Erziehungspartnerschaft mit Eltern SPIELE INS SPIEL BRINGEN Praxisideen für den Elternabend Welche Brettspiele brauchen Kinder? Welche Strukturen haben Brettspiele für Kinder? Wie viel Bildung steckt in geregelten Spielwelten? Vergleichssituationen und Wettbewerb im Spiel Regelspiele zum Selbermachen Spielzeit ist „quality-time”, ist gemeinsames Erleben und beste Erziehungszeit Die Welt der Regelspiele Inforeihe für Erzieherinnen / Erzieher und Eltern Praxisideen für den Elternabend Liebe Erzieherinnen, liebe Erzieher, damit wir Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen können, müssen wir ihnen Spielräume eröffnen. Denn Spielen, die Haupttätigkeit des Kindes, ist nicht nur Grundvoraussetzung für Lern- und Bildungsprozesse, sondern ist Lernen an sich. Dies erfordert unsere Bereitschaft, jedes Kind wahrzunehmen und ihm eine Umgebung zu schaffen, in der es sich nach seinen Interessen und Möglichkeiten entfalten kann. Dadurch, dass wir dem Kind und uns selbst die Chance geben, eine spielerische Grundhaltung und Spielkompetenz zu entfalten, unterstützen wir seine Selbstbildungsprozesse. Für Eltern ist es eine positive Erfahrung, die Entwicklung der Spielfähigkeit ihrer Kinder und die vielfältigen Formen des Spiels zu kennen. Ihre Erziehungspartnerschaft mit Eltern wird immer wieder das Spiel der Kinder thematisieren. Deshalb bieten wir Ihnen mit diesen Arbeitsmaterialien Wissenswertes und Wesentliches zum Regelspiel. Die Inhalte und Methoden helfen Ihnen, einen Elternabend zu realisieren und in aktiver Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern lebendig zu gestalten. Organisation im Vorfeld des Elternabends Spielekiste bestellen Spiele kennen lernen und erproben Aufnahme der von den Kindern gesprochenen Hexen-Verse Einladungen schreiben und verteilen Materialien für die Gruppenarbeit vorbereiten Folien kopieren oder die Texte als Powerpoint-Präsentation oder Flipchart-Anschrieb vorbereiten 2 Überblick und Zeitplanung Ihres Elternabends 1. Begrüßung 5 Minuten 2. Einstieg mit Karten, die Meinungen zum Thema formulieren – Vorstellung der Teilnehmer 20 Minuten 3. Regelspiele: Eine Spielform unter vielen – Kurzreferat mit Präsentation 10 Minuten 4. Wie Regeln Brettspiele machen – Arbeitsgruppen der Eltern mit dem Spiel „Husch Husch kleine Hexe” 30 Minuten 5. Kriterien und Merkmale zur Auswahl von Brettspielen für Kinder – Kurzreferat 5 Minuten 6. Brettspiele für Kinder – Spielgruppen der Eltern mit den Spielen „Alles Tomate”, „Bamboleo”, „Da ist der Wurm drin”, „Zicke Zacke Hühnerkacke” 25 Minuten 7. Das „Bohnen-Kreisel-Spiel zum Selbermachen” – Spielgruppen 20 Minuten 8. Zusammenfassung, Abschluss, Verabschiedung 5 Minuten Insgesamt 2 Stunden Im Anhang finden Sie folgende Materialien Einladungstext Hexen-Verse Folien Spielanleitung zum Mitgeben Meinungskarten für den Einstieg ins Thema 3 DEN ELTERNABEND DURCHFÜHREN UND LEBENDIG GESTALTEN INHALTE • METHODEN • KOMMUNIKATION 1. Begrüßung Text Wir freuen uns, dass Sie unsere Einladung angenommen haben und begrüßen Sie herzlich. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam „SPIELE INS SPIEL BRINGEN”, denn wir wissen: Kinder sind ohne das Spiel nicht existenzfähig. Im Spiel eignen sie sich die Welt an. Spielen ist die dem Kind gemäße Form, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, und wenn Kinder spielen, lernen sie ganz automatisch. Wie gespielt wird, hängt zum einen ab von dem, der spielt, und zum anderen von den Gegebenheiten seiner Umwelt. Somit wird Spielqualität und Spielerfahrung von Kindern auch immer durch uns Erwachsene mitbestimmt. Das verpflichtet uns, Kindern ihre lebensnotwendigen und persönlichkeitsprägenden Spielräume zu sichern. Wenn Ihr Kind zu Hause erlebt, wie anregend das gemeinsame Spielen mit Ihnen ist, wird es für sich abspeichern: „Spielen macht mir Spaß und Freude. Dabei fühle ich mich geborgen und wohl.” Spielzeit ist gemeinsam verbrachte Zeit und damit beste Erziehungszeit. Im Spiel erleben Sie ihr Kind und begleiten es in seinen Lernprozessen. Die Bedeutung des Spiels erleben wir dann, wenn wir es in die Tat umsetzen. Deswegen werden wir uns heute aktiv mit einer Form des Spiels auseinander setzen, die Kinder über viele Jahre beschäftigt: Mit dem Regelspiel und dabei insbesondere mit Regelspielwelten auf dem Brett. Überleitung Zunächst möchten wir gerne von Ihnen wissen, ob Sie selbst spielen oder gespielt haben,welche Meinungen und Positionen Sie zu den Begriffen Spielen und Regelspielen haben, und dies mit einer kurzen Vorstellungsrunde verbinden. 4 2. Einstieg mit Karten, die Meinungen zum Thema formulieren Vorstellung Zielsetzung Sich aktiv dem Thema des Abends annähern und veranschaulichen, welche Positionen, Meinungen und Ansichten es gibt. Vorstellung der Teilnehmenden. Zeitumfang ca. 20 Minuten Organisation Im Anhang finden sie Meinungskarten mit unterschiedlichen Aussagen zum Phänomen Spiel. Kopieren Sie diese und schneiden Sie sie aus. Bevor der Elternabend beginnt, legen Sie alle Karten kreuz und quer verteilt auf Tische oder im Inneren des Stuhlkreises auf den Fußboden, sodass die Eltern diese schon während der Ankommens-Phase beachten, lesen oder sich über die Aussagen unterhalten können. Nach der Begrüßung bitten Sie die Eltern aufzustehen und die Aussagen der Karten zu lesen. Fordern Sie auf, dass sich jeder aus der Vielzahl der Karten eine Karte aussucht, die von ihr bzw. ihm stammen könnte. Dann bitten Sie, den Namen zu nennen, die Karte vorzulesen und kurz mit 3 Sätzen zu begründen, warum genau diese Karte ausgesucht wurde. Achten Sie darauf, dass jeder einzelne nur kurz spricht. Es sollte zu diesem Zeitpunkt nicht zu einer längeren Diskussion kommen. Sicher werden einige Eltern sich äußern, wenn jemand anders eine Karte kommentiert, die er oder sie auch wählen hätte können. Erinnern Sie notfalls dezent an den zeitlichen Rahmen, bedanken Sie sich für Ergänzungen und verweisen Sie auf den weiteren Verlauf des Abends: „Wir haben später noch Zeit uns ausführlich damit zu beschäftigen. Jetzt möchte ich aber zunächst Frau Weber bitten, ihre Karte vorzulesen.” Wie gesagt geht es bei diesem Einstieg weniger darum, etwas zu erarbeiten oder festzuhalten. Vielmehr geht es um die Zielsetzung, sich mit den Eltern gemeinsam dem Thema anzunähern, indem sie durch ihre Kartenauswahl zeigen, welche Perspektiven und Ansichten möglich sind. Überleitung „Nachdem wir uns nun mit unseren Perspektiven dem Thema Spiel angenähert haben, kommen wir nun konkret zu den geregelten Spielwelten. Dann möchte ich Ihnen Grundmuster aufzeigen, auf die Sie bei dieser Spielart immer wieder treffen werden.” 5 3. Regelspiele: eine Spielform unter vielen Kurzreferat mit Präsentation Zielsetzung Grundmuster in Regelspielen überblicken Zeitumfang ca. 10 Minuten Organisation Für jede der vier Spielekategorien einen Spieletitel als Beispiel Folie oder Flipchartbeschriftung mit den vier Spielkategorien Text Ihres Kurzreferats, bei dem Sie zu jeder der vier Kategorien einen Titel als Beispiel zeigen In allen Entwicklungsphasen eines Kindes stellt das Spiel eine wichtige und jeweils eigene Art der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt dar. Entwicklung und Spiel stehen also in einem Zusammenhang, das heißt: jedes Entwicklungsalter hat seine ihm gemäßen Spiele. Für jede Form von Spiel benötigt das Kind ein bestimmtes Können, bestimmte Denkund Urteilsfähigkeiten. All das wird auch durch das Spiel weitergebildet. Somit bietet Spielen mit seinen unterschiedlichen Formen Kindern die Möglichkeit, die jeweils anstehenden Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Sind zu Beginn der Kindergartenzeit die ungebundenen Formen des Spiels (z.B. das Rollenspiel) von Bedeutung, wird im Alter von drei bis sechs Jahren auch das kindliche Interesse am geregelten Spiel sichtbar. Hier können auch junge Kinder Positives erleben und sich groß fühlen. Die Chancen zu verlieren und zu gewinnen sind im Spiel anders verteilt als im realen Leben, wo beispielsweise das Alter von Kindern, ihre sprachlichen Fähigkeiten oder ihre Körperkraft entscheiden. Im gemeinsamen Spiel können die Karten neu gemischt werden. Es hängt allerdings auch davon ab, welche Spiele wir wählen. 6 In geregelten Spielwelten wird mit Hilfe der Regeln ein Spielrahmen abgesteckt, in dem sich die Spieler zu bewegen haben. Die Regel gilt für alle Mitspieler. Sie sorgt für das Gleichheitssprinzip und definiert die Herausforderung. Zusammen zu spielen steigert die Freude an der Gemeinschaft. So wird bei Kindern die Bereitschaft erhöht, sich in eine Gruppe zu integrieren. Teamfähigkeit ist auch eine Kompetenz, die später in der Schule und im beruflichen Leben vorausgesetzt wird. Im Regelspiel geht es also nicht mehr nur darum Fähigkeiten zu entwickeln und zu zeigen, sondern auch darum soziale Strukturen herzustellen. Wichtige grundlegende soziale Verhaltensweisen, wie Konflikte auszutragen, sich auf Mitmenschen einzulassen, sich ein-, über- oder unterzuordnen, erproben Kinder in Regelspielen. So sind diese auch eine spielerische Möglichkeit, Verständnis für die Notwendigkeit sozialer Spielregeln zu schaffen. Im geregelten Spiel wird zum Einen ohne Material agiert, wie mit ert. bei Fang- oder Suchspielen, Abzählreimen, Kreisspielen, zum Anderen mit so unterschiedlichen Hilfsmitteln wie dem Ball, der Murmel oder dem Spielbrett. Diese geregelten Spielwelten auf dem Brett möchten wir uns nun näher betrachten. Die Regel ist eine soziale Vereinbarung, die das Spiel erst ermöglicht. Solche Vereinbarungen kennen die Kinder aus ihrer Lebenswelt. Trotzdem können sie sich manchmal schwer damit tun - vor allem am Anfang ihrer Bekanntschaft mit dieser neuen Spielform. Das liegt daran, dass drei- und vierjährige Kinder sich in einer Entwicklungsphase befinden, in der sie noch sehr auf sich selbst bezogen sind. Diese Tatsache und die Lust nachzuahmen prägen auch bisweilen das Brettspiel: da kann der Würfel dann schon dreimal hintereinander über den Tisch klackern oder eine Spielfigur, anstatt über zwei Felder, gleich über das ganze Spielbrett eilen. Ein solches Spielverhalten sollten wir nicht als Regelwidrigkeit ahnden, sondern Kindern Tipps und Unterstützung geben, bis sie fähig sind, Regeln als gültige Spielvereinbarung anzuerkennen und umzusetzen. Die Drei- und Vierjährigen brauchen meist noch die Mithilfe der Großen, um nacheinander reihum den Spielablauf organisieren zu können. Denn dazu müssen sie lernen, sich abzuwechseln, was eine wichtige Grundfähigkeit fürs Miteinanderspielen ist. Als Fünf- und Sechsjährige können sie dann schon selbst untereinander darauf achten, dass die Reihenfolge und die Spielregeln eingehalten werden. Für Kinder wird es immer wieder eine Herausforderung der Regelspiele sein, damit umgehen zu lernen, dass ein Wettstreit auch verloren werden kann. Die ersten Regelspiele für Kinder ab drei Jahren sind Bilder- und Legespiele wie Bilderlotto oder Bilderdomino und unkomplizierte Puzzles. Sie bereiten den Weg für einfach strukturierte Brettspiele, die die Dreibis Sechsjährigen spielen. Für dieses Spielalter müssen die Spielregeln eindeutig, muss der Spielablauf überschaubar und das Spielziel klar erkennbar sein. Im Spiel auf dem Brett wollen Kinder das beweisen und zeigen, was sie können: Farben unterscheiden, sortieren, ordnen, zählen oder sich an etwas erinnern. Die eigenen Fähigkeiten werden mit denen der mitspielenden Kinder verglichen. Betrachten wir die Forderungen, die Regelspiele an die Mitspielenden stellen, kann man immer wieder feststellen, dass diese Anforderungen und Fakten Situationen entsprechen, denen wir auch in unserem Lebensalltag begegnen. 7 In Regelspielen finden wir folgende Strukturen und Grundmuster: prüfen und bewähren Bei Spielen wie „Packesel” oder „Mikado” wird beispielsweise unsere Geschicklichkeit geprüft. Beim Memoryspielen wird die Merkfähigkeit geprüft, wir müssen uns durch eine gute Erinnerungsleistung bewähren. holen, sammeln, wegnehmen Beim Quartettspielen werden Karten gesammelt. Bei den aus Afrika stammenden „Wari- oder Mancala-Spielen” werden Steine in Mulden umverteilt und jeder versucht möglichst viele einzusammeln. In dieser Spielkategorie geht es also um das Grundmuster der Bereicherung. Bei ”Monopoly” beispielsweise gilt es ganz ungeschminkt mit Geld den höchsten Gewinn zu erzielen. In den Kinderspielen dieser Kategorie geht es beispielsweise darum, möglichst viel Hühnerfedern, Tannenzapfen oder Bonbons zu ergattern oder zu raffen. eine Ordnung gestalten Das ist beispielsweise der Spielreiz von Legespielen und Puzzles. Auch beim Domino oder Bilderlotto ist es die Aufgabe, mit den Spielmaterialien eine vorgegebene Ordnung herzustellen. Ziellauf Das Prinzip, dass man von einem Startfeld aus, über eine Strecke möglichst als Erster im Ziel angelangt, finden wir in „Tempo kleine Schnecke”, über „Husch Husch kleine Hexe” bis hin zum klassischen „Gänsespiel”. Der Ausgang solcher Ziellauf-Spiele wird mehr vom Zufall als von der eigenen Leistungsfähigkeit bestimmt. Zielläufe haben insbesondere für Kinder mehrere Vorteile gegenüber strategischen Spielen: Sie sind von der Regel leichter zu erfassen und einfacher zu spielen. Die ZiellaufSpiele sind ausgewogen, was Beeinflussbarkeit und Zufall angeht. Das gleicht unterschiedliche Spielstärken zwischen den Spielern aus und ermöglicht es Kindern, eine Niederlage leichter zu ertragen. Der Würfel ist schicksalbestimmend und auch jüngere Kinder haben gute Chancen gegen Erwachsene zu gewinnen. Überleitung Wir wollen uns nun in Arbeitsgruppen mit einem Kinderspiel befassen, dessen Grundmuster Sie unschwer erkennen werden. 8 4. Wie Regeln Brettspiele machen Arbeitsgruppen der Eltern Zielsetzung aktiv erkennen, wie Regeln Spiele machen Zeitumfang 30 Minuten Organisation Player für die aufgezeichneten Hexen-Verse Spielmaterialien von „Husch Husch kleine Hexe” – ohne Schachtel und Spieleanleitung Tische für die Spielgruppen Die Teilnehmer warten nun gespannt auf die Arbeitsgruppe. Nutzen Sie diesen Augenblick der Aufmerksamkeit und überraschen Sie mit den von den Kindern gesprochenen und aufgezeichneten Hexen-Versen: „ Ihre Kinder werden Ihnen nun erst mal auf die Sprünge helfen, um welche Wesen es in diesem Spiel geht.” Spielen Sie nun die Aufnahmen ab. Dann zeigen Sie den Eltern einen Schachteldeckel von „Husch Husch kleine Hexe”, dessen Spielthema durch den Spielnamen und die Abbildung auf der Spieleschachtel sofort deutlich wird: mehrere Hexen sind fliegend zu einem Ziel unterwegs. Sie formulieren die Aufgabenstellung: „Dieses Brettspiel für Kinder ab drei Jahren stellt die Figur der Hexe in den Mittelpunkt des Spielgeschehens. Ihre Aufgabe ist es nun, anhand der Spielmaterialien, Regeln für dieses Spiel abzuleiten. Versuchen Sie bitte, Strukturen zu finden, die das Spielen ermöglichen.” Dazu bilden die Eltern Gruppen mit bis zu sechs Personen. Die Gruppen verteilen sich an verschiedene Tische und haben nun 15 Minuten Zeit sich auf eine Regel zu einigen. Dann stellt jede Gruppe kurz ihre Regel vor. Sie können nahezu sicher sein, dass es den Eltern gelingen wird, der Spielregel anhand des recht eindeutigen Materials sehr nahe zu kommen. Es ist nicht zwingend, dass die Eltern exakt die genaue Regel herausfinden. Das Ziel dieser Gruppenarbeit ist damit erreicht, dass sich die Eltern bewusst machen, wie Regeln Strukturen schaffen, die das Spielen ermöglichen. Abschließend stellen Sie die Original-Spielregeln von „Husch Husch kleine Hexe” kurz vor. Überleitung „Nun kommen wir zu Frage, welche Auswahlkriterien für ein gutes Kinderspiel entscheidend sind.” 9 5.Kriterien und Merkmale zur Auswahl von Brettspielen für Kinder Kurzreferat Zielsetzung Auswahlkriterien vermitteln Zeitumfang 5 Minuten Organisation Folie Nun vermitteln Sie anhand „Husch Husch kleine Hexe” die wichtigsten Qualitätsmerkmale, die Brettspiele für Kinder dieser Alterstufe vorweisen sollen. Verwenden Sie dazu die entsprechende Folie, aus dem Anhang. Text Ihres Kurzreferats 10 Brettspiele, die in diesem Alter Spaß machen und den Kindern Spiellust verschaffen, brauchen Spielstrukturen, die so angelegt sind, dass das Spielziel auch ohne genau geplante Verfahrensweise erreicht werden kann. Bei „Husch Husch kleine Hexe” ist das Ziel des Spiels klar erkennbar: die Hexen fliegen zum Blocksberg. Wer zuerst eine der Hexen auf das letzte Feld des Spielplans zieht, gewinnt den Wettlauf. Das Spielziel wird auch durch Nebenhandlungen wie das Hütevertauschen nicht verzerrt und aus den Augen verloren. Die Spieldauer sollte sich auf fünfzehn Minuten beschränken. Länger können Kinder im Kindergartenalter sich nicht konzentrieren. „Husch Husch kleine Hexe” ist für Kinder während des gesamtem Spiels gleichbleibend spannend. Sie konzentrieren sich auf den Verlauf, indem sie die Spielzüge der Mitspielenden verfolgen, weil sie von dieser Konzentrationsleistung auch profitieren können. Der Spielfluss ist zügig, die Spieldauer angemessen kurz. Je aktiver Kinder beim Brettspiel sein können, desto eher kommt diese Art von Regelspiel ihrem Bewegungsbedürfnis entgegen: würfeln, setzen, schieben, Teile einordnen, etwas umräumen oder hinzufügen, kurzum: aktive Möglichkeiten wie das Aufdecken der Hexenhüte, das Vertauschen der Hüte beim Doppelpfeil-Symbol, und auch der Überraschungsmoment, in dem sich die aufgedeckte Farbe offenbart, machen das Spiel auf dem Brett zusätzlich interessant. Spielfiguren sollen groß und attraktiv sein, dann animieren sie zum Spielen wie zu sprachbegleitenden Aktivitäten und besitzen Aufforderungscharakter, auch für andere Spiele. Hier werden nicht einfach abstrakte Spielsteine ins Rennen geschickt, sondern Hexen, die symbolhaft durch ihre Hüte vertreten sind. Die großen aus wertigem Kunststoff gefertigten Hexenhüte regen die Haptik an, sind gut handhabbar und fordern zum Hochheben heraus. Die farbigen Holzscheiben mit den Hexengesichtern bilden, in Verbindung mit den schwarzen Hüten, eine interessante Variante im Bereich der Spielfiguren für Brettspiele. Die besondere Qualität des Materials wird durch die übersichtliche und anschauliche Spielanleitung ergänzt. Die Hexe als Figur aus einer magischen Welt ist bei Kindern nach wie vor beliebt. Farben zuzuordnen und zu erkennen, Merkfähigkeit zu üben und unter Beweis zu stellen sind Herausforderungen, die Kinder in diesem Alter gerne annehmen. Kinder brauchen Brettspiele, die ihrer Entwicklungssituation entsprechen und die das spiegeln, was sie in ihrem Leben bewegt. „Husch Husch kleine Hexe” zeigt in idealer Weise wie eine Handlung gut umgesetzt ist, wie man spielerische Herausforderung erleben kann und wie die Geschichte stimmig in einen übersichtlichen Spielplan illustriert worden ist. Ist all dies das der Fall, dann vermittelt ein Spiel all das, was Kinder zum Spielen motiviert: eine Botschaft und eine Atmosphäre, die Spielfreude, Lernerlebnis und Spaß entstehen läßt. Überleitung „Und nun werden wir wieder in Gruppen aktiv weiterspielen und Spiele kennnenlernen.” 6.Brettspiele für Kinder Spielgruppen der Eltern Zielsetzung aktives Erproben und Kennenlernen von Kinderspielen Zeitumfang 25 Minuten Organisation Die ausgewählten Spiele und Tische für die Spielgruppen bereitstellen Nachdem nun Auswahlkriterien für Brettspiele geklärt sind, kündigen Sie an: „Um herauszufinden, wie abwechslungsreich und vielfältig Kinderspiele sind, werden wir nun weitere Spiele näher kennen lernen. Dabei können Sie selbst erfahren, welche Spiel- und Lernsituationen ermöglicht werden.„ Die Organisation dieser Spielrunde kann unterschiedlich stattfinden. 1. Möglichkeit 4 Spielgruppen spielen: „Bamboleo”, „Da ist der Wurm drin”, „Zicke Zacke Hühnerkacke” „Alles Tomate”, Gibt es mehr als 16–20 Teilnehmer, können mehrere Gruppen „Alles Tomate” spielen. Bei dieser Variante empfiehlt es sich, dass jede Spielgruppe von einer Erzieherin die Spielanleitung erklärt bekommt. 11 2. Möglichkeit Alle Gruppen spielen dasselbe Spiel: „Alles Tomate”. In der Idealbesetzung von 4–5 Personen können 20–25 Teilnehmer in 5 Gruppen spielen Im Höchstfall können mit den 5 Exemplaren 40 Personen in 5 Gruppen spielen. Bei dieser Variante kann eine Erzieherin allen Eltern das Spiel erklären, bevor sich die Gruppen bilden. Im Anschluss können Sie die Spiele „Bamboleo”, „Da ist der Wurm „Zicke Zacke Hühnerkacke”, in einer Kurzpräsentation vorstellen. drin”, Die Flyer (die sich in der Spielekiste befinden) informieren Sie und die Eltern darüber, welche Fähigkeiten der Kinder in den Spielen gefordert und gefördert werden. Zusätzlich bieten die Spiele-Flyer pädagogische Anmerkungen und Anregungen zum Lernwert und der Spielsituation. Bieten Sie den Eltern an, diese Informationen mit nach Hause nehmen zu können. Überleitung Wir wollen den Abend nicht beenden, ohne Ihnen ein Spiel mit Regeln vorzustellen, das mit ganz einfachen Mitteln selber herzustellen ist. 7.Das Bohnen-Kreisel-Spiel zum Selbermachen Spielgruppen der Eltern Zielsetzung vermitteln wie einfach sich Material und Regel zum Spiel kombinieren lassen/Spielsituationen zu Hause anregen. Zeitumfang 15 Minuten 12 Organisation, Material Für 4–6 Spieler ein Marmeladeglas mit einem Deckel aus Blech. In die Deckelmitte mit einem Dosenöffner ein Loch von der Größe eines Bohnenkerns stanzen ca. 500 gr. getrocknete Bohnen 1 Fingerkreisel – oder alternativ für jeden Teilnehmenden das Material für einen Perlenkreisel Für alle Eltern eine Kopie der Spielanleitung. Wenn Sie den Eltern zusätzlich ein mit Bohnen gefülltes Glas schenken animiert dies sicherlich intensiv zum Weiterspielen. Ablauf Sie können den Eltern das Rätsel stellen und damit überleiten: „Der Kreisel ist ein spannendes Geschicklichkeitsspielzeug. In dem Spiel, das wir jetzt spielen werden, hat er die Rolle des Zeitmessers.” Verteilen Sie an jede Gruppe die vorbereiteten Materialien und erklären Sie den Spielverlauf. Regen sie an, zusätzliche Regeln zu erfinden. RÄTSEL Er tanzt leicht auf einem Bein, aber er kann's nicht von allein. Er dreht sich um die eigne Mitte, kommt dabei vorwärts ohne Schritte. Was ist das? Rate mal, er macht Spaß, allemal! Wenn du so tanzt wie er, dir nachher schwindlig wär. Drum ist sein Tanz auch nur kurz, und er endet mit 'nem Sturz. Was ist das? Rate mal, er macht Spaß, allemal! Christian Vollbrecht Der Kreisel 13 Spielverlauf Jeder Mitspielende erhält Bohnenkerne; die benötigte Anzahl hängt von der Laufqualität des Kreisels ab. Für einen gut tanzenden Fingerkreisel aus Holz reichen etwa 60, für einen nicht so lange laufenden Kreisel, beispielsweise den selbstgefertigten Perlkreisel braucht man 30 bis 40 Stück. Für Kinder kann man eine Maßeinheit schaffen, in die ca. 60 Bohnen passen, beispielsweise einen Pappbecher auf diesen Umfang zuschneiden. Einer beginnt und dreht den Kreisel. So lange dieser tanzt, versucht er, mit einer Hand einen Bohnenkern nach dem anderen durch das Loch im Deckel in das Glas fallen zu lassen. Kippt der Tanzknopf um, kommt der Nächste dran. So geht es reihum, bis der erste Spieler alle Bohnenkerne weg hat und damit Bohnen-Kreisel-König ist. Das Bohnen-Kreisel-Spiel ist ideal, um eigene Regeln zu erfinden. In vielen Spielrunden sind bereits zusätzliche Spielregeln erfunden worden: so lange sich der Kreisel in Bewegung hält, kann der Spieler, der an der Reihe ist, versuchen, die Bohnen wieder aus dem vollen Glas herauszuschütteln. Für verfrorene Leute gibt es eine Spielrunde mit Handschuhen. Bei der sportlichen Spielrunde laufen die Mitspieler erst einmal um den Tisch oder kriechen unter diesem durch, bevor sie die Bohnen los werden können. Nebenher soll ein Reim aufgesagt werden … usw. Perlenkreisel Auch selbstgemachte Kreisel kann man bestens für das Bohnenspiel verwenden, besonders tauglich ist der Perlenkreisel: Auf ein Streichholz wird eine Holzperle mit ca. 1–2 cm Durchmesser gesteckt und zwar so, dass das Zündköpfchen zur Kreiselspitze wird. Die Holzperle wird mit Kleber fixiert. Sitzt die Perle zu locker auf der Achse, muss man diese mit Papier etwas umwickeln. Am oberen phosphorfreien Ende wird das Streichholz um ein Drittel gekürzt – das stabilisiert den Flitzekreisel. Perlenkreisel passen auch gut in eine Streichholzschachtel und können als „Taschenkreisel„ verschenkt werden. Überleitung Der Abend ist nun fortgeschritten und Sie kommen zur Schlussphase. 14 8. Zusammenfassung, Abschluss, Verabschiedung Zielsetzung Inhalte zusammen fassen, verabscchieden Zeitumfang 5 Minuten Organisation Spielanleitungen und Spielmaterial für das Bohnen-Kreisel-Spiel „Die Welt der Regelspiele” Info-Broschüren für Eltern Folie Teilen Sie nun mit: „Zum Abschluss möchten wir Ihnen das BohnenKreisel-Spiel schenken, für gemeinsame vergnügte Spielrunden mit ihrem Kind zu Hause. Meine Kolleginnen werden dies übernehmen. Zusätzlich haben wir für Sie diese Elternbroschüren bereit gelegt. Sie finden darin vieles was heute thematisiert wurde, zum Nachlesen. Anhand einiger Tipps fasse ich noch einmal kurz zusammen, was wir heute abend alles erfahren und mitbekommen haben.” TIPPS ZUM THEMA „SPIELEN” Positive Gefühle beim gemeinsamen Spiel verstärken die Spielfreude ihres Kindes Kinder lernen, wenn sie spielen Gestalten Sie eine positive Spielatmosphäre Spielen Sie so oft wie möglich!! Nutzen Sie die Kraft des Spiels für die Entwicklung ihres Kindes Wir bedanken uns, dass Sie sich selbst ins Spiel gebracht haben, wünschen Ihnen gutes Nachhausekommen und beenden hiermit den offiziellen Teil unseres Elternabends „SPIELE INS SPIEL BRINGEN„. 15 Die Kita-Spielekiste für den Spiele-Elternabend steht Ihnen kostenfrei zur Verfügung. Wir unterstützen Sie damit in Ihrer Erziehungspartnerschaft mit Eltern. Schicken Sie uns Ihre Mail oder telefonieren Sie mit uns: Zoch GmbH Brienner Straße 54a 80333 München Fon:089 – 520 574–0 Fax: 089 – 520 574–59 Email: [email protected] www.zoch-verlag.com Infomaterialen für den Elternabend je 25 Flyer mit Spielbeschreibung von Husch Husch kleine Hexe Zicke Zacke Hühnerkacke Bamboleo Alles Tomate Inhalt der Kita-Spielekiste: 5 Husch Husch kleine Hexe 5 Alles Tomate 1 Zicke Zacke Hühnerkacke 1 Da ist der Wurm drin 1 Wer wohnt wo? 1 Bamboleo 1 Pig 10 1 Heckmeck Junior 1 Set mit 4 Zozzle 20 Info-Broschüren für Eltern: „Die Welt der Regelspiele” – Hier wird gespielt … … weil es für Kinder nichts besseres gibt. Ausleihmodalitäten: Die Kita-Spielekiste steht Ihnen für den abgesprochenen Zeitrahmen – längstens 4 Wochen – zur Verfügung. Sie tragen lediglich die Kosten für den Rückversand. © 2011 Zoch GmbH
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