Guter Rat gegen schlechte Noten vom Kreditinstitut

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Mittwoch,
17. Februar 2016
MAZ
PRIGNITZ-KURIER
IN KÜRZE
Freimark
ist bisher
der einzige
Kandidat
Aufruf zur Teilnahme am
Pinnower Festumzug
Pinnow. Vom 16. bis 19. Juni begeht das Dorf Pinnow (Gemeinde
Karstädt) seine 750-Jahr-Feier.
Alle Pinnower, Pröttliner, Zapeler,
ehemalige Einwohner sowie die
der Nachbargemeinden, Unternehmen, Vereine, Kinder und Jugendliche sind aufgerufen, sich
am Festumzug am Sonnabend,
18. Juni, in Pinnow zu beteiligen.
Anmeldungen oder auch Rücksprachen sind möglich bei Marina
Maaß unter ☎ 038788/ 5 04 37
und ☎ 0151/ 12 16 14 20 oder Inge Kusel unter ☎ 038788/5 03 50.
Frauentagsfeier im
Gasthaus Koch
Karstädt. Die Gemeinde Karstädt
lädt alle Frauen der Kommune für
Mittwoch, 9. März, um 14.30 Uhr
zur Frauentagsfeier im Gasthaus
Koch in Premslin ein. Nach dem
Kaffeetrinken und einer kulturellen Einlage kann getanzt werden.
Es wird ein Unkostenbeitrag von
fünf Euro erhoben. Anmeldung
erbeten bis 3. März im Gasthaus
unter ☎ 038797/5 245 33 oder in
der Gemeindeverwaltung unter
☎ 038797/7 71 12.
Auftrumpfen und auslegen
im Feuerwehrhaus
Putlitz. Ein Skat- und Rommeeturnier veranstaltet der Verein Freiwillige Feuerwehr Putlitz am
Sonnabend, 20. Februar, im Gerätehaus der Blauröcke. Beginn ist
um 16 Uhr. Willkommen zum Turnier sind nicht nur Kameraden der
Wehr und Vereinsmitglieder, sondern alle am Kartenspiel interessierten Bürger und Bürgerinnen.
Für Speisen und Getränke wird
gesorgt. Während des Turniers ist
das Rauchen im Veranstaltungsraum nicht erwünscht. Die Teilnahmegebühr beträgt sechs Euro.
Anmeldungen nimmt bis zum
19. Februar die Fleischerei Guido
Korn entgegen.
Vorträge zu Vollmachten
und Patientenverfügung
Wittenberge. Wegen des großen
Interesses an Informationen zu
Vollmachten und Patientenverfügung werden im Wittenberger
Bürgerhaus am Freitag, 19. Februar, nochmals zwei Vorträge des
Generationenberaters Detlef Unkert zu diesen Themen angeboten. Beginn ist um14.30 Uhr und
18.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.
● Hinweis: Wegen der begrenzten
Teilnehmerzahl ist jedoch eine Anmeldung erforderlich unter ☎ 03877/
56 42 26 30.
Übermorgen Vollsperrung
der Schuhstraße
Perleberg. Die Schuhstraße in Perleberg wird am Freitag, 19. Februar, zwischen 12 und 16 Uhr für
den Straßenverkehr voll gesperrt.
Grund ist die Materialanlieferung
an eine Baustelle, informierte die
Pressestelle des Landkreises.
Das Selbstverständnis des Weissen Rings ist es, den Opfern eine Stimme zu geben und ihnen zu helfen.
FOTO: PETER GEISLER
Vom Tabu, ein Opfer zu sein
Der Weisse Ring setzt in der Prignitz zunehmend auf Prävention
Von Bernd Atzenroth
Pritzwalk. Die Arbeit für die Opferhilfe ist nicht einfacher geworden
in diesen Tagen. Viele, vor allem
ältere Menschen haben ihre Ängste, ein – wenn auch nicht großer –
Teil von ihnen hat tatsächlich
schon Gewalt und Kriminalität am
eigenen Leibe erlebt. Für sie wollen die ehrenamtlichen Helfer des
Weissen Rings da sein, zunehmend auch schon, bevor etwas
passiert.
Prävention heißt das Zauberwort, und im Grunde ist sie der beste Weg, um die Arbeit des Weissen
Rings zu reduzieren: nämlich für
die Menschen da zu sein, wenn sie
erst einmal Opfer geworden sind.
Das wird umso wichtiger, je mehr
bei der Polizei an der Präventionsarbeit gespart werden muss. „Prävention soll helfen, Ängste von
Menschen wegzunehmen“, sagt
Henk van Essen, Außenstellenleiter des Weissen Rings in der Prignitz.
Auch bei der Einbindung anderer Akteure geht man neue Wege.
So plant der Prignitzer Weisse Ring
jetzt, die Notaufnahme des Perleberger Krankenhauses mit Informationsmaterial auszustatten – damit Opfer sofort wissen, an wen sie
sich im Falle eines Falles wenden
können. Am 25. Februar soll das
Projekt im Krankenhaus gestartet
und vorgestellt werden. Van Essen
hat sich zum Ziel gesetzt, diese Art
von Information landesweit zu verbreiten. „Alle können Opfer sein,
und allen helfen wir“, betont van
Essen.
Dabei ist Brandenburgs Nordwesten sicher kein Hort der Kriminalität. Die Palette der Straftaten,
Angst um Sicherheit
Henk van Essen
Nicht erst seit den Ereignissen von
Köln haben viele Menschen in Sachen
Sicherheit ein flaues Gefühl im Magen.
Die MAZ will sich daher in loser Folge
dem Thema Sicherheit widmen und einige Fragen dazu beantworten. Etwa:
Wer sind die Akteure, die versuchen
Sicherheit zu gewährleisten und Menschen zu helfen? Ist die eigene Region
wirklich unsicherer geworden? Wie
kann man mit einzelnen Formen der
Kriminalität umgehen? Heute geht es
um die Arbeit der Opferorganisation
Weisser Ring in der Prignitz. atz
FOTO:ATZENROTH
mit deren Folgen auch die Vertre- einer Straftat zu offenbaren, ist es
ter des Weissen Rings in der Prig- in vielerlei Hinsicht immer noch
nitz konfrontiert werden, ist den- ein Tabuthema, zum Opfer gewornoch eindrucksvoll, wie es der den zu sein. Das gilt zum einen für
Prignitzer Außenstelleiter des diejenigen, die besonders dreisten
Weissen Rings im Gespräch mit Betrügern aufgesessen sind. Oft
der MAZ offenbart. „Außer Mord sind dies ältere Menschen, für die
war hier schon alles dabei“, sagt er, dies einschneidende Folgen ha„die ganze Palette, die man auch in ben kann und die sich den Tätern
Hamburg oder Berlin hat: häusli- nicht mehr gewachsen fühlen. Ein
fast noch größeres Tache Gewalt, KindesAlle können
bu sind Fälle von häusmissbrauch, aber auch
licher Gewalt und seein eskalierter Nach- Opfer sein, und
barschaftsstreit.“
allen helfen wir.“ xuelle Übergriffe. Mitunter werden die EhVan Essen und seine
Kollegin
Annette Henk van Essen, Außen- renamtler vom Weissen
Ring mit Frauen konHochhardt sind die ers- stellenleiter des Weisten Ansprechpartner sen Rings in der Prignitz frontiert, deren Mütter
und Großmütter bereits
für alle Opfer von Gewalt und Straftaten, die Hilfe brau- Opfer sexueller Gewalt geworden
chen. Vor allem sie sei als Sozial- sind, oft innerhalb der eigenen Faarbeiterin „die richtige Person für milie. „Dann müssen wir oft den
das erste Gespräch“. Danach tei- Kindern erklären, dass das nicht
len sich die beiden die Betreuung normal ist“, erzählt Henk van Esder Menschen mit weiteren Ehren- sen.
Henk van Essen weiß, dass Opamtlern auf.
Auch wenn mittlerweile die Be- fer Fürsprache brauchen, die sie
reitschaft wächst, sich als Opfer nur allzu oft nicht erhalten. Oft ist
es daher für die Menschen wichtig,
zunächst einfach loszuwerden,
was ihnen auf der Seele liegt.
„Wenn sie weinen müssen, dann
können sie bei uns auch weinen“,
sagt der Niederländer, der seit
sechs Jahren in der Prignitz lebt.
„Man sollte das nicht unterschätzen“, fährt er fort, „für das Opfer ist
das so, dass er jetzt jemanden bei
sich hat und Hilfe bekommt.“
Beim zweiten Gespräch geht es
dann ans Planen und die Opfer an
die Hand zu nehmen. Die Ehrenamtler vom Weissen Ring können
sie auf ihrem Weg durch den Behördendschungel, bei den ungewohnten Gesprächen mit Anwälten oder der Polizei oder auch zum
Traumatologen begleiten, können
sich auch mehr Zeit für die Betroffenen nehmen, als dies im Termingeschäft der Behörden möglich
wäre. Allerdings können sie bei aller Schulung, die ihre Mitarbeiter
auch auf allen anhängigen Fachgebieten erhalten, die Fachauskunft nicht ersetzen. Van Essen:
„Wir sind keine Konkurrenz für die
Behörden, wir sind ja keine Fachleute.“
Vor allem die Arbeit der Polizei
schätzt van Essen sehr, zumal das
Zusammenwirken in der Prignitz
sehr gut ist. Aber den Sparkurs der
vergangenen Jahre bei der Polizei
hält er für „absolut falsch“. „Die
Polizei kann man nicht behandeln
wie eine Firma, das ist ein struktureller Denkfehler.“
● Info: Wer den persönlichen Kontakt
mit einem Mitarbeiter des Weissen
Rings sucht, kann montags von
12.30 Uhr bis 16 Uhr das Servicebüro
des Weissen Rings am Foyer der Perleberger Polizeiinspektion aufsuchen
oder die ☎ 0162/9 61 21 86 wählen.
Gumtow. Bis zum 24. März, 12 Uhr,
ist Zeit, schriftlich Kandidatenvorschläge für die Bürgermeisterwahl
in Gumtow beim Wahlleiter der
Gemeinde einzureichen. Die Wahl
erfolgt am 29. Mai 2016. Dieser
Termin sowie der für eine eventuelle Stichwahl am 26. Juni sind
vom Prignitzer Landrat Torsten
Uhe bestätigt worden.
Die Wahlbekanntmachung findet man unter anderem auf der
Internetseite der Gemeinde Gumtow seit etwa einer Woche. In der
Verwaltung sind seitdem aber
noch keine Vorschläge oder Unterlagen eingegangen, war gestern
von der stellvertretenden Wahlleiterin Uta Krüger zu erfahren.
Einziger Kandidat ist demnach
bisher Amtsinhaber Stefan Freimark. Seine Amtszeit endet am
31. Juli 2016. Er war bereits Ende
November von der Prignitzer SPD
nominiert
worden. Er
ist seit zwölf
Jahren Bürgermeister
der
Gemeinde
Gumtow
und war zuvor Amtsdirektor. Für
den Fall seiner Wiederwahl hat er
sich für die
kommenden
acht
Jahre einiges vorgenommen.
Vor allem Stefan Freimark.
gehe es ihm
ARCHIVFOTO: BELS
um die Sanierung der Dörfer und die Schaffung einer zukunftssicheren Gemeindestruktur, sagte er bei der
Nominierungsversammlung.
Auch die Feuerwehr soll im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen. Nachwuchsgewinnung und Ausstattung seien Hauptthemen. Freimark war am 18. Mai 2008 zum
Bürgermeister gewählt worden,
damals ohne Gegenkandidaten.
Wahlvorschläge können von
Parteien, politischen Vereinigungen oder Wählergruppen eingereicht werden. Sie können gemeinsam auch einen Wahlvorschlag als Listenvereinigung vorlegen. Es ist darüber hinaus möglich, sich als Einzelkandidat zur
Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Gumtow zu stellen. Bewerber für die Amtszeit von acht
Jahren müssen deutsche oder EUBürger sein, die am Tag der Wahl
18 Jahre alt sein sowie ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland haben müssen. Der Wahlausschuss
beschließt am 29. März ab 16 Uhr
in einer öffentlichen Sitzung in der
Gumtower Gemeindeverwaltung
über die Zulassung der eingereichten Vorschläge.
rab
Guter Rat gegen schlechte Noten vom Kreditinstitut
Sparkassen-Mitarbeiterin ließ sich etwas in die Karten gucken - Resonanz auf erstes Prignitzer Unternehmerforum in Bad Wilsnack übertraf Erwartungen
Von Andreas König
mer und Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz nach Bad Wilsnack
Bad Wilsnack. Mit Bankdarlehen gekommen. „Das übertrifft unsere
für Unternehmen ist es ein wenig Erwartungen“, sagte IHK-Regiowie mit einem Lottogewinn: Der nal-Center-Chefin, Marion Taltrifft – zumindest nach landläufiger kowski aus Pritzwalk. Gerechnet
Auffassung – auch meist die, die es hatten die Veranstalter mit etwas
gar nicht nötig haben.
über 50 Teilnehmern.
Natürlich
Hinter der KreditverDie Sparkasse Priggabe von Banken an werden alle
nitz schätzt die KreditUnternehmen steckt Kreditantragstel- würdigkeit von Unterzwar keine Glücksfee, ler in einem Ranehmenskunden nach
vielmehr
verbergen
festgelegten Kriterien
sich dahinter ausge- tingverfahren
ein, berichtete Marlies
klügelte
statistische bewertet.“
Kallies. Sie ist beim reProzesse. Aber gut laugionalen Kreditinstitut
Marlies Kallies,
fende,zahlungskräftifür Unternehmenskunge Unternehmen be- Sparkasse Prignitz
den und Kreditvergabe
kommen bessere Krezuständig. „Wichtig ist,
ditkonditionen. Wie genau eine dass sie die Beschreibung des VorKreditvergabe funktioniert, davon habens zu Papier bringen, sodass
bekamen am Dienstag rund sie auch ein Außenstehender ver70 Unternehmer aus der gesamten steht“, riet die Bankerin den
Prignitz einen Eindruck. Sie waren Unternehmern. Bankberater kenzum ersten Unternehmerforum nen sich nicht unbedingt in jeder
von Industrie- und Handelskam- Branche gut aus. Bei Ersatzinvesti-
Marlies Kallies von der Sparkasse Prignitz informierte über KreditvergaFOTO: ANDREAS KÖNIG
be an Unternehmen.
tionen sei der Fall relativ klar. Erweiterungen oder gar neue Geschäftsfelder müssten plausibel er-
läutert werden. Wer einen Kredit
beantragen will, muss seine Unternehmensdaten offenbaren: Ein-
kommenssteuerbescheid, Jahresabschluss und die wichtigsten
Kennziffern gehören dazu. Ebenfalls gefordert ist eine plausible
Herleitung der Investitionsrechnung. Damit die Bank auf ihren
Forderungen nicht sitzenbleibt,
muss der kreditwillige Unternehmer die nachhaltig gesicherte Kapitaldienstfähigkeit
beweisen.
Dann geht es ans Eingemachte.
„Natürlich werden alle Kreditantragsteller in einem Ratingverfahren bewertet“, sagte Marlies Kallies. Von 1 bis 18 reicht die Skala,
wobei 1 den Bestwert markiert und
Inhaber von Rang 18 ihren Kredit
vermutlich vergessen können.
Was alles in die Bewertung einfließt, dürfte manchem Zuhörer
neu gewesen sein: „Verheiratete
bekommen ein besseres Ranking
als Ledige, weil das auf geordnete
Lebensverhältnisse
schließen
lässt“, sehr junge Unternehmer
bekommen ein eher schlechteres
Ranking, ebenso wie die sehr viel
älteren. „Wenn die Unternehmensnachfolge bei über 50-Jährigen geklärt ist, wirkt sich das positiv aus“, erklärte Marlies Kallies.
Ganz schlechte Karten haben
Unternehmer, die ihre Kreditlinie
überzogen haben, noch schlechter
fällt das Ranking aus, wenn bereits
Rücklastschriften nötig waren.
Zehn bis 20 Prozent Eigenkapital
seien wünschenswert.
Wer eine tolle Geschäftsidee hat,
aber wenig Sicherheiten, dem
kann eventuell mit einer Bürgschaft der Bürgschaftsbank Brandenburg geholfen werden. Geschäftsführerin Gabriele Köntopp
stellte das Angebot der privatwirtschaftlich betriebenen Bürgschaftsbank vor. Bis zu 80 Prozent
des Risikos würde die Bürgschaftsbank tragen. Interessant sei das
vor allem für Betriebe mit nicht
ganz so hoher Bonität, sagte die
Referentin.