Pflegekonzept Anna-Walch-Haus D Pflegekonzept Anna-Walch-Haus Ihr Pflegeheim im Grünen Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 1 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus D Inhaltsübersicht Seite Historisches zum Anna-Walch-Haus 3 Das Pflegemodell der AEDL nach Monika Krohwinkel 4 Das Pflegesystem 7 Der Pflegeprozess 8 Der Informationsaustausch innerhalb der Pflege 9 Die Qualitätssicherung 9 Das Leistungsangebot der Pflege 10 Die Pflegedokumentation 12 Die Pflegeplanung 12 Unsere Mitarbeiter 12 Die räumliche und sachliche Ausstattung 13 Die personelle Ausstattung 13 Eine Besonderheit des Anna-Walch-Hauses 13 Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 2 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus D Das Pflegekonzept Im Rahmen der Qualitätsentwicklung und zur Qualitätssicherung haben wir für das AnnaWalch-Haus dieses Pflegekonzept entwickelt. Es ist für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes bindend. Historisches zum Pflegeheim Anna-Walch-Haus Im Jahr 1977 wurde mit dem architektonisch interessanten Bau des Anna-Walch-Hauses begonnen. Durch die schöne Lage, am Rande der Günther-Klotz-Anlage, entstand ein Pflegeheim im Grünen. Im September 1979 wurde das Anna-Walch-Haus von den Gründern Hans und Liesl Schmitz, die zuvor schon das Pflegeheim Wilhelmshöhe in Ettlingen geführt hatten, eingeweiht. Von 2000 bis 2002 entstanden durch einen großzügigen Umbau komfortable Einzelzimmer. Seit diesem Umbau verfügt nun jedes Zimmer über eine eigene Nasszelle mit Dusche und Toilette. Die Namensgeberin Anna Walch wurde am 20. November 1881 geboren. Sie erlitt ein persönlich schweres Schicksal. Nach nur fünf Ehejahren starb ihr Mann an einem Kriegsleiden. Ihr einziger Sohn fiel im Zweiten Weltkrieg. Daraufhin verschrieb sich Anna Walch der Sozialarbeit und Fürsorge für notleidende Menschen. Im Jahr 1943 gründete sie in Karlsruhe eine Notverkaufsstelle für Bedürftige und hielt diese mit ungebrochener Energie und selbstloser Aufopferung ehrenamtlich offen. Anna Walch liebte nicht große Worte, umso mehr aber die helfende Tat. So half sie auch der Familie Schmitz im ehemaligen Pflegeheim Wilhelmshöhe ehrenamtlich als Altenpflegehelferin. Als Stadträtin der Stadt Karlsruhe setzte sie sich vor allem für notleidende Bürger ein. Zu Ihrem 75. Geburtstag wurde ihr das Bundesverdienstkreuz für ihre großartige Arbeit verliehen. Anna Walch verstarb am 17.03.1966. Seit 1995 wird das Anna-Walch-Haus von der Curatio Alten- und Pflegeheime GmbH betrieben. Geschäftsführer sind Lothar und Elisabeth Kanter sowie Michael Gieseler. Das Pflegeheim wird von der Heimleitung Elisabeth Kanter geführt. Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 3 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 1. D Das Pflegemodell Wir orientieren uns am Pflegemodell der Professorin für Pflegewissenschaften Monika Krohwinkel1. Ihr Konzept der „Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens (AEDL)“ ist für uns die Grundlage für eine ganzheitlich fördernde Pflege. „Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens“ nach Krohwinkel sind: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Kommunizieren können Sich bewegen können Vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten können Sich pflegen können Essen und trinken können Ausscheiden können Sich kleiden können Ruhen und schlafen können Sich beschäftigen, lernen und entwickeln können Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten können Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen können Soziale Bereiche des Lebens sichern und gestalten können Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können Durch die Betonung des könnens in jeder der einzelnen AEDL wird deutlich, dass es sich bei unserer Pflege nicht um eine bloße Versorgung, sondern um die individuelle Förderung und Unterstützung jedes einzelnen Hausgastes in seiner persönlichen Lebenssituation geht. Alle AEDL stehen untereinander in Beziehung und dürfen nicht isoliert betrachtet werden. In dem wir uns dieser wechselseitigen Beziehungen der AEDL untereinander bewusst sind, entsteht ein Gesamtbild des Einzelnen. Die Strukturierung nach den AEDL hilft uns dabei, Prioritäten im Hilfebedarf zu definieren und damit Ansatzpunkte für pflegerische Interventionen zu formulieren. 1 Monika Krohwinkel (* 1941 in Hamburg), 1996 bis 1999 Dozentin für Pflege an der Fachhochschule Darmstadt Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 4 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 1.1 D Kommunizieren können Wir suchen stets den Dialog mit unseren Hausgästen. Wir informieren über unsere Absichten, erklären und begründen unser pflegerisches Handeln. Zur Erhaltung und Förderung der Kommunikation und der geistigen Mobilität schaffen wir Orientierungshilfen. Wir beraten und unterstützen bei der Beschaffung von Hilfsmitteln (z.B. Hörgeräte, Zahnprothesen, Brillen) und vermitteln weiterführende Therapieangebote (z.B. Logopädie). Wir geben Hilfe im Umgang mit Medien wie Radio, TV und besorgen Zeitschriften, Tageszeitungen und schaffen Raum für Kommunikation. 1.2 Sich bewegen können Wir versuchen, die körperliche Mobilität so lange wie möglich zu erhalten und zu fördern. Wir geben Hilfe beim Gehen und Fahren. Wenn nötig, übernehmen wir die Mobilisation nach speziell erarbeiteten Mobilisationstechniken und Mobilisationsplänen. Wir führen die notwendigen Prophylaxen durch, helfen und beraten bei der Beschaffung von Hilfsmitteln (z.B. Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen). Wir üben Bewegungsabläufe mit unseren Hausgästen und sind gerne bei der Vermittlung von Krankengymnastik und anderen der Beweglichkeit dienlichen Therapien behilflich. 1.3 Vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten können Durch Mobilisationstraining, Gehübungen (auch mit Hilfsmitteln) und durch individuell geplante Prophylaxen fördern und erhalten wir die vitalen Funktionen unserer Hausgäste. Wir gewährleisten regelmäßige Vitalwertkontrollen (Blutdruck-, Puls-, Temperaturkontrollen, Beobachtung der Atmung etc.), stellen die Einnahme von Medikamenten sicher, führen ärztliche Verordnungen gewissenhaft durch und leisten bei Notfällen qualifizierte Hilfe. 1.4 Sich pflegen können Wir fördern und unterstützen die individuellen Gewohnheiten der Körperpflege unserer Hausgäste. Wir vermitteln Termine zur medizinischen Fußpflege und zum Friseur. 1.5 Essen und trinken können Wir bieten abwechslungsreiche Mahlzeiten an, wobei wir auf die Mitbestimmung unserer Hausgäste bei der Speiseauswahl achten und die persönlichen Vorlieben unserer Hausgäste berücksichtigen. Wir sorgen für physiologisch angemessene Verteilung der Mahlzeiten. Auf Wunsch gestalten wir die Essenszeiten flexibel, entsprechend den individuellen Eßgewohnheiten. Wir bieten Zwischen- und Spätmahlzeiten an und helfen, soweit erforderlich, bei der Nahrungsaufnahme. Wir sorgen für eine adäquate Flüssigkeitszufuhr, überwachen und dokumentieren im Bedarfsfall die Ein- und Ausfuhr (Flüssigkeitsbilanzierung). 1.6 Ausscheiden können Wir bieten Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung individueller Inkontinenzprobleme und wirken durch Training und pflegerische Maßnahmen einer Inkontinenz entgegen. Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 5 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 1.7 D Sich kleiden können Wir verstehen Kleidung als individuelle Ausdrucksmöglichkeit und fördern individuelle Wünsche bei der persönlichen Auswahl der Tages- und Nachtkleidung. Bei Bedarf unterstützen wir bei der Auswahl von witterungs- und situationsangepasster Bekleidung und helfen beim An- und Auskleiden. 1.8 Ruhen und schlafen können Wir gehen im Rahmen unserer Möglichkeiten auf den persönlichen Schlafrhythmus unserer Hausgäste ein. Wir sorgen für Ruhe, in dem wir unnötige Störungen vermeiden. Wir versuchen gewohnte Rituale beim zu Bett gehen und Erwachen mit in die Pflege einzubeziehen und orientieren uns bei der Ausübung pflegerischer Tätigkeiten an den persönlichen Bedürfnissen. 1.9 Sich beschäftigen, lernen und entwickeln können Wir fördern persönliche Fähigkeiten und Stärken in dem wir die Pflege planen und evaluieren. Wir definieren erreichbare Ziele, um Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Wir bieten ein abwechslungsreiches Programm an Freizeitaktivitäten, fördern und unterstützen die Teilnahme an Ausflügen und Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Anna-Walch-Hauses. 1.10 Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten können Wir unterstützen die Entfaltung der Persönlichkeit unserer Hausgäste indem wir Wünsche, Erfahrungen und persönlichen Gewohnheiten achten und ihre Intim- und Privatsphäre respektieren. 1.11 Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen können Wir achten die Persönlichkeit des Menschen, indem wir einen würdevollen Umgang pflegen. Wir versuchen Ängste und Sorgen unserer Hausgäste und deren Angehörigen ernst zu nehmen und richten unser Handeln danach aus. Wir schützen unsere Hausgäste, in dem wir möglichen Gefahren vorbeugen (wie z.B. Sturzgefahr) und das Wohnumfeld den Sicherheitsbedürfnissen unserer Hausgäste anpassen (z.B. Pflegebetten, behindertengerechte Nasszellen). Zum Schutz unserer Hausgäste gehört auch ein hygienisch einwandfreies Arbeiten, dazu hängen auf allen Wohnbereichen Hygienepläne aus und unsere Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Über ein Notrufsystem kann jederzeit Hilfe angefordert werden. 1.12 Soziale Bereiche des Lebens sichern und gestalten können Wir unterstützen unsere Hausgäste bei der Aufrechterhaltung von bestehenden Kontakten und fördern durch enge Begleitung das Entstehen neuer Kontakte z.B. zu anderen Hausgästen. Besuche sind im Anna-Walch-Haus jederzeit möglich und Besucher sind immer willkommen. Wir ermutigen unsere Hausgäste Rechte und Verantwortung wahrzunehmen, in dem wir z.B. Hausgastumfragen in regelmäßigen Abständen durchführen. Wir fördern die Anbindung an das kulturelle und soziale Leben in der Gemeinde. Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 6 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus D 1.13 Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können Wir achten darauf, unseren Hausgästen Lebensperspektiven und damit auch Zuversicht und eine positive Lebenshaltung vermitteln zu können, ohne ihnen dabei den Raum für negative Gefühle wie Angst, Trauer, Wut, Einsamkeit und Enttäuschung zu nehmen. Dabei berücksichtigen und respektieren wir Weltanschauung, Glaube und Religionsausübung. Die lebensgeschichtlichen Erfahrungen und die persönliche Biografie unserer Hausgäste bilden hierfür eine Basis für unser Handeln. 2. Pflegesystem Priorität unserer Arbeit ist das Wohlbefinden der Hausgäste in ihrer Wohnumgebung und der Gesamteinrichtung. Hierzu gehören hinsichtlich der Bedürfnisorientierung und der Arbeitsorganisation überschaubare Pflegeteams. Das Anna-Walch-Haus ist in 6 Wohnbereiche unterteilt: Wohnbereich Morgenstern Wohnbereich Schiller Wohnbereich Fontane Wohnbereich Rilke Wohnbereich Goethe Wohnbereich Lessing 14 Hausgäste 36 Hausgäste 27 Hausgäste 20 Hausgäste 36 Hausgäste 18 Hausgäste Wir arbeiten nach dem System der Bezugspflege in Form einer Gruppenpflege, d.h. jeder Wohnbereich ist in Pflegegruppen unterteilt und für die alltägliche Begleitung und Versorgung der älteren Menschen stehen examinierte Pflegefachfachkräfte sowie Pflegehelfer zur Verfügung. Die Anzahl der diensthabenden Mitarbeiter pro Wohnbereich ist abhängig von den jeweiligen Pflegestufen unserer Hausgäste. Jede Pflegekraft trägt die Verantwortung für eine vorgegebene Gruppe pflegebedürftiger Hausgäste. Unsere Mitarbeiter pflegen bewohnerorientiert, ganzheitlich und gehen auf individuelle Wünsche ein. Die Pflegefachkräfte sind für die Organisation und die Behandlungspflege und die medizinische Versorgung zuständig. Jeder Wohnbereich wird von der Wohnbereichsleitung geführt. Bei der Gruppeneinteilung achten wir auf personelle Kontinuität. Für das Anna-Walch-Haus haben wir einen Allgemeinen Strukturstandard entwickelt, der diese Abläufe präzisiert. Die Zuordnung der Mitarbeiter zu den einzelnen Pflegegruppen erfolgt auf einer Tafel, die auf jedem Wohnbereich im Dienstzimmer ausgehängt ist. Die Zusammensetzung der Pflegegruppen bleibt i.d.R. konstant und ändert sich nur bei Neuaufnahmen, bzw. bei Todesfällen. Es wird darauf geachtet, dass die Zuständigkeit der Pflegekräfte für die jeweilige Pflegegruppe im Rahmen der personellen Kontinuität für mindestens eine Woche gleich bleibt. Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 7 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 3. D Der Pflegeprozess Zur Qualitätssicherung und als Zeichen der Professionalisierung der pflegerischen Berufe basieren unsere pflegerischen Tätigkeiten auf dem Regelkreislauf des Pflegeprozesses. Wir orientieren uns am Sechs-Schritt-Modell nach Fiechter und Meier2: 1. Informationssammlung 6. Beurteilung der Wirksamkeit der Pflege = Evaluation 2. Erkennen von Problemen und Ressourcen 5. Durchführung der Pflege 3. Festlegen der Pflegeziele 4. Planung der Pflegemaßnahmen Der Pflegeprozess besteht aus einer Reihe von logischen, voneinander abhängigen Überlegungs-, Entscheidungs- und Handlungsschritten, die auf eine Problemlösung, also auf ein Ziel hin, ausgerichtet sind und im Sinne eines Regelkreislaufs einen Rückkopplungseffekt (Feedback) in Form von Beurteilung und Neuanpassung enthalten. Die Ergebnisse der pflegerischen Maßnahmen werden am Pflegeziel gemessen. Bei Zielabweichungen oder dem Auftreten neuer Probleme beginnt der Prozess von Neuem. Die Maßnahmen werden dann entsprechend angepasst. 2 Verena Fiechter und Martha Meier, Schweiz 1988 Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 8 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 4. D Der Informationsaustausch innerhalb der Pflege Neben der schriftlichen Dokumentation aller pflegerelevanten Ereignisse und Beobachtungen ist die mündliche Informationsweitergabe im Rahmen der täglichen Dienstübergaben unerlässlich. Um den Informationsfluss zwischen den Pflegekräften der einzelnen Dienstschichten sicher zu stellen, finden mündliche Übergaben anhand der schriftlich fixierten Dokumentation statt. Hierbei wird eine Checkliste benutzt und auf den Eintrag in das Dokumentationssystem hingewiesen. Die Übergabezeiten und Rahmenvorgaben zur inhaltlichen Gestaltung der Übergabe haben wir im Allgemeinen Strukturstandard definiert. 5. Die Qualitätssicherung Die Qualitätsentwicklung und -sicherung nimmt einen hohen Stellenwert im Anna-Walch-Haus ein. Wir beschäftigen eine Qualitätsmanagerin und einen QM-Auditor. - - - - - Fachwissen wird durch Fort- und Weiterbildungen laufend aktualisiert und in die tägliche Praxis umgesetzt. Wir erstellen jährlich einen Fort- und Weiterbildungskatalog und nehmen darin auch gerne Vorschläge unserer Pflegekräfte auf Für die Grund- und Behandlungspflege, sowie für die spezielle Pflege haben wir eigene festgelegte Standards, die als Handlungsanweisungen für alle Tätigkeiten aus diesen Bereichen gelten Standards und Handlungsrichtlinien sind den aktuellen Erkenntnissen der Altenpflege angepasst und wurden durch unsere Mitarbeiter in Qualitätszirkeln unter der Leitung der QM erarbeitet Ein elektronisches QM-Handbuch (Intranet) bietet allen Mitarbeitern die Möglichkeit, aktuelle Informationen rasch und unkompliziert zu erhalten Die Pflegevisite dient uns als direktes Instrument zur Überprüfung der individuellen Pflegequalität sowie der Beurteilung und Unterstützung der Mitarbeiter. Dies bedeutet, dass der Hausgast von der Pflegedienstleitung besucht und befragt wird. Anhand von Checklisten und der Pflegedokumentation wird die Qualität der geleisteten Arbeit beurteilt. Die Ergebnisse werden entsprechend ausgewertet und bei Bedarf werden Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet In regelmäßigen Abständen werden unangemeldete Qualitätsvisiten durchgeführt Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 9 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 6. D Das Leistungsangebot der Pflege Der Umfang der Pflege ergibt sich aus der jeweiligen Zuordnung zu einer Pflegestufe aufgrund der Einstufung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Die Leistungen bestehen je nach Erfordernis des Einzelfalles in der Unterstützung, der teilweisen oder vollständigen Übernahme von Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens, der Beaufsichtigung oder der Anleitung. Die Leistungen im Einzelnen sind z.B. a) Hilfe bei der Körperpflege - das Waschen, Duschen und Baden die Teilkörperwäsche z.B. nach der Nahrungsaufnahme, nach Toilettengängen die Hand- und Fingernagelpflege die Haarpflege, z.B. Haarwäsche, fönen und kämmen, Richten der Tagesfrisur die Mundhygiene (Zahn- und Prothesenpflege) das Rasieren (nass oder trocken, je nach Vorliebe des Hausgastes) die Hautpflege mit Lotionen und Cremes die Unterstützung bei der Blasen- und Darmentleerung, die Durchführung von Kontinenztraining und die Beratung und Versorgung mit Inkontinenzprodukten b) Hilfe bei der Ernährung - die mundgerechte Zubereitung der Nahrung die Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme das Vorbereiten und Verabreichen von Sondennahrung der Kostaufbau und die Einhaltung spezieller Diäten c) Hilfen zur Mobilität - die notwendigen Transfers beim Aufstehen und Zubettgehen das Betten und Mobilisieren nach speziellen Mobilisationsplänen Unterstützung beim Gehen und Stehen, Durchführung von Übungen und Training von Bewegungsabläufen Ermunterung und Hilfestellung bei bettlägerigen oder auf den Rollstuhl angewiesenen Hausgästen, aufzustehen, sich zu bewegen und am Gemeinschaftsleben in der Einrichtung teilzunehmen. - d) Hilfen bei der persönlichen Lebensführung - Unterstützung bei der Orientierung zu Zeit, Ort, Situation und Person Hilfe bei der Bewältigung von Lebenskrisen Hilfe bei der Strukturierung des persönlichen Alltags Hilfe bei der Eingliederung in die Gemeinschaft Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 10 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus D e) Leistungen der sozialen Betreuung - Erhebung der Sozialanamnese Kontakte zu Angehörigen und Betreuern aufrechterhalten und fördern Beratung in persönlichen Angelegenheiten Maßnahmen zur Förderung der Selbsthilfe und Selbständigkeit f) die medizinische Behandlungspflege Die Leistungen der medizinischen Behandlungspflege werden durch entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter im Rahmen der ärztlichen Behandlung und nach Maßgabe der ärztlichen Anordnung erbracht, soweit sie nicht von der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt selbst durchgeführt werden. - Wundbeobachtung, Wundversorgung und anfallende Verbandswechsel Versorgung mit Kompressionsstrümpfen oder Anlegen von Kompressionsverbänden Überwachung von Flüssigkeitsbilanzierungen Durchführung von Vitalwertkontrollen spezielle Krankenbeobachtung und -überwachung Einreibungen subkutane Injektionen (z.B. Insulin) und die Überwachung von Infusionen die transurethrale Katheterisierung der Harnblase das komplette Medikamentenmanagement (Bestellung, Richten und Verabreichen) die Versorgung von Tracheostoma g) Vermittlung therapeutischer Leistungen Wir vermitteln entsprechend den Erfordernissen der Pflegeplanung bzw. nach ärztlicher Anordnung folgende Therapieleistungen und sind im engen Austausch mit den externen Therapeuten wie z.B.: - Krankengymnastik, Physiotherapie Logopädie Ergotherapie medizinische Fußpflege Kooperation mit weiteren Diensten: Ambulanter Betreuungs- und Pflegedienst Curatio GmbH Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 11 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus 7. D Pflegedokumentation Unter Dokumentation wird die systematische, kontinuierliche und schriftliche Erfassung und Auswertung von pflegerelevanten Daten verstanden. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesamtleistung und ein wichtiges Mittel der fachlichen Informationsweitergabe und Kommunikation innerhalb unserer Pflege. Außerdem dient Sie auch zur Beweiserhebung im Rechtsverkehr im Rahmen der durchgeführten Maßnahmen. Ferner spiegelt unsere Dokumentation den Pflegeverlauf wieder. Wir haben im Anna-Walch-Haus ein EDV-gestütztes Pflegedokumentationssystem. 8. Pflegeplanung Für jeden Hausgast wird eine individuelle, ressourcenorientierte Pflegeplanung erstellt. Die Pflegeplanung ermöglicht uns eine individuelle, zielgerichtete, überprüfbare und schriftlich geplante Pflege, welche die vorhandenen Fähigkeiten, die Bedürfnisse und die Probleme unserer Hausgäste mit einbezieht. Möglichst gemeinsam mit dem Hausgast werden Pflegeziele und -maßnahmen festlegt. Alle Pflegekräfte wenden diese festgelegten Maßnahmen an. Die Überprüfung der Zielerreichung (Evaluation) erfolgt in regelmäßigen Abständen. 9. Unsere Mitarbeiter - Grundlage unserer Qualität ist ein gutes Betriebsklima. Resultierend aus einem kooperativen Führungsverhalten, gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz. Konstruktive Kritik und ein offenes Miteinander helfen uns mögliche Fehler nicht als persönliches Versagen, sondern als Ansporn zur Weiterentwicklung zu sehen Einen wichtigen Bestandteil unserer Qualitätsentwicklung sehen wir in der Fort- und Weiterbildung. Wir fördern und fordern unsere Mitarbeiter, indem wir ihnen ein selbständiges Arbeiten und die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen ermöglichen Wir setzen unsere Mitarbeiter nach deren individuellen Stärken, persönlichen Kompetenzen und Berufserfahrungen ein. Bei entsprechendem Engagement bieten wir Aufstiegsmöglichkeiten und sichere Arbeitsplätze Durch Zufriedenheit unserer Mitarbeiter steigt die Ergebnisqualität unserer Dienstleistungen und somit auch die Zufriedenheit unserer Kunden Unsere Auszubildenden werden gezielt angeleitet und während ihrer gesamten Ausbildung von Praxisanleitern und Mentoren begleitet und unterstützt. Bei entsprechender Leistung bieten wir unseren Schülern von Anfang an eine Perspektive auf einen sicheren und interessanten Arbeitsplatz über die Ausbildung hinaus Wir erfüllen die Fachkraftquote Auf jedem Wohnbereich steht rund um die Uhr mindestens eine Fachkraft zur Verfügung Die Pflegedienstleitung (bzw. deren Stellvertretung) ist rund um die Uhr erreichbar um den Pflegekräften bei möglichen Fragen beratend und unterstützend zur Seite zu stehen - - - - Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 12 von 13 Pflegekonzept Anna-Walch-Haus D 10. Die räumliche und sachliche Ausstattung - Die Aufteilung der Hausgastzimmer gliedert sich derzeit in 6 Einzelzimmer, 73 Doppelzimmer Jedes Zimmer ist mit separater Nasszelle (Dusche, Waschbecken und WC) ausgestattet Unsere Pflegebetten sind elektrisch verstellbar Auf jeder Etage gibt es ein Stationsbad mit Hubbadewanne Auf jedem Wohnbereich stehen Duschbetten und Patientenlifter bereit Eine mobile Rollstuhlwaage erleichtert uns die Gewichtskontrolle Ein Abschiedszimmer im Untergeschoss schafft einen würdevollen Rahmen für Trauernde Friseursalon auf dem Wohnbereich Rilke Multifunktionsraum mit abtrennbaren Aktivierungsraum, Bibliothek, Kino Wintergärten auf den Wohnbereichen Goethe und Lessing Zahlreiche Balkone 11. Die personelle Ausstattung Die Personalbesetzung erfolgt gemäß der Leistungs- und Qualitätsvereinbarung (LQV), die wir mit den Kostenträgern abgeschlossen haben und orientiert sich an den Pflegestufen der uns anvertrauten Hausgäste. Die Anzahl der Beschäftigten und ihre persönliche und fachliche Eignung sind in verschiedenen Gesetzen festgeschrieben, damit die Versorgung und Betreuung unserer Hausgäste immer sichergestellt ist. Derzeit sind im Anna-Walch-Haus über 100 Mitarbeiter beschäftigt. Die Fachkraftquote liegt bei über 50%. 12. Besonderheiten des Anna-Walch-Hauses Wie eingangs erwähnt, wurde das Anna-Walch-Haus 1979 als neue Wohnstätte für die damaligen Bewohner des Pflegeheims Wilhelmshöhe in Ettlingen erbaut. Dort gab es auch eine Gruppe von geistig- und körperlich behinderter Menschen, die nach der Eröffnung des AnnaWalch-Haus ihre neue Heimat auf unserem Wohnbereich Morgenstern fanden. Dokumentenname: Pflegekonzept Erstellt von: Ildem, Zander Erstellt am: 19.03.2014 Fassung: K3 Freigabe: Ja Seite 13 von 13
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