_Kongresse 5. Internationaler ZERAMEX®-Kongress in Bern Am 16. Januar 2016 fand im Hotel Kreuz in Bern der Kongress zum Thema „Legenden und Tatsachen – ZERAMEX® im Praxisalltag“ statt. Dabei präsentierten Referenten aus dem In- und Ausland die neuesten Informationen zu verschiedenen hochaktuellen Themenkreisen. Eröffnet wurde der Kongress von Dr. Sandro Matter, dem neuen CEO der Dentalpoint AG. Ein sichtlich gut gelaunter CEO Dr. Sandro Matter eröffnete den Kongress in Bern. Prof. Dr. Dr. Siegfried Jank bei der Präsentation seiner Studie zu ZERAMEX®-Implantaten. Prof. Dr. Dieter Bosshardt vor seinem spannenden Referat. Referent Dr. Urs Brodbeck mit Evelyn Wichser, Dentalpoint AG. Dr. Kai Höckl bei seinem Referat. ZT Vanik Kaufmann beim CAD/CAM-Referat. Dr. Michael Tegtmeier auf dem Podium. Thomas Bosshart präsentierte die kommenden Neuheiten von ZERAMEX®. Dr. Gail Steimer und Dr. Eduard Hirsbrunner. Kaffeepause inmitten der Veranstaltung. Die Entwicklung im Bereich der Keramikimplantate schreitet rasant voran. Was vor Kurzem noch unmöglich schien, wird heute vermehrt im Praxisalltag in Er folg umgesetzt. Derartige Fortschritte erfolgen selten geradlinig. Ziel des Kon gresses in Bern war es denn auch, aktuelle Fragen umfassend zu beantworten, auch und gerade aus der Sicht des Privatpraktikers. Dr. Sandro Matter zeigte in seiner Eröffnungsrede die 10-jährige Geschichte des ZERAMEX®-Implantatsystems auf. Heute steht dabei nicht nur Zirkon als Bio material im Vordergrund, welches als Material grundsätzlich leistungsfähiger ist als Titan. Eine wesentliche Bedeutung hat im neuen ZERAMEX®-P6-System auch der Hochleistungswerkstoff Karbon als Verbindung zwischen Implantat und Abutment. Karbon wird auch in der Flugzeugindustrie eingesetzt. Zudem präsentierte Zeramex® das neue „metalfree“-Logo, welches ab sofort verwen det wird. 46 DENT A ST I C 0 1 / 1 6 Prof. Dr. Dieter Bosshardt referierte zum Thema „Keramikimplantate: Gewe beintegration im Vergleich zu Titan“. In der zahnärztlichen Implantologie sind die Bereiche der Weichgewebeintegration und der Osseointegration (Knochen) zu unterscheiden. Der Referent präsentierte hierzu eine Auswahl der wichtigs ten wissenschaftlichen Studien. Um eingesetzte Implantate herum entsteht Gewebe, ähnlich wie bei Zähnen. Dieses zeigt jedoch strukturelle Unterschiede zum Gewebe um natürliche Zähne. Nach ca. 6 bis 8 Wochen ist die Stabilität erreicht. Gewebe braucht Zeit. In der biologischen Breite scheinen Zirkon- und Titanimplantate vergleichbar zu sein. Die Implantatoberflächen, welche für die Osseointegration von grosser Bedeutung sind, haben sich im Laufe der Zeit stark entwickelt. Physikalische und chemische Oberflächenmodifikationen be schleunigen die Osseointegration von Titan und von Zirkoniumoxid. Verbesserte Oberflächen reduzieren auch die Einheilzeiten. Bei Zirkonimplantaten haben ei nige Studien hohe BIC-Werte sowie einen positiven Einfluss von Oberflächen _Kongresse Impressionen von der ZERAMEX®-Abendveranstaltung modifikationen gezeigt. Es braucht weitere wissenschaftliche Daten, erklärte Prof. Bosshardt. Sehr interessant für die Wissenschaft sind Explantationen von gesunden Implantaten (aus anderen Gründen). Dr. Kai Höckl präsentierte unter dem Titel „Gestern und heute – 5 Jahre Erfah rung mit dem ZERAMEX®-System“ Fälle mit ZERAMEX®-Implantaten aus der Privatpraxis. Die Ästhetik ist dabei von besonderer Bedeutung. Was bei der Ver sorgung mit Keramikimplantanten auch immer auffällt, ist die Reizfreiheit des umliegenden Gewebes. Dr. Urs Brodbeck referierte zum Thema „20 Jahre Erfahrung aus der Privat praxis“. Er gab dabei einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten und die Entwicklung der Keramik in der Zahnmedizin. Zirkoniumdioxid erobert dabei immer mehr Indikationen in der Zahnmedizin. Zirkoniumdioxid-Implantate sind aber anspruchsvoller als Titan-Implantate. Prof. Dr. Dr. Siegfried Jank präsentierte „Erfolgsrate der Osseointegration von über 15‘000 ZERAMEX®-Implantaten – eine retrospektive Untersuchung“. Ein leitend bemerkte der Referent, dass sowohl Titan als auch Zirkon in der Pra xis funktionierten. In den letzten 10 Jahren ist der Markt für Zirkonimplantate gewachsen. Seit der Einführung von zweiteiligen Implantaten steigt auch die Akzeptanz der Anwender. Die meisten Publkationen zu Keramikimplantaten beziehen sich auf einteilige Implantate. Alle Studien über zweiteilige Implantate verfügen (noch) über eine geringe Patientenanzahl. Ein grosses Gewicht legte der Referent auf die Erläuterungen zu wissenschaftlichen Studien. Unterschieden werden muss u.a. zwischen Überlebensrate und Erfolgsrate. Bei der Erfolgsrate müssen auch immer die Kriterien bestimmt werden, was ein Erfolg sein soll. Bei Zirkonimplantaten bestehen die Besonderheiten, dass es eine geringe Patien tenanzahl gibt, nur wenige Hersteller auf dem Markt sind (und nicht alle willens oder in der Lage, Studien durchzuführen) und die meisten Zirkonimplantate in der Privatpraxis gesetzt werden und mithin der Wissenschaft nicht ohne Wei teres zugänglich sind. Je grösser die klinische Erfahrung, desto strikter werden die Erfolgskriterien der Implantologen. Ästhetischer Erfolg wird nicht definiert, was auch schwierig ist. Die Erfolgsrate in verschiedenen Studien ist aufgrund verschiedener Erfolgskriterien auch nicht einfach vergleichbar. Prof. Jank prä sentierte anschliessend die von ihm durchgeführte Studie zu ZERAMEX®Implantaten. Es wurden zwischen 2010 und 2014 alle im deutschsprachigen Raum gesetzten Implantate evaluiert: insgesamt 15‘255 Stück der Produktreihen Zeramex®T, ZeralockTM und Zeramex® Plus. Dies erfolgte aufgrund der statisti schen Auswertung von Garantieformularen (Rücksendungen von Misserfolgen zwecks Rückvergütung durch Anwender). Die geschätzte Zeitspanne zwischen Verkaufsdatum und Implantation betrug 3 Monate. Evaluiert wurde die Osseo integration (ohne den Bereich der prothetischen Restaurationen). Dabei wurde die Überlebensrate bestimmt. Unbekannt und mit Annahmen von 2 %, 5 % und 10 % berücksichtigt wurde die Anzahl der durch Anwender bei Misserfolgen nicht eingesandten Implantate. Prof. Jank kam dabei auf eine Verlustrate von 0.3 % bis 3.3 % (Erfolgsrate 96.7 % – 99.7 %). Selbst bei der Annahme, dass 10 % der Implantate nicht retourniert wurden, sei gemäss dem Referenten das Ergebnis mit 0.6 % bis 3.6 % Misserfolgsrate exzellent. Das Studiendesign sei gemäss Prof. Jank neu und absolut auf die Realität ausgerichtet (etwa keine Ausschlusskri terien von Patienten). Diese Daten würden normalerweise als Betriebsgeheim nis angesehen. Seinen Vortrag schloss der Referent mit offenen Fragen, u.a. „Warum wird die Verlustrate von Zirkonimplantaten gegenüber Titanimplantaten als höher angesehen?“, oder „Weshalb ist die Verlustrate an Zirkonimplantaten in den letzten Jahren gesunken (liegt es am Material oder am Behandler)?“. Anschliessend stellte ZT Vanik Kaufmann das Thema „Vollkeramische, individu elle Lösungen mit dem digitalen Workflow“ und zeigte einen ersten Fall mit dem neuen Scanbody und dem ZERABASE-Abutment. Dr. Michael Tegtmeier prä sentierte das Thema „Konfliktvorsorge im Grenzbereich“. Als letzter Referent präsentierte Thomas Bosshart von der Dentalpoint AG die kommenden Pro duktneuheiten der ZERAMEX®-Implantate, wozu auch eine CAD/CAM-Lösung basierend auf der Exocad- und 3Shape-Software gehört. Seinen Abschluss fand der interessante Kongress bei einem gemütlichen Apéro riche. DENT ASTIC 01/16 47
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