischen und zeitgenössischen Kirchen fotografiert. An den Vormittagen in der Woche haben Schulklassen, Kindergärten oder andere Institutionen die Möglichkeit, eine Führung durch die Ausstellung zu erhalten. Am Freitag, 27. Februar, findet zudem ab 19 Uhr, ebenfalls im Begegnungszentrum „MargaretaS“, ein Abend mit Musik, Literatur, Imbiss und Film unter dem Titel „Jenseits der Gewölbe“ statt. Der Astronaut Gerhard Thiele wird als Gesprächspartner bei der Veranstaltung dabei sein. Suche nach dem Sinn des Lebens Angebot: „Ökumenische Exerzitien im Alltag“ BEDBURG-KASTER. Pfarrvikar Gerhard Dane veranstaltet „Ökumenische Exerzitien im Alltag“. Hierbei handelt es sich um Übungen, um im täglichen Leben die Gegenwart Gottes und sein Wirken zu entdecken und das konkrete Leben auf ihn hin zu ordnen. Dazu wird die Bereitschaft benötigt, eine tägliche Zeit des Betens und der Besinnung – etwa 30 Minuten – aufzubringen, sowie mithilfe von Anregungen während des Tages zu üben. Außerdem werden jeden Samstag vom 28. Februar bis 28. März von jeweils 10 bis 12 Uhr gemeinsame Treffen stattfinden. Dabei soll gemeinsam Stille gehalten und gebetet werden. Außerdem gibt es in kleinen Gruppen die Möglichkeit zum Austausch von Fragen, Schwierigkeiten, Erfahrungen und Entdeckungen. Besondere Einbindung in die Zusammen- künfte soll das Leben von Teresa von Avila erhalten, deren 500. Geburtstag 2015 gefeiert wird. Sie war durch die Jahrhunderte hinweg für viele Menschen eine Lehrerin bei der Suche nach dem Sinn des Lebens. Bei Pfarrvikar Gerhard den Exerzitien sollen sich Dane lädt ein. die Besucher von „dieser (Foto: BB) Lebensmeisterin an die Hand nehmen lassen“, so Dane. Die Treffen finden in der Stiftung Hambloch, St.-Rochus-Straße 11, statt. Anmeldungen nimmt bis Dienstag, 24. Februar, das Pastoralbüro Kaster unter Telefon (0 22 72) 25 72 entgegen. Die Teilnahme ist kostenlos. BB Aufgebrachte Stimmung Solidarisierungsgottesdienst und Schweigemarsch ERFTSTADT. Viele Erftstädter zogen vergangenen Sonntag mit einem Schweigemarsch durch die Stadt. Damit und mit einem Solidarisierungsgottesdienst wollten sie für den entpflichteten Pfarrer Winfried Jansen eintreten. Jansen wurde vergangene Woche vom Erzbischof aufgrund einer „sexuellen Grenzverletzung“ beurlaubt, welche er vor knapp 40 Jahren begangen haben soll (die Kirchenzeitung berichtete). Die mehreren hundert Teilnehmer des Schweigemarsches zogen von der St.-Michael-Kirche in Erftstadt-Blessem zur St.-AlbanKirche in Erftstadt-Liblar und von dort zur St.Barbara-Kirche, ebenfalls in Erftstadt-Liblar, um dort den Gottesdienst zu feiern, in dem 60 Messdiener aktiv waren. Pfarrer Wilhelm Hö- sen sagte in seiner Predigt, dass die Gemeinde zusammenhalten und die Sendung Jesu Christi nicht aufgeben solle. Des Weiteren betonte er, dass man als Mitglied der Gemeinde „traurig und böse“ sein dürfe, aber nicht „resignieren“ solle. Ebenfalls anwesend bei dem Gottesdienst war Kreisdechant Achim Brennecke als Vertreter des Erzbischofs. Er sprach von einer Situation, die „schwierig zu verarbeiten“ sei. Er vermittelte die Nachricht des Erzbischofs, dass es wichtig sei, in der Gemeinde zusammenzubleiben. Die Besucher des Gottesdienstes ließen Brennecke ihren Unmut über die Beurlaubung spüren und unterbrachen das Schlusswort des Kreisdechanten mit aufgebrachten Aussagen und Fragen. BB Mehrere hundert Menschen nahmen am Schweigemarsch in Erftstadt teil. 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: BB) Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Hilfen aus einer Hand KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 SKM-Vorstand Wolfgang Scheiblich geht in den Ruhestand KÖLN. Seinem unermüdlichen Einsatz hat Köln einen starken Hilfeverbund für Drogenabhängige und Aids-Kranke zu verdanken. Weiter setzte sich Wolfgang Scheiblich für Hilfen für Menschen ein, die ausgegrenzt sind – er hatte die Wohnunglosen und psychisch kranken Männer und Frauen dieser Stadt immer im Blick. Jetzt ist der Geschäftsführer des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) in den Ruhestand gegangen. Als junger Theologe und Student der Sozialarbeit trat Scheiblich 1974 dem SKM bei und leitete ihn zum Schluss als Geschäftsführer. Zum neuen Sprecher des Vorstandes wurde der 38-jährige Politologe Markus Peters ernannt. Auch ihm ist es wichtig, dass der Verein Hilfen „aus einer Hand“ anbieten könne: etwa die Notschlafstelle, die Therapieangebote oder die Schuldner- und Familienberatung sowie die Winterhilfe. „Uns ist die Beratung der kurzen Wege wichtig“, so Scheiblich. Stolz ist er auch auf dem Aufbau der sechs Jugendzentren samt den mobilen Einheiten in sozialen Brennpunkten. Mit Sorge schaut der 65-Jährige auf die zunehmende „Armut und Verelendung“ in Köln, denn immer mehr Menschen können von einem VollVerabschiedet: SKM- zeitjob nicht mehr leben. Vorstand Wolfgang Peters war sieben JahScheiblich. re lang ehrenamtlicher (Foto: Boecker) Stadtvorsitzender des Bundes der katholischen Jugend (BDKJ) und gehörte dem Katholikenausschuss an. Seit 2004 war er in unterschiedlichen Positionen des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) tätig, zuletzt als Leiter der Verbandsentwicklung in der Bundeszentrale in Kalk. Für die Zukunft will sich der SKM mit seinen 560 Mitarbeitern verstärkt den Hilfen für Flüchtlinge widmen. Der Verein betreibt drei neue Flüchtlingsheime in Blumenberg, Worringen und Longerich. RUM Senf dazugegeben Kolping-Bildungsstätte feiert 25-jähriges Bestehen MÜLHEIM. Zum Abschluss der Feier bekam jeder Gast noch eine kleine Geschenktüte überreicht. Darin zu finden waren eine Geschmacksprobe Basilikum-Knoblauch-Salz und ein Glas mit Apfel-Meerrettich-Senf. Diese feinen Sachen wurden überreicht zum 25-jährigen Bestehen der Kolping-Bildungsstätte. Die Köstlichkeiten wurden hergestellt von den Jugendlichen, die sich beispielsweise in den Bereichen Hotel/ Gaststätten und Hauswirtschaft auf das Berufsleben vorbereiten. 48 Jugendliche erhalten beim Kolping-Bildungswerk eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme. Vielen von ihnen ist ein direkter Übergang von der Schule ins Berufsleben nicht möglich. Der Leiter der Bildungsstätte, Werner Volkmar, erläuterte: „Bei uns werden die Jugendlichen professionell ins Arbeitsleben begleitet.“ Sie lernen ihre Talente kennen und ihre Potenziale auszuschöpfen. In den Berufsbereichen Bautechnik, Gartenbau, Lager und Handel sowie Hauswirtschaft und Gastronomie werden die Jugendlichen praktisch und theoretisch qualifiziert. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit werden diese Lehrgänge für die Förderschüler angeboten. In Praktika in den Betrieben werden die erworbenen Kenntnisse stabilisiert und vertieft. Sind diese Praktika erfolgreich, besteht die Möglichkeit einer Ausbildung. Die Mitarbeiter der Kolping-Bildungsstätte sind ständige Ansprechpartner und helfen 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 LINDENTHAL. Bei einer speziellen Zertifizierung (nach der Norm DIN ISO 9001) wurde das Malteser-Krankenhaus St. Hildegardis geprüft. Damit kann die Klinik ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem vorweisen. Das Ergebnis: Das Krankenhaus entspricht in allen Kriterien den Normvorgaben. Für die Zertifizierung wurden alle Bereiche des Hauses von einer unabhängigen Institution auf „Herz und Nieren“ gecheckt. Für die Patienten bietet die Zertifizierung den Vorteil, dass sie Sicherheit darüber haben, in einem strukturiert arbeitenden und regelmäßig kontrollierten Krankenhaus behandelt zu werden. KÖLN. Für Näherinnen bietet die dritte Stoffbörse des Familienforums Agnesviertel, Weißenburgstraße 14, eine gute Gelegenheit, ihre übriggebliebenen Stoffe zu verkaufen und neue zu erwerben. Am Samstag, 7. März, von 14 bis 17 Uhr öffnet die Börse. Interessenten, die Stoffe anbieten möchten, nehmen Kontakt auf zur Absprache eines Abgabetermins unter Telefon (02 21) 7 75 34 60. Die Initiative „Guter Start mit Baby“ der Katholischen Familienbildung erhält 20 Prozent des Erlöses. KÖLN. Am Karnevalssamstag, 14. Februar, um 18 Uhr sind kostümierte Jecke nach St. Aposteln eingeladen. Dort findet eine Messe in kölscher Mundart mit Pfarrer Michael Eschweiler statt. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Mundartchor „CantaColoniaEnZintApostele“ unter der Leitung von Sabine Falter. Nach dem Gottesdienst geht das karnevalistische Treiben in der Aula bei freiem Eintritt und Live-Musik weiter. In der Küche sorgten Ausbilder Ralf-Peter Lembke (Mitte) und Ralf Mechlinski (links) mit Lehrling Amir Sharafi für den guten Geschmack. (Foto: RUM) intensiv bei der Praktikums- oder Arbeitsplatzsuche mit. Am Jubiläumstag hatten die Besucher die Gelegenheit, die verschiedenen Berufsfelder kennenzulernen und den Jungen und Mädchen bei der Arbeit zuzuschauen. Unter anderem sorgte ein Küchenteam für köstliche Leckereien. RUM KÖLN. Zu einem Chorprojekt lädt der Kirchenchor St. Severin ein. Am Ostersonntag, 5. April, soll um 11 Uhr in St. Maternus die Messe des ungarischen Komponisten Lajos Bárdos aufgeführt werden. Die Messe eignet sich auch für weniger erfahrene Sänger. Geprobt wird in den kommenden Wochen montags um 20 Uhr im Pfarrheim St. Severin. Anmeldung bei Gerd Schmidt unter [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 BERICHT „Ich bin doch mehr als Abt“ Benedikt Müntnich war zwölf Jahre Abt in Maria Laach / Jetzt ist er Seelsorger in Eibingen I m Exil ist er nicht, obwohl er sein Kloster verlassen musste, nach 40 Jahren. Zwölf Jahre davon war Benedikt Müntnich Abt der Benediktiner von Maria Laach. Dann wurde er nicht wiedergewählt. Jetzt ist er Gast und Mitbruder in der Abtei St. Hildegard, dem Benediktinerinnenkloster in Rüdesheim-Eibingen. Er hat Zeit. Auch für ein Gespräch übers Scheitern. Abt Benedikt – ja, diese Ansprache ist immer noch richtig – kommt mit freundlichem Lächeln die schwere Eichentreppe herunter. Er ist groß und sehr schmal, das schwarze Benediktinergewand scheint für ihn erfunden. In Rüdesheim ist er jetzt wieder am Fluss, in den Weinbergen. Das findet er schön, denn er kommt aus der Landwirtschaft, sein Vater ein Winzer an der Mosel. Sechs Geschwister hat Müntnich, der 62 Jahre alt ist und von Kindheit an „religiös viel mitbekommen“ hat: „Man hat das eingeatmet.“ An diese Prägung muss er jetzt manchmal denken. Als Kind hat er gelernt: „Vertrauen dem Leben gegenüber, und dass es bei allem Schweren letztlich gut werden muss.“ Diese Überzeugung kann er jetzt gebrauchen. Denn der Abt ist gescheitert. Nach zwölf Jahren hatte er sich zur Wiederwahl gestellt, doch die Mitbrüder in Maria Laach wollten ihn nicht mehr – als Abt. Eine Personalie, die viel Aufmerksamkeit erzeugt hat. Zum ersten Mal in 900 Jahren Laacher Klostergeschichte hat die Gemeinschaft keinen Abt. Die Patres wählten Pater Dr. Albert Sieger zum Oberen, allerdings nur für drei Jahre als Administrator. Für Müntnich hat die Nicht-Wahl tiefgreifende Konsequenzen. Denn er musste sein Kloster verlassen, in dem er seit 40 Jahren lebt. So sehen es die Regeln vor, damit sein Nachfolger unbeeinflusst einen neuen, seinen Weg gehen kann. Müntnich nennt das „eine vernünftige Rege- Benedikt Müntnich: Ich gehöre zu Maria Laach. Benedikt Müntnich, der ehemalige Abt von Maria Laach. lung“. Und er sucht eine Haltung zu dem, was sie ihm abverlangt. „Die Frage ist, wie gehe ich damit um? Erleide ich etwas, oder bleibe ich Herr der Situation?“. Das Wort „scheitern“ wendet er auf sich nicht an. Schmerzhaft sei diese Entscheidung für ihn gewesen, eine Enttäuschung. Ein Einschnitt. Ja, und er hat geweint. Und es gab auch einen kurzen Entzug. Denn er hatte sich daran gewöhnt, dass sein Telefon dauernd klingelt, dass er dauernd gefragt war, dauernd Entscheidungen treffen musste. Und plötzlich war es vorbei: „Das ist dann schon auch eine Erleichterung und eine Befreiung.“ Das hat auch etwas Schönes für ihn. Es ist eine „Chance, nochmal zum Wesentlichen vorzustoßen“. Für das Kommende – Ja Als er in dieser kritischen Situation war, hat ihm einer eine Karte geschickt mit den Worten von Dag Hammarskjöld: „Für das Vergangene – Dank. Für das Kommende – Ja!“. Die Karte hat er bei sich in seinem neuen Zimmer aufgestellt, das ihm seine Gastgeberinnen, die Benediktinnerinnen in Rüdesheim-Eibingen, zur Verfügung gestellt haben. Hammarskjölds Worte und dessen Haltung findet er gut. „Es waren zwölf sehr erfüllte Jahre, in denen ich viel bewirken konnte, viel Schönes erlebt habe, beschenkt wurde – das bleibt“, sagt Benedikt Müntnich. Er hat sein Leitwort „Gott dienen“ so verstanden, dass Gott in den Menschen gedient wird: Ein Kloster sei keine Insel, keine Burg mit hohen Mauern. Sondern ein Ort für viele, nicht nur für die Gemeinschaft der 45 Ordensleute. Er hat das Kloster gastfreundlicher gemacht, das Gästehaus saniert, andere Baumaßnahmen veranlasst. Ein Freundeskreis der Abtei wurde 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de gegründet, an der Spitze der ehemalige Finanzminister von Rheinland-Pfalz, Gernot Mittler. Auch im Zusammenspiel mit den Wirtschaftsbetrieben mit den rund 220 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Klosters setzte der Abt auf externen Sachverstand. Öffnung muss seiner Meinung nach aber auch Grenzen haben, die Ordensleute müssen ihren eigenen Raum behalten. Wieviel Öffnung ist gut, ab wann verliert die Gemeinschaft? Darüber kam es in Maria Laach zu Auseinandersetzungen. Benedikt sagt sich, dass er etwas versucht, etwas riskiert und getan hat. Sicher habe er Fehler gemacht. Aber zum christlichen Leben gehöre der Mut, Fehler zu machen und sich zu irren: „Christliches Leben ist etwas Risikofreudiges.“ Und jetzt trägt er die Folgen seiner Entscheidungen. Leicht ist das nicht, denn der Abt ist mehr als ein Oberer, er ist ein Vater. Ihm ist umfassende Leitung anvertraut, vor allem geistliche. Beauftragung und Segnung als Abt reichen für ihn tief, so tief, dass er sie nicht verliert, auch wenn er jetzt eine Zeitlang von seinen Mitbrüdern getrennt ist. Sein Abtskreuz und seinen Ring, Geschenke seiner Familie und seiner Freunde, behält er, wird sie bei feierlichen Gelegenheiten tragen. Weil er seine Vaterrolle als Dienst ansieht, hatte er auch keinen „Wahlkampf“ gemacht: „Ich kämpfe doch nicht um ein geistliches Amt!“ Der Abt wirkt ganz ruhig und im Reinen mit sich. Müsste er nicht trauriger sein, aufgewühlter, enttäuschter? Da lacht er. Eine solche „weltliche Betrachtungsweise“ lehnt er ab. Aufstieg und Karriere, und wenn das nicht klappt, scheitert das Leben – so sieht er das nicht: „Das ist zu kurz für den Glauben! Ich bin doch mehr als Abt!“, ruft er. Menschsein erschöpfe sich nie in einer Position. Der Wert eines Menschen hänge davon nicht ab. In Rüdesheim-Eibingen bei den Benediktinerinnen ist es die große Offenheit, „die schöne Erfahrung, so liebevoll aufgenommen zu werden“. Er war den Benediktinerinnen schon seit 30 Jahren verbunden, sie haben den Vorschlag gemacht, dass er zu ihnen kommt. Seine Hauptaufgabe ist es jetzt, Seelsorger für die Schwestern zu sein. Nach Rücksprache mit der Limburger Bistumsleitung hilft er auch in der Seelsorge der Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau. Vermisst er nichts? Doch, sein Gartenstück vermisst er. In Maria Laach hatte er immer, wenn es ihm zu viel wurde, seine Gummistiefel angezogen und im Garten gearbeitet. Aber Land genug gibt es auch in Rüdesheim. Benedikt glaubt, dass er länger als das vorgesehene halbe Jahr von Maria Laach weg sein wird: „Aber lassen wir den Zeitpunkt mal offen.“ Für ihn ist wichtig: Er gehört zu Maria Laach. DarRuth Lehnen an ändert sich nichts. Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Hilfen für ein aktives Leben Gesundheitstag im Haus Horst informiert über Angebote H aus Horst ermöglicht Seniorinnen und Senioren seit mehr als drei Jahrzehnten ein aktives und selbstbestimmtes Leben in Sicherheit. Zum Selbstverständnis des Hauses gehören auch die zahlreichen Angebote zur Gesundheit. Ein Arzt bietet Sprechzeiten in eigenen Räumen im Haus an. Dazu kommen naturheilkundliche Angebote, physiotherapeutische Anwendungen und ein umfangreiches Kursangebot nicht nur im Bereich Bewegung. Im Mittelpunkt stehen Hilfen, die die Bewohner bei altersbedingten Einschränkungen unterstützen, weiterhin ein aktives Leben zu führen. Bei aller Vorsorge kann im Alter natürlich auch Pflegebedarf entstehen. Hier stehen der Ambulante Dienst und die Pflegedienstleitung in Haus Horst mit Rat und Tat den Betroffenen und ihren Angehörigen zur Seite. Blutdruck und Blutzucker kontrollieren Die vielfältigen Angebote zur Seniorengesundheit können Besucherinnen und Besucher beim Gesundheitstag in Haus Horst kennenlernen und sich im direkten Gespräch mit den Anbietern informieren. Im weitläufigen Foyer des Hauses erwarten sie zahlreiche Informationsstände. Es gibt zum Beispiel Tipps zur Rückengesundheit, am Stand des hauseigenen Ambulanten Dienstes können Gäste den Blutdruck und auch den Blutzucker kontrollieren lassen. Ein Hörgeräteakustiker informiert in diesem Jahr darüber, welche „unsichtbaren“ Hörgeräte es gibt. Eine Optikerin zeigt Beispiele, wie eine gute Orientierung auch bei nachlassender Sehfähigkeit möglich ist und bietet Sehprüfungen an. Eine Schnupperstunde im Gymnastikraum gibt die Sportlehrerin des Hauses. Die hauseigene Küche präsentiert gemeinsam mit vielfältigen Lieferanten Wissenswertes zur gesunden Ernährung und bietet leckere Kostproben an. Im Rahmen des Gesundheitstages sind Interessier- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 te herzlich dazu eingeladen, sich das Haus und die Wohnungen zeigen zu lassen. Sie können erste persönliche Kontakte mit Mira Siekmann knüpfen, sie betreut die Vermietungen und ist seit vielen Jahren mit den Fragen vertraut, die mit der Entscheidung für eine Wohnung in einem Seniorenwohnstift verbunden sind. Das Seniorenwohnstift Haus Horst in Hilden lädt am Samstag, 28. Februar, 10 bis 16 Uhr zu einem Tag rund um die Seniorengesundheit ein. Zum Konzept des Wohnstifts gehört es, dass die Bewohner nach Möglichkeit bis zuletzt in ihrem neuen Zuhause verbleiben können. Dazu gibt es umfangreiche pflegerische Unterstützung und gute Betreuung. Das Haus arbeitet auch eng mit der Hospizbewegung Hilden zusammen, die an dem Gesundheitstag ebenfalls mit einem Stand vertreten ist und Besucher über ihre Angebote informiert. Gesungen wird oft und gern Abrunden können Interessierte ihre Eindrücke im direkten Gespräch mit Menschen, die bereits in Haus Horst leben. Der Wohnstiftsbeirat ist mit einem eigenen Stand im Foyer vertreten. Er engagiert sich unter anderem sehr für die regelmäßig stattfindenden Gottesdienste beider Konfessionen. Ein katholischer Gottesdienst findet zum Beispiel an jedem Freitag im „Raum der Stille“ statt. Die Wohnstiftsleiterin Ute Franke-Hesse eröffnet gemeinsam mit dem Singkreis von Haus Horst den großen Tag am Samstag, 28. Februar, um 10 Uhr im Foyer. Gesungen wird im Wohnstift oft und gern, denn auch Singen hält gesund. Der Gesundheitstag zeigt in vielen Facetten die gute und freundliche Atmosphäre des Wohnstifts Haus Horst. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 LESERFORUM Offen nach oben Sprechen Sie Kirchisch? (Folge 19) – Was heißt eigentlich „Heilig“? H eilig. Ein großes Wort! Ich versuche eine Annäherung und stelle – fast ein wenig verwundert – fest, mit welchem Respekt ich darangehe. Denn ich verorte das Heilige in einer höheren Sphäre, ziemlich weit weg vom Alltäglichen. Da schwingt etwas mit, für das ich viele Worte aufbringe, die es zusammen genommen aber auch nicht erschöpfend beschreiben. Der Versuch bleibt also ganz gewiss nach oben offen. Ja, im wahrsten Sinne des Wortes: nach oben offen. das Sinn? Mit dem Begriff heilig haben wir Menschen in unseren Sprachen und Gefühlswelten einen Gipfel geschaffen, der für sich steht. Es gibt ihn nur so, ohne sein Gegenteil. Die Strahlkraft von heilig kennt keine Schatten. Hier ist nur Licht. Man muss sich in der Welt nicht lange umsehen, um zu erkennen, dass es kein allen Menschen gemeinsames Verständnis von Heil und heilig gibt. Religionen, Kulturen und Individuen sind so verschieden, wie Gott sie gewollt hat. Gerade deshalb geht es nicht ohne das gegenseitige Wissen darum, was anderen heilig ist. Das Heil der Welt? Es liegt, wie ich ganz fest glaube, in der Liebe und im Frieden – und zwar im Großen wie im Kleinen. Wenn wir uns darum alle bemühen, kann schon Vieles heilen. Martina Crone-Erdmann Mehr geht nicht, da ist nichts drüber. Das Heilige: das Aller-allerbeste, das Allerwertvollste. Mehr geht nicht, da ist nichts drüber. Ein fehlerloses Ideal von unerhörter Strahlkraft; ehrwürdig und unantastbar. Die Ehrfurcht davor führt mir vor Augen, wie klein und unbedeutend ich selber bin. Doch diese Erkenntnis hat nichts Schlimmes, und ich bin weit davon entfernt, vor dem Unerreichbaren zu resignieren; ganz im Gegenteil: Eine leise, aber beharrliche Stimme fordert mich auf: „Versuch‘ doch, selber etwas ‚heiliger“ zu werden.“ Dafür schaue ich auch gerne auf Vorbilder – zum Beispiel auf Heilige. Ich bin überzeugt, dass sie in jedem Einzelnen von uns steckt: die Sehnsucht nach dem Idealen, nach dem, was über jeden Zweifel erhaben ist. Die Sehnsucht nach dem heil-Sein. Ich suche mein Heil in Vielem, das mich einem solchen Zustand näherbringen kann und soll. Aber was ist mir heilig? Ohne es abschließend „Mit dem Begriff heilig haben wir Menschen in unseren Sprachen und Gefühlswelten einen Gipfel geschaffen, der für sich steht. Die Strahlkraft von heilig kennt keine Schatten. Hier ist nur Licht.“ (Fotos: Raspels) – und damit auch ausschließend – definieren zu wollen, steht fest: Heilig kann mir nur sein, was mein Herz tief berührt; etwas, das Liebe und Verehrung vereint. Neugierig forsche ich weiter: Gibt es eigentlich das Gegenteil von heilig? „Nicht heilig“, „unheilig“ – sprachlich ist es möglich, aber gibt Welche Gedanken fallen Ihnen zum Wort „Heilig“ ein? Wie würden Sie „Heilig sein“ erklären? Wie benutzen Sie das Wort? Schreiben Sie an Redaktion Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder redaktion@kirchenzeitung-köln.de Unsere Autorin, Dr. Martina CroneErdmann, ehemalige Geschäftsführerin bei IHKvereinigung Düsseldorf, schreibt geistliche Texte. KLEINANZEIGEN 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 BERICHT „Keine Hohlbirnen“ Nahost-Korrespondentin informiert über Islamischen Staat E s war ein Fehler, die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) Ende Juni letzten Jahres nicht ernst zu nehmen, als diese einen als Kalifat bezeichneten Staat ausrief“, so Cornelia Wegerhoff. Die zwischen Köln und Kairo hin und her pendelnde ARDHörfunk-Korrespondentin sprach kürzlich in der Aula des St.-Angela-Gymnasiums in Wipperfürth über die Hintergründe der Ter- eng verbunden mit der Terrorgruppe al Qaida. „Heute ist man sich spinnefeind“, so Wegerhoff. Durch die Ausrufung des Kalifats beanspruche der IS auch die Führung über alle Muslime. Über die Größe der Terrororganisation gibt es nach Wegerhoffs Ausführungen nur ungenaue Angaben. Das US-Außenministerium spreche von etwa 2000 Aktiven, ein Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung von 10 000 bis 15 000 Kämpfern und die Beobachtungstelle für Menschenrechte in London, die in jedem Dorf Informanten habe, gehe von 50 000 Kämpfern aus. Davon seinen etwa 20 000 Mitglieder aus dem Ausland, mehrere Hundert sogar aus Deutschland. Verzweiflung Cornelia Wegerhoff ist ehemalige Schülerin des St.Angela-Gymnasiums in Wipperfürth und heute ARDHörfunk-Korrespondentin in Kairo. (Foto: Klein) rororganisation IS. Die ehemalige Schülerin der erzbischöflichen Schule ist seit 15 Jahren in Ägyptens Hauptstadt ebenso zu Hause wie in Köln. Auch Journalisten hätten die Situation damals falsch eingeschätzt. Wenige Zeilen habe die Meldung über die Gründung des Kalifats umfasst. Sieben Monate später umfasse der IS auf dem Gebiet des Iraks und Syriens eine Größe wie Großbritannien. Enthauptungen, Kreuzigungen und Entführungen seien an der Tagesordnung. Das islamische Recht, die Sharia, sei Grundlage ihres Handelns, das extrem streng am Koran ausgerichtet sei. Einzig US-Präsident Obama habe damals die Gefahr richtig eingeschätzt, so Wegerhoff. Machtanspruch Erstaunt nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass sich die dschihadistisch-salafistische Terrorgruppe bereits 2003 gründete. Die Machtbasis bildete eine Gruppe ehemaliger Offiziere der irakischen Armee. Viele von ihnen seien durch die USA im Südirak inhaftiert gewesen. Die Führungselite war 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 Ziele der Terrorgruppe seien Vertreibung aller Invasoren aus dem Irak und aus Syrien, Friede und Sicherheit durch Ausrufung der Sharia und eine gerechte Verteilung der Ressourcen des Landes an alle Gläubigen. Zu den Ungläubigen zählen nicht nur Juden und Christen, sondern auch Schiiten. Deshalb werden nicht nur Christen getötet und deren Kirchen zerstört, sondern es trifft auch jene Muslime und deren Moscheen, die nicht so streng nach dem Koran leben wie die ISKämpfer. Die Verzweiflung unter den Menschen sei gewaltig. Die Luftschläge der USA und verbündeter arabischer Staaten habe dazu geführt, dass der IS an mehreren Orten auf dem Rückzug sein. Doch Wegerhoff warnt davor, vorschnell von einer schwächelnden Terrororganisation zu sprechen. „Man täusche sich nicht“, so die Journalistin. Der IS sei bestens organisiert und strukturiert und reagiere sehr flexibel auf Veränderungen. Auch wenn sie in ihrer schwarzen Vermummung aussähen wie aus dem Mittelalter, „das sind keine Hohlbirnen“. „Sie haben die modernsten Waffensysteme und bedienen sich modernster Kommunikationsmittel“, so Wegerhoff. Wie es mit dem IS weitergehen wird, kann die ehemalige St.-Angela-Schülerin nicht erklären. „Ich habe aus Kairo keine Wahrsagerkugel mitgebracht“, so Wegerhoff auf eine Frage aus dem Publikum. Sie wisse nur, dass, was unter der Schreckensherrschaft des IS passiere, nicht der Islam sei. Dieser islamistische Terror schockiere auch die Mehrheit der Muslime. Die islamische Welt distanziere sich vom Handeln der Terrorgruppe. „Viele Muslime haben Angst“, sagte WegerSiegbert Klein hoff. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 BERICHT Symbol des Glaubens und der Macht Neues Weltkulturerbe: Schloss Corvey D as ist ein starker Kontrast: hier dunkles Mittelalter, dort strahlender Barock. Ein Bauwerk aus karolingischer Zeit überragt wie ein Fanal einer kaum noch sichtbaren Epoche die umliegende Bausubstanz aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Wer sich dem bei Höxter in Ostwestfalen gelegenen Schloss Corvey nähert, wird das sogenannte Westwerk als Orientierungspunkt schon von Weitem wahrnehmen. Mit zwei Türmen streckt sich dieser gewaltige, wehrhaft wirkende Fassadenvorbau der Kirche in den Himmel. Dieses im Zeitraum von 873 bis 885 errichtete Westwerk, das älteste seiner Art, stand im Zentrum der Bewerbung Corveys um den Titel eines Weltkulturerbes. Auf ihrer diesjährigen Tagung hat die Unesco dem einzigen deutschen Bewerber den begehrten Titel nun zuerkannt. Das Westwerk der ehemaligen Abteikirche ist bis auf wenige Änderungen im Originalzustand erhalten. In späteren Jahrhunderten wurde lediglich erst die Anzahl der Türme von drei auf zwei reduziert und später die verbliebenen mit Turmspitzen verlängert. Das Westwerk ist nicht nur ein Symbol für die Stärke des Glaubens, sondern auch für die Macht der Franken. Es entstand als Konsequenz des von Karl dem Großen erfolgreich geführten Krieges gegen die heidnischen Sachsen. Karl erlebte die Ausführung seines Planes einer Klostergründung im eroberten Gebiet nicht mehr. Aber sein Sohn Ludwig der Fromme ließ ab 822 im heutigen Corvey an der Weser erst eine Abteikirche und dann ein Kloster erbauen, für das Benediktiner aus dem westfränkischen Corbie in den Osten des Reiches umsiedelten. Schnell entwickelte sich das neue Kloster zu einem bedeutenden Glaubensvermittler. Von Corvey aus wurden Norddeutschland und Teile Skandinaviens missioniert. Zahlreiche neue Klostergründungen gingen von hier aus. Nach der Überführung der Gebeine des Heiligen Vitus aus der Pariser Abtei St. Denis 836 war Corvey auch Wallfahrtsort geworden. Abschluss und Krönung der Baumaßnahmen bildete das Westwerk, das über einem quadratischen Grundriss errichtet wurde. Die im Erdgeschoss liegende niedrige Vorhalle, durch die man Kirche und Kreuzgang erreicht, erinnert mit Säulen, Pfeilern und Kreuzgratgewölbe an eine Krypta. Im darüber liegenden Hauptraum, der an drei Seiten von Emporen umgeben ist, soll sich der Herrschersitz befunden haben. Denn Corvey war zum beliebten Ziel deutscher Kaiser und Könige geworden und unterstand als Reichsabtei direkt dem Kai- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 Barock und Mittelalter: Die Außenansicht von Corvey spiegelt die beiden Epochen der Baugeschichte des ehemaligen Klosters. (Foto: Traub) ser. Vom Logenplatz folgten die Mächtigen dem Gottesdienst. Die Architektur des Westwerks orientierte sich an antiken Vorbildern, was als karolingische Renaissance bezeichnet wird. Außer dem Westwerk ist nichts weiter aus fränkischer Zeit erhalten. Die Benediktiner blieben zwar rund 1000 Jahre ohne Unterbrechung, doch mussten sie auch den Niedergang des Klosters im Spätmittelalter und die Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg miterleben. In einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang jedoch der Wiederaufbau der Abtei einschließlich einer neuen Kirche, nun im Stile des Barock. Nach der Säkularisation im Jahr 1803 ging auch Corvey in weltliche Hände über: Aus der Abtei wurde ein Schloss. Im Besitz des Herzoglichen Hauses von Ratibor ist das unveränderte Barockensemble, das sich um zwei Innenhöfe gruppiert, noch heute, doch stehen große Teile dem Publikum offen. Durch den Kreuzgang gelangt man in die Museumsräume, die mit ausgewählten Exponaten über die Geschichte der Abtei informieren. Die historische Vielschichtigkeit, die Brüche, die diesen Ort geprägt haben und sichtbar geblieben sind, haben die Welterbe-Kommission mit zu ihrem positiven Urteil bewogen. Kontinuität seit fast 1200 Jahren besitzt dagegen die Ausübung des christlichen Glaubens: Die Kirchengemeinde von Corvey, die sich hinter dem Westwerk sonntags zur Messe versammelt, ist Ulrich Traub klein, aber lebendig. Schloss Corvey 37671 Höxter Telefon (0 52 71) 69 40 10 geöffnet Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr ➔➔ www.schloss-corvey.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Saftig-süße Apfelkrapfen Lauwarm schmecken die in Fett ausgebackenen Hefekrapfen am besten J Bevor man die Krapfen in Zimt und Zucker wälzt, sollten sie etwa eine Minute in einem Sieb abtropfen. (Foto: Ras) edes Jahr an Karneval steht feiern, trinken, „op jöck“ sein an. Krapfen gehören dazu – ob in klein als Muze, mit Quark oder ohne, ob als „Grundlage“, weil Fett Alkohol bindet, oder um sich vor der Fastenzeit noch einmal etwas Kalorienreiches zu gönnen. In dieser fruchtigeren Variante machen Apfelstücke die Krapfen besonders saftig. Geben Sie dazu das Mehl in die Schüssel, bilden eine Mulde in der Mitte und bröckeln die Hefe hinein. Fügen Sie Salz und Zucker hinzu, achten jedoch darauf, beides nur auf den Mehlrand zu streuen. Erwärmen Sie die Milch und gießen Sie sie über die Hefe, um diese aufzulösen. Falls Sie Trockenhefe benutzen, können Sie diesen Schritt überspringen und alle Zutaten miteinander mischen, auch ohne die Milch erwärmen zu müssen. Wenn Sie die Eier und das Eigelb hinzugefügt haben, verarbeiten Sie die Masse mit den Knethaken des Mixers zu einem glatten Teig, den Sie zugedeckt etwa 30 bis 40 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. In dieser Zeit schälen und schneiden Sie die Äpfel in kleine Stücke, die Sie anschließend unter den Teig heben. Dann muss der Teig noch einmal zehn Minuten ziehen. Mischen Sie Zimt und Zucker auf einem Suppenteller. Danach erwärmen Sie das Fett in einem Topf auf 180 Grad. Sollten Sie kein Thermometer haben, geben Sie einen Löffel Teig in das Fett. Steigt er nicht innerhalb weniger Sekunden auf, so ist es noch nicht heiß genug (lassen Sie ihn dann einfach etwas länger drin). Hat das Fett die gewünschte Temperatur erreicht, geben Sie den Teig mit einer kleinen Zutaten (für 25 bis 30 Stück): 500 Gramm Mehl 30 Gramm Hefe (oder 1 Päckchen Trockenhefe) 1 Prise Salz 30 Gramm Zucker 3/8 Liter Milch 3 Eier 2 Eigelb 1 Kilogramm Äpfel 250 Gramm Zucker 2 Teelöffel Zimt 2 Kilogramm Pflanzenfett Suppenkelle portionsweise in den Topf. Die Krapfen werden etwa fünf bis sieben Minuten ausgebacken und jeweils nach drei bis vier Minuten gewendet. Wenn das Gebäck eine goldbraune Farbe angenommen hat, nehmen Sie es mit einer Schöpfkelle aus dem Topf und lassen es kurz in einem Abtropfsieb ein wenig abkühlen. Stellen Sie das Sieb nicht einfach in die Spüle, da das ablaufende Fett sonst im Abfluss fest werden und ihn verstopfen könnte. Testen Sie am besten direkt am ersten Krapfen, ob er gar ist, damit Sie im Notfall die Temperatur oder die Dauer des Frittierens variieren können. Wenden Sie die Krapfen in Zimt und Zucker und genießen Sie sie am besten noch lauwarm. Nach dem Frittieren lassen Sie das Fett im Topf fest werden und entsorgen es im Sophie Raspels Müll. Zu schade zum Werfen Selbstgemachte Kamelle, die auf der Zunge zergehen K lassische Kamelle fliegen beim Karnevalszug immer seltener in die Menge – denn auch, wenn die Jecken am Straßenrand lautstark danach rufen: lieber als vermeintlich schnöde Bonbons wollen sie Schokoladentafeln und Pralinenschachteln fangen. Dabei können sahnig-süße Karamellbonbons wirklich ein Gaumenschmaus sein. Diese selbstgemachten Kamelle sind fast zu schade zum Werfen. Zutaten: 2 Esslöffel Butter 2 Esslöffel Honig 1 Esslöffel Vanillezucker 12 Esslöffel Zucker 3 Esslöffel Sahne Die selbstgemachten Kamellen sind hart, werden aber im Mund wieder weich. (Foto: KB) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Zerlassen Sie Butter und Honig in einer beschichteten Pfanne und mischen Sie unter Rühren Zucker und Vanillezucker unter. Lassen Sie unter beständigem Rühren den Zucker in der kochenden Masse schmilzen und drehen Sie dann die Temperatur etwas herunter. Gießen Sie – immer noch rührend – die Sahne dazu und rühren Sie so lange weiter, bis sich die Masse hellbraun färbt. Kippen Sie sie dann in eine mit Backpapier ausgelegte Auflaufform und lassen sie dort ein klein wenig abkühlen. Stürzen Sie die Masse auf ein mit Backpapier belegtes Holzbrett und schneiden oder reißen Sie Stückchen ab, die Sie zwischen den Handtellern zu Kugeln rollen beziehungsweise in Bonbon-Form bringen können. KB Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG G Karneval in aller Welt Nicht nur bei uns wird gefeiert... A uch in Venedig in Italien hat der Karneval Tradition. Berühmt ist er vor allem für seine aufwändigen und auch etwas geheimnisvollen Masken und Kostüme, die die Menschen tragen. Sie orientieren sich an Theaterverkleidungen aus vergangenen Jahrhunderten. Offiziell wird der Karneval in Venedig zehn Tage vor Aschermittwoch eröffnet. Es gibt traditionelle Maskenbälle und verschiedene Bühnen in der ganzen Stadt, auf denen Künstler auftreten. Der Karneval beginnt mit dem sogenannten „Engelsflug“: Hier schwebt ein Künstler mit einem Stahlseil gesichert vom hohen Glockenturm des Doms von Venedig über den berühmten Markusplatz. Die Feierlichkeiten enden mit einem großen Feuerwerk. In Venedig wird der Karneval also als ein sehr elegantes Fest gefeiert. I n Rio de Janeiro in Brasilien geht es etwas fetziger zu. Da es dort zur Karnevalszeit ziemlich heiß ist, sind die feiernden Menschen auch weit weniger bekleidet als bei uns. Trotzdem gibt es auch dort Kostüme und bunte, aufwändige Festwagen. Im Mittelpunkt stehen die Paraden der „Sambaschulen“ – Samba ist ein brasilianischer Tanz. Jede Tanzschule erarbeitet im Vorhinein einen ganz eigenen Tanz und stimmt passend dazu die Kostüme der Tänzerinnen ab. Diese präsentieren sich dann bei den Paraden auf den Festwagen und tanzen zu lauter Musik um die Wette. Ihre Auftritte werden mit Punkten bewertet und am Aschermittwoch werden die Sieger gekürt. – Eine riesige Party bei bestem Wetter: Der Karneval in Rio gehört zu den größten Festen weltweit. D 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 (Fotos: KNA) as närrische Treiben kann sich aber auch ganz bei uns in der Nähe völlig anders abspielen als hier. Zum Beispiel in Basel in der Schweiz. Eine Besonderheit dort: Erst am Montag nach Aschermittwoch beginnen die großen Feierlichkeiten. Wenn also hier der Karneval längst Geschichte ist und wir uns in der Fastenzeit befinden, geht es in Basel erst richtig los. Auch wirkt die Stimmung bei der sogenannten „Basler Fasnacht“ anders als bei uns – weniger fröhlich und ausgelassen. Frühmorgens setzt sich dort der erste Karnevalsumzug in Bewegung. Dann ziehen die Menschen im Marschschritt durch die Straßen. Mit dabei: Trommler, die den Takt vorgeben, und große bunte Laternen. Die Masken heißen in Basel „Larven“ und wirken oft TOBIAS GLENZ ein wenig unheimlich. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Wie Früher und Heute zusammengehören Das Erzählen von „damals“ ist für alle Generationen wichtig W ie bist du eigentlich früher ins Internet gekommen, als es noch keinen Computer gab?“ Mit dieser Frage sorgte die achtjährige Lena beim 70. Geburtstag ihrer Großmutter für ausgesprochene Heiterkeit. Aufwachsen ohne Computer, Internet oder Mobiltelefon – das ist für viele Kinder und Jugendliche heute kaum denkbar. Unvorstellbar, dass Opa seine Examensarbeit auf der Schreibmaschine getippt hat und Fehler mit Tipp-Ex korrigieren musste oder dass die Urgroßeltern lange die einzigen in der Nachbarschaft waren, die ein Telefon hatten. Wenn Großeltern aus ihrem Leben erzählen, dann erfahren Kinder und Jugendliche nicht nur, wie was „damals“ funktioniert hat, welche technischen Neuerungen es gab, sondern auch welche politischen Entwicklungen das Leben nachhaltig verändert haben, wie sich Moralvorstellungen gewandelt haben und wie eng das persönliche Leben der vorigen Generationen mit der Zeitgeschichte verknüpft ist. Erzählungen von früher schlagen eine wichtige Brücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Soziale Geborgenheit Das Bedürfnis zu wissen, wo man selbst herkommt, ist tief in uns verwurzelt. Erzählungen über Familienmitglieder aus früheren Generationen helfen Kindern, ihre eigenen Wurzeln zu entdecken. Sie können ihnen das Gefühl vermitteln, Glied einer langen Kette zu sein. Oft helfen auch alte Fotos oder Briefe, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Weil es von früher oft nur wenige Fotos gibt, lohnt es, Speicher und Dachboden zu durchstöbern. Altes Blechspielzeug, ein Feldpostbrief oder ein abgeschnittener Mädchenzopf – alles regt zum Fragen und Erzählen an. Zu wissen, dass Früher und Heute zusammengehören, dass jeder Mensch sozusagen auf den Schultern seiner Vorfahren steht, kann soziale Geborgenheit, Identität und ein Gespür für Vergangenheit vermitteln. Kin- dern wird auf diese Weise klar, dass Eltern, Großeltern und Urgroßeltern schon viel erlebt haben und dass es sich lohnt, sich auf das Leben einzulassen. Erzählungen von früher können bei Jugendlichen eine wichtige Wahrheit aufleuchten lassen: Es gibt mehr als eine Art zu leben, glücklich zu sein oder mit Schwierigkeiten und Problemen umzugehen. Das macht Mut, die Herausforderungen, die das eigene Leben mit sich bringt, anzunehmen. Oft haben Großeltern das Gefühl, ihre Erlebnisse und Erzählungen seien für die Enkel gar nicht von Interesse. Denn sie glauben, nur das Außergewöhnliche sei erzählenswert. Dabei bietet gerade der Alltag jede Menge spannenden Stoff. Denn es ist der Alltag, in dem Menschen Erfahrungen machen, Schönes und Schweres erleben und sich der Aufgabe stellen, ihr Leben zu gestalten. Großeltern, die signalisieren, dass sie sich Zeit nehmen zum Erzählen, werden staunen, wie aufmerksam und fasziniert gerade ältere Enkel zuhören. Denn Großeltern sind, ohne dass sie sich dessen vielleicht bewusst sind, stets auch Zeitzeugen. Wichtig ist dabei allerdings, ohne moralischen, belehrenden Unterton zu erzählen. Humor und Toleranz für das, was im Leben der Enkel heute normal ist, können helfen, dass die Erzählungen von früher bei den Enkeln „gut ankommen“. Und zugleich bietet solches Erzählen auch die Möglichkeit, die Enkel nach deren Alltag zu fragen. Oft genügen ganz einfache Fragen, um das Tor zur Erinnerung der Großeltern zu öffnen. Wer nicht darauf warten will, dass sich das Erzählen spontan „einfach so“ ergibt, kann eine Frage- und Erzählrunde auch gezielt anstoßen. Familienfeiern, die bei Kindern und Jugendlichen oft wenig beliebt sind, werden interessanter, wenn es eine „Erzählrunde“ gibt. Womöglich hat jemand aus der Enkelgeneration sogar Lust, die Antworten auf dem Smartphone aufzunehmen und so in Stücken Zeit- und Familiengeschichte festzuhalten. Schon die schlichte Frage „Wie habt ihr eigentlich damals Geburtstag oder 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Vielleicht berichtet der Großvater auf diesem Bild gerade seinem Sohn und se Hochzeit gefeiert?“ fördert oft ganz Erstaunliches zu Tage. Andere Fragen könnten etwa lauten: Was habt ihr als Kinder gespielt? Musstet ihr zu Hause helfen? Über welches Geschenk hast du dich als Kind besonders gefreut? Was war dein Lieblingsessen? Was gab es häufig zu essen? Welche Lieblingsfächer hattest du? Welche Erinnerungen hast du an deine Geschwister? Gab es Streiche? Wurdest Du bestraft? Welche Musik und welche Kleidung waren in deiner Jugendzeit angesagt? Wie habt ihr euch als Jugendliche fortbewegt? Tabus und schwere Zeiten Weitere Themenfelder könnten sein, wie die Großeltern sich kennengelernt haben, wie das mit den eigenen Kindern war, an welche wichtigen Schritte im Beruf sie sich erinnern, was sie von den eigenen Eltern und Großeltern wissen, an welches politische Ereignis sie gern oder nur mit Schrecken zurückdenken. Es ist eine Frage der Vertrautheit und des Vertrauens, ob und in welcher Form Großeltern und Eltern auch Erinnerungen an schwere Zeiten, Fehler und Krisen teilen. In man- Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 FAMILIE „Erzähl mir, wie es früher war“ Bei Filmprojekt im Erzbistum Köln interviewten Jugendliche Senioren W er hätte das gedacht: Anisplätzchen gelingen nur dann, wenn beim Backen der Rosenkranz gebetet wird. – Lediglich eine von vielen Anekdoten aus dem Filmprojekt „Erzähl mir, wie es früher war“. Dabei haben Jugendliche aus dem Erzbistum Köln Senioren interviewt und sich von früher erzählen lassen: Wie wurden damals christliche Feste gefeiert? Welche Bräuche gab es? Welche Bedeutung hatte der Glaube für den Alltag? Alle Gespräche wurden mit der Videokamera festgehalten. Herausgekommen sind über 100 etwa zweiminütige Videoclips, die im Internet angeschaut werden können. Durchgeführt hat das Projekt die Ehe- und Familienpastoral im Erzbistum Köln in Kooperation mit der Altenpastoral. Projekt bringt junge Menschen weiter r angeln gegangen ist. chen Familien gibt es über Generationen hinweg Tabus und Familiengeheimnisse. Die Generation, die die Nazizeit und den Krieg bewusst miterlebt oder -erlitten hat, hat auf die Fragen nach dem eigenen Erleben, der eigenen Beteiligung oder Verantwortung oft hilflos, verletzt oder feindselig geschwiegen. „Was verschwiegen wird, heilt nicht, was nicht erzählt wird, erfährt keine Deutung“, macht der Theologe und Publizist Jörg Zink in seinen Gedanken zum Älterwerden Mut, auch Schweres und Schwieriges nicht auszuklammern. Oft lernen Kinder und Enkel mehr aus den Fehlern, Unvollkommenheiten und Umwegen ihrer Großeltern und Eltern als aus deren Erfolgen und vermeintlichen Großtaten. Wer die Freiheit und die Kraft hat, auch von solchen Wegstrecken ohne Selbstmitleid oder Schuldzuweisung an andere zu erzählen, macht Kinder oder Enkel stark für die Zukunft. Auf dem Buchmarkt gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von „Erzähl‘ mal“ Büchern zum Ausfüllen, die an Großeltern verschenkt werden können. Sie sind eine gute Hilfe, die Tür zur Vergangenheit zu öffnen und über die Generationen hinweg miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei muss das Erzählen nicht im alltäglichen Tagesge- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 (Foto: Monkey Business Images/shutterstock.com) schäft stecken bleiben – so spannend schon allein das sein kann. Neben Fragen nach dem Alltag können auch Fragen angeschnitten werden, auf die es keine schnelle, leichte Antwort gibt, weil sie Grenzerfahrungen oder das Ringen um Wahrheit und Sinn ansprechen: Was würdest du heute anders machen als damals? Was hat dir in schwierigen Zeiten geholfen, durchzukommen? An was hast du geglaubt? Welche Überzeugungen sind für dich im Laufe des Lebens wichtig geworden, welche hast du abgelegt? Besonders spannend ist es, über die Antworten, die die Großeltern ins Buch geschrieben haben, noch einmal ins Gespräch zu kommen. Denn sie bieten mit Sicherheit Anlass zum Weiterfragen und Erzählen. Karin Vorländer Martin Gundlach, Erzähl mir dein Leben. Ein Fragebuch an Oma und Opa. SCM Collection. ISBN 978-3-78939323-5. 176 Seiten, 18,95 Euro. Ziel des Projektes war es zum einen, das Medieninteresse und die Medienkompetenz der Jugendlichen zu fördern. Zum anderen sollte das lebendige Glaubenswissen der Älteren festgehalten werden. „Ich bin sicher, ein solches Projekt kann gerade junge Menschen in ihrem Leben weiterbringen“, sagt Efi Goebel, Leiterin des Referats Ehe- und Familienpastoral und an dem Filmprojekt federführend beteiligt. „Dazu ist mir ein sehr berührendes Beispiel in Erinnerung geblieben“, so Goebel. Ein Mädchen habe ein Interview mit einer älteren Dame geführt, in dem diese über ihre Flucht während des Zweiten Weltkriegs berichtete. Genau über die Kar- und Ostertage musste die Frau ihre Heimat verlassen. Das Gespräch sei sehr emotional verlaufen, so Goebel, gerade die Interviewpartnerin habe es angerührt. „Ich bin mir sicher, dass das Mädchen dadurch auch einen anderen Blick auf die heutige Flüchtlingsthematik erhalten hat – also aus der Vergangenheit etwas für die Gegenwart ziehen konnte.“ Das Projekt ist zwar abgeschlossen, doch sind Pfarrgemeinden, Verbände und Vereine eingeladen, sich von den Filmen für ihre Arbeit inspirieren zu lassen. Etwa Jung und Alt bei Erstkommunion- oder Firmkatechese miteinander ins Gespräch zu bringen. Tobias Glenz ➔➔ www.medientube.de ➔➔ www.familien234.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Die Lösung ist Geschmackssache. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 6 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015 BUNTE SEITE Die Polizei stoppt eine junge Autofahrerin: „Sie sind mit 120 Kilometern in der Stunde gefahren!“ Da lacht die junge Dame auf: „Das ist ja völlig unmöglich! Ich bin doch erst seit zehn Minuten unterwegs...“ Ein Mann kommt völlig betrunken aus seiner Stammkneipe nach Hause. Von dem Lärm wacht seine Frau auf und fragt ihn, was er denn für einen Radau mache. Er: „Die Schuhe sind umgefallen.“ Sie: „Das macht doch nicht so einen Krach!“ Er: „Ich stand aber noch drin.“ „Mensch, Meier! Wie lange brauchen Sie denn noch für so‘n paar Konfetti?!“ Robin: „Papa, bist du als Kind immer brav in die Schule gegangen?“ – „Aber ja, ich habe nie einen Tag ausgelassen.“ – „Siehst du, Mama, bei Papa hat es auch nichts genützt.“ haben vielleicht Nerven! Die Straßen sind überschwemmt und die singen trotzdem noch...“ Marco erzählt von seiner Venedigreise: „Die „Tante Beate, bist du beim Ballett?“ – „Wie- 13. Februar 2015 | Ausgabe 7/15 (Cartoon: Jakoby) so?“ – „Papi hat gerade gesagt: ,Da kommt die Alte wieder angetanzt.‘“ „Herr Doktor, ich habe ein Gerstenkorn. Was soll ich tun?“ – „Behalten Sie es im Auge...“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat die Votivkerze der Stadt Bonn zur Stadtpatronin Adelheid angezündet. Um ihn stehen von links: Bonns Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher, Kardinal Rainer Maria Woelki, Pfarrer Michael Dörr und Dechant Monsignore Dr. Wilfried Evertz (ganz rechts). (Fotos: Raspels) Heilige Adelheid – eine von uns Kardinal Rainer Maria Woelki trug sich in Goldene Buch der Stadt Bonn ein A ls „eine von uns, der wir uns anschließen können“, verehrte an ihrem 1000. Todestag, dem 5. Februar, der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Bonner Stadtpatronin Adelheid von Vilich. Für die Bürgerschaft Bonns entzündete das Stadtoberhaupt in der früheren Grabeskirche St. Peter eine Votivkerze und stellte sie dort auf, wo sich die frühere, letzte bekannte Ruhestätte der leiblichen Überreste der rheinischen Heiligen befindet. Zu diesem Anlass feierte Kardinal Rainer Maria Woelki ein Pontifikalamt in der überfüllten Kirche. „Adelheid ist eine moderne und aktuelle Frau, die uns heute was zu sagen hat“, erklärte der Kölner Erzbischof. Die Erinnerung an sie sei über die Jahrhunderte lebendig geblie- ben – nicht zuletzt durch das jährliche Volksfest Pützchens Markt. Gottvertrauen und Selbstbewusstsein seien bei ihr eine „schönste Verbindung“ eingegangen – „Ganz bei Gott und ganz bei sich“ sowie „ganz bei den anderen“. Kardinal Woelki würdigte besonders ihren Einsatz für Bildung und Ausbildung: „Die Bildung von Kindern und Jugendlichen – gleich welcher Herkunft – gehört zu den heiligen Aufgaben für uns heute“, so Woelki. Zum Ende des Gottesdienstes wurde das Adelheid-Brot gesegnet, das am Ausgang an die Gottesdienst-Besucher ausgeteilt wurde. Vor dem Pontifikalamt trug sich Kardinal Woelki im Alten Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Bonn ein. Er begründe damit eine Tra- dition, denn er sei der zweite Kölner Erzbischof, der sich dort finden lasse, sagte Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Die katholische Kirche trage, gemeinsam mit der evangelischen Kirche, „sowohl eine umfassende kulturelle wie auch eine große soziale Verantwortung“ in der Bundesstadt. Woelki, der als Student und später als Direktor des Collegium Albertinum viele Jahre in Bonn lebte, und zugleich die bundespolitische Bedeutung Bonns in seiner Zeit als Parlaments- und Regierungssitz als Tor zur Welt betonte, hob seine Verbindung zur Stadt hervor: „Emotional ist mir diese Stadt immer sehr nahe gewesen“, so Woelki. Er würdigte den Strukturwandel und erzählte, dass er gerne das Haus der Bernhard Raspels Geschichte besuche. An der früheren spätgotischen Grabstätte der heiligen Adelheid in St. Peter, Bonn-Vilich, bat die Gemeinde um die Fürbitte der Heiligen für die Anliegen der Pilger. Im Hintergrund das weiße Modell einer geplanten neuen Adelheid-Statue. Kardinal Rainer Maria Woelki trug sich als zweiter Kölner Erzbischof in das Goldene Buch der Stadt Bonn ein. 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 7/15 | 13. Februar 2015
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