Die Geschichte unseres Hofs

Die Geschichte unseres Hofs
Früher bewirtschafteten Demetrio und Lidia Berta, die Eltern von Luciano, einen
traditionellen Bergbauernbetrieb mit vier Kühen. Im März 1981 nahm Agnese Wohnsitz in
Braggio und pachtete 2,5 ha Land mit 2 Ställen, kaufte 20 Ziegen und startete mit einem
ultrakleinen Landwirtschaftsbetrieb.
Luciano, arbeiteten damals an der Seilbahn Arvigo - Braggio. Die Seilbahnangestellten
waren denn auch die ersten Einheimischen, mit denen Neuangekommene Kontakt hatten.
So lernte Agnese Luciano kennen und im Jahre 1983 wurde Hochzeit gefeiert.
1984 und 1986 kamen Romano und Aurelia auf die Welt. Luciano arbeitete immer noch
als kantonaler Angestellter bei der Seilbahn, Lidia und Demetrio besorgten ihre Kühe und
Agnese ihre Geissen. Die Arbeiten waren anstrengend und kompliziert. Als wir 1982
unseren ersten kleinen Landwirtschaftstransporter kauften, spürten wir eine erste grosse
Erleichterung bei der Heuernte und beim Mist ausbringen. Unsere Rücken wurden
entlastet! Aber die Ställe waren klein, das Heu versorgen mühsam, und die Gebäude
entsprachen nicht mehr den Tier- und Gewässerschutzvorschriften. Eine Lösung mit
einem neuen Stall drängte sich auf. Wir begannen zu rechnen und zu planen. Im Herbst
1991 konnten unsere Kühe und Ziegen in den neuen Stall einziehen. Zu diesem Zeitpunkt
legten wir die beiden Betriebe zusammen. Lidia half noch täglich im Stall mit, und die
Heuernte wurde dank der Unterstützung aller Generationen bewältigt.
Sieben Jahre nach der Stalleinweihung wagten wir den Schritt in die Selbständigkeit und
Luciano kündigte seine Stelle bei der Seilbahn. Zwar fehlte das regelmässige Einkommen
am Ende des Monats, aber die frühere Doppelbelastung war anspruchsvoll und zehrte an
unseren Kräften.
Neben der Landwirtschaft ergab sich für Agnese die Möglichkeit, das Ferienhaus „Casa
Tino“ zu mieten, um Feriengästen zu beherbergen. Damit begann im Sommer 1996 die
Arbeit mit dem Tourismus. Immer mehr Gäste genossen das einfache Angebot. Wir
schöpften Mut und bauten diesen Erwerbszweig aus. Anstelle der „Casa Tino“ erweiterten
wir im Jahre 2006 das Angebot um drei zusätzliche Unterkünfte: „Casa dello Zio“, „Casa
Molera“ und „Casa Stella“.
Die Übernachtungszahlen stiegen. Dennoch zahlten sich die Investitionen noch nicht aus,
da die Häuser hauptsächlich während einer Saison pro Jahr belegt waren. Wir begannen
Ideen und Visionen zu entwickeln und suchten nach touristischen Angeboten, die uns
auch in der Zwischensaison attraktiv machen sollten. Die Natur im Calancatal hat zu jeder
Jahreszeit Faszinierendes zu bieten. Ein Mehrzweckraum kann für Kurse, Seminare,
Feste und vieles mehr genutzt werden. In der dazugehörigen Küche können Produkte von
Betrieb und Schaugarten direkt für den Gast zubereitet und verkauft werden.
Um Gruppen beherbergen zu können, fehlte aber noch eine weitere Unterkunft. Das
Nachbarhaus vom Casa dello Zio war in sehr schlechtem Zustand, aber wir konnten es
kaufen.
Wieder mussten wir rechnen – diesmal mit Hilfe eines Fachmanns. Der Businessplan
versprach zwar keine Riesengewinne, aber dennnoch… Wir – Luciano, unsere Tochter
Aurelia und ich – entschlossen uns, das Projekt zu realisieren und die Herausforderung
anzunehmen.
Heute stehen wir an der Schwelle zwischen dem Abschluss der Bauarbeiten und dem
Start in den neuen Betrieb. Wir freuen uns auf unsere neuen Aufgaben und hoffen, die
Erwartungen unserer Gäste mit unserem Angebot erfüllen zu können.