Stoffe im Fluss - Dresdner Abwassertagung

Forschungsverbundvorhaben MikroModell
Stoffe im Fluss
18. Dresdner Abwassertagung
Gunda Röstel
23.03.2016 Dresden
Mikroschadstoffe – eine rechtliche Ableitung
Europäische Ebene
 2000 – Europäische Wasserrahmenrichtlinie
 2008 – Richtlinie Umweltqualitätsnormen, Liste prioritärer Stoffe
mit zunächst 33 Substanzen und entsprechenden
Grenzwerten
 2013 – Novellierung Liste prioritärer Stoffe, 12 Substanzen
kommen hinzu, schärfere Grenzwerte und erstmals auf
der Watchlist drei Humanpharmazeutika
Zielstellung: Gewässer in Europa sollen guten chemischen
und ökologischen Zustand erreichen, Schutz der aquatischen
Systeme
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Gunda Röstel
Mikroschadstoffe –
eine rechtliche Ableitung
Nationale Ebene
 Umsetzung der novellierten
Liste prioritärer Stoffe in die
nationale Gesetzgebung –
Beschluss zur
Oberflächengewässerverordnung ist in Diskussion
 Ziel ist 1:1 Umsetzung
https://www.umweltbundesamt.de/daten/
gewaesserbelastung/fliessgewaesser/
oekologischer-zustand-derfliessgewaesser
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Gunda Röstel
Mikroschadstoffe – eine analytische Ableitung
 Was früher „0“ war, hat heute einen Wert
 Eine hochentwickelte Analytik findet heute Reststoffe im Mikro(10-6) und Nanobereich (10-9),
-
Industriechemikalien
Kosmetika
Oberflächenbeschichtungen
Human- und Veterinärpharmaka
…,
die das aquatische Leben beeinträchtigen können
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Gunda Röstel
Mikroschadstoffe – eine Ableitung aus
Verbrauchersicht
Quelle: Flyer Stadtentwässerung Hannover, Oktober 2015
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Gunda Röstel
Mikroschadstoffe – eine Ableitung aus
Verbrauchersicht
Industrieantworten auf die Bedürfnisse der Verbraucher…
?
Quelle: rtlnext
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Gunda Röstel
Lösungsansätze aus wasserwirtschaftlicher Sicht
zum Umgang mit Mikroschadstoffen
Verursacher- und Vermeidungsprinzip an der Quelle
einfordern
 Nachhaltige Arzneimittelstrategie
- Arzneimittelentwicklung wirkungsorientiert, zielgenau, abbaubar
- Umweltschonender Arzneimittelumgang
 Stoffzulassungen stärker als bisher auf Abbaubarkeit ausrichten
 Klare Kennzeichnungspflicht
 Toxische, persistente Stoffe gehören nicht in den Naturkreislauf –
Substitution oder Verbot
 Sorgsamer Umgang mit Veterinärpharmaka
 Alle Einführungspfade einbinden
 Finanzielle Beteiligung der Verursacher an den Folgekosten
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Gunda Röstel
Lösungsansätze aus wasserwirtschaftlicher Sicht
zum Umgang mit Mikroschadstoffen
Vermeidung und Reduktion von Stoffeinträgen regional/lokal
prüfen und umsetzen
 Arzneimittelentsorgung über Apotheken oder Hausmüll
 Umweltschonender Umgang mit Arzneimitteln in der
Verschreibungspraxis
 Ausbindung lokaler Hot Spots
 Dialog mit Öffentlichkeit (Verbraucherverhalten)
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Gunda Röstel
Lösungsansätze aus wasserwirtschaftlicher Sicht
zum Umgang mit Mikroschadstoffen
Erneuter Ausbau der Kläranlage mit einer 4. Reinigungsstufe
Vorteile:
 Kläranlagenbetreiber vergleichsweise einfach gesetzlich zu
beauftragen
 Kläranlagen als Sammelpunkt für menschliche und z. T.
Oberflächenrückstände sind auch Sammelpunkt für einen Teil
der Mikroschadstoffe
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Gunda Röstel
Lösungsansätze aus wasserwirtschaftlicher Sicht
zum Umgang mit Mikroschadstoffen
Erneuter Ausbau der Kläranlage mit einer 4. Reinigungsstufe
Nachteile:
 Vorschnelle End-of-Pipe-Lösungen untergraben Anstrengungen
der Vermeidung und Verminderung von Einträgen
 Aktuelle technische Verfahren nur begrenzt wirksam und mit
erheblichen Nebeneffekten behaftet
 Kosten für Investitionen und Betreibung führen zu deutlichen
Gebührenbelastungen bei Bürgern und Unternehmen (ca. 25 35 Cent/m3 Schmutzwasser)
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Gunda Röstel
Lösungsansätze aus wasserwirtschaftlicher Sicht
zum Umgang mit Mikroschadstoffen
Erneuter Ausbau der Kläranlage mit einer 4. Reinigungsstufe
Nachteile:
 Vorschnelle End-of-Pipe-Lösungen untergraben Anstrengungen
der Vermeidung und Verminderung von Einträgen
 Aktuelle technische Verfahren nur begrenzt wirksam und mit
erheblichen Nebeneffekten behaftet
 Kosten für Investitionen und Betreibung führen zu deutlichen
Gebührenbelastungen bei Bürgern und Unternehmen (ca. 25 35 Cent/m3 Schmutzwasser)
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Gunda Röstel
Lösungsansätze aus wasserwirtschaftlicher Sicht
zum Umgang mit Mikroschadstoffen
 Dialog mit Verursacherindustrie national und europäisch führen
 Europäische Strategie der Vermeidung und Verminderung in
allen Bereichen erarbeiten
 Forschung und Entwicklung zu Mikroschadstoffen, ihrer
Wirkweise und technische Verfahren der Elimination forcieren
 Öffentlichkeit sensibilisieren
… Zeit einräumen, um mit den effizientesten Mitteln das
Richtige zu tun!
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Gunda Röstel
MikroModell
Projektbeteiligte:
TU Dresden, TU Freiberg
Abwasserunternehmen Dresden,
Chemnitz, Plauen
Projektdauer: 10/2015 – 10/2018
Fördermittelgeber:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Sächsisches Umweltministerium
GELSENWASSER AG
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Gunda Röstel
MikroModell
Ziele:
1. Erarbeitung eines Stoffflussmodels
2. Erstellung eines Leitfadens zur lokalen
Emissionsminderung von
Mikroschadstoffeinträgen und
Arzneimitteln
3. Ideen für rechtliche
Rahmenbedingungen und
Handlungsspielräume auf nationaler
und europäischer Ebene der
Emissionsminderung entwickeln
4. Öffentlichkeitsarbeit (Sensibilisierung,
Aufklärung, Mitwirkung)
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Gunda Röstel
Meilensteine und Verantwortliche
Meilensteine werden
mit Poster und
Kurzzusammenfassung
abgeschlossen
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Gunda Röstel
Projektmanagement
Projektbeirat
Gründung
Informationskreis
„Mikromodell“?
Kleine Steuerungsgruppe
Projektcontrolling
Große Steuerungsgruppe
Arbeitsgruppe
Plauen
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Gunda Röstel
Arbeitsgruppe
Chemnitz
Arbeitsgruppe
Dresden
Projektmanagement
Projektbeirat
Gründung
Informationskreis
„Mikromodell“?
Kleine Steuerungsgruppe
Projektcontrolling
Große Steuerungsgruppe
Arbeitsgruppe
Plauen
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Gunda Röstel
Arbeitsgruppe
Chemnitz
Arbeitsgruppe
Dresden
Ansprechpartner
Technische Universität Dresden
Stadtentwässerung Dresden GmbH
Prof. Peter Krebs
Leiter des Institutes für Siedlungs- und
Industriewasserwirtschaft an der
Technische Universität Dresden
Tel. +49 351 463 352 57
Fax +49 351 463 372 04
E-Mail: [email protected]
Gunda Röstel
Geschäftsführerin der
Stadtentwässerung Dresden GmbH
Gerold Fritsche
Institut für Siedlungs- und
Industriewasserwirtschaft
Tel. +49 351 463 369 71
E-Mail: [email protected]
Cathleen Matthies
Ass. der Geschäftsführung
Folie 18
Tel.
Fax
E-Mail
+49 351 822 2270
+49 351 822 1927
[email protected]
Tel.
+49 351 822 2144
E-Mail: [email protected]