Luzern Nord: Das neue Stadtzentrum am Fluss

Projekte Kanton Luzern
Luzern Nord: Das neue Stadtzentrum am Fluss
In Luzern Nord werden künftig nicht nur zwei Flüsse und wichtige Verkehrsachsen sondern auch Menschen aufeinander treffen. In den nächsten Jahren entstehen im Entwicklungsgebiet Luzern Nord rund 4’000 Arbeitsplätze.
Dazu kommen etwa 1’500 neue Wohnungen, die für 3’300 neue Bewohnerinnen und Bewohner Platz bieten.
Text: Philipp Dreyer, Luzern Nord / Bilder: zVg
Seetalplatz
n Luzern Nord soll in den nächsten Jahren das Leben pulsieren. Am Zusammenfluss von Reuss und Kleiner Emme
entsteht ein urbanes Zentrum. Dieses
verbindet mit Luzern und Emmen die
beiden grössten Gemeinden der Zentralschweiz. Ziel ist, dass das Entwicklungsgebiet
ein
Wirtschaftszentrum,
eine Wohnstadt und ein Hochschulstandort wird. Luzern Nord besteht aus einem Zentrum um den neuen Bahnhofund den Seetalplatz, aus einem sich zum
Fluss öffnenden Quartier bei der Reussegg und einem aufgewerteten Quartier
Reussbühl mit einem neuen städtischen
Gesicht zum Fluss. Ergänzt wird das Entwicklungsgebiet durch eine grüne Zone
am Reusszopf und dem Industrie- und
Gewerbegebiet auf der anderen Seite der
Reuss in Ibach.
I
Seetalplatz:
Wohn- und Wirtschaftszentrum
Der Seetalplatz galt vorwiegend als Verkehrsknotenpunkt. Nun soll er zu einem
Wohn- und Wirtschaftszentrum werden.
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Möglich macht dies die neue Verkehrsführung. Dies erlaubt es, Arbeitsplätze und
Wohnraum zu schaffen. Geplant sind modern gestaltete, grosszügige Gebäudetypen. Hier lassen sich Firmen, die bislang
an vielen Standorten verteilt waren, an
einem Ort zusammenführen. In den oberen Etagen der verschiedenen Gebäude
entstehen Wohnungen und Hotels, die Sockeletagen bieten Platz für Restaurants,
Cafés und Geschäfte. So ergibt sich hinter
den Fassaden eine gemischte Nutzung.
Markante Strassenzüge und Plätze unterstreichen den weiträumigen und offenen
Charakter des entstehenden Stadtteils. Die
Wege zum neuen Bushof und zum Bahnhof
Emmenbrücke sind kurz und direkt.
Ein künftiger Nutzer wird voraussichtlich der Kanton Luzern sein. Noch stehen
wichtige politische Entscheidungen an.
Geplant ist, dass 2022 ein grosser Teil der
Verwaltung des Kantons nach Luzern Nord
ziehen soll. Gut 1’000 Angestellte, die derzeit an verschiedenen Standorten in der
Stadt Luzern arbeiten, sollen in einem
Bürokomplex zusammengezogen werden.
Das Parterre des mehrgeschossigen Verwaltungsgebäudes wird für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Hier befinden sich die
Ämter mit Publikumskontakt sowie Restaurants, Kindertagesstätte, Läden und
andere Dienstleistungen. In den oberen
Stockwerken befinden sich die Büroräumlichkeiten der kantonalen Verwaltung.
Auf den Bauflächen zum Fluss hin sind
verschiedene Gebäude mit Schwerpunkt
Wohnen geplant. Bei der Reussegg entsteht ein sich zur Kleinen Emme hin öffnendes Wohnquartier. Die Häuser sind so
konzipiert, dass sie zur Verkehrsseite geschlossen, also vor Lärm und Emissionen
geschützt sind. Zum Fluss hin bleiben die
Baukörper geöffnet. Auch flussaufwärts
ist ein Wohnkomplex vorgesehen. Neben
Wohnungen sind jeweils im Erdgeschoss
der Gebäude Restaurants sowie Einkaufsund Freizeitdienstleistungen möglich. Das
Ufer der Kleinen Emme wird durch einen
Uferweg aufgewertet und mit grossen
«Flusstreppen» zugänglich gemacht.
Viscosistadt:
Kreatives Leben am Ufer der Emme
Die Viscosistadt soll sich zum kreativen Teil
von Luzern Nord entwickeln und liegt im
Herzen von Emmenbrücke. Das Gelände –
so gross wie die Altstadt von Luzern – bietet
Platz für Industrie und Gewerbe, aber auch
für Kunst, Kultur, Bildung, Wohnen und
Freizeit. Neues Leben bringt ab Sommer
2016 die Hochschule Luzern mit dem Departement Design & Kunst. Das Industriegelände hat dank seiner Geschichte und der
charakteristischen Industriebauten eine
eigene Identität. Zur Verfügung stehen
73’000 Quadratmeter für Wohnen, Arbeit,
Bildung und Kultur, ergänzt mit begrünten
Plätzen und Innenhöfen, dazu rund 16’000
Quadratmeter Fläche, die zu einem grossen Park am Fluss werden.
Im Sommer 2016 bringt die Hochschule
Luzern zusätzlich neues Leben in die alten Industriegebäude. Rund die Hälfte der
800 Studierenden sowie der 200 Mitarbeitenden des Departements Design & Kunst
wird im «Bau 745» tätig sein. Im Industriegebäude, in dem früher unter anderem die
textile Weiterverarbeitung der produzierten Garne geprüft wurde, wird in Zukunft
studiert, gelehrt, geforscht und Kunst und
Design geschaffen. Der Umbau des alten
Industriegebäudes ist im Gange.
Die bestehenden Industriegebäude, Lagergebäude und Shedhallen werden gemäss
Bebauungsplan mit Gewerbe-, Büro- und
Wohnbauten ergänzt. Die bisherigen Aussenräume sollen zu Stadtplätzen, Strassen
und Gassen werden. Im Inneren der Be-
bauung entstehen ruhige Hofräume. Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung mit
Industrie, Kultur, Bildung, Gewerbe, Büros,
Wohnen, Gastronomie und Kleinhandel.
Auch spezielle Wohnungen für Studierende
oder ein Hotel sind denkbar.
Eine Aufwertung des Quartiers und einen
neuen Erholungsraum soll der Emmenpark direkt am Fluss bringen. Der Park
gliedert sich in drei Bereiche: Die «Parkterrassen» bieten Spiel-, Sport- und Aufenthaltsräume. Die dem Flussraum zugewandten «Flussterrassen» sind wilde
Naturräume, die der Kleinen Emme als
zusätzlicher Überschwemmungsbereich
dienen. Grosszügige Ufertreppen ermöglichen den Zugang ans Wasser.
Bushof
Fakten zum Seetalplatz
Fläche total
66’000 m2
Anzahl Einwohner
700
Anzahl Arbeitsplätze
1’800
Anzahl Wohnungen
350
Geschossfläche
120’000 m2
Investitionsvolumen
178 Mio. CHF
Fakten zu Viscosistadt
Fläche total
90’000 m2
Anzahl Einwohner
1’000
Anzahl Arbeitsplätze
1’500
Anzahl Wohnungen
350
Studienplätze
800
Arbeiten, Bildung, Kultur
145’000 m2
Investitionsvolumen
400 Mio. CHF
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Reussbühlquai
Die Entwicklung und Bewirtschaftung des
Areals liegt in den Händen der Viscosistadt
AG. Sie will das Gelände eigenständig und
ohne Investoren über einen längeren Zeitraum entwickeln. Sie stellt bestehende Immobilien zur Verfügung oder baut sie um
und vermietet sie an Firmen, öffentliche
Institutionen oder Private.
Reussbühl:
Ein Quartier erhält ein neues Gesicht
Reussbühl liegt auf der Luzerner Seite der
Kleinen Emme und gehört seit 2010 zur
Stadt Luzern. Das beliebte Quartier wird
gemischt genutzt. Geprägt ist Reussbühl
Fakten zu Reussbühl
Fläche total
55’600 m2
Anzahl Einwohner
1’600
Anzahl Wohnungen
800
Anzahl Arbeitsplätze
700
Luzern Nord in Zahlen
Neue Wohnungen
1’500
Anzahl Einwohner
1’600
Neue Bewohnerinnen
und Bewohner:
3’300
Zusätzliche Arbeitsplätze
4’000
Studienplätze
800
Gesamtfläche
600’000 m2
Geschossfläche Wohnen
150’000 m2
Geschossfläche Arbeiten
200’000 m2
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von der Sankt-Philipp-Neri-Kirche, die auf
das Quartier hinunterblickt, und von der
Shedhalle der CKW, welche die Identität
und Authentizität dieses Stadtteils vermittelt. Durch das Zentrum zwängen sich
heute die Autos an den Häusern vorbei.
Das wird sich in Zukunft ändern. Der Ortskern von Reussbühl wird vom Durchgangsverkehr befreit. Das Quartier wird künftig
mit einer Strasse entlang der SBB-Bahnlinie umfahren. Einzig der öffentliche Verkehr und Velos verbleiben auf der Hauptstrasse durch Reussbühl. Dies schafft
Raum für einen attraktiven Ortskern. Aus
der einst verkehrsbelasteten Durchgangsstrasse wird zwischen renovierten Häusern, lebensfreundlich gestalteten Höfen
und neu eröffneten Läden eine Flaniermeile
entstehen. Hinzu kommt ein Quartierplatz,
der als Begegnungszone dient. Ein hoher
Anteil Wohnen, gespickt mit Kleingewerbe
und Läden, Kultur und Ateliers, soll das
Quartier auch in Zukunft mit Leben füllen.
Reussbühl kann neu aufblühen. Insgesamt
entstehen in Reussbühl rund 500 neue
Wohnungen, aber auch viel neuer Platz für
Büros und Dienstleistungen.
Gegen die Reuss und die Kleine Emme
hin schafft die Neubebauung am Reussbühlquai eine urbane Flussfront, die das
Siedlungsgebiet abschliesst. Sie dient als
Schutzwall für die Entwicklung des aufgewerteten Ortskerns im Rücken. Reussbühl
West bietet ebenfalls grosses zusätzliches
Potenzial für eine interessante Entwick-
lung in Etappen. Eine spannende Herausforderung für die beauftragten Architekten
wird es sein, ob und wie die ortsbildprägende Shedhalle städtebaulich und ökonomisch sinnvoll erhalten werden kann.
Reusszopf:
Die grüne Oase von Luzern Nord
Mitten im Quartier im Fluss baden? In Luzern Nord wird das möglich sein. Im Gebiet
Reusszopf – wo die Kleine Emme in die
Reuss fliesst – liegt das Naherholungsgebiet von Luzern Nord. Im südlichen Teil
wird die bestehende Grünanlage aufgewertet. Im nördlichen Teil entstehen eine Insel und eine Auenlandschaft mit Weihern.
Dieser Bereich soll sich als naturnahe
Flussinsel entwickeln. Die künftige Erholungs- und Freizeitzone Reusszopf besteht
aus Fussballfeld, Spielwiesen, Grillplatz,
Kinderspielplatz, Bouleplatz und einer mit
Steinblöcken gestalteten Bucht. Q
Kontakt
Gebietsmanager «Luzern Nord»
Ueli Freyenmuth
Telefon +41 (0)41 444 02 72
[email protected]
www.luzern-nord.lu.ch
www.luzernplus.ch