SICHERHEITSDIREKTION BASEL-LANDSCHAFT FACHBEREICH FAMILIEN Familienzentrum OASE Reinach Interview mit Vivian König und Helene Ott, Co-Leiterinnen des Familienzentrums OASE in Reinach Kontaktdaten Zunächst würde ich gerne etwas über Sie erfahren. Möchten Sie mir einfach kurz etwas zu ihrer Person erzählen? Helene Ott: Ich bin seit 18 Jahren hier im Familienzentrum tätig. Ich bin damals mit meinem 1-jährigen Sohn von Basel nach Reinach gezogen und kannte niemanden hier. Eine Nachbarin hat mir dann das Familienzentrum empfohlen. Ich habe relativ rasch begonnen hier in der Cafeteria zu arbeiten und bin dann auch in die organisatorischen Gremien hineingekommen. Ich bin inzwischen seit vielen Jahren in der Leitung tätig und arbeite ausserdem beim Mittagstisch als Köchin. Ursprünglich bin ich kaufmännisch ausgebildet und habe vor den Kindern 100% gearbeitet. Durch meine drei Kinder bin ich eine Zeit mehr in das Hausfrauen- und Muttersein gerutscht und mache jetzt eigentlich beides. Ich arbeite wieder kaufmännisch und auch hier im Familienzentrum. Vivian König: Ich bin jetzt noch gar nicht so lange dabei, offiziell erst seit knapp 1, 5 Jahren als Präsidentin und Co-Leiterin. Ich komme aus Deutschland, ganz aus dem Norden, und habe eine Tochter, die 6 Jahre alt ist. Die ersten zwei Jahre nach ihrer Geburt habe ich es sehr genossen, mich mal auf die Familie zu konzentrieren. Ich komme aus dem Marketing/Management und habe da immer sehr viel gearbeitet. Nach drei Jahren war ich dann wieder auf der Suche nach einer Arbeitstätigkeit ausserhalb des Hauses. Dann habe ich das Stellengesuch für den Vorstand und die Co-Leitung im Familienzentrum gesehen und gedacht, das hört sich total spannend an. Familienzentrum OASE Wiedenweg 7 4153 Reinach Karte Webseite: http://www.elternbildun greinach.ch/Familienzentr um.htm Tel. 061 712 12 48 E-Mail: [email protected] Wie ist die Leitung zwischen Ihnen aufgeteilt? Helene Ott: Da ich bereits länger hier arbeite und die Mitarbeiterinnen besser kenne als Frau König, haben wir uns so aufgeteilt, dass ich mehr nach innen die Leitung habe. Das heisst ich kümmere mich mehr um die Mitarbeiterinnen und die internen Abläufe. Frau König kennt sich im Konzeptionellen und Planerischen sehr gut aus und ist für die Leitung nach aussen zuständig. Sie kümmert sich beispielsweise um die ganze externe Vernetzung mit der Gemeinde und anderen Vereinen. Wir haben ausserdem eine dritte Kollegin in der Leitung, die neu aus dem Mitarbeiterinnenstamm dazugekommen ist und die momentan noch eingearbeitet wird. Welche MitarbeiterInnen treffen die Eltern an, wenn sie ins FAZ OASE kommen? Helene Ott: Wir haben etwa zwischen 35 und 40 Mitarbeiterinnen, was aber Schwankungen unterworfen ist. © FACHBEREICH FAMILIEN BASEl-LANDSCHAFT SICHERHEITSDIREKTION BASEL-LANDSCHAFT FACHBEREICH FAMILIEN Es hat einen Stamm von 10 Mitarbeiterinnen, die sehr regelmässig arbeiten. Wenn man in den offenen Treffpunkt kommt, trifft man auf eine Mitarbeiterin in der Cafeteria und eine im Spielzimmer. Dann haben wir die Mitarbeiterinnen des Mittagstischs und Mitarbeiterinnen, die spezielle Angebote wie z.B. Bastelveranstaltungen anbieten. Von den Leuten her ist es sehr durchmischt, da haben wir von pensionierten älteren Damen bis zu ganz jungen Müttern, die mit ihren Babys hier arbeiten, alles vertreten. Was für Angebote können die Familien bei Ihnen nutzen? Das Team vom FAZ OASE Helene Ott: Kerngeschäft ist ganz klar der offene Treffpunkt: Montag bis Donnerstag, von 14.00 bis 17. 00 Uhr, ist die Cafeteria mit dem betreuten Spielzimmer offen. Dann haben wir den Mittagstisch, der auch viermal pro Woche stattfindet. Vivian König: Beim Mittagstisch legen wir neuerdings auch kulturelle Schwerpunkte. Also dass es zum Beispiel ein Gericht aus einem afrikanischen Land gibt und gleichzeitig im Spielzimmer Spiele aus diesem Land vorgestellt werden. Helene Ott: Zweimal pro Woche findet am Morgen die Spielgruppe statt. Ausserdem gibt es immer diverse wechselnde Angebote, wie zum Beispiel Bastelkurse. Die werden einfach hier zum Einschreiben ausgehängt. Zudem haben wir einen Kindercoiffeur und seit neustem auch den Erwachsenencoiffeur. Vivian König: Viermal im Jahr machen wir auch beim Reinacher Markt mit. Dieses Jahr werden wir über die Sommermonate jeweils am Mittwoch noch ein spezielles Angebot haben. Helene Ott: Im Rahmen des Projekts „Generationenpark Mischeli“ der Gemeinde Reinach gibt es dieses Jahr auf dem Spielplatz einen Spielwagen. Diesen betreuen wir in den Sommermonaten jeweils am Mittwochnachmittag und schliessen dann die OASE hier. Wie sieht es mit den Kosten aus für die Angebote? Helene Ott: Unsere Preise sind familienfreundlich, das ist uns sehr wichtig. © FACHBEREICH FAMILIEN BASEl-LANDSCHAFT SICHERHEITSDIREKTION BASEL-LANDSCHAFT FACHBEREICH FAMILIEN Vivian König: Wir haben letztendlich darauf geachtet, dass wir bei allen Angeboten auf jeden Fall unterhalb der Angebote von zum Beispiel Restaurants oder auch unterhalb von offiziellen Spielgruppen liegen. Wir möchten allen Familien ermöglichen, unsere Angebote zu nutzen. Helene Ott: Dann gibt es auch die Möglichkeit, bei der Elternbildung Reinach, unserem Trägerverein, Mitglied zu werden. Damit ist man dann auch Mitglied in der OASE und hat noch zusätzliche Vergünstigungen. Vivian König: Mitarbeitende der OASE bezahlen 35 Franken für eine Jahresmitgliedschaft, alle anderen 50 Franken. Was können Sie uns zur Geschichte des Familienzentrums Reinach erzählen? Helene Ott: Die Idee zur Gründung des Familienzentrums Reinach ist 1991 entstanden. Die Mütterberaterin Edith Bührer hat ihre Doktorarbeit zum Thema "Erschöpfte Mütter" geschrieben. In dem Zusammenhang hat sie recherchiert, was es überhaupt für Angebote für solche Mütter gibt. Sie wurde dann fündig und hat die Mütterzentren entdeckt, die in Deutschland entstanden. Das erste in der Schweiz wurde 1983 in Bern eröffnet. Frau Bührer war auch Mitglied der Elternbildung Reinach und hat die Frage in den Raum geworfen, wie es wäre, wenn hier in Reinach so ein Familienzentrum eröffnet werden würde. Das ist auf grossen Anklang gestossen! Es kam dann schnell eine Gruppe von sieben freiwilligen Frauen zusammen, die sich engagierten. Zuerst wurden die nötigen Räumlichkeiten gesucht und man wurde in den heutigen Räumen der OASE fündig. Danach ging es natürlich darum, dass man für die Ausstattung und weitere Anschaffungen Geld brauchte. Es wurde eine Petition mit der Bitte um Unterstützung verfasst und an die Gemeinde geschickt. Das ist alles 1991 gelaufen. Das Familienzentrum wurde Anfang 1992 gegründet, obwohl man noch keine Zusage von der Gemeinde hatte. Im September 1992 war das Eröffnungsfest im grossen Rahmen mit ganz vielen Helfern, ohne Zusage von irgendwelchen Finanzen. Im gleichen Monat hat aber der Gemeinderat die Subvention in der Höhe der Mietkosten gesprochen, also im September 1992. Das ist seither so geblieben; wir erhalten nach wie vor die Kosten für die Miete des Lokals von der Gemeinde. Das Familienzentrum OASE Reinach ist sehr gut vernetzt. Wie konnten Sie so eine gute Vernetzung aufbauen und wo wäre noch mehr Unterstützung und Vernetzung nötig? Helene Ott: Die Vernetzung läuft schon hauptsächlich über die Elternbildung Reinach, unserer Trägerschaft. Unser Familienzentrum gibt es seit 23 Jahren. Natürlich haben wir im Verlauf der Jahre auch unabhängig von der Elternbildung Kontakte knüpfen können. In Reinach sind wir natürlich schon bekannt, beispielsweise auch über die Gemeinde. © FACHBEREICH FAMILIEN BASEl-LANDSCHAFT SICHERHEITSDIREKTION BASEL-LANDSCHAFT FACHBEREICH FAMILIEN Vivian König: Neben der Elternbildung ist für uns auch die Mütter- und Väterberatung, die ja im selben Gebäude ist, sehr wichtig für die Vernetzung. Es kommen immer wieder Leute über die Mütter- und Väterberatung zu uns. Es war auch eine Mütterberaterin, die das ganze hochgezogen hat. Die hat auch gemerkt, dass es da etwas bräuchte. Es wäre eigentlich auch wünschenswert, dass es seitens der Politik automatisch mehr Verknüpfung geben würde. Dass einfach die Familienzentren auch in der Werbung stärker hervorgehoben werden und mit anderen Stellen, wie zum Beispiel dem Sozialamt oder dem Migrationsamt, zusammengebracht werden. Ich glaube, das würde wesentlich besser funktionieren. Dass zu bestimmten Familien auch gezielt gesagt wird, nimm doch mal das Familienzentrum als Anlaufstelle. Im Familienzentrum OASE stehen ja einige Veränderungen an. Wagen wir zum Abschluss einen Blick in die Zukunft. Was kommt in den nächsten Jahren auf das FAZ zu? Vivian König und Helene Ott: Wir haben ein grosses Projekt vor uns; Die Elternbildung wird 2017 mit dem Familienzentrum OASE und der Mütter- und Väterberatung in das Kultur- und Begegnungszentrum Reinach einziehen. Durch den Umzug möchten wir auch andere Zielgruppen ansprechen und sozial schwache Familien besser integrieren. Wir werden dann neu mit der Arbeitsgruppe „Lebendiges Reinach“ und dem Verein „Kultur in Reinach“ unter einem Dach sein. Die haben natürlich ganz andere Angebote und Zielgruppen. Kerngedanke ist dann, diese anderen Zielgruppen mit an Bord zu holen, so dass wirklich eine Integration über das Familienzentrum erreicht wird. Besten Dank für das Interview! Angebote und Veranstaltungen des FAZ OASE in Reinach Informationen zu den festen Angeboten des FAZ OASE, Reinach, deren Kosten und Öffnungszeiten finden Sie in folgendem PDF: Angebote Familienzentrum OASE_ Reinach.pdf Für weitere Informationen besuchen Sie auch die Webseite: http://www.elternbildung-reinach.ch/Familienzentrum.htm oder die Facebookseite: https://www.facebook.com/FamilienzentrumOASE © FACHBEREICH FAMILIEN BASEl-LANDSCHAFT
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