Informationen aus der katholischen Pfarrei St. Martin in Nürnberg Ausgabe 3 / 2015 Was uns trägt Etwas, das wärmt Ein Schnappschuss vom Sommerfest – da liegen sie, die Socken des Strickkreises, Socken, die viele von uns jetzt in den Herbst und durch die kalte Jahreszeit begleiten. Als der Strickkreis entstand, hätten die wenigsten gedacht, dass sich hier ein lebendiger Treffpunkt entwickelt. Wer zufällig am Dienstag Nachmittag ins Pfarrzentrum kommt, erlebt eine Gruppe, die zusammen handarbeitet, Kaffee trinkt, aber auch miteinander redet und die Nöte der andern wahrnimmt. Der Erlös aus dem Verkauf der Stricksachen kommt Gemeindeprojekten zu Gute. Insofern erzählt jede Socke, die dort entsteht, die Geschichte von Gemeinschaft und von dem Gefühl, einen Platz gefunden zu haben. Seit ein paar Jahren Gottesdienst zum Pfarrfest 2015 wird von hier auch eine Brücke zu anderen Gemeindemitgliedern geschlagen. Ein wärmendes Paar Babysocken erhalten unsere Täuflinge nach der Taufe. Damit will die Gemeinde St. Martin ausdrücken, dass die Täuflinge in ein Netz hineingenommen werden, das ihnen und ihren Familien Geborgenheit vermitteln möchte. Sicher halten die Socken nicht ein Leben lang – was wir von der Beziehung zur Kirche hoffen - aber wachsen und dann neue, passende und wärmende Socken suchen, das ist die Aufgabe, die uns begleitet. Die Socken stehen hier aber auch dafür, dass Menschen Wichtiges zum Leben brauchen, Kleidung, Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Etwas, Fortsetzung auf Seite 2 Fotos: Nicola Mögel In dieser Ausgabe: Leitartikel Was uns trägt 1 2 Vorankündigungen Erstkommunion - Firmvorbereitung - Krippenspiel / Sternsinger Pfarrfest Hier finden Sie Anschluss 3 Vorankündigungen: Tag der Offenen Tür Kinderbibeltag 4 Aus dem Ministrantenleben 4 Seniorenausflug nach Erlangen 5 Ökumenischer Ausflug nach Langenzenn 5 Heimat bei Maria 6 Ewige Anbetung 6 Kirchenmusik 7 Gottesdienste - Sakramente Beerdigungen 8 Spiritueller Impuls 9 Aus dem Kindergarten 10 Kinderzeltlager 11 St. Martin und die Welt Die aktuelle Flüchtlingskrise 12 Seite 2 Vorankündigungen: Erstkommunion - Firmung Ausgabe 3 / 2015 Erstkommunion 2016 in St. Martin Der Elternabend für die Erstkommunion findet am 14. Oktober 2015 um 20.00 Uhr im Pfarrzentrum St. Martin, Grolandstraße 71 statt. Alle Eltern, deren Kinder die 3. Klasse besuchen, sind dazu herzlich eingeladen. In der 2. Septemberwoche wurden Einladungen und Anmeldungen an die Eltern der Kinder geschickt, die im Moment die 3. Klasse besuchen. Wer keinen Brief bekommen hat, wende sich bitte an das Pfarrbüro (Tel. 351522). Ein erstes Treffen der Kommunionkinder wird es bereits im November geben, am Samstag, 21.11. von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr. Ich freue mich schon auf den gemeinsamen Weg mit Eltern und Kindern! Ihre und eure Pastoralreferentin Anja Fischer Firmvorbereitung 2016 Hilfe!!! – Die Firmlinge von diesem Jahr sind noch nicht gefirmt, doch die Firmvorbereitung 2016 wirft bereits ihre Schatten voraus. Nachdem Hildegard Losert, die ja im letzten Jahr mit mir allein die Firmvorbereitung geplant und durchgeführt hat, Anfang nächsten Jahres wegziehen wird, braucht unser Firmteam, damit man es weiterhin als solches bezeichnen kann, dringend Nachwuchs. Was braucht es, um in der Firmvorbereitung mitzumachen? Zu allererst einmal Freude am Zusammensein mit jungen Menschen; dann die Bereitschaft, gemeinsam ein Stück Lebens- und Glaubensweg zu gehen und durchaus auch gegenseitig voneinander zu lernen. Außerdem natürlich ein Mindestmaß an freier Zeit. Wir laden all diejenigen, die sich vorstellen können, im kommenden Jahr in irgendeiner Art und Weise in der Firmvorbereitung mitzuarbeiten, zu einem Treffen ein am Mittwoch, 28. Oktober 20.00 Uhr im kleinen Konferenzzimmer. Bei diesem Treffen wollen wir überlegen, wer sich mit wieviel Zeit und mit welchen Fähigkeiten und Ideen in der Firmvorbereitung einbringen kann und möglichst ein Konzept für das kommende Jahr daraus entwickeln. Für Fragen und nähere Informationen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung. Heike Sohr PR (Tel. 36680223, [email protected]) Ankündigung Krippenspiel und Sternsinger Auch in diesem Jahr wird es wieder ein Krippenspiel am Heiligen Abend und eine Sternsingeraktion Anfang Januar geben. Für beide Aktionen suchen wir wieder viele Kinder, die mitmachen. Anmeldungen liegen rechtzeitig in den Kirchen aus. Heike Sohr und Anja Fischer Fortsetzung von Seite 1 das für uns alle selbstverständlich erscheint, aber jetzt durch die tägliche Berichterstattung über die Flüchtlingsströme wieder als Geschenk betrachtet werden muss. Unsere Lage ist glücklich, wir haben so viel, dass wir genug haben und teilen können. Darauf weist auch die Kirche hin – einen entsprechenden Aufruf des Erzbischofs finden Sie auf der letzten Seite dieses Martinsboten. Aber der Mensch lebt nicht von diesen materiellen Dingen allein. Derzeit wird das im Fall der Flüchtlinge unter dem Begriff der Willkommenskultur zusammengefasst: Den anderen erfahren lassen, dass er eine Bereicherung und keine Last ist, dass uns Dinge und Gebräuche unklar sind, aber das man ihre Bedeutung verstehen lernen kann und dass man bereit ist, sich auf einen – manchmal schwierigen - Weg zu machen. Diese Willkommenskultur sollte typisch für jede christliche Gemeinde sein. Auch zu uns kommen immer wieder neue Menschen auf der Suche nach einem Platz, an dem sie sich einbringen können. In einer so großen Gemeinde wie St. Martin wird jede helfende Hand gebraucht und gerne angenommen. Trauen Sie sich zu fragen. Kalte Füße bekommen meint in unserer Sprache, Angst bekommen und sich zurückziehen, wo wir eigentlich etwas tun wollen. Ein Blick auf die Socken kann uns ermutigen, Dinge anzugehen. In diesem Sinne wünsche ich uns einen farbenfrohen Herbst mit vielen Entdeckungen und Beziehungen, die uns Heimat geben. Hildegard Losert Aus der Pfarrei: Pfarrfest “Hier finden Sie Anschluss“… … so lautete das Motto des diesjährigen Pfarrfests. Und so trafen sich am Samstag, den 18. Juni um 14 Uhr trotz angekündigten Gewittern und großer Hitze viele Menschen im Kindergartenhof, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und so miteinander und mit Gott in Berührung zu kommen. Das Evangelium erzählte uns von den Jüngern, die im Auftrag Jesu unterwegs waren, und die erschöpft, hungrig und ausgelaugt zu Jesus zurückkehren. Jesus erkennt die Bedürfnisse seiner Jünger und nimmt sie mit auf ein Boot, um dort auszuruhen und wieder zu Kräften zu kommen. Doch die Menschen, die sich nach Jesus sehnen, folgen dem Boot und wollen von ihm hören. Und Jesus nimmt auch diese Menschen ernst und spricht zu ihnen… Pfarrer Staudigel ging in seiner Predigt auf das Evangelium ein und spann einen Bogen zum Motto des Pfarrfests. Das Evangelium zeigt uns die Jünger, die schon eine Zeit mit Jesus unterwegs sind und mit ihm arbeiten und leben. Im Boot finden Jünger und Jesus Anschluss an Gott, in der Einsamkeit und Stille des Bootes ist eine Gotteserfahrung möglich. Und schließlich ermöglicht Jesus der Menschenmenge, die zu ihm strömt, Anschluss an Gott, weil er Ihnen die frohe Botschaft verkündet. Auch unsere Gemeinde ist ein Seite 3 Ausgabe 3 / 2015 Ort, wo immer wieder der Anschluss an Gott und andere Menschenerlebt werden kann. In einer Aktion waren dann im Anschluss an die Predigt alle Gottesdienstbesucher gefordert. Auf jedem Tisch fanden sich bunte, gefaltete Schiffe, die es zu beschriften galt. An den jeweiligen Tischen kamen die Gottesdienstbesucher miteinander in Kontakt. Kinder brachten die beschrifteten Boote nach vorne zum Altar. Hier ein paar Gedanken, die auf den Booten standen. Anschluss an Gott: In den unterschiedlichen Gottesdiensten unserer Gemeinde und an verschiedenen Plätzen (unserer Kirche) finden viele Menschen Anschluss an Gott: Im Gottesdienst und in der Eucharistiefeier, im Kleinkindergottesdienst und in der Rosenkranzandacht, beim Empfang der Sakramente , beim Friedensgruß, vor allem dann, wenn man sich in die Augen schaut (!), im stillen Gebet und in der Meditation, beim Kerze anzünden und wenn man allein in der Kirche ist, bei der Beichte und in der eucharistischen Anbetung, beim Lesen der Bibel oder beim Gespräch mit einem Seelsorger. Festplakat von Adrian Dischinger Aber Gott wird auch woanders erfahrbar: ganz oft wurde die Natur Fortsetzung nächste Seite Die „Ideenboote“ Verabschiedung von Kaplan P. Binu James durch die PGR-Vorsitzende Hildegard Losert Alle Fotos von Nicola Mögel Traditionelles Kinderschminken Seite 4 Ausgabe 3 / 2015 Fortsetzung von Seite 3 genannt und die anderen Menschen, explizit, das Lachen und auch Weinen (!) des anderen – welch interessanter Gedanke, dass Gott auch, oder vielleicht sogar besonders zu finden ist, wenn jemand trauert oder Schmerzen hat! Gott ist in der Musik erfahrbar, in der Stille, in der Familie, dann wenn Nächstenliebe praktiziert wird und Christen sich begegnen. Wie schön, dass Gott in einer angeblich gottlosen Welt dennoch erfahrbar ist. Anschluss an andere Menschen: Anschluss an andere Menschen finden die Gottesdienstbesucher vor allem im Alltag: In Kindergarten und in der Schule, im Beruf, in Familie und Freundeskreis, beim Wandern und einkaufen gehen, bei Hobbies und Freizeitaktivitäten, beim gemeinsamen Spielen und Singen. Auch Orte und Gruppen der Gemeinde sind Orte, wo Anschluss gesucht und gefunden wird: beim MiniWaffelstand und der Osterfeier, beim Tag der offenen Tür und dem Pfarrfest, beim Strickkreis und Seniorentreff, beim FUSL-Treff einmal im Monat, bei der KAB und beim Kirchenchor, beim Pfarrgemeinderat und beim Kleinkindergottesdienst, bei Jugendaktionen und den Ministranten. Eine Gruppe schreibt, dass es wichtig ist, dass man miteinander Gottesdienst feiert und nicht nur nebeneinander, eine andere, dass man sich nicht schämen soll, um Hilfe zu bitten und auf andere Menschen zuzugehen. Wer Anschluss möchte und aktiv wird, würde auch welchen finden. Aus der Pfarrei: Pfarrfest / Vorankündigungen Beim gemeinsamen Schlange stehen und Essen, beim Barfußpfad des Kindergartens und beim Kaffeetrinken, beim Mölki spielen und beim Quiz, beim Rutschen und Schaukeln oder beim Waffeln essen, beim Wiedersehen mit liebgewonnenen Freunden und Bekannten, beim Knüpfen neuer Kontakte, beim Kinderschminken durch die Firmlinge oder in der Spielstraße, bei einem Bier oder einem Glas Wein am lauen Sommerabend und schließlich beim gemeinsamen Aufräumen und Bänke zusammen klappen… Anschluss fand statt! Ein schönes Fest! Unter den großen schattigen Bäumen ließ es sich gut aushalten. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr und danken den fleißigen Helferinnen und Helfern, die viel geleistet haben, damit das Pfarrfest so stattfinden konnte! Anja Fischer Tag der Offenen Tür Am Sonntag, den 8. 11. 2015, findet wie jedes Jahr der Tag der Offenen Tür statt. Er beginnt mit einem Familiengottesdienst um 10:30. Anschließend ist Weißwurstessen im Pfarrsaal. Am Nachmittag werden zahlreiche Aktivitäten (u.a. Turm– und Sakristeiführung ) angeboten. Der Tag schließt um 17:00 mit einer Andacht. Näheres wird kurzfristig in Pfarrnachrichten und Vermeldungen bekanntgegeben. Anschluss an andere Menschen findet man auch bei eher zufälligen Begegnungen – beim Einkaufen und wenn man sich auf der Straße anlächelt, wenn man einem schlechtgelaunten Menschen ein liebes Wort sagt, wenn man eine Besuchspatenschaft im Altenheim übernimmt oder durch den Stadtpark geht. zum ökumenischen Kinderbibeltag am Buß- und Bettag, Mittwoch, 18.11.2015 von 9.00 Uhr – 15.00 Uhr (Kinder können ab 8.30 Uhr kommen) Wo: Pfarrzentrum St. Martin, Grolandstr. 69 Thema: „Auserwählt – weitererzählt“ Wer: Kinder aus den Klassen 1-5 Anmeldungen: in den Pfarrbüros St. Martin und St. Matthäus Inhalt: Euch erwartet ein buntes und abwechslungsreiches Programm. Wir wollen die Geschichte kennenlernen, in der Jesus seine Jünger auswählt. „Jeder ist von Gott gewollt, genau so, wie er ist, mit seinen Schwächen und Fehlern.“ Mit Bibelgeschichte und Liedern, mit Spielen und Basteln und auch einem gemeinsamen Mittagessen wollen wir gemeinsam den Tag verbringen. Aus dem Ministrantenleben Am Sonntag, den 23. 7. 2015, wurden folgende Jungen und Mädchen in die Gemeinschaft der Ministranten von St. Martin aufgenommen: Johannes Ewerth, Mgbemena Uhakandu, Ife Uhakandu, Helena Dauser, Sophia Böhm, Clara Wendel, Jonas Nagengast, Justin Ramos Zudem wurden Christoph Widmer und Dennis Schneider als Oberministranten verabschiedet sowie Adrian Dischinger, Oliver Röhrer und Johannes Hörlein als neue Oberministranten begrüßt. Anschluss beim Pfarrfest: Anschluss konnten die Kinder und Erwachsenen dann auch beim weiteren Verlauf des Pfarrfestes finden: Herzliche Einladung Die neuen Ministrant(inn)en Foto: Nicola Mögel Vielen Dank an die, die gehen und allen Neuen viel Freude an ihrer Aufgabe und Gottes Segen dafür! Aus der Pfarrei: Ausflüge Ausflug zum Botanischen Garten Wir vom Seniorentreff St. Martin trafen uns am 3. Juli mit rüstigen Bewohnern des Seniorenstifts St. Martin zu einem Ausflug in den Botanischen Garten nach Erlangen. Um 13 Uhr holte uns ein Bus der VAG - mit Rollstuhleinstieg - direkt am Heim ab. Organisiert wurde der Ausflug von Frau Ittner, Leiterin des SeniorenNetzwerks Nordstadt. Fünf freiwillige Helfer der Universa-Versicherung begleiteten uns. Es war für uns Senioren ein Erlebnis mit diesen jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, von ihren Zukunftsplänen und ihrer Arbeitswelt zu erfahren und zu erleben, wie auch sie mit Interesse uns zuhörten. Nach einer Fahrzeit von ca. 45 Min. waren wir in Erlangen am Hugenottenplatz angekommen. Ein kurzer Fußweg, den wir durch die Unterstützung unserer jugendlichen Begleiter Die Redaktion des Martinsboten gratuliert ihrer Mitarbeiterin und Leiterin des Seniorenkreises Anni Senft ganz herzlich zum 80. Geburts-tag im August dieses Jahres. Wir wünschen ihr im Namen der ganzen Gemeinde noch v i e le g lü c k li ch e un d g e s un d e Lebensjahre! problemlos schafften, waren wir am Eingang des Botanischen Gartens. Hier erwartete uns eine Führerin. Eine kurze interessante Einführung über die Entstehung des Gartens machte uns neugierig auf den ca. einstündigen Rundgang durch die verschiedenen Anbauflächen - diese dienen auch der Uni zu Studienzwecken –. Beeindruckt von dem Erlebten, doch auch müde, kamen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück. Nach dieser lehrreichen Führung hatten wir zum Schluss Gelegenheit, uns im Cafe Mengin bei Kaffee und Kuchen oder Eis zu stärken. Danach gingen wir zum Bus zurück, der uns wieder sicher nach St. Martin zurückbrachte. Ein wunderschöner Nachmittag war zu Ende. Text und Foto: Anni Senft Seite 5 Ausgabe 3 / 2015 Ökumenischer Langenzenn Ausflug nach Auch dieses Jahr lud unsere Nachbarpfarrei ein zum gemeinsamen Ausflug nach Langenzenn und Veitsbronn. Mit 35 Leuten startet der Bus am Samstag, den 19.09. nach Langenzenn, ein wunderschönes Städtchen, das uns mit einem Wochenmarkt im schönsten Sonnenschein willkommen heißt. Im Kirchengebäude erfahren wir viel über die Geschichte von Stadt und Pfarrei. Einst lebten dort Augustiner und der schöne Kreuzgang des Klosters ist täglich geöffnet. In Langenzenn besichtigen wir auch die empfehlenswerte Ausstellung „Bibel-othek“. Am Beispiel der Bibel sieht man dort, wie in verschiedenen Zeiten Text aufgezeichnet wurde. Auch dürfen wir ein Faksimile der GutenbergBibel bewundern. Die ist im perfekten Blocksatz gedruckt. Ob das früher leichter war als heute? Jedenfalls: Bei Gutenberg gibt es diese schrecklich riesigen Abstände zwischen Wörtern nicht. Herr Joachim Habel beschreibt das Stadtwappen am Rathaus von Langenzenn Der Aufstieg zur Wallfahrtskappelle in Veitsbronn war für die meisten Teilnehmer schon anstrengender, als der angebrachte Verdauungsspaziergang. Natürlich werden wir von der Aussicht um und in der Kirche reichlich entschädigt. Beim Mittagessen und im Bus gibt es schöne Gelegenheiten zum ökumenischen Kennenlernen, und so kommen wir nach einem schönen ereignisreichen Tag wieder zwischen den Kirchtürmen von St Martin und St Matthäus an. Maria Jonas Seite 6 Ausgabe 3 / 2015 Heimat bei Maria? Es ist unübersehbar: In jeder katholischen Kir che fin det si ch wenigstens eine Darstellung der Gottesmutter Maria. Diese Darstellungen sind sehr verschieden, je nach der Zeit in der sie entstanden. Denken wir an Michelangelos Pietà im Petersdom in Rom, oder die Schutzmantelmadonna aus Ravensburg oder die schwarze Madonna in Altötting. Manchmal wird Maria als junge Frau allein dargestellt, meist als Mutter mit Kind, oder, wie in Rom, als Mutter mit dem toten Sohn auf dem Schoß. In jeder Epoche haben sich Künstler mit „Maria“ beschäftigt, nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Malerei, in der Literatur und in der Musik. Das Neue Testament berichtet wenig über Maria. Doch das das Erforschen der Bibel hat Marias Stellung in der Heilsgeschichte immer besser erkennen lassen. Ein Schlüssel ist dabei das Wort Jesu vom Kreuz an seine Mutter Maria und den Apostel Johannes. Zu Maria sagt er: „Frau, siehe, dein Sohn.“ Dann sagte er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter.“ Und das Evangelium fügt an: „Von jener Stunde an, nahm sie der Jünger zu sich.“ Die Kirche sieht sich im Jünger Johannes dargestellt. Das Wort Jesu, sein Vermächtnis vom Kreuz herab, bedeutet darum nicht nur eine Verfügung für Maria und Johannes, sondern auch für Maria und die Kirche. In diesem Sinn hat Papst Paul VI. beim Aus der Pfarrei: Verschiedenes II. Vaticanum, Maria als „Mutter der Kirche“ proklamiert. Schon lange vor dieser Proklamation hatten die Gläubigen eine innige Beziehung zu Maria gewonnen. Sie haben sie als ihre Mutter angenommen. Die Vielzahl der Marienkirchen und Wallfahrtsorte ist ein Beweis dafür. Viele Theologen haben die Marienverehrung theologisch einwandfrei begründet. Denn es ist klar: Bei aller Marienverehrung bleibt Maria ein Mensch - sie ist keine Göttin. Sie wird nicht angebetet, sondern die Gläubigen bitten um die Fürsprache der Mutter bei ihrem göttlichen Sohn. Ein Zeichen der Verehrung sind die Opferlichter, die in vielen Kirchen vor dem Bild der Mutter Gottes brennen. Sie wollen sagen: Auch wenn ich nicht viel Zeit habe, lass das kleine Licht ein Zeichen sein und bring meine Bitte vor deinem Sohn. Er möge mir sein Licht schenken, in meinen Anliegen. Die Opferlichter brennen bei uns vor der Marienstatue, die in der ehemaligen Taufkapelle steht. Die Figur stammt von dem Künstler Emil Zentgraf und wurde wahrscheinlich 1928 aufgestellt. Viele Menschen suchen die Kapelle auf um dort in Stille zu beten. Die relative Dunkelheit und Abgeschlossenheit des Raumes ist für viele Besucher wichtig. Hier sind sie ungestört. Hier wissen sie sich geborgen. Hier finden sie Heimat - bei Maria. Ewige Anbetung am 08.08.2015 Die „ewige Anbetung“ in St Martin ist Teil eines großen Ganzen. Die Kirche will ohne Unterbrechung Anbetung halten vor dem Herrn. Diese Aufgabe kann nicht von Einzelnen getragen werden, und ist im Erzbistum Bamberg auf Pfarreien und Ordensgemeinschaften verteilt. Am 08. August ist unsere Pfarrei verant-wortlich, dass der Kreislauf, der das ganze Jahr und das ganze Erzbistum durchzieht, nicht unterbrochen wird. Dieses Jahr fiel der 08.08 auf einen Samstag, und bekam den in die Ferienzeit passenden Namen „Auszeit mit Gott“. Zwischen Frühmesse und Vorabendmesse war das Allerheiligste ausgesetzt. Die Stunden mit gestaltetem Gebet waren gut besucht. Ein gutes Dutzend Personen kam zu der Anbetung in der Tradition von Taizé um singend und schweigend zu beten. Dazu gab es Impulse durch biblische Texte. In den stillen Stunden waren jeweils wenige anwesend, die die ununterbrochene Anbetung sicherstellten. Schön, dass wir in St Martin Teil der „ewigen Anbetung“ im Erzbistum Bamberg sind. Maria Jonas Richard Staudigel Die Jesuiten in der Virchowstraße haben einen neuen Novizenmeister (=für die Ausbildung der Neumitglieder zuständigen Geistlichen): P. Thomas Hollweck. Die Madonna in unserer Marienkapelle Die Pfarrei begrüßt ihn herzlich und freut sich auf weiterhin gute und fruchtbare Zusammenarbeit. Kirchenmusik Kirchenmusik im Herbst 2015 Samstag, 10. 10. 2015 18:30 Uhr Filmmusik und andere Hits Artur Muschaweck 39. Kirchenmusiktage der Katholischen Stadtkirche Nürnberg Samstag, 17. 10. 2015 17:30 Uhr Festgottesdienst in St. Martin Dienstag, 20. 10. 2015 20:00 Uhr Orgelkonzert Ludwig Ruckdeschel, Passau Donnerstag, 22. 10. 2015 20:00 Uhr Orgelkonzert Wolfgang Seifen, Berlin Samstag, 28. 11. 2015 17:30 Uhr Orgel PLUS Gesang Johannes Reinschke, Tenor Samstag, 12. 12. 2015 18:30 Uhr Weihnachtskonzert Streichquartette von Schubert und Goldmark Stefan Teschner, Katharina Büll: Violine Gunther Hillienhoff: Viola Arvo Lang: Violoncello 1. Weihnachtsfeiertag 25. 12. 2015, 10:30 Uhr Orgel PLUS Trompete R. Schemm, Trompete 2. Weihnachtsfeiertag 26. 12. 2015, 10:30 Uhr Der Kirchenchor singt zum Weihnachtsfest Übrigens, es gibt einen… ...Verein zur Förderung der Kirchenmusik in St. Martin Liga Bank IBAN DE 35 7509 0300 0005 1161 47 Wir sind für jede Spende dankbar! Spendenbescheinigungen werden zugestellt. Herzlichen Dank! Der MartinsChor sucht jederzeit Sänger. Wer Freude am Singen hat, gerne sakrale Musik macht und am Montagabend Zeit für die Chorprobe hat, ist herzlich Willkommen. Wir freuen uns über jede zusätzliche Stimme. Nähere Informationen und Anmeldung bitte direkt bei Artur Muschaweck. Nähere Informationen und Anmeldung bitte direkt bei Artur Muschaweck. Seite 7 Ausgabe 3 / 2015 Kirchenchor oder MartinsChor: gibt es einen Unterschied? Warum braucht der Kirchenchor einen eigenen Namen, und warum will er nicht mehr Kirchenchor heißen? Es ist doch immer noch „unser Kirchenchor“ wie vorher auch ! Die allgemeine Vorstellung unter „Kirchenchor“ beschreibt doch eine Gruppe von Sängern, die entweder Enkel haben oder selbst noch keine 15 sind. Ein Kirchenchor verschönert regelmäßig die Sonntagsmesse mit Gesang, ist fester Bestandteil der Fronleichnamsprozession und singt außerdem bei Beerdigungen. Wer mit dieser Vorstellung dem Chor in St. Martin beitritt, wird vermutlich bitter enttäuscht: der Chor darf nicht bei der Fronleichnamsprozession lobsingen, die musikalische Unterstützung von Trauergemeinden fällt völlig aus und Auftritte in der Messe beschränken sich auf wenige Hochfeste. Wir sind ein Chor aus der Gemeinde St. Martin, singen in der Gemeinde St. Martin und wir singen für die Gemeinde St. Martin. Das war vorher so und ist immer noch so. Außer dem Namen hat sich – wie gesagt – nichts verändert. Wir singen anspruchsvolle sakrale Musik von verschiedenen Komponisten, und dies nicht nur in Festgottesdiensten, sondern hauptsächlich in eigenständigen Konzerten mit großem Orchester. Unser nächster Programmpunkt ist die Aufführung einer Messe von Michael Haller während der Eucharistiefeier: Festgottesdienst zur Eröffnung der 39. Nürnberger Kirchenmusiktage am Samstag, den 17.10.2015 um 17.30 Uhr. Maria Jonas. Seite 8 Gottesdienste · Sakramente · Beerdigungen Ausgabe 3 / 2015 REGELMÄSSIGE GOTTESDIENSTE An Sonn- und Feiertagen Samstag (Vorabendmesse) 17.30 Uhr Amt Sonntag 8.30 Uhr Amt 10.30 Uhr Amt An Wochentagen Mo 19.00 Uhr Amt Di 8.00 Uhr Amt Mi 18.15 Uhr Rosenkranz 19.00 Uhr Amt Stift St. Martin Amt „mit Kurzansprache“ Sa 8.00 Amt GELEGENHEIT ZU GESPRÄCH, SEGEN UND BEICHTE Sa 16.30 Uhr FAMILIENGOTTESDIENST Jeden 3. Sonntag im Monat, 10.30 Uhr KLEINKINDERGOTTESDIENST Jeden 1. Sonntag im Monat, 10.30 Uhr, im Pfarrsaal KINDERKIRCHE Jeden 4. Sonntag im Monat, 10.30 Uhr ALLERHEILIGEN / ALLERSEELEN So; 1. 11., 14:00 Uhr Friedhofsumgang auf dem Westfriedhof Mo, 2. 11., 19:00 Uhr Gedenkgottesdienst für unsere Verstorbenen MARTINSFEST 2015 So, 8. 11., 10:30 Uhr Raphael Fahrmayr, Carlotta Alma Reitberger, Toni Bauernsachs Emma Maria Bertling, Julia Agnieszka Panasik, Bela Wimmer, Maria Anna Dauser, Magdalena Gertz, Luisa Radler Zum heiligen Bund der Ehe haben sich versprochen Daniela und Marc Schmitt; Sabine Hof und Maximilian Roth; Miroslava Cikova und Sebastian Marco Rauth; Christine Singer und Wolfgang Dauth; Tanja Christels und Matthias Ernst; Carolin Franziska Kufner und Christian vom Ende Gott rief zu sich Do 16.00 Uhr Messe Fr 8.00 Uhr Durch die Taufe wurden in die Gemeinde Gottes aufgenommen Hochamt Mi, 11. 11., 17:00 Uhr Martinszug Beginn im Hof der Uhlandschule Anna Fleig (85), Pleydenwurffstraße; Johanna Kattendick (91), Nordring; Edith Klaus (85), Am Stadtpark; Therese Oertel (86), Nordring; Wilhelmine Gessert (86), Am Stadtpark; Rosa Maria Streißl (75), Rudenzstraße; Else Rücker (96), Am Stadtpark; Lieselotte Wollner (81), Fritz-von-Röth-Straße; Hermann Mang (76), Wilderstraße; Jürgen Fischer (53), Löbleinstraße; Marianne Hilmer (82), Friedenstraße; Therese Stamm (93), Berckhauserstraße; Michael Zirngibl (91), Walburgisstraße Impressum Herausgeber: Katholische Pfarrei St. Martin Nürnberg Grolandstraße 71, 90408 Nürnberg Tel: (0911) 35 15 22, Fax: (0911) 35 19 60, E-Mail: st-martin.nuernberg @erzbistumbamberg.de Im Internet: www.st-martin-nuernberg.de Verantwortlich i.S.d.P: Pfarrer Richard Staudigel Redaktion: Martin Oberhuemer (Layout), Nicola A. Mögel, Maria Jonas, Anni Senft, Hildegard Losert Fotos: siehe dort. Auflage: 4000 Stück, Druck: Gemeindebriefdruckerei Gross-Oesingen NACHDRUCK nur mit vorheriger Genehmigung möglich. Die Inhalte der einzelnen Beiträge liegen in der Verantwortung der Verfasser und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Daten zu Personen dienen allein gemeindlichen Zwecken. Sie dürfen nicht anderweitig verwendet werden. Alle Termine ohne Gewähr. Bürozeiten: Das Pfarrbüro ist Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr, Montag und Mittwoch auch von 14.00 bis 17.00 geöffnet, . Auf einen Blick - Mitarbeiter in St.Martin: Pfarrer: Richard Staudigel Pastoralreferentinnen: Heike Sohr, Anja Fischer Pfarrbüro: Gabriele Horn, Susanne Veit, Maria Ankenbrand Mesner: ehrenamtliches Team Kirchenpfleger: Marc Lloret Grau PGR-Vorsitzende: Hildegard Losert Kirchenmusiker: Artur Muschaweck (Tel: 0157 / 72489211) Hausmeister im Pfarrzentrum: Maria und Ernst Eisele (Tel: 35 45 87) Leitung Kindergarten St Martin: Gerlinde Junggunst (Tel: 35 70 59) Seite 9 Spiritueller Impuls Abraham - Vorbild im Vertrauen „Sieh dir doch mal den Abraham an! Ein alter Mann: Was fängt der noch an? Doch er bricht auf ins neue Land, wo er neues Leben und Zukunft fand.“ So heißt es im Lied „Mit meinem Gott spring‘ ich über Mauern“, das vor etwa 20 Jahren gerne in Jugendgottesdiensten gesungen wurde. Laut dem Bericht in Gen 12 war Abram – der Name wurde laut Genesis erst später zu „Abraham“ geändert - 75 Jahre alt, als er seine Heimat Haran, heute im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak, verließ, um nach Kanaan zu gehen. Freilich sind die Altersangaben im Buch Genesis mit Vorsicht zu genießen, doch hören vor der Abrahamsgeschichte die Teile der Heiligen Schrift auf, in denen es selbstverständlich zu sein scheint, dass Männer im Alter von weit über 100 Jahren noch Väter werden. Immerhin heißt es vor der Berufung Abrams schon: „Sarai war unfruchtbar, sie hatte keine Kinder“ (Gen 10, 30), was darauf schließen lässt, dass sie bereits in einem Alter war, in dem nicht mehr mit Kindern zu rechnen war. Wenn wir dem Bericht des Buches Genesis glauben dürfen, war Abram also schon in fortgeschrittenem Alter und hatte sich mit seiner Kinderlosigkeit bereits abgefunden, als Gott ihn aufforderte: „Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen.“ (Gen 12,1+2). Abram gehorcht und verlässt seine vertraute Umgebung, wobei er außer dem Versprechen Gottes keine Sicherheit hat. Er kennt weder den Namen des Landes, in das er gehen soll, noch ahnt er irgendetwas davon, was passieren wird. Zurück lässt er seine gesamte Sippe – und damit auch die Menschen, auf die er sich im Falle von Unfall oder Krankheit verlassen könnte. Dazu kommt, dass ihm aufgrund seines Alters das Versprechen der zahlreichen Nachkommenschaft geradezu absurd vorkommen muss. Für viele, so auch für den Apostel Paulus, war Abram ein Beispiel für festen Ausgabe 3 / 2015 Glauben (Röm 4, 2; 18-20) – Glauben im Sinn von Vertrauen. Kritiker könnten anmerken: Der Mann war reichlich naiv. Woher wusste er denn, dass die Stimme, die er hörte, wirklich die Stimme Gottes war? War es nicht unverantwortlich, seiner Frau, seinem Neffen und seinen Dienern dieses Risiko zuzumuten? Abram vertraute, weil er Gott etwas zutraute. Das heißt nicht, dass er immer blindlings gehorchte: Er verhandelte mit Gott über das Schicksal der Einwohner von Sodom und er glaubte nicht wirklich daran, noch einen ehelichen Sohn zu bekommen. Seine Grundhaltung ist jedoch das Vertrauen, das sich auch immer wieder bestätigt: Gott enttäuscht ihn nicht. Abraham wurde reich, er hatte noch einen legitimen Sohn und lernte, wenn die Altersangaben der Bibel stimmen, auch noch seine Enkelkinder kennen. Freilich, vieles aus der Abrahamsgeschichte ist für uns völlig fremd, so vor allem Gottes Forderung an Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern. Dieses Kinderopfer, in unseren Augen fürchterlich, scheint zu jener Zeit nicht unüblich gewesen zu sein. Abraham gehorcht auch diesmal und die Geschichte geht glücklicherweise gut aus und Isaak darf weiterleben. (Später wird das Kindesopfer als Beispiel für besondere Verdorbenheit bestimmter Könige beschrieben, z.B. Manasse in 2 Kön 21, 6, allerdings nicht wegen der Grausamkeit der Tat, sondern im Zusammenhang des Götzendienstes). Auch die Tatsache, dass Gott direkt wie ein Mensch zu Abraham spricht, am deutlichsten bei der Erzählung, in der Gott in Gestalt von drei Männern Abraham erscheint (Gen 18), klingt für uns wie ein Märchen. Und richtig, die Welt Abrahams und der Autoren des Buches Genesis ist nicht unsere. Eines jedoch ist geblieben: Gott meint es gut mit uns und nichts, was Er verlangt, ist zu unserem Schaden. Er hat Seinen Plan mit jedem Menschen und wird ihn zum guten Ende bringen, auch, wenn dies für uns unglaublich scheint. Martin Oberhuemer „Verkündet sein Heil von Tag zu Tag“ Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist – genau genommen und richtig verstanden – zutiefst eine Liebesgeschichte. Davon erzählt die Bibel von Anfang an. Die ganze Schöpfung ist nicht notwendigerweise geworden. Sie ist aus Gottes Liebe hervorgegangen. Uns Menschen hat Gott „ihm gleich“ geschaffen, als sein Gegenüber, als seinen „Gesprächspartner“, dem er sich mehr und mehr offenbaren wollte. Das o.g. Motto des Weltmissionssonntags 2015 stammt aus den Psalmen. Die Worte bringen die Freude und den Jubel zum Ausdruck, die den Menschen erfüllt, wenn er diese Liebe Gottes für sich entdeckt. Davon ganz erfüllt, kann er nicht anders, als das durch Jesus erfahrene Heil weitergeben - verkünden. Das hat mit den Aposteln begonnen und setzt sich seitdem fort durch die Jahrhunderte – heute freilich mit anderen Mitteln als damals. Die Christen haben ihre Missionar immer unterstützt, zuerst durch ihr begleitendes Gebet, dann aber auch dadurch, dass sie die notwendigen materiellen Mittel zur Verfügung gestellt haben. Um beides bittet der Weltmissionssonntag. So können wir mithelfen, dass viele Menschen die Liebe Gottes und die Freude des Glaubens erfahren können. Richard Staudigel Seite 10 Aus dem Kindergarten Ausgabe 3 / 2015 Liebe Martinsgemeinde, Das vergangene Kindergartenjahr stand unter dem Thema: „Farben, Formen, Kunst entdecken“. Im Laufe der vielen kreativen Monate haben wir verschiedene Künstler und ihre Werke kennengelernt. Auch die Formen wurden besprochen und im Alltag mit ihnen gearbeitet. Natürlich haben wir auch selbst zu Pinsel, Stift und allem möglichen Anderen gegriffen, um selbst Künstler zu sein. Die Kinder hatten so viele Ideen und ihre Ergebnisse waren sensationell. Es macht so viel Freude, sich selbst, den Alltag, Gedanken oder Erlebnisse in Kunst zu verwandeln. Das Thema „Kunst“ hat aus unserer Einrichtung einen bunten Ort der Farben gemacht. Eine Gruppe hat sich vertieft mit dem Künstler Hundertwasser befasst. Nachdem die Kinder einiges aus seinem Leben erfahren haben, wurde das Spielehaus der Gruppe in einem Gemeinschaftswerk in ein Kunstwerk a la Hundertwasser verwandelt. Eine andere Gruppe hat sich auch intensiv mit den Formen beschäftigt. Erstaunlich, wie viele Formen die Kinder bereits kennen. Interessant ist es natürlich auch, diese im Alltag zu suchen. Da ist der runde Teller, wie ein Kreis, der Rahmen des Puzzles ist das Rechteck und aus Legosteinen kann ein Dreieck gebaut werden. Nach einiger Zeit hingen im Flur viele Männchen, welche nur aus Formen gestaltet wurden. Zum Ende des Jahres haben wir uns dann noch etwas Besonderes ausgedacht, um dieses Thema würdig zu beenden. Es sollte etwas Dauerhaftes sein und dabei dachten wir an unseren alten Zaun im Garten. Dieser sollte einem neuen, künstlerischen Modell weichen. Also erhielt jede Familie, die sich beteiligen wollte, eine Zaunlatte und Farbe. Die Unkosten dafür trugen die jeweiligen Familien selbst. Zu Hause wurden die Latten dann mit viel Kreativität bemalt und gestaltet. Anfang September war es nun soweit, alle Zaunlatten waren bemalt und lackiert und konnten im Hof als neuer Zaun angebracht werden. Der Förderkreis übernahm für diesen Aufbau freundlicherweise die Kosten. Vielen Dank. Vielen Dank auch an unsere liebe Nachbarin, Frau Nötzig, die mit einer großzügigen Spende dieses Projekt unterstützte und uns einen Anbau zu unserer Hütte schenkte. Als Herr Richter nun den neuen Zaun anbrachte, halfen auch die Kinder fleißig mit und brachten ihm unermüdlich die Zaunlatten, damit er diese befestigen konnte. Das Ergebnis ist wunderschön und zeigt wie einzigartig Kunst ist und wie viele Ideen in ihre verwirklicht wurden. Dieses farbenfrohe Kunstwerk wird uns noch lange an das tolle Jahresthema erinnern. Eine bunte Herbstzeit und Gottes Segen. Ihr Kindergartenteam St. Martin Text: Laura Heindel Foto: Anja Schaffer Jubiläumsfeier Und wieder gab es einen Grund zum F e i er n: u ns e re Mi t a rb e i t er in Chrysoula Petska wurde für ihr 25jähriges Dienstjubiläum als Erzieherin hier in unserem Kindergarten St. Martin geehrt. Herr Pfarrer Staudigel kam im Juli in die Teambesprechung und überreichte die Urkunde und Kuchen für alle! Gerlinde Junggunst Es waren einmal… Viele kleine aufgeregte Menschen und auch ein paar Große. Denn sie hatten sich eine wirklich gewaltige Aufgabe vorgenommen. Sie wollten für alle lieben Eltern, Onkel, Tanten und andere Anverwandte eine Revue auf die Beine stellen. Erstmal mussten alle verstehen, was denn das überhaupt ist, eine Revue. Mit den Vorbereitungen wurde es dann so langsam immer klarer und auch so ein komisches Wort wie „Vernissage“ ist plötzlich ganz normal. Denn die Kinder hatten ja schon Übung. Weil sie ja selbst Künstler waren und auch eine wirklich festliche Vernissage gefeiert haben. Zuerst war es spannend: wer macht wohl bei welcher Farbe mit und wie soll das Ganze auf die Bühne? Bei meinem Sohn war bald klar, er ist bei Rot dabei, dem Feuer. Es war aber auch klar, dass es gar nicht in die Tüte kommt, dass er auf eine Bühne geht. „Das kannst du vergessen, Mama, ich zeig mich doch nicht so vielen Leuten!“ Wahrscheinlich haben auch andere Eltern zunächst ähnliche Kommentare gehört. Für eine anständige Aufführung braucht man ja auch anständiges Lampenfieber! Da die Vorbereitungen aufwendig und zum Teil streng geheim waren, wurde die Spannung für die Kinder komischerweise weniger. Jedenfalls war es dann kein Thema mehr. Dann aber, in der heißen Phase der täglichen Proben fing das Kribbeln wieder an. Bis dann endlich die Aufführung überstanden war und das Gefühl einem dicken Stolz und einer wohlerarbeiteten Müdigkeit wich. Aber bis dahin war noch viel zu tun für die Kinder und Erzieher und wer weiß wie vielen Helfern. Ich hatte ja noch eine leichte Aufgaben, mein Sohn sollte eine schwarze Kluft anziehen, aber für manche wurde es knifflig: für Jungs eine grüne oder gelbe oder rosa Leggins? Und Turnschläppchen? Es wurde fleißig gesucht und getauscht. Fasziniert hat mich bei der Aufführung das komplette Kostüm. Das war ja „ein Geheimnis“. Aus so einfachem Material wie Papier und Stoff so schöne und teils sehr aufwendige Verwandlungen zu erschaffen, das war schon sagenhaft. Die Phantasie und das Fortsetzung nächste Seite Kindergarten / Kinderzeltlager Fortsetzung von Seite 10 handwerkliche Geschick trugen auf der Bühne zum Gelingen der Vorstellung bei. Hut ab vor den Leistungen der Erzieher und Helfer! Es ging ja nicht nur bei den Vorbereitungen heiß her, es war auch sehr heiß. Nicht zuletzt an den beiden Aufführungstagen. Endlich war es so weit: Generalprobe, Fototermine, letzte Anproben, Kartenvorverkauf. Die Schlange vor dem Saal war schon lang als die Tore sich öffneten. Jeder versuchte einen günstigen Platz zu erwischen. Sieht die Oma auch genug? Kann das kleine Geschwisterkind auch etwas mitbekommen? Noch mal schnell auf die Toilette, vielleicht noch Nase putzen. Dann wurde es dunkel und langsam hörte das Gemurmel auf: der „Vorhang“ öffnete sich. Es ging los und ich war gefangen von dem liebevoll komponierten und inszenierten Stück. Pablo, der Maler, hatte für jede Farbe eine Idee. Wir Zuschauer konnten sehen, was ihm so durch den Kopf ging. Die einzelnen Farben waren in Kostüme umgesetzt und mit einem passenden Tanz dargestellt. Von Sonnenblumen über Meereswelt, über Waldwichtel zum Feuer. Effektvolle Einfälle und eine wundervolle Choreo- graphie. Jedes Kind, egal wie alt, konnte mittanzen und stolz sein Können zeigen. Während des Tanzes konnte man die Konzentration förmlich greifen und ich fieberte mit. War der Einsatz richtig? Erinnern sie sich an die Schritte? Mal schnell beim Nachbarn spicken, auf die Erzieherin im „Graben“ schauen…Die Kinder strahlten mit den Farben um die Wette, als es geschafft war. Die zweite Aufführung war dann schon Routine. Alle Erinnerungen konnten dann einige Tage später noch einmal aufgefrischt werden, als die DVDs mit der Aufzeichnung zuhause sofort angeschaut wurden. „Schau mal Mama, hier und dort, und hast du gesehen!“ Natürlich wurde eine zweite Ausfertigung für die Oma angeschafft und auch dort lebte das Gefühl der Bühne wieder auf. Ich glaub mein Kleiner „kommt nicht in die Tüte“ ist jetzt anderer Meinung. Er hat mitbekommen, dass es viel Freude machen kann, anderen eine so große Freude zu machen! R. Kannenberg Seite 11 Ausgabe 3 / 2015 Kinderzeltlager 2015 Bereits zum 29. Mal fand dieses Jahr das Kinderzeltlager auf dem Bauernhof am Otzenberg statt. Mit über 30 Kindern, im Alter zwischen 8 und 12 Jahren, fuhren wir auf den Zeltplatz um eine Woche in der Natur, ohne PC, Handy, Fernseher usw. zu verbringen. Trotz der über 30 Grad wanderten wir durch den Wald, lösten knifflige Aufgaben bei der Lagerolympiade, bastelten fleißig am Kreativtag und spielten auf der großen Wiese Fußball, Völkerball und sonstige Spiele. Nachts, wenn die Temperaturen etwas angenehmer waren, machten wir eine Nachtwanderung, Nachtspiele und verteidigten das Lager gegen „Angreifer“, bevor wir erschöpft in die Zelte krochen. Wir hoffen auch nächstes Jahr wieder auf viele Kinder, die sich auf ein Abenteuer im Wald einlassen. Das Kinderzeltlagerteam Am Lagerfeuer (Archiv) Die gesamte Zeltlagergemeinschaft Seite 12 St. Martin und die Welt "Der Schatten über dem Vorderen Orient kann die ganze Welt verdunkeln" Erzbischof Schick zur Flüchtlingskrise "Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen seit dem Zweiten Weltkrieg. Die meisten sind Binnenflüchtlinge,(…), aber auch die Zahl der Flüchtlinge, die sich auf den Weg in andere Länder machen, steigt. (…) Meist sind es Gewalt und Unsicherheit, die den Ausschlag geben. Kriege und Bürgerkriege, zerfallende Staaten ohne Recht und Sicherheit und Regierungen, die willkürlich mit der eigenen Bevölkerung verfahren, Missachtung der Menschenwürde und eklatante Verstöße gegen die Menschenrechte, sind die entscheidenden Fluchtursachen. Deshalb stehen Syrien und der Irak, Afghanistan, Eritrea, Somalia und der Südsudan ganz oben auf der Liste jener Länder, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen. (…) Die Kirche ist bemüht, ihren Teil zur Linderung der aktuellen Flüchtlingskatastrophen vor allem im Mittleren Osten zu leisten. Die Hilfswerke bringen in diesem Jahr mehr als 32 Millionen für diesen Zweck auf. Diese Summe dürfte sich in den nächsten Monaten noch erhöhen. Mit ihren Partnern vor Ort tragen unsere Werke dazu bei, dass Menschen auf der Flucht überleben und in den Flüchtlingscamps oder in schlichten Wohnungen menschenwürdige Verhältnisse vorfinden. Hier geht es um ganz elementare Aufgaben: dafür zu sorgen, dass Menschen Zugang zu sauberem Wasser und Medikamenten erhalten, dass sie genug zu essen haben, im Winter nicht frieren müssen und vielleicht sogar eine sinnvolle Beschäftigung finden. Für viele Opfer ist auch die Bearbeitung der Traumata unverzichtbar, wenn sie je wieder mit Hoffnung in die Zukunft blicken sollen. Die Kirche hilft allen. Aber wir wissen uns in besonderer Weise auch unseren christlichen Schwestern und Brüdern verbunden. In den mittelöstlichen Auseinandersetzungen droht das orientalische Christentum, dort ansässig seit 2000 Jahren, ausradiert zu werden. Weit fortgeschritten ist die Auslöschung der Kirchen im Irak. Was nach Ausgabe 3 / 2015 der Invasion 2003 begann, setzt sich unter dem Vertreibungsdruck des „Islamischen Staats“ fort. Sollte der IS weitere Gebiete in Syrien unter seine Kontrolle bringen, wird es auch dort für Christen keine Lebensmöglichkeiten mehr geben. Die katholische Kirche in Deutschland wird deshalb auch weiterhin alles unternehmen, um verfolgten Christen im Mittleren Osten zu helfen, und auch bemüht sein, die kirchlichen Strukturen in diesen Ländern zu stabilisieren. Quelle: erzbischof.kirche-bamberg.de Praktische Hilfe: Gesucht wird Kleidung für männliche Jugendliche Der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) in der Reutersbrunnenstraße 34 (90429 Nürnberg) kümmert sich aktuell verstärkt um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die dort vorübergehend untergebracht werden. Gebraucht werden Kleiderspenden, Rucksäcke und Taschen etc. für junge Männer (für 13 bis 17 jährige (M, S und XS oder kleine Männergrößen). Spenden bitte direkt beim KJND abgeben. Nicola Mögel Braillestr. 35 90408 Nürnberg Tel. 0911/563979 Fax: 0911/9527244 Gaststätte Marienberg in der Kurt-Ahles-Anlage www.gaststättemarienberg.de Öffnungszeiten: Di-So: 10:30 21:30 Uhr Montag Ruhetag Fränkische und italienische Küche Deutschkurs für Asylbewerber Auf Anregung des Pfarrgemeinderates fand, finanziert von der Katholischen Erwachsenenbildung, vom 29. Juni bis zum 8. August 2015 ein Deutschkurs für Asylbewerber statt. Wegen Missverständnissen zwischen dem Dozenten und den Betreuer (inne)n der einzelnen Unterkünfte hatte sich der Beginn mehrfach verschoben. Die Kursteilnehmer stammten aus der Ukraine, Russland, Syrien, Äthiopien und Kasachstan. Manche verließen den Kurs bald wieder, doch 15 Frauen und Männer hielten trotz der Sommerhitze bis zum Ende durch. Für Dozent und Kursteilnehmer war die Situation nicht ganz einfach, da Ausgangssprachen und Vorkenntnisse recht verschieden waren. Dennoch waren die Teilnehmer sehr zufrieden. Die Nachfrage nach einer Fortsetzung des Kurses ist da. Sollten weitere Sponsoren gefunden werden, wird die Pfarrei auch künftig ihre Räume dafür zur Verfügung stellen. Martin Oberhuemer Mit Spaß am Lernen zum Erfolg Martin Oberhuemer Krelingstraße 36 90408 Nürnberg 0911/355772 od. 0175/1730024 [email protected] • Nachhilfe bis zum Abitur • Deutsch als Fremdsprache • Computerkurse für Anfänger Der nächste Martinsbote erscheint Anfang Dezember Redaktionsschluss ist der 25. 11.
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