Kolumne BeneFit Sollten Sie jetzt beim Lesen den Kopf schütteln müssen, Obacht! Kopfschütteln bedeutet in Indien und Bulgarien nämlich „Ja!“ – Da kann man schnell mal verheiratet nach Hause kommen! Und alles nur, weil man sich nicht richtig vorbereitet hat. Doch trösten Sie sich, selbst große Autokonzerne scheinen ihre Hausaufgaben in Punkto Ausland nicht richtig zu machen. Ein schönes Beispiel dafür ist die Firma Audi, sie dachte „e-tron“ sei ein prima Name für einen ElektroSportwagen. Klingt ja auch ganz hübsch. Die französischsprachige Welt musste darüber allerdings lauthals lachen, denn Etron bedeutet „Kothaufen“. Und sooo scheiße war der Wagen gar nicht. So ähnlich erging es auch dem Ford Pinto (brasilianisch: kleiner Penis), dem Fiat Uno (finnisch: Trottel) und dem Mitsubishi Pajero (spanisch: Wichser). Jaja, hunderte Millionen Euro in die Entwicklung und Werbung stecken und dann kein Geld mehr fürs Wörterbuch haben. Tss, tsss, tsss... Doch als Normalsterblicher werden Sie im Urlaub wohl kaum Autos benennen müssen. Also: Schwein gehabt! Aber vielleicht wollen Sie ja Land und Leute kennenlernen? Dann rate ich Ihnen zu äußerster Vorsicht, denn wenn man es richtig gut mit Ihnen meint (bitte den nächsten Satz mit dunklem, unheilverheißendem Unterton lesen), dann lädt man Sie vielleicht zu einer landestypischen Spezialität ein! Zum Beispiel Schafshoden in Neuseeland, Seidenraupen in Kambodscha, Fledermaussuppe in Palau, Ratten-Embryos in China, oder den sogenannten „Lappkaffee“. Eine Frühstücksspezialität der Samen. Kleine Rentierfleischstücke in Kaffee aufgeweicht und alles zusammen aus einer Tasse heiß geschlürft. – Da kann man doch froh sein, dass sie ihn nicht auch noch „SamenKaffee“ genannt haben... Tja, da sitzen Sie nun also und die Gastgeber schauen Sie voller Stolz mit leuchtenden Gesichtern an. Und nun? Plötzlich verstehen Sie Ihre Kinder, denen Sie doch selbst immer gebetsmühlenartig den Rat gegeben haben: „Erst probieren, dann meckern!“ Und Sie beschließen Ihren Kindern von dieser Episode niemals zu berichten – wenigstens nicht, solange sie noch zu Hause wohnen. Die Reise-Autorin Hauser gibt dazu die Empfehlung: „Stellen Sie sich nicht so an. Wer sich ein einziges Mal in Ecuador überwindet und Meerschweinchen probiert, ist nie wieder um eine Partygeschichte verlegen“. Und den merkwürdigen Nachgeschmack werden Sie auch irgendwann wieder los. Spätestens nach vier, fünf Bier und einem großen Fischbrötchen. Zu Hause ist halt auch schön. Fledermaussuppe und Lappkaffee E ndlich ist er da. Lang ersehnt, heiß erfleht: der Sommer! Und kaum, dass die Füße nicht mehr in dicken Socken stecken müssen, überkommt einen auch sofort das Reisefieber. Raus aus dem schnöden, muffigen Deutschland und nichts wie hinein in die weite Welt. Da werden Kataloge gewälzt, Internetseiten auf und zugeklappt, Freunde um Erfahrungsberichte gebeten, Schnäppchen gejagt und ambitionierte Pläne geschmiedet: „Schau nur, Schatz, die haben ehemalige Fremdenlegionäre als Personaltrainer. Wäre das nicht was für Dich?” Aber leider wird bei den Reisevorbereitungen oft das Wichtigste vergessen, nämlich dass Deutschland das einzige Land ist, das nicht im Ausland liegt! Und diese ausländischen Länder haben so ihre Tücken. Wer da unvorbereitet hinfährt, kann manch unliebsame Überraschung erleben. Das geht doch schon bei unseren direkten Nachbarn los. Wer etwa glaubt, der niederländische Ausdruck „klaar komen“ entspräche dem deutschen „mit jemandem klarkommen“ irrt: „klaar komen“ bedeutet nichts anderes, als einen Orgasmus zu haben. Vorbereitung tut also Not! Sonst kann da manche Kneipenbekanntschaft schnell auf dumme Gedanken kommen... Ja, selbst bei etwas so vermeintlich harmlosen wie einem Strauß Rosen lauert im Ausland Gefahr: Wollen Sie zum Beispiel nach Russland fahren und dort das Herz einer russischen Frau erobern, dann schenken Sie ihr immer eine ungerade Zahl Blumen. Niemals ein Dutzend! Denn das sind 12 Stück und damit eine gerade Zahl und so etwas verschenkt man nur zu Beerdigungen oder im Trauerfall. Das gilt aber nur für Blumen. Ein Dutzend 100Euro-Scheine hingegen wird gern genommen. Und falls Sie im Sommer nach Übersee fahren wollen, dann achten Sie bitte darauf, in der Sauna nicht nackt zu sein! In Amerika ist das nämlich illegal! Auch der Versuch sich mit: „Ich bin nicht nackt. Ich habe nur nichts an!“ aus der Affäre ziehen zu wollen, wird nicht funktionieren. Nicht in einem Land, in dem man bei der Einreise schriftlich versichern muss, dass man den Präsidenten nicht erschießen möchte... _12_
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