„Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt“ Hausgottesdienst im Advent und am Heiligen Abend 2015 Erzdiözese München und Freising UBI SPIRITUS DOMINI IBI LIBERTAS REINHARD KARDINAL MARX Geleitwort des Erzbischofs KARDINALPRIESTER DER HEILIGEN RÖMISCHEN KIRCHE VOM TITEL SANKT KORBINIAN ERZBISCHOF VON MÜNCHEN UND FREISING Liebe Schwestern und Brüder, auch die Adventszeit 2015 steht unter dem Eindruck großer Herausforderungen für die ganze Menschheitsfamilie. Ernsthafte Konflikte, Bürgerkriege und kriegerische Auseinandersetzungen prägen das Tagesgeschehen mit. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Viele davon kommen in unser Land, weil sie hier Frieden, Sicherheit und eine Zukunft für ihre Familien erhoffen. Das ist für alle eine große Herausforderung. Papst Franziskus will uns durch die Ausrufung des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ auch Mut machen, uns neu für Jesu Werke der Barmherzigkeit begeistern zu lassen. Die Liebe Gottes ist groß und gilt jedem Menschen. Das gibt uns Zuversicht. 2 Ein geistlicher Wegbegleiter durch diese Adventszeit kann Johannes der Täufer sein. Er weist auf den Messias, der zunächst nicht erkannt wird. Die Hausgottesdienste im Advent und am Heiligen Abend möchten Ihnen Gelegenheit geben, im Kreise Ihrer Familien, Gruppen und Gemeinschaften der Nähe Gottes zu trauen, die uns in Jesus Christus so nah kommt. Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Zeit des Wartens und der Erfüllung. Ihr Reinhard Kardinal Marx Erzbischof von München und Freising 3 „Mitten unter euch“ Hausgottesdienst im Advent Hinweise ● Überlegen Sie sich bei Zeiten, mit wem Sie diesen Gottesdienst feiern wollen, wen Sie dazu einladen möchten. ● Gestalten Sie den Raum so, dass er zum gemeinsamen Hören, Beten und Singen einlädt. ● Wenn möglich bereiten Sie Texte und Lieder sorgfältig vor. Eine Kenntnis der Texte, aufgeteilte Rollen, eingeübte Lieder oder durch Instrumente begleiteter Gesang bringen Wort und Musik besonders zur Geltung. ● Entscheidend aber ist die Öffnung der Herzen und die Bereitschaft, das Evangelium, die Botschaft von der Freude aufzunehmen. Eröffnung Beginnen wir diesen Gottesdienst Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle: Amen. 4 Die erste Kerze des Adventskranzes wird entzündet Lied: Wir sagen Euch an (GL 223) (jeweils die Strophen, die zum Zeitpunkt des HausLied: Wir sagenangebracht euch an (GL 115, jeweils die Strophen, gottesdienstes sind) die zum Zeitpunkt des Hausgottesdienstes angebracht sind) V 1. Wir sa-gen euch an den lieben Ad - vent. Wir sa-gen euch an eine hei - li - ge Zeit. Se-het, Ma-chet die er - ste Ker - ze brennt. dem Herrn die Wege be - reit. A 1. – 4. Freut euch, ihr Christen, freu - et euch sehr! Schon ist na-he der Herr. ___ 2. Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die zweite Kerze brennt. So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan. 3. Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die dritte Kerze brennt. Nun tragt eurer Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt hinein. 4. Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die vierte Kerze brennt. Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht. Schriftlesung – Betrachtung – Gespräch Wir hören aus dem Johannes-Evangelium (Joh 1,19-26) 5 Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leug nete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft 5 geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: E bnet den Weg für den Herrn, wie der Prophet J esaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte. Kurze Stille „Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.“ – Johannes der Täufer antwortet auf die Fragen der Leute, die zu ihm gesandt werden, dass er selbst kein wiederkehrender Prophet aus der g roßen Vergangenheit Israels ist. Er ist auch nicht der Messias, den Israel so sehnsüchtig erwartet. J ohannes verweist auf den Messias. Ja, er wird kommen, aber noch ist er unerkannt. Nicht irgendwo. Er ist mitten unter den Menschen. Johannes hat die Kraft und Wahrheit seiner Worte aus seiner Gottesbeziehung gewonnen. Er zieht sich in die Einsamkeit der Wüste zurück. Er gewinnt einen klaren Blick auf Gott und verliert dabei aber nicht sein Gefühl für die politische Wirklichkeit seiner Zeit. Gerade das macht seine Botschaft so herausfordernd. 6 Lied: Kündet allen in der Not (GL 106,1–2) Lied: Kündet allen in der Not (GL 221) V 1. Fas – set herr – lich Kün – det Bald wird al – len in der kom – men un – ser Mut und habt wer – det ihr Ver – trau – ihn schau – Not: Gott; en. en. AA1.–5. 1.–2. Al – len Men–schen wird zu – teil Got–tes Heil. 2. Gott naht sich mit neuer Huld, / dass wir uns zu ihm bekehren; / 2. naht unsere sich mitSchuld, neuer Huld, wirFrieden uns zu ihm bekehren; er Gott will lösen / ewig/ dass soll der währen. / Allen/ er will lösen unsre Schuld, / ewig soll der Friede währen. Menschen wird zuteil Gottes Heil. 3. Aus Gestein und Wüstensand / werden frische Wasser fließen; / Quellen tränken dürres Land, / überreich die Saaten sprießen. / Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil. Betrachtung zur Lesung 4. Blinde schaun zum Licht empor, / Stumme werden Hymnen singen, / Tauben öffnet sich das Ohr, / wie ein Hirsch die Lahmen Der Prophet Jesaja vergleicht das Heil. Volk Israel mit springen. / Alten Menschen wird zuteil Gottes einem Baum. und stark das Volk./ 5. Gott wird wendenPrächtig Not und Leid. / Er wird die war Getreuen trösten, und zum Mahl der Seligkeit / ziehen die vom Herrn Erlösten. / Allen Doch nun ist von all dem nichts mehr da. Israel Menschen wird zuteil Gottes Heil. ist zerfallen. Es ist nur noch ein Baumstumpf. Abgeschnitten. Ohne Zukunft. Für das sich hier anschließende Gespräch einige Da ruft der Prophet den Menschen zu: Die Wurzeln Fragen als Anregung: sind noch da! ● Was weiß ich von Johannes, stelle mirVater Aus diesem Baumstumpf Isai wie – Isai warich der diesen Rufer in derDavid Wüste– vor? des großen König wird ein kleiner Trieb aufbrechen. Aus dieser Familie des König David ● Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt. wird ein Kind geboren werden. Dieser NachkomWas könnte dieses Wort des Johannes in dieser me bringt Zukunft, ja eine wunderbare Zukunft! Adventszeit 2015 bedeuten? Gerechtigkeit und Frieden werden herrschen. ● Wo können wir erkennen, dass Jesus in unserer Mitte ist? ● Was hilft uns dabei, ihn zu erkennen? Stille 97 Zum Abschluss eine Geschichte Als Rabbiner Eli alt geworden war, wurde er sehr vergesslich. Oft machte er verrückte Dinge und nur mehr selten blitzten in heiteren Bemerkungen einzelne Funken seiner einst viel gerühmten Weisheit auf. Eines Tages schickte ihn seine Frau zum Fleischer, gab ihm 7 Kopeken und sagte: Komm, liebster Ehemann und hole im Dorf das Fleisch für den Festtagsbraten. Rabbi Eli machte sich auf den Weg. Unterwegs traf er einen Bettler, den hungerte. Er hatte Mitleid und gab ihm eine Kopeke. Dann begegnete ihm ein Fremder, der sich nicht auskannte. Auch ihm gab Eli eine Kopeke. Ein entlassener Strafgefangener bat ihm um Geld für den Weg nach Hause, eine Frau bat um Unterstützung für die kranke Mutter. Ein verzweifelter junger Mann fragte ihn: „Wie soll ich ohne Geld das Begräbnis meines Vaters bezahlen?“ Eine weinende junge Mutter brauchte Hilfe, um Kleidung für ihr Kind zu kaufen, und eine zwielichtige Gestalt hatte einfach nur Durst. Ihnen allen gab Rabbi Eli eine Kopeke. Als er beim Fleischer ankam, stand er da, mit leerer Tasche und leerem Geldbeutel. Er hatte vergessen, wozu er eigentlich aufgebrochen war. Zuhause angekommen wartete seine Frau schon in der Tür. Sie wusste, was passiert war, denn ihre beste Freundin hatte ihr erzählt, wobei sie den alten Rabbiner im Dorf beobachtet hatte. Halb vorwurfsvoll, 8 halb voller Mitleid sagte sie: „Oh, liebster Ehemann, was hast Du wieder angestellt? Was ist mit unserem Festtagsbraten“ – Rabbi Eli nickte mehrfach mit dem Kopf, so als suche er, tief in sich eine Antwort, und nach langer Stille sagte er: „Ich habe den Messias gesehen.“ Da lachte seine Frau und sagte: „Was, den Messias, auf den wir so lange voller Sehnsucht warten, willst du gesehen haben? Was für ein Unsinn! Und wer von diesen elenden Gestalten, denen du unser Geld gegeben hast, soll bitte der Messias sein?“ Darauf sagte Rabbi Eli mit einem Blick tief in weite Ferne: „Ich weiß es nicht, Frau, ich weiß es nicht. Ich bin mir nur sicher: Er war unter ihnen.“ 9 Fürbitten Johannes der Täufer gibt uns die Sicherheit, dass der Messias im Kommen ist. Auf seine Fürsprache bitten wir: ● Für unsere und alle Familien, die in Sorge sind um kranke Angehörige. Sei ihnen nahe mit Deiner heilenden Kraft: Gott, unser Vater Alle: Wir bitten dich erhöre uns. ● Für die vielen Menschen auf der Flucht. Steh ihnen bei durch unser Handeln in Deinem Geist und stärke alle Helferinnen und Helfer in ihrem Dienst. Gott, unser Vater Alle: Wir bitten dich erhöre uns. ● Für alle Menschen, die in unserem Land politische Verantwortung tragen. Gott , unser Vater Alle: Wir bitten dich erhöre uns. ● Für die Verantwortlichen in der Pfarrgemeinde – erfülle sie mit deinem stärkenden Geist. Gott, unser Vater Alle: Wir bitten dich erhöre uns. ● Für jene Verstorbenen, an die wir jetzt besonders denken – gib ihnen deinen ewigen Frieden. Gott, unser Vater Alle: Wir bitten dich erhöre uns. 10 All unsere Bitten fassen wir zusammen in dem Gebet, das uns Jesus selbst geschenkt hat. Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 11 Lied: Komm, du Heiland aller Welt (GL 227) 1. Komm, du Heiland Jung - frau, mach dich was da lebt: al - ler Welt; kund. Sohn der Dar - ob stau - ne, Al - so will Gott wer - den Mensch. 2. Nicht nach eines Menschen Sinn, / sondern durch des Geistes Hauch / kommt das Wort in unser Fleisch / und erblüht aus Mutterschoß. 3. Wie die Sonne sich erhebt / und den Weg als Held durcheilt, / so erschien er in der Welt, / wesenhaft ganz Gott und Mensch. Gebet und Segen Guter Gott, du hast den Propheten Johannes gesandt, die Menschen auf die Ankunft Deines Sohnes hinzuweisen. Schenke uns in diesen Tagen die Gnade, Deinen Sohn zu erkennen, der unerkannt mitten unter uns ist. Gemeinsam bitten wir um Deinen Segen: Der Segen Gottes lege sich auf uns. Er lenke unser Denken, Reden und Tun. Das gewähre uns Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 12 zünden nun die erste Kerze am Adventskranz an. Sei du jetzt in unserer Mitte wie dieses Licht. A: Amen. Lied: Macht hoch Tür die (GLTor218) 3. Lied: „Macht hoch die die Tür, macht weit“ Hausgottesdienst im Advent 4 2. Er ist gerecht, ein Helfer wert; / Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, sein Königskron ist Heiligkeit, / sein Zepter ist Barmherzigkeit; all unsre Not zum End er bringt, / derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / Gelobet sei mein Gott, / mein Heiland groß von Tat. 5. Komm, o mein Heiland Jesu Christ, / meins Herzens Tür dir offen ist. / Ach zieh mit deiner Gnade ein, / dein Freundlichkeit auch uns erschein. / Dein Heiliger Geist uns führ und leit / den Weg zur ewgen Seligkeit. / Dem Namen dein, o Herr, / sei ewig Preis und Ehr. 13 „ … denn ich verkünde euch eine große Freude“ Hausgottesdienst am Heiligen Abend 14 Inmitten einer dunklen Welt feiern wir Weihnachten das Fest des Lichtes: Jesus ist das Licht, das das Dunkel dieser Welt erleuchtet, er ist das große Geschenk Gottes an uns Menschen. Darüber freuen wir uns an Weihnachten, dafür danken wir Gott aus frohem Herzen. Und wir bitten ihn, dass das Licht des mensch-gewordenen Gottessohnes allen Menschen in der Welt leuchte, dass es hell wird, wo es dunkel ist in der Welt und auch in unserem eigenen Leben. Hinweise zur Vorbereitung ● Stellen Sie für alle Mitfeiernden dieses Heft bereit. ● Machen Sie sich mit dem Text und den Liedern vertraut. ● Sprechen Sie sich ab, wer den Hausgottesdienst leitet, wer das Evangelium und die verschiedenen Texte vorträgt, wer die Lieder anstimmt usw. ● Treffen Sie gegebenenfalls eine entsprechende Auswahl: Welche Lieder sind bekannt? Gibt es die Möglichkeit der Begleitung durch Instrumente? ● Überlegen Sie, wo Sie den Hausgottesdienst feiern. Um dem Christbaum versammelt, am Tisch oder vor der Krippe? 15 Wir beginnen Ich freue mich, dass wir diesen Heiligen Abend gemeinsam erleben dürfen und dass wir mitein ander feiern. Wir denken heute Abend auch an jene, die uns nahe stehen und die nicht bei uns sein können (Freunde, Verstorbene, Abwesende ... ). Sie wollen wir besonders auch in unser Gedenken und in unser Gebet einschließen. Lied: Alle Jahre wieder 2. Kehrt mit seinem Segen / ein in jedes Haus, / geht auf allen Wegen / mit uns ein und aus. 3. Ist auch mir zur Seite / still und unerkannt, / daß es treu mich leite / an der lieben Hand. 16 66363_Hausgottes_2010_36135_Hausgottesd 06.10.15 12:13 Seite 16 Wir hören das Wort Gottes Aus dem Lukas-Evangelium Wir hören das Wort Gottes (2,1–7) In jenen erließ Kaiser (2,1–7) Augustus den Befehl, Aus demTagen Lukas-Evangelium alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. geschah zum ersten Mal; damals war In jenenDies Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzuinseine sich eintragen zuMal; lassen. So zog tragen.Stadt, Dies um geschah zum ersten damals war auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog heißt; denn von er war dem Haus in und Geschlecht auch Josef deraus Stadt Nazaret Galiläa hinauf Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht dort waren, kam fürsich Maria die Zeit lassen ihrer Niederkunft, Davids. Er wollte eintragen mit Maria, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als Sie sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, weil Herberge kein Platz sie war. und in sieder gebar ihren Sohn, den für Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. Lied: Zu Betlehem geboren (GL 239, 1. – 2. Strophe) 1. Zu Bet - le-hem ge - bo - ren ist uns ein Kin-de- lein. Das Bet hab- le-hem ich aus-er ko - ren, ei-gen ich 1. Zu ge -- bo ren sein ist uns ein will Kin-desein. Das Ehab - ja, e - ja,- sein ei -sein gen ei-gen will ichwillsein. lein. ich aus-er ko - ren, ich 2. In seine Lieb versenken / will ich mich ganz hinab; / mein Herz will ich ihm schenken / und hab. eja, sein. E - ja, e - ja, seinalles, ei -was genichwill ich/ Eja, sein. und alles, was ich hab. 2. Lieb versenken ich mich ganz hinab; / mein 3. In O seine Kindelein, von Herzen/ will / dich will ich lieben sehr / in 2. In seine Lieb’ versenken / will ich alles, mich ganz hinab; / mein Herz Herz will ich / und wasmehr ich hab. eja,/ Freuden undihm in schenken Schmerzen, / je länger und/ Eja, mehr. will ihm was schenken / und alles, was ich hab’, / eia, eia, und undich alles, ichmehr hab. Eja, eja, je länger und mehr. alles, was ich hab’. 3. O Kindelein, von Herzen / dich will ich lieben sehr / in Freuden und in Schmerzen, / je länger mehr und mehr. / Eja, eja, je länger mehr und mehr. 16 17 Aus dem Lukas-Evangelium (2,8 –14) Wir hören das Wort Gottes In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld Aus dem Lukas-Evangelium (2,1–7) und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzuEngel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, tragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war denn ich verkünde euch eine große Freude, die Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie seiner Gnade. wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. Lied: Engel haben Himmelslieder Lied: Zu Betlehem geboren (GL 239, 3. – 4. Strophe) 1. En-gel ha-ben Him-mels-lie-der auf den Fel-dern E-cho hallt vom Ber-ge wie-der, daß es je - des 1. Zu Bet - le-hem ge - bo - ren ist uns ein Kin-dean-ge-stimmt. Ohr ver-nimmt. Glo-ri-a! Glo-ri-a! Glo-ri-a! lein. Das hab ich aus-er - ko - ren, sein ei-gen will ich sein.Glo-riE- -aja, - ja, sein ei gen de will ich sein. ine ex-cel-sis de -- o. o. 2. In seine Lieb versenken / will ich mich ganz hinab; / mein 3. Kindelein, von Herzen / will ich dich lieben sehr,guten / in Freuden 2.OGott allen Menschen Frieden, die des Willens Herz willgibt ich ihm schenken / und alles, was ich hab. / Eja, eja, und in /Schmerzen / je länger und je mehr,durch / eia, eia, je länger und sind. Freude wurde uns beschieden ein neugebornes und alles, was ich hab. jeKind. mehr./ Gloria ... 3. O Kindelein, von Herzen / dich will ich lieben sehr / in 3.Die Gloria, so mir lasst unsgebe, singen mit den aufund demmehr. 4. Gnade / bitt’ ausEngeln Herzensgrund, /Feld, daß // Freuden und in doch Schmerzen, / jeich länger mehr Lobpreis bringen dem Erlöser injetzt derund Welt. ich allein lebeAnbetung / jetzt zumehr. aller Stund’, / eia, eia, zu / Eja, eja, dir jeund länger mehrund und Gloria ... aller Stund’. 4. Menschen ohne Haus und Habe atmen plötzlich wieder auf, / denn ein Kind ist uns geboren, Welten ändern ihren Lauf. / Gloria ... 18 16 17 Aus dem Lukas-Evangelium (2,15 – 20) Als die Engel sie verlassen hatten und in12:13 den Him66363_Hausgottes_2010_36135_Hausgottesd 06.10.15 Seite 19 mel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es 2. O sehet, die Hirten / eilen von den Herden / und suchen sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind das Kind nach des Engels Wort; / gehn wir mit ihnen, Friede gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunsoll uns werden. ten über die Worte der /Hirten. 3. Der Abglanz des Vaters, Herr derMaria Herrenaber alle, bewahr/ ist heute erschienen in unserm Fleisch: war, / Gottinistihrem geboren als ein und Kind te alles, was geschehen Herzen im Stalle. dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, 4. Kommt, singet dem Herren, / singt, ihr Engelchöre. / Frohrühmten Gott und priesen/ Himmel ihn fürund das, was sie locket, frohlocket, ihr Seligen. Erde bringen gehört und gesehen hatten; denn alles war so Gott die Ehre. gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. oder: Ihr Kinderlein kommet Lied: Ihr Kinderlein kommet (GL 248) Lied: Nun freut euch ihr Christen 1. Ihr Kin - der - lein, kom - met, o kom - met doch 1. Nun freut euch, ihr Chri - sten, sin - get Ju - bel - all! lie - der Zur Krip - pe her kom - met in und kom - met, o kom - met nach Beth - le - hems Stall. Bet le - hem. Und seht, was in Chri - stus der die - ser hoch - hei - li - gen Nacht der Hei - land stieg zu uns her - nie der. Va - ter im Him - mel für Freu - de uns macht. 1.–4. Kommt, las - set uns an - be - ten, kommt, 2.2.OOseht in in derder Krippe im im nächtlichen Stall,Stall, / seht hier bei seht Krippe nächtlichen des hellglänzendem Strahl, / in reinlichen Windeln das sehtLichtes hier bei des Lichtes hellglänzendem Strahl, hin immlische /an viel- schöner und kommt, holder, als sind. reinlichen Windeln das Kind, las - setKind, uns be himmlische - ten, lasEngel - set esuns an viel schöner und holder, als Engel es sind. 3. Da liegt es, ihr Kinder, auf Heu und auf Stroh, / Maria und Josef betrachten froh; die redlichen Hirten betend davor, 3. Da liegteses, ihr /Kinder, auf Heu undknien auf Stroh, hoch oben jubelnd be - schwebt ten Köder -Engelein nig, Chor. den Herrn. Maria und Josefden betrachten es froh; die redlichen Hirten knien betend davor, hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor. 18 4. O beugt, wie die Hirten, anbetend die Knie, 19 rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. oder Lied: euch ihr ihr Christen (GL 241) Lied:Nun Nunfreut freut euch Christen 1. Nun freut euch, ihr Chri - sten, sin - get Ju - bel - lie - der und Bet - - Hei - land kom - met, o kom - met le - hem. stieg zu nach Chri - stus der uns 1.–4. Kommt, las - set uns her - nie - der. an - be - ten, kommt, las - set uns an - be - ten, kommt, las - set12:13 uns Seite an - 19 66363_Hausgottes_2010_36135_Hausgottesd 06.10.15 be - ten den Kö - nig, den Herrn. 18 2. O sehet, die Hirten / eilen von den Herden / und suchen das Kind nach des Engels Wort; / gehn wir mit ihnen, Friede soll uns werden. 3. Der Abglanz des Vaters, / Herr der Herren alle, / ist heute erschienen in unserm Fleisch: / Gott ist geboren als ein Kind im Stalle. 4. Kommt, singet dem Herren, / singt, ihr Engelchöre. / Frohlocket, frohlocket, ihr Seligen. / Himmel und Erde bringen Gott die Ehre. oder: Ihr Kinderlein kommet 1. 20 Ihr all! Kin - der - lein, kom - met, o Zur Krip - pe her kom - met doch kom - met in Wir beten (vor der Krippe) Herr Jesus Christus, am Fest deiner Geburt zeigst du uns wieder neu die Barmherzigkeit und Liebe des Vaters im Himmel. Alle: Wir danken dir. Herr Jesus Christus, du bist das Wort, das Fleisch geworden ist, um uns zu versöhnen. Alle: Wir danken dir. Herr Jesus Christus, die Hirten durften dich als erste sehen und anbeten. Wir danken für alle Verantwortung und für alle Aufgaben, die uns anvertraut werden. Alle: Wir danken dir. Herr Jesus Christus, du bist in deinem irdischen Leben hineingeboren worden in eine Familie. Wir danken Dir für unsere Familie, für alle Gruppen und Gemeinschaften, in denen wir Geborgenheit und Liebe erfahren. Alle: Wir danken dir. Weil du Mensch geworden bist ist Vergebung möglich, wo die Wege zueinander lang geworden sind. Weil du Mensch geworden bist dürfen wir einander in Barmherzigkeit annehmen. 21 Weil du Mensch geworden bist können wir dir in unseren Schwestern und Brüdern begegnen. Weil du Mensch geworden bist können wir uns selbst annehmen, wie wir sind. Weil du Mensch geworden bist ist dir nichts Menschliche fremd. Weil du Mensch geworden bist können wir verstehen lernen, was der Vater im Himmel will. So beten wir gemeinsam: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 22 Es segne und behüte uns der barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Lied: Stille Nacht (GL 830,1–3) Lied: StilleNacht, Nachtheilige (GL 249) 1. Stil - le Nacht, hei - li - ge Nacht! Al - les schläft, ein - sam wacht nur das traute hoch- hei - li - ge Paar. Hol - der Kna - be im lok - ki - gen Haar, schlaf in himm - li - scher Ruh, ____ schlaf in himm - li - scher Ruh! ____ 2. Stille Nacht, / heilige Nacht! / Hirten erst kundgemacht, / durch der Engel Halleluja / tönt es laut von fern und nah: / Christ, der Retter ist da! / Christ, der Retter ist da! 3. Stille Nacht, / heilige Nacht! / Gottes Sohn, o wie lacht / Lieb aus deinem göttlichen Mund, / da uns schlägt die rettende Stund, / Christ, in deiner Geburt, / Christ, in deiner Geburt! 20 Wir beschenken einander Wir haben die Botschaft des Weihnachtsfestes gehört: Friede den Menschen! Diesen Frieden schenkt Gott den Menschen, die er liebt. Auch wir wollen uns jetzt ein Zeichen des Friedens geben. Das kann verbunden werden mit dem Gruß „Gesegnete Weihnachten“ oder „Frohe Weihnachten“. Die Geschenke zu Weihnachten sind Symbol für das große Geschenk Gottes, der uns die Gegenwart seines Sohnes schenkt. Gott ist Mensch geworden. Der weihnachtliche Frieden will uns auch die Kraft geben, einander als Geschenk wahrzunehmen und dies in einem Zeichen gegenseitiger Wertschätzung und Liebe zum Ausdruck zu bringen. 23 Die Hausgottesdienste für den Advent und für den Heiligen Abend 2015 wurden erstellt vom Herausgeber, Domkapitular Msgr. Thomas Schlichting, Erzb. Ordinariat München, Ressort Seelsorge und kirchliches Leben Rochusstr. 5, 80333 München, Tel. 0 89/21 37-12 42, Fax: -17 16 E-Mail: [email protected] Titelbild zum Hausgottesdienst im Advent: Johannes der Täufer, Priesterseminar St. Johannes der Täufer, München Titelbild zum Hausgottesdienst am Heiligen Abend: Jesuskind in der Krippe, Münchner Dom Zu Unserer Lieben Frau Die Lieder und Texte sind entnommen aus: Gotteslob – Katholisches Gebet- und Gesangbuch, Ausgabe für das Erzbistum München und Freising, 2013 Druck: Universal Medien GmbH, München
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