S a m s t a g , 7. Nove m b e r 2 0 1 5 GRAUBÜNDEN B ü n d n e r Ta g b l a tt 9 Strasse zwischen Brienz und Lenz wieder geöffnet BRIENZ Aufgrund eines Felssturzes oberhalb der Brienzerstrasse war die Verbindung zwischen Lenz und Brienz seit dem 25. Oktober gesperrt. Das Abbruchgebiet und die unmittelbare Gefahrensituation wurden durch Geologen beurteilt, so dass der Strassenabschnitt bei der anhaltenden trockenen Witterung zumindest vorläufig wieder für den Verkehr geöffnet werden kann. Dies teilte die Standeskanzlei des Kantons Graubünden gestern mit. Die Steinschlagaktivität im Bereich Caltgera wird weiterhin periodisch überwacht. Bei prognostizierten starken Niederschlägen oder Warmlufteinbrüchen mit Schneeschmelze muss die Strasse gemäss Mitteilung aber vorsorglich wieder gesperrt werden, da diesfalls labile Felsmassen im Abbruchgebiet erneut aktiviert werden können. Eine Wiederöffnung der Strasse wird in diesen Fällen voraussichtlich frühesten drei Tage nach Abklingen der Niederschläge möglich sein. Aktuelle Informationen sind jeweils über www.strassen.gr.ch verfügbar. Der schubweise Felssturz von rund 30 000 Kubikmetern erfolgte vor zwei Wochen im Bereich Caltgera. Das meiste Sturzmaterial blieb am Hangfuss liegen oder wurde im Wald und im Schutzdamm der Strasse aufgehalten. Der neu gebildete Schuttkegel bewirkte jedoch, dass einzelne Felsblöcke am Rand und westlich des im Jahr 2009 erstellten Schutzdammes auf und über die Strasse gelangten. Die Strasse zwischen Lenz und Brienz wurde umgehend gesperrt, um die unmittelbare Gefahrensituation durch Geologen zu überprüfen. Das Tiefbauamt Graubünden hat die Geologen mit einer mittel- bis langfristigen Beurteilung der neuen Situation beauftragt, um mögliche Massnahmen für eine dauerhafte Lösung zu erarbeiten. (BT) Schweissen, Superpuma-Fliegen und die perfekte Tarnung, die WK-Soldaten zeigen am Besuchstag, was sie alles können. (FOTOS FLAVIO BUNDI) Ein Bataillon in Bündner Händen Zurzeit trainieren WK-Soldaten des Gebirgsinfanteriebataillons 29 in Aigle (VD) subsidiäre Einsätze. Mit 133 Soldaten stellt der Kanton Graubünden die grösste Delegation. Ein Augenschein vor Ort. E ▸ F L AV I O B U N D I Es ist eisig kalt an diesem Morgen. Der Militärflugplatz in Alpnach steht noch im Schatten. Von weit her sieht man die verschiedenen Helikopter der Schweizer Armee. Zwei Superpumas fallen einem sofort ins Auge. «Nachnamen A bis L besteigen die Maschine 322», gibt unser Pilot in militärischem Ton Auskunft. Nun geht es schnell. Der Gehörschutz wird montiert, die Maschine bestiegen und bereits beginnen die Rotoren sich zu drehen. Fünf Minuten später hebt der Superpuma ab, vorbei am Aletschgletscher Richtung Aigle, wo das Gebirgsinfanteriebataillon 29 zum Behörden- und Besuchstag geladen hat. Das herrliche Wetter und der imposante Ausblick über die Alpen versetzen einem kurzzeitig ins Träumen. 50 Minuten später ist die Flugshow vorbei und wir landen in Aigle. zugunsten ziviler Behörden eingesetzt werden können. Vom Soldaten werde Leistung auf Anhieb gefordert, denn schon nach wenigen Tagen im jährlichen Dienst müssten diese für die Aufträge des Bataillons bereit sein. «Man hört es zwar nicht, aber ich bin auch Bündner», so Bonjour. Unter den rund 800 Angehörigen des Bataillons seien viele Glarner und Bündner zu finden. Mit 133 Soldaten seien die Bündner allerdings Spitzenreiter. In kleinen Gruppen machen sich die Besucher dann ein Bild der laufenden Ausbildung, der militärischen Einrichtungen oder auch der neuesten Anschaffungen der Armee. In der Bataillonswerkstatt präsentieren die WK-Soldaten ihre Schweisskünste und geben geduldig Auskunft über den Fuhrpark und die grössten Herausforderungen bei der Reparatur eines Radschützenpanzers. Im Kommando- posten des Bataillonsstabes präsentiert sich dem Besucher ein geordnetes und strukturiertes Bild. Würden die Männer nicht grün tragen, man könnte sich in einer normalen Firma meinen. Auf besonders viel Interesse stossen aber zwei Scharfschützen, die an ihrem Besucherposten über ihr Material Auskunft geben und die Anwesenden in die Kunst des Tarnens einweihen. Motiviert und einsatzbereit Mit einem Radschützenpanzer 93 wird dann Richtung Kantine «verschoben», wie es im Militärjargon heisst. Bei der Eingangskontrolle müssen die Identitätskarten abgegeben werden. «Sicherheit geht vor», wie der Soldat am Checkpoint meint. Nach einem währschaften Mittagessen, es gibt Polenta und Braten, geht es raus aufs «Feld». In den Kurzdistanzen-Boxen, den sogenannten KD-Boxen, werden die Bündner in Überzahl Nach einem Begrüssungskaffee inklusive Gipfeli und Schweizer Militärschokolade werden wir vom Kommandanten der Gebirgsinfanteriebrigade 9, Brigadier Maurizio Dattrino, begrüsst. Er führt die Anwesenden, darunter auch Vertreter der Bündner Offiziersgesellschaft, in die aktuelle Bedrohungslage der Schweiz ein und spricht über die Weiterentwicklung der Armee. «Ich mache keine Politik», betont Dattrino schmunzelnd. Dann übernimmt der Kommandant des WK-Verbandes, Oberstleutnant im Generalstab Marc Bonjour, der den Anwesenden die Aufgaben und Ziele seines Trupps erläutert. So müsse das Bataillon etwa innerhalb von 48 Stunden in der ganzen Schweiz Besucher Zeugen der Schiessausbildung. Während die einen Soldaten aufmunitionieren, spielen andere den aufgestellten Parcours zusammen mit ihrem Zugführer durch. Es gilt, verschiedene Räume zu «infiltrieren» und die sich darin befindenden Gegner auszuschalten. Die Soldaten wirken motiviert und geben vollen Einsatz, die Oberen zeigen sich zufrieden. Gestärkt mit Kaffee und Kuchen geht es für die Besucher dann zurück zum Helilandeplatz, wo die zwei Superpumas bereits warten. Nach einer kurzen Verabschiedung, schweift der Blick bereits über die Berner Alpen. Was bleibt von diesem Besuchstag, frage ich mich. Ist es das Schiesstraining, die rollenden Panzer oder der militärische Umgangston? Nein. Was bleibt, ist das breite Know-how der Soldaten und deren Einsatzbereitschaft. Und natürlich der Flug im Superpuma. Handlery wird Landquarter Geschäftsführer LANDQUART Am 1. Januar 2016 übernimmt Marc Handlery (im Bild) die Nachfolge von Reto Nick als Geschäftsführer der Region Landquart. Handlery bringe langjährige Führungs- und Prozesserfahrung in der Wirtschaft und auf kommunaler Ebene mit, schreibt der Regionalverband Herrschaft/Fünf Dörfer in einer Mitteilung. Auch sei er als ehemaliger Stadtrat der Stadt Maienfeld Kenner der Region und mit ihren Anliegen und Herausforderungen bestens vertraut. Reto Nick will in Zukunft etwas kürzer treten, wie es weiter heisst, und gibt sein Mandat zur Führung der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Herrschaft/ Fünf Dörfer auf Ende Jahr ab. Er hat die beiden Regionalverbände Nordbünden im Jahr 2007 und Herrschaft/Fünf Dörfer im Jahr 2013 aufgebaut und anschliessend als Geschäftsführer geleitet. (BT) CVP begrüsst Erkenntnisse aus Polizeibericht CHUR Die Bündner Regierung hat kürzlich den Bericht «Polizei Graubünden 2015 plus» vorgestellt und will am Status quo mit Kantons- und Gemeindepolizeien festhalten (BT vom Mittwoch). Die CVP Graubünden begrüsst diese Erkenntnisse ausdrücklich, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. Die Bündner Regierung gelange im Bericht «Polizei Graubünden 2015 plus» zum Schluss, dass sich das heutige System mit einem Nebeneinander von Kantons- und Gemeindepolizeien bewährt habe. Die CVP Graubünden teilt diese Erkenntnis und zeigt sich gemäss Mitteilung überzeugt, dass mit dem bestehenden, bewährten System den Besonderheiten des Kantons Graubünden entsprechend Rechnung getragen wird. Damit entscheiden auch in Zukunft die Gemeinden selbst, ob sie eine eigene Gemeindepolizei führen wollen oder ihre Aufgaben auf den Kanton übertragen wollen. Die CVP Graubünden stehe zu diesem System, weil es Ausdruck des Subsidiaritätsprinzips, des Föderalismus und der traditionell starken Gemeindeautonomie im Kanton Graubünden ist. (BT) KURZ GEMELDET In den Kurzdistanzen-Boxen werden die Besucher Zeugen der Schiessausbildung der WK-Soldaten. Start der PostFinance Trophy Heute startet die PostFinance Trophy mit ihrem ersten Spiel in der Eishalle in Samedan. Das nächste Turnier findet gemäss einer Mitteilung am Donnerstag, 12. November, in Scuol statt. Schülerinnen und Schüler kämpfen an 23 regionalen Qualifikationsturnieren in der ganzen Schweiz um Ruhm und Ehre. Infos auf www.postfinance-trophy.ch
© Copyright 2024 ExpyDoc