Martin Zimmermann - Theater Spektakel

SCHWEIZ ZÜRICH
Martin Zimmermann
Hallo
In seinem jüngsten Stück «Hallo»
­betreibt Martin Zimmermann
das ­uralte Narrenspiel um Sein und
Schein erneut mit ungeahnter
­Perfektion, poetischem Zauber
und künstlerischer Frische. Doch
diesmal ganz allein.
geniale Körperkünstler, findet dafür bildhafte
Szenen. Er zerfällt auf der Bühne in seine Einzelteile, verliert den Kopf, die Hände machen, was
sie wollen, während das Gesicht eine ganz andere
Geschichte erzählt. Was sich eben noch als surrealer Angsttraum präsentiert, wird im nächsten
Moment mit aufgelöst: Alles nur Schein, lässt
Zauberer Zimmermann das Publikum wissen,
und befreit lacht männiglich auf.
Seit der Premiere in Lausanne vergangenen
November war Martin Zimmermann mit «Hallo»
in ganz Europa unterwegs und sein «concerto
pour un homme seul et un décor», wie es die
Libération in ihrer begeisterten Kritik nannte,
fand grössten Anklang. Am Theater Spektakel
ist es nun erstmals im deutsch­sprachigen Raum
zu sehen, ergänzt durch ein «concerto pour un
homme seul et un piano»: Am spielfreien Abend
(17. August) wird der Pianist Colin Vallon, der die
Musik zu Zimmermanns Solo komponierte, im
Dekor des Stücks ein Solokonzert geben (siehe
Seite 55). (esc)
KONZEPT, REGIE, BÜHNENBILD, CHOREOGRAFIE & SPIEL
NORD FR 14. bis MI 19. August | CHF 43.—
NOUVEAU CIRQUE | KOPRODUKTION
DAUER 60 Min.
Absurd, überraschend, atemberaubend, tragisch
und gleichzeitig hinreissend komisch: Niemand
kämpft so wunderbar vielsagend mit den Tücken
des Objekts wie der Bewegungskünstler, Clown
und Regisseur Martin Zimmermann. Wobei
«kämpfen» und «Objekt» die Sache nicht eigentlich treffen. Denn die von Martin Zimmermann
kreierten Bühnenrequisiten sind nicht einfach
dekorative Objekte, sondern eigentliche Bühnenpartner mit überraschendem, oftmals heim­
tückischem Eigen- und Innenleben. Sie sind die
Welt, die sich immer wieder verändert, in der
sich Abgründe auftun, Sackgassen und Falltüren
lauern, wo das Oben zum Unten und das Innen
zum Aussen wird, und sich die Realität als
­ piegelbild erweist. Kurz: eine Welt, in der es
S
nicht einfach ist, sich selbst zu sein.
Nach zwanzigjähriger Bühnenkarriere, während der er mit dem Komponisten und Regisseur
Dimitri de Perrot international erfolgreiche Produktionen wie «Gaff Aff» (2006) «Öper Öpis»
(2008) und «Hans was Heiri» (2012) kreierte,
hat sich Martin Zimmermann — nicht aus Not,
sondern seiner Lust und Leidenschaft folgend —
an ein Solo gewagt. Ein Stück also, bei dem er
sich wie nie zuvor als Künstler und Mensch exponiert. Er, der einst als gelernter Dekorationsgestalter Dinge ins rechte Licht rückte, stellt jetzt
sich selber aus. Und damit all seine Ängste und
Nöte und Fragen angesichts einer absurden Welt.
In der vitrinenartigen Bühne stolpert, stakst,
fliegt und kriecht er durch das, was wir Leben
nennen, versucht herauszufinden, wer er ist.
Gummimensch oder dummer August, Mime oder
Akrobat, Tramp, Traumtänzer oder Clown? Alles
nur Facetten eines Ichs? Zimmermann, der
ZÜRCHER THEATER SPEKTAKEL 2015
Martin Zimmermann | DRAMATURGIE Sabine Geistlich |
E
­ NTWICKLUNG BÜHNENBILD, TECHNISCHE PROJEKT­
LEITUNG Ingo Groher | KREATION MUSIK Colin Vallon | REGIE
& ­CHOREOGRAFIE ASSISTENZ Eugénie Rebetez | KREATION
KOSTÜM Franziska Born | LICHTDESIGN Sammy Marchina |
TONDESIGN Andy Neresheimer | BÜHNENMEISTER & STATIST
Roger Studer | KREATION BÜHNENREGIE Sarah Büchel |
TECHNISCHE KONZEPTION BÜHNENBILD Christiane Voth,
Ingo Groher | BAU BÜHNENBILD Ateliers Théâtre Vidy-Lausanne, Ingo Groher | MOTORISIERUNG BÜHNENBILD Thierry
Kaltenrieder | KOSTÜMPRODUKTION Franziska Born, Bea
Zimmermann | THEATERMALERIN Michèle Rebetez-Martin |
ACCESSOIRES Atelier CLSFX Paris, Eric Rhis | LICHTREGIE
Sammy Marchina, Jérôme Bueche | TONREGIE Andy Neresheimer | BÜHNENREGIE & TECHNISCHES BÜRO Sarah Büchel
| ADMINISTRATION, VERTRIEB Alain Vuignier | INTER­
NATIONALE PRODUZENTIN Claire Béjanin | KÜNSTLERISCHE
LEITUNG Dimitri de Perrot und Martin Zimmermann | PRO­
DUKTION Verein Zimmermann & de Perrot | KOPRODUKTION
Châteauvallon — Centre national de création et diffusion
­culturelles / Espace Jean Legendre, Compiègne — Scène
­nationale de l’Oise en préfiguration / KVS Koninklijke Vlaamse
Schouwburg / La Filature, Scène nationale Mulhouse / Le Merlan, Scène nationale à Marseille avec Pôle Cirque
­Méditerranée (CREAC de Marseille, Théâtre Europe, La Seyne
sur Mer) / Le Volcan, scène nationale du Havre / Les Théâtres
de la Ville de Luxembourg / Maillon — Théâtre de Strasbourg —
Scène européenne / Migros Kulturprozent / Theater Casino
Zug / Théâtre de la Ville, Paris / Théâtre Vidy-Lausanne / Zürcher Theater Spektakel | UNTERSTÜTZUNG Ernst Göhner
Stiftung / Kooperative Fördervereinbarung mit Stadt Zürich
Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich und Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia / Fondation BNP Paribas | DANK Schauspielhaus Zürich | PREMIERE Théâtre Vidy-Lausanne, November 2014 | FOTO Augustin Rebetez