Der Heilige Geist als personal trainer

Predigt
an Pfingsten 2015
„Der Heilige Geist als personal trainer“
von Vikar Christian Höhne
Ich darf noch einmal zu Euch sprechen. Ein Freund sagte: „Was für eine Botschaft wirst Du uns zum Abschied
geben?“ Und ich habe gemerkt: Ich sage nichts Neues. Die ein oder andere wird manches schon von mir gehört
haben. Ich persönlich merke aber, dass mir Wiederholung gut tut. Sei es bei sportlichen Übungen,
Krankengymnastik oder auch in der Schule. Und so möchte ich dass sich bei Euch Gehörtes festigt. bzw.
vielleicht ist es auch für den ein oder anderen Neu? Mal sehn.
Zu Beginn habe ich Euch ein Video mitgebracht.
Video von „Mach Dich krass“ zeigen:
https://www.youtube.com/watch?v=hMkEUBBXRzY
Zur Zeit gibt es eine Menge solcher Videos. In der Werbung tauchen die kleinen Clips auf: Gymondo, I make
you sexy, freeletics, (sixpack shortcuts, Men’s Health Workout DVDs, Insanity, P90X, My Sixpacklife, ...)
Es gäbe viel zu diskutieren, ob das stimmt was die sagen bzw. was für ein Bild von Mensch sie vermitteln.
Doch alle haben eins gemeinsam. Sie haben einen Personal Trainer.
Der sagt: Ich mach Dich fit. Ich helfe Dir, dass Du Deine Ziele erreichst. Der erklärt wie die Übungen
funktionieren, wie die korrekt ausgeführt werden, ob eher die Beine, der Po, der Bauch gerade dran sind, wie
oft die Übungen ausgeführt werden sollen. Oft sind es 3x 20min Einheiten pro Woche. Und der erinnert ... Der
erklärt meist auch wie jeder Teilnehmer sich zu ernähren hat, um an das Ziel zu gelangen.
Ich persönlich wünsche mir oft einen Personal Trainer. Für meine Gesundheit und Fitness. Am Besten, dass ich
so aussehe wie der Typ grad vom Video. Aber neben dem Körper auch einen Personal Trainer für Geist, für
mein Leben. Oft frag ich mich, wo geht’s lang? Wie kriege ich das hin? Wie mach ich das jetzt mit dem
Umzug? Wer mir hilf ‚ne Wohnung zu finden in Moers. Mir zeigt wie das Leben richtig gelebt wird.
Und beim Vorbereiten auf heute habe ich gemerkt, dass ich sogar einen habe. Er kostet mich nicht mal einen
Cent. Er ist kostenlos verfügbar. Jesus spricht von ihm in Joh 14:
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn
lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.
25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin.
26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles
lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Jesus sagt seinen Jüngern, wenn er wieder zum Vater gegangen ist (Himmelfahrt) dann wird er einen Tröster,
Beistand schicken. Wörtlich steht da: der Tröster ist der zur Unterstützung herbeigerufene. Also unser Personal
Trainer.
In allen Lebenslagen. So wie Jesus den Jüngern 3 Jahre zur Seite stand. So steht uns der Geist zur Seite als
Personal Trainer. Bis zu unserem Tod und darüber hinaus.
1. Dein Personal Trainer der Heilige Geist
Predigtthesen2
Jesus verspricht jedem Christen: Wenn Du mich liebst, wenn Du andere liebst, dann komm ich zu Dir. Der
dreieine Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist kommt, haust in uns. Und wie ein Personal Trainer lehrt er und
erinnert er. Und das gilt es als erstes zu realisieren. Wir sind nicht allein. Wir haben einen Personal Trainer.
Gott ist unser Gegenüber, eine Person. Er ist um uns, im Heiligen Geist an allen Orten der Welt gleichzeitig, bei
allen Menschen, redet mit uns, begleitet uns, tröstet, ermahnt und vieles mehr.
Dabei bleibt Gott aber nicht nur außerhalb von Dir.
Nein der Vater, Sohn und der Heilige Geist kommen in Dich.
Und sie kommen um bei Dir zu wohnen. Ja sie richten es sich bei Dir ein.
(PPP 4) Jesus sagt in Joh 14,23: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“
Sprengt das nicht alle Vorstellung? Der Gott von dem König Salomo sang: Die Himmel können ihn nicht
fassen. (1. Könige 8,18) Der Gott der allgegenwärtig ist. Er kommt nun und nimmt Wohnung in Dir. Er wird
Dein Personal Trainer, in jedem Christen. In Dir. Wir können ihn wissenschaftlich nicht durch Röntgenstrahlen
oder anderes sichtbar machen. Aber Jesus verspricht: in Deiner Brust schlägt nicht nur Dein Herz, sondern dort
wohnt Gott höchstpersönlich. Jesus sagt: Wer mich liebt, zu dem kommen der Vater und ich durch den Heiligen
Geist.
Als Christ kannst du folgendes machen: Nimm mal Deinen Finger und zeige auf dich. Oder wenn dir das lieber
ist, nimm deine Faust und schlage auf deine Brust. Und sage: Durch den Glauben wohnt in mir der Heilige
Geist. In mir wohnt Gott. Mein Personal Trainer.
Mach das mal. Ich will niemanden verleiten. Wenn du sagst: Ich bin kein Christ, ich will das nicht sagen. Dann
lade ich ein. Zu sagen: Gott will in mir wohnen.
Wir machen das jetzt mal und dann 30 Sekunden Ruhe um das auf Dich wirken zu lassen. Auch Du, der Du das
gerade liest. Mach ‚ne Pause und sag es mal.
Wir müssen uns das immer wieder verdeutlichen. Wir vergessen das zu schnell.
Aber es ist die Realität. Gott wohnt in uns Christen.
Gottes Macht die Jesus von den Toten auferweckt hat, wohnt in uns.
Mach das ruhig während des Tages ab und zu.
Sag: Der Heilige Gott wohnt in mir.
Es tut gut die Wahrheit auszusprechen.
Wende dich an deinen Freund, deine Freundin, deine Eltern oder Kinder und sprich zu ihnen: (Schatz), in Dir
wohnt Gott! Der Glaube macht’s möglich.
Oder mach es dir bewusst: Gott wohnt in meinen gläubigen Kindern, in meiner Mutter, meinem Vater, usw.
Sieh die Welt wie sie wirklich ist.
Wenn wir Gottes Macht erleben wollen, muss uns klar sein, dass er in uns wohnt und durch uns wirken will.
2. Aufgaben meines Personal Trainers:
Was ist die Aufgabe dieses göttlichen Trainers in uns. Lehren und Erinnern was Jesus gesagt hat. „Aber der
Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch
an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Joh 14,26)
Der Trainer wiederholt was Jesus seinen Jüngern gesagt hat. Also das was wir hier in der Bibel finden. (Bibel
vom Altar nehmen und zeigen). All die vielen Worte, die lehrt er uns und erinnert uns.
Predigtthesen3
Lehren bedeutet nicht nur, dass er uns Informationen vermittelt. Ein Kopf Wissen. So verstehen wir das Wort
lehren zumeist. Kognitives Wissen wie in der Schule. Doch es ist mehr ein Wissen wie bei einer Ausbildung.
Es soll nicht im Kopf bleiben. Sondern in Herz und Hand übergehen. Ein Wissen, das mich ganz betrifft. Mich
lehrt ich bin von Gott zutiefst geliebt. Und mein Nachbar, ja auch mein Feind ist das auch. Und weil das so ist,
daher liebe ich Gott zurück und habe Liebe für meine Frau und meinen „nervig, stinkigen“ Kollegen von der
Arbeit. Das lehrt uns der Personal Trainer.
Und er lehrt uns, indem er mitmacht. Er sagt nicht nur, „Ey so soll’s sein!“ Sondern er legt mit Hand an. Denn
aus eigener Kraft würde ich dem Kellner, der mich schlecht bedient hat, nicht freundlich ein Trinkgeld geben.
Gottes Geist hilft uns beim Umsetzen. Er ist mehr als ein Personal Trainer, der nur Anweisungen gibt und
motiviert. Er ist auch die Kraftquelle. Der Gott, der die Liebe ist, wohnt in uns und das verändert uns. (Röm
5,12: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist... „Die Frucht des Geistes ist
Liebe, Freude, Frieden, Freundlichkeit,...“ lies nach was für Frucht er in Deinem Leben bewirkt... Gal 5,22). Er
nimmt uns sozusagen an die Hand und wirkt in Union mit uns.
Er erinnert uns. Wir, zumindest ich, vergesse sehr schnell. Z. B. wie oft hat mich Gott schon Folgendes
gelehrt. Dass er mein Schöpfer ist, dass er mich liebt und mich Christian Höhne wunderbar gemacht hat. Wenn
ich das be-greife dann freue ich mich total intensiv und bin zufrieden mit mir.
Doch es kann sein, dass ich das schon 2h wieder vergessen habe. So war’s vor Kurzem auf einer Freizeit. Erst
dachte ich: Ich bin geliebt und all die Leute um mich herum auch. Und dann sind da ein, zwei Checker durch
mein Bild gelaufen, die konnten super singen, Gitarre spielen, erklären, predigen und ich dachte, „Gegen die
komm ich nicht an. Wat ein Looser bin ich. Ich bin nicht geliebt.“
Es hat gebraucht an dem Wochenende bis ich vom Neid, wieder hin zur eigenen Akzeptanz: Ja ich bin geliebt!
und zum Gönnen: Gott hat sie wunderbar gemacht, gekommen bin. Das war ein Kampf. Auch in mir. Ich hab es
realisiert. Und dann Gott gebeten, dass er mir hilft, dass ich wieder seinen Blick bekomme. Und ich glaube,
dass mein Personal Trainer da in mir gewirkt hat hin zum Guten. Auch wenn er mir das nicht zum ersten Mal
beigebracht hat, sondern zum 1000 Mal.
Ich werde diesen Trainer immer wieder brauchen. Dass er mich lehrt. Mich erinnert. Dass er mit anpackt. An
die Taten und Liebe von Jesu Christi für uns. Und daraus fließt dann auch Liebe, Geduld, Hoffnung für andere
Menschen, um mich herum.
So die schöne Theorie. Aber in der Praxis habe ich oft das Gefühl, wo ist er denn nun mein Personal Trainer?
3. Meine Aufgabe mit dem Personal Trainer
Ich glaube dass es oft an Folgendem liegt, dass ich bzw. wir den Personal Trainer nicht merken. Oder keine
Veränderung in unserem Leben sehen. Denn ein Personal Trainer ist schön und gut. Aber er macht nicht die
Arbeit für mich/uns. (Leider) Er gibt Hinweise, erinnert uns an unsere Übungen, an unser Ziel. Er macht mit.
Aber wenn ich nie Zeit mit ihm verbringe, nicht auf ihn höre, oder das Gehörte umsetze, dann bleibe ich wie
ich bin. Und so ist es auch mit dem göttlichen Trainer. Die Bibel weißt uns darauf hin, wir können den Trainer
sogar auslöschen, blockieren. „Den Geist dämpft nicht,“ sagt Paulus (1 Thess 5,19).
d.h. Es ist gut Zeit mit ihm verbringen.
Und der Geist unser Personal Trainer ist ein bescheidner/rücksichtsvoller Trainer. Der macht oft nur mit, wenn
wir sagen, wir wollen auch.
Predigtthesen4
Wir wachsen im Glauben durch die Intensivierung unserer Beziehung mit dem PT. Wie kann das Training die
Intensivierung geschehen. Das muss jeder und jede von uns selber herausfinden. Es gibt da nicht DEN Weg.
Aber meine Frage: Wo nimmst Du bewusst Kontakt mit Deinem Personal Trainer auf.
Stelle ich und möchte noch praktisch zwei Möglichkeiten nennen:
a) Trainingsmöglichkeit 1: Bewusst Stille suchen
Seid einem Monat sitz ich daran und versuche täglich zu beten: Lehre mich, erinnere mich Heiliger Geist. Und
mir fällt es schwer ein bewusstes Training mit Gott einzurichten.
Eine Freundin von mir hat mir erzählt wie sie es in letzter Zeit macht. Vor der Arbeit liest sie sich eine Zusage
Gottes durch. Also 5x die Woche. Nicht jeden Tag eine neue, sondern jeden Tag die gleiche Bibelstelle. Das
sind nur 30 Sekunden pro Tag. Aber sie sagt, das stärkt sie für die Arbeit. Und ich denke, die Wiederholung tut
gut, da sich so der Vers auch wirklich setzen kann. Sich bewahrheiten kann. 5x die Woche 30 Sekunden.
Im Alltagsstress ist es schwierig sich Zeit für Gott zu nehmen. Und dennoch lade ich ein, dass sie sich da
wirklich bewusst Zeit nehmen. Sich 5-15min eintragen in den Kalender. Telefon aus. Tür zu. Egal was kommt.
Die Zeit gehört Gott, dem Personal Trainer. 3x die Woche. 1x die Woche. Wie sie es einrichten können.
Und wenn das nicht klappt, nicht mal 1x in der Woche, dann lad ich sie ein, es wie meine Freundin zu machen.
Ein Vers, beim Einsteigen in das Auto, 30 Sekunden warten bis ich den Zündschlüssel betätige, bis ich aus dem
Auto aussteige Richtung Arbeit gehe. Ich bin davon überzeugt, dass diese 30 Sekunden Gold wert sind. Denn
Ihr Personal Trainer wird so aktiv und hilft ihnen dabei. Deshalb machen wir jetzt auch mal ‚ne Probe.
30 Sekunden Stille. Entweder mit Beamer Bibelvers an die Wand oder Augen zu und sagen: Lehre mich Gott
Deine Liebe. Und warten.
b) Trainings Möglichkeit 2: zu Gott singen
Die Gottesdienste und das gemeinsame singen sind auch „Trainingszeit“. Im Epheserbrief 5,18-19 steht:
„werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem
Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!“ Hier wird eine Verbindung geschaffen. Singen steht im griechischen
als Partizip, das am Besten mit indem aufgelöst wird. Musik mit geistlichem Inhalt lässt die Wahrheit über Gott
in uns groß werden. Der Geist Gottes breitet sich da aus. Das tut uns gut.
c) Trainingsmöglichkeit 3: Tun was Gott sagt.
Joh 14,23: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm
kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Zwei Dinge stehen hier:
A) Gott lieben = heißt sein Wort halten = heißt liebt einander, wie ich euch geliebt habe
B) Gott kommt zu uns als Resultat von A)
Ich glaube, dass das nicht nur eine einmalige Sache ist. Sondern immer wieder wenn ich andere liebe, bekommt
Gott ein wenig mehr Wohnraum in mir. Vielleicht spüre ich ihn dann auch mehr.
Konkretes Beispiel:
Ich habe vorhin schon ein Beispiel erwähnt. Wenn ich dem Kellner, der mich schlecht bedient hat, dennoch
freundlich gesinnt bin. Ihm ein Trinkgeld gebe.
Aber das ist doch Dummheit! Torheit! Ich frage zurück. Wirklich? Wenn ich den Kellner belehren will dann
gebe ich kein Trinkgeld. Leistung bringt Lohn. Das ist die Lehre, die ich ihm mit auf den Weg gebe.
Oder will ich ihm die Liebe Gottes zeigen. Ohne Leistung bist Du was wert. Das kann auch als Dummheit als
Torheit aufgefasst werden. Aber wir sind Kinder der Liebe und das sollen wir versprühen. Denn der Personal
Trainer der Liebe wohnt in uns.
Predigtthesen5
Andere lieben, besonders wenn ich sie nicht mag, ist nicht einfach. Deshalb brauchen wir Gott, die Liebe, als
Personal Trainer. Der uns nicht nur erinnert, sondern uns lehrt, uns zur Hand geht und hilft. Daher lasst uns ihn
bitten, dass er uns Liebe schenkt. Uns mit Liebe erfüllt. Denn wir sind geschaffen, um geliebt zu werden und zu
lieben. Wir sind aufgefordert: Liebt wie ich Euch geliebt habe. Und die Verheißung liegt darauf, dass Gott dann
in unserm Leben mehr Wohnraum bekommt.
Das sind drei Möglichkeiten.
Gott ist unser Personal Trainer.
Er lebt in uns. (auf mich zeigen)
Er erinnert uns und ist aktiv in uns am Werk.
Lassen wir uns ein, verbringen Zeit mit ihm, dass der Personal Trainer, uns dahin bringt, wo jede Einzelne sein
soll.
Das ist mein Gebet
Amen.