FRANKA LAMPE * 16. Januar 1969 + 6. Januar 2016 „Liebe Franka, ich weiß noch genau, wie Du mich vor ein paar Monaten, mitten in der Nacht, angerufen hast und fragtest: „Bier & Bett?“ - So warst Du: spontan. - Du warst auf der Durchreise. Irgendwo in den Stau geraten und Dir war danach, in Bamberg Halt zu machen. Eine halbe Stunde nach unserem Telefonat, standst Du dann auf der Matte. - Wir saßen dann noch stundenlang bei mir auf dem kleinen Balkon, gehnehmigten uns ein Bierchen (oder waren es mehr? ;-) ) und haben über Gott und die Welt gequatscht. An diesem Abend hast Du mir auch von Deiner Krankheit erzählt und hattest trotzdem den selben Humor wie immer. Dann hast Du noch Deinen Namen in die Holzvertäfelung auf meinem Balkon geritzt, hast Deinen Schlafanzug angezogen und bei mir im Wohnzimmer auf der Couch gepennt. Am nächsten Morgen haben wir dann noch schön zusammen gefrühstückt und dann bist Du weiter getigert. Und dies war nicht das einzige Mal. Immer spontan angerufen, dann im Biergarten getroffen oder sonst wo. Oft angerufen (vorallem damals, als es mir mal nicht so prickelnd ging) und immer in Kontakt gewesen. Im Herbst haben wir noch ausgemacht, dass Du im Jahr 2017 wieder bei den Klezmertagen dabei sein wirst. Aber soweit kommt es nun leider nicht mehr. Ich danke Dir, für viele schöne Stunden. Besonderer Dank gilt Deinem Engagement zu den Jubiläumsklezmertagen. Hier hast Du alle Beteiligten mit Deiner Professionalität beeindruckt. Du hattest das musikalische Zepter dieses Experiments in der Hand und das Ergebnis konnte ja auf einer einmaligen CD festgehalten werden. Du warst eh immer ein Freund der Klezmertage und hast Dich hier immer sauwohl gefühlt. Ich denke noch oft an den einen Morgen in der Pension, wo Du die Nacht vorher noch mit einem Musiker des „Blauen Einhorns“ aus Dresden die Nacht durch gemacht und gefachsimpelt hattest. Du warst den ganzen Tag über hundemüde, aber abends auf der Bühne perfekt, wie immer. Schön waren auch immer die Afterglows nach den Auftritten, wie Du dann in den Kneipen zu später Stunde nochmal Dein Akkordeon ausgepackt hast und G’stanzl gesungen hast. Du warst immer mittendrin und die Letzte, die den Raum verließ. Mögest Du nun von Deinem Leiden erlöst sein und in Frieden ruhen. Aber so wie ich Dich kenne, nimmst Du den Engeln da oben erstmal die Harfe ab und drückst ihnen ein Akkordeon in die Hand und bringst ihnen Klezmertöne bei ;-) In liebevoller Erinnerung... ...Albert. „
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