Loben und Danken - Evangelische Kirchengemeinde Gonzenheim

der Evangelischen Kirche
Bad Homburg - Gonzenheim
57. Jahrgang
Oktober/ November 2015
Loben und Danken
Ein Freund lädt jedes Jahr zu seinem Geburtstag ein.
Egal, ob rund oder nicht: Dann ist die Wohnung voll. Es
gibt gutes Essen und Wein. An einem dieser Geburtstage sagt er: „Einmal im Jahr muss ich meine Dankbarkeit
richtig ausdrücken. Das ist mir ein Bedürfnis. Ich feiere,
weil ich dankbar bin. Dankbar dafür, dass ich da bin und
lebe; dankbar dafür, dass ihr da seid.“
Die Worte dankbar und Dankbarkeit kommen in der
Bibel selten vor. Und doch zieht sich die Dankbarkeit
wie ein roter Faden durch die Texte des Alten und des
Neuen Testamentes. Doch wenn da von Danken gesprochen wird, ist fast immer auch vom Loben die Rede. Danken und Loben reagieren auf jemand anderen,
auf mein Gegenüber, das mir Gutes tut. Die Menschen
der Bibel können den gütigen König genauso loben wie
den tüchtigen Knecht.
Wir kennen das Loben heute fast nur noch in Beziehungen von oben nach unten, in hierarchischen Beziehungen. Eine Lehrerin lobt einen Schüler, ein Chef seine Angestellte. Meist wird in pädagogischer Absicht gelobt, damit ein Schüler dann noch besser wird. Oder
leistungsbezogen, damit die Arbeit beim nächsten Mal
wieder gut wird.
Wenn ein Wort im alltäglichen Sprachgebrauch fast
verloren geht, dann hat das meistens eine tiefere Bedeutung. Wieso loben wir nicht mehr? Warum danken
wir so selten? Die Antwort auf diese Frage ist charakteristisch für uns selbst. Wir haben vergessen: Das, was
wir sind und das, was wir haben, sind ein Geschenk.
Wer das vergisst, lebt von der Illusion, dass alles machbar ist, dass er die Zukunft im Griff hätte. Wer so denkt,
warum sollte der irgendwem gegenüber dankbar sein?
Der Psalm 103 beginnt mit den Worten: Lobe den
Herrn meine Seele und alles in mir seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Aus dem Inhalt:
Einsegnung der Pflegedienstleitung
Martin Sienerth
Neuer Kirchenvorstand
Pfadfinder auf Korsika
Aktuelle Meldungen
Konfifreizeit in Hohensolms
Freud und Leid in unserer Gemeinde
Gottesdienste / Gemeindeveranstaltungen
Lieder der Reformation
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Das heißt nicht, alles schön zu reden. Das heißt auch
nicht, das Schwere kleinzureden. Diese Worte „Lobe
den Herrn“ fordern zu einer anderen Perspektive heraus. Wer sich entschließt, Gott dankbar zu sein, der
verändert, was er denkt und meint. Wenn man sich an
das Gute erinnert, setzt man sozusagen eine andere
Brille auf. Wer dankbar ist, sieht das Leben mit anderen
Augen.
Manchmal ist es nicht leicht, zu danken und zu loben:
Da trifft einen eine schwere Krankheit oder ein Schicksalsschlag. In solchen Momenten hadert man mit dem
Leben. Manche werden bitter und hart dadurch. Viele
Menschen erzählen aber auch, dass sie in einer schwierigen Situation gewachsen und gereift sind. Im Rückblick sind viele auch für schwere Erfahrungen dankbar.
Es gibt Augenblicke, da spüre ich: Das Leben ist ein
merkwürdiges Gut. Oft sind es Grenzerfahrungen: wenn
der Tod mir nahe kommt. Oder auch in Glücksmomenten. Ein Mensch bekommt ein anderes Gesicht für mich.
Das Leben ist nicht einfach selbstverständlich. Es ist
eine Gabe, ein Geschenk.
Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er
dir Gutes getan hat. Was man äußerlich empfängt, wird
einem innerlich zu eigen, wenn man lobt und dankt. Erst
wenn ich Worte dafür finde, dann wird mir bewusst, was
mir Gutes widerfahren ist. So wie bei dem Freund, der
jedes Jahr seine Freunde einlädt.
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Oktober/ November 2015
Gemeinde Gruss
Einsegnung der Pflegedienstleitung
der Ökumenischen Sozialstation
BIBELGEBABBEL
Unter dieser Überschrift nehmen wir Redewendungen und
Sprichwörter aus der Bibel genauer unter die Lupe.
Wir lehnen uns eng an eine Buchreihe von Jörg Buchna an.
Hier: „Schwarzen Schafen geht ein Licht auf“
Dienstbare Geister
Bisweilen wächst einem die Arbeit über den Kopf. Man
hat dann einfach nicht so viel Hände, um all das zu bewältigen, was erledigt werden müsste. Aber wenn man Glück
hat, tauchen auf einmal unversehens und unverhofft in Gestalt unserer Kinder, unseres Partners oder auch mit Berufskollegen dienstbare Geister auf, die uns helfen, die Last der
Arbeit zu bewältigen. Anschließend können solch dienstbare Geister vielleicht von uns die von Dankbarkeit erfüllten
Worte hören: “Ihr seid wirklich Engel, dass ihr mir so geholfen habt.“
„Dienstbare Geister und Engel“ stehen auch in unmittelbarem Zusammenhang in jenem Abschnitt der Bibel, in
dem die Worte von den dienstbaren Geistern ihren biblischen Ursprung haben (Hebräerbrief 1, 13+14). Die Engel
selbst sind es, die hier als dienstbare Geister bezeichnet
werden. Mit dem Ausdruck „dienstbare Geister“ will der
Schreiber des Hebräerbriefes die Unterordnung der Engel
gegenüber Christus zum Ausdruck bringen. Christus, so
heißt es da, sei der Abglanz von Gottes Herrlichkeit und
das „Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von
den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät
in der Höhe und ist so viel höher geworden als die Engel“ (Hebr. 1, 3+4). Diese Überlegenheit Christi gegenüber
den Engeln schreibt der Hebräerbrief abschließend mit der
rhetorischen Frage fest: „Sind sie (die Engel) nicht allesamt
dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen,
die das Heil ererben sollen?“ (Hebr. 1,14).
Dass uns Gott immer wieder solch dienstbare Geister auf
unseren Weg schickt und wir selbst aber auch für andere zu
Engeln, zu Boten Gottes werden, die sie Gottes helfende
Nähe spüren lassen – das kann man nur immer für sich
selbst und für die Menschen um uns wünschen.
Am 30. August wurden im Gottesdienst in unserer Kirche
Herr Matthias Kantenwein als Pflegedienstleiter der Ökumenischen Sozialstation und seine Vertreterin, Frau Marion Börner-Balk, (beide vorne links) eingesegnet.
Der Predigttext war das Gleichnis vom barmherzigen Samariter - wie bestellt für diesen Tag.
Pfarrer i.R. Mosebach sprach einleitende Worte zur Einsegnung und erinnerte an die Anfänge der Sozialstation in
Bad Homburg. Die Idee zur Einrichtung kam aus der Gemeinde Gonzenheim, die Gründung erfolgte 1981 in Dornholzhausen. Mosebach lobte die von Anfang an positive Aufnahme bei der politischen Gemeinde und die Verhandlungen
mit der Stadtverwaltung. Das gemeinsame Ziel vereinte: Sorge tragen für Kranke und Pflegebedürftige. Die Sozialstation
bündelte die Verwaltungsarbeiten und entlastete so die Pflegekräfte. Zu Beginn wirkten acht Schwestern und eine Leiterin sowie eine Bürokraft, heute arbeiten dort insgesamt 28
Mitarbeiter/innen.
Mosebachs Resümee lautete: „Die Einrichtung der Sozialstation war eine Erfolgsgeschichte!“
Wir danken an dieser Stelle den Mitarbeiter/innen der Sozialstation für ihre Arbeit und wünschen Gottes Segen sowie
viel Kraft für ihre Tätigkeit.
Wer den Wind sät – was westliche Politik im Orient anrichtet.
Nahost-Experte Michael Lüders greift in seinem neuesten Buch ein Thema auf, das an Brisanz und Aktualität kaum zu überbieten ist:
Insbesondere in Europa bekommen wir anhand der anhaltenden Flüchtlingsströme dieser
Tage die Auswirkungen einer jahrzehntelangen, kontinuierlichen politischen Intervention des
Westens zu spüren – begonnen mit dem Sturz des demokratischen iranischen Ministerpräsidenten Mossadegh im Jahr 1953 durch die USA und Großbritannien. Den Titel mit Anlehnung an das berühmte Bibelzitat aus dem alten Testament (Hosea, Kapitel 8, Vers 7) könnte
Lüders treffender nicht gewählt haben: Anschaulich, spannend und nahezu chronologisch
veranschaulicht er die kompromisslose Durchsetzung größtenteils wirtschaftlicher und strategischer Interessen westlicher Großmächte in einer Region, die seit über 1300 Jahren von Rivalität und Konflikten verschiedener, überwiegend islamischer Glaubensrichtungen geprägt
ist. Dazu zählt beispielsweise auch die Unterstützung von Saddam Hussein und Osama Bin
Laden durch Finanz- und Kriegsmittel.
Dass dieses Handeln über kurz oder lang Konsequenzen mit sich bringen musste, dürfte
den Verantwortlichen durchaus klar gewesen sein – allerdings schien die Befriedigung der
Gier nach Macht und Öl stets wichtiger als die Frage, wann das Pulverfass endgültig explodiert. Der Klappentext fasst Lüders sorgfältige Dokumentation treffend zusammen: „Sein
neues Buch liest sich wie ein Polit-Thriller – nur leider ist es die Realität.“
Erschienen als Taschenbuch beim Verlag C.H.Beck
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Gemeinde Gruss
Oktober/ November 2015
Diesen Mann muss man in unserer Gemeinde eigentlich
nicht mehr vorstellen. Selbst wenn er auf dem Bild etwas
fremd erscheint, so weiß doch jeder: das ist Martin Sienerth,
unser Küster.
Wer sonntags den Gottesdienst besucht, begegnet ihm
und nimmt das Gottesdienstblatt entgegen. Im Gottesdienst ist Martin Sienerth
deutlich hörbar beteiligt, wenn
das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis
gesprochen
werden. Und an Werktagen ist
er an allen Ecken und Enden
der gute, dienstbare Geist
(siehe „Bibelgebabbel“), der
für Sauberkeit, Ordnung und
Pflege tätig ist.
Ein Stück weit war ihm die
Küster-Tätigkeit schon in die
Wiege gelegt. Wie man immer noch gut hören kann, stand die
nicht in Hessen. Martin Sienerth und seine Frau stammen aus
Siebenbürgen. Dort wurde er in eine Familie hineingeboren,
die der Kirche sehr verbunden war. Vater Sienerth war Mitglied des Presbyteriums, und der junge Martin wurde schon
als Zwölfjähriger Bläser im Posaunenchor – als jüngstes Mitglied! Später wurde er Mitglied im Kirchenchor und auch des
Kirchenvorstands. Von der langjährigen musikalischen
Übung profitieren wir immer wieder in unserer Kirche und
jedes Jahr auch der Ortsteil beim Gonzenheimer Wochenende. Da ist Martin Sienerth fest eingeplant.
In Durles/Siebenbürgen wurde er nach dem Schulabschluss
zum Fräser ausgebildet, arbeitete zuletzt beim Bewässerungssystem der Genossenschaft. Von der Revolution hörte er über
Radio Freies Europa, das er dank eines Geschenks aus dem
Westen heimlich empfangen konnte. Diese Geräte hatten ein
Bauteil in sich, das die Geräusche der Störsender ausfilterte.
Bereits 1974 hatte die Familie einen Ausreiseantrag nach
Deutschland gestellt. Nun endlich kam die Zeit heran, dass
dieser Wunsch in Erfüllung gehen konnte. Im September
1990 war es so weit.
Zunächst lebte die Familie im Durchgangslager Gedern.
Dort arbeitete Sienerth als Waldarbeiter bei der Stadt. Obwohl er ein Angebot der Stadt zur Festanstellung bekam, entschloss er sich für die Küsterstelle in Gonzenheim, denn seine
Schwester lebte und lebt in Oberursel.
Ein besonders gutes Verhältnis hatten Sienerths zu Frau
Weisgerber, die damals im Kirchenvorstand war und bei der
sie zunächst gewohnt hatten. Die Küsterwohnung war noch
nicht geräumt. Frau Weisgerber stand der Familie mit Rat und
Tat zur Seite, so dass das Einleben leichter wurde. Bis zu
Frau Weisgerbers Tod hielt der gute, vertrauensvolle Kontakt
an.
Inzwischen arbeitet Martin Sienerth im 25ten Jahr in unserer Gemeinde. Danach gefragt, was er denn nicht so gut kann
oder lieber gar nicht erst anpackt, antwortet er:
„Man muss versuchen, alles zu machen!“ Das ist eine Einsicht und Einstellung, die schon früh bei ihm reifte. „Ich kann
nicht warten bis einer kommt und fragt, ob ich da oder dort
mitmachen will. Ich habe mein Leben lang eher selbst das
Heft in die Hand genommen und mich engagiert, wo ich wollte“ lautet seine Devise.
Wenn er nach seiner Arbeit
abschalten und entspannen
will, beschäftigt er sich am
liebsten mit Musik. „Dann
blase ich schon mal eine
Stunde lang Trompete oder
Posaune, das entspannt und
beruhigt“.
Eine wichtige Unterstützung
ist ihm immer wieder seine
Frau. Sie ist zwar als Altenpflegerin beschäftigt, steht
Martin Sienerth aber auch
stets zur Seite. Seit 38 Jahren
sind die beiden inzwischen
miteinander
verheiratet.
Wann das alles begann?
„Schon im Kindergarten hatte ich sie im Arm, wir waren
Nachbarskinder“ freut er sich sichtlich. Aber erst nach Schulabschluss und Lehre kamen sie sich näher.
„Von da an waren wir immer zusammen! Wir sind es gewohnt, alles zusammen zu machen“. Und dann setzt er noch
ein Sahnehäubchen auf seine Aussage und ergänzt: „Ein
Mann ist nur ein starker Mann mit einer starken Frau!“
„Herr Sienerth, Sie haben einen Wunsch frei! Sagen Sie
bitte, was Sie sich von der Gemeinde wünschen, was Sie also
verändern möchten!“ Lange muss Martin Sienerth über diesen
Wunsch nachdenken, dann antwortet er: „Ich wünsche mir
mehr Gemeinschaft! Es ging in den letzten Jahren immer
mehr davon verloren. Als Beschäftigte und Ehrenamtliche der
Gemeinde ziehen wir alle an einem Strang, es herrscht ein
gutes Arbeitsklima.“ Verbesserungsvorschläge hat Martin
Sienerth nicht, aber dass der rege Gottesdienstbesuch weiter
anhalten möge, das wünscht er sich ausdrücklich.
Der Wunsch nach mehr Gemeinschaft rührt wohl aus den
Kindheits- und Jugendjahren in Siebenbürgen her, wo die
Deutschen eng zusammen hielten, um sich gegen die rumänische Mehrheit und die politische Führung zu wehren oder zu
schützen. Der Einfluss der Kirche in den Gemeinden war so
stark, dass Streitereien unter der Einwirkung der Gemeindemitglieder geschlichtet werden konnten. Anschließend gingen
die Streithähne wieder normal miteinander um und saßen
gemeinsam am Tisch.
Ja, den Wunsch kann man nur unterstreichen, dass Streit
möglichst unkompliziert beigelegt werden möchte!
Diese Verhältnisse findet man heute in Siebenbürgen nicht
mehr vor, denn die deutschsprachige Bevölkerung verließ fast
vollständig die Heimat. In Durles leben von etwa 600 Deutschen nur noch fünf dort. Sienerths Heimatbesuch in diesem
Jahr ließ viele Erinnerungen aufleben. Dort trug er auch die
Siebenbürger Tracht, in der er auf dem Bild zu sehen ist.
Herr Sienerth, wir bedanken uns für das Interview – und für
Ihre Arbeit, die Sie schon so lange für unsere Kirchengemeinde engagiert ausführen!
Johann Steffens
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Oktober/ November 2015
Gemeinde Gruss
Neuer Kirchenvorstand
Am 13. September wurde der neue Kirchenvorstand
eingeführt: Lyn Anyi, Dr. Hoimar von Ditfurth, Andreas
Eppenstein, Rita Hannemann, Mathias Huber, Charlotte Gräfin von Kalnein, Dr. Alexander Graf von
Klinckowstroem, Julia Koch, Dr. Gabriele Kuna,
Kristina Odak, Sigrid Springorum, Rolf Wagner
Geht mit der Einsicht,
dass Jesus euch bei eurem Namen gerufen hat
und ihr zu ihm gehört.
Geht mit der Absicht,
ihm euren Dank zu sagen mit Worten und Taten,
mit Händen und Füßen.
Geht mit der Aussicht,
dass Jesus bei euch ist alle Tage bis an das Ende
der Welt.
Es segne und begleite euch der dreieinige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Gonzenheimer Pfadfinder auf Korsika
In den Sommerferien war eine Gruppe der Gonzenheimer
Pfadfinder auf Korsika. Hier ein Bericht eines Teilnehmers
(zwölf Jahre alt): „Alles begann am 26. Juli am Frankfurter
Hauptbahnhof. Dort fuhren wir dann mit einem Reisebus nach
Mailand, nach einer neunstündigen Fahrt haben wir uns dort
erstmal im Park schlafen gelegt. Am nächsten Morgen fuhren
wir weiter nach Genua, dort hatten wir einen neunstündigen
Aufenthalt. Nachdem wir eine halbe Ewigkeit nach dem Hafen
gesucht haben und das gesunkene Schiff Costa Concordia
gesehen haben, haben wir den Hafen doch noch gefunden.
Daraufhin kauften wir Proviant ein und gingen dann auf die
Fähre. Nach einer sehr unruhigen Nacht kamen wir dann in
Bastia an. Dort angekommen haben wir uns erstmal auf dem
Napoleonplatz gesammelt
und nacheinander gruppenweise die Stadt erkundet.
Dann kauften wir später
Alte Genueser Brücke
Proviant und am Nachmittag haben wir uns entschlossen, dass wir das Cap Corse erkunden um zu dem nördlichsten
Punkt Korsikas zu wandern. Wir haben uns jeden Tag Stück für Stück nach vorne gekämpft,
so dass wir nach einer Woche in Macinaggio ankamen. Dort haben wir ausnahmsweise auf
einem Campingplatz geschlafen, auf dem wir rein zufällig eine andere unserer Pfadfindergruppen trafen. Am nächsten Tag nahmen wir in Angriff, die letzten dreizehn Kilometer ohne Gepäck auf einem schmalen Wanderweg in praller Hitze zu wandern. Nach ständigem Auf und
Ab kamen wir in Barcaggio (nördlichste Stadt Korsikas) an. Es gab große Erleichterung, als
wir ankamen, denn wir hatten endlich wieder was zu trinken. Dann am Nachmittag sind wir mit
der Fähre von Barcaggio zurück nach Maccinaggio gefahren. Am nächsten Tag
sind wir mit dem Bus zurück
nach Sisco gefahren und
haben uns mit dem anderen
In der Macchia
Stamm unseres Bundes
getroffen und zwei schöne Tage mit denen verbracht. Dann
hieß es Rückfahrt; wir ließen einen bei dem anderen Stamm,
denn die sind über Frankreich gefahren und unser Mann musste nach Frankreich zu seinen Verwandten. Also für uns hieß es
dann mit dem Bus nach Bastia und von dort aus mit der Fähre
zurück nach Genua. Dort verbrachten wir eine Nacht und fuhren
am nächsten Morgen nach Mailand. Nach einer anstrengenden
Fahrt kamen wir in Mailand an und trafen zwei deutsche Backpackerinnen. Dann kauften wir Proviant und fuhren zurück nach
Frankfurt.
Max Tölsner
Am Ziel
4
Gemeinde Gruss
Oktober/ November 2015
AKTUELLE MELDUNGEN
Gottesdienst mit Gesängen aus Taizé
Die Bibliothek im Gemeindehaus ist geöffnet
sonntags nach dem Gottesdienst und während unserer
Bürozeiten (montags bis freitags von 9-11 Uhr).
In einem Gottesdienst am Samstag, den 21. November
um 19.00 Uhr in unserer Kirche werden Gesänge der
Gemeinschaft von Taizé erklingen. Sie haben einen
meditativen Charakter, sind sehr eingängig und leicht zu
erlernen.
Die Gemeinschaft von Taizé ist ein internationaler ökumenischer Männerorden, gegründet 1949 von Frère
Roger Schutz, und ist vor allem durch seine internationalen Jugendtreffen in Burgund bekannt geworden.
Wenn Sie Interesse haben, einige der Gesänge aus der
Gemeinschaft von Taizé kennenzulernen und mitzusingen, so lädt der Kirchenchor herzlich zu seinen Chorproben immer dienstags um 20.00 Uhr im Gemeindehaus, Kirchgasse 3 a, ein.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Chorleiter
Herrn Christoph Hinkel,
Tel. 06128-86189 oder 0172- 6564159
Der Herbstbasar für Baby- und Kinderkleidung lockte am 19. September viele Besucher und Käufer ins
Gemeindehaus, so dass der Ev. Kirchengemeinde eine
Spende von 850 € übergeben werden konnte.
Der nächste Basar wird am 30.Jan. 2016 stattfinden.
Die Andacht am Ewigkeitssonntag auf dem
Gonzenheimer Friedhof muss leider in diesem Jahr wegen Renovierung der Trauerhalle ausfallen.
Hier sitzen Sie richtig:
50 neue Sitzpolster hat unsere Kirchengemeinde für die
Bänke in der Kirche angeschafft. Aufgrund einer Erbschaft war es unserem Kirchenvorstand möglich, die
Firma Fritz Franz zu beauftragen, die alten, fleckigen
und durchgesessenen Längspolster komplett zu erneuern.
Kommen Sie ruhig zum Probesitzen – am besten sonntags um 10 Uhr!
Krippenspiel
Herzliche Einladung zum Krippenspiel für den Gottesdienst an Heiligabend. Alle Kinder, die Lust und Zeit
haben sind dazu eingeladen. Wir beginnen die Proben
am Sonntag, 1. Advent (29. November) 11.15 Uhr (nach
dem Kindergottesdienst).
Die weiteren Proben finden jeweils an den anderen Adventssonntagen um 11.15 Uhr statt.
Der Empfang zum Beginn des neuen Kirchenjahres
findet am 1. Advent, 29. November, im Anschluss an
den Gottesdienst statt.
Sie sind herzlich eingeladen!
Hinweis in eigener Sache: Dieser Ausgabe des
Gemeindegrußes liegt ein Überweisungsträger bei. Wir
bitten Sie herzlich um eine Zuwendung zu Gunsten unserer Kirchengemeinde. Damit fördern Sie das regelmäßige Erscheinen unseres Gemeindegrußes.
Konfifreizeit in Hohensolms
Im alten Gemäuer der Evangelischen
Jugendburg Hohensolms ging es hoch
her, als 25 Konfirmandinnen und Konfirmanden die Burg in Besitz nahmen.
(Unser Bild zeigt die Gruppe im Treppenhaus). Für zweieinhalb Tage boten die
Burg und das weitläufige Außengelände
mit Burggraben und Ruinen aus dem
16.Jahrhundert den Rahmen für Spiele
und Unterricht. Nachdem Pfarrerin Spory
und Pfarrer Bergner das Thema Abendmahl behandelt haben, sind die Konfirmandinnen und Konfirmanden fortan
zum Abendmahl der Gemeinde eingeladen. Auf dem Programm stand auch ein
Ausflug ins nahe Wetzlar, wo sich die
Affäre Goethes mit Charlotte Buff, die
sich in den Leiden des jungen Werther
niederschlug, abspielte. Dort stand eine
Führung durch den Dom auf dem Programm.
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Oktober/ November 2015
Gemeinde Gruss
FREUD UND LEID in unserer Gemeinde
Wir gratulieren recht herzlich allen Gemeindegliedern, die in den Monaten Oktober und November 2015 80 Jahre und
älter werden. Wir bitten Gemeindeglieder, die die Veröffentlichung ihres Namens im Gemeindegruß nicht wünschen,
uns dies mindestens zwei Monate vor Erscheinen der Ausgabe mitzuteilen.
November 2015
Oktober 2015
04.10.1914
04.10.1932
06.10.1928
09.10.1930
09.10.1920
14.10.1929
14.10.1924
16.10.1931
16.10.1927
18.10.1919
20.10.1924
22.10.1935
22.10.1921
23.10.1920
25.10.1926
26.10.1935
26.10.1925
27.10.1932
29.10.1935
Helene Nau
Gisela Reichmann
Guido Schöpp
Elsbeth Zißler
Ilse Siegel
Werner Ott
Elfriede Müller
Ernst Reiß
Edith Domay
Ingeborg Möser
Erna Hubrig
Auguste de Bernardi
Georg Maus
Anna Maurer
Friedrich Möller
Inge Gärtner
Ingeborg Jacob
Wilfried Boese
Johann Berg
01.11.1935
13.11.1931
13.11.1934
17.11.1932
19.11.1926
Weinbergsweg 21
Louisenstr. 148 E
Am Zollstock 16
Haberweg 15
Weinbergsweg 21
Friedrichsdorfer Str. 7
Weinbergsweg 21
Holzhäuser Straße 4
Weinbergsweg 21
Weinbergsweg 21
Hasselmannring 2 a
Feldstr. 5
Feldstr. 36
Weinbergsweg 21
Ellerhöhweg 2
Weinbergsweg 21
Weinbergsweg 21
Kirchgasse 1 a
Weinbergsweg 21
19.11.1926
21.11.1928
21.11.1926
26.11.1931
27.11.1925
Clara Hammerschmidt, Friedrichsdorfer Str. 15
Greta Picha, Römerstr. 24
Emil Reimers, Im Weidengrund 18
Lukas Mosebach, Am Seeberg 11
Vin Dießl, Foellerweg 23
In unserer Gemeinde wurden beerdigt:
Margot Rümmelein
Rosemarie Ehmisch
geb, Hoffmann
Johanna Quandt
geb. Bruhn
Maria Schmid
Hadwig Pappert
geb. Bittner
Ingeborg Rix
Mechthild Turck
geb. Kneipp
Hannes und Walpurga Hoffmann, Frankfurter Landstr 34
Ernst und Karin Henrich, Gotenstr. 14
In unserer Gemeinde wurden getraut:
Lars Mosebach und Daniela geb. Künzel,
Am Seeberg 11
Timm Bernhard und Julia Bergner, Gießen
Olaf Giebe und Irene Hauschild, Friesenstr. 9
Anschriften unserer Kirchengemeinde
Pfarrerin: Dr . Anke Spor y,
Römerstr. 10, Telefon 921 35 62
Sprechstunden nach Vereinbarung
Küster: Mar tin Siener th,
Kirchgasse 3a, Telefon 4 11 95
Gemeindebüro: Karin Henr ich,
61352 Bad Homburg, Kirchgasse 3a
Telefon 45 61 17, Fax 48 99 04
Sprechstunden: Montags bis
freitags von 08.00 bis 11.30 Uhr
Kto.-Nr. der Gemeinde:
IBAN:
DE63 5206 0410 0004 1078 88
BIC: GENODEF1EK1
E-Mail:
[email protected]
Homepage:
www.ev-kirchengemeindegonzenheim.de
Feldstr. 22
Am Seeberg 1
Feldstr. 75
Hügelstr. 1
Frankfurter Landstr.
102
Ottilie Miksch-Gradert Kinzigstr. 43
Sara Schmidt
Louisenstr. 144
Rosmarie Trippstein Vor dem Untertor 2
Gudrun Grimm
Weinbergsweg 21
Erna Hock
Weinbergsweg 21
In unserer Gemeinde wurden getauft:
Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten:
Pfarrer: Ulrich Ber gner ,
Kirchgasse 3a, Telefon 4 37 97
Sprechstunden nach Vereinbarung
Helmut Haase
Annemarie Buchholz
Knut Thomsen
Maria Altensen
Otfried Kneipp
Haberweg 29
90 Jahre
Weinbergsweg 21 90 Jahre
Am Baumgarten 7 89 Jahre
Weinbergsweg 21 99 Jahre
Feldstr. 81
77 Jahre
Feldstr. 95
Feldstr. 4
82 Jahre
93 Jahre
Ökumenische Sozialstation:
Heuchelheimer Str. 20, Tel 30 88 02
Sprechzeiten:
Mo.-Do.
7.30-15 Uhr
Fr. 7.30-13 Uhr
Demenz-Sprechstunde
Di. von 9-12 Uhr
Ev. Förderverein Gonzenheim e.V.
Vorsitzender:
Prof. Dr. Reinhard Marsch-Barner
61352 Bad Homburg, Kirchgasse 3a,
Telefon 45 61 17, Fax 48 99 04
Kto.-Nr. des Fördervereins:
IBAN:
DE81 5206 0410 0004 0017 37
BIC: GENODEF1EK1
Der Seniorenausflug im September führte viele Teilnehmer offensichtlich an einen Ort, den sie noch nicht
(genügend) kannten, denn mehrfach wurde gesagt:
"Wir kommen wieder." Die Zeit auf der Mathildenhöhe
war nämlich für einen intensiven Eindruck zu kurz. Hier
steht die Gruppe mit der Museumsführerin am Modell
der Künstlerkolonie Mathildenhöhe. Vorher hatte die
Gruppe die Stadtkirche Darmstadt besucht, in der Frau
Dr. Spory ihr Vikariat absolvierte. Dort erklärte der sehr
kundige Küster den Senioren die geschichtlichen und
künstlerischen Details der Kirche.
Homepage:
www.foerderverein-gonzenheim.de
Der GemeindeGruss wird herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Homburg-Gonzenheim, Kirchgasse 3a, 61352 Bad Homburg
Redaktion: A. u. U. Bergner, K. Henrich, J. Gehm, S. Häupl, J. Steffens.
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes ist der geschäftsführende Pfarrer,
U. Bergner. Druck: MaxDornPresse, Obertshausen
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Ihre Kirchengemeinde
lädt ein
GOTTESDIENSTE
Sonntag, 11. Oktober
19. Sonntag nach Trinitatis
Pfr. Bergner
10.00 Uhr
Adventsandachten
Gottesdienst
Kindergottesdienst
sind am 4., 11. und 18. Dezember
um 19 Uhr in unserer Kirche.
Die Kollekte ist für die inklusive Gemeindearbeit bestimmt.
Sonntag, 18. Oktober
20. Sonntag nach Trinitatis
Pfrin. Dr. Spory
10.00 Uhr
Gottesdienst
Die Kollekte ist für die Arbeit in unserer Gemeinde bestimmt.
Sonntag, 25. Oktober
21. Sonntag nach Trinitatis
Pfr. Bergner
10.00 Uhr
Gottesdienst
Die Kollekte ist für die Epilepsie-Stiftung bestimmt.
Sonntag, 1. November
22. Sonntag nach Trinitatis
Pfr. Mosebach
Sonntag, 29. November 10.00 Uhr
10.00 Uhr
1. Adventsonntag
Pfrin. Dr. Spory
Gottesdienst
mit Abendmahl
Die Kollekte ist für „Kirchen helfen Kirchen“ bestimmt.
Sonntag, 8. November
23. Sonntag nach Trinitatis
Pfrin. Dr. Spory
Gottesdienst
mit Abendmahl
Kindergottesdienst
anschl. Empfang im Gemeindehaus
Die Kollekte ist für die Arbeit in unserer Gemeinde bestimmt.
10.00 Uhr
Sonntag, 6. Dezember
Gottesdienst
Kindergottesdienst
10.00 Uhr
Die Kollekte ist für die Arbeit in unserer Gemeinde bestimmt.
2. Adventsonntag
Pfr. Bergner
Sonntag, 15. November 10.00 Uhr
Die Kollekte ist für die Evangelischen Frauen in Hessen und
Nassau e.V. bestimmt.
Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr
Pfr. Bergner
Gottesdienst
Kindergottesdienst
GEMEINDEVERANSTALTUNGEN
Die Kollekte ist für die Initiative Polen-Dtld-Zeichen der Hoffnung bestimmt.
Buß- und Bettag,
18. November
Pfrin. Dr. Spory
Gottesdienst
Kindergottesdienst
Kirchenchor
19.00 Uhr
SENIOREN
Gottesdienst
Seniorenkreis
Die Kollekte ist für die Arbeit in unserer Gemeinde bestimmt.
Sonntag, 22. November 10.00 Uhr
Altennachmittag
Ewigkeitssonntag
Pfr. Bergner
Gottesdienst
Kindergottesdienst
Andacht in der Friedhofskapelle findet wegen der Renovierungsarbeiten nicht statt.
KiGo-Kreis
Die Kollekte ist für den Stiftungsfonds Dia-Dem Hilfe für demenzkranke Menschen bestimmt.
FRAUEN
Monatsspruch
November 2015
Di. 20.00 Uhr
wöchentlich
jeweils Do., 14.30 Uhr
8. Oktober
5., 12. und 26. November
Do., 15.00 Uhr
15. Oktober
19. November
Mo., nach Vereinbarung
(Info-Telefon 921 35 62)
Frauenkreis
Mi. 19.30 Uhr
14. Oktober
11. und 25. November
Nähkreis
in der Mathilde-Zimmer-Stiftung
Do. 15.00 bis 17.00 Uhr 14-tägig
Nähere Information Tel. 45 71 00
(Frau Hetzheim)
JUGENDLICHE
Pfadfinder Jungen
Pfadfinder Mädchen ab 6 J.
Judas 22
7
Mi. 17:00 Uhr wöchentlich
Do. 16:30 Uhr wöchentlich
Oktober/ November 2015
Gemeinde Gruss
Mein Konfirmationsspruch!
Lieder der Reformation
Geburtsstunde des Gesangbuchs
Mein Konfirmationsspruch
lautet:
Bittet so wird euch gegeben,
suchet so werdet ihr finden,
klopfet an so wird euch aufgetan.
Matth. 7,7
Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen. Der alt böse Feind mit Ernst er‘s jetzt meint;
groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf
Erd ist nicht seinsgleichen.
Dieses Lied ist wohl eines der bekanntesten Lieder im
Evangelischen Gesangbuch (EG 362). Mit Sicherheit ist
es das bekannteste von den Liedern, die in der Reformationszeit entstanden sind. Martin Luther (1483–1546)
hat es gedichtet und auch die Melodie dazu geschrieben. „Ein feste Burg ist unser Gott“: Das erklingt sozusagen mit Pauken und Trompeten. Es ist, als ob man
Ritterrüstungen klirren hörte und Landsknechte trommeln. Es ist ein Lied gegen die Angst, ein Lied des
Trostes und des Vertrauens.
Als das Lied zwischen 1527 und 1529 entstand, litt
Luther zum ersten Mal unter seinem qualvollen und unheilbaren Steinleiden. In seiner Heimatstadt Wittenberg
wütete die Pest. Der Reformator sorgte sich um das
Leben seiner schwangeren Frau Katharina. Er war
manchmal voller Verzweiflung und fragte sich, ob sein
Weg, den er mit der Reformation der Kirche eingeschlagen hatte, der richtige sei.
Mit seinem Lied malt uns Luther eine Burg vor Augen:
die Wartburg zum Beispiel. Hier hatte er als „Junker
Jörg“ einst Zuflucht gefunden und das Neue Testament
ins Deutsche übersetzt. Hoch über der Ebene steht die
Burg, fest gegründet auf einem Bergrücken, unbezwingbar, wachend über Land und Leute. Der Turm gewährt
Ausblick und Weitblick. Schutz bieten die mächtigen
Mauern, Sicherheit für die Burgbewohner. Die Tore öffnen sich für Freunde; sie schließen sich für Feinde. Luther hat erfahren: Wie eine befestigte Burg, die Schutz
gewährt – so ist Gott für uns. Mit Wehr und Waffen der
Liebe umgibt er mich. Zu ihm kann ich fliehen wie zu
einer Fluchtburg.
Doch nicht immer hatte Martin Luther solch ein Zutrauen zu Gott. „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“:
Über dieser Frage hat sich der Augustinermönch zermartert. Aber er erlebte: „Mit meiner Macht ist nichts
getan.“ Alle selbst gebauten Himmelsleitern, die er sich
durch die Erfüllung der Mönchsgelübde und fromme
Werke bauen wollte, zerbrachen. Und endlich ging es
ihm auf:
Leben, wirkliches Leben,
ist Gnade, ist
ein Geschenk
von Gott.
Was bedeutet er mir?
Zunächst, als ich jung war, fand
ich den Spruch nicht passend. Ich
war der Meinung, alles aus eigeJutta Gehm (59)
ner Kraft erreichen zu können. Leben
in einer wohlbehüteten Familie, Freunde, Schule, Studium,
beruflicher Erfolg: Alles kein Problem.
Warum sollte ich um etwas bitten? Es läuft doch alles automatisch und den Rest kann ich selbst bewirken.
In welcher Lebenssituation wurde er mir wichtig?
Dies änderte sich erst mit den Erfahrungen, die ich während
der Schwangerschaft und mit der Erziehung unserer Kinder
machte. Die Dinge, die mir in dieser Zeit wichtig wurden,
kann man eben nicht einfach selbst bestimmen. Und nicht
allein erreichen.
Mit dem Bitten habe ich gelernt, Vertrauen darauf zu setzen,
dass Gott es gut mit uns meint. Jede gute Wendung im Leben
nehme ich als Geschenk dankbar an. Bei der Suche nach
dem richtigen Weg, dürfen wir Hoffnung auf das Finden
setzen.
Finde ich ihn heute noch zu mir passend?
Ja, eigentlich mehr denn je. Ich freue mich immer wieder
über die positive Aussage des Spruchs.
Welches Bibelwort würde ich heute einer Konfirmandin,
einem Konfirmanden als Konfirmationsspruch empfehlen:
Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir
gezogen aus lauter Güte.
Jeremia 31,3
Rückblick Kirchentag Stuttgart
Ausführliche
Predigten zu
14 Liedern aus
der Reformationszeit
hat
Autor
Reinhard
Ellsel
unter dem Titel „Lieder der
Reformation –
aktuell ausgelegt“ im Luther
-Verlag
(Bielefeld) veröffentlicht.
In den vier Tagen besuchten wir diverse Veranstaltungen. Toll waren auch die vielen kleinen Events, die verteilt in Stuttgart stattfanden und bei denen wir interessante Menschen kennen lernten. Aber dann war da
noch der Höhepunkt mit dem Konzert von Andreas
Bourani. Bei 28 Grad im Schatten kamen über 15.000
Menschen von überall.
Ein herzliches Dankeschön an Frau Spory, toll, dass sie
uns nach Stuttgart mitgenommen hatte.
Henrik Dittlein
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