Nr. 62 Freitag, 7. August 2015 www.frutiglaender.ch Seite 7 Mit grossen Ehren empfangen SPECIAL OLYMPICS Mit einem Fahnenmeer, Trycheln und Gesang wurden die Athleten vom Bad Heustrich am Flughafen Zürich begrüsst. Nach der erfolgreichen Woche in Los Angeles konnten sie nun endlich mit ihren Familien feiern. Stimmen zum Anlass Brigitte und Willi Messerli MICHAEL SCHINNERLING «Sie kommen, sie kommen, da hinten sind sie!», hörte man bei den angereisten Fans von Michael Messerli, Luca Aeschlimann und Roman Brügger. Schweizer Fahnen wurden geschwungen, Ratschen wie wild in der Luft gedreht und eine grosse Plane vom Bad Heustrich wurde präsentiert. Auf einem grossen Tuch stand für Goldmedaillengewinner Roman Brügger «Herzlich willkommen», und rundum standen Verwandte und Freunde. Ein grosses Plakat für Bronzeathlet Michael Messerli war ebenfalls mit «Bravo Mike, herzlich willkommen» beschriftet, dahinter seine Familie. Doch es sollte noch einen Moment dauern, bis sich Sportler und Verwandte begrüssen konnten. Denn zuerst galt es, mit dem sperrigen Gepäck samt Bikes und Reisekoffern die Ankunftshalle 2 zu erreichen. Kaum hatten sich die drei den Weg gebahnt, gab es herzliche Umarmungen, und bei einigen Beteiligten kullerten Freudentränen. «Oh ja, wir sind stolz, nein, mächtig stolz auf Roman», so etwa Bruno und Karin Brügger. «Wir hätten doch nicht geBILDER MS dacht, dass er Gold und Bronze holt. Wir (v.l.): Roman Brügger, Michael Messerli, Luca Aeschlimann und Coach Roland Andrist bekamen in Kloten viel Anerkennung für ihre fünf Medaillen. haben Roman vor seinem Abflug gesagt, er solle es locker nehmen, und wenn er keine Medaille gewinne, sei das nicht einem enormen Schlussspurt auf Rang Verschiedene Erwartungen Edelmetall zu holen. Das Rennvelofahren schlimm», erklären Brüggers. drei», erzählt Coach Roland Andrist. «Der Hinflug war schon spannend, denn war für mich ein super Erlebnis.» Mike «Roman ging ohne Druck zu den Wett- Roman und Luca flogen zum ersten Mal. Messerli glaubte hingegen nicht, dass er Es war stets knapp kämpfen. Er war ruhig und gelassen, aller- Wir erlebten dann eine sensationelle Er- eine Medaille heimbringen würde. «Ich Wer das Gefühl hat, die Velofahrer hätten dings voller Vorfreude», ergänzen Brüg- öffnungsfeier im Memorial Coliseum Los gab alles im Einzelfahren, und ab und zu ihre Medaillen einfach so bekommen, der gers. Selbst Grossmutter Ruth Ammatter Angeles», erinnert sich Coach Roland An- sah man schöne Frauen in L.A. Beim Frauirrt sich. «Es ist unglaublich, was zum Bei- war ob der Leistung begeistert: «Wir hat- drist. Es seien lange Tage gewesen fürs enfussball schauten wir noch zu, sonst spiel Roman leistete. Beim 5-Kilometer- ten wahnsinnig Freude, als wir das mit der Team, «doch die haben das sensationell konnten wir keine Sportart besuchen – es Strassenrennen lag er 100 Meter vor Medaille lasen. Auch ohne hätten wir uns gemeistert». Goldmedaillengewinner Luca fehlte die Zeit», erklärt Messerli. Das Schluss noch auf Rang vier und fuhr mit mit Roman über seine Teilnahme gefreut.» Aeschlimann dazu: «Ich hatte gehofft, nächste Ziel sei nun, einmal richtig auszu- Mit wenigen Schlägen eingelocht «Mike war zum ersten Mal bei Olympia dabei. Vor der Reise war er aufgeregt und sehr motiviert. Er ist ein Allroundsportler, und weil Mike keine Probleme hat, sich in einer fremden Umgebung schnell zurecht zu finden, durfte er mit. Die Leute wissen nicht, dass die Bedingungen für die Sportler dieselben sind wie bei Olympischen Spielen.» Roland Andrist, Coach «Die ganzen World-Games waren ein Erlebnis. Die vier Wettkampftage waren geprägt von der Leistung und den Emotionen der Athleten. Besonders berührend war dann die Medaillenübergabe.» Elian und Thomas Aeschlimann «Wir haben die Spiele intensiv verfolgt und konnten uns nicht vorstellen, was dort so abgehen würde. Was Luca zeigte, macht uns stolz und bereitet gros se Freude. Es ist schwierig, die Gefühle dafür zu beschreiben. Wir wissen momentan nur: Dieses Erlebnis und den Erfolg kann Luca niemand mehr nehmen.» MS schlafen. Roman Brügger sah alles gelassen. «Edelmetall – so weit dachte ich beim Abflug nicht, denn ich war gut vorbereitet. Während der Rennen war mir klar, dass ich auf die anderen achten muss», so Brügger. «Es war in der letzten Runde, als ein Sportler aus Griechenland vor mir fuhr und ich vom Coach hörte: ‹Jetzt gib ihm› – dann überholte ich ihn», führt Brügger weiter aus. Captain entscheidet Cupstart FUSSBALL In der letzten Minute der Verlängerung schoss Marco Schmid das MINIGOLF Der Minigolf-Club Frutigen bestätigten ihren Vorjahressieg. In allen 3:2 gegen den FC EDO-Simme. Damit lud am vergangenen Wochenende zur anderen Kategorien hatten die Vorjahres- steht Frutigen im Berner Cup nach einem 25. Ausgabe des Minigolf-Volksturniers. sieger das Nachsehen und belegten durch- Freilos bereits in der dritten Runde. Über 50 Spielerinnen und Spieler ver- wegs den zweiten Platz. Die diesjährigen suchten, mit viel Präzision einen Podest Kategoriensieger sind aber keine Unbe- TONI STOLLER rang zu erspielen. kannten auf der Minigolfanlage in Fruti- Infolge Ferienabwesenheiten setzte FruAus allen Runden, die von den Teilnehmern absolviert werden, kommen die zwei Besten in die Wertung. Daher sind auf den ersten Rängen die Abstände jeweils sehr klein und manchmal führt sogar ein Stechen zur Entscheidung. In drei von sechs Kategorien mussten daher einige Spieler mit Punktgleichheit nach den normalen Runden nochmals antreten, um eine Entscheidung herbeizuführen. Christelle Bussy in der Kategorie Jugend und Corinne Grossen bei den Damen tigens Trainer Beat Schmid auf junge Spieler, die sich in der Vorbereitung für Einsätze im Fanionteam empfohlen hatten. Simon Witschi, Marco Schranz und Timo Büschlen erlebten die «Feuertaufe» und zeigten eine gute Leistung. Mit dabei waren auch wieder die genesenen Nicolas Rubin, Pascal Schmid und Daniel Schmid. ANDREAS TRACHSEL, Mit dem 3.-Liga-Konkurrenten EDO MC FRUTIGEN traf Frutigen in der ersten Runde des Die vollständige Rangliste finden Sie in unserer Berner-Cups allerdings auf eine kampfWeb-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch. starke Mannschaft, gegen die man sich in der Vergangenheit vielfach schwer getan hatte. Mit seinem Traumtor verhinderte Frutigens Captain Marco Schmid das Elfmeterschiessen. gen: Bereits im Vorjahr kämpften sie um den obersten Podestplatz. Die Sonderwertung der besten Runden in der Kategorie «Anlagematerial» gewann Markus Stoller mit einer hervorragenden 33er-Runde. Beim «Eigenen Material» gingen die Auszeichnungen mit je einer 31er-Runde an Christine Lüthi und Heinrich Zeiter. BILD TS Enttäuschende erste Halbzeit In der ersten halben Stunde konnte keines der beiden Teams Akzente setzen. Die Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig und hatten viele unnötige Ballverluste zu verzeichnen. Die beste Chance vergab Frutigens Jason Maurer in der zehnten Minute mit einem Lobball, der nur knapp über die Latte flog. EDO seinerseits legte den Respekt zunehmend ab und kam noch vor der Pause zu zwei guten Möglichkeiten, die jedoch ebenfalls ungenutzt blieben. Das 0:0 zur Halbzeit entsprach damit den gezeigten Leistungen. EDO nahm den Schwung in die zweite Hälfte mit. Nach nur neun Minuten tankte sich Luca Jungen unwiderstehlich Die Kategoriensieger (hinten v.l.): Corinne Grossen, Christelle Bussy, Christine Lüthi. (Vorne v.l.): durch die Frutiger Abwehr, erzielte mitBILD ZVG tels Flachschuss den Führungstreffer Heinrich Zeiter, Marco Zengaffinen, Markus Stoller. In dieser war Frutigen klar die bessere Mannschaft, konnte aber keine grossen Tormöglichkeiten mehr erspielen. Kurz Wende nach dem Anschlusstreffer vor Abpfiff – alles rechnete schon mit Den Frutigern gelang in dieser Phase einem Elfmeterschiessen – kam Frutigen nichts mehr, und man musste das noch zu einem letzten Freistoss. Captain Schlimmste befürchten. Nach einem Ab- Marco Schmid zirkelte den Ball aus unwehrfehler gelang Reto Zurbriggen dann möglichem Winkel ins Lattenkreuz zum jedoch der überraschende 1:2-An- umjubelten Siegestreffer. schlusstreffer. Dies setzte Kräfte frei, während EDO eher abbaute und nun Matchtelegramm Berner-Cup Herren: FC Frutigen (3.) – FC EDO-Simme (3.) 3:2 (0:0). nervöser agierte. Plötzlich schien für die Zuschauer: 105. Tore: 55. Luca Jungen 0:1; 60. Frutiger alles wieder einfacher zu sein. Luca Jungen 0:2; 65. Reto Zurbriggen 1:2; 70. SteIn der 70. Minute liess Stefan Schranz fan Schranz 2:2; 90.+19 Marco Schmid 3:2. dem Torhüter aus sieben Metern keine Frutigen: Remo Schlatter, Pascal Schmid, Reto Zurbriggen, Samuel Wyssen, Hansueli Hänni, Chance, und schon stand es 2:2. Timo Büschlen, Simon Witschi, Jason Maurer (66. Das Heimteam scheiterte nun diverse Simon Wieland), Stefan Schranz (76. Nicolas Male am glänzend parierenden Gästetor- Rubin), Marco Schmid, Remo Schmid (55. Marco hüter. Die Verlängerung wurde Tatsache. Schranz). und Minuten später in einer ähnlichen Szene gar das 0:2 für sein Team.
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