Robert G. Briner

Robert G. Briner
Robert G. Briner (Jg. 1949) ist Rechtsanwalt und Partner in einer der grössten Anwaltskanzleien der Schweiz, in Zürich, wo er das Team leitet, dessen Schwerpunkte Patent-,
Marken- und Urheberrecht, Pharma, Internet, Software, Konsumenten- und Datenschutzrecht sind.
Seine Frau Elisabeth, Jg. 1950, Apothekerin-ETH, hat Robert Briner 1967 kennengelernt,
also noch während des Studiums. Elisabeth und Robert haben mit zwei gefreuten Kindern
(Norman, Betriebswirtschafter und Soziologe; Charlotte, Geschichte und Philosophie)
jahrzehntelang eine glückliche Familie gebildet. Bis der Familie im Jahr 2009 auffiel, dass
Elisabeth mit ihrem Apothekerberuf zunehmend überfordert schien, und Mühe mit alltäglichen Dingen hatte, zum Beispiel mit Kochen oder E-Mail. Medizinische Abklärungen
brachten 2010 an den Tag, dass Elisabeth eine vaskuläre Demenz entwickelt hatte, mit
der sie trotz solcher Einschränkungen zurecht kam. Aber nach einem Zusammenbruch
Mitte 2011 wurde auch eine frontotemporale Demenz diagnostiziert, und damit begann
der Leidensweg, den alle Angehörigen kennen, die ihre Liebsten in der Sonnweid haben.
"Natürlich ist das Schicksal der Dementen schrecklich, aber als Angehöriger hat man
auch eine enorme Last zu tragen", sagt Robert. "Ohne Freunde, ohne Gesprächspartner,
die zuhören können, geht es nicht". Die Betreuung in der Sonnweid, bei Elisabeth anfänglich in der Tag-/Nacht-Station, seit 2013 stationär im E3, war und ist grossartig, und Robert fügt bei, "ich könnte meiner Elisabeth keinen besseren Ort wünschen, sollte ich einmal dement werden, will ich auch dahin".
Aber damit wird der Angehörige nicht von allem entlastet, was ihn bedrückt. Das schlechte Gewissen (Robert: «Ich glaube wir haben das ein Stück weit alle, können es aber rational nicht erklären, wir alle haben weiss Gott alles getan was in unseren Kräften steht»), oft
auch ganz einfach mit jemandem reden können, Hilfe bei den eigenen Alltagsproblemen,
menschlicher Rat und Tat, finanzielle Sorgen, Ärger mit Behörden, rechtlicher Wirrwarr,
soziale Kontakte, sich nicht selber verlieren: da braucht es Halt, Freunde, Zuhörer. «Das
Gespräch mit der Ehefrau ist unersetzbar, auch wenn man noch so gute Freunde hat»,
sagt Robert, der oft froh war, auch mit Aussenstehenden reden zu können, die geduldig
zuhörten, und «das waren auch Mitglieder des Angehörigenrats, mit einem gemeinsamen
Erfahrungsschatz von Jahrzehnten».