Wir ringen um ein Stück Normalität für Aphasiker und ihre Angehörigen Für Ihre Fragen, Anregungen und Registrierungen sind wir da: NRZ Leipzig Jeder kann eine gewisse Zeit versuchen, auf die Sprache zu verzichten und wird feststellen, er lebt in einer fremden Welt. Welche Bedeutung diese Erkenntnis hat, wird oft erst deutlich, wenn die Sprache versagt. Durch Hirnschädigung in Folge eines Unfalls, Schlaganfalls oder einer Operation sind in Deutschland etwa 200 000 Menschen davon betroffen. Jährlich kommen 80 000 Neuerkrankungen dazu. Viele kümmern sich um solche Betroffene, doch es sind noch viel zu wenige. Beispielhaft für eine individuelle Art der Hilfestellung ist das „Tutorensystem“. Unser Ziel ist es, Betroffene zueinander zu bringen. Dazu nutzen wir den stationären Aufenthalt der Betroffenen im NRZ sowie die teilstationäre Reha in der Tagesklinik des NRZ. Wir geben Denkanstöße und Hilfe für die Zeit nach der Reha, vermitteln Selbsthilfegruppen und sammeln Adressen zum Bilden von „Tandems“ (Zusammenführen von Gleichbetroffenen) Christian Schwarze Zeititzer Weg 35 04827 Machern Tel. 03 42 92/758 53 Mail: [email protected] Weitere Informationen: www.nrz-leipzig.de Oder wenden Sie sich an unsere Kooperationspartner in Ihrer Region: Von Aphasie Betroffene kümmern sich um andere Betroffene und ihre Angehörigen Aphasiker-Zentrum Südwestsachsen e.V. Am Kreiskrankenhaus Stollberg gGmbH Jahnsdorfer Str. 7 09366 Stollberg Tel: 03 72 96/93 21 79 Mail: [email protected] VITAL e.V. - Vogtländische Initiative für Teilhabe und Aktives Leben e.V. Albertplatz 1 08523 Plauen Tel. 037 41/71 90 96 Mail: [email protected] © SK_LP_AphasieFlyer_120101 MMK 326-11 Aphasie Nancy Voigt (Ltd. Logopädin) Muldentalweg 1 04828 Bennewitz Tel. 034 25/88 83 94 Mail: [email protected] Der Gedanke eines Tutorensystems wurde im Aphasiker-Zentrum Südwestsachsen e.V. geboren. Das ist eine Nachsorgeeinrichtung für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, insbesondere Sprachstörungen (Aphasien), mit Sitz in Stollberg. Von dort haben wir die Idee weitergetragen ins Neurologische Rehazentrum Leipzig in Bennewitz. Hier leben wir das Modell seit 2006 und versuchen, es in andere Regionen zu verbreiten. Was bedeutet das? Zunächst vermittelten wir den stationär betreuten Aphasikern des NRZ einen Aphasiker, der schon länger mit der Behinderung lebt und seine Erfahrungen weitergeben möchte. Er steht als fester Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite und stellt die Kontakte zwischen den Betroffenen her. Wie kommt so eine Patenschaft zustande? Im NRZ Leipzig haben wir eine Datenbank mit den Adressen möglicher Tutoren oder hilfesuchender Betroffener angelegt. Wir speichern, das Einverständnis vorausgesetzt, lediglich Name, Anschrift, Telefonnummer und/oder E-Mail. Weitere Informationen, wie etwa Hobbys, sind freiwillige Angaben und werden vertraulich behandelt. Die Datenbank unterliegt den aktuellen Datenschutzrichtlinien und wird im NRZ durch den Tutor Christian Schwarze verwaltet. Besteht der Wunsch nach einer „Tandempartnerschaft“, schaut Christian Schwarze nach wohnortnahen Verbindungen, sucht Kontakt zu beiden möglichen Tandempartnern und bringt diese nach erneutem Einverständnis des Kennenlernens telefonisch oder per Post/per Mail zusammen. Worin kann die Partnerschaft bestehen? Für künftige Tutoren Die Möglichkeiten der Unterstützung sind vielfältig. Beispiele können sein: Sie haben sich einigermaßen mit Ihrer Sprachbehinderung engagiert und möchten anderen helfen, auch besser damit ■ Gemeinsam Formulare ausfüllen oder Behördengänge erledigen klar zu kommen? Dann sind Sie als Tutor genau richtig! ■ Miteinander zum Arzt, Logopäden usw. gehen ■ Spaziergänge oder Ausflüge machen Entscheiden Sie selbst, was Sie einem anderen Betroffenen ■ Zusammen zur Selbsthilfegruppe fahren anbieten und wie viel Zeit Sie investieren können. ■ Kartenspielen, Fotografieren, ins Kino oder Konzert gehen, die Möglichkeiten des Computers entdecken und und und ... Machen Sie einfach weiterhin das, was Ihnen Freude bereitet Vielleicht entdecken Sie gemeinsam alte Hobbys oder gewinnen neue dazu? im Laufe der Zeit selbst aktiver und zufriedener. Manches ist durch die Erkrankung nicht mehr möglich, aber Sie werden staunen, wie viel man auch als behinderter Mensch machen kann. Selbsthilfegruppen sind in Ballungsregionen gut etabliert Und zu zweit geht vieles leichter! Betroffener nicht der Sinn nach geselligem Beisammensein. – aber machen Sie es zu zweit. Und wer weiß: Vielleicht werden Sie durch die neue Aufgabe und werben um Mitglieder. Doch oft steht einem als „frisch“ In diesem Moment ist ein Tutor – ein Gleichbetroffener – wichtig, der mit seinen Erfahrungen unterstützt und individuell auf den Hilfesuchenden eingeht. Wir sind bemüht diese Partnerschaften herzustellen. Zu zweit geht‘s leichter! Ihre Fragen beantworten wir sehr gern.
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