HomburgSaarpfalz P R E S S E M I T T E I L U N G / 19.06.2015 Situation bei ALSTOM in Bexbach eskaliert Bexbach. Das Management des Energieanlagenbauers ALSTOM will am Standort in Bexbach zum 30. Juni die ersten betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Am Donnerstag, den 18. Juni 2015, wurden dem Betriebsrat insgesamt 20 Anhörungen zu betriebsbedingten Kündigungen übergeben. Außerdem hat die Standortleitung seit der Ankündigung der Restrukturierungsmaßnahme 20 Verträge von befristeten Beschäftigten auslaufen lassen. Hinzu kommen weitere 20 befristet Beschäftigte deren Verträge demnächst enden sollen. Seit Oktober 2013 versuchen die Betriebsräte des ALSTOM-Konzerns in Deutschland ihre Vorschläge zu den angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen an den Standorten Bexbach, Stuttgart und Neumark (Sachsen) mit dem Management zu diskutieren und den geplanten Personalabbau abzufedern. Für den saarländischen Standort in Bexbach, an dem Turbinenschaufeln für Kraftwerke produziert werden, hat das Wirtschaftsberatungsinstitut INFO aus Saarbrücken extra ein Gutachten erstellt. Die Ergebnisse dieses Gutachtens fanden beim Management keinerlei Berücksichtigung. „Es ist ein Skandal, dass den guten Ansätzen aus dieser Expertise eine Absage erteilt wurde, ohne dass es auch nur ein Gespräch über mögliche Umsetzungen gegeben hat“, empört sich der Betriebsratsvorsitzende Kai Müller. „Die Vorschläge sind fundiert und hätten den Standort wettbewerbsfähig gemacht. Hierdurch hätten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden können.“ Die Vorgehensweise und Haltung des Managements tritt die in Deutschland geltenden Mitbestimmungs- und Beteiligungsrechte mit Füßen, ergänzt Müller. „Es ist ein Skandal, wenn in eineinhalb Jahren kein einziger Vorschlag des Betriebsrates Berücksichtigung findet!“ Der Konzern hatte im Oktober 2013 angekündigt, ganze Produktbereiche vom saarländischen Standort in die Schweiz zu verlagern. Gleichzeitig will das Management die Anzahl der Produktionsmaschinen von 51 auf 30 verringern. Dadurch soll die Mitarbeiterzahl von rund 240 auf letztendlich 162 Beschäftigte reduziert werden. „Bereits im Januar hat das Management in einer eigens eingesetzten Einigungsstelle, durch Ablehnung aller Vorschläge der Arbeitnehmerseite, den Verhandlungsprozess scheitern lassen“, empört sich der Betriebsratsvorsitzende. „Ein Management, welches so vorgeht, muss mit dem energischen Widerstand der Beschäftigten, des Betriebsrates und der IG Metall rechnen! Ralf Reinstädtler von der IG Metall Homburg-Saarpfalz schließt sich den Vorwürfen des Betriebsrates an und fordert das Management auf neu nachzudenken und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Ich bin fassungslos mit welcher Kälte hier vorgegangen wird. Hier werden die Existenzen von Mitarbeiter mit Betriebszugehörigkeiten von zum Teil mehr als 30 Jahren vernichtet. Für ein schlechtes Konzept und trotz besserer Alternativen. Das haben die Mitarbeiter nicht verdient. Für die IG Metall und den Betriebsrat ist und bleibt die Beschäftigungssicherung das erste Ziel. Durch eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit um 3,5 Stunden können sämtliche Kündigung vermieden werden. Die Kolleginnen und Kollegen haben eine Zukunft und echte Chance bei dem neuen Besitzer verdient.“ V.i.S.d.P.: Werner Cappel, 1. Bevollmächtigter Hinweis für die Presse: Ein umfangreiches Bildarchiv finden Sie auf unserer Internetseite. IG Metall Homburg-Saarpfalz Talstraße 36 66424 Homburg Telefon (0 68 41) 9 33 70 Telefax (0 68 41) 93 37 50 Email: [email protected] www.igmetall-homburg-saarpfalz.de 1 HomburgSaarpfalz P R E S S E M I T T E I L U N G / 19.06.2015 Zur Erinnerung: Das amerikamische Unternehmen General Electric steht kurz vor dem Abschluss der Übernahme des gesamten Energiebereiches des französischen ALSTOMKonzerns. Hier fehlt nur noch die endgültige Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden, welche bereits in ein paar Wochen erwartet wird. Der ALSTOM-Konzernbetriebsrat bemängelt allerdings schon lange, dass er nicht genügend in die Zukunftsplanungen des absehbar neuen Besitzers mit einbezogen wird. „Ohne zu wissen, was General Electric für die Standorte in Deutschland plant, kann diese Reduzierung in Bexbach das komplette Aus für die Arbeitsplätze im Saarland bedeuten“, befürchtet Kai Müller. „Während sich Manager nur um ihre eigene Zukunft bei dem neuen Besitzer kümmern, werden hier die Kolleginnen und Kollegen im Stich gelassen! Das ist mit uns nicht zu machen“ Ansprechpartner: Kai Müller, Betriebsratsvorsitzender Firma Alstom Power GmbH, Mobil: 0175-4397 334 Ralf Reinstädtler, 2. Bevollmächtigter, IG Metall Homburg-Saarpfalz, Handy: 0170-3333 461 V.i.S.d.P.: Werner Cappel, 1. Bevollmächtigter Hinweis für die Presse: Ein umfangreiches Bildarchiv finden Sie auf unserer Internetseite. IG Metall Homburg-Saarpfalz Talstraße 36 66424 Homburg Telefon (0 68 41) 9 33 70 Telefax (0 68 41) 93 37 50 Email: [email protected] www.igmetall-homburg-saarpfalz.de 2
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