WIR. STIMMEN GEGEN DEN KRIEG Projektvorstellung

Islamisches Realgymnasium Wien
Rauchfangkehrergasse 34, 1150 Wien
Tel./Fax: 01 / 897 27 15
[email protected]
WIR. STIMMEN GEGEN DEN KRIEG
Muslimische SchülerInnen singen für den Frieden
Projektvorstellung
„Wir“ sind ein aus MuslimInnen und NichtmuslimInnen bestehendes Team von Wirkenden
am Islamischen Realgymnasium Wien, einer islamisch-konfessionellen Privatschule mit
Öffentlichkeitsrecht im 15. Wiener Bezirk. Näheres zu unserer Schule erfahren Sie unter:
www.irgw.at
„Der Islam“ und „die MuslimInnen“ sind gegenwärtig besonders stark in den medialen Fokus
gerückt durch den dschihadistischen Kriegswahn bestimmter radikaler Gruppierungen und
auch durch die in Österreich stattfindenden Rekrutierungen junger Menschen. Die Religion
und ihre Anhänger werden zunehmend als Bedrohung wahrgenommen.
Unsererseits entstand das große Bedürfnis zu handeln und so kam die Idee zu dem
vorliegenden Projekt. "Wir. Stimmen gegen den Krieg" ist ein Statement des Islamischen
Realgymnasiums Wien gegen den Krieg, ein Bekenntnis zum Frieden. Die Schule und ihre
muslimischen SchülerInnen wollen ein Zeichen setzen gegen Gewalt und Repression, gegen
den ideologischen Missbrauch von Religion für kriegerische und machtpolitische Zwecke,
gegen das Foltern und Morden im Namen Allahs.
Die SchülerInnen arbeiteten mit ambitionierten österreichischen Musikern, Musikproduzenten und Filmemachern zusammen und singen gemeinsam mit dem SingerSongwriter Joachim Unger dessen Komposition Wir. Stimmen gengan Kriag. Höhepunkt des
Projekts: ein professionell produzierter Song samt Videoclip, den wir nun präsentieren
dürfen. Der Frieden wird hier mit den Mitteln der Kunst eingefordert. Wir wünschen uns,
dass Song und Video möglichst weite Verbreitung finden und dazu ermutigen, an die
Möglichkeiten der eigenen Stimme zu glauben. Damit wollen wir positive gesellschaftliche
Impulse anstoßen.
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Ziele des Projekts:

Die SchülerInnen beschäftigten sich im Rahmen dieses Projektes fächerübergreifend im
Unterricht nicht nur aktiv mit dem Thema "Krieg und Frieden" sondern vor allem auch
mit dem Phänomen des sogenannten "Islamismus" sowie mit jeglichen Formen von
Radikalität und Intoleranz anderem Gedankengut, anderen Lebensentwürfen gegenüber.
Die geistigen, kulturellen und sozialen Kompetenzen der SchülerInnen werden damit
erweitert und das Gefühl für gesellschaftliche Zusammenhänge und die Zugehörigkeit zu
dieser Gesellschaft gestärkt. Die reflektierte Auseinandersetzung mit der Thematik kann
Radikalisierung vorbeugen und wirkt durch die SchülerInnen als MultiplikatorInnen auch
in deren eigene Gemeinschaft hinein.

Im Rahmen der Projektarbeit wollten wir für die SchülerInnen ein Umfeld schaffen, in
dem über die Songproduktion hinaus Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein
für die Mitgestaltung der Gesellschaft wachsen und Ideenpotentiale und Kreativität
der Jugendlichen nutzbar gemacht werden können

Die Jugendlichen dürfen erfahren, was es bedeutet, gemeinsam mit einem KünstlerInnen
ein Musikstück zu erarbeiten und mit professionellen Ton- und LichttechnikerInnen,
Kameramännern/-frauen und RegisseurInnen ein Filmkonzept zu entwerfen und zu
realisieren; ihre kulturellen und künstlerischen Kompetenzen werden durch das Projekt
gefördert. Das Bewusstsein, dass Kunst auch als kraftvolles Medium zur Mitgestaltung
gesellschaftlicher Entwicklungen und sozialer Beziehungen wirkt, kann bis in die Mitte
der Gesellschaft hinein getragen werden, denn:
Das Lied bzw. der Videoclip soll nicht nur auf der Schul-Homepage und mittels anderer
Internet-Medien (youtube, facebook) verbreitet, sondern auch im öffentlich rechtlichen
Rundfunk gehört, gesehen und diskutiert werden. So kann das Statement dieser Schule
und der beteiligten KünstlerInnen an die Öffentlichkeit gelangen, nicht zuletzt, um in der
eigenen Glaubensgemeinschaft, aber auch innerhalb der österreichischen Gesellschaft
Zeichen zu setzen:
 gegen jede Form von Gewalt und Extremismus
 gegen Ausgrenzung und Diskriminierung
 für die Wertschätzung von gesellschaftlicher Vielfalt, die bereichern kann
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 für die Partizipation und das gesellschaftliche Engagement von MuslimInnen als
BürgerInnen Österreichs
 gegen Vorurteile und irrationale Ängste allem „Islamischen“ gegenüber
 für die Notwendigkeit und Möglichkeit von Integration bzw. Inklusion von
MigrantInnen in die österreichische Gesellschaft und ein Bewusstsein dafür, dass
dies vielerorts schon stattgefunden hat
 für Beispiele von sozialem und kooperativem Lernen bzw. gelingender Kooperation
zwischen Menschen verschiedener Religion, Herkunft und Profession zum
Allgemeinwohl
 für Kunst als Mittel zur Gestaltung und Verbesserung des gesellschaftlichen Klimas
und der Völkerverständigung, da sie Menschen mit unterschiedlichem kulturellem
und sozialem Hintergrund ansprechen und verbinden kann
Unser Motto:
Wir wollen uns nicht von Ängsten, Besitzgier und Feindseligkeit bestimmen lassen. Über alle
Grenzen von Religion, Lebensanschauung oder Nationalität hinweg sind Zusammenarbeit,
Solidarität und gegenseitiger Respekt wichtige Voraussetzungen, gemeinsame Ziele
nachhaltig zu erreichen und zu bewahren – auch den Frieden. Song und Video verstehen sich
dahingehend als Signal, regen zur differenzierten Wahrnehmung muslimischer Lebensart an
und wollen somit Vorurteilen und Schablonendenken aktiv entgegenwirken.
Mitwirkende:
Schülerinnen und Schüler des Islamischen Realgymnasiums Wien
Joachim Unger, Singer-Songwriter, Komponist von „Wir. Stimmen gengan Kriag“
Wiener Handwerk
Tome Jankovič
Projektleitung:
Mag. Muhammet Tosun, Direktor des Islamischen Realgymnasiums Wien (IRGW)
Mag. Philipp Tyran, Musikpädagoge und Projektverantwortlicher am IRGW
Maga Margot Riess, Musikpädagogin und Projektverantwortliche am IRGW
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Wir. Stimmen gengan Kriag
I fråg mi, wer is a Stimm für ålle Verstummten
denen da Kriag de Språch vaschlågn håt
und wer schreit auf, dass de des hörn kunntn
de liaba Wåffn vateiln ois Brot.
Wer is a Stimm für ålle Verwundten
de da Kriag oft unheilbår valetzt
Wer schreit auf wånn Menschn vo da Gwoit betroffn
da Kriag reißt Löcher und de bleibn a Leben lång nu offen.
Wir san a Stimm fürn Friedn und für ålle Verstummten.
San a Stimm gegen Gwoit und für ålle Verwundten
Wir. Stimmen gengan Kriag
I fråg mi, wer is a Stimm fürs mitanaunda Leben
ohne Ångst dabei zu valieren
Nåch Besitz alloa wü doch neamd mea strebn
wei wånn oam Göd umarmt, kånn ma nix mea gspian
Wer is a Stimm für a gegenseitigs Gebn
Wir håm so vü und kriagn trotzdem nia gmua
und übersått steh ma oft nur neben'm Lebn
je mehr ma woin, umso mehr wean ma kriagn,
ziagn zwischen uns Grenzn und Gräbn
Wir san a Stimm fürn Friedn und fürs mitanaund Leben
san a Stimm gegen Gwoit und für a gegenseitigs Geben
Wir. Stimmen gengan Kriag
stop the wars stop the games
stop the fighting and the flames
theres no need to fear colours
nor religion of others
cause we all are the same
so forget all that blame
„who’s alien who’s not“
let’s respect and then stop
all those fights for believs
cause the bullets are thieves
and they steal what we need
which is peace as our creed
Wir san a Stimm gengan Kriag, für den Friedn
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Statements der Projektverantwortlichen
Mag. Muhammet Tosun – Das Islamische Realgymnasium Wien
Das Islamische Realgymnasium Wien (IRGW) wurde im September 1999 gegründet und ist eine
allgemeinbildende höhere Schule (AHS), die auf muslimische Kinder ausgerichtet ist,
grundsätzlich aber auch anderen Konfessionen offen steht.
Das IRGW ist eine Privatschule nach dem Österreichischen Privatschulgesetz für konfessionelle
Schulen, wird in Langform geführt und hat das Öffentlichkeitsrecht. Die AbsolventInnen
schließen ihre Ausbildung mit der Reifeprüfung ab. Insgesamt werden zurzeit knapp 300
Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Im Schuljahr 2006/07 gingen die ersten MaturantInnen
von unserer Schule ab und mittlerweile maturierten hier über 200 SchülerInnen. Viele studieren
nun an Hochschulen und Universitäten.
Unterrichtet wird nach den österreichischen Lehrplänen von muslimischen und
nichtmuslimischen Pädagoginnen und Pädagogen in deutscher Sprache. Alle Lehrerinnen und
Lehrer weist der Stadtschulrat als Lebendsubvention an unsere Schule zu. Aktuell unterrichten
37 Lehrerinnen und Lehrer am IRGW.
Warum ein Islamische Realgymnasium Wien?
Das Ziel ist die Integration junger Musliminnen und Muslime in die österreichische Gesellschaft
als gleichwertige, verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger unter Wahrung der islamischen
Werte. Darunter sind Haltungen und Tugenden zu verstehen wie: Barmherzigkeit, Dankbarkeit,
Demut, Ehrfurcht, Friedfertigkeit, Geduld, Gerechtigkeit, Respekt, Solidarität und
Verantwortung. Wir wollen somit unter "Schule" mehr verstehen, als nur einen Ort der
Wissensvermittlung.
Von außen kommt oft die Kritik, in einer islamischen Schule würden per se Lehren verbreitet, die
den westlichen Werten widersprechen und eine noch tiefere Abschottung – als bereits
vorhanden – vorantreiben. Dem halten wir entgegen, dass wir mit Projekten wie diesem eine
Öffnung der Schule unterstützen können. Auch ein Blick auf unser Leitbild beweist, dass das
humanistische Weltbild eine Säule unserer Schule darstellt. Muslimische Kinder, die in der Phase
der Identitätsfindung begleitet und spirituell gestärkt werden, sind eher vor Radikalismen
geschützt. Eine Herausforderung, dem sich das IRGW verschrieben hat.
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Mag. Philipp Tyran – Das Projekt
Die Idee und der Impuls, die dieses Projekt ins Rollen brachten, entstanden im Herbst vergangenen Jahres. Zu
jener Zeit wurde man von den deutschsprachigen Medien regelrecht übersät mit grausamen und oft schwer
verdaulichen Schlagzeilen: IS-Terror, Pegida, die Entlassung eines Musiklehrers in einer Wiener muslimischen
Schule usw. Das Wort "Islam" wurde dabei oft hoch stereotypisch zum Synonym für Ungerechtigkeit und damit
vielerorts augenscheinlich zum roten Tuch stigmatisiert. Das Zusammenleben unterschiedlicher kultureller
Gruppen schien vor allem auch bei uns in Wien unter keinem guten Stern zu stehen. Die Zeit war reif, die
Stimme zu erheben und uns innerhalb der Schule gegenseitig sowie nach außen hin mitzuteilen, wer diese
jungen Muslime hier sind und was sie mit alledem, was wir so oft lesen und hören, zu tun haben wollen: gar
nichts. Die Zeit war reif, sich als Schule und Teil der muslimischen Gemeinschaft zu positionieren, ein Statement
abzugeben. Dies wollten wir mit den Mitteln der Kunst tun.
Prädestiniert hierfür schien mir das zu diesem Zeitpunkt bereits existierende Mundart-Lied von Joachim Unger,
"Wir. Stimmen gengan Kriag", das er ein Jahr zuvor im Rahmen eines Schulprojektes unserer Fachkollegin
Theresa Hemedinger am Akademischen Gymnasium gemeinsam mit einer Schulklasse und dem Wiener
Kammerchor konzertant aufführte. Inhaltlich treffend und in meinen Augen hoch wertvoll sollte dieser Song,
neben einer Vielzahl anderer musikalischer sowie fächerübergreifender Aktivitäten, das musikalische Kernstürk
unseres Friedensprojektes bilden. Getrieben vom Bedürfnis, etwas großes, hör-, sicht- und wahrnehmbares mit
den Kindern und Jugendlichen unserer Schule zu gestalten, formierten wir die Neukonzeption dieses Liedes,
das nun das Gipfel- und Endprodukt unserer fast ein ganzes Schuljahr umfassenden Auseinandersetzung mit
dem Thema Krieg und Gewalt bildet: die professionelle Studioproduktion von "Wir. Stimmen gengan Kriag" und
der dazugehörige Videoclip. Hierfür konnten wir neben Joachim Unger weitere ambitionierte Künstler
gewinnen: den Musikproduzenten, Allroundmusiker und Wahlwiener Tome Jankovič sowie das dynamische
Team von Wiener Handwerk, allen voran Marc Jarabe, Phillip Hauck und Thomas Iffländer-Wittenberg.
Gemeinsam mit diesem Produktionsteam sollten die SchülerInnen des IRGW erfahren, was es bedeutet,
professionell an einem Kunstprodukt zu arbeiten.
Eigens für dieses Vorhaben gründeten wir einen Schulchor von insgesamt fast 90 SchülerInnen aus
sämtlichen Schulstufen. Nicht nur dieses opulente Ensemble, das es bis dato in dieser Institution so noch nicht
gab, sondern vor allem auch unsere sieben Gesangsolistinnen und -solisten, zeugen vom großen musikalischen
Potential dieser Schule, das es in diesem Rahmen mit allen Mitteln zu nutzen und zu fördern galt. Nach einer
intensiven Probenphase und gleichzeitiger Fertigstellung der Instrumentaleinspielung im Studio von Tome
Jankovič sollte die größte und für alle Beteiligten reizvollste Aufgabe bewältigt werden: Die Ton- und
Videoaufnahme der Schülerinnen und Schüler. Eigens hierfür wurde in der Schule ein Ton- und Videostudio
eingerichtet.
Es war also nicht nur der Inhalt vom Song "Wir. Stimmen gengan Kriag", der die SchülerInnen zum nach- und
mitdenken anregen sollte. Die Kinder und Jugendlichen sollten vor allem auch musikalisch nachhaltig von
dieser Produktion profitieren. Im bis dahin noch nicht existenten Schulchor zu proben, in den
Stimmbildungseinheiten solistisch zu üben und schließlich vor laufender Kamera in einem Tonstudio Ungers
Lied einzusingen, und darüber hinaus noch einige Tage mit dem Filmteam zu verbringen, dies war für die
SchülerInnen bis dahin ein vollkommen unerfahrenes Neuland. Die gruppendynamischen sowie
musikpädagogischen Nutzen, die eine solche Zusammenarbeit bewirken kann und bei uns auch vollauf bewirkt
hat, kann man sich ausmalen.
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Joachim Unger – „Wir. Stimmen gengan Kriag“
Der Song entstand ursprünglich im Rahmen eines Schulprojektes am Akademischen Gymnasium
Wien, im Mai 2014 anlässlich der schmerzlichen Erinnerung an den Beginn des 1. Weltkrieges vor
100 Jahren. Er stellt sich gegen die Sinnlosigkeit eines gegeneinander gerichteten zerstörerischen
Handelns und unterstreicht die Wichtigkeit und Stärke jeder einzelnen Stimme gegen den Krieg.
Unserer Stimmen.
Nachdem ich lange Jahre meine Songs auf Englisch verfasst habe, begann ich vor etwa zwei
Jahren in jenem Dialekt zu texten, mit dem ich zuhause aufgewachsen bin – meine Eltern
stammen ursprünglich aus dem nordwestlichen Waldviertel. Die Faszination für die
Ursprünglichkeit und Klanglichkeit der Mundart hat mich seitdem nicht mehr losgelassen und
dient mir bis heute als starke Inspirationsquelle.
Als Philipp Tyran und Margot Riess am Anfang des Schuljahres an mich herantraten, um den
Song an das Islamische Realgymnasium zu bringen, war ich schnell begeistert von der Idee, in
einem mir wenig vertrauten Kultur- und Religionsumfeld mit Schülerinnen und Schülern zu
arbeiten. Auch war ich sehr gespannt, wie die Kinder und Jugendlichen mit dem Dialekttext, in
dem das Lied verfasst ist, umgehen würden. Das Ergebnis kann sich, denke ich, hören und sehen
lassen!
Nicht nur im Rahmen der musikalischen Aufnahme, auch bei den Dreharbeiten für das Video war
ein Großteil der Schule mit Feuer und Flamme dabei. Mit einer Selbstverständlichkeit waren
dabei sprachliche Barrieren ob des Dialekts nie Thema. An allen Ecken und Enden hörte man nur
mehr: „Wia - san a Stimm - gengan Kriag - für den Friedn!“
Musik schafft Gemeinschaft und ist oftmals auf wunderbare Weise in der Lage, Brücken zu
bauen und eine Verständigung untereinander zu ermöglichen. Auf dieser Ebene hat dieses
Projekt für alle Beteiligten deutliche Spuren hinterlassen und wird den Schülerinnen und
Schülern hoffentlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Mail: [email protected]
Solo: http://joachimwean.bandcamp.com
Band: http://www.treibsound.at
Tel: +43 676 39 00 336
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Mag.a Margot Riess – Weiterführungen
In unserem großangelegten Projekt, das unsere Schule im heurigen Schuljahr geprägt hat,
wurden die Themen Krieg, Gewalt, Leid, Missbrauch von Gedankengut, sowie mögliche
Gegenstrategien und positive Ziele wie Glaubensfreiheit, Glück, Hoffnung und Frieden fächerund klassenübergreifend besprochen und reflektiert.
So fanden unter anderem ein Workshop zum Thema Radikalismus mit dem ExtremismusExperten Moussa Al Hassan Diaw statt. Im Fach Deutsch wurde Nachkriegslyrik behandelt,
Politische Geographie, Krisenherde und ihre geopolitischen Auslöser in Geographie.
Das Projekt „Vom Krieg zum Frieden“ im Fach Bildnerische Erziehung beinhaltete die
Auseinandersetzung mit Bildern, die Gewalt und Krieg behandeln (Picasso, Guernica): Lassen sich
diese weltberühmten Kunstwerke ins Positive, in Hoffnung und Sicherheit transferieren?
Eine ethische Auseinandersetzung erfolgte im Fach Religion, in Musikerziehung beschäftigten
sich die SchülerInnen mit Exilmusik (Schönberg, A survivor from warsaw) und musikalischer
Aufarbeitung von Krieg und Schrecken (Luigi Nono, il canto sospeso/ Silbermond, weiße Fahnen).
Die SchülerInnen gingen der Frage nach, wo und wie sich Menschen künstlerisch für den Frieden
einsetzen. Im Anschluss daran wurden eigene Konzepte entwickelt, wie künstlerisch mit
Konflikten und Lösungsansätzen umgegangen werden könnte.
Besonderes Augenmerk möchte ich auf einen Workshop mit Joachim Unger und der
Schülerinnengruppe des Wahlpflichtfachs Musik legen, dessen Ziel die Erarbeitung eines ganz
eigenen Songs war. Aus den vorbereitenden Gesprächen ergab sich die Schwierigkeit, mit einer
Gruppe, die über keine private musikalische Ausbildung verfügt, in einer Doppelstunde
musikalisch einen ganzen Song zu entwickeln. So habe ich mit den Schülerinnen Texte erarbeitet.
Wir sind dabei von dem Generalbegriff „Frieden“ ausgegangen und haben die Frage gestellt, was
für die Schülerinnen Bedingungen für Frieden sind. In der Auseinandersetzung damit sind wir
zuhnemend vom Allgemeinbegriff Frieden abgekommen und haben uns immer mehr mit der
Frage beschäftigt: „Was ist für mich persönlich notwendig, um Frieden zu spüren und zu
erleben?“
Aus dieser persönlichen Fragestellung haben die Schülerinnen ihre eigenen Vorstellungen und
Ideen entwickelt. In der konkreten Arbeit mit Joachim Unger wurden diese Textideen in
Verformen umgewandelt und das Lied „Mit friedlichen Händen“ entstand.
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Auszug aus der Grußbotschaft von Bundesminister Sebastian Kurz
anlässlich des Projekts:
Liebe Schülerinnen und Schüler! Ich darf euch ganz herzlich gratulieren zu eurem Projekt
„Wir. Stimmen gegen den Krieg“ und darf auch „Danke“ sagen als Minister für Europa,
Integration und Äußeres, dass ihr euch so engagiert! Diskriminierung, aber vor allem auch
Radikalisierung haben keinen Platz in unserer Gesellschaft…
Der Videoclip zu „Wir. Stimmen gegen den Krieg“ kann ab heute Abend auf
der Homepage des Islamischen Realgymnasiums Wien angesehen werden
www.irgw.at
Wien, am 8.6.2015
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Das Video entstand mit freundlicher Unterstützung von:
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