Was uns trägt - Stadtkirche Nürnberg

Informationen aus der katholischen Pfarrei St. Martin in Nürnberg
Ausgabe 3 / 2015
Was uns trägt
Etwas, das wärmt
Ein Schnappschuss vom Sommerfest –
da liegen sie, die Socken des Strickkreises, Socken, die viele von uns jetzt in
den Herbst und durch die kalte Jahreszeit begleiten.
Als der Strickkreis entstand, hätten die
wenigsten gedacht, dass sich hier ein
lebendiger Treffpunkt entwickelt. Wer
zufällig am Dienstag Nachmittag ins
Pfarrzentrum
kommt, erlebt
eine Gruppe,
die zusammen
handarbeitet,
Kaffee trinkt,
aber
auch
miteinander
redet und die
Nöte
der
andern wahrnimmt. Der
Erlös aus dem
Verkauf der
Stricksachen kommt Gemeindeprojekten zu Gute.
Insofern erzählt jede Socke, die dort
entsteht, die Geschichte von Gemeinschaft und von dem Gefühl, einen Platz
gefunden zu haben. Seit ein paar Jahren
Gottesdienst zum Pfarrfest 2015
wird von hier auch eine Brücke zu
anderen Gemeindemitgliedern geschlagen. Ein wärmendes Paar Babysocken erhalten unsere Täuflinge
nach der Taufe. Damit will die Gemeinde St. Martin ausdrücken, dass
die Täuflinge in ein Netz hineingenommen werden, das ihnen und ihren Familien Geborgenheit vermitteln möchte. Sicher halten die Socken nicht ein Leben lang – was wir
von der Beziehung zur
Kirche hoffen - aber
wachsen
und
dann
neue, passende und
wärmende
Socken suchen, das ist
die Aufgabe,
die uns begleitet.
Die Socken stehen hier aber auch
dafür, dass Menschen Wichtiges zum
Leben brauchen, Kleidung, Nahrung
und ein Dach über dem Kopf. Etwas,
Fortsetzung auf Seite 2
Fotos: Nicola Mögel
In dieser Ausgabe:
Leitartikel
Was uns trägt
1
2
Vorankündigungen
Erstkommunion - Firmvorbereitung - Krippenspiel / Sternsinger
Pfarrfest
Hier finden Sie Anschluss
3
Vorankündigungen:
Tag der Offenen Tür Kinderbibeltag
4
Aus dem Ministrantenleben
4
Seniorenausflug nach Erlangen
5
Ökumenischer Ausflug nach
Langenzenn
5
Heimat bei Maria
6
Ewige Anbetung
6
Kirchenmusik
7
Gottesdienste - Sakramente Beerdigungen
8
Spiritueller Impuls
9
Aus dem Kindergarten
10
Kinderzeltlager
11
St. Martin und die Welt
Die aktuelle Flüchtlingskrise
12
Seite 2
Vorankündigungen: Erstkommunion - Firmung
Ausgabe 3 / 2015
Erstkommunion 2016 in St. Martin
Der Elternabend für die Erstkommunion findet am 14. Oktober 2015 um
20.00 Uhr im Pfarrzentrum St. Martin,
Grolandstraße 71 statt.
Alle Eltern, deren Kinder die 3. Klasse
besuchen, sind dazu herzlich eingeladen.
In der 2. Septemberwoche wurden
Einladungen und Anmeldungen an die
Eltern der Kinder geschickt, die im
Moment die 3. Klasse besuchen. Wer
keinen Brief bekommen hat, wende
sich bitte an das Pfarrbüro (Tel.
351522).
Ein erstes Treffen der Kommunionkinder wird es bereits im November
geben, am Samstag, 21.11. von 10.00
Uhr bis 12.30 Uhr.
Ich freue mich schon auf den gemeinsamen Weg mit Eltern und Kindern!
Ihre und eure Pastoralreferentin
Anja Fischer
Firmvorbereitung 2016
Hilfe!!! –
Die Firmlinge von diesem Jahr sind
noch nicht gefirmt, doch die Firmvorbereitung 2016 wirft bereits ihre
Schatten voraus. Nachdem Hildegard
Losert, die ja im letzten Jahr mit mir
allein die Firmvorbereitung geplant
und durchgeführt hat, Anfang nächsten Jahres wegziehen wird, braucht
unser Firmteam, damit man es weiterhin als solches bezeichnen kann,
dringend Nachwuchs.
Was braucht es, um in der Firmvorbereitung mitzumachen?
Zu allererst einmal Freude am Zusammensein mit jungen Menschen;
dann die Bereitschaft, gemeinsam ein
Stück Lebens- und Glaubensweg zu
gehen und durchaus auch gegenseitig
voneinander zu lernen. Außerdem
natürlich ein Mindestmaß an freier
Zeit.
Wir laden all diejenigen, die sich vorstellen können, im kommenden Jahr
in irgendeiner Art und Weise in
der Firmvorbereitung mitzuarbeiten, zu einem Treffen ein am
Mittwoch, 28. Oktober 20.00
Uhr im kleinen Konferenzzimmer.
Bei diesem Treffen wollen wir
überlegen, wer sich mit wieviel
Zeit und mit welchen Fähigkeiten und Ideen in der Firmvorbereitung einbringen kann und
möglichst ein Konzept für das
kommende Jahr daraus entwickeln.
Für Fragen und nähere Informationen stehe ich selbstverständlich
gerne zur Verfügung.
Heike Sohr PR (Tel. 36680223,
[email protected])
Ankündigung Krippenspiel und Sternsinger
Auch in diesem Jahr wird es wieder ein Krippenspiel am Heiligen Abend und
eine Sternsingeraktion Anfang Januar geben.
Für beide Aktionen suchen wir wieder viele Kinder, die mitmachen.
Anmeldungen liegen rechtzeitig in den Kirchen aus.
Heike Sohr und Anja Fischer
Fortsetzung von Seite 1
das für uns alle selbstverständlich erscheint, aber jetzt durch die tägliche
Berichterstattung über die Flüchtlingsströme wieder als Geschenk betrachtet werden muss. Unsere Lage ist
glücklich, wir haben so viel, dass wir
genug haben und teilen können. Darauf weist auch die Kirche hin – einen
entsprechenden Aufruf des Erzbischofs finden Sie auf der letzten Seite
dieses Martinsboten.
Aber der Mensch lebt nicht von diesen materiellen Dingen allein. Derzeit
wird das im Fall der Flüchtlinge unter
dem Begriff der Willkommenskultur
zusammengefasst: Den anderen erfahren lassen, dass er eine Bereicherung
und keine Last ist, dass uns Dinge und
Gebräuche unklar sind, aber das man
ihre Bedeutung verstehen lernen kann
und dass man bereit ist, sich auf einen
– manchmal schwierigen - Weg zu
machen.
Diese Willkommenskultur sollte typisch für jede christliche Gemeinde
sein. Auch zu uns kommen immer
wieder neue Menschen auf der Suche
nach einem Platz, an dem sie sich einbringen können. In einer so großen
Gemeinde wie St. Martin wird jede
helfende Hand gebraucht und gerne
angenommen. Trauen Sie sich zu fragen.
Kalte Füße bekommen meint in unserer Sprache, Angst bekommen und
sich zurückziehen, wo wir eigentlich
etwas tun wollen. Ein Blick auf die
Socken kann uns ermutigen, Dinge
anzugehen. In diesem Sinne wünsche
ich uns einen farbenfrohen Herbst mit
vielen Entdeckungen und Beziehungen,
die uns Heimat geben.
Hildegard Losert
Aus der Pfarrei: Pfarrfest
“Hier finden Sie Anschluss“…
… so lautete das Motto des diesjährigen Pfarrfests. Und so trafen sich am
Samstag, den 18. Juni um 14 Uhr trotz
angekündigten Gewittern und großer
Hitze viele Menschen im Kindergartenhof, um gemeinsam Gottesdienst zu
feiern und so miteinander und mit
Gott in Berührung zu kommen.
Das Evangelium erzählte uns von den
Jüngern, die im Auftrag Jesu unterwegs
waren, und die erschöpft, hungrig und
ausgelaugt zu Jesus zurückkehren. Jesus erkennt die Bedürfnisse seiner
Jünger und nimmt sie mit auf ein Boot,
um dort auszuruhen und wieder zu
Kräften zu kommen. Doch die Menschen, die sich nach Jesus sehnen, folgen dem Boot und wollen von ihm
hören. Und Jesus nimmt auch diese
Menschen ernst und spricht zu
ihnen…
Pfarrer Staudigel ging in seiner Predigt
auf das Evangelium ein und spann einen
Bogen zum Motto des Pfarrfests.
Das Evangelium zeigt uns die Jünger,
die schon eine Zeit mit Jesus unterwegs sind und mit ihm arbeiten und
leben. Im Boot finden Jünger und Jesus
Anschluss an Gott, in der Einsamkeit
und Stille des Bootes ist eine Gotteserfahrung möglich. Und schließlich
ermöglicht Jesus der Menschenmenge,
die zu ihm strömt, Anschluss an Gott,
weil er Ihnen die frohe Botschaft verkündet. Auch unsere Gemeinde ist ein
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Ausgabe 3 / 2015
Ort, wo immer wieder der Anschluss
an Gott und andere Menschenerlebt
werden kann.
In einer Aktion waren dann im Anschluss an die Predigt alle Gottesdienstbesucher gefordert. Auf jedem
Tisch fanden sich bunte, gefaltete
Schiffe, die es zu beschriften galt. An
den jeweiligen Tischen kamen die
Gottesdienstbesucher miteinander in
Kontakt. Kinder brachten die beschrifteten Boote nach vorne zum Altar.
Hier ein paar Gedanken, die auf den
Booten standen.
Anschluss an Gott:
In den unterschiedlichen Gottesdiensten unserer Gemeinde und an verschiedenen Plätzen (unserer Kirche)
finden viele Menschen Anschluss an
Gott:
Im Gottesdienst und in der Eucharistiefeier, im Kleinkindergottesdienst
und in der Rosenkranzandacht, beim
Empfang der Sakramente , beim Friedensgruß, vor allem dann, wenn man
sich in die Augen schaut (!), im stillen
Gebet und in der Meditation, beim
Kerze anzünden und wenn man allein
in der Kirche ist, bei der Beichte und
in der eucharistischen Anbetung, beim
Lesen der Bibel oder beim Gespräch
mit einem Seelsorger.
Festplakat von Adrian Dischinger
Aber Gott wird auch woanders erfahrbar: ganz oft wurde die Natur
Fortsetzung nächste Seite
Die „Ideenboote“
Verabschiedung von Kaplan P. Binu James durch die PGR-Vorsitzende
Hildegard Losert
Alle Fotos von Nicola Mögel
Traditionelles Kinderschminken
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Ausgabe 3 / 2015
Fortsetzung von Seite 3
genannt und die anderen Menschen,
explizit, das Lachen und auch Weinen
(!) des anderen – welch interessanter
Gedanke, dass Gott auch, oder vielleicht sogar besonders zu finden ist,
wenn jemand trauert oder Schmerzen
hat! Gott ist in der Musik erfahrbar, in
der Stille, in der Familie, dann wenn
Nächstenliebe praktiziert wird und
Christen sich begegnen.
Wie schön, dass Gott in einer angeblich gottlosen Welt dennoch erfahrbar
ist.
Anschluss an andere Menschen:
Anschluss an andere Menschen finden
die Gottesdienstbesucher vor allem im
Alltag: In Kindergarten und in der
Schule, im Beruf, in Familie und Freundeskreis, beim Wandern und einkaufen
gehen, bei Hobbies und Freizeitaktivitäten, beim gemeinsamen Spielen und
Singen.
Auch Orte und Gruppen der Gemeinde sind Orte, wo Anschluss gesucht
und gefunden wird: beim MiniWaffelstand und der Osterfeier, beim
Tag der offenen Tür und dem Pfarrfest, beim Strickkreis und Seniorentreff, beim FUSL-Treff einmal im Monat, bei der KAB und beim Kirchenchor, beim Pfarrgemeinderat und beim
Kleinkindergottesdienst, bei Jugendaktionen und den Ministranten.
Eine Gruppe schreibt, dass es wichtig
ist, dass man miteinander Gottesdienst
feiert und nicht nur nebeneinander,
eine andere, dass man sich nicht schämen soll, um Hilfe zu bitten und auf
andere Menschen zuzugehen. Wer
Anschluss möchte und aktiv wird,
würde auch welchen finden.
Aus der Pfarrei: Pfarrfest / Vorankündigungen
Beim gemeinsamen Schlange stehen
und Essen, beim Barfußpfad des Kindergartens und beim Kaffeetrinken,
beim Mölki spielen und beim Quiz,
beim Rutschen und Schaukeln oder
beim Waffeln essen, beim Wiedersehen mit liebgewonnenen Freunden
und Bekannten, beim Knüpfen neuer
Kontakte, beim Kinderschminken
durch die Firmlinge oder in der Spielstraße, bei einem Bier oder einem
Glas Wein am lauen Sommerabend
und schließlich beim gemeinsamen
Aufräumen und Bänke zusammen
klappen…
Anschluss fand statt! Ein schönes Fest!
Unter den großen schattigen Bäumen
ließ es sich gut aushalten. Wir freuen
uns schon aufs nächste Jahr und danken den fleißigen Helferinnen und
Helfern, die viel geleistet haben, damit
das Pfarrfest so stattfinden konnte!
Anja Fischer
Tag der Offenen Tür
Am Sonntag, den 8. 11. 2015, findet
wie jedes Jahr der Tag der Offenen
Tür statt.
Er beginnt mit einem Familiengottesdienst um 10:30. Anschließend
ist Weißwurstessen im Pfarrsaal. Am
Nachmittag werden zahlreiche
Aktivitäten (u.a. Turm– und Sakristeiführung ) angeboten. Der Tag schließt
um 17:00 mit einer Andacht.
Näheres wird kurzfristig in Pfarrnachrichten und Vermeldungen
bekanntgegeben.
Anschluss an andere Menschen findet
man auch bei eher zufälligen Begegnungen – beim Einkaufen und wenn
man sich auf der Straße anlächelt,
wenn man einem schlechtgelaunten
Menschen ein liebes Wort sagt, wenn
man eine Besuchspatenschaft im Altenheim übernimmt oder durch den
Stadtpark geht.
zum ökumenischen Kinderbibeltag
am Buß- und Bettag,
Mittwoch, 18.11.2015
von 9.00 Uhr – 15.00 Uhr (Kinder
können ab 8.30 Uhr kommen)
Wo: Pfarrzentrum St. Martin,
Grolandstr. 69
Thema: „Auserwählt –
weitererzählt“
Wer: Kinder aus den Klassen 1-5
Anmeldungen: in den Pfarrbüros
St. Martin und St. Matthäus
Inhalt: Euch erwartet ein buntes
und abwechslungsreiches
Programm. Wir wollen die Geschichte kennenlernen, in der Jesus seine Jünger auswählt. „Jeder
ist von Gott gewollt, genau so, wie
er ist, mit seinen Schwächen und
Fehlern.“ Mit Bibelgeschichte und
Liedern, mit Spielen und Basteln
und auch einem gemeinsamen Mittagessen wollen wir gemeinsam
den Tag verbringen.
Aus dem Ministrantenleben
Am Sonntag, den 23. 7. 2015, wurden
folgende Jungen und Mädchen in die
Gemeinschaft der Ministranten von St.
Martin aufgenommen:
Johannes Ewerth, Mgbemena Uhakandu, Ife Uhakandu,
Helena Dauser, Sophia
Böhm, Clara Wendel,
Jonas Nagengast, Justin
Ramos
Zudem wurden Christoph Widmer und Dennis Schneider als Oberministranten verabschiedet sowie Adrian
Dischinger, Oliver Röhrer und Johannes Hörlein als neue Oberministranten begrüßt.
Anschluss beim Pfarrfest:
Anschluss konnten die Kinder und
Erwachsenen dann auch beim weiteren
Verlauf des Pfarrfestes finden:
Herzliche Einladung
Die neuen Ministrant(inn)en
Foto: Nicola Mögel
Vielen Dank an die, die gehen und allen
Neuen viel Freude an ihrer Aufgabe
und Gottes Segen dafür!
Aus der Pfarrei: Ausflüge
Ausflug zum Botanischen Garten
Wir vom Seniorentreff St. Martin trafen
uns am 3. Juli mit rüstigen Bewohnern
des Seniorenstifts St. Martin zu einem
Ausflug in den Botanischen Garten nach
Erlangen.
Um 13 Uhr holte uns ein Bus der VAG
- mit Rollstuhleinstieg - direkt am Heim
ab. Organisiert wurde der Ausflug von
Frau Ittner, Leiterin des SeniorenNetzwerks Nordstadt. Fünf freiwillige
Helfer der Universa-Versicherung
begleiteten uns. Es war für uns
Senioren ein Erlebnis mit diesen jungen
Leuten ins Gespräch zu kommen, von
ihren Zukunftsplänen und ihrer
Arbeitswelt zu erfahren und zu erleben,
wie auch sie mit Interesse uns
zuhörten.
Nach einer Fahrzeit von ca. 45 Min.
waren wir in Erlangen am Hugenottenplatz angekommen. Ein kurzer
Fußweg, den wir durch die Unterstützung unserer jugendlichen Begleiter
Die Redaktion
des
Martinsboten
gratuliert ihrer Mitarbeiterin und
Leiterin
des
Seniorenkreises
Anni
Senft
ganz
herzlich
zum
80. Geburts-tag
im
August
dieses Jahres. Wir wünschen ihr im
Namen der ganzen Gemeinde noch
v i e le g lü c k li ch e un d g e s un d e
Lebensjahre!
problemlos schafften, waren wir am
Eingang des Botanischen Gartens.
Hier erwartete uns eine Führerin.
Eine kurze interessante Einführung
über die Entstehung des Gartens
machte uns neugierig auf den ca.
einstündigen Rundgang durch die
verschiedenen Anbauflächen - diese
dienen auch der Uni zu Studienzwecken –. Beeindruckt von dem
Erlebten, doch auch müde, kamen wir
wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Nach dieser lehrreichen Führung
hatten wir zum Schluss Gelegenheit,
uns im Cafe Mengin bei Kaffee und
Kuchen oder Eis zu stärken.
Danach gingen wir zum Bus zurück,
der uns wieder sicher nach St. Martin
zurückbrachte. Ein wunderschöner
Nachmittag war zu Ende.
Text und Foto: Anni Senft
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Ausgabe 3 / 2015
Ökumenischer
Langenzenn
Ausflug
nach
Auch dieses Jahr lud unsere Nachbarpfarrei ein zum gemeinsamen Ausflug nach Langenzenn und Veitsbronn.
Mit 35 Leuten startet der Bus am
Samstag, den 19.09. nach Langenzenn,
ein wunderschönes Städtchen, das uns
mit einem Wochenmarkt im schönsten Sonnenschein willkommen heißt.
Im Kirchengebäude erfahren wir viel
über die Geschichte von Stadt und
Pfarrei. Einst lebten dort Augustiner
und der schöne Kreuzgang des Klosters ist täglich geöffnet.
In Langenzenn besichtigen wir auch die
empfehlenswerte Ausstellung „Bibel-othek“. Am Beispiel der Bibel sieht man
dort, wie in verschiedenen Zeiten
Text aufgezeichnet wurde. Auch dürfen wir ein Faksimile der GutenbergBibel bewundern. Die ist im perfekten
Blocksatz gedruckt. Ob das früher
leichter war als heute? Jedenfalls: Bei
Gutenberg gibt es diese schrecklich
riesigen Abstände zwischen Wörtern
nicht.
Herr Joachim Habel beschreibt das
Stadtwappen am Rathaus von
Langenzenn
Der Aufstieg zur Wallfahrtskappelle in
Veitsbronn war für die meisten Teilnehmer schon anstrengender, als der
angebrachte Verdauungsspaziergang.
Natürlich werden wir von der Aussicht um und in der Kirche reichlich
entschädigt. Beim Mittagessen und im
Bus gibt es schöne Gelegenheiten zum
ökumenischen Kennenlernen, und so
kommen wir nach einem schönen ereignisreichen Tag wieder zwischen den
Kirchtürmen von St Martin und St
Matthäus an.
Maria Jonas
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Ausgabe 3 / 2015
Heimat bei Maria?
Es ist unübersehbar: In jeder katholischen Kir che fin det si ch
wenigstens eine Darstellung der
Gottesmutter Maria. Diese Darstellungen sind sehr verschieden, je
nach der Zeit in der sie entstanden.
Denken wir an Michelangelos Pietà im
Petersdom in Rom, oder die Schutzmantelmadonna aus Ravensburg oder
die schwarze Madonna in Altötting.
Manchmal wird Maria als junge Frau
allein dargestellt, meist als Mutter mit
Kind, oder, wie in Rom, als Mutter mit
dem toten Sohn auf dem Schoß. In
jeder Epoche haben sich Künstler mit
„Maria“ beschäftigt, nicht nur in der
bildenden Kunst, sondern auch in der
Malerei, in der Literatur und in der
Musik.
Das Neue Testament berichtet wenig
über Maria. Doch das das Erforschen
der Bibel hat Marias Stellung in der
Heilsgeschichte immer besser erkennen lassen. Ein Schlüssel ist dabei
das Wort Jesu vom Kreuz an seine
Mutter Maria und den Apostel
Johannes. Zu Maria sagt er: „Frau,
siehe, dein Sohn.“ Dann sagte er zu
dem Jünger: „Siehe, deine Mutter.“
Und das Evangelium fügt an: „Von
jener Stunde an, nahm sie der Jünger
zu sich.“ Die Kirche sieht sich im
Jünger Johannes dargestellt. Das Wort
Jesu, sein Vermächtnis vom Kreuz
herab, bedeutet darum nicht nur eine
Verfügung für Maria und Johannes,
sondern auch für Maria und die Kirche.
In diesem Sinn hat Papst Paul VI. beim
Aus der Pfarrei: Verschiedenes
II. Vaticanum, Maria als „Mutter der
Kirche“ proklamiert.
Schon lange vor dieser Proklamation
hatten die Gläubigen eine innige
Beziehung zu Maria gewonnen. Sie
haben sie als ihre Mutter angenommen. Die Vielzahl der Marienkirchen und Wallfahrtsorte ist ein
Beweis dafür. Viele Theologen haben
die Marienverehrung theologisch
einwandfrei begründet. Denn es ist
klar: Bei aller Marienverehrung bleibt
Maria ein Mensch - sie ist keine
Göttin. Sie wird nicht angebetet,
sondern die Gläubigen bitten um die
Fürsprache der Mutter bei ihrem
göttlichen Sohn. Ein Zeichen der
Verehrung sind die Opferlichter, die
in vielen Kirchen vor dem Bild der
Mutter Gottes brennen. Sie wollen
sagen: Auch wenn ich nicht viel Zeit
habe, lass das kleine Licht ein Zeichen
sein und bring meine Bitte vor
deinem Sohn. Er möge mir sein Licht
schenken, in meinen Anliegen. Die
Opferlichter brennen bei uns vor der
Marienstatue, die in der ehemaligen
Taufkapelle steht. Die Figur stammt
von dem Künstler Emil Zentgraf und
wurde wahrscheinlich 1928 aufgestellt. Viele Menschen suchen die
Kapelle auf um dort in Stille zu beten.
Die relative Dunkelheit und Abgeschlossenheit des Raumes ist für
viele Besucher wichtig. Hier sind sie
ungestört. Hier wissen sie
sich geborgen. Hier finden
sie Heimat - bei Maria.
Ewige Anbetung am 08.08.2015
Die „ewige Anbetung“ in St Martin ist
Teil eines großen Ganzen. Die Kirche
will ohne Unterbrechung Anbetung
halten vor dem Herrn. Diese Aufgabe
kann nicht von Einzelnen getragen
werden, und ist im Erzbistum Bamberg
auf Pfarreien und Ordensgemeinschaften verteilt. Am 08. August ist
unsere Pfarrei verant-wortlich, dass
der Kreislauf, der das ganze Jahr und
das ganze Erzbistum durchzieht, nicht
unterbrochen wird.
Dieses Jahr fiel der 08.08 auf einen
Samstag, und bekam den in die
Ferienzeit passenden Namen „Auszeit
mit Gott“. Zwischen Frühmesse und
Vorabendmesse war das Allerheiligste
ausgesetzt. Die Stunden mit gestaltetem Gebet waren gut besucht. Ein
gutes Dutzend Personen kam zu der
Anbetung in der Tradition von Taizé
um singend und schweigend zu beten.
Dazu gab es Impulse durch biblische
Texte. In den stillen Stunden waren
jeweils wenige anwesend, die die
ununterbrochene Anbetung sicherstellten.
Schön, dass wir in St Martin Teil der
„ewigen Anbetung“ im Erzbistum
Bamberg sind.
Maria Jonas
Richard Staudigel
Die Jesuiten in der Virchowstraße haben einen
neuen Novizenmeister (=für die Ausbildung der
Neumitglieder zuständigen Geistlichen): P.
Thomas Hollweck.
Die Madonna in unserer Marienkapelle
Die Pfarrei begrüßt ihn herzlich und freut sich auf
weiterhin gute und fruchtbare Zusammenarbeit.
Kirchenmusik
Kirchenmusik im Herbst 2015
Samstag, 10. 10. 2015
18:30 Uhr
Filmmusik und andere Hits
Artur Muschaweck
39. Kirchenmusiktage der Katholischen Stadtkirche Nürnberg
Samstag, 17. 10. 2015
17:30 Uhr
Festgottesdienst
in St. Martin
Dienstag, 20. 10. 2015
20:00 Uhr
Orgelkonzert
Ludwig Ruckdeschel, Passau
Donnerstag, 22. 10. 2015
20:00 Uhr
Orgelkonzert
Wolfgang Seifen, Berlin
Samstag, 28. 11. 2015
17:30 Uhr
Orgel PLUS Gesang
Johannes Reinschke, Tenor
Samstag, 12. 12. 2015
18:30 Uhr
Weihnachtskonzert
Streichquartette
von Schubert und Goldmark
Stefan Teschner, Katharina Büll: Violine
Gunther Hillienhoff: Viola
Arvo Lang: Violoncello
1. Weihnachtsfeiertag
25. 12. 2015, 10:30 Uhr
Orgel PLUS Trompete
R. Schemm, Trompete
2. Weihnachtsfeiertag
26. 12. 2015, 10:30 Uhr
Der Kirchenchor singt
zum Weihnachtsfest
Übrigens, es gibt einen…
...Verein zur Förderung
der Kirchenmusik
in St. Martin
Liga Bank
IBAN DE 35
7509 0300 0005 1161 47
Wir sind für jede Spende
dankbar!
Spendenbescheinigungen werden
zugestellt.
Herzlichen Dank!
Der MartinsChor sucht
jederzeit Sänger. Wer
Freude am Singen hat,
gerne sakrale Musik
macht und am Montagabend Zeit für die
Chorprobe hat, ist herzlich Willkommen. Wir freuen uns über jede zusätzliche Stimme.
Nähere Informationen und Anmeldung bitte direkt bei Artur Muschaweck. Nähere Informationen und
Anmeldung bitte direkt bei
Artur Muschaweck.
Seite 7
Ausgabe 3 / 2015
Kirchenchor oder MartinsChor:
gibt es einen Unterschied?
Warum braucht der Kirchenchor einen
eigenen Namen, und warum will er
nicht mehr Kirchenchor heißen? Es ist
doch immer noch „unser Kirchenchor“
wie vorher auch !
Die allgemeine Vorstellung unter
„Kirchenchor“ beschreibt doch eine
Gruppe von Sängern, die entweder
Enkel haben oder selbst noch keine 15
sind. Ein Kirchenchor verschönert regelmäßig die Sonntagsmesse mit Gesang, ist fester Bestandteil der Fronleichnamsprozession und singt außerdem bei Beerdigungen. Wer mit dieser
Vorstellung dem Chor in St. Martin
beitritt, wird vermutlich bitter enttäuscht: der Chor darf nicht bei der
Fronleichnamsprozession lobsingen, die
musikalische Unterstützung von Trauergemeinden fällt völlig aus und Auftritte in der Messe beschränken sich auf
wenige Hochfeste.
Wir sind ein Chor aus der Gemeinde
St. Martin, singen in der Gemeinde St.
Martin und wir singen für die Gemeinde St. Martin. Das war vorher so und
ist immer noch so. Außer dem Namen
hat sich – wie gesagt – nichts verändert.
Wir singen anspruchsvolle sakrale Musik von verschiedenen Komponisten,
und dies nicht nur in Festgottesdiensten, sondern hauptsächlich in eigenständigen Konzerten mit großem Orchester.
Unser nächster Programmpunkt ist die
Aufführung einer Messe von Michael
Haller während der Eucharistiefeier:
Festgottesdienst zur Eröffnung der 39.
Nürnberger Kirchenmusiktage am
Samstag, den 17.10.2015 um 17.30 Uhr.
Maria Jonas.
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Gottesdienste · Sakramente · Beerdigungen
Ausgabe 3 / 2015
REGELMÄSSIGE GOTTESDIENSTE
An Sonn- und Feiertagen
Samstag (Vorabendmesse)
17.30 Uhr
Amt
Sonntag
8.30 Uhr
Amt
10.30 Uhr
Amt
An Wochentagen
Mo 19.00 Uhr Amt
Di
8.00 Uhr Amt
Mi 18.15 Uhr Rosenkranz
19.00 Uhr Amt
Stift St. Martin
Amt
„mit Kurzansprache“
Sa 8.00 Amt
GELEGENHEIT ZU GESPRÄCH,
SEGEN UND BEICHTE
Sa 16.30 Uhr
FAMILIENGOTTESDIENST
Jeden 3. Sonntag im Monat, 10.30
Uhr
KLEINKINDERGOTTESDIENST
Jeden 1. Sonntag im Monat, 10.30
Uhr, im Pfarrsaal
KINDERKIRCHE
Jeden 4. Sonntag im Monat,
10.30 Uhr
ALLERHEILIGEN / ALLERSEELEN
So; 1. 11., 14:00 Uhr Friedhofsumgang auf dem Westfriedhof
Mo, 2. 11., 19:00 Uhr Gedenkgottesdienst für unsere Verstorbenen
MARTINSFEST 2015
So, 8. 11., 10:30 Uhr
Raphael Fahrmayr, Carlotta Alma
Reitberger, Toni Bauernsachs Emma
Maria Bertling, Julia Agnieszka Panasik,
Bela Wimmer, Maria Anna Dauser,
Magdalena Gertz, Luisa Radler
Zum heiligen Bund der Ehe haben sich
versprochen
Daniela und Marc Schmitt; Sabine Hof
und Maximilian Roth; Miroslava
Cikova und Sebastian Marco Rauth;
Christine Singer und Wolfgang Dauth;
Tanja Christels und Matthias Ernst;
Carolin Franziska Kufner und Christian vom Ende
Gott rief zu sich
Do 16.00 Uhr Messe
Fr 8.00 Uhr
Durch die Taufe wurden in die
Gemeinde Gottes aufgenommen
Hochamt
Mi, 11. 11., 17:00 Uhr Martinszug
Beginn im Hof der Uhlandschule
Anna Fleig (85), Pleydenwurffstraße;
Johanna Kattendick (91), Nordring;
Edith Klaus (85), Am Stadtpark; Therese Oertel (86), Nordring; Wilhelmine Gessert (86), Am Stadtpark; Rosa
Maria Streißl (75), Rudenzstraße; Else
Rücker (96), Am Stadtpark; Lieselotte
Wollner (81), Fritz-von-Röth-Straße;
Hermann Mang (76), Wilderstraße;
Jürgen Fischer (53), Löbleinstraße;
Marianne Hilmer (82), Friedenstraße;
Therese Stamm (93), Berckhauserstraße; Michael Zirngibl (91), Walburgisstraße
Impressum
Herausgeber: Katholische Pfarrei
St. Martin Nürnberg
Grolandstraße 71, 90408 Nürnberg
Tel: (0911) 35 15 22,
Fax: (0911) 35 19 60,
E-Mail: st-martin.nuernberg @erzbistumbamberg.de
Im Internet: www.st-martin-nuernberg.de
Verantwortlich i.S.d.P:
Pfarrer Richard Staudigel
Redaktion: Martin Oberhuemer (Layout),
Nicola A. Mögel, Maria Jonas, Anni Senft,
Hildegard Losert
Fotos: siehe dort.
Auflage: 4000 Stück,
Druck: Gemeindebriefdruckerei
Gross-Oesingen
NACHDRUCK nur mit vorheriger
Genehmigung möglich. Die Inhalte der
einzelnen Beiträge liegen in der Verantwortung der Verfasser und geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion
wieder. Alle Daten zu Personen dienen
allein gemeindlichen Zwecken. Sie dürfen
nicht anderweitig verwendet werden.
Alle Termine ohne Gewähr.
Bürozeiten:
Das Pfarrbüro ist Montag bis Freitag
von 9.00 bis 12.00 Uhr, Montag und
Mittwoch auch von 14.00 bis 17.00 geöffnet, .
Auf einen Blick - Mitarbeiter in St.Martin:
Pfarrer: Richard Staudigel
Pastoralreferentinnen: Heike Sohr, Anja Fischer
Pfarrbüro: Gabriele Horn, Susanne Veit, Maria Ankenbrand
Mesner: ehrenamtliches Team
Kirchenpfleger: Marc Lloret Grau
PGR-Vorsitzende: Hildegard Losert
Kirchenmusiker: Artur Muschaweck (Tel: 0157 / 72489211)
Hausmeister im Pfarrzentrum: Maria und Ernst Eisele (Tel: 35 45 87)
Leitung Kindergarten St Martin: Gerlinde Junggunst (Tel: 35 70 59)
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Spiritueller Impuls
Abraham - Vorbild im Vertrauen
„Sieh dir doch mal den Abraham an!
Ein alter Mann: Was fängt der noch an?
Doch er bricht auf ins neue Land, wo
er neues Leben und Zukunft fand.“ So
heißt es im Lied „Mit meinem Gott
spring‘ ich über Mauern“, das vor etwa
20 Jahren gerne in Jugendgottesdiensten gesungen wurde. Laut dem Bericht
in Gen 12 war Abram – der Name
wurde laut Genesis erst später zu
„Abraham“ geändert - 75 Jahre alt, als
er seine Heimat Haran, heute im
Grenzgebiet zwischen der Türkei und
dem Irak, verließ, um nach Kanaan zu
gehen. Freilich sind die Altersangaben
im Buch Genesis mit Vorsicht zu genießen, doch hören vor der Abrahamsgeschichte die Teile der Heiligen
Schrift auf, in denen es selbstverständlich zu sein scheint, dass Männer im
Alter von weit über 100 Jahren noch
Väter werden. Immerhin heißt es vor
der Berufung Abrams schon: „Sarai
war unfruchtbar, sie hatte keine Kinder“ (Gen 10, 30), was darauf schließen lässt, dass sie bereits in einem Alter war, in dem nicht mehr mit Kindern zu rechnen war.
Wenn wir dem Bericht des Buches
Genesis glauben dürfen, war Abram
also schon in fortgeschrittenem Alter
und hatte sich mit seiner Kinderlosigkeit bereits abgefunden, als Gott ihn
aufforderte: „Zieh weg aus deinem
Land, von deiner Verwandtschaft und
aus deinem Vaterhaus in das Land, das
ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu
einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen.“ (Gen 12,1+2). Abram gehorcht
und verlässt seine vertraute Umgebung, wobei er außer dem Versprechen Gottes keine Sicherheit hat. Er
kennt weder den Namen des Landes,
in das er gehen soll, noch ahnt er irgendetwas davon, was passieren wird.
Zurück lässt er seine gesamte Sippe –
und damit auch die Menschen, auf die
er sich im Falle von Unfall oder Krankheit verlassen könnte. Dazu kommt,
dass ihm aufgrund seines Alters das
Versprechen der zahlreichen Nachkommenschaft geradezu absurd vorkommen muss.
Für viele, so auch für den Apostel Paulus, war Abram ein Beispiel für festen
Ausgabe 3 / 2015
Glauben (Röm 4, 2; 18-20) – Glauben
im Sinn von Vertrauen. Kritiker
könnten anmerken: Der Mann war
reichlich naiv. Woher wusste er
denn, dass die Stimme, die er hörte,
wirklich die Stimme Gottes war?
War es nicht unverantwortlich, seiner Frau, seinem Neffen und seinen
Dienern dieses Risiko zuzumuten?
Abram vertraute, weil er Gott etwas
zutraute. Das heißt nicht, dass er
immer blindlings gehorchte: Er verhandelte mit Gott über das Schicksal
der Einwohner von Sodom und er
glaubte nicht wirklich daran, noch
einen ehelichen Sohn zu bekommen.
Seine Grundhaltung ist jedoch das
Vertrauen, das sich auch immer wieder bestätigt: Gott enttäuscht ihn
nicht. Abraham wurde reich, er hatte
noch einen legitimen Sohn und lernte, wenn die Altersangaben der Bibel
stimmen, auch noch seine Enkelkinder kennen.
Freilich, vieles aus der Abrahamsgeschichte ist für uns völlig fremd, so
vor allem Gottes Forderung an Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern.
Dieses Kinderopfer, in unseren Augen fürchterlich, scheint zu jener Zeit
nicht unüblich gewesen zu sein. Abraham gehorcht auch diesmal und die
Geschichte geht glücklicherweise gut
aus und Isaak darf weiterleben.
(Später wird das Kindesopfer als Beispiel für besondere Verdorbenheit
bestimmter Könige beschrieben, z.B.
Manasse in 2 Kön 21, 6, allerdings
nicht wegen der Grausamkeit der
Tat, sondern im Zusammenhang des
Götzendienstes).
Auch die Tatsache, dass Gott direkt
wie ein Mensch zu Abraham spricht,
am deutlichsten bei der Erzählung, in
der Gott in Gestalt von drei Männern Abraham erscheint (Gen 18),
klingt für uns wie ein Märchen. Und
richtig, die Welt Abrahams und der
Autoren des Buches Genesis ist nicht
unsere. Eines jedoch ist geblieben:
Gott meint es gut mit uns und nichts,
was Er verlangt, ist zu unserem Schaden. Er hat Seinen Plan mit jedem
Menschen und wird ihn zum guten
Ende bringen, auch, wenn dies für
uns unglaublich scheint.
Martin Oberhuemer
„Verkündet sein Heil
von Tag zu Tag“
Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist – genau genommen und richtig
verstanden – zutiefst eine Liebesgeschichte. Davon erzählt die Bibel von
Anfang an. Die ganze Schöpfung ist nicht
notwendigerweise geworden. Sie ist aus
Gottes Liebe hervorgegangen. Uns Menschen hat Gott „ihm gleich“ geschaffen,
als sein Gegenüber, als seinen
„Gesprächspartner“, dem er sich mehr
und mehr offenbaren wollte. Das o.g.
Motto des Weltmissionssonntags 2015
stammt aus den Psalmen. Die Worte
bringen die Freude und den Jubel zum
Ausdruck, die den Menschen erfüllt,
wenn er diese Liebe Gottes für sich entdeckt. Davon ganz erfüllt, kann er nicht
anders, als das durch Jesus erfahrene
Heil weitergeben - verkünden. Das hat
mit den Aposteln begonnen und setzt
sich seitdem fort durch die Jahrhunderte
– heute freilich mit anderen Mitteln als
damals. Die Christen haben ihre Missionar immer unterstützt, zuerst durch ihr
begleitendes Gebet, dann aber auch
dadurch, dass sie die notwendigen materiellen Mittel zur Verfügung gestellt haben. Um beides bittet der Weltmissionssonntag. So können wir mithelfen, dass
viele Menschen die Liebe Gottes und die
Freude des Glaubens erfahren können.
Richard Staudigel
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Aus dem Kindergarten
Ausgabe 3 / 2015
Liebe Martinsgemeinde,
Das vergangene Kindergartenjahr stand
unter dem Thema: „Farben, Formen,
Kunst entdecken“. Im Laufe der vielen
kreativen Monate haben wir verschiedene Künstler und ihre Werke kennengelernt. Auch die Formen wurden besprochen und im Alltag mit ihnen gearbeitet. Natürlich haben wir auch selbst
zu Pinsel, Stift und allem möglichen
Anderen gegriffen, um selbst Künstler
zu sein. Die Kinder hatten so viele
Ideen und ihre Ergebnisse waren sensationell. Es macht so viel Freude, sich
selbst, den Alltag, Gedanken oder Erlebnisse in Kunst zu verwandeln. Das
Thema „Kunst“ hat aus unserer Einrichtung einen bunten Ort der Farben
gemacht.
Eine Gruppe hat sich vertieft mit dem
Künstler Hundertwasser befasst.
Nachdem die Kinder einiges aus seinem Leben erfahren haben, wurde das
Spielehaus der Gruppe in einem Gemeinschaftswerk in ein Kunstwerk a la
Hundertwasser verwandelt.
Eine andere Gruppe hat sich auch intensiv mit den Formen beschäftigt. Erstaunlich, wie viele Formen die Kinder
bereits kennen. Interessant ist es natürlich auch, diese im Alltag zu suchen.
Da ist der runde Teller, wie ein Kreis,
der Rahmen des Puzzles ist das Rechteck und aus Legosteinen kann ein Dreieck gebaut werden. Nach einiger Zeit
hingen im Flur viele Männchen, welche
nur aus Formen gestaltet wurden.
Zum Ende des Jahres haben wir uns
dann noch etwas Besonderes ausgedacht, um dieses Thema würdig zu beenden. Es sollte etwas Dauerhaftes sein
und dabei dachten wir an unseren alten
Zaun im Garten. Dieser sollte einem
neuen, künstlerischen Modell weichen.
Also erhielt jede Familie, die sich beteiligen wollte, eine Zaunlatte und Farbe.
Die Unkosten dafür trugen die jeweiligen Familien selbst. Zu Hause wurden
die Latten dann mit viel Kreativität bemalt und gestaltet.
Anfang September war es nun soweit,
alle Zaunlatten waren bemalt und lackiert und konnten im Hof als neuer
Zaun angebracht werden. Der Förderkreis übernahm für diesen Aufbau
freundlicherweise die Kosten. Vielen
Dank.
Vielen Dank auch an unsere liebe
Nachbarin, Frau Nötzig, die mit einer
großzügigen Spende dieses Projekt
unterstützte und uns einen Anbau zu
unserer Hütte schenkte. Als Herr
Richter nun den neuen Zaun anbrachte, halfen auch die Kinder fleißig mit
und brachten ihm unermüdlich die
Zaunlatten, damit er diese befestigen
konnte. Das Ergebnis ist wunderschön und zeigt wie einzigartig Kunst
ist und wie viele Ideen in ihre verwirklicht wurden.
Dieses farbenfrohe Kunstwerk wird
uns noch lange an das tolle Jahresthema erinnern.
Eine bunte Herbstzeit und Gottes
Segen.
Ihr Kindergartenteam St. Martin
Text: Laura Heindel
Foto: Anja Schaffer
Jubiläumsfeier
Und wieder gab es einen Grund zum
F e i er n: u ns e re Mi t a rb e i t er in
Chrysoula Petska wurde für ihr 25jähriges Dienstjubiläum als Erzieherin
hier in unserem Kindergarten St.
Martin geehrt. Herr Pfarrer Staudigel
kam im Juli in die Teambesprechung
und überreichte die Urkunde und
Kuchen für alle!
Gerlinde Junggunst
Es waren einmal…
Viele kleine aufgeregte Menschen und
auch ein paar Große. Denn sie hatten
sich eine wirklich gewaltige Aufgabe
vorgenommen. Sie wollten für alle lieben Eltern, Onkel, Tanten und andere
Anverwandte eine Revue auf die Beine
stellen. Erstmal mussten alle verstehen,
was denn das überhaupt ist, eine Revue.
Mit den Vorbereitungen wurde es dann
so langsam immer klarer und auch so
ein komisches Wort wie „Vernissage“
ist plötzlich ganz normal. Denn die Kinder hatten ja schon Übung. Weil sie ja
selbst Künstler waren und auch eine
wirklich festliche Vernissage gefeiert
haben. Zuerst war es spannend: wer
macht wohl bei welcher Farbe mit und
wie soll das Ganze auf die Bühne? Bei
meinem Sohn war bald klar, er ist bei
Rot dabei, dem Feuer. Es war aber auch
klar, dass es gar nicht in die Tüte
kommt, dass er auf eine Bühne geht.
„Das kannst du vergessen, Mama, ich
zeig mich doch nicht so vielen Leuten!“
Wahrscheinlich haben auch andere Eltern zunächst ähnliche Kommentare
gehört. Für eine anständige Aufführung
braucht man ja auch anständiges Lampenfieber! Da die Vorbereitungen aufwendig und zum Teil streng geheim
waren, wurde die Spannung für die Kinder komischerweise weniger. Jedenfalls
war es dann kein Thema mehr. Dann
aber, in der heißen Phase der täglichen
Proben fing das Kribbeln wieder an. Bis
dann endlich die Aufführung überstanden war und das Gefühl einem dicken
Stolz und einer wohlerarbeiteten
Müdigkeit wich.
Aber bis dahin war noch viel zu tun für
die Kinder und Erzieher und wer weiß
wie vielen Helfern.
Ich hatte ja noch eine leichte Aufgaben,
mein Sohn sollte eine schwarze Kluft
anziehen, aber für manche wurde es
knifflig: für Jungs eine grüne oder gelbe
oder rosa Leggins? Und Turnschläppchen? Es wurde fleißig gesucht und getauscht. Fasziniert hat mich bei der Aufführung das komplette Kostüm. Das
war ja „ein Geheimnis“. Aus so einfachem Material wie Papier und Stoff so
schöne und teils sehr aufwendige Verwandlungen zu erschaffen, das war
schon sagenhaft. Die Phantasie und das
Fortsetzung nächste Seite
Kindergarten / Kinderzeltlager
Fortsetzung von Seite 10
handwerkliche Geschick trugen auf der
Bühne zum Gelingen der Vorstellung
bei.
Hut ab vor den Leistungen der Erzieher und Helfer! Es ging ja nicht nur bei
den Vorbereitungen heiß her, es war
auch sehr heiß. Nicht zuletzt an den
beiden
Aufführungstagen. Endlich war es so
weit: Generalprobe, Fototermine,
letzte Anproben,
Kartenvorverkauf. Die Schlange vor dem Saal
war schon lang
als die Tore sich
öffneten.
Jeder
versuchte einen
günstigen Platz zu
erwischen. Sieht
die Oma auch genug? Kann das kleine
Geschwisterkind auch etwas mitbekommen? Noch mal schnell auf die
Toilette, vielleicht noch Nase putzen.
Dann wurde es dunkel und langsam
hörte das Gemurmel auf: der
„Vorhang“ öffnete sich. Es ging los und
ich war gefangen von dem liebevoll
komponierten und inszenierten Stück.
Pablo, der Maler, hatte für jede Farbe
eine Idee. Wir Zuschauer konnten
sehen, was ihm so durch den Kopf
ging. Die einzelnen Farben waren in
Kostüme umgesetzt und mit einem
passenden Tanz dargestellt. Von Sonnenblumen über Meereswelt, über
Waldwichtel zum Feuer. Effektvolle
Einfälle und eine wundervolle Choreo-
graphie. Jedes Kind, egal wie alt, konnte mittanzen und stolz sein Können
zeigen. Während des Tanzes konnte
man die Konzentration förmlich greifen
und ich fieberte mit. War der Einsatz
richtig? Erinnern sie sich an die Schritte? Mal schnell beim Nachbarn spicken,
auf die Erzieherin im „Graben“ schauen…Die Kinder strahlten mit den Farben um die Wette, als es geschafft war.
Die zweite Aufführung war dann schon
Routine. Alle Erinnerungen konnten
dann einige Tage später noch einmal
aufgefrischt werden, als die DVDs mit
der Aufzeichnung zuhause sofort angeschaut wurden. „Schau mal Mama, hier
und dort, und hast du gesehen!“ Natürlich wurde eine zweite Ausfertigung
für die Oma angeschafft und auch dort
lebte das Gefühl der Bühne wieder auf.
Ich glaub mein Kleiner „kommt nicht in
die Tüte“ ist jetzt anderer Meinung. Er
hat mitbekommen, dass es viel Freude
machen kann, anderen eine so große
Freude zu machen!
R. Kannenberg
Seite 11
Ausgabe 3 / 2015
Kinderzeltlager 2015
Bereits zum 29. Mal fand dieses Jahr
das Kinderzeltlager auf dem
Bauernhof am Otzenberg statt.
Mit über 30 Kindern, im Alter
zwischen 8 und 12 Jahren, fuhren wir
auf den Zeltplatz um eine Woche in
der Natur, ohne PC, Handy,
Fernseher usw. zu verbringen.
Trotz der über 30 Grad wanderten
wir durch den Wald, lösten knifflige
Aufgaben bei der Lagerolympiade,
bastelten fleißig am Kreativtag und
spielten auf der großen Wiese
Fußball, Völkerball und sonstige
Spiele.
Nachts, wenn die Temperaturen
etwas angenehmer waren, machten
wir eine Nachtwanderung, Nachtspiele und verteidigten das Lager
gegen „Angreifer“, bevor wir
erschöpft in die Zelte krochen.
Wir hoffen auch nächstes Jahr wieder
auf viele Kinder, die sich auf ein
Abenteuer im Wald einlassen.
Das Kinderzeltlagerteam
Am Lagerfeuer (Archiv)
Die gesamte Zeltlagergemeinschaft
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St. Martin und die Welt
"Der Schatten über dem Vorderen Orient kann die ganze Welt verdunkeln"
Erzbischof Schick zur Flüchtlingskrise
"Weltweit sind 60 Millionen Menschen
auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl
von Flüchtlingen und Vertriebenen seit
dem Zweiten Weltkrieg. Die meisten
sind Binnenflüchtlinge,(…), aber auch
die Zahl der Flüchtlinge, die sich auf den
Weg in andere Länder machen, steigt.
(…) Meist sind es Gewalt und Unsicherheit, die den Ausschlag geben. Kriege und Bürgerkriege, zerfallende Staaten
ohne Recht und Sicherheit und Regierungen, die willkürlich mit der eigenen
Bevölkerung verfahren, Missachtung der
Menschenwürde und eklatante Verstöße gegen die Menschenrechte, sind die
entscheidenden Fluchtursachen. Deshalb stehen Syrien und der Irak, Afghanistan, Eritrea, Somalia und der Südsudan ganz oben auf der Liste jener Länder, aus denen die meisten Flüchtlinge
kommen.
(…)
Die Kirche ist bemüht, ihren Teil zur
Linderung der aktuellen Flüchtlingskatastrophen vor allem im Mittleren Osten
zu leisten. Die Hilfswerke bringen in
diesem Jahr mehr als 32 Millionen für
diesen Zweck auf. Diese Summe dürfte
sich in den nächsten Monaten noch erhöhen. Mit ihren Partnern vor Ort tragen unsere Werke dazu bei, dass Menschen auf der Flucht überleben und in
den Flüchtlingscamps oder in schlichten
Wohnungen menschenwürdige Verhältnisse vorfinden. Hier geht es um ganz
elementare Aufgaben: dafür zu sorgen,
dass Menschen Zugang zu sauberem
Wasser und Medikamenten erhalten,
dass sie genug zu essen haben, im Winter nicht frieren müssen und vielleicht
sogar eine sinnvolle Beschäftigung finden. Für viele Opfer ist auch die Bearbeitung der Traumata unverzichtbar,
wenn sie je wieder mit Hoffnung in die
Zukunft blicken sollen.
Die Kirche hilft allen. Aber wir wissen
uns in besonderer Weise auch unseren
christlichen Schwestern und Brüdern
verbunden. In den mittelöstlichen Auseinandersetzungen droht das orientalische Christentum, dort ansässig seit
2000 Jahren, ausradiert zu werden.
Weit fortgeschritten ist die Auslöschung der Kirchen im Irak. Was nach
Ausgabe 3 / 2015
der Invasion 2003 begann, setzt sich
unter dem Vertreibungsdruck des
„Islamischen Staats“ fort. Sollte der IS
weitere Gebiete in Syrien unter seine
Kontrolle bringen, wird es auch dort
für Christen keine Lebensmöglichkeiten mehr geben. Die katholische Kirche in Deutschland wird deshalb auch
weiterhin alles unternehmen, um verfolgten Christen im Mittleren Osten
zu helfen, und auch bemüht sein, die
kirchlichen Strukturen in diesen Ländern zu stabilisieren.
Quelle: erzbischof.kirche-bamberg.de
Praktische Hilfe: Gesucht wird
Kleidung für männliche Jugendliche
Der Kinder- und Jugendnotdienst
(KJND) in der Reutersbrunnenstraße
34 (90429 Nürnberg) kümmert sich
aktuell verstärkt um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die dort vorübergehend untergebracht werden.
Gebraucht werden Kleiderspenden,
Rucksäcke und Taschen etc. für junge
Männer (für 13 bis 17 jährige (M, S und
XS oder kleine Männergrößen). Spenden bitte direkt beim KJND abgeben.
Nicola Mögel
Braillestr. 35
90408 Nürnberg
Tel. 0911/563979
Fax: 0911/9527244
Gaststätte Marienberg
in der Kurt-Ahles-Anlage
www.gaststättemarienberg.de
Öffnungszeiten:
Di-So: 10:30 21:30 Uhr
Montag Ruhetag
Fränkische und italienische Küche
Deutschkurs für Asylbewerber
Auf Anregung des Pfarrgemeinderates fand, finanziert von der Katholischen Erwachsenenbildung, vom 29.
Juni bis zum 8. August 2015 ein
Deutschkurs für Asylbewerber statt.
Wegen Missverständnissen zwischen
dem Dozenten und den Betreuer
(inne)n der einzelnen Unterkünfte
hatte sich der Beginn mehrfach verschoben.
Die Kursteilnehmer stammten aus
der Ukraine, Russland, Syrien, Äthiopien und Kasachstan. Manche verließen den Kurs bald wieder, doch 15
Frauen und Männer hielten trotz der
Sommerhitze bis zum Ende durch.
Für Dozent und Kursteilnehmer war
die Situation nicht ganz einfach, da
Ausgangssprachen und Vorkenntnisse
recht verschieden waren. Dennoch
waren die Teilnehmer sehr zufrieden.
Die Nachfrage nach einer Fortsetzung des Kurses ist da. Sollten weitere Sponsoren gefunden werden, wird
die Pfarrei auch künftig ihre Räume
dafür zur Verfügung stellen.
Martin Oberhuemer
Mit Spaß am Lernen
zum Erfolg
Martin Oberhuemer
Krelingstraße 36
90408 Nürnberg
0911/355772 od.
0175/1730024
[email protected]
• Nachhilfe bis zum
Abitur
• Deutsch als
Fremdsprache
• Computerkurse
für Anfänger
Der nächste Martinsbote
erscheint Anfang Dezember
Redaktionsschluss ist der 25. 11.