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VERMITTLUNGSPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
STADT(T)RÄUME
Eine Ausstellung aus der Sammlung des OSTHAUS MUSEUMS HAGEN
17. Dezember 2015 bis 24. April 2016
„Die Menschen, nicht die Häuser machen die Stadt“, schrieb bereits Perikles, der in der
griechischen Antike zu den führenden Staatsmännern in Athen gehörte.
Die Stadt ist vor allem ein Spiegel ihrer Zeit und der darin lebenden Menschen. Mit ihren
sozialen und kulturellen Facetten ist sie daher auch ein immer wiederkehrendes Thema in
der Bildenden Kunst.
So enthält auch die Sammlung des Osthaus Museums zahlreiche Werke von Künstlerinnen
und Künstlern, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Stadt- Räumen und StadtTräumen auseinander gesetzt haben. Die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit der
Architektur, dem Raum und vor allem den Menschen in Bezug dazu und zueinander bilden
dabei ein zentrales Thema.
Sozialgeschichtlich verweisen Otto Dix und George Grosz in ihren graphischen Werken
exemplarisch auf die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und die Anonymität der Menschen
im Großstadtgetriebe. Lokalbezogen dokumentieren die Hagener Gemälde von Heinrich
Holthaus und Paul Seuthe die verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs.
Industrieller Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg ist Thema im Hagener Gemälde von
Eberhard Viegener und die damit einhergehende Motorisierung in den Radierungen von
Dieter Kraemer. Die daraus resultierende Umweltverschmutzung visualisiert HA Schult
eindrucksvoll, während Allan Wexler den zwanghaften Konsum der westlichen
Gesellschaft hinterfragt.
Kunstgeschichtlich formulierten nach 1945 aus stilistischer Sicht beispielsweise Alfred
Birnschein und Gustav Deppe neue künstlerische Positionen, die das moderne Bauen in
abstrakter oder abstrahierender Manier thematisierten. Timm Ulrichs wiederum richtet mit
seiner Siebdruckserie den Fokus auf die (un-)verdeckte Schönheit von städtischen
Alltagserscheinungen.
Entwürfe für alternative Gesellschaften oder utopisch-künstlerische Ideen für Stadtarchitektur
bilden die Grundlage der Arbeiten von Stephen Craig, Günther L. Eckert, Carsten Gliese,
Burkhard Grashorn, Pablo Helguera, Rainer Knaust, Wasa Marjanov, Marianne Pitzen,
Bruno Taut und Annett Zinsmeister. Alle Werke laden ein zur Reflexion über die Stadt und
die Menschen im 20. Jahrhundert, die gegenwärtigen Stadtstrukturen und somit die eigene
soziale Umwelt.
MUSEUMSPÄDAGOGISCHE ANGEBOTE
ICH IN MEINER STADT / geeignet für alle Altersgruppen
Wie Künstlerinnen und Künstler ihre Umwelt erlebt haben, zeigen die Arbeiten in der
Ausstellung. Thematisiert wird auch, wie sie sich ihre Stadt wünschen. Wie wir unsere Stadt
erleben und wie unsere Idealstadt aussieht, ist Gegenstand der praktischen Arbeit. Mit Farbe
und Fundstücken aus Zeitschriften entsteht eine farbenfrohe Collage unserer Traumstadt.
DER SCHULWEG – AUF DEN SPUREN VON GULLIDECKEL & CO. / Sek. I + Sek. II
In der Ausstellung finden die Schülerinnen und Schüler verschiedene Sichtweisen auf die
Stadt und die Menschen, die darin leben. Wie bewusst erleben wir unsere Stadt und wie
nehmen wir im Alltag die Dinge um uns herum wahr? Diese Fragen beschäftigen uns bei
dem Rundgang und der praktischen Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler erhalten vor dem
Museumsbesuch die Aufgabe, ihren Schulweg, die Menschen, die ihnen begegnen, sich
selbst, Straßenzüge oder alltägliche Gegenstände zu fotografieren. Aus den mitgebrachten
Fotografien entsteht dann im Museum eine große Collage, in deren Mittelpunkt die Schule
verortet ist, die das gemeinsame Ziel von Allen ist.
AUF DER SPUR VON GULLIDECKEL & CO. / Sek. II
Kann man in einem „Kistenhaus“, einer „Natural Space Station“ oder einer „Röhre“ wohnen?
Künstlerinnen und Künstler haben oft verrückte Ideen, die – denkt man einmal länger
darüber nach – gar nicht so abwegig sind. Sie haben sich intensiv mit ihrer Umwelt
beschäftigt und sich überlegt, wie wir besser leben oder gar überleben können. Nach dem
Rundgang durch die Ausstellung halten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen
schriftlich fest, wie für sie die ideale Welt aussieht, die sie mit Skizzen veranschaulichen.
Abschließend stellen die Gruppen ihre Ideen den Anderen vor.
Alle Schülerinnen und Schüler erhalten nach einem begleiteten Besuch der
Ausstellung von 90 Minuten ein „Hagen erforschen“-Buch geschenkt.
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BUCHUNG EINES MUSEUMSPÄDAGOGISCHEN PROGRAMMS
Konditionen
Führung (45 min.) 25,00 €
Führung und praktisches Arbeiten 90 Min. bis 15 Schüler 35,00 €
Führung und praktisches Arbeiten 90 Min. 16-30 Schüler 70,00 €
zzgl.:
Eintritt pro Schüler: 2,25 €
Kinder unter 6 Jahren: Eintritt frei
Anmeldung
Anja Kuhlmann
Führungskoordination
Tel: +49 23 31 207 27 40
Email: [email protected]
Informationen zu den museumspädagogischen Programmen
Dr. Elisabeth May
Bildung und Vermittlung
Tel: +49 23 31 207 31 26
(Mo - Mi 8.30–15.00 Uhr)
Email: [email protected]
Museumsplatz 3
58095 Hagen
Öffnungszeiten des Kunstquartiers:
Di - So 11–18 Uhr, montags geschlossen