Michael Haberstroh, der gemeinsam mit seinem Bruder Eugen die Geschäfte der Unternehmensgruppe führt, mit einem Schalrohr, das beim Bau von Betonstützen verwendet wird. Foto: Arens-Dürr/IHK Familienunternehmen aus Rödermark liefert, was am Bau gebraucht wird Weiße Wannen für Börse und Städel Michael und Eugen Haberstroh haben den Baubedarfsgroßhandel ihres Vaters 1987 nach dessen frühem Tod übernommen. Damals hatten sie sieben Mitarbeiter. Heute arbeiten 170 Menschen für ihre Firmengruppe. „Es war nicht unser Plan, das Unternehmen so zu vergrößern. Wir hatten sogar einmal vereinbart, die erste Ausbaustufe auf maximal zehn Mitarbeiter zu begrenzen. Aber mein Bruder ist Maschinenbau-Ingenieur, ich bin Bauingenieur und wir wollten unsere Studienkenntnisse spüren. Das ist uns gut gelungen“, berichtet Michael Haberstroh. Vor allem seit der Gründung der Adicon Gesellschaft für Bauabdichtungen mbH 1992 sei es personell bergauf gegangen. Neben dem Hauptsitz in Rödermark gibt es weitere Standorte in Bayern, Hamburg, Thüringen und Österreich. 18 haben, darunter befindet sich sogar ein eigenes Logistikunternehmen“, beschreibt Haberstroh die über die Jahre entstandene Struktur. Die beiden Brüder teilen sich jeweils die Geschäftsführung. Kleines Firmenimperium „Haberstroh Baubedarf handelt mit Artikeln, die im konstruktiven Ingenieurbau verwendet werden. Man spricht von Bauspezialartikeln. Zum Teil basieren die angebotenen Produkte auf eigenen Ideen und Entwicklungen. Das Unternehmen ist weder ein Baumarkt, noch ein Baustoffhandel. Zu den Kunden gehören Ingenieur- und Fertigbaufirmen. Auch einige Baustoffhändler sind darunter.“ „Wir unterhalten eine Reihe von Gesellschaften, die jeweils bestimmte Funktionen Adicon dagegen biete Dienstleistungen im Umfeld der Abdichtung und Sanierung an. Offenbacher Wirtschaft 07/08 2015 Das können wasserdichte Betonkonstruk tionen wie zum Beispiel beim Bau der Deutschen Börse in Eschborn sein. Eine „weiße Wanne“ aus Beton von Adicon stellt sicher, dass die Kellergeschosse der Börse trocken bleiben. Beim Ausbau des Städelmuseums in Frankfurt wurde ebenfalls eine solche Konstruktion eingesetzt. „Wir übernehmen aber nicht nur Neubauten, sondern auch Projektsanierungen und verantworten auf Wunsch alle für uns relevanten Gewerke“, sagt Haberstroh. Die Auftraggeber seien Ingenieure, kämen häufig aus dem institutionellen Bauwesen, seien aber teilweise auch private Bauherren. „Wenn wir mit den Planern zusammenarbeiten ist einerseits immer unser Ingenieur-Know-how gefragt. Zum anderen brau- TITELTHEMA chen wir genaue Kenntnisse über die jeweils anzuwendenden Vorschriften.“ Guter Mix aus Jung und Alt „Weil wir vor allem Mitarbeiter mit Spezialwissen benötigen, bilden wir in unterschiedlichen Berufen selbst aus. Groß- und Außenhandelskaufleute lernen bei uns. Wir haben Auszubildende in Baufachberufen, zum Beispiel Abdichter, sowie in Berufen aus den Bereichen Logistik und Spedition“, berichtet der 60-Jährige. Auch aus der eigenen Familie rückt qualifizierte Unterstützung nach. Haberstrohs Sohn Thomas arbeitet schon als Bau- und Projektleiter mit. Weitere Mitglieder der dritten Generation zeigen Interesse einzusteigen. „Wir haben eine gute Altersstruktur, einen glücklichen Mix aus Jung und Alt. Außerdem basiert unser Gesamtkonstrukt auf echtem technischem Wissen. Das ist entscheidend für nachhaltige Kundenbeziehungen“, kommentiert der Vater die Situation. Eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter betrachte er als existentiell. Er erklärt dazu: „Es gibt Raum, um selbst Lösungsansätze zu entwickeln. Dadurch entsteht Dynamik und das Selbstwertgefühl der Mitarbeiter wird gestärkt.“ Adicon und Haberstroh Baubedarf haben im Rödermärker Ortsteil Ober-Roden mehrere Adressen für die Lager und Büros, doch man habe sich mit der Zergliederung arrangiert. Ein Um- oder gar Wegzug steht nicht zur Debatte. „Die Anschlüsse an die Autobahnen A45, A3 und A5 sind gut, die Nähe nach Frankfurt ausreichend. Von hier aus können wir das gesamte Rhein-Main-Gebiet abdecken, ohne jedes Mal durch den Großstadtverkehr zu müssen“, sagt Haberstroh. In Rödermark schätzt er außerdem die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und die Vernetzung im Unternehmer Forum Rödermark, dessen Gründungsmitglied beide Firmen sind: „Wir Unternehmen tauschen uns regelmäßig aus und kommunizieren intensiv mit der Stadt.“ Zeichen der Zeit erkannt Zufrieden betrachtet der Gründersohn die Entwicklung der Unternehmensgruppe: „Wir sind nachhaltig gewachsen und haben die Krisen der Baubranche gut überstanden. Bisher ist keine unserer Firmen Pleite gegangen, sicher auch, weil wir auf die Zeichen der Zeit achten. Aus der ‚Urzelle‘, die unser Vater 1974 gegründet hat, ist inzwischen wahrscheinlich unter anderem das größte auf Abdichtungen spezialisierte Unternehmen in Deutschland entstanden.“ Autorin: Birgit Arens-Dürr Telefon (069) 8207-248 E-Mail [email protected] BRINGEN SIE IHRE WERBUNG INS ROLLEN. Individuelle Fahrzeugbeschriftung ››› Aufmerksamkeitsstarke Werbebotschaften mit großformatigen Abbildungen ››› Individuelles Design ››› Markanter Auftritt in Ihrer Firmenfarbe Wir bringen Ihre Werbung ins Rollen: [email protected] 63179 Obertshausen, Telefon 06104 9817-0, www.brueckner-neuner.de Offenbacher Wirtschaft 07/08 2015 19
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