Bäume für Generationen - Baumschule Lorenz von Ehren

Bäume für Generationen
150 Jahre Baumschule Lorenz von Ehren
1865–2015
Bäume für Generationen
150 Jahre
Baumschule Lorenz von Ehren
1865–2015
< 1 Hoch hinaus – Metasequoia
glyptostroboides
2 Bernhard von Ehren (Geschäftsführender Gesellschafter, links) und
Konrad Parloh (Geschäftsführer)
< 1 Metasequoia glyptostroboides
2 Bernhard von Ehren (Managing Director,
left) and Konrad Parloh (CFO )
2
Vorwort
Wer Bäume pf lanzt,
wird den Himmel gewinnen.
Konfuzius
In diesem Jahr wird das Unternehmen Lorenz von Ehren 150 Jahre alt. Angefangen hat alles mit einer kleinen Baumschule, 1865 gegründet von Johannes von
Ehren I in Nienstedten. Dass daraus heute, anderthalb
Jahrhunderte später, eine der größten Produktionsbaumschulen Europas geworden ist, darauf sind wir
stolz.
Damals wie heute sind wir bekannt für unsere Produktion von Laub- und Alleebäumen, Solitärs, Nadelund Formgehölzen sowie Immergrünen. In unserer
langen Firmengeschichte haben wir – so hoffen wir jedenfalls – mit jedem Baum, der von uns verschult, verladen und an einen neuen Bestimmungsort gebracht
wurde, zu einem kleinen Stück mehr Lebensqualität
beigetragen. Bis es soweit ist, braucht es viele Hände,
enorm viel Pflege, eine große Portion Geduld und na-
türlich auch die entsprechenden Aufträge. Deshalb
möchten wir diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen und all jenen danken, die uns in den vielen Jahren
begleitet haben: Unseren Kunden und Geschäftspartnern für ihre Treue. Unseren Mitarbeitern für ihren
unermüdlichen Einsatz. Unseren Freunden und Wegbegleitern für immer guten Rat zur richtigen Zeit.
150 Jahre Baumschule. 150 Jahre Produktion und
Handel mit Gehölzen. Wir können uns kein schöneres
Produkt vorstellen.
Bernhard von Ehren
3
Konrad Parloh
Wüsst’ ich genau, wie dies Blatt
aus seinem Zweig herauskam,
schwieg ich auf ewige Zeit still:
denn ich wüsste genug.
Hugo von Hofmannsthal
4
5
150 Jahre Baumschulgeschichte
2015 ist ein besonderes Jahr für die Baumschule Lo-
<< 3 Im Frühling vielleicht am schönsten:
blühende Kirschbäume in den Baumschulquartieren
renz von Ehren. In diesem Jahr kann sie auf eine inzwischen 150 -jährige Geschichte zurückblicken, eine
lange Zeit. Die ältesten Parkbäume in den Quartieren sind beinahe so alt. Schade, dass Bäume keine Geschichten erzählen können … So wie Bäume Jahr um
Jahr wachsen, hat sich auch die Baumschule Lorenz
von Ehren mit jedem Jahr ihres Bestehens weiterentwickelt. Der berühmte »grüne Daumen« hat sich dabei von Generation zu Generation weitervererbt. Und
jede hat ihren entscheidenden Anteil daran, dass die
Baumschule Lorenz von Ehren über die Jahre zu ei-
4 Die ältesten Bäume der Baumschule
sind viele Jahrzehnte alt. Wenn Bäume
Geschichten erzählen könnten …
5 Drei Generationen vereint: Johannes
von Ehren (sitzend) mit Sohn Lorenz
(vorn rechts) und seinem Enkel Johannes
im Kreise seiner Mitarbeiter, um 1902
<< 3 In full blossom: Cherry trees
4 If ancient trees could tell their stories …
Wie alles anfing
ner der größten Produktionsbaumschulen Europas geworden ist.
Heute setzt Bernhard von Ehren die Familientradition in fünfter Generation fort. Die Baumschulkulturen sind auf eine Gesamtfl äche von über 550 Hektar
angewachsen. Kunden können ihre Pfl anzen aus einem Sortiment von rund 1000 Arten und Sorten in
7500 verschiedenen Größen und Formen aussuchen –
da bleibt kein Wunsch offen. All dies wirkt heute, im
Jahr 2015, ganz selbstverständlich. Dabei hat auch die
Baumschule Lorenz von Ehren einmal ganz klein angefangen …
Die Keimzelle der Baumschule lag in Nienstedten.
Bernhard von Ehrens Ururgroßvater, Johannes von
Ehren I (1832–1906), hatte in dieser schönen Elbgemeinde ab 1847 bei der dort ansässigen berühmten
Baumschule James Booth eine Gärtnerlehre absolviert, und so lag es nahe, sich hier auch mit seiner eigenen Baumschule niederzulassen. Bereits während
seiner Lehrzeit hatte Johannes wertvolle Kontakte
zu seiner zukünftigen Klientel knüpfen können. Die
Baumschule James Booth lag nahe der Elbchaussee
und damit sozusagen Tür an Tür mit einer kaufkräftigen Kundschaft. Ringsum auf den Elbhängen hatten
5 Johannes von Ehren (sitting) with his son
Lorenz (front right) and his grandson
Johannes among the employees, around
1902
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7
6
7
8
Kartoffeln & Co
sich wohlhabende Bürger prächtige Refugien errichtet.
Bedarf an Bäumen und anderen Pfl anzen gab es also
mehr als genug. Nicht nur die Baumschulen, auch der
Gartenbau profitierte von der regen Nachfrage.
Die »Johs. von Ehren Baumschulen«, so der ursprüngliche Name von Johannes’ 1865 gegründeter Baumschule, erstreckten sich über rund 5 Hektar entlang
der Kanzleistraße, die der Firmengründer von verschiedenen Landwirten gekauft hatte.
6 Die seinerzeit berühmte Baumschule
James Booth in Flottbek, um 1855. Hier
hatte Firmengründer Johannes von Ehren
ab 1847 seine Gärtnerlehre absolviert
7 Firmengründer Johannes von Ehren
(1832–1906)
8 Die Baumschulquartiere heute: Über
500 000 Pflanzen wachsen auf den Kultur-
flächen in Hamburg und Bad Zwischenahn
6 Founder Johannes von Ehren completed
his apprenticeship at James Booth’s nursery
in Flottbek, one of the most famous nurseries at that time.
7 Founder Johannes von Ehren
(1832–1906)
8 The Lorenz von Ehren Nursery today:
more than 500 000 plants growing in
the nursery fields in Hamburg and Bad
Zwischenahn
8
Das Kerngeschäft, für das die Baumschule heutzutage steht, der Verkauf von Groß- und Alleebäumen
sowie erlesenen Solitärs, sollte sich erst einige Jahre
nach der Firmengründung herauskristallisieren. Zu
Anfang handelte Johannes von Ehren hauptsächlich
mit Obst und Ziersträuchern – und mit so ziemlich allem, wonach eine Nachfrage bestand, darunter saisonale Blühpfl anzen und Gemüse, besonders gefragt waren Kartoffeln. Ein Faible hegte die damalige Klientel
für exotisches Kernobst wie Pfi rsiche, Nektarinen und
Aprikosen, und auch diese konnte man in Johannes’
Betrieb bekommen.
Der Geschäftserfolg ließ angesichts der Pfl anzenliebe der Landschaftsgartenbesitzer und des langsam
einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwungs nicht
lange auf sich warten. Der Krieg zwischen Deutschland und Dänemark hatte endlich ein Ende gefunden, und mit der deutschen Reichsgründung im Jahr
1871 erfuhr das Land insgesamt einen immensen Aufschwung. Parallel dazu entwickelte sich eine rege Bautätigkeit, mit der auch die Nachfrage nach seltenen
und kostbaren Gehölzen wuchs.
Woher stammten die Pfl anzen, die Johannes in seiner Baumschule aufschulte? Erhalten geblieben ist ein
handschriftliches Verzeichnis für den Pfl anzeneinkauf aus den Jahren 1882 bis 1889. Es gibt Auskunft
darüber, woher Johannes von Ehren seine Pfl anzen
bezog. Auf regionaler Ebene arbeitete er mit Baumschulen aus der Umgebung zusammen, darunter die
Forstecker Baumschulen in Kiel, die Firma Pein in
9
9 Ein ebenso markanter wie imposanter
Baum: die afrikanische Flusszeder (rechts
im Bild), die Johannes von Ehren von der
Weltausstellung in Paris 1889 mitbrachte –
damals noch ein kleiner getopfter Baum …
10 Einer der frühen Kataloge
(Anfang 20. Jh.)
11 Ansicht des Elbufers (um 1850).
Nienstedten gehörte damals noch nicht
zu Hamburg
9
10
11
Platzprobleme
Halstenbek und Johs. Wortmann in Osdorf. Es wurde
aber auch in großem Umfang Aufschulware aus dem
Ausland bezogen, hauptsächlich aus den Niederlanden (u. a. bei Ottolander & Hoofman oder Jan Boer in
Boskoop), Belgien (bei Charles van Gent in Antwerpen) und Frankreich (u. a. bei den Firmen Transon
Frères, D. Dauvesse und Hemeray-Gauguin Fils, alle
ansässig in Orléans). Ein ganz besonderes Exemplar
steht übrigens bis heute auf dem Privatgrundstück der
Familie von Ehren, eine afrikanische Flusszeder (Libocedrus decumbens). Johannes von Ehren hatte den
Baum 1889 auf der Weltausstellung in Paris erworben,
damals war die Zeder gerade einmal zehn Jahre alt …
Das Gelände an der Kanzleistraße wurde bald zu klein.
Johannes benötigte dringend neue Flächen, er fand
sie in der Nähe des heutigen Jenisch-Parks. Bei diesen neuen, 7 Hektar großen Kulturfl ächen, die Johannes von Baron Jenisch gepachtet hatte, handelte es sich
um ehemalige Ländereien, die gut zu den bereits bestehenden Flächen passten. Sie erstreckten sich über
das obere Feld des heutigen »Westerparks«, ein Gelände in der Nähe des Nienstedtener Marktplatzes. Und
sie waren verkehrstechnisch optimal an Hamburg und
Altona angebunden, Nienstedten gehörte damals noch
nicht zum Territorium der Hansestadt. Eine PferdeOmnibus-Linie verband Nienstedten seit 1846 mit Al-
10
tona und Blankenese. 1867 wurde die Altona-Blankeneser Eisenbahn eingeweiht (heute die S-Bahn) und
ab 1899 fuhr dort auch die Altona-Blankeneser Straßenbahn. Einer der frühen Baumschulkataloge lädt
seine potenziellen Besucher herzlich ein und weist
ausdrücklich darauf hin, wie einfach die Quartiere zu erreichen seien, nämlich »mit der elektrischen
Schnellbahn von Hamburg in 20 Min., von Altona
Hauptbahnhof in 10 Min. […]. Auch die elektrische
Straßenbahn hält an der Baumschule.«
9 A souvenir from the Paris World Exhibition 1889: Libocedrus decumbens (right),
still growing at the von Ehren garden
10 A catalogue from the beginning of the
20 th century
11 The Elbe and surrounding communities
(around 1850). Nienstedten was not part of
Hamburg at that time
11
Bäume sind
Heiligtümer.
Hermann Hesse
<< 12 Formgehölze in den Baumschulquartieren
13 + 15 Die Auftragsbücher aus den
Anfangsjahren
14 Im März 1880 wurden Pflanzen bis
nach Wladiwostok geliefert
13
14
15
Von Nienstedten in die Welt
Johannes von Ehren konnte mit der Auftragslage zufrieden sein, dies zeigen die noch heute erhaltenen
Auftragsbücher. In diese Bücher wurden von der ersten Stunde an alle Verkäufe minutiös eingetragen. Die
vielleicht erstaunlichste Entdeckung darin ist, dass der
Kundenkreis von vornherein nicht auf die regionale
Kundschaft beschränkt war. Der gute Ruf der Baumschule hatte sich schnell herumgesprochen, und Lieferungen nach Berlin, Dresden, Nürnberg oder Wien
waren nichts Ungewöhnliches. Bereits drei Jahre nach
der Gründung, 1868, konnte die Baumschule ihr Liefergebiet bis nach Kopenhagen ausdehnen und 1875
sogar bis nach Russland.
Auch das dänische Königshaus wurde mit Pfl anzen
aus Johannes’ Baumschule beliefert. Die erste Bestellung ging am 13. Februar 1869 ein: Rosen für den
Schlossgarten von Schloss Frederiksborg. Zum dänischen Kundenkreis zählte auch die Kopenhagener
Baumschule Hirschholm Planteskole, und so gehörten
Lieferungen nach Kopenhagen bald zum Arbeitsalltag.
Nicht ganz so alltäglich waren die Bestellungen aus
Russland. Die erste ist am 28. April 1875 verzeichnet.
»1 Colli Rosen« ging als Eilgut nach Tilsit, bestimmt
für die »Generalin von Kaisarow«, ansässig im Gouvernement Kowno. Im März 1880 ging eine Lieferung
sogar bis in das weit entfernte Wladiwostok. Zwölf Apfel- und Birnbäume sowie je sechs Kirsch- und Pfl aumenbäume wurden in die Stadt am Pazifi schen Ozean
geschickt.
14
Auch andere internationale Kunden wurden auf Johannes’ Baumschule aufmerksam. Im März 1881 wurden 200 Carpinus betulus nach Breslau geliefert, im
April 1883 diverse Pfl anzen in die englische Grafschaft
Derbyshire. Von 1882 bis 1894 belieferte die Baumschule die Güter Nathaniels von Rothschild aus dem
Wiener Zweig der Bankendynastie, u. a. mit Nadelgehölzen für die damals weltberühmten »Rothschildgärten auf der Hohen Warte bei Wien«. Von Ehren-Eiben und -Lebensbäume verschönerten 1884 auch die
Grünfl ächen der damals neu errichteten Wiener Hofmuseen und die Anlagen von Schönbrunn. Auftraggeber von Finnland bis Kroatien und von Norwegen bis
in die USA bestellten ihre Pfl anzen bei Johannes von
Ehren.
<< 12 Topiary in the nursery fields
13 + 15 Order books from the early years
of the nursery
14 A plant delivery to Wladiwostok,
March 1880
15
16 Der Potsdamer Hofgärtner Emil Sello
bestellte regelmäßig Pflanzen für Schloss
Sanssouci
17 Johann Wilhelm Cordes (1840–1917),
Direktor des Ohlsdorfer Friedhofs in
Hamburg, heute der größte Parkfriedhof
der Welt
18 Tausende von Gehölzen wurden an
den Ohlsdorfer Friedhof geliefert. Die
damals gelieferten Bäume sind heute zu
Baumriesen herangewachsen.
16
17
16 Head gardener Emil Sello ordered plants
for ‘Sanssouci Castle’ on a regular basis
17 Johann Wilhelm Cordes (1840–1917),
Director of the ‘Ohlsdorfer Friedhof’
(Hamburg), today the largest park cemetery
in the world
18 Thousands of trees were supplied to the
‘Ohlsdorfer Friedhof’ – today they are giant
trees
16
18
Die heimische Klientel
Königliche Dienste
Stadtpflanzen
Die heimische Klientel rekrutierte sich aus Bankiers und Reederfamilien, Unternehmern, Kaufleuten,
städtischer »Prominenz« und alteingesessenen Familien aus dem Umkreis der Baumschule, darunter so bekannte Namen wie die Familien Baur, Blohm, Campe,
Godeffroy, Jenisch, Laeisz, Merck, Münchmeyer oder
Warburg.
Aufträge von großen Unternehmen ließen nicht
lange auf sich warten. Firmen wie Kühne – Kunden seit
1870 –, die Elbschloss-Brauerei (ab 1884) oder Dralle
(ab 1890) wurden über viele Jahre regelmäßig von Johannes’ Baumschule beliefert. Auch andere Baumschulen wurden von ihm mit Gehölzen versorgt, darunter seit 1866 sein ehemaliger Lehrbetrieb, die Flottbeker Baumschule James Booth & Söhne, aber auch
Firmen wie Späth, Timm oder die Forstecker Baumschulen in Kiel.
Dass man in Nienstedten Qualitätspfl anzen kaufen
konnte, blieb auch dem königlichen Hofgärtner in
Potsdam, Emil Sello, nicht verborgen, und so gab er
im Oktober 1870 eine erste Bestellung auf: Rosen für
das Neue Palais, das letzte Schloss, das Friedrich der
Große am westlichen Ende der Hauptallee des Parks
von Sanssouci errichten ließ. An Schloss Sanssouci
sollten auch in den Folgejahren viele Pfl anzen geliefert
werden, darunter Weißdorn, Rosen, Topfweinreben
und Birnen. Andere Hofgärtner wandten sich ebenfalls in Pfl anzenfragen an Johannes von Ehren. Der
größte Auftrag aus den Gründerjahren kam aus Hannover: 5 000 Stück Weißdorn für die Anlagen in Herrenhausen, im Oktober 1871 persönlich bestellt durch
den Hofgärtnermeister Borchers.
Das Stadtbauamt Hannover, Kunde seit März 1880,
war nicht nur einer der frühesten städtischen Auftraggeber, es gehörte auch zu den wichtigsten Kunden.
Tausende von Pfl anzen wurden an ihre neuen Bestimmungsorte geliefert, um in Hannoveraner Grünanlagen, Friedhöfen und Parks Wurzeln zu schlagen.
Es versteht sich von selbst, dass auch Hamburg
und Altona mit von Ehren-Pfl anzen bestückt wurden.
Vom Botanischen Garten bis hin zum Krankenhaus
Eppendorf ließ man sich gerne mit von Ehren-Pflanzen beliefern. Eines der wichtigsten Großprojekte war
der Hamburger Friedhof Ohlsdorf. Er wurde von Anfang an nicht nur als Begräbnisort, sondern auch als
Naherholungsraum und »grüne Lunge« für die Bevölkerung konzipiert. In großem Stil kaufte der spätere
Friedhofsdirektor Johann Wilhelm Cordes ab April
1881 Pfl anzen aus Johannes’ Baumschule – eine Zu-
17
19 Fürs Foto ausnahmsweise mit Hut und
Weste: Vorbereitung der Allgemeinen
Gartenbau-Ausstellung in Hamburg, 1897
20 Lorenz von Ehren I (1867–1948)
übernahm die Baumschule 1898 von
seinem Vater
21 Blick in die Quartiere
19
20
sammenarbeit, die Jahrzehnte bestehen sollte. Ungeheure Mengen an Pfl anzen wurden an diesen heute
größten Parkfriedhof der Welt geliefert, vom Bodendecker bis zur Strauchrose und von Taxus über Thuja
bis zum Großbaum. Die damals gelieferten Bäume
sind heute zu Baumriesen herangewachsen.
18
21
Leistungsschau
Die nächste Generation
Auch in Fachkreisen konnte sich Johannes von Ehren
früh einen guten Ruf erwerben. 1869 wurde ihm für
seine »besonderen Leistungen« die erste Medaille auf
der Internationalen Gartenbauausstellung verliehen –
der Anfang einer langen Kette von Auszeichnungen,
auf die Johannes und seine Mitarbeiter mit Recht stolz
sein konnten.
Als Johannes’ einziger Sohn Lorenz von Ehren I
(1867–1948) die Baumschule 1898 übernahm, war der
19 The employees of the nursery preparing
the horticultural exhibition ‘Allgemeine
Gartenbau-Ausstellung’ in Hamburg, 1897
Betrieb bestens eingeführt und der Handel mit Pflanzen aller Art florierte.
Von klein auf in den Baumschulquartieren aufgewachsen – sein Elternhaus stand ja mitten auf dem
Betriebsgelände –, stand fest, dass auch Lorenz einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. Unter Lorenz’ Regie wurden die Geschäftsbeziehungen
zur internationalen Kundschaft kontinuierlich ausgebaut. Als überaus hilfreich erwiesen sich seine zahlreichen Kontakte, die Lorenz auf vielen Auslandsreisen im Anschluss an seine Gärtnerausbildung in den
Forstecker Baumschulen geknüpft hatte.
20 Lorenz von Ehren I (1867–1948) took
over from his father in 1898
21 The nursery fields in former times
19
Bäume sind Gedichte,
die die Erde
in den Himmel schreibt.
Khalil Gibran
<< 22 Im Herbst ist das Farbenspiel in der
Baumschule besonders reizvoll
23 Die Belegschaft der Firma um das Jahr
1902
24 Preise und Trophäen gab es viele
(Ausschnitt aus einem frühen Katalog)
25 Der Handel mit großen Solitärgehölzen
und Großbäumen wurde schnell zu einer
»Spezialität« der Baumschule
23
24
Begehrte Pflanzen
Eine von Ehren-»Spezialität«
Anfang des 20. Jahrhunderts wies das Pfl anzensortiment der Baumschule schon eine große Bandbreite
auf: Nadelhölzer, Immergrüne und Moorbeet-Pfl anzen wurden um Obstbäume ergänzt – von Äpfeln, Birnen und Kirschen über Pfi rsiche, Nektarinen, Aprikosen und Mandeln bis hin zu Walnüssen, essbaren
Kastanien und Quitten – sowie um Beerenobst, Rosen,
Ziergehölze und vor allem »Straßen- und starke Einzel-Bäume« und Heckenpfl anzen.
In einem der frühen Baumschulkataloge stellt Lorenz die zahlreichen Auszeichnungen vor, die seine
Baumschule mit diesem Sortiment für sich bisher verbuchen konnte. Die Liste der Trophäen ist lang, obwohl der Katalog nur die wichtigsten Auszeichnungen
aus den Jahren 1876 bis 1904 nennt – sie allein nehmen
darin gut anderthalb Seiten ein. Lorenz von Ehren äußert sich darin auch über seine Koniferen-Produktion:
»Die Anzucht schöner Koniferen ist stets eine Hauptaufgabe meiner Baumschule und daher fortwährend
Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Ich war stets bemüht, sowohl in Betreff der Sorten-Auswahl alle vorzüglichsten in unserem Klima
ausdauernden Arten zu erwerben und zu erproben, als
auch durch zweckmässige Kultur in freier Lage, durch
öfteres Verpfl anzen, die Exemplare so vorzubereiten,
daß das Anwachsen derselben unter einigermaßen
günstigen Verhältnissen bestens gesichert ist und sie
einen längeren Transport sehr wohl vertragen.«
22
25
Die Nachfrage nach Koniferen, Bäumen, Sträuchern
und Solitärs war seit der Jahrhundertwende kräftig
gestiegen, je größer das Gehölz, desto begehrter. Auf
diese Pfl anzen lenkte Lorenz sein besonderes Augenmerk. Der Handel mit großen Solitärgehölzen und
Großbäumen wurde zu einer »Spezialität« der Baumschule Lorenz von Ehren, die auch heute noch von
großer Bedeutung ist.
Durch die Erweiterung seines Angebots um besagte
Großgehölze gelang es Lorenz, einen erlesenen Kundenkreis zu rekrutieren. Ab Mai 1901 wurden über
viele Jahre große Mengen an Pfl anzen an die Kruppsche Gartenverwaltung geliefert, um u. a. den Park der
Villa Hügel, 1870 bis 1873 von Alfred Krupp erbaut,
zu verschönern. Die Baronin von Donner wünschte
<< 22 Autumn in the nursery
23 The staff around 1902
24 The nursery earned many prizes and
trophies (extract from an early catalogue)
25 Solitary and large trees and shrubs
became an important selling feature of the
nursery
23
26
27
28
Schwer beladen
sich große Paulownien für ihr hauseigenes Arboretum, Edmund Siemers war seit März 1912 Kunde der
Baumschule und Max Warburg begrünte seinen privaten »Römischen Garten« am Hamburger Elbhang
u. a. mit Thujen aus der Baumschule von Ehren. Zum
Kundenkreis gehörte auch der Hamburger Bankier
und Politiker John von Berenberg-Goßler, der sein
Anwesen in Niendorf ab 1906 mit Hunderten von Eichen, Buchen und anderen Gehölzen aus der Baumschule von Ehren verschönerte.
In Hamburg gibt es heute kaum eine öffentliche
Grünanlage, die nicht mit Gehölzen aus der Baumschule Lorenz von Ehren beliefert wurde. Ob Stadtpark, Jenisch-Park oder Hammer Park, Stadtpark Altona, Hirschpark oder die Hamburger Friedhöfe, sie
26 Baumpflanzwagen mit Platane im
Hügelpark der Villa Hügel (um 1900). Die
Kruppsche Gartenverwaltung zählte ab
1901 zu den Kunden der Baumschule
27 Handschriftliche Rechnung von 1907
28 Transport einer Hängebuche, um 1904
26 The planting of a huge plane tree at the
‘Villa Hügel’ park (around 1900). The horticulturists of the Krupp family were clients of
the nursery since 1901.
27 A handwritten invoice from 1907
28 Transportation of a weeping beech,
around 1904
24
alle haben eines gemeinsam: in ihnen standen und
stehen von Ehren-Pfl anzen. Zu den vielen Gärten und
Parkanlagen zählte auch Hagenbecks Tierpark. Die
ersten Pfl anzenlieferungen für den berühmten Tierpark gehen auf das Jahr 1897 zurück, und in den darauffolgenden Jahrzehnten sollten regelmäßig Lieferungen an den illustren Zoo folgen. Ob Japaninsel,
Flamingowiese oder Tiergehege – sie alle wurden mit
von Ehren-Gehölzen bepfl anzt.
Die Verschulung von Großbäumen war damals mit
großem Aufwand verbunden. Die schwere gärtnerische Arbeit musste ohne Hydraulik oder Motortechnik auskommen und die viele Tonnen schweren Bäume allein mit Dreibock, Pferd und Muskelkraft aus der
Erde geholt werden. Der Transport der Pfl anzen von
der Baumschule an ihren jeweiligen neuen Bestimmungsort gestaltete sich als noch schwieriger. Aus
dem Jahr 1904 sind Fotos erhalten, die eindrucksvoll
dokumentieren, was es damals bedeutete, einen alten
Charakterbaum zu transportieren: Eine 40 -jährige
Hängebuche sollte von Nienstedten nach Rissen transportiert werden – eine Strecke von »nur« gut neun Kilometern, die aber seinerzeit einen logistischen Kraftakt darstellte.
25
Glaube mir, denn ich habe es
erfahren, du wirst mehr
in den Wäldern finden als in
den Büchern. Bäume und Steine
werden dich lehren, was du
von keinem Lehrmeister hörst.
Bernhard von Clairvaux
30
31
Pflanzen auf See
Groß, größer am größten
Die Baumschulerzeugnisse aus Nienstedten erfreuten sich auch über die Landesgrenzen hinaus großer
Beliebtheit. So bestellte eine Baumschule aus Illinois
im Februar 1910 testweise drei Juniperus virginiana
'Pyra miden' und eine Abies douglasii glauca. Die Ware
passte laut Auftragsbuch noch in »eine Kiste« und fand
offenbar Anklang, denn nur ein knappes Jahr später
bestellte derselbe Kunde 100 Juniperus virginiana
'Pyra miden', im Folgejahr weitere 50 Stück. Ein Kunde in New York bestellte Vergissmeinnicht, eine Larix
europea sowie Ilex, Taxus, Juniperus und Picea in
Lorenz’ Baumschule. Die Transportkisten und ihr verderblicher Inhalt wurden seefest mit Latten, Bandeisen,
Matten und Torfmull gesichert. Ein aufwendiges Un-
terfangen. Allein die Arbeitsleistung für die Versandvorbereitung wird im Auftragsbuch vom 6. Oktober
1910 mit »1 ½ Tag, 3 Mann« angegeben. Auch Pfl anzenlieferungen bis nach Südamerika gab es. 1913 wurden acht Kisten Obst, darunter 675 Apfelbüsche und
500 Birnen, nach Buenos Aires verschifft. 1926 gingen
Pyramidenpappeln und andere Pfl anzen auf dem Seeweg nach Sao Paulo. 1929 wurden Rosen-Halbstämme
nach Maracaibo in Venezuela verschifft, Rosen, Weiden und Obst nach Guatemala. Im Jahr 1935 wurden
von Ehren-Pfl anzen auf dem Seeweg sogar bis nach
Shanghai gebracht, ihre lange Reise nach Asien traten
sie in einer 86 Kilo schweren Kiste an.
28
Um das Jahr 1912 wurde der Verkauf von Großgehölzen immer wichtiger. Ablesen kann man dies anhand
der in den Verkaufsbüchern eingetragenen Stückpreise für die Gehölze. Aber auch die dort vermerkten
umfangreichen Notizen zum Personaleinsatz lassen
Rückschlüsse zu. Bei einer Lieferung für einen Kunden in Lehmrade, der u. a. große Eichen, Ulmen und
Ahorn bestellt hatte, wurden zum Beispiel »2 Mann
à 9 Tage« berechnet, und auch »persönliche Bemühungen« für »3 Fahrten nach Lehmrade« schlugen zu
Buche. Bei einem anderen Auftrag für das Versetzen
eines Baumes von Dockenhuden nach Rissen wurden u. a. »4 Mann à 5 Std., 1 Gespann 5 Std., 5 Mann
11 Std. und 1 Gespann 11 Std.« in Rechnung gestellt.
<< 29 Die Baumschulquartiere im Frühling
30 Das Gründerhaus in Nienstedten,
um 1900
31 Fuhrpark und Ackergeräte um die
Jahrhundertwende
<< 29 Spring at the nursery
30 The residence of the company founder,
around 1900
31 Horticultural equipment around the
turn of the century
29
32
33
34
die Baumschule ab 1914 den Titel eines »Königlichen
Hofl ieferanten« tragen. 1932 wurde schließlich ein
weiterer royaler Kunde auf Lorenz’ Baumschule aufmerksam, die Königliche Hofverwaltung in Belgrad.
In den königlichen Gärten besonders beliebt: Ulmen,
Lärchen, Eiben, Rhododendren, Azaleen und Zedern.
Alle Pfl anzen wurden seinerzeit vom königlichen Hofgartendirektor persönlich in der Baumschule ausgesucht. Als Dank für die Aufträge überraschte Lorenz
seinen Auftraggeber, König Alexander I., zu dessen
Geburtstag mit einem kleinen Präsent in Naturalien:
Birnen der Sorte Vereinsdechant, verschickt per Postpaket. Und mitten in der Weltwirtschaftskrise ernannte auch König Alexander I. die Baumschule zu
ihrem »Königlichen Hofl ieferanten«.
Die Auftraggeber der öffentlichen Hand blieben
ein wichtiges Standbein der Baumschule. In großem
Stil bestellten u. a. die Städte Essen, Hamburg und
Hannover Gehölze für ihre Grünanlagen. Auch als
Experte und Gutachter war Lorenz von Ehren gefragt.
Ein Eintrag im Auftragsbuch des Jahres 1911 beziffert Gebühren für die Ausarbeitung eines Gutachtens
und das »Durchsehen der Akten«, in Auftrag gegeben durch das Königliche Landgericht in Altona. Medaillen wurden der Baumschule weiterhin zuteil, z. B.
anlässlich der Internationalen Kunst- und Großen
Gartenbauausstellung in Düsseldorf 1904, bei der die
Baumschule für ihre Koniferen die höchste Auszeichnung, die »Große Silberne Staatsmedaille« erhielt. Angesichts seiner geschäftlichen Erfolge benannte Lorenz seine Baumschule selbstbewusst um in »Lorenz
von Ehren, Johs. von Ehren Nachf.«
Königlicher Hoflieferant
1912 ist auch das Jahr, in dem erstmals der Hof des
Großfürsten Paul von Russland in St. Petersburg beliefert wurde. Im April bestellte die dortige Hauptverwaltung die ersten 300 Prunus triloba. Fortan gingen viele
weitere begehrte Gehölze an den Hof des Großfürsten.
Und auch die Königliche Hofgartendirektion in Potsdam rekrutierte ihre Gehölze weiterhin aus den Beständen der Baumschule von Ehren. Für die Zeit nach
der Jahrhundertwende sind zahlreiche Lieferungen
belegt, bestimmt für die Gartenanlagen von Schloss
Sanssouci und das Neue Palais.
Auch andere Hofgärtner wussten die Qualität der
von Ehren-Pfl anzen zu schätzen. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde Lorenz’ Baumschule zum Hofl ieferanten für die Königshäuser von England und Dänemark ernannt. Und in Potsdam seit vielen Jahren
als verlässlicher Pfl anzenlieferant eingeführt, durfte
30
32 Großfürst Paul von Russland zählte
ab 1912 zum Kundenkreis
33 Die Ernennungsurkunde zum
»Königlichen Hoflieferanten«, 1914
34 Mit dem Bund deutscher Baumschulen
(BdB) unterwegs, 1921
32 Grand Duke Paul of Russia was part of
the clientele from 1912
33 Appointment as ‘Royal Warrant holder’
by the Royal Household in Potsdam, 1914
34 A journey with the Federation of German
Nurseries (Bund deutscher Baumschulen
(BdB)), 1921
31
Die Natur ist das einzige Buch,
das auf allen Blättern
großen Gehalt bietet.
Johann Wolfgang von Goethe
<< 35 Ein Baum mit Charakter: Parrotia
persica aus der Lorenz von Ehren-Produktlinie »Unikate«
36 Wohnhaus, Gewächshäuser und angrenzende Quartiere der Baumschule in
Nienstedten
37 Der Packschuppen auf dem Baumschulgelände
38 Arbeit in den Baumschulquartieren
36
37
360 Erdbeeren für 52 Millionen
Nadelbäume und Gemüse
Die Zeiten waren jedoch insgesamt gesehen alles andere als einfach: Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 brach der Handel mit dem Ausland
völlig zusammen. Auch regional ging nicht mehr viel,
hauptsächlich wurden Obstgehölze verlangt. Einträge
aus den Auftragsbüchern des Jahres 1918, die Gehölzlieferungen an eine Pulverfabrik in Düneberg und eine
Sprengstofffabrik bei Büchen dokumentieren, legen
die Vermutung nahe, dass diese Pfl anzen als Sichtschutz dienen sollten. Nur die wertvollsten Gehölze
konnten in diesen Zeiten überhaupt weiter kultiviert
werden. Erst nach Kriegsende konnte die Baumschule
ihren Betrieb wiederaufnehmen – allerdings nicht wie
gewohnt, denn es mussten stattliche Reparationsleistungen erbracht werden. Die Währung: Pfl anzen.
Die Infl ation und die allgemeinen Krisenjahre nach
dem Ersten Weltkrieg brachten auch die Baumschule
in eine schwierige Situation. Die explosionsartig an-
steigenden Preise sind auch in den Auftragsbüchern
dokumentiert. Fünf- oder sechsstellige Beträge für
ganz durchschnittliche Bestellungen waren an der Tagesordnung, bis schließlich die Preise für Baumschulprodukte und -dienstleistungen in Millionenbeträgen
gipfelten. Die Arbeitsleistung für Baumschularbeiten
bei einem Kunden – berechnet wurden »1 Gespann für
1/ 2 Tag« – beliefen sich im März 1923 auf 40 000 Mark.
Nur wenige Tage später wurden die Kosten für eine
Verpackung Stroh mit 168 000 Mark angegeben. Und
im September des gleichen Jahres musste ein Kunde
für 360 Erdbeerpfl anzen bereits 52 334 000 Mark bezahlen. Auch auf die Produktion wirkten sich die
schwierigen Zeiten aus. Die Kataloge der Baumschule
aus den Jahren 1935 bis 1938 verzeichnen als Sortimentsschwerpunkte Obstbäume und Fruchtsträucher,
Rosen, Laubgehölze, Schlingpfl anzen, Freilandfarne,
Koniferen, Buxus sowie Schnitt- und Blütenstauden.
34
38
Das Jahr 1938 – Nienstedten war inzwischen zu einem Hamburger Stadtteil geworden – wartete mit einem Großauftrag auf. Für die Hamburger Flugzeugwerft auf Finkenwerder wurden Bäume mit einer Höhe
von jeweils 25 Metern im Hafen auf Schuten verladen,
vor Ort mittels eines Spezialkrans ausgeladen und als
Sichtschutz vor große Hallen gepfl anzt. Sichtschutz
sollte – unfreiwillig – das große Produktionsthema der
Baumschule während des Zweiten Weltkriegs werden.
Denn das Militär benötigte Laub- und Nadelgehölze in großer Menge und allein zu einem Zweck: dem
der Tarnung. Die Baumschule wurde gezwungen, diesem Bedarf gerecht zu werden und ihre Kulturen darauf abzustellen.
Nach Kriegsende 1945 sollten sich die Baumschulkulturen abermals grundlegend verändern. Lebensmittel waren knapp, und so wurden auf Anordnung
der britischen Besatzungsmächte die Produktionsfl ä-
<< 35 Parrotia persica from the Lorenz von
Ehren unique and distinctive plant range
36 Residence, greenhouses and nursery
fields in Nienstedten
37 Packing shed at the nursery
38 Working in the nursery fields
35
39
40
Eine echte Herausforderung
chen fast komplett gerodet. Es wurde nur noch angepfl anzt, was so dringend gebraucht wurde: Gemüse. Wo früher unterschiedlichste Gehölze gezogen
wurden, wuchs nun Blumenkohl. Erst Jahre später
konnte das ursprüngliche Sortiment wiederhergestellt werden. Lorenz von Ehren I hat die Phase dieses Aufschwungs nicht mehr miterleben können. Er
starb 1948, vier Wochen nach seinem 50 -jährigen Geschäftsjubiläum.
39 Die dritte Generation: Lorenz von
Ehren II (links) mit seinem Bruder Johannes
von Ehren II (Aufnahme von 1965)
40 Johannes von Ehren II (4. v. l.) mit
seinen Mitarbeitern
39 The third generation: Lorenz von
Ehren II (left) with his brother Johannes von
Ehren II (1965)
40 Johannes von Ehren II (4th from left)
with his employees
36
Die dritte Generation, die Brüder Johannes von
Ehren II (1899–1982) und Lorenz von Ehren II (1906–
1982), teilte sich von nun an die Verantwortung für
»militärisch wichtig« eingestufte Baumschulerzeugnisse – wie die bereits erwähnten Laub- und Nadelgehölze, die als Sichtschutz eingesetzt werden konnten – durften während des Zweiten Weltkriegs noch
gezogen werden. Diese Gehölze waren es letztlich, die
Johannes II überhaupt die Rückkehr in den elterlichen
Betrieb ermöglicht hatten, denn für die »SichtschutzProduktion« musste es in der Baumschule einen Verantwortlichen geben.
Die Quartiere fast von Null nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen zu müssen, stellte die Brüder
vor immense Probleme. Zwar war der Bedarf an Pfl anzen in Deutschland wieder vorhanden, das Angebot
blieb dahinter allerdings weit zurück. Bei der Suche
nach geeigneten Gehölzen für die Aufschulung spielte
die internationale Vernetzung der Baumschulen untereinander eine maßgebliche Rolle. Die Zusammen-
das Unternehmen. Lorenz’ Söhne, beide nach guter
alter Familientradition ausgebildete Gartenexperten,
waren schon früh im elterlichen Betrieb aktiv, Johannes II seit 1925, sein jüngerer Bruder Lorenz II seit
1930. In den Folgejahren hatten sie sukzessive die Aufgaben ihres Vaters in der Geschäftsführung übernommen. Doch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
setzte dem ein jähes Ende. 1939 wurde Johannes II
als Soldat eingezogen, kurz danach auch Johannes’
Bruder. Er sollte seine Heimat erst 1945 wiedersehen. Johannes II durfte dagegen nach wenigen Monaten nach Hamburg zurückkehren und konnte ab 1940
den elterlichen Betrieb weiterführen. Die Baumschule hatte sich inzwischen stark verändert. Nur noch als
37
41 Packschuppen und Quartiere in
Hamburg-Nienstedten
42
45
42 Verladung von Hand
43 Beim Ballenstechen
44 Damals unverzichtbar: Pferdestärken
45 Eine Fräse im Einsatz
46 Der erste Traktor, 1952
41
43
44
46
Die Baumschule um 1948
arbeit hatte ja schon – lässt man die Kriegsjahre einmal außer Acht – teilweise seit dem 19. Jahrhundert
Bestand gehabt. Doch das Image der Deutschen im
Ausland war stark angeschlagen, und die Anknüpfung
von Geschäftsbeziehungen gestaltete sich als schwierig. Johannes II und Lorenz II ließen sich hiervon nicht
beirren. Als einer der ersten Betriebe in Deutschland
nahmen die Brüder wieder Kontakt zu ihren ausländischen Berufskollegen auf. Ab 1949 war der Handel mit dem benachbarten Ausland wieder möglich
und damit auch die Aufstockung des Pfl anzensortiments. Der Kundenkreis wuchs schnell. Nach kurzer
Zeit konnten neben der einheimischen Klientel auch
wieder Kunden aus Schweden, Frankreich, Italien und
der Schweiz bedient werden.
41 Packing shed, surrounded by the
nursery fields
42 Manual loading
43 Hands on …
44 Horsepower was essential at that time
45 Agricultural machines facilitated work
46 The first tractor, 1952
38
Nach dem Tod ihres Vaters war das Unternehmen 1948
in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt worden
und Johannes II und Lorenz II damit persönlich haftende Gesellschafter der »Lorenz von Ehren/Johs. von Ehren Nachf. Baumschulen«. Zu diesem Zeitpunkt gehörte
die Baumschule bereits zu den größten und bekanntesten in Hamburg. Auf rund acht Hektar eigenen Flächen und gepachtetem Grund gleicher Größe befanden sich die Baumschulquartiere und Gewächshäuser
mit den Wirtschaftsgebäuden. Neben zwei Wohnhäusern und den Wohnhäusern für Obergärtner und Gehilfen gehörten u. a. auch ein Kontorgebäude, ein Gebäude mit Packschuppen, ein Pferdestall, eine Kutscherwohnung und ein Rosenüberwinterungsraum
dazu. Ein 80 m² großes, beheiztes Gewächshaus und
ein kleiner Maschinen- und Gerätepark machten die
täglich anfallenden Arbeiten nicht nur leichter, sondern vor allem effi zienter. In einer Bestandsaufnahme
der Baumschule vom Juni 1948 werden neben einem
»elektrischen Motor 2, 5 PS und Kreissäge« u. a. auch
eine Häcksel-, eine Rübenschneide- und eine Rosenentblätterungsmaschine aufgeführt, eine Packmaschine, eine Bodenfräse sowie ein LK W mit diversen
Anhängern. Interessant ist auch der in der Bestandsaufnahme erwähnte Pfl anzenvorrat. Neben Obstveredelungen und -büschen, Laub- und Nadelgehölzen, Heckenpfl anzen und Alleebäumen wird dort auch
das angebaute Gemüse aufgeführt: 8 700 qm Kartoffeln, 3 700 qm Blumenkohl, 2 000 qm Futterrüben sowie Wurzeln, Erbsen, Bohnen und Rhabarber.
39
47
48
49
Es geht weiter
In den Nachkriegsjahren gelang es Johannes und
Lorenz von Ehren II bald, mit ihren Gehölzen erneut
Maßstäbe zu setzen. Nur sechs Jahre nach Kriegsende belieferte die Baumschule Lorenz von Ehren 1951
die Erste Bundesgartenschau in Hannover mit Pfl anzen, zwei Jahre später waren von Ehren-Erzeugnisse auf der Ersten Internationalen Gartenbauausstellung nach dem Krieg zu sehen. Die Solitärgehölze und
Großbäume wurden direkt auf dem Baumschulgelände mit hohen Auszeichnungen prämiert. Der Baumschulkatalog aus dem Jahr 1951/52 stellt die Kernkompetenz des Betriebes heraus, nämlich die »Anzucht
von besonders gut verschulten Solitärpfl anzen«. Daneben umfasste das Angebot auch Obstbäume, Rosen,
Schling- und Kletterpfl anzen sowie Koniferen. Der
47 Großbaumverladung per Bahn
48 Eine besondere Auszeichnung:
Das Verdienstkreuz Erster Klasse für
Johannes von Ehren II
49 Obergärtner Karl Bläsi (vorn, 3. v. l.)
und seine Mannschaft (1949)
47 Loading a huge tree for transportation
by rail
48 Johannes von Ehren II was awarded the
first-class order of the Federal Republic of
Germany
49 Head gardener Karl Bläsi (front, 3rd left)
and his team (1949)
40
erste Traktor wurde 1952 angeschafft – eine immense
Erleichterung der Arbeit in den Baumschulquartieren.
Eine immer wichtigere Rolle beim Transport der
Pfl anzen spielte seit Ende des 19. Jahrhunderts die
Bahn. Auch die Brüder von Ehren nutzten diesen
Transportweg. Praktischerweise lag ihre Baumschule
gleich neben der Bahnstation Hamburg-Klein Flottbek, die früher auch als Güterbahnhof genutzt wurde,
und so konnten die Bäume direkt vom Betrieb auf die
Schiene gebracht werden. Eigens von der Baumschule
entwickelte Rampen sorgten dafür, dass die Gehölze
sozusagen »auf Augenhöhe« auf den Zug geladen werden konnten. Jahrzehntelang war dies der übliche Lieferweg zum Kunden. Zwar überwiegen heutzutage
deutlich die Transporte per LK W, doch wird so man-
che Pfl anzenlieferung – nicht zuletzt aus Gründen der
Ökobilanz – noch immer per Bahn an ihren neuen Bestimmungsort gebracht.
Seit 1950 hatte Johannes II das Amt des Präsidenten
des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e. V. inne.
Er begründete damit eine Familientradition, die bis
heute Bestand hat.
Wie ihr Vater, haben sich auch die Söhne mit vollem
Einsatz der Baumschule und der grünen Branche gewidmet. Der Einsatz wurde belohnt. Am 18. März 1959
wurde Johannes von Ehren II für seine Verdienste und
besonderen Leistungen im Gartenbau von Bundespräsident Theodor Heuss mit dem »Verdienstkreuz Erster
Klasse« ausgezeichnet.
41
Holz ist ein einsilbiges Wort,
aber dahinter verbirgt
sich eine Welt der
Märchen und Wunder.
Theodor Heuss
<< 50 Fagus sylvatica, in Form gebracht
51 Vier Generationen auf einen Blick:
Lorenz III (links) und Bernd von Ehren vor
der »Ahnengalerie« (Aufnahme von 1990)
52 Die Auffahrt zum Firmensitz der
Baumschule in Hamburg-Nienstedten
53 Die Baumschulquartiere aus der
Vogelperspektive
51
52
Die vierte Generation
Frischer Wind
Das A und O
1970 schien es Johannes von Ehren II an der Zeit, sich
aus dem aktiven Geschäftsleben zurückzuziehen und
die Geschäftsleitung mit den Worten »So, jetzt seid
ihr dran« an die vierte Generation zu übergeben. Damals eine Überraschung für alle, auch für seine Söhne
Lorenz von Ehren III (* 1937) und Bernd von Ehren
(* 1938). Zwar waren beide schon seit den 1960er Jahren im Unternehmen und echte Baumschul-Profi s,
doch mit solch einer spontanen Entscheidung hatte
dann doch niemand gerechnet. Am 3. Dezember wurde die Baumschule auf die Brüder übertragen. Ihr Onkel, Lorenz von Ehren II , blieb noch bis 1976 im Unternehmen tätig.
Hatte sich die Baumschule in den Jahrzehnten zuvor eher stetig entwickelt, ging das Unternehmen
jetzt auf Expansionskurs. In den Jahrzehnten, in denen Lorenz III und Bernd von Ehren die Firma leiteten, hat sich das Gesicht der Baumschule entscheidend
verändert. Die Brüder setzten einen Meilenstein nach
dem anderen: Die Produktionsfl ächen wurden vervielfacht, 1965 die Niederlassung in Bad Zwischenahn gegründet, immergrüne Trends kreiert und baumschultechnische Spezialgeräte erfunden, wie zum Beispiel
Ballenstecher, Pfl anzmaschinen oder Hubbühnen. Sie
haben neue Absatzmärkte erschlossen und den Firmensitz von der einen auf die andere Elbseite verlegt.
Aber der Reihe nach.
Lorenz III und Bernd von Ehren erkannten, dass der
persönliche Kontakt zur Kundschaft essenziell war.
Sie bereisten einen Kundenkreis in ganz Europa, der
damals wie heute anspruchsvoll war: renommierte
Landschaftsarchitekten und Architekten, Garten- und
Landschaftsbauunternehmen, Gartenbaubehörden,
Wohnungsbaugesellschaften und Besitzer von Privatgärten, die die Lorenz-von-Ehren-Qualität zu schätzen wussten. Mitte der 1960 er Jahre, als beide Brüder
bereits voll im Baumschulbetrieb mitarbeiteten, waren
manche Pfl anzen allerdings noch Mangelware. Um
allen Kundenwünschen begegnen zu können, mussten manchmal weite Wege zurückgelegt werden. Auf
der Suche nach Raritäten war den Brüdern keine Rei-
44
53
<< 50 Fagus sylvatica
51 Lorenz von Ehren III (left), Bernd von
Ehren and their ancestors (1990)
52 The entrance to the head office in
Hamburg-Nienstedten
53 A bird’s eye view of the nursery fields
45
54
55
se zu weit. In Kanada wurden Linden eingekauft, Aufschulware wie z. B. Platanen und andere Jungpfl anzen in den USA . Containerweise wurde der kostbare »Rohstoff« nach Deutschland verschifft und durch
Schnittmaßnahmen zu erstklassiger Baumschulware
gezogen. Hierfür sorgte nicht zuletzt auch die moderne Betriebsausstattung: Der Katalog von 1967/68 präsentiert u. a. ein neues Kühlhaus mit »erprobter Mantelkühlung«, das dafür sorge, die Winterruhe zu verlängern und die darin eingebrachten Pfl anzen bis zu
einem Zeitpunkt, »der selbst bestimmt werden kann«,
einzulagern. Ein guter Ansatz – der Katalog aus dem
Folgejahr verzeichnet bereits drei Kühlhäuser.
46
Die Nase vorn
Das Ammerland ist immergrün
Know-how ist das eine, mindestens ebenso wichtig ist aber das Gespür für Trends. In dieser Hinsicht
kann man Lorenz III und Bernd von Ehren als echte »Pfl anzen-Visionäre« bezeichnen. Vieles, das uns
heute selbstverständlich erscheint, gab es erst durch
die Baumschule Lorenz von Ehren zum ersten Mal.
Ob es sich um die Kultivierung von Heckenelementen handelt, die Gestaltung der ersten schirmförmigen Gehölze oder um die Aufnahme von nach japanischem Vorbild geschnittenen Gartenbonsais in das
Sortiment. Als erste Baumschule setzte Lorenz von
Ehren in den 1970 er Jahren auf die Verschulung immergrüner Formgehölze. Lorenz III und Bernd von
Ehren waren überzeugt, dass diese in den kommenden Jahren das Pfl anzenthema sein würden – sie sollten Recht behalten.
Die Böden in Hamburg-Nienstedten waren nicht für
alle Pfl anzen gleichermaßen geeignet. Deshalb machte man sich schon in den 1960 er Jahren auf die Suche
nach geeigneten Ausweichfl ächen außerhalb der Stadt.
Optimale Kulturfl ächen entdeckten Lorenz III und
Bernd von Ehren im Baumschulgebiet der Region Bad
Zwischenahn. Die Ammerländer Böden waren wie geschaffen für den neuen »immergrünen« Trend. Und
auch unter dem logistischen Aspekt bot die Lage ausgezeichnete Möglichkeiten. Nach dem Standort Halsbek bei Westerstede zog der Zweigbetrieb schließlich
um nach Bad Zwischenahn. Unter der Leitung von
Lorenz III und Bernd von Ehren wuchsen die dortigen Quartiere auf stattliche 140 Hektar Fläche heran.
54 Das Baumschulgelände in HamburgNienstedten. Die Baumschulflächen wurden
nach dem Umzug renaturiert und in den
heutigen »Westerpark« integriert.
55 Formgehölze in der Niederlassung in
Bad Zwischenahn
54 The nursery fields in HamburgNienstedten. After Lorenz von Ehren
nursery moved to the south of Hamburg,
this area was recultivated and is used today
as a public park, the ‘Westerpark’.
55 Topiary in Bad Zwischenahn
47
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57
58
Expansion
Anfang der 1980 er Jahre boten sich die Flächen der
Elmshorner Baumschule Timm & Co., einer der führenden Baumschulen Europas, zum Kauf an. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen bestand
schon seit Jahrzehnten – Lorenz III hatte dort volontiert –, und so zögerten die Brüder nicht lange, denn
die Gehölze passten perfekt in das Sortiment. Der
Timm’sche Katalog ging in der erweiterten Ausgabe
des Lorenz von Ehren-Gesamtkatalogs auf, der 1983
erschien. Die zusätzlichen Quartiere bedeuteten eine
beträchtliche Expansion der Baumschule, die seit 1983
unter dem Namen »Lorenz von Ehren OHG « fi rmierte. Doch obwohl die Übernahme der Solitär- und Exportbaumschule Timm eine deutliche Erweiterung der
Produktpalette bedeutet hatte, besonders im Hinblick
auf mehrfach verpfl anzte Alleebäume und Solitärgehölze, wurden die neuen Areale nach einiger Zeit aus
logistischen Gründen wieder aufgegeben.
56 Die Niederlassung in Bad Zwischenahn
57 Einfahrt zu Timm & Co., damals eine
der führenden Baumschulen Europas
58 Lorenz von Ehren III im Gespräch mit
Hamburgs damaligem Ersten Bürgermeister,
Klaus von Dohnanyi (links), der sich maßgeblich für den Umzug der Baumschule in
den Hamburger Süden einsetzte
56 The Bad Zwischenahn branch
57 Timm & Co., one of the leading nurseries
in Europe at that time
58 Lorenz von Ehren III with Klaus von
Dohnanyi (left; Mayor of Hamburg
1981–1988) who played a key-role in
bringing about the relocation of the nursery
48
So wie auch die Ende der 1980 er Jahre gegründete
Lorenz von Ehren-Niederlassung in Italien. Hier wurden Alleebäume, Immergrüne und Solitärgehölze zur
Vorproduktion kultiviert. Schon nach wenigen Jahren
erstreckten sich die Quartiere in der Emilia Romagna
über rund 60 Hektar. Doch die Verschulung und logistische Abwicklung erwiesen sich als schwierig, und
man gab den Standort nach gut zehn Jahren wieder
auf.
Am Firmensitz in Hamburg lief der Betrieb auf
Hochtouren. Die Hamburger Flächen rund um das
Quellental platzten aus allen Nähten, und der Baumschulbetrieb wurde mehr und mehr zu einer logistischen Herausforderung. Ab 1965 hatte man im Raum
Schenefeld und Schnelsen weitere Flächen gepachtet,
doch auch sie reichten bei weitem nicht aus, um die
große Nachfrage nach Gehölzen zu bewältigen. Die
Lösung: Die Verlegung des Betriebs in den Hambur-
ger Süden. Das Wunschgrundstück lag direkt an der
Autobahn A7, im Stadtgebiet von Hamburg. Durch
den Bau des Elbtunnels 1975 war es nun endlich an
den Rest der Hansestadt angebunden. Eines der ersten neuen Quartiere – der erste Spatenstich war im Januar 1975 – lag in Rosengarten. Das Quartier existiert
noch heute. Nach und nach pachteten Lorenz III und
Bernd von Ehren weiteres Land. Wie ein Mosaik setzten sich die vielen Parzellen langsam zu einer zusammenhängenden Kulturfl äche zusammen.
Maßgebliche Unterstützung erhielt die Baumschule
dabei von Seiten der Politik. Insbesondere Klaus von
Dohnanyi, von 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister
Hamburgs, setzte sich für die Verlagerung des Standortes auf die andere Seite der Elbe ein. Auch sein
Amtsnachfolger Henning Voscherau, Erster Bürgermeister von 1988 bis 1997, begleitete die Durchführung des Projektes intensiv.
49
Habt Ehrfurcht vor
dem Baum,
er ist ein einziges
großes Wunder ...
Alexander Freiherr von Humboldt
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te sich der Neubau des Firmensitzes nach dem ersten
Spatenstich am 1. Juli 1992 immer wieder. Naturschützer und Denkmalpfleger zwangen die Baumaßnahmen
wiederholt zum Stopp. Historische Funde, die man auf
dem neuen Baumschulgelände entdeckt hatte, können
heute übrigens im Helms-Museum in Hamburg-Harburg besichtigt werden. Fast 160 000 m² Boden wurden
bewegt, 10 000 Meter Rohrleitungen verlegt, über 100
Schächte und gut 80 Hydranten gesetzt, über 1 000 m³
Holz für die drei neuen Hallen verbaut, 50 km Elektrokabel verlegt, dann waren die Betriebsgebäude auf
dem 17 Hektar großen Neubaugelände fertiggestellt.
Im Oktober 1993 war der Umzug in die neue Zentrale
in Hamburg-Marmstorf geschafft – an nur einem Wochenende. Der Betrieb konnte mit voller Kraft aufgenommen werden. Gefeiert wurde aber erst nach der
ersten Baumschul-Saison. Am 6. Oktober 1994 wurde der neue Firmensitz, im Jahr 2000 als weltweites
EXPO -Projekt anerkannt, mit einem Festakt feierlich eingeweiht. Die ehemaligen Baumschulfl ächen in
Nienstedten wurden renaturiert und in den heutigen
Westerpark integriert.
In den Hamburger Süden
Der Umzug von Nienstedten nach Marmstorf war ein
logistischer Kraftakt, den die Brüder stemmen mussten. Denn alle Gehölze aus den Nienstedtener Quartieren mussten mitten im laufenden Betrieb nach
Hamburg-Marmstorf verpfl anzt werden. Das Projekt
erforderte eine langfristige strategische Planung. Ab
Ende der 1980 er Jahre, also lange vor dem Umzug des
Betriebes, seit 1985 unter dem Namen »Pfl anzenhandel
Lorenz von Ehren GmbH« eingetragen, begann man mit
dem Umsiedeln der Pfl anzen. Das Grundstück lag mitten in einem Landschaftsschutzgebiet, in unmittelbarer Nähe zu den Baumquartieren. Dadurch verzöger-
<< 59 Die Baumschulquartiere aus der Luft
60–66 Baubeginn für den Neubau in
Hamburg-Marmstorf war am 1. Juli 1992,
im Oktober 1993 war der Umzug geschafft.
Hamburgs Bürgermeister Henning
Voscherau hatte die Durchführung des
Projektes engmaschig begleitet und war
Ehrengast auf der Eröffnungsfeier 1994.
Im Jahr 2000 wurde der Lorenz von EhrenFirmensitz als EXPO -Projekt anerkannt.
<< 59 The nursery fields viewed from above
60–66 Construction works for the new
head office started on 1st July 1992 and
in October 1993 the nursery moved to
Hamburg-Marmstorf. The Mayor of
Hamburg, Henning Voscherau was among
the guests at the opening ceremony in 1994.
In 2000 the new Lorenz von Ehren head
office was recognized as an international
EXPO -project.
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Vier Jahrzehnte für die Baumschule
Lorenz III und Bernd von Ehren haben zwischen 1970
und 2013, dem Jahr, in dem sie sich aus dem Geschäftsleben zurückzogen, Tausende von Bauvorhaben begleitet und mit von Ehren-Pfl anzen bestückt. Ihre Pfl anzen gingen von Hamburg in die Welt. Schwer zu sagen,
welches der Bauvorhaben wohl ihr heimlicher Favorit ist. Die Canary Wharf in London, wo seit Herbst
1989 über 350 Lorenz von Ehren-Solitärbäume wie
z. B. Tilia tomentosa und Platanus acerifolia wachsen,
die schon zur Zeit der Pfl anzung vor Ort Stammumfänge bis 100 cm hatten? Oder die Formgehölze für das
DisneyLand in Paris? Vielleicht die Bepfl anzung der
Alten Oper in Frankfurt am Main mit siebenmal verpfl anzten Solitärbäumen? Oder die 120 großen Linden für die Orangerie in Kassel, die zur dortigen Bundesgartenschau restauriert wurde? Vielleicht machen
die Formgehölze für die Gartenanlagen von Versailles
das Rennen? Die Begrünung des Bundeskanzleramtes
und die Alleebäume für den Reichstag in Berlin? Das
67 Die Lorenz von Ehren-Firmenzentrale
in Hamburg-Marmstorf
1999 eröffnete Bluewater Shopping Centre, östlich von
London gelegen, bei dem 5 000 Solitärbäume aus den
68 Selbst der Bürgermeister packt mit an:
Lorenz von Ehren III (links) und Bernd
von Ehren (rechts) pflanzen zusammen mit
dem damaligen Ersten Bürgermeister
Hamburgs, Henning Voscherau (2. v. l.),
einen Baum im Rahmen der BILD -Aktion
»Bäume für die Stadt«.
Lorenz von Ehren-Quartieren gepfl anzt wurden? Vielleicht aber auch die vielen Hamburger Projekte, wie
die Begrünung des Jungfernstiegs, des Fischmarkts,
der HafenCity oder des Domplatzes? Oder vielleicht
die Begrünung der Avenue Hoche in Paris, in der fünfmal verschulte Aesculus hippocastum 'Baumannii' ge-
67 The new headquarters in HamburgMarmstorf
68 Lorenz von Ehren III (left) and Bernd von
Ehren (right) planting a tree with Henning
Voscherau (2nd left), former Mayor of
Hamburg, within the initiative ‘Trees for the
City’.
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pfl anzt wurden? Die vielen unglaublich schönen Privatgärten in England? Oder die Flughafenbegrünungen in Tegel oder München? Vielleicht sind es die über
viele Jahre in der Baumschule Lorenz von Ehren aufgeschulten Ableger der Linden, die ursprünglich aus
den Parkanlagen von Schloss Drottningholm stammten und später, als sie groß genug waren, wieder zurück an ihren heimischen Standort in Schweden verpfl anzt wurden? Schwer zu sagen, aber man muss sich
ja auch gar nicht entscheiden, denn eines steht fest:
Alle diese Projekte sind auf ihre Art herausragend.
Nach der Jahrtausendwende zogen sich Lorenz III ,
seit 2000 Träger des Bundesverdienstkreuzes am
Bande, und Bernd von Ehren allmählich aus dem Tagesgeschäft zurück. Mit Lorenz’ und Bernds Kindern
standen die Familienmitglieder der fünften Generation bereit für die Führung der Geschäfte. Lorenz’
Sohn Johannes und Tochter Katharina sollten jeweils
eine Zeitlang die Geschäfte der Baumschule Lorenz
von Ehren mit verantworten, bevor sie sich eigenen
Unternehmungen zuwandten.
69 Von Ehren-Gehölze säumen den
Hamburger Fischmarkt
70 Viele Formgehölze der prächtigen
Gartenanlagen von Schloss Versailles
stammen aus der Baumschule Lorenz von
Ehren
71 Formgehölze für das DisneyLand, Paris
72 Auch vor dem Berliner Reichstag stehen
Bäume aus der Baumschule Lorenz von
Ehren
69 Trees from Lorenz von Ehren at the
‘Fischmarkt’ in Hamburg
70 Much of the topiary at Versailles comes
from the Lorenz von Ehren nursery
71 Topiary for DisneyLand, Paris
72 Lorenz von Ehren trees in front of the
‘Reichstag’ in Berlin
56
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Nichts ist für mich mehr
Abbild der Welt und
des Lebens als der Baum.
Vor ihm würde ich
täglich nachdenken,
vor ihm und über ihn …
Christian Morgenstern
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Die Baumschule heute
Der Name verpflichtet
Die Baumschulquartiere im Hamburger Süden sind
inzwischen auf rund 380 Hektar, die in der Bad
Zwischen ahner Niederlassung auf 170 Hektar Fläche angewachsen – zusammen ergibt das eine Kulturfl äche etwa so groß wie der Hamburger Flughafen.
Aus der kleinen Nienstedtener Baumschule von damals ist heute ein moderner Produktionsbetrieb und
Dienstleister mit einem umfangreichen Portfolio geworden, bei dem die Kundenberatung im Mittelpunkt
steht. Denn Bauvorhaben werden immer anspruchsvoller, und damit auch die Ansprüche an die Pfl anzen. Ein professioneller Pre- und After-Sales-Service
ist deshalb selbstverständlich, z. B. die Bebilderung
der angebotenen Pflanzen oder die kompetente Beratung auf der Baustelle. Darüber hinaus ist ein Teil des
Vertriebsteams direkt im jeweiligen Vertriebsgebiet
ansässig – ein weiteres Plus für die schnelle und zügige
Beratung vor Ort. Insgesamt sind rund 170 Mitarbeiter
in Produktion und Vertrieb im Einsatz.
60
Mit Bernds Sohn Bernhard von Ehren (* 1972), seit
2005 in der Geschäftsleitung und seit 2013 geschäftsführender Gesellschafter, zeichnet heute die fünfte
von Ehren-Generation verantwortlich für das Unternehmen. Unterstützt wird er dabei seit 2007 vom zweiten Geschäftsführer des Unternehmens, Konrad Parloh (* 1958).
Auch Bernhard von Ehren ist mit Bäumen groß geworden und hat das grüne Handwerk von der Pike
auf gelernt. Nach seiner Gesellenzeit in Baumschulen in Deutschland und den USA und einem Dualen
Betriebswirtschaftsstudium fernab der grünen Branche zog es ihn 2001 zurück ins elterliche Unternehmen. Denn Bäume gehören nun mal zu den schönsten
Produkten, die es gibt. »Gerade in der heutigen Zeit
<< 73 Formgehölze im Schaugarten der
Niederlassung in Bad Zwischenahn
74 Heute sind die Kultur flächen im
Hamburger Süden auf rd. 380 Hektar,
die Quartiere in Bad Zwischenahn auf
rd. 170 Hektar Fläche angewachsen
75 Konrad Parloh (links), Simone und
Bernhard von Ehren
<< 73 Topiary at the Bad Zwischenahn
branch
74 The nursery fields in Hamburg cover
approx. 380 hectares, those at the Bad
Zwischenahn branch approx. 170 hectares
75 Konrad Parloh (left), Simone and
Bernhard von Ehren
61
76 Das Lorenz von Ehren-Team
in Hamburg
76
78
77 Das Lorenz von Ehren-Team
in Bad Zwischenahn
78 Ein Ballenstecher im Einsatz
79 Verladung von Großbäumen
in den Baumschulquartieren
80 Auch alte Bäume können noch
verpflanzt werden!
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Die Auswahl macht’s
sind sie immens wichtig. Die Städte werden immer enger, die Luft immer schlechter – und wir haben genau
das Produkt, mit dem man entgegenwirken kann«, so
Bernhard von Ehren, für den Pfl anzen mehr als eine
bloße Ware sind, sondern Individuen. Die Schönheit
eines Baumes wächst für ihn von Jahr zu Jahr.
Diese Einstellung spiegelt auch die neue, aus Anlass
des Firmenjubiläums etablierte Produktlinie »Unikate« wider. »Unikate«, das sind Lorenz von EhrenGehölze mit Charakter, unverwechselbare Prachtstücke, die durch ihren Wuchs und ihr beachtliches Alter
überzeugen. Dabei werden die »Unikate« zusätzlich
von den Schnittmeistern der Baumschule von Hand
gestaltet, und dieser letzte Schliff macht nicht zuletzt
den Charme dieser besonderen Gehölze aus, die im
Wortsinn einmalig sind.
76 The Lorenz von Ehren team in
Hamburg
77 The Lorenz von Ehren team in
Bad Zwischenahn
78 A typical rootball lifter
79 Loading of large trees at the
nursery
80 Even magnificent old trees can
still be transplanted!
62
Die Palette an Pfl anzen reicht bei Lorenz von Ehren
vom Jungbaum über Alleebäume mit 14 bis 16 Zentimeter Stammumfang bis zum 15 Tonnen schweren
Großbaum mit über 160 Zentimeter Stammumfang,
vom Heckenelement bis zum exklusiven Formgehölz
und vom Großbonsai bis zum Solitär. Die wichtigsten
»Zutaten« für einen Lorenz von Ehren-Baum sind dabei immer noch Zeit und viel Know-how, denn Pfl anzen sind anspruchsvoll. Die ältesten Parkbäume in der
Baumschule sind bis zu 100 Jahre alt und dabei unzählige Male gewässert, gedüngt, geschnitten und alle
vier Jahre verschult worden. Deshalb können auch sie
noch an einen anderen Standort überführt werden.
Das gute alte Sprichwort vom alten Baum, der nicht
mehr verpfl anzt werden kann, gilt also nicht für einen Baum aus den Quartieren der Baumschule Lorenz
von Ehren. Grenzen werden eher durch die erlaubte
Höchstbreite für den Transport per LK W gesetzt. Üblicherweise sind das 2, 50 Meter, mit Ausnahmegenehmigung dürfen auch noch Bäume von 4 Metern Breite
transportiert werden.
In der Produktion richtet man sich bei Lorenz von
Ehren von jeher streng nach den Qualitätsrichtlinien
der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung
Landschaftsbau e. V. (FLL) und den Empfehlungen
des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e. V. Die
Gehölze werden auf Böden kultiviert, die den Baumschulpfl anzen optimale Bedingungen garantieren.
Qualität zahlt sich eben langfristig aus.
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81 In Jute verpackt: ein Ballen wird
präpariert
82
82 Formschnitt ist Handarbeit
83 Gehölzschnitt in den Quartieren
84 Cole Park Residence, Wiltshire, U. K.
Über 20 Jahre Planung verwandelten diesen
Landsitz in einen perfekten englischen
Landschaftsgarten. Alle Pflanzen wurden
von Lorenz von Ehren geliefert
(Foto: Anouska Hempel,
www.anouskahempeldesign.com)
81
83
84
Nachhaltigkeit
Bäume sind die umweltfreundlichsten Produkte der
Welt. Sie verbessern das Mikroklima, binden CO 2, fi ltern Feinstaub, produzieren Sauerstoff und steigern
so unsere Lebensqualität. Schon lange steht das Unternehmen Lorenz von Ehren für Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Amtlich wurde dies
u. a. im Jahr 2011, dem Jahr, in dem Hamburg die Umwelthauptstadt Europas 2011 (»European Green Capital 2011«) wurde und die Baumschule ihr offi zieller
Partner. Seit Januar 2014 ist Lorenz von Ehren auch
nach dem Hamburger Umwelt- und Klimaschutzprogramm »Ökoprofit« zertifi ziert. So setzt man bei den
Verpackungsmaterialien auf Jute, unverzinkten Draht,
Band und umweltneutrale Produkte. In der Produktion werden mechanische Methoden zur Bodenbearbeitung und -pflege genutzt. Modernste GPS -gesteuerte
Baumschultechnik sorgt dafür, dass ebenso effi zient
wie nachhaltig produziert werden kann.
81 A root ball, wrapped in jute
82 Perfect shaping
83 Pruning at the nursery
84 Cole Park Residence, Wiltshire, UK .
More than 20 years of planning transformed
this residence into a perfect landscape
garden. All plants were supplied by Lorenz
von Ehren (picture: Anouska Hempel,
www.anouskahempeldesign.com)
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in der Baumschule stattfi nden, bieten ein Forum für
das interessierte Fachpublikum. Engagement hat eine
lange Tradition in der Familie von Ehren.
Neben ihrer Tätigkeit in der Baumschule hat die Familie von Ehren es immer als ihre Verpfl ichtung angesehen, sich über das eigene Unternehmen hinaus
für die Belange der Baumschulwirtschaft und der grünen Branche einzusetzen. Schon 1950 hatte Johannes von Ehren II das Amt des Präsidenten des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e. V. inne, ein Beispiel, das Schule machte. Lorenz von Ehren III , von
1989 bis 1993 Präsident, später Ehrenpräsident des
BdB, war u. a. über vier Jahrzehnte lang Vorsitzender des BdB-Landesverbandes Hamburg. Heute engagiert sich Bernhard von Ehren als Vizepräsident im
BdB und ist u. a. Vorsitzender des BdB-Landesverbandes Hamburg.
Angesichts eines immer deutlicher in Erscheinung
tretenden Klimawandels investiert die Baumschule
Lorenz von Ehren verstärkt auch in die Forschung.
Die aus der Zusammenarbeit mit Hochschulen und
Universitäten gewonnen Erkenntnisse fl ießen wiederum in die Baumschulkulturen ein, wie z. B. beim
»Stadtbaum«-Sortiment. Dies sind Bäume, die sich
den verändernden Umweltbedingungen am besten anpassen können. Verschiedene Ahorn- oder Felsenbirnen-Arten gehören dazu, aber z. B. auch Purpur-Erle,
Kornelkirsche, Gleditschie oder Hopfenbuche.
Daneben engagiert sich die Baumschule Lorenz von
Ehren für die grüne Branche insgesamt, unterstützt
Institutionen wie z. B. den vom European Garden Heritage Network (EGHN ) ins Leben gerufenen »European Garden Award« und viele andere grüne Berufsverbände. Und die seit vielen Jahren initiierten »Lorenz von Ehren-Symposien«, die alle ein bis zwei Jahre
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85 Die Bäume der »Allee der Welten« im
Thyssen Krupp Quartier (Essen) stammen
aus fünf Kontinenten
86 Bis zu 50 -jährige Platanen und Eichen
von rund 11 m Höhe schmücken die
Deutsche Bank, Frankfurt
87 150 Kaiserlinden begrünen den
Uferweg in Bad Ischl
85
86
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Gehölze mit Bestnote
Bei so manchem Pfl anzvorhaben ist es schon jetzt
wichtig, die Herkunft eines Gehölzes nachweisen zu
können – ein Thema, das in den kommenden Jahren,
spätestens aber im Jahr 2020, wenn das entsprechende Bundesnaturschutzgesetz in Kraft tritt, an Bedeutung gewinnt. Hierbei geht es um die lückenlose Zurückverfolgung der Herkunft eines Gehölzes – von der
Saatguternte über die Produktion bis zum Verkauf –,
mit dem Ziel, die biologische Vielfalt zu erhalten.
Auch solche so genannten »gebietseigenen Gehölze«
werden in den Quartieren der Baumschule kultiviert.
2014 wurden die Lorenz von Ehren-Kulturen von der
Zertifi zierungsgemeinschaft gebietseigener Gehölze
zertifi ziert – mit Bestnote.
85 The trees planted for the ‘Allee der
Welten’ at the Thyssen Krupp Quarter
in Essen come from fi ve continents
86 50 -year-old plane trees and oak trees
of 14 m height for the Deutsche Bank in
Frankfurt
87 150 Lime trees at the promenade of
Bad Ischl
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20 Jahren u. a. Weißdorn-Kastenbäume, Kugel-Trom-
Bäume aus der Baumschule Lorenz von Ehren stehen in den Metropolen Europas, in Gärten, Parks und
privaten Traumgärten, und sie werden gerne für prestigeträchtige Großprojekte eingesetzt. Bis zu 50 -jährige Platanen und Eichen von rund elf Metern Höhe
begrünen die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt und schaffen einen eindrucksvollen grünen Rahmen im Häusermeer. 150 rund neun Meter hohe Kaiserlinden rahmen beidseitig den Uferweg im österreichischen Bad Ischl. Die 68 Bäume für die »Allee der
Welten« im Essener Thyssen Krupp Quartier stammen aus fünf Kontinenten und kreieren ein abwechslungsreiches Ensemble. Im englischen Cole Park Estate in Wiltshire wurden über einen Zeitraum von
petenbäume und Ligusterkugeln angepfl anzt, die einen perfekten englischen Landschaftsgarten entstehen ließen. Über 70 doppelreihig gepfl anzte KastenLinden schufen einen dichten grünen Rahmen am
neu gestalteten Platz an der Uferpromenade in Rathenow an der Havel. Handgeformte Groß-Bonsais, Lindenspaliere und schirmförmig gezogene Felsenbirnen
machen »Angel Field«, den neu gestalteten Campus
der Liverpool Hope University, zu einem »Renaissance-Garten des 21. Jahrhunderts«. Und die Formgehölze, die das moderne Einkaufszentrum »Eurovea« in
Bratislava, Slowakei, verschönern, nehmen die Symmetrie der Gebäudestruktur in perfekter Weise auf.
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88
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Fit für die Zukunft
Lorenz von Ehren-Gehölze erfreuen sich im gesamten osteuropäischen Raum großer Beliebtheit und verschönern von Russland bis Aserbaidschan so manches
grüne Repräsentationsprojekt. Jedes Jahr verlassen
rund 1,5 Millionen Pfl anzen die Baumschule Lorenz
von Ehren und werden an ihre neuen Bestimmungsorte geliefert. Auch kleinere Bestellungen können dabei europaweit versendet werden.
88 Jedes Jahr werden rund 1,5 Millionen
Pflanzen an ihre neuen Standorte geliefert
89 Großbäume wie diese Thujen sind seit
vielen Jahren eine Spezialität der Baumschule Lorenz von Ehren
88 Every year, up to 1.5 million plants are
delivered to their new location
89 For many years Lorenz von Ehren
nursery has specialised in the transplantation
of large trees like these Thujas
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Einen wichtigen Schritt markierte das Jahr 2013. Lorenz III und Bernd von Ehren zogen sich zu diesem
Zeitpunkt aus der Firma zurück, als neuer Partner
stieg ein Darmstädter Family Office in die Baumschule ein. Das operative Geschäft liegt dabei weiterhin unverändert in den Händen von Bernhard von Ehren, geschäftsführender Gesellschafter, und Konrad Parloh,
Geschäftsführer. Seitdem ist die Baumschule weiter gewachsen: Im März 2014 wurde eine weitere Niederlassung in Rellingen eröffnet, die Baumschule hat
damit wieder ein Standbein in Schleswig-Holstein.
In Rellingen soll zukünftig das Container-Sortiment
für den Sommerversand ausgebaut werden. Auch unter dem logistischen Aspekt bietet der Standort Vorteile, denn Kunden können ihre Bestellungen dort
selbst abholen – und umfahren die täglichen Staus im
und um den Elbtunnel. 2014 wurden auch Bürogebäude, Verladehof und Schaugarten der Niederlassung in
Bad Zwischenahn umgestaltet und erweitert. Und das
Pfl anzensortiment wird laufend ergänzt, u. a. um alte
Obstsorten, original japanische Großbonsai oder neue
Schnittformen. Vor allem aber um neue robuste Gehölze, Gattungen, Arten und Sorten, die dem Klimawandel trotzen können. Die Zukunft kann kommen!
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Bäume für Generationen – 150 Jahre Baumschule Lorenz von Ehren 1865–2015
Gründung der Baumschule durch Johannes von
Ehren I (1832 –1906) in Nienstedten; der Kundenkreis ist
1865
1959 Johannes von Ehren II erhält für seine Verdienste und
besonderen Leistungen im Gartenbau das »Verdienstkreuz
Erster Klasse«.
1965 Gründung der Lorenz von Ehren-Niederlassung in
Bad Zwischenahn. Die dortigen Flächen wachsen in den
Folgejahren unter der Leitung der Brüder Lorenz III und
Bernd von Ehren auf 140 Hektar Fläche heran.
1970 Lorenz von Ehren III (*1937) und Bernd von Ehren
(*1938) übernehmen den Betrieb, nachdem sich ihr Vater
Johannes von Ehren II aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hatte. Lorenz von Ehren II blieb noch bis 1976 im
Unternehmen tätig.
1970 –80 Ausweitung der Produktionsfl ächen in Hamburg
und Bad Zwischenahn. Kreation von Pfl anzentrends:
Kultivierung von Heckenelementen, Gestaltung erster
schirmförmiger Gehölze, Aufnahme von nach japanischem
Vorbild geschnittenen Gartenbonsais, Verschulung immergrüner Formgehölze. Erfi ndung baumschultechnischer
Spezialgeräte (z. B. Ballenstecher)
1975 Erster Spatenstich für eines der ersten Baumschulquartiere im Hamburger Süden (Rosengarten), der durch
den Elbtunnel nun gut an die Stadt angebunden war.
1982–83 Übernahme der Baumschulfl ächen der Elmshorner Baumschule Timm & Co. Einige Jahre später wurden
die Flächen aus logistischen Gründen wieder aufgegeben.
ab 1988 Sukzessive Umsiedlung der Pfl anzen vom Betrieb
in Nienstedten in den Hamburger Süden
1992 Baubeginn für den neuen Firmensitz
1993 Umzug der Baumschule von Hamburg-Nienstedten
nach Hamburg-Marmstorf
1994 Einweihung des neuen Firmensitzes in HamburgMarmstorf
2000 Lorenz von Ehren III erhält das Bundesverdienstkreuz
am Bande. Der Neubau des Unternehmens in HamburgMarmstorf wird als weltweites EX PO 2000 -Projekt anerkannt.
2005 Bernd von Ehrens Sohn Bernhard von Ehren
(*1972), seit 2001 im Unternehmen, tritt in die Geschäftsleitung ein.
2007 Konrad Parloh (*1958) tritt als zweiter Geschäftsführer in die Geschäftsleitung ein.
2011 Die Baumschule Lorenz von Ehren ist offi zieller Partner der Stadt Hamburg als »European Green Capital 2011«
2013 Lorenz III und Bernd von Ehren ziehen sich aus dem
aktiven Geschäftsleben zurück. Seitdem ist ein Darmstädter Family Office Partner der Baumschule. Bernhard von
Ehren wird geschäftsführender Gesellschafter.
2014 Gründung der Lorenz von Ehren-Niederlassung in
Rellingen (Schleswig-Holstein). Umgestaltung der Niederlassung Bad Zwischenahn: Bürogebäude, Verladehof und
Schaugarten erhalten ein neues Gesicht. Zertifi zierung mit
Bestnote durch die Zertifi zierungsgemeinschaft gebietseigener Gehölze. Zertifi zierung des Unternehmens nach dem
Umwelt- und Klimaschutzprogramm »Ökoprofit«. Einführung der Lorenz von Ehren-Produktlinie »Unikate«
zunächst regional: Hamburger Familien und ortsansässige
Unternehmen
1868 Erste Pfl anzenlieferungen nach Kopenhagen
1869 Erste Pfl anzenlieferung an Schloss Frederiksborg.
Johannes von Ehren I erhält die Erste Medaille auf der
Internationalen Gartenbauausstellung in Hamburg –
Beginn einer langen Reihe von Auszeichnungen
ab 1870 Erste Pfl anzenlieferungen an die königlichen Hofgärten in Potsdam (Neues Palais) und Schloss Sanssouci
1875 Erste Pfl anzenlieferungen nach Russland
ab 1881 Große Pfl anzenlieferungen an den Friedhof Ohlsdorf (Hamburg), den heute größten Parkfriedhof der Welt
1898 Johannes’ Sohn Lorenz von Ehren I (1867–1948)
übernimmt die Baumschule von seinem Vater. Der Handel
mit Großbäumen wird in den Folgejahren zu einer »Spezialität« der Baumschule. Umfangreiche Pfl anzenlieferungen
an öffentliche Hamburger Parkanlagen und private Gärten
1904 Die Baumschule erhält die »Große Silberne Staatsmedaille« anlässlich der Internationalen Kunst- und
Großen Gartenbauausstellung in Düsseldorf
1912 Erste Pfl anzenbestellung des Großfürsten Paul von
Russland (St. Petersburg)
1914 Ernennung zum »Königlichen Hofl ieferanten« durch
den königlichen Hof in Potsdam
1914 –18 Erster Weltkrieg. Der Handel mit dem Ausland
bricht zusammen. Nur wertvollste Gehölze können weiter
verschult werden.
1918 Nach Kriegsende sind Reparationsleistungen zu
zahlen – die Währung: Pfl anzen.
1932 Pfl anzenlieferungen an König Alexander I., Belgrad
1938 Nienstedten, Standort der Baumschule, wird zu einem
Stadtteil von Hamburg
1939– 45 Zweiter Weltkrieg. Die Baumschule ist in diesen
Jahren gezwungen, ihre P roduktion auf Laub- und Nadelgehölze zu Sichtschutzzwecken umzustellen. Wegen der Lebensmittelknappheit veranlassen die Besatzungsmächte
nach Kriegsende die Rodung großer Teile der Baumschulfl ächen. Wo in früheren Zeiten unterschiedlichste Gehölze
gezogen wurden, wächst nun Gemüse.
1948 Die Brüder Johannes von Ehren II (1899 –1982) und
Lorenz von Ehren II (1906 –1982) übernehmen die Baumschule nach dem Tod ihres Vaters. Beide Brüder waren
schon lange im Unternehmen tätig (Johannes II seit 1925,
Lorenz II seit 1930). Johannes II leitet den elterlichen Betrieb von 1940 an, ab 1945 unterstützt durch seinen Bruder.
Größe der Baumschule damals: ca. 16 Hektar
1949 Der Handel mit dem benachbarten Ausland war wieder möglich. Als einer der ersten Betriebe nahm die Baumschule Kontakt zu ihren internationalen Berufskollegen auf.
1952 Anschaffung des ersten Traktors – eine immense
Erleichterung bei den Arbeiten in der Baumschule
1953 Pfl anzenlieferungen an die Erste Internationale
Gartenbauausstellung in Hamburg
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Trees for generations to come – 150 Years of nursery history 1865–2015
1865 Johannes von Ehren I (1832 –1906) established the
Lorenz von Ehren Nursery in Nienstedten. At that time
customers were wealthy families and companies from the
Hamburg area.
1868 Plant deliveries to Copenhagen
1869 First delivery to Frederiksborg Castle.
Johannes von Ehren I received the Gold Medal at the garden
exposition in Hamburg. This was the beginning of a successful series of awards.
from 1870 First deliveries to the New Palais and Sanssouci
in Potsdam
1875 First plants were delivered to Russia
from 1881 Plants for the Ohlsdorf Cemetery, the biggest
rural cemetery in the world.
1898 Lorenz von Ehren I (1867–1948), Johannes’ son, took
over the business.
The cultivation and sale of large specimen trees and shrubs
becomes a speciality of the von Ehren Nursery.
Supply of plants for parks and private gardens in Hamburg.
1904 The nursery received the Silver State Medal at garden
and art exposition in Düsseldorf.
1912 Initial order by the Grand Duke Paul of Russia
(St. Petersburg)
1914 Appointment as ‘Royal Warrant holder’ by the Royal
Household in Potsdam
1914 –18 World War I
Foreign trade collapses. Only some of the most valuable
shrubs and trees were kept cultivated.
1918 After World War I the nursery had to pay war
reparations. The currency: Plants.
1932 First shipment to Alexander I, Belgrad
1938 Nienstedten became a Hamburg district.
1939– 45 World War II
The nursery was forced to cultivate deciduous and coniferous plants for screening protection purposes. Due to food
shortages the nursery was forced to clear the fields. Instead
of precious trees and shrubs they had to grow vegetables.
1948 After the death of their father, the brothers Johannes
von Ehren II (1899 –1982) and Lorenz von Ehren II
(1906 –1982) took over the business. Both of them had
been in the nursery business for years (Johannes II from
1925, Lorenz II from 1930).
From 1940 Johannes II managed his parents’ business; from
1945 he was supported by his brother.
Size of the nursery at that point in time: 16 hectares
1949 Trade with neighbouring countries started to flourish
again. The nursery was one of the fi rst businesses to contact their international nursery partners.
1952 Purchase of the fi rst tractor. This was a huge simplification for the nursery workers.
1953 Deliveries to the fi rst international garden exposition
in Hamburg
1959 For his horticultural excellence Johannes von Ehren II
was awarded the fi rst-class order of the Federal Republic of
Germany.
1965 A branch of the nursery was established in Bad
Zwischenahn. Under the management of the brothers
Lorenz III and Bernd von Ehren the area was extended to
140 hectares
1970 Lorenz von Ehren III (*1937) and Bernd von Ehren
(*1938) took over the business, after their father Johannes
von Ehren II retired from business life. Lorenz von Ehren II
stayed in the nursery until 1976.
1970 –80 Expansion of the production area in Hamburg and
Bad Zwischenahn.
Plant innovations: Cultivation of hedging elements, umbrella-shaped topiaries, Japanese style bonsais, evergreens.
Invention of nursery equipment and machinery (e. g. tree
spades)
1975 After the opening of the ‘Elbtunnel’ the fi rst nursery
sites south of the river Elbe were cultivated
1982–83 Acquisition of the ‘Timm & Co. Nursery’
production fields. A few years later these production fields
were abandoned for logistic reasons.
from 1988 Plants were moved from Nienstedten to the
south of Hamburg.
1992 Building of the new headquarters
1993 The nursery moved to Marmstorf
1994 Official opening of the new headquarters in HamburgMarmstorf
2000 Lorenz von Ehren III was awarded the Order of Merit
of the Federal Republic of Germany.
The new headquarters in Hamburg-Marmstorf were officially recognised as an international EX PO project.
2005 The management was passed to Bernd von Ehren’s son
Bernhard von Ehren (*1972), who has been in the company since 2001.
2007 Konrad Parloh (*1958) joined the board of directors.
2011 The Lorenz von Ehren Nursery was announced an
official partner of the city of Hamburg as ‘European Green
Capital 2011’
2013 Lorenz III and Bernd von Ehren transferred their
company shares. A family from Darmstadt became partners
of the nursery. Bernhard von Ehren is now Managing
Director of the company.
2014 New branch opened in Rellingen (Schleswig Holstein).
Refurbishment and reorganisation of the Bad Zwischenahn
office building, loading area and display garden.
Award of excellence by the certification body for native
plants. Award from ‘Ökoprofit’ – an environmental protection programme. Introduction of the Lorenz von Ehren
unique and distinctive plants assortment (‘Unikate’).
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Dank
Abbildungsnachweis
Ein herzlicher Dank gilt allen, die mit ihren Informationen
und Anregungen zu dieser Chronik beigetragen haben, allen
voran natürlich unseren beiden Senioren Lorenz von Ehren III
und Bernd von Ehren. Sehr danken möchten wir auch Kerstin
Aasland (Handelskammer Hamburg), Heino Grunert (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Gartendenkmalpflege,
Hamburg) und Christian Hlavac (Gartenhistoriker, Wien), deren Recherchen eine große Hilfe waren.
Abb. 1, 35, 50, 79, 80: © Anna Mutter
Abb. 2, 3, 55, 66, 75, 76, 78, 82: © Arnt Haug
Abb. 4, 81: © Frank P. Wartenberg
Abb. 6: © Hamburg Museum
Abb. 8, 9, 12, 53, 56, 59, 67, 69, 74, 88: © Tim C. Kraus
Abb. 17, 18: © Hamburger Friedhöfe-AöR-2015
Abb. 26: © Historisches Archiv Krupp
Abb. 72: © Andreas Burkhardt
Abb. 73, 89: © Bernd Eylers
Abb. 77: © Fotostudio Scheiwe
Abb. 83: © Stephanie Brinkkoetter
Abb. 84: © Anouska Hempel, www.anouskahempeldesign.com
Abb. 86: © Michael Paul
Abb. 87: © Landesgartenschau Bad Ischl
Alle anderen Abbildungen: Baumschule Lorenz von Ehren,
Hamburg
Impressum
© Baumschule Lorenz von Ehren, Hamburg 2015
Alle Rechte vorbehalten
Gestaltung: Farnschläder & Mahlstedt, Hamburg
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