Wie der Weihnachtsmann zu seinem Dalmatiner kam…..

Wie der Weihnachtsmann zu seinem Dalmatiner kam…..
Schon vor langer, langer Zeit wurden in Schaephuysen, einem kleinen verwunschenen Ort am
niederen Rhein, ganz viele zauberhafte Dalmatinerwelpen geboren. Zehn plus eins!
Es war wohl zur Weihnachtszeit, die Bäume hatten bereits ihr Kleider abgelegt, es wehte ein
eisiger Wind und
man ahnte schon, nein….man konnte schon den Schnee in der Luft riechen, der nun auch bald
kommen sollte. Frau Holle machte sich schon
bereit, ihre weiße Pracht über die Häuser, Felder
und Wälder auszuschütten. Wie schön war es also, diese Zeit der Wunder und seltsamen
Begebenheiten - die Menschen freuten sich auf das nahende Weihnachtsfest und alle Welt war
damit beschäftigt Weihnachten vorzubereiten.
In dieser wundersamen Zeit, wo die Sterne
heller scheinen als sonst, in diese Zeit wurden
sie hineingeboren.
Schneeweiss, so wie der Schnee der alten Frau
Holle kamen sie auf die Welt - so wie kleine
Dalmatiner nunmal geboren werden. Man
muss nämlich wissen, die Flecken dieser
wunderbaren Wesen kommen ja erst so mit
fünfzehn, sechzehn Tagen…dann bekommen
sie ihre so einmalige und schöne Zeichnung,
ein jedes eine andere. Aber alle bekommen
schöne Tupfen geschenkt, mitunter in braun oder meistens in schwarz. So ist es und so war
auch immer, solange ich mich erinnern kann.
Ja…nur diesmal, dieses eine Mal sollte es anders sein.
Es geschah also im Kirchwinkel, wo ein
wunderbarer Wurf kleiner
Dalmatinerwelpen, kurz vor Weihnachten,
das Licht der Welt erblickte. Mutter
Dalmatiner kümmerte sich rührend um ihre
neun plus eins. Alles wäre so schön
gewesen.- Alle tranken ordentlich die
Muttermilch und sie wuchsen und gediehen
ganz prächtig….viele Besucher kamen in
dieser wundersamen Zeit in den
Kirchwinkel, bestaunten diese zauberhaften,
kleinen und noch ganz fleckenlosen
Dalmatinerchen.
Alles war gut. Nur dann….ja dann geschah es. Keiner weiß warum, keiner konnte es erklären.
Alle waren ratlos!
Alle neun plus eins wurden immer größer und nun sollten sie, ihre vom lieben Gott wohl
ausgesuchten und erdachten Tupfen bekommen. Man sah jeden Tag nun ein bisschen mehr
wie aus den kleinen, schneeweißen Wesen kleine und getupfte Dalmatinerchen wurden, alle
neun….bis auf eins!!!!
O je, o je alle hatten ihre Tupfen bekommen
nur ein kleines Dalmatinerlein weinte und
weinte ganz fürchterlich. War es doch vergessen worden bei der großen Tupfenvergabe.
Nicht einen einzigen, nein gar keinen Tupfen hatte es
bekommen, es blieb schneeweiß, wie der Schnee von
Frau Holle.
Keiner wusste warum, keiner konnte es erklären, alle
waren ratlos!
Jetzt war es so traurig, sah seine Geschwister die sich
immer mehr in ihren Tupfenkleidern wohlfühlten, sah
man ihnen doch an dass sie bald so wunderschöne
Dalmatiner werden würden. Aber sie selbst, was ist ein
Dalmatiner ohne Tupfen – ein Nichts dachte sie und
weinte umso fürchterlicher. Da nutzte auch der Trotz der Mutter Dalmatiner und auch der
Ziehväter Peter und Thomas nichts.
Alle Besucher bestaunten nun die neun plus eins, spielten mit ihnen und nach und nach kamen
so wunderbare Menschen die sich ihren kleinen Tupfenhund aussuchten und so hatten bald
alle neun ihre neuen Familien gefunden, bis auf eins. Alle neun bis auf das eine, was nun alle
Fräulein Tupfenlos nannten. Darüber war sie soooo traurig, dass sie gar nicht aufhören konnte
zu weinen. Was ist ein Dalmatiner ohne Punkte, ein Nichts eine Punktelos dachte es immer
wieder und weinte noch mehr darüber. Und so wurde es immer trauriger in dieser eigentlich
doch so schönen Zeit. Alle Häuser waren schon geschmückt mit leuchtenden Lichterketten
und goldenen und silbernen Kugeln und Sternen, wohin man auch sah. Aber das kleine
Dalmatinerhündchen mochte sich darüber so gar nicht freuen.
Dies hörten aber in der
Weihnachtswunderzauberwelt all die Elfen, die
Wichtel, die Zahnfee, die Schneekönigin und alle
anderen himmlischen Wesen, die gerade in der
Weihnachtszeit vielbeschäftigt umhereilten, damit
pünktlich zum Weihnachtsfest, zur Heiligen
Nacht, alles vorbereitet ist.
Das bitterliche Weinen von Fräulein Tupfenlos
blieb nun auch dem Weihnachtsmann nicht
verborgen. Dieser war schon seit Wochen mit dem
himmlischen Schlitten unterwegs um all den lieben
Kindern auf der Erde die Geschenke zu bringen.
Er kannte ja den Kirchwinkel, war ja vor kurzem
noch dort zu Besuch…..auch von den jährlichen
Winterwunder-weihnachtswanderungen war ihm
der Kirchwinkel wohlbekannt. Nun hörte er im
Vorübereilen aber dieses Geweine und Gejammere
so dass er gar nicht anders konnte, als seinen
Schlitten schnurstracks auf das Dach im
Kirchwinkel in Schaephuysen zu lenken.
Auch seine acht Rentiere waren heilfroh endlich eine Pause einlegen zu können, müssen sie
doch in der Weihnachtszeit Schwerstarbeit leisten. Eine Rentiergewerkschaft wäre gut,
dachten sie......aber jetzt streiken,Nein das konnte man all den auf den Weihnachtsmann
wartenden Kindern nicht antun.
Der Weihnachtsmann schlich sich also durch den Kamin heimlich ins Haus, sah Fräulein
Tupfenlos und fragte „Ach du schöne kleine Dalmatinerin, warum weinst du denn so
fürchterlich?“ „Weil ich keine Punkte bekommen habe, mich hat der liebe Gott ganz
vergessen bei der großen Tupfenvergabe“ antwortete Fräulein Tupfenlos. Da konnte der
Weihnachtsmann gar nicht anders, zu sehr war sein großes Herz gerührt und er beschloss
kurzerhand, da er ja bekanntermaßen ein großer Dalmatinerliebhaber ist, Fräulein Tupfenlos
mitzunehmen. Wohin, ja zu sich in sein Weihnachtshaus....und der Weihnachtsmann wohnt ja
seit Menschengedenken am Nordpol, da ist er Zuhause.
Er packte sie also in seine große, rote und weißumrandete Weihnachtstasche, setzte sich auf
den Schlitten, dann rief er Ho Ho Ho und die Rentiere eilten, nein sie flogen förmlich zum
Nordpol ins Weihnachtshaus. Vorneweg Rudolf Rotnase. Der freute sich schon und
dachte…“vielleicht darf sie ja bei uns bleiben, im Weihnachtshaus und dann als
Weihnachtsschlitten-begleiterin demnächst auf große Bescherungsreise gehen. O ja, das wäre
ein Tupfenvergnügen.!!! Irgendwie fand er sie wohl zauberhaft. Ich glaube er hatte sich ein
wenig in sie verliebt. Rudolf Rotnase und Fräulein Tupfenlos.
Aber!!! sie hatte ja noch gar keine Tupfen, keine typischen Dalmatinerpunkte. Herrje was für
ein Missgeschick! Was sollte man nur tun?? So beriet sich der Weihnachtsmann lange, sehr
lange mit seiner Frau, der Frau Weihnachtsmann. Und man beschloss: Fräulein Tupfenlos
sollte ein Tupfenkleid bekommen, schöner und prächtiger als alle anderen. So ging nun der
Weihnachtsmann in seine große Weihnachtswerkstatt. Ihr müsst wissen: Dort arbeiten
tausende und abertausende Wichtel für den Weihnachtsmann. Sie zimmern Spielzeug, malen
und schneidern, bauen Wagen und Puppen für alle Kinder dieser Welt. Das ist schon eine
ganz Menge Arbeit.
Hier holte der Weihnachtsmann zum Entzücken aller Wichtel, Feen und Elfen das kleine noch
völlig schneeweisse Dalmatinerchen Fräulein Tupfenlos aus seinem Weihnachtssack! Dann
rief er seinen Oberwichtel, den Leiter der Weihnachtswerkstatt zu sich, um sich mit ihm zu
beraten.
Und was soll ich euch sagen……In der Weihnachtszeit soll kein Tier traurig sein und unser
Fräulein Tupfenlos bekam ein wunderschönes Tupfenkleid mit lauter goldenen Tupfen auf ihr
so schneeweisses Fellkleid gemalt, die Wichtel schwangen nur so den Pinsel, dass es ein
Vergnügen war zuzusehen. Und am Ende strahlte Fräulein Tupfenlos mit wunderbaren
goldenen Tupfen, so dass es nur so funkelte und glänzte.
Und als sich selbst so betrachtete, hörte es auf zu weinen und freute sich von Herzen sehr und
dann lachte es über das ganze Tupfengesicht vor lauter Glück und Freude.
Daher haben übrigens alle Dalmatiner auf der Erde ihr Tupfenlachen bekommen, was andere
Hunde gar nicht können. So zu sagen als Danke schön des Weihnachtsmannes für seine von
ihm soooo geliebten Tupfenhunde.
Und mittlerweile hatten sowohl der Weihnachtsmann wie auch seine Frau beschlossen das
kleine Dalmatinerchen zu behalten. Es sollte nicht zurück auf die Erde sondern für alle Zeit
nun im Weihnachtshaus wohnen, dort am warmen und großen Kamin seinen Platz
bekommen. Der Kamin freute sich schon ...…war er nicht mehr allein. Es war ja ein
besonderer Kamin, einer mit großen Augen und sprechen konnte er auch. Aber so ist das im
Weihnachtshaus, dort gibt wundersame und zauberhafte Gestalten und nun auch einen
Weihnachtsmann-Dalmatiner mit goldenen Punkten.
Und im Weihnachtshimmel heisst sie nun nicht mehr „Fräulein Tupfenlos“ sondern nur noch
„Goldpünktchen“. Und wer in der Heiligen Nacht gut aufpasst und seine Ohren spitzt, der
kann Goldpünktchen manchmal laut bellen hören ……wenn der Weihnachtsmann mit seinem
Schlitten nachts über die Schaephuysener Dächer saust.
Und das himmlische „Goldpünktchen“ und wir, Thomas und ich wünschen.....
nicht, dass ihr Sorgen habt, sondern dass ihr glücklich seid
nicht, dass ihr krank werdet, nein,dass ihr vor Gesundheit nur so strotzt
nicht, dass ihr steinreich werdet, nein,dass ihr immer ein gutes Auskommen habt
nicht, dass ihr traurig werdet, nein, dass ihr immer lachen könnt
nicht, dass ihr Streit habt, nein, dass ihr Frieden haltet
nicht, dass ihr alleine seid, nein, dass ihr immer Freunde habt
unseren Tupfenhunden wünschen wir:
nicht, dass ihr eure Flecken verliert, nein, dass ihr eure Tupfen behalten dürft
nicht, dass ihr Flöhe, Zecken und Milben bekommt, nein, ein Leben ohne Ungeziefer
nicht, immer Futter im Überfluß, nein, aber immer einen vollen Napf
nicht, Kälte nein, immer einen warmen Ofen zum Ausruhen
nicht, Herzenskälte nein, immer liebevolle Tupfenbesitzer
und zum guten Schluss:
dass ihr immer EUER "Lachen" behaltet!
Peter Cladders