Fälle zu § 34 StGB 1. A stürmt mit einem Messer in der Hand die Treppe hoch, um B anzugreifen. B ergreift eine dem C gehörende große Standvase neben der Treppe und schlägt sie A auf den Kopf. Die Vase geht dabei zu Bruch. A fällt die Treppe herunter und reißt am unteren Ende den D zu Boden, der dort stand, um dem A hinterher zu rufen, er solle „keinen Scheiß machen.“ D erleidet dabei einige Prellungen. 2. Arzt A fährt mit dem Auto zu einem Notfallpatienten, a) obwohl in der Nähe ein Taxistand ist, b) er infolge seiner Trunkenheit ohnehin nicht sinnvoll helfen kann. 3. A fährt einen Schwerverletzten in die Klinik, weil der Rettungswagen den abgelegenen Ort vermutlich zu spät erreichen würde. a) Dabei benutzt er seinen LKW, obwohl ihm auch ein PKW zur Verfügung steht. b) A benutzt den PKW und überlegt dabei, ob er im Hinblick auf seinen Zustand besonders langsam fahren muß, obwohl dies u.U. einen wertvollen Zeitverlust bedeutet. 4. A fährt einen Schwerverletzten in eine Klinik. Weil es auf jede Sekunde ankommt, überfährt er eine rote Ampel, nachdem er sich zunächst vergewissert, daß kein anderes Fahrzeug die Straße kreuzt. Dabei übersieht er den Radfahrer R, weil dieser bei Nacht mit hoher Geschwindigkeit ohne Licht auf die Kreuzung zufährt; R wird erfaßt und getötet. 5. Um beim Transport des Schwerverletzten Zeit zu gewinnen, rast A mit vollem Tempo über rote Ampeln, ohne sich über möglichen Querverkehr zu vergewissern. 6. Patient P ist an das einzig verfügbare Beatmungsgerät angeschlossen, seine Überlebenschancen sind gering; wenn er überlebt, dann nur mit dauernden schweren Gesundheitsschäden und einer geringen verbleibenden Lebenserwartung. Anschließend wird X eingeliefert, seine Überlebenschancen sind in jeder Hinsicht weitaus besser als die von P.
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