FRANKREICHAUSTAUSCH

 FRANKREICHAUSTAUSCH Am 09.12.2015 morgens begann unsere große Reise nach Frankreich und wir waren alle sehr aufgeregt. Wir fuhren ca. sechs bis sieben Stunde mit dem Bus nach Ay. Die Busfahrt verging aufgrund der Vorfreude sehr schnell und wir hatten sehr viel Spaß. Als wir dann endlich ankamen und unsere Austauschpartner uns liebevoll begrüßten, gingen wir in die Familien und nun konnte das große Abenteuer beginnen. An unserem ersten Tag durften wir das französische Schulleben in der Schule in Ay erkunden: Die Schule beginnt in Frankreich um halb neun. Vor Unterrichtsbeginn müssen sich alle Schüler auf dem Schulhof nach Klassenzimmer geordnet in Zweierreihen aufstellen. Die Schüler werden dann dort von ihren Lehrern abgeholt und zum Klassenzimmer gebracht. Jeder Lehrer hat sein eigenes Klassenzimmer. Die Schüler müssen sich nun noch einmal in Reihen aufstellen, bevor sie hineingelassen werden. Eine Schulstunde dauert 55 Minuten. Nach der fünfminütigen Pause zum Wechseln der Räume geht der Unterricht weiter. Während der zweistündigen Mittagspause darf man das Schulgelände, welches von einem Zaun umzäunt ist, nicht verlassen. Auch ins Schulgebäude darf man nur zum Essen. Vor der Kantine müssen sich die Schüler wieder aufstellen. Sie werden nach und nach hineingelassen, wobei sie dem Lehrer, welcher am Eingang der Kantine steht, eine Nummer sagen müssen, die dieser dann auf seiner Liste durchstreicht. Um 14.00 Uhr müssen sich die Schüler wieder aufstellen und werden dann von ihren Lehrern abgeholt. Nach dem Unterricht, der um 17 Uhr endet, dürfen die Schüler das Schulgelände verlassen. Die Schulbusse in Frankreich haben keine Nummern und auch keine eigene Bushaltestelle. Dafür kommen sie alle gleichzeitig an. Anhand der Reihenfolge, in der die Busse stehen und an den immer gleichen Busfahrern kann man feststellen, in welchen Bus man einsteigen muss. Wenn man aber vor 17 Uhr aus hat, weil zum Beispiel eine Stunde ausfiel, muss man in ein Klassenzimmer. Dort soll man Stillarbeit machen, während ein sogenannter ,,surveillant´´ (das ist ein Aufseher, aber kein Lehrer) auf einen aufpasst. Es war sehr interessant in ein französisches Schulleben einzutauchen, dennoch bevorzugen wir das deutsche Schulsystem. An unserem zweiten Tag in Frankreich besuchten wir die Stadt Reims: Wir fuhren ca. 45 Minuten gemeinsam mit dem Bus nach Reims. Dort besichtigten wir die Kathedrale von Reims in zwei Gruppen, deutsch und französisch. Anschließend haben sich ein paar Schüler Crêpes gekauft. Während dem Crêpesessen haben wir uns mit unseren Austauschpartnern in 4er-­‐ Gruppen aufgeteilt, in diesen Gruppen haben wir eine Stadtrallye unternommen. Außerdem sind die meisten noch zusammen Schlittschuhlaufen gegangen. 1 Als es jedoch anfing zu regnen, sind wir shoppen gegangen. Um 15.30 Uhr haben sich alle am Bahnhof getroffen und wir sind mit dem Zug zurück nach Ay gefahren. Reims ist eine sehr schöne Stadt, in der man tolle Sachen unternehmen kann. Das Wochenende verbrachten wir in unseren französischen Familien und jeder unternahm etwas anderes. Viele besuchten das Lichterfest in Epernay, gingen Schlittschuhlaufen oder verbrachten die Zeit gemütlich in den Familien. Wir haben in den Familien den anders gestalteten Alltag sowie verschiedene Klischees kennengelernt. Beginnen wir mit dem gemeinsamen Umgang in einer französischen Familie: In den französischen Familien ist es meistens noch etwas strenger als in Deutschland. Es gibt fast keine Diskussionen mit den Eltern. Wie auch in Deutschland unterstützen die Kinder ihre Eltern im Haushalt zum Beispiel beim Decken und Abräumen des Tisches. Wir wurden von den französischen Familien sehr herzlich aufgenommen. Die Familien waren sehr höflich und verständnisvoll. Es gibt auch andere Unterschiede beim Essen: Zum Frühstück essen die Franzosen nie etwas Herzhaftes, sondern Cornflakes oder Baguette mit Marmelade. Dazu gibt es dann meist Orangensaft oder eine heiße Schokolade. Das Mittagessen kann man vom Prinzip mit dem in Deutschland vergleichen, sprich etwas Warmes. In Frankreich gibt es oft Kartoffeln, Meeresfrüchte oder Rindfleisch. Das Abendessen ist für die Familie in Frankreich die wichtigste Mahlzeit. Dabei kommt die ganze Familie zusammen und es wird viel geredet. Zuerst gibt es als Vorspeise zum Beispiel Chips oder Salzbrezeln. Anschließend folgt das Hauptgericht und zum Schluss gibt es noch ein Dessert, zum Beispiel Früchte oder Joghurt. Wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, gibt es einen kleinen Snack, den die Franzosen ‚‚Gouter‘‘ nennen. Am fünften Tag besichtigten wir die Stadt Troyes und erledigten dort unsere am letzten Donnerstag vorbereitete Stadtführung: Wir haben uns um 8.30 Uhr getroffen und sind dann mit dem Bus ca. 2 Stunden zum Bahnhof von Troyes gefahren. Danach sind wir zum Rathaus von Troyes gelaufen. Es war sehr schön, dass vor dem Rathaus mit Kerzen, Fahnen, Blumen und Bildern an Paris gedachtet wurde. Nach unserer selbstgestalteten Stadtführung und dem ‚‚Dokumentieren‘‘ mit Fotos durch unseren Fotografen Marco, gingen wir in eine Kirche, die sehr kunstvoll war. Anschließend gingen wir in das bekannte Outlet am Stadtrand, um ein bisschen zu shoppen. Das Outlet wirkte auf uns wie eine eigene kleine Stadt, da es auch Restaurants gab, wie zum Beispiel ‚‚Mc-­‐Do‘‘, damit meinen die Franzosen McDonalds. Fast jeder ging in den Haribo-­‐
2 Laden und in den Nike-­‐Shop. Vollgepackt mit den Einkaufstaschen fuhren wir wieder nach Ay zurück und wir fanden alle, dass es ein schöner Tag war. An unserem letzten Ausflugstag stand der Besuch im Rathaus von Ay auf dem Programm: Nachdem wir alle morgens gemeinsam Spiele spielten, liefen wir zum Rathaus. Dort wurden wir von einem Stellvertreter des Bürgermeisters und Mitgliedern des Partnerschaftausschusses herzlich empfangen. Der Bürgermeister hielt eine Rede über die Partnerschaft von Ay und Besigheim. Nach der Rede nahmen wir uns Gebäck und Getränke, die für uns vorbereitet waren. Nach dem abschließenden Gruppenbild haben wir Ay besichtigt, zum Beispiel die Anbaugebiete des Champagners. Anschließend liefen wir zurück zur Schule und spielten noch einmal Spiele. Am Mittag kosteten wir das Weihnachtsessen der Schulkantine. Um 13.30 Uhr teilten wir uns auf in zwei Gruppen. Die erste Gruppe ging in die Bäckerei, um Baguette zu backen, und die zweite Gruppe erklärte sich gegenseitig deutsche und französische Jugendwörter. In der Bäckerei zeigte man uns zuerst, wie Baguetteteig gemacht wird, und anschließend durften wir selber in unser eigenes Baguette einschneiden. Das Aussehen von Giulias Baguette brachte uns alle zum Lachen, am meisten Lea (Lachflash des Todes). Als alle ihre Baguettes hatten, gingen wir zurück in die Schule. Es war echt interessant zu sehen, wie Baguettes hergestellt werden und wir hatten wie jeden Tag riesigen Spaß. Wir verbrachten eine tolle Zeit in Frankreich und können den Austausch nur weiterempfehlen. Wir lernten nicht nur die Sprache und das Land besser kennen, sondern schlossen auch Freundschaften. Es war eine unvergessliche Zeit! 3