Hedwig Munck feiert Geburtstag und andere Vorlesegeschichten Mit Bildern der Autorin ellermann im Dressler Verlag GmbH · Hamburg inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 3 06.10.15 14:01 Inhalt Selbst gemachte Überraschung 6 Hilfe vom Wetterfrosch 20 Mit Teddy über Stock und Stein 26 Der königliche Vorgeburtstag 38 Der kleine König feiert Geburtstag 47 Blauer Montag im Königsschloss 56 Jede Menge Konfetti 67 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 4 06.10.15 14:01 Der kleine König klebt fest 74 Wer regiert das Märchenreich? 83 Ein echtes Donnerwetter 93 Verflixte Stechmücken 98 Das Regenbogenwunder 101 Der kleine König hat den Winterblues 109 Ein Glücksschwein für den König 116 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 5 06.10.15 14:01 Selbst gemachte Überraschung Im Königsschloss ist ganz schön was los. Seit drei Tagen ist nämlich die kleine Prinzessin zu Besuch. Da hat der kleine König alle Hände voll zu tun. Schließlich ist er ein guter Gastgeber und möchte, dass sich seine Cousine bei ihm wohlfühlt. Jetzt sitzt der kleine König gerade am Schreibtisch vor einem leeren Blatt und vielen Buntstiften. Er seufzt. »Hach ja. Sehr schwierig.« 6 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 6 06.10.15 14:01 Und er schüttelt verzweifelt den Kopf. Gestern hatte der kleine König seiner Cousine nämlich eine kleine Willkommens-Überraschung versprochen und insgeheim beschlossen, ein schönes Bild für sie zu malen. »Weil sie sich darüber doch immer so freut. Über Gemaltes und was Selbstgebasteltes …« Der kleine König denkt nach. Was würde ihr wohl gefallen? Ein Bild vom Schloss? Oder lieber ein Pferdebild? Von Grete? »Natürlich, Grete!«, ruft der kleine König plötzlich laut und fröhlich. Er springt flink auf die Füße. »Grete! Oh, das ist eine gute Idee!« Der kleine König nimmt seinen Zeichenblock unter den Arm, greift nach dem Anspitzer und den Buntstiften und läuft eilig davon. Zuerst geht er in die Küche. Dort holt er eine Packung Haferkekse aus dem Schrank. Er stopft einen Teil der Sachen in seine Hosentaschen und verlässt dann zügig das Schloss. Bestimmt braucht der kleine König für ein schönes Pferdebild ein Modell. Da ist es auf jeden Fall eine gute Idee, zu Grete zu gehen. Im Pferdestall angekommen, wendet er sich seiner besten Freundin zu und blinkert sie treuherzig an. »Hallo, meine liebste Greteli, könntest du mir vielleicht mal einen klitzekleinen Gefallen tun?« Grete hilft dem kleinen König immer gerne, aber jetzt wollte sie eigentlich gerade ein wenig im Schlossgarten herumgaloppieren. »Wihihoooooo?«, wiehert sie deshalb etwas zurückhaltend. Da entdeckt sie seinen Zeichenblock. Fröhlich stellt sie sich in Positur, denn sie will sich sehr gerne malen lassen! »Wihijaaa!«, freut sie sich. 7 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 7 06.10.15 14:01 »Ähm, ja, Grete. Komm mal schön hier rüber zu den Strohballen, so, das ist jetzt unser Tisch.« Grete trabt dem kleinen König folgsam hinterher. »Und hier, auf dem kleinen Ballen, ist dein Hocker, kooomm, Grete, sooo, schön hinsetzen.« Als Grete wie auf der Schulbank vor dem kleinen König hockt, breitet er Zeichenblock, Stifte und Anspitzer vor ihr aus. »Hör mal, Grete. Du musst ein schönes Bild für mich malen. Und bitte streng dich an, ja? Es muss wirklich gut werden. Mal einfach das, was dir am meisten Spaß macht! Zum Beispiel ein hübsches Pferdchen. Oder den Garten? Ganz wie du willst!« Grete starrt den kleinen König an. »Wie-hiii-sooo?«, wundert sie sich. »Frag nicht. Ich brauche es eben. Und zwar unbedingt, es soll heute noch fertig werden. Zur Belohnung kriegst du diese Packung Haferkekse. Und? Machst du’s?« Mag sein, dass sich nicht alle Pferde so schnell entschieden hätten. Grete jedenfalls konnte Haferkeksen noch nie widerstehen. Und schon fünf Minuten später sitzt sie an dem Bild. Der kleine König 8 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 8 06.10.15 14:01 schaukelt inzwischen draußen unter der alten Linde quietschfidel hin und her. Dort sieht ihn dann die kleine Prinzessin. Sie winkt ihm vom Fenster aus fröhlich zu und läuft ebenfalls hinaus in den Schlossgarten. Sie setzt sich in die Schaukel daneben, und beide schwingen ausgelassen um die Wette. Dann lässt die kleine Prinzessin etwas atemlos ihre Schaukel auspendeln. »Denkst du noch an die Überraschung, die du für mich hast?«, fragt sie den kleinen König interessiert. »Aber klar denk ich daran«, antwortet der kleine König. »Die ist in Arbeit, kein Problem.« Ja. Kein Problem für den kleinen König. Aber ein Problem für Grete. Die hat inzwischen ihr Bestes versucht, wirklich, aber für ein Huftier ist es gar nicht leicht, mit so feinem Handwerkszeug umzu9 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 9 06.10.15 14:01 gehen. Von den meisten Stiften sind nämlich schon die Spitzen ab gebrochen, und Grete schafft es mit dem winzigen Anspitzer einfach nicht, sie wieder zum Schreiben zu bringen. Sie seufzt. Und schließlich gibt sie auf. »Wihijaaade«, wiehert sie und schaut mit großem Bedauern auf die noch ungeöffnete Kekspackung. Draußen hört sie ein Bellen. Und schon stürmt Wuff in den Stall, um Grete zum Spielen und Toben abzuholen. »Woffwoff«, begrüßt er Grete erwartungsvoll. »Wihijahaaa, Wuffi!«, antwortet sie erfreut. Schnell springt Grete auf und verspricht ihm, sofort mit ihm zu spielen, wenn Wuff vorher eine Kleinigkeit für sie erledigt. Nämlich eben schnell ein Bild zu malen. Doch Wuff lehnt diesen Gefallen empört ab. »WouuuUU!« Aber Grete wiehert erbärmlich und beschwert sich bitterlich über die winzigen Stifte. Sie bewundert so lange Wuffis feine Pfötchen, seinen guten Geschmack und seine Hilfsbereitschaft – bis der gut mütige kleine Hund schließlich nicht mehr länger Nein sagen kann. In bester Laune galoppiert Grete dann zum Stall hinaus – während Wuff zurückbleibt und zeichnet. Zwischendurch schielt er immer wieder auf die beiden Belohnungen, die er neben sich aufgebaut hat. Haferkekse waren nämlich nicht genug. Grete musste Wuffi auch noch ein schönes Bällchen schenken. Macht nichts, tröstet sich Grete, wenigstens wurde sie diese anstrengende Arbeit dadurch wieder los. »Wihijuhuuu!«, jubiliert sie nun und galoppiert ausgelassen wie ein Wildpony im Schlossgarten herum. Der kleine König kann Grete 10 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 10 06.10.15 14:01 von seiner Schaukel aus sehen. »Was macht denn Grete da? Sie soll nicht im Garten herumstreunen«, sagt er streng. Die kleine Prinzessin wundert sich. »Lass dein Pferdchen bei dem schönen Wetter ruhig ein bisschen im Garten herumtoben, kleiner König! Das macht doch Spaß!« »Aber jetzt doch nicht«, ruft er aufgeregt, springt vom Schaukelbrett und läuft eilig auf Grete zu. Die kleine Prinzessin sieht von der Schaukel aus, wie er wild mit den Armen herumfuchtelt und auf Grete einredet. »Wie-hiii-maaa«, verspricht ihm Grete. Alles läuft bestens, und sie macht nur eine kleine Pause. Vielleicht wäre Grete nicht ganz so fröhlich, wenn sie wüsste, dass Wuff schon längst nicht mehr am Strohballentisch sitzt. Er hatte auch Lust auf Toben im Garten bekommen, und deshalb landen Stifte, Anspitzer und Zeichenblock bei dem Kätzchen Tiger. 11 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 11 06.10.15 14:01 »Woffwoffwohuuuu.« Tiger war zuerst nicht besonders erfreut, dafür ihren Schlaf in der Nachmittagssonne zu unterbrechen. »Mieeeoooouuuuu«, gähnt sie und streckt sich dabei ganz lang. Aber als sie mit Keksen, Bällchen und einer schönen bunten Haarschleife belohnt wird – ist sie mit Wuff handelseinig. Wuff hüpft davon. Tiger liegt im Gras, schaut das Zeichenpapier an und denkt nach. Ein Katzenbild malen? Oder lieber ein Aufziehmäuschen? Oder soll sie das Blatt nicht einfach so schön weiß lassen? Die Farbe Weiß erinnert Tiger nämlich an eine große Schale Milch! Mhm, Milch wäre jetzt was Feines, denn so ein Mittagsschlaf macht hungrig. Tiger hat eine Idee. Und schon zehn Minuten später versucht Buschel, ein Bild zu malen, und hat einen kleinen Karton mit Belohnungen neben sich stehen. Aber noch ehe Tiger in der Schloss küche ihr Schälchen leer geschleckt hat, hat die Aufgabe schon wieder Füße bekommen und ist nun bei dem Vögelchen Pieps gelandet. »Tiriliii!« Hoffentlich kann Pieps besser zeichnen als die anderen! Inzwischen hat sich die ganze Schlossgesellschaft im Garten versammelt. Alle spielen, schaukeln oder rasen herum. Alle. Außer Pieps. Der würde die vielen kleinen Geschenke, die er bekommen hat, sehr gerne behalten. Aber ein Bild malen – das möchte er jetzt 12 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 12 06.10.15 14:01 nicht. Pieps denkt nach. Wer kann wohl von allen am besten zeichnen? Er lächelt, denn diese Frage ist pipileicht zu beantworten! »Pip pip piiieepp!«, zwitschert er und landet schon wenig später auf der Schulter der kleinen Prinzessin und tuschelt aufgeregt mit ihr. Die kleine Prinzessin lächelt ihn freundlich an und sagt: »Na klar, kein Problem!« Und dann verschwinden die beiden ohne weitere Erklärung. »Bis später, kleiner König, ich hab mit Piepsi was vor, tschüs.« Und schon sind sie wie vom Erdboden verschluckt. 13 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 13 06.10.15 14:01 »Ist gut. Du brauchst dich nicht zu beeilen«, ruft der kleine König seiner Cousine nach und nutzt die gute Gelegenheit, bei Grete nach dem Rechten zu sehen. Die müsste doch inzwischen mit seinem Bild längst fertig sein! »Hallo, Grete – hast du es?«, fragt er und schaut sich neugierig im Stall um. »Wie-hi-naaAAA«, wiehert Grete. Sie wirkt ein wenig unruhig und bittet den kleinen König, doch lieber in einer halben Stunde wiederzukommen. »Wie-hi-später!« »Na schön, Grete. Aber dann keine Ausreden mehr, ja?« Der kleine König geht in den Garten und deckt den Kaffeetisch, denn er hat Kuchen für alle besorgt. Grete bleibt im Pferdestall zurück und stampft verärgert mit den Hufen. »Wihoo?«, grollt sie. Was ist denn los mit Wuffi, wieso hat er kein Bild im Stall zurückgelassen? Grete will jetzt auch mal nach dem Rechten sehen und trabt zu Wuffis Hundehütte. »Wooo?«, wiehert sie. Und nun gesteht das Hündchen, dass man zusammen mal bei Tiger nach dem Bild fragen muss. Grete und Wuff machen sich also auf den Weg zu Tiger. Und dann geht man zu dritt zu Buschel – und zu viert zu Pieps. »Wihijaaaa!«, ruft Grete schon von Weitem. Endlich! Hier sind sie richtig, denn der Karton mit den Belohnungen steht direkt vor Pieps. Das Vögelchen wühlt gerade ganz aufgeregt in seinen neuen Schätzen herum. Grete fragt Pieps nach dem Bild. »Wie-hi-bild? Wo-hooo?« 14 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 14 06.10.15 14:01 Und Pieps flötet zurück: »Tirijaaa!« Er wird das Bild sofort holen, aber die anderen sollen hierbleiben und auf ihn warten. Alle sind sehr neugierig und möchten wissen, was er denn gemalt hat. »Wihaaassdennn??«, wiehert Grete. »Pip, pip, pip!«, erwidert Pieps und will nichts verraten. Natürlich nicht. Er weiß es ja selbst noch nicht. Schnell flattert er davon und passt auf, dass ihm keiner nachläuft. Denn Pieps möchte die Belohnungen gern behalten. Deshalb soll auch keiner wissen, wer die Arbeit für ihn erledigt hat. Das Vögelchen flattert zur kleinen Prinzessin. Die hat es sich auf der roten Gartenbank hinter dem Schloss gemütlich gemacht und verpasst ihrem Bild gerade den letzten Schliff. Sie legt den Kopf nach rechts. Und dann nach links. Und ist mit dem Ergebnis zufrieden. »Doch, ich glaube, jetzt ist es fertig. Und ganz gut geworden, nicht? Schau doch mal, Pieps!«, sagt die kleine Prinzessin stolz. Pieps starrt wie gebannt auf die Zeichnung – und gibt keinen einzigen Triller von sich. Auf dem Blatt ist das Königsschloss zu sehen, die kleine Prinzessin mit dem kleinen König, und daneben stehen alle Tierfreunde – Pferd, Hund, Katze, Eichhörnchen und Vögelchen. Alle sehen fröhlich und ganz lebendig aus. Es ist ein wunderschönes Bild. »TiriljaaaAAUUU!«, lobt Pieps, als er seine Stimme endlich wiedergefunden hat. Die kleine Prinzessin lächelt, rollt das Papier zusammen und 15 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 15 06.10.15 14:01 ickelt ein Bändchen drum herum. So kann Pieps es beim Fliegen w besser tragen. Eine Gegenleistung verlangt sie nicht, sie hat es nur aus Freundlichkeit getan. Pieps nimmt die Rolle, kriegt ein rotes Köpfchen und ist beschämt. »Tiri«, krächzt er leise und fliegt davon. Nun geht die Zeichenrolle noch einmal durch alle Hände, und zuletzt kann Grete das Bild beim kleinen König abliefern. Er wirft keinen Blick darauf, er wird ja sowieso gleich sehen, was Grete gezeichnet hat. »Kleine Prinzessin!«, ruft der kleine König laut durch den ganzen Garten. »Wo bist du? Ich habe eine Überraschung für dich!« Wenige Minuten später steht die kleine Prinzessin, aufgeregt und mit roten Wangen, vor dem kleinen König. »Hab ich richtig gehört? Ein Geschenk? Für mich?«, fragt sie erfreut. »Hm, ja«, antwortet der kleine König stolz und zieht nun mit »Tataaaa« das zusammengerollte Bild hinter seinem Rücken hervor. Die kleine Prinzessin schaut auf die Überraschung und runzelt die Stirn. »Für mich?«, fragt sie noch mal. »Du wirst staunen, kleine Prinzessin. Mein Geschenk ist selbst gemacht! Extra für dich!«, sagt der kleine König stolz. Und dann rollt die kleine Prinzessin das Blatt auseinander. Zu sehen ist ein Schloss mit Königskindern und allen Schlosstieren. »Na, da bin ich jetzt aber wirklich überrascht!«, murmelt sie. Keiner bemerkt, dass sie etwas still ist. Denn die anderen stehen alle aufgeregt schnatternd um das Bild herum und fragen, wer etwas so Schönes malen kann. »Ähm, ich. Ich kann das!«, sagt der kleine König. 16 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 16 06.10.15 14:01 Nun steht der kleine König im Mittelpunkt, mehr, als ihm lieb ist. Alle starren ihn an – und er muss zugeben: »Aber die Grete hat mir beim Zeichnen geholfen.« »Wihiiich?«, wiehert Grete entsetzt. Und nun gesteht Grete, dass Wuffi ebenfalls geholfen hat. Und auch Tiger, Buschel und Pieps werden als Helfer erwähnt. »Waaas? Das ist ja ein Ding!«, schimpft der kleine König außer sich. »Was soll das denn, Grete? Ich hatte doch nur dich gebeten, ein bisschen mitzumachen? Und jetzt?« Grete senkt beschämt den Pferdekopf, und alle anderen schauen verlegen in den Himmel. Der kleine König fasst sich ein Herz. »Also gut, ja, ich geb’s zu. Ich habe es nicht gezeichnet. Nein. So gut kann ich gar nicht malen! Aber wer war es dann?« 17 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 17 06.10.15 14:01 Alle Hufe, Pfoten und Tatzen zeigen jetzt auf das Vögelchen. Pieps war’s! Doch nun muss auch Pieps gestehen, dass er nicht selber, sondern dass die kleine Prinzessin für ihn gezeichnet hat. »Aaaahh!!«, kreischt der kleine König und hält sich entsetzt die Augen zu. »Ich hab dir was geschenkt, das du selber gemacht hast? Ach du liebe Güte!« Die kleine Prinzessin lächelt verlegen. »Ich hab ja nicht gewusst, dass es für mich bestimmt war«, sagt sie. In diesem Augenblick hüpft Pieps herbei und übergibt der wahren Künstlerin die Überraschungskiste. »Tiriliii«, erklärt er. »Das ist die Belohnung fürs Malen?«, wundert sich die kleine Prinzessin und öffnet die Kiste. »Oh, was da für schöne Sachen drin sind.« Auch der kleine König staunt. Jeder, der die Arbeit weitergegeben hat, hat nämlich noch eine Kleinigkeit dazugelegt. Und jetzt sind da Haferkekse, ein Bällchen, ein Haarband, ein Jojo und ein Kuschelpüppchen in der Schachtel. »Danke euch allen!«, ruft die kleine Prinzessin begeistert. Und am Ende hat der kleine König dann doch noch eine Überraschung für seine Cousine. Es gibt nämlich Kakao und Schokoladenkuchen – und den Tisch hat er auch schon hübsch gedeckt. Mit vollem Bauch ist der kleine König wenig später wieder mit sich und der Welt zufrieden. »Eigentlich hab ich ja alles richtig gemacht«, lobt er sich. »Wie meinst du das?«, fragt die kleine Prinzessin. »Na ja, du wolltest ein ›selbst gemaltes‹ Bild, und das hab ich dir auch geschenkt.« 18 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 18 06.10.15 14:01 »Ja, schon, aber doch keins, das ich selber gemacht habe. Ich wollte eins, das du selber gemacht hast!« »Ach, wirklich? Da hab ich dann ja wohl etwas ganz falsch verstanden, hihihiiii.« Das Bild fand übrigens in einem schönen, alten Goldrahmen ein Zuhause und hängt an der Wand im königlichen Wohnzimmer. Und der kleine König erzählt jedem Besucher, wie schwierig es war, herauszufinden, welcher Künstler es gemalt hat. 19 inh_978-3-7707-2954-8_001.indd 19 06.10.15 14:01
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