+ Monitoring von Sedierung, Delir und Schmerz

Monitoring von Sedierung, Delir und Schmerz
Delir
Schmerz
Diagnose/Indikation
Diagnose/Indikation
Diagnose/Indikation
Ziel: wacher Patient
RASS 0/-1
Ziel: kein Delir
Ziel: gemäß Score
Sedierung
Ist-RASS ?
Kontraindikationen für Wachheit?
z.B.
ICP-Erhöhung
JA
Vorrausetzungen erfüllt?
RASS ≥ -2
NEIN
NEIN
NEIN (z.B. Delirtest positiv)
JA
Nein
Motorik intakt?
Ja
Ziel-RASS 0/-1
Sedierungsreduktion
Selbsteinschätzung:
Validierter Score
Validierter Score
u.a. CAM-ICU
ICDSC
Ist-RASS erheben
Ist-RASS
=
Ziel-RASS
Ist-RASS
>
Ziel-RASS
Ergänzenden
Einsatz von
apparativem
Monitoring
erwägen
(EEG/EMGgesteuert)
JA
Ist-RASS
<
Ziel-RASS
RASS < -2
NRS-V
RASS ≥ -2
+
Ggf:, FPS-R
Fremdeinschätzung:
Validierter Score
BPS/BPS-NI
CPOT
BESD (Demenz)
Differentialdiagnostik
Symptomspezifisch
therapieren
Differentialdiagnostik
Koma,
Neuromuskuläre
Erkrankungen
-
Höherer Stellenwert
Ziel-RASS unter
Vermeidung einer
Übersedierung
angeben
Subjektive Selbsteinschätzung
möglich?
Subjektive schmerzassoziierte Kriterien (z.B.
physiologische Parameter):
können begleitend angewendet werden
Symptomspezifisch
therapieren
Erhebung und Dokumentation bedarfsgerecht, mindestens einmal pro Schicht (in der Regel alle 8h)
Symptomorientierte Therapie und Reduktion von Delir, Angst, Stress und protokollbasierte
Analgesie, Sedierung und Schlafmanagement in der Intensivmedizin
Nicht-Pharmakologische Maßnahmen:
-
Respiratoreinstellungen anpassen, Luftnot erkennen
Umgebungsbedingungen (Lärm, Licht, Privatsphäre, Orientierungshilfsmittel)
Physiotherapie, Ergotherapie
Kognitive Stimulation, Psychologische/Psychiatrische Begleitung
-
Schlaffördernde Maßnahmen (Lichtreduktion, Lärmreduktion, ggf. Bereitstellen
von Ohrstöpseln und Augenbrillen, falls vom Patienten gewünscht)
Frühe enterale Ernährung, Nüchternzeiten reduzieren
RASS 0/-1
Differentialdiagnostik
Vigilanzminderung
(Koma/hypoaktives
Delir)
& < Cut-off & RASS > 0 od. ≤ -2
neg.
Selbsteinschätzung
Schmerz
Persistierend: RASS < -1
RASS ≥ -2
Sedierungsreduktion
Analgesie sicherstellen
Analgesie
anpassen
DelirScreening
Fremdeinschätzung
Schmerz
< Cut-off
RASS ≤ -2
pos.
Ist-RASS
erheben
Ziel RASS 0/-1
nein
Analgesieziel✔
Delir negativ
RASS = 0/-1
SedierungsIndikation?
Verfahren
wählen/Ziel-RASS
wählen
1. Wahl: Propofol + Analgetikum
Alternativ: Inhalativ + Analgetikum
Alternativ: Midazolam + Analgetikum
+ apparatives Monitoring (BurstSuppression vermeiden)
+ Dokumentation der Indikation
+ schnellstmöglich beenden
+ Aufwachversuch täglich erwägen
Analgesieziel✔
Delir negativ
RASS ≠ 0/-1
REEVALUATION
ja
START
Analgesieziel✔
Delir positiv
(RASS ≥ -2)
Symptome differenzieren:
Pharmakologische Therapie:
•
Psychotische Symptome/Halluzinationen: Score (Delirium Detection
Sore; Delirium Rating Scale-98R), klinische Untersuchung
•
Neuroleptika (Haloperidol,
Risperidon, Quetiapin, Olanzapin)
•
Tag/Nacht-Rhythmus: Polysomnographie
•
Melatonin
•
Angst: Score (Faces Anxiety Scale)
•
Benzodiazepine
•
Stress: vegetative Reaktionen, klinische Untersuchung
•
Alpha 2-Agonisten (Clonidin,
Dexmedetomidine)
Ursache evaluieren/Differentialdiagnostik:
•
•
•
Individuelle Anamnese beachten, Differentialdiagnostik einleiten:
Zentralnervöse Störungen, Infektionen, Entzugsdelir, Hypoxie , Anämie, Intoxikation, Medikamente, etc. abklären.
Primärsymptome ausschließen (Übelkeit, Harnverhalt, Respiratordyssynchronität, Lagerung)
Analgesie bei Kindern
Schmerzprävention und nicht-pharmakologische Maßnahmen
des Schmerzmanagements
(z.B. schmerzpräventive Pflegekonzepte, physikalische Techniken, kognitive und
verhaltenstechnische Interventionen zur Entspannung und Schmerzreduktion, u.a.)
Regelmäßige (mind. 4-8 stdl.) Schmerzbeurteilung mittels Score
Säuglinge und
Kleinkinder
Neugeborene
Akute, prozedurale
Schmerzen
z.B. BPNS, PIPP oder NIPS
Prolongierte Schmerzen
z.B. COMFORTneo scale
oder N-PASS
Kinder und Jugendliche
Keine Beatmung
KUSS oder Comfort B scale
Selbstbeurteilung
FPS-R, NRS oder VRS
Unter Beatmung
Comfort B scale
Fremdbeurteilung
• Unter Beatmung:
Comfort B scale
• Kognitive
Beeinträchtigung:
PPP, NCCPC-R,
FLACC/FLACC-R oder
NCCPC-PV
Ursächliche Therapie
(z.B. bei chirurgisch interventionsbedürftigen Schmerzzuständen)
Regionalverfahren
Systemische Pharmakotherapie
Nicht-Opioide
• Paracetamol i.v. kann
bei
Neugeborenen >36
Nicht-Opioide
• bei leichten bis mäßigen Schmerzen
Schwangerschaftswochen
erwogen werden
Opioide
• bevorzugt als
Dauertropfinfusion
Opioide
• bei starken bis stärksten Schmerzen
• bei länger anhaltenden Schmerzen: Dauertropfinfusion
• Kombination mit Nicht-Opioiden sinnvoll
• erwäge Einsatz von NCA bzw. ab ca. 5. LJ von PCA
Therapieziel erreicht
Regelmäßige Evaluation von Diagnose, Indikation, Therapieziel und -effekt
Entzugsprophylaxe (Opioide ausschleichen)
Monitoring auf Entzugssymptome
Finnegan-Score
SOS oder WAT-1
Sedierung bei Kindern
Gewährleistung von
• bedarfgerechter Schmerztherapie
• Synchronisierung maschineller Beatmung
• patientenorientierter Pflegemaßnahmen und Positionierung
Indikationsstellung zur pharmakologischen Sedierung
Festlegung des individuellen Therapieziels
Beurteilung des Sedierungsniveaus mittels Score
Neugeborene
Säuglinge, Kinder und Jugendliche
• N-PASS
• COMFORTneo scale
• COMFORT B scale
Systemische Pharmakotherapie
• sorgfältige Titration auf die niedrigst mögliche Dosis
• bei älteren Kindern nach Möglichkeit frühzeitig enterale Gabe
• unter pharmakologischer Sedierung mind. 8 stdl. Beurteilung der Sedierungstiefe
Opioide
Benzodiazepine (i.v.) oder Chloralhydrat (oral)
• Benzodiazepine möglichst
vermeiden
• adjuvant oder alternativ: alpha2-Agonisten
• Kombination mit
alpha2-Agonisten kann bei
Reifgeborenen erwogen
werden
Therapieziel erreicht
Regelmäßige Evaluation von Diagnose, Indikation, Therapieziel und -effekt
Tägliche Sedierungspausen
können erwogen werden, um eine Übersedierung zu vermeiden
Entzugsprophylaxe (Sedativa ausschleichen)
Monitoring auf Entzugssymptome
Finnegan-Score
SOS oder WAT-1