Monatszeitschrift Demokratische Vereinigung für Flüchtlinge Zehntes Jahr - Nr. 11 : November 2015 Kinder die davon beraubt sind ihre eingesperrte Mütter zu besuchen UNO verurteilt das Teheraner Regime wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen In einer Resolution fordert die UNO das iranische Regime auf, die öffentlichen Hinrichtungen zu stoppen und "sicherzustellen, dass niemand der Folter oder einer anderen grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Bestrafung ausgesetzt wird". Am 18. November waren mehrere Kinder im Alter von 18 zum Evin Gefängnis gegangen, um ihre eingesperrten Mütter zu besuchen. Während sie warteten und sich ihre Mütter bereitmachten, um in den Besuchsaal einzugehen, wurden die Kinder in der letzten Minute aus dem Saal gezwungen, während sie geweint haben. Ihren Müttern wurde gesagt, dass sie ihre Kinder an diesem Tag nicht sehen können. Gefängnisbehörden haben den politischen Gefangenen gesagt, dass Babak Zanjani, aufgenommener Unternehmer des iranischen Regimes, der zur Plünderung Millionen von Dollar angeklagt ist, war geplant seine Frauen an diesem Tag zu treffen. Quelle: Iran- Der für Menschenrechtsfragen zuständige Dritte Ausschuss der Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am 19. November in New York eine Resolution verabschiedet, in der das Teheraner Regime wegen anhaltender schwerer Menschenrechtsverletzungen verurteilt wird. Die Resolution wurde von Kanada eingebracht und hatte 42 weitere CoSponsoren, zu denen auch Deutschland und Österreich zählen. Die im Dritten Ausschuss beschlossene Entschließung wird im Dezember in der UNVollversammlung endgültig verabschiedet werden. In der Resolution wird die tiefe Besorgnis der Weltgemeinschaft über die Menschenrechtsverletzungen im Iran zum Ausdruck gebracht, insbesondere über die alarmierende Zunahme der Hinrichtungen, wobei international anerkannte Schutzvorschriften systematisch missachtet werden. Die UNO beklagt, dass im Iran weiterhin Minderjährige und Personen, die zum Zeitpunkt der ihnen vorgeworfenen Straftat jünger als 18 Jahre alt waren, zum Tode verurteilt und hingerichtet werden. (...) Das UN-Dokument fordert das Teheraner Regime außerdem auf, die breit gestreuten und massiven Beschränkungen des Rechts auf Rede- und Meinungsfreiheit sowie auf Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit zu beenden und Personen, die willkürlich inhaftiert wurden, freizulassen. Die Annahme der Resolution im Dritten Ausschuss erfolgte nach deutlich formulierten Berichten des UNGeneralsekretärs Ban Ki-Moon und des Sonderberichterstatters für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed über weit verbreitete und anhaltende Menschenrechtsverletzungen im Iran. (...) Quelle: Menschenrechtsverein.org frauen.org Familienangehörige von Exiliranern in Sippenhaft Seite 2 Menschenrechtsakti vistInnen verhaftet Seite 3 Christin wurde vom Krankenhaus zurück nach Evin Gefängnis zurückgebracht Seite 4 Gedenkfeier verhindert Seite 5 Journalistin verurteilt Seite 6 Mehrere Baha`i verhaftet Seite 7 JournalistInnen verhaftet Seite 8 Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 Familienangehörige von Exiliranern in Sippenhaft Im Iran werden Familienangehörige von Exiliranern weiter Opfer von Sippenhaft. Der Grund für die Repressalien sind allein ihre verwandtschaftliche n Beziehungen zu Regimegegnern, die vor der Verfolgung ins Ausland geflüchtet sind. (…) Iraner, derer Familienangehörige im Ausland Zuflucht gesucht haben, werden vom iranischen Geheimdienst oft unter Druck gesetzt, damit sie sich öffentlich an Rufmordkampagnen gegen die politischen Flüchtlinge beteiligen. Wenn sie das verweigern, müssen sie mit Repressalien rechnen. Zu den Opfern gehören auch die Eltern der 22jährigen Shaqayeq Azimi, die als politischer Flüchtling in Europa Zuflucht gefunden. Ihr Vater Mahmoud Azimi und ihre Mutter Fatemeh Ziae wurden am 11. Oktober von der iranischen Geheimpolizei bei einer Razzia in ihrer Wohnung in Teheran verhaftet. Seitdem werden sie willkürlich an einem unbekannten Ort festgehalten. Ihre Mutter leidet an Multipler Sklerose und ist sowohl gesundheitlich als auch durch die Umstände des erzwungenen Gefängnisaufenthaltes gefährdet. Die Mutter, Fatemeh Ziae, hat schon in den 1980er Jahren fünf Jahre Haft und Folter erduldet, weil sie sich für Menschenrechte und Demokratie im Iran eingesetzt hat. Sie wurde dann erneut im Februar 2009 verhaftet, weil sie ihre Verwandten in Ashraf im Irak besucht hatte, wo damals Tausende iranische Flüchtlinge lebten. (…) Shaqayeqs Vater war bereits während des SchahRegimes ein politischer Gefangener und wurde seit den 1980er Jahren mehrmals verhaftet, darunter auch in den Jahren 2011 und 2013. KANOUN S. 2 Nachdem sie von der Verhaftung ihrer Eltern erfahren hatten, haben Shaqayeq und ihre Schwester Niloufar an den UN-Hochkommissar für Menschenrechte und an Ahmed Shaheed, den UNSonderberichterstatter zur Menschenrechtslage im Iran, geschrieben und sie dringend gebeten, sich für ihre Eltern einzusetzen. Shaqayeq und ihre Schwester setzen sich im Exil unablässig für die Freilassung ihrer Eltern und der anderen politischen Gefangenen im Iran ein. (…) Ihre Botschaft ist eindeutig: Der Regime-Präsident Hassan Rouhani ist alles andere als moderat. Er ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie die anderen Regime-Funktionäre. Das zeigt sich bei den Verhaftungen von Menschen wie Mahmoud und Fatemeh und bei der Hinrichtungswelle im Iran, der in den zwei Jahren von Rouhanis Präsidentschaft bereits 2000 Personen zum Opfer gefallen sind. Quelle: Menschenrechtsverein.org Eine Reporterin wurde zu drei Jahre Gefängnis Verurteilung Sulmaz Ikdar, Reporterin, wurde wegen Beleidigung der Führer und Antiregierungspropa ganda zur drei Jahren Haft verurteilt. Am 11. Juni 2015 wurde sie am Flughafen von Tehran festgenommen. Sie hatte vor das Land für ihre Weiterbildung zu verlassen. Ikdar hat für Farhikhtegan, Mardom-e Emrouz, Aseman, Bahar und Tageszeitungen von Sharq unter anderen gearbeitet. 2008 wurde sie der Anklage "Antiregierungspropaganda" beschuldigt, und zu sechs Monaten Haft verurteilt und von der Universität vertrieben. Quelle: Iran-frauen.org Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung besorgt über Verhaftungen iranischer Journalisten Christoph Strässer fordert den Iran auf, die Journalisten umgehend freizulassen und ihnen freie Berichterstattung ohne jegliche Einschüchterung zu ermöglichen. Anlässlich aktueller Meldungen über Festnahmen mehrerer iranischer Journalisten erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Christoph Strässer, am 16. November in einer Pressemitteilung: „Die Berichte über die in den letzten Tagen erfolgten Verhaftungen mehrerer Journalisten erfüllen mich mit großer Sorge. Iran hat sich mit der Ratifizierung des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte verpflichtet, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu achten und zu schützen. Gerade jetzt, im Vorfeld der anstehenden Parlaments- und Expertenratswahlen, muss dies gelten! Freie und faire Wahlen sind nur möglich in einem Umfeld, in dem jeder seine Meinung frei und ohne Angst äußern kann. KANOUN S.3 MenschenrechtsaktivistInnen verhaften Der Journalist und Menschenrechtsaktivist Mohammad Nourizad ist am Montag, 23.11.2015 vor seiner Wohnung in Teheran festgenommen worden. Das meldete das persischsprachige Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA) am Dienstag, 24.11.2015. Demnach wurde Nourizad auf dem Weg zu einer wöchentlichen Protestaktion iranischer MenschenrechtsaktivistInnen für die Freilassung politischer Gefangener festgenommen. Seit Monaten versammeln sich dazu Angehörige und MenschenrechtlerInnen jeden Montag vor der Niederlassung des iranischen Autoreifenherstellers Dena in Teheran, der der Revolutionsgarde gehört. Dort wurden am Montag auch acht weitere AktivistInnen festgenommen. Hintergrund: Das ist das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass TeilnehmerInnen von Protestaktionen in Teheran verhaftet wurden. Bereits am Samstag waren sechs BürgerrechtlerInnen und Familienangehörige politischer Gefangener vor dem berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran festgenommen worden, wo ebenfalls regelmäßig Proteste stattfinden. Nachdem iranische Medien bereits seit September über ein angebliches Spionagenetzwerk, das versuche, Medien und Politik in Iran zu infiltrieren, berichten, wurden in den letzten Tagen mehrere iranische Journalisten unter unklaren Vorwürfen festgenommen. Unter den Inhaftierten befinden sich u.a. Isa Saharkhiz, Ehzan Mazandarani, Afarine Chitsaz und Saman Safarzani.“. Quelle: Unter den Festgenommenen befindet sich auch Hashem Zeinali, der Vater des inhaftierten Studentenaktivisten Saeed Zeinali, der im Juli 1999 bei Studentenprotesten in Teheran verhaftet und bis 2002 im Evin-Gefängnis festgehalten wurde. Seither hat die Familie keine Informationen über den Verbleib ihres Sohnes. Quelle: Iranjournal.org Ich fordere Iran daher auf, die Journalisten umgehend freizulassen und ihnen freie Berichterstattung ohne jegliche Einschüchterung zu ermöglichen. Menschenrechtsverein.org Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 UN-Bericht sorgt im Iran für Unmut Nachdem der UNSonderberichterstat ter für Menschenrechte im Iran in seinem jüngsten Bericht von massiver Missachtung der Menschenrechte im Iran berichtete, wird er von iranischen Medien und Verantwortlichen der Islamischen Republik scharf kritisiert. Ahmad Shaheed sei ein „Schauspieler und eine Marionette des Westens“, wetterte Javad Larijani, Menschenrechtsbeauftragter der iranischen Justiz, am 31. Oktober vor Journalisten in Teheran. Zuvor hatten andere politisch Verantwortliche und staatliche Medien den UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran der Lüge und Feindschaft gegen die Islamische Republik bezichtigt. In seinem jüngsten Bericht, den Shaheed am 27. Oktober vorstellte, hatte dieser die Menschenrechtsverletzungen im Iran scharf kritisiert. Besonders die Zunahme von Hinrichtungen im Gottesstaat nannte der Menschenrechtler alarmierend: Bisher seien in diesem Jahr etwa 700 Menschen hingerichtet worden. Auch die Lage der iranischen Frauen bezeichnet Shaheed als kritisch. Seinem Bericht zufolge werden Frauen von der islamischen Regierung als „Menschen zweiter Klasse“ behandelt. Der UN-Sonderbeauftragte kritisiert auch die Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit. Laut Shaheed sind im laufenden Jahr 40 JournalistInnen ohne triftigen Grund verhaftet worden. Doch der maledivische Menschenrechtsexperte soll auch positive Signale aus dem Iran vernommen haben. Im vergangenen Monat habe er sich in Genf zum ersten Mal mit Vertretern der iranischen Justiz und der Sicherheitsorgane getroffen, so Shaheed. Worüber sie gesprochen haben, wurde nicht bekannt. Quelle: Iranjournal.org KANOUN S. 4 In Christentum konvertierte Mahtab Mohammadi bleibt im Schwebe-Status Mahtab Mohammadi, die im Christentum konvertierte, wurde vor ein paar Tagen durch das Ministerium der Intelligenz in Tehran fest genommen und zu einer unbekannten stelle gebracht. Ihre Mutter und Schwester die auch im Christentum konvertierte haben, wurden von MOIS Sicherheitsagenten ins Visier genommen. Bis jetzt gibt es keine offizielle Behauptung über ihre Verhaftung. Während der letzten Tage hat ihre Familie zahlreiche richterliche Gewalt und Sicherheitszentren in Tehran über ihren Verbleib gefragt, noch sind alle ihre Anstrengungen sinnlos gewesen. Anhänger des Christentums, das Bahaism ähnlich ist, werden davon bedroht, im Iran verfolgt zu werden. Quelle: Iran-frauen.org Christin wurde vom Krankenhaus zurück nach Evin Gefängnis zurückgebracht Maryam Naseem Naghash Zargaran, eine christ-politischer gefangene im Iran wurde ungeachtet der Tatsache dass ihr von Ärzten vorgeschriebene Krankenhausaufenthalt Periode nicht zu Ende war, ins Evin Gefängnis zurückgebracht. Maryam, brachte bereits 30 Monate wegen ihres religiösen Glaubens im Gefängnis. Sie wurde im März 2011 zu einem Ministerium des Nachrichtendienstbüros aufgefordert. Sie wurde ohne jede Erklärung für fünf Tagen befragt und wegen Maßnahmen gegen Staatssicherheit zu vier Jahren hinter Gitter verurteilt.Quelle:Iran-frauen.org Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 Gedenkfeier verhindert Die Gedenkfeier, die die in Deutschland lebende iranische Künstlerin Parastou Forouhar jährlich zum Todestag ihrer Eltern in Teheran durchzuführen versucht, ist erneut von Sicherheitsbeamten verhindert worden. Das sagte Forouhar in einem Interview mit dem persischsprachigen Radiosender Radiofarda am Sonntag. Forouhar hatte die Gedenkfeier zum 17. Todestag ihrer ermordeten Eltern mit einer Anzeige in der iranischen Zeitung Etelaat angekündigt und Interessierte zur Teilnahme ins frühere Haus ihrer Eltern eingeladen. Kurz vor der Feier am Sonntag wurde die Straße jedoch von den Sicherheitskräften gesperrt, selbst Verwandte wurden nicht durchgelassen. In den vergangenen Jahren war die Trauerfeier immer wieder verboten worden. „Aber diesmal haben die Verantwortlichen vorher nichts angekündigt“, so Forouhar. Die prominenten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar wurden am 21. November 1998 in ihrem Haus in Teheran durch mehrere Messerstiche ermordet. Die Auftraggeber der Morde aus Ministerien und Geheimdienst sind weitgehend bekannt, blieben jedoch bis heute unbehelligt. Nach der Tat hatte das iranische Informationsministerium mitgeteilt, die Taten seien von Mitarbeitern des Ministeriums, jedoch ohne offiziellen Auftrag in Eigenverantwortung verübt worden. Jedes Jahr im November fliegt Parastou Forouhar in den Iran, um ihrer ermordeten Eltern zu gedenken. Quelle: Iranjournal.org 87% der Frauen sind nicht in die Wirtschaft eingebunden Fast 87 Prozent der iranischen Frauen sind nicht in die Wirtschaft eingebunden, gab Vahideh Negin, die KANOUN S. 5 Beraterin für Frauenangelegenheiten im Arbeitsministerium des iranischen Regimes bekannt. Ihre Ausführengen wurden von der Webseite des Frauenausschusses des NWRI berichtet. Am Jahrestag der Verabschiedung des Arbeitsgesetzes im Iran, am 20. November, berichtete Vahideh Negin in einen Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur ILNA, dass es nur eine Beteiligung von 13 % der iranischen Frauen am Wirtschaftsleben gibt und „die Hälfte davon sind im inoffiziellen Sektor der Geschäftstätigkeit angestellt“. Dazu Negin: „Wenn wir annehmen, dass Frauen die Hälfte des aktiven Arbeitskräftepotentials ausmachen, das heißt 32 Millionen, so kommen wir auf 28 Millionen Menschen, die nicht an der Wirtschaft teilnehmen“. Die Rate der Arbeitslosigkeit von Frauen beträgt mehr als 19 % und doppelt soviel wie die von Männern, ist offiziellen Zahlen zu entnehmen, die im Frühjahr 2015 veröffentlicht wurden“. Sie wies auf eine Lücke von 26 Prozent bei der Beschäftigung von Frauen zwischen den Dienstleistungen und der Industrie hin. Im Frühjahr 2015 waren nur 24 % Frauen im industriellen Sektor beschäftigt, erläuterte sie. Etwa 25 % sind im Agrarsektor tätig und 50 % im Dienstleistungssektor. Die Beraterin im Arbeitsministerium bestätigte, dass eine Trennung nach Geschlecht ein Hindernis für die Beschäftigung von Frauen sind, was die Wahl des Berufs sehr begrenzt, ihre Gehälter verringert und ihr Ansehen untergräbt. Einige offizielle Vertreter des Regimes der Kleriker haben sich in den letzten Jahren gegen Frauen mit Arbeitstätigkeit gewandt mit der Behauptung, es „schade der Familie“. Mullah Yousef Tabatabaii-Nejad, Führer der Freitagsprediger und Vertreter von Ali Khamenei in Isfahan, erklärte am 18. November: „Frauen haben kein Recht auf Arbeit. Der Mann arbeitet und kommt für die Ausgaben auf und die Frau muss das Geld für die Hausarbeit vom Mann erhalten“. Quelle:Iran- frauen. Org Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 Journalistin verurteilt Die iranische Journalistin Reyhaneh Tabatabaei ist zu einem Jahr Haft und zwei Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Das teilte das persischsprachige Nachrichtenportal Kalameh am Mittwoch mit. Zudem habe das Revolutionsgericht ihr politische Aktivitäten für die Dauer von zwei Jahren untersagt. Tabatabaei wurde „Propaganda gegen den Staat“ vorgeworfen. Die Journalistin arbeitet für iranische ReformerZeitungen. Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 war sie mehrmals verhaftet worden. Zuletzt musste sie ab Juni 2014 eine sechsmonatige Haftstrafe im Teheraner Evin-Gefängnis absitzen. Bereits im Dezember vergangenen Jahres stand sie dann wieder vor Gericht. Das Urteil dieses Prozesses wurde ihr nun nach elf Monaten mitgeteilt, so Kalameh. In den vergangenen Wochen sind auch die Journalisten Issa Saharkhiz, Ehsan Mazandarani, Afarin Chitsaz, Saman Safarzaie und Hassan Sheikh Aghaie verhaftet worden. Zuletzt wurde am Montag der bekannte Karikaturist Hadi Heidari in der Redaktion der iranischen Tageszeitung Shahrvand in Teheran festgenommen. Laut der Jahresbilanz der Organisation Reporter ohne Grenzen stand der Iran 2014 mit 19 inhaftierten JournalistInnen auf dem weltweit dritten Platz bei der Einschränkung der Pressefreiheit. Auch 32 BloggerInnen befinden sich derzeit im Iran in Haft. Den meisten von ihnen werden „regimefeindliche Propaganda“ und „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ vorgeworfen. Quelle: Iranjournal.org KANOUN S. 6 Filmproduzent klagt über Zensur Das iranische Staatsfernsehen hat dem Filmproduzenten Jamal Sadatian mitgeteilt, Bilder und Namen der iranischen Schauspielerinnen Pegah Ahangarani und Baran Kosari dürften nicht mehr ausgestrahlt werden. Das sagte Sadatian dem persischsprachigen Nachrichtenportal Tabnak am Montag. Demnach hätten die Verantwortlichen Bilder von Ahangarani und Kosari sowie ihre Namen aus dem Trailer für den Kinofilm „Jaamehdaaran“ herausgeschnitten. Der Film läuft derzeit in iranischen Kinos. Das Staatsfernsehen hat den Trailer laut Sadatian bislang einmal unzensiert gezeigt. Dabei verfüge sein Film über alle notwendigen Genehmigungen des Kulturministeriums, so der Produzent. Die Tageszeitung Shargh vermutet, die Zensur habe mit den Gerichtsprozessen gegen die beiden Schauspielerinnen zu tun. Ahangarani und Kosar hatten während der umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 mit den Anführen der oppositionellen Grünen Bewegung, Mir Hossein Moussawi und Mehdi Karroubi, sympathisiert. Ahangarani war 2010 verhaftet und im August 2011 gegen Kaution freigelassen worden. 2013 war die Schauspielerin und Dokumentarfilmerin von der Deutschen Welle eingeladen worden, während der Fußball-WM der Frauen in Deutschland für die persische Redaktion des Senders zu bloggen. Kurz vor ihrer Abreise nach Deutschland war sie erneut verhaftet und im Oktober 2013 zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Urteil bezog sich auf ihren Dokumentarfilm über den iranischen Filmregisseur Masoud Dehnamaki, der auf BBC Persian ausgestrahlt worden war, sagte damals Ahangaranis Mutter Manijeh Hekmat. Dehnamaki gehörte einst zu den Anführern der paramilitärischen Schlägertrupps des Regimes und genießt bis heute unter den Hardlinern Macht und Ansehen. Quelle: Iranjournal.org Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 Iran bezeichnet anti-iranische UN-Resolution über Menschenrechte als politisch Der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für Nationale Sicherheit und Außenpolitik Irans,Alaeddin Borudscherdi, hat die jüngste UN-Resolution über die Menschenrechtslage in Iran als politisch und ohne rechtlichen Gehalt bezeichnet.Er sagte: „Die Resolutionen des dritten Komitees der UNVollversammlung sind politisch motiviert und dienen lediglich zur politischen Erpressung“. Das dritte Komitee der UN-Vollversammlung hat in einer Resolution die Menschenrechtslage in Iran als besorgniserregend bezeichnet. Die USA und das israelischen Regime gehörten zu den Staaten, die für diese Resolution stimmten. Der iranische Parlamentsabgeordnete wies auf die Rolle SaudiArabiens hin und sagte: „Die saudische Regierung hat eine Resolution gegen Iran und Russland in Bezug auf Syrien vorgeschlagen, während dieser Staat selbst die Extremisten in der Region unterstützt und durch Luftangriffe auf Jemen Verbrechen begeht, wobei die UNO lediglich zuschaut.“ Quelle: german.irib.ir Mehrere Baha`i verhaftet Am Sonntag, 15.11.2015 sollen mindestens 15 Angehörige der religiösen Glaubensgemeinsc haft der Baha’i in den iranischen Städten Teheran, Isfahan und Mashhad festgenommen worden sein, berichtet BBC-Persian Online. Die gegen die Verhafteten erhobenen Vorwürfe seien bislang nicht bekannt. Zudem seien in den Städten Ghaemshahr, Rafsanjan und Kerman mehrere von Baha’i betriebeneGeschäfte geschlossen worden, erklärte die Sprecherin der Baha’i International Community, Padideh Sabeti. KANOUN S. 7 Mit den Schließungen sollten die Geschäftsinhaber dafür bestraft werden, dass in der Vergangenheit Baha’i gehörende Geschäfte an religiösen Feiertage der Glaubensgemeinschaft geschlossen hatten, so Sabeti. Im Iran leben über 300.000 Baha’i. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt. Ihre Situation hat sich in den vergangenen Jahren extrem verschlechtert, sie werden vom Studium und staatlichen Berufen ausgeschlossen. Sieben Gemeindevorsitzende wurden unter dem Vorwurf, Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit des Iran unternommen zu haben, zu 20 Jahren Haft verurteilt. Zudem befänden sich derzeit 90 weitere Angehörige der Glaubensgemeinschaft wegen ihrer Religionszugehörigkeit im Gefängnis, berichtete die internationale Baha’i-Gemeinde im März dieses Jahres. Seit 2005 sind im Iran 50 Baha’i körperlich angegriffen worden, neun wurden bei Übergriffen getötet.Quelle:Iranjournal.org Nationalspielerin bekommt Sondergenehmigung zur Ausreise Der iranische Staatsa Der iranische Staatsanwalt hat der Fußballnationalspielerin Niloufar Ardalan eine Sondergenehmigung zur Ausreise erteilt. Damit kann die Kapitänin der iranischen Fußballnationalmannschaft der Frauen an der sechsten Spielrunde der FrauenFutsalweltmeisterschaft in Guatemala teilnehmen. Das meldete die Nachrichtenagentur der iranischen Justiz Mizan am Montag, 23.11.2015. Futsal ist die vom internationalen Fußballverband FIFA anerkannte Form des Hallenfußballs. Laut der Fußballerin nahm er ihr ihren Reisepass ab, weil ihr gemeinsamer Sohn während der Spiele eingeschult wurde. Dabei wäre die Nationalmannschaft erst einen Tag nach dem iranischen Einschulungstermin zu den Wettbewerben gereist, so die 30-Jährige auf Instagram. (…). Quelle: Iranjournal.org Iran ist kein Rechtsstaat! Zehntes Jahr - Nr. 11 November 2015 US-Journalist zu Haftstrafe verurteilt Wegen Spionage muss der «Washington Post»Korrespondent Jason Rezaian im Iran ins Gefängnis. Für die Anschuldigungen gebe es keine Beweise, so seine Anwältin. Der Korrespondent der «Washington Post» im Iran, Jason Rezaian, ist wegen Spionage zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Dies sagte ein iranischer Justizsprecher am Sonntag der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Über die Länge der Haftstrafe machte er keine Angaben. Dem im vergangenen Jahr festgenommenen 39-Jährigen waren unter anderem Spionage und Zusammenarbeit mit feindlichen Regierungen vorgeworfen worden. Justizsprecher Gholamhossein Mohsein Edscheie sagte, das Urteil enthalte eine Haftstrafe. Das Urteil sei aber noch nicht offiziell (der Anwältin) mitgeteilt worden. Daher könne er «keine Einzelheiten nennen». Derselbe Justizsprecher hatte bereits am 11. Oktober mitgeteilt, dass im Spionageprozess gegen Rezaian ein Urteil gefallen sei. Frau kam gegen Kaution frei Der Journalist erschien zwischen Mai und Juli vier Mal vor dem Revolutionsgericht in Teheran, wo sein Fall hinter verschlossenen Türen verhandelt wurde. Auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe stehen bis zu 20 Jahre Haft. Rezaian und seine iranische Frau Yeganeh Salehi waren im Juli 2014 in ihrem Haus in Teheran festgenommen worden. Salehi, die ebenfalls Journalistin ist, wurde im Oktober gegen Kaution freigelassen. Am 17. Oktober sagte der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif mit Blick auf Rezaian, er bemühe sich, «die Angelegenheit auf humanitäre Weise zu regeln». «Washington Post»: Scheingefecht Rezaian besitzt die iranische und die USStaatsbürgerschaft. Die US-Regierung forderte wiederholt seine Freilassung. Nach Angaben von Rezaians Anwältin Leila Ahsan gibt es für die Anschuldigungen gegen den Journalisten keine KANOUN S. 8 Beweise. Der Leiter der Auslandsredaktion der «Washington Post», Douglas Jehl, erklärte, er wisse von der Verurteilung, habe aber keine näheren Informationen. «Jeder Tag, den Jason im Gefängnis verbringt, ist eine Ungerechtigkeit, weil er nichts verbrochen hat», erklärte Jehl. Auch nach 488 Hafttagen habe Teheran keinerlei Beweise für die gegen Rezaian erhobenen Vorwürfe vorgelegt. «Sein Prozess und seine Verurteilung sind ein Scheingefecht, und er müsste umgehend freigelassen werden.». Quelle: 20 Minuten.ch JournalistInnen verhaftet Auf Veranlassung der Revolutionsgarde hat die iranische Justiz in den letzten Tagen mehrere JournalistInnen verhaftet. Das berichten iranische Medien. Am Dienstag, 03.11.2015 gab die der Revolutionsgarde nahestehende Nachrichtenagentur Fars die Verhaftung von fünf Personen bekannt. Ihnen werden „mediale Aktivitäten im Dienste von Feinden“ vorgeworfen. Bereits am Tag zuvor hatten Sicherheitsbeamte die zwei bekannten Journalisten Isa Saharkhiz und Ehsan Mazendarani aus ihren Häusern abgeholt. Auch Afarin Chitsaz, Schauspielerin und Kolumnistin der Zeitung Iran, soll laut dem Nachrichtenportal Sahamnews verhaftet worden sein. Chitsaz steht Präsident Hassan Rouhani und den iranischen Reformkräften nahe. Auch Isa Saharkhiz und Ehsan Mazendarani werden dem Lager der Reformer zugeschrieben. Saharkhiz ist einer der schärfsten Kritiker des islamischen Regimes. Er saß bereits von 2009 bis 2013 im Gefängnis. Mazendarani gehört zu den verantwortlichen MitarbeiterInnen der Tageszeitung Etemad, die dem ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Mehdi Karrubi nahesteht. (…). Quelle: Iranjournal.org Iran ist kein Rechtsstaat!
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