Presse-Information

Bayer Vital GmbH
Unternehmenskommunikation
51368 Leverkusen
Deutschland
Tel. +49 214 30-1
www.gesundheit.bayer.de
Presse-Information
Aktuelle Daten vom US-amerikanischen Krebskongress ASCO
Prostatakrebs mit Knochenmetastasen:
Neue Daten bestätigen Überlebensvorteile für Patienten


Injektionen mit dem Wirkstoff Radium-223 verlängern das Leben und erhalten die
Lebensqualität
Patienten können von Therapiebeginn bei niedriger Metastasenlast profitieren
Leverkusen, 17. Juni 2015 – Neuartige Wirkstoffe und Therapieansätze können die
Überlebenszeit von Prostatakrebs-Patienten, bei denen die Erkrankung bereits
Metastasen gebildet hat, deutlich verlängern – dies bestätigten kürzlich auch neue
Forschungsergebnisse, die auf dem US-amerikanischen Krebskongress ASCO* in
Chicago präsentiert wurden. Im Rahmen des Kongresses stellten Forscher Therapiedaten
und das Nebenwirkungsprofil einer Phase-III-Studie aus einem internationalen ‚Early
Access Programm‘ (EAP) zu Radium-223 vor. In dieses Studienprogramm wurden
Patienten aus Kanada, Europa und Israel aufgenommen, die in der Phase zwischen
Abschluss der Zulassungsstudie und der Marktzulassung eine Behandlung mit Radium223 erhielten.
Aktuelle Daten sprechen für Einsatz bei niedriger Metastasenlast
Die Ergebnisse des internationalen Programms bestätigten die Daten zur Wirksamkeit
und Sicherheit der Zulassungsstudie.1 Die Daten deuten zudem an, dass Patienten, die
Radium-223 bereits bei geringer Metastasenlast erhielten, eine höhere
Überlebenswahrscheinlichkeit hatten als diejenigen, bei denen das Medikament erst am
Ende der Therapiekaskade eingesetzt wurde. Ebenso war das mediane
*
51st Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago, Illinois (USA)
- 1/4 -
Gesamtüberleben bei Patienten länger, wenn sie gleichzeitig zu Radium-223 ein weiteres
Krebsmedikament erhielten, im Vergleich zu Patienten ohne parallele Therapie. Dies wird
aktuell in größeren klinischen Studien weiter überprüft.2
Behandlungsmöglichkeiten abhängig vom Krankheitsstadium
Von Prostatakrebs betroffen sind hauptsächlich Männer über 65 Jahren. In einem frühen
Stadium entdeckt, ist die Krankheit in der Regel gut behandelbar. Der Tumor wird
operativ entfernt oder mit einer Strahlentherapie zerstört. Hat der Krebs jedoch gestreut
und Metastasen gebildet, ist eine Heilung nicht mehr möglich. Noch vor einigen Jahren
standen Patienten in diesem Stadium vor allem schmerzlindernde Mittel zur Verfügung.
Heute hat sich die Situation grundlegend verändert:
Innovative Therapie: Injektionen mit Radium-223-dichlorid
Das Radionuklid Radium-223-dichlorid (Xofigo®) eröffnet ein neues Kapitel in der
Therapiegeschichte des Prostatakarzinoms. Zugelassen ist es für Erwachsene, die ein
kastrationsresistentes Prostatakarzinom und symptomatische Knochenmetastasen
aufweisen – ohne bekannte Viszeralmetastasen. Verabreicht wird das Medikament als
Injektion, die ca. eine Minute dauert.3 Das injizierte Radium-223-dichlorid lagert sich in
Bereichen mit hohem Knochenumsatz ein – dazu gehören insbesondere
Knochenmetastasen.4 Hat sich das Radium-223 in der Nähe von Metastasen eingelagert,
zerfällt es und gibt energiereiche Alphastrahlung ab. Die Strahlung schädigt die DNA der
Krebszellen irreparabel und zerstört die Tumorzellen.5,6 Da die Alphastrahlung nur einen
kleinen Radius hat, wird umliegendes gesundes Gewebe weitgehend verschont.5,6
Ein selbstbestimmtes Leben bleibt möglich
Durch das Radium-223-dichlorid können metastasenbedingte Knochenschmerzen
gemildert werden, und es kommt seltener zu Brüchen oder Quetschungen des
Rückenmarks.6,7 Somit sind die Patienten in der Lage, ihren Alltag und ihre Freizeit
weiterhin selbstbestimmt zu gestalten. Eine Behandlung mit der Radium-223-Injektion
kann es beispielsweise ermöglichen, trotz der fortgeschrittenen Krebserkrankung nach
Rücksprache mit dem Arzt Sport zu treiben oder Reisen zu unternehmen. Ein weiterer
Pluspunkt ist die vergleichsweise gute Verträglichkeit des Medikaments.6
Zweifache Wirkung von Radium-223
Langzeitbeobachtungen und die Zulassungsstudie haben gezeigt, dass Radium-223dichlorid als einziges auf Knochenmetastasen gerichtete Radiopharmazeutikum in diesem
- 2/4 -
Krankheitsstadium das Leben verlängern und gleichzeitig die Lebensqualität erhalten
kann. Andere bei dieser Indikation eingesetzten Medikamente kontrollieren entweder
vorrangig die Symptome oder verlängern die Lebenszeit, ohne gezielt auf die
Knochenmetastasen zu wirken beziehungsweise den Allgemeinzustand des Patienten zu
verbessern.6,8
Was ist und wie entsteht kastrationsresistender Prostatakrebs?
Das männliche Sexualhormon Testosteron hat starken Einfluss auf das Wachstum des
Prostatakarzinoms. Patienten, bei denen der Tumor fortgeschritten ist, erhalten deshalb
Hormontherapien. Doch nach mehreren Jahren kann die Hormontherapie den Krebs nicht
mehr kontrollieren, d.h. trotz der therapiebedingten Unterdrückung des Testosterons
breitet sich die Erkrankung im Körper aus. Mediziner bezeichnen dieses Stadium als
kastrationsresistentes Prostatakarzinom.9
Knochenmetastasen verkürzen die Lebensdauer
Bei neun von zehn Patienten mit einem kastrationsresistenten Prostatakarzinom
entwickeln sich Knochenmetastasen. Haben sich die Krebszellen einmal bis auf den
Knochen ausgebreitet, schädigen sie die Knochensubstanz und verringern die Festigkeit.
Die Metastasen können zahlreiche Beschwerden verursachen: Schmerzen,
Knochenbrüche, Taubheitsgefühle, Schwäche oder Bewegungseinschränkungen bis zu
Lähmungen. Die Krebswucherungen an den Knochen gelten als Hauptursache für eine
eingeschränkte Lebensqualität und eine verkürzte Lebenserwartung.10 Eine Therapie mit
Radium-223-dichlorid setzt an beiden Punkten an.
Quellen
1. Saad F et al. 51st Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology in Chicago, (ASCO),
Illinois (USA); Abstract No 5034; Poster Board # 26.
2. Smith MR et al. J Clin Oncol 33, 2015 (suppl; abstr TPS5082).
®
3. Xofigo (Radium-223-dichlorid) 1000 kBq/ml Injektionslösung, Fachinformation, Bayer Pharma AG.
4. Bruland OS et al. Clinc Ancer Res 2006; 12: 6250s-6257s.
5. Henriksen G et al. Caner Res 2002; 62; 3120-3125.
6. Parker C et al. N Engl J Med 2013; 369: 213-223.
th
7. Mouraviev V et al. Posterpräsentation 30 EAU Congress, Madrid, 20.-24.03.2015, Abstract 647.
8. Parker C et al. J Clin Oncol 2015; 33 (Suppl 7); Abstract 195.
9. Mottet N et al. Guidelines on prostate cancer. European Association of Urology 2014.
10. Tannock IF et al. N engl J Med 2004; 351: 1502-1512.
- 3/4 -
Über Bayer HealthCare Deutschland
Bayer HealthCare Deutschland vertreibt die Produkte der in der Bayer HealthCare AG
zusammengeführten Divisionen Animal Health, Consumer Care, Medical Care (Diabetes
Care und Radiology) und Pharmaceuticals. Das Unternehmen konzentriert sich auf das
Ziel, in Deutschland innovative Produkte in Zusammenarbeit mit den Partnern im
Gesundheitswesen zu erforschen und Ärzten, Apothekern und Patienten anzubieten. Die
Produkte dienen der Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung akuter und chronischer
Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin. Damit will Bayer
HealthCare Deutschland einen nachhaltigen Beitrag leisten, die Gesundheit von Mensch
und Tier zu verbessern.
www.gesundheit.bayer.de
www.twitter.com/gesundheitbayer
Ihre Ansprechpartner:
Bayer HealthCare
Dr. Michael S. Diehl, Tel. +49 214 30-58532
E-Mail: [email protected]
Adlexis GmbH
Birgit Klötzer, Tel. +49 89 2020-8160
E-Mail: [email protected]
Mehr Informationen unter presse.healthcare.bayer.de
Folgen Sie uns auf Facebook: http://www.facebook.com/healthcare.bayer
di
(2015-0233)
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen
Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns bzw. seiner Teilkonzerne beruhen.
Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass
die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von
den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten
Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die
Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige
Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
- 4/4 -