Ernährungsaspekte bei chronischen Wunden Jan Köllner - Ernährungsteam Was hat dieses Thema in einer Veranstaltung zur Ernährung geriatrischer Patienten zu suchen? 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 2 Altersverteilung Dekubitalulcera 50% aller Patienten mit Dekubitus sind 79 Jahre oder älter Quelle: AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH 12.01.2016 Altersverteilung Malnutrition Bis zu 2/3 der geriatrischen Pat. in KH und Pflegeeinrichtungen sind mangelernährt Quelle: Volkert D et al. Leitlinie der DGEM, Aktuel Ernahrungsmed 2013; 38: e1–e48 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 3 Dekubitalulcera Malnutrition Dekubitus(risiko)patienten sind häufig hochbetagte Patienten und nachgewiesenerweise obligat unterernährt Stratton et al., 2005 Geriatrische Pat. Einer der gravierendsten Störfaktoren im Heilungsverlauf bei geriatrischen Patienten ist die Malnutrition. W.O. Seiler, Universitätskliniken Basel 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 4 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik • Therapie/ Maßnahmenplan incl. Beratung • Synergien nutzen (Wundteam Ernährungsteam) • Regelmäßige Kontrollen • Information an weiterbehandelnde Einrichtung und Hausarzt 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 5 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik • Therapie/ Maßnahmenplan incl. Beratung • Synergien nutzen (Wundteam Ernährungsteam) • Regelmäßige Kontrollen • Information an weiterbehandelnde Einrichtung und Hausarzt 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 6 Anwendung in Krankenhäusern 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 7 Anwendung in Pflegeheimen 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 8 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 9 1. 2. Quelle: W.O. Seiler, Universitätskliniken Basel 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 10 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik • Therapie/ Maßnahmenplan incl. Beratung 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 11 Hohe Eiweißverluste bei chronischen Wunden • Energie für den Körper soll durch Kohlenhydrate und Fette bereitgestellt werden • Eiweiße dienen der Proteinsynthese, nicht der Energiegewinnung • Chronische Wunden = Stress für den Körper • Stress = Energiebedarf erhöht • Erhöhter Energiebedarf = Kohlenhydrate und Fette reichen nicht aus; Energie wird zusätzlich aus Eiweiß gewonnen • Das benötigte Eiweiß wird u.a. aus der Muskelmasse und dem Nahrungseiweiß gewonnen ► MANGELERNÄHRUNG / WUNDHEILUNGSSTÖRUNG 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 12 Hohe Eiweißverluste bei chronischen Wunden • Wunden haben zur Abheilung einen höheren Eiweißbedarf • Aminosäuren Methionin (Paranüsse) u. Cystein (Weizen-Vollkornmehl) → Aufbau Bindegewebe/ Kollagensynthese • Arginin (Kürbis-, Pinienkerne) wirkt auf Infektionen • Über Wundexsudat (aber auch Stuhlfisteln, offenes Abdomen, Kurzdarmsyndrom) kommt es zu hohem Proteinverlust (bis 50 g/ Tag) 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 13 Fazit: ALLE Nährstoffe müssen in ausreichender Menge aufgenommen werden 12.01.2016 Jan Köllner - Ernährungsteam - Klinikum Augsburg 14 Freie Radikale bzw. oxidativer Stress • Sauerstoffhaltige Moleküle • Gefährlich instabil, weil ein Elektron fehlt • Suchen Bindungspartner und entreißen es aus intakten Molekülen (u.a. Zellmembranen, Proteine, DNA) = Oxidation 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 15 Freie Radikale bzw. oxidativer Stress • Chemikalien • Radioaktivität • Medikamente/ Drogen • Zigarettenrauch • • • Verletztes Gewebe/ Verbrennungen • 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 16 Freie Radikale bzw. oxidativer Stress • Oxidativer Stress • Eingeschränkte Zellfunktion oder Zelltod • DNA-Schäden → unkontrollierte Zellteilung (Krebs) • Inaktivierung von Enzymen • Bildung körpereigener Eiweiße ↓ • Zerstörung von Rezeptoren an der Zelloberfläche (z.B. für Insulin) • Wundheilungsstörungen bzw. zusätzliche Schädigung des Gewebes • 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 17 Freie Radikale bzw. oxidativer Stress • Schutz durch Antioxidantien Quelle: www.xocai-life.de 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 18 Freie Radikale bzw. oxidativer Stress • Schutz durch Antioxidantien Vitamine Mineralien Spurenelemente Enzyme Sekundäre Pflanzenstoffe 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 19 Fazit: 12.01.2016 ALLE Nährstoffe müssen in ausreichender Menge aufgenommen werden Jan Köllner - Ernährungsteam - Klinikum Augsburg 20 Fazit: ALLE Nährstoffe müssen in ausreichender Menge aufgenommen werden Realität: Wir bieten zwar alle Nährstoffe in ausreichender Menge an, aber die Patienten essen trotzdem viel zu wenig Warum? 12.01.2016 Jan Köllner - Ernährungsteam - Klinikum Augsburg 21 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 22 • • • • • • • • • • • 12.01.2016 Essgewohnheiten Angst, vergiftet zu werden Depressionen Verändertes Geschmacksempfinden Hoher Kalorienverbrauch bei „Wanderern“ Alleine essen Schluckstörungen (Essen wird zum Kraftakt) J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 23 Leitlinie Klinische Ernährung Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin 2013 Stufenschema der Ernährung VII VI V IV III II I 12.01.2016 Totale parenterale Ernährung Parenterale + minimale enterale Ernährung Enterale + parenterale Ernährung Totale enterale Ernährung I/II + ergänzende enterale/parenterale Ernährung I + orale bilanzierte Diäten, z.B. Trinknahrung Normalkost Sonderkostform Speisenanreicherung Diätberatung J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 24 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik • Therapie/ Maßnahmenplan incl. Beratung • Synergien nutzen (Wundteam 12.01.2016 Ernährungsteam) J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 25 Ernährungsteam Stoma- und Wundteam 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 26 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik • Therapie/ Maßnahmenplan incl. Beratung • Synergien nutzen (Wundteam Ernährungsteam) • Regelmäßige Kontrollen 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 27 Gewichtsverlauf Ess- und Trinkgewohnheiten BIA-Messung Allgemeinzustand 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 28 Bei geriatrischen Patienten sollte deshalb die Malnutrition nicht außer Acht gelassen werden: • Screening • Assessment/ Diagnostik • Therapie/ Maßnahmenplan incl. Beratung • Synergien nutzen (Wundteam Ernährungsteam) • Regelmäßige Kontrollen • Information an weiterbehandelnde Einrichtung und Hausarzt 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 29 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! 12.01.2016 J. Köllner / Ernährungsteam Klinikum Augsburg 31
© Copyright 2024 ExpyDoc