Lokales Wundmanagement bei Infekt und Schmerz

Lokales Wundmanagement bei Infekt und Schmerz
Referentin:
Ursula Püschel
Krankenschwester, ZWM®
Anwendungsspezialistin Wunde und MRE
Schmerz
 Schmerzen sind die häufigsten Symptome im
Zusammenhang mit Wundinfektionen. (1)
 Schmerzen beeinflussen das physische,
psychische und soziale Befinden und somit
die Lebensqualität der Betroffenen und Ihrer
Angehörigen. (3)
 Das Entfernen des Wundverbandes wird als
schmerzintensivster Zeitpunkt betrachtet. (2)
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Schmerzen beim Verbandwechsel
Dauerschmerz oder intermittierender Schmerz
Schmerz in Ruhe oder in Bewegung
Abklärung der Ursache:
Ödem
Infektion
Verband
Wann hat der Patient Schmerzen?
Schmerzen beim Entfernen des Verbandes
Schmerzen beim Debridement
Schmerzen bei der Wundreinigung
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Infizierte Wunde
 Von den Mikroorganismen spezielle gebildete Endotoxine oder Biofilme können die
Wundheilungsprozesse massiv stören.
 Auch schon eine Kolonisation kann die Wundheilung beeinträchtigen.
 Die infizierte Wunde ist meist verknüpft mit großen Exsudatmengen und
unangenehmen Geruch.
 Wundreinigung, gezielter Einsatz von gewebeverträglichen Antiseptika und
geeignete Wundauflagen mit bakteriziden, absorbierenden und geruchshemmenden
Eigenschaften, vermindern die Keimlast auf der Wunde.
Quelle: Wundmanagement, Probst, Vasel-Biergans, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
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Bakterien – Besiedelung - Infektionen
Besiedelung 
Infektion
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Wundreinigung
Empfehlung der Komission für Krankenhaushygiene
und Infektionsprävention beim RKI
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Sterile Wundauflage
Non – touch – Technik
Sterile Spülflüssigkeit
Kein Leitungswasser
Angebrochene Sterilverpackungen verwerfen
Bakteriendichter Verband
Einmalschürze/ Kittel
Händedesinfektion
Einmalhandschuhe
Sterile Pinzette
Steriles Instrumentarium
Quelle: Infektionsprävention in Heimen, Empfehlung der Komission für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI) 2005, Kapitel 6.4.1 Wundverbände
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Wundreinigung – Wie?
Standard
RKI :
z.B. Ringer, NaCl 0,9%
Restlösungen müssen nach 24 Std. verworfen werden!
Bei Wundspüllösungen nach den Herstellerangaben richten.
( Kapitel 6.4.1 Infektionsprävention für Heime )
Tensidhaltige Wundspüllösung mit Polihexanid
zum Lösen und Entfernen des Biofilms
7
Wie schnell bilden sich Biofilme?
Phase I:
Bakterien heften sich innerhalb von Minuten an.
Phase II:
Mikrokolonien bilden sich innerhalb von 2 - 4 Std.
Phase III:
Bakterien bilden EPS und werden innerhalb von
6 - 12 Std. immer unempfindlicher
Phase IV:
Entwicklung voll ausgereifter Biofilm Kolonien
innerhalb von 2 - 4 Tagen.
Phase V:
Kolonien erholen sich von mechanischer Zerstörung
und bilden innerhalb von 24 Std. neue reife Biofilme
aus.
Quelle: Biofilme einfach erklärt, Wounds international,
Ausgabe 3, Mai 2010
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Biofilm – eine Barriere für die Wundheilung
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Wundreinigungsstandard?
In der Küche gibt es einen Reinigungsstandard!
Wundreinigungsstandard in der Wundbehandlung?
Es gibt keinen Standard!
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Wundreinigung mit Tensiden – Warum?
 Tenside setzen die Oberflächenspannung
herab
 Lösen Beläge und Biofilm(2)
 Verringern die Belastung durch Bakterien und
Zelltrümmer
2) H.M.
Seipp, S. Hofmann, A. Hack, A. Skowronnsky, A. Hauri /
Wirksamkeit verschiedener Wundspüllösungen gegenüber Biofilmen,
ZfW Nr. 4/05
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Wundspüllösungen
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Prontosan® Wundspüllösung
 sterile wässrige Lösung bestehend aus
99,8 % Aqua purificata
0,1 % Undecylenamidopropylbetain
0,1 % Polihexanid
 Aussehen und Geruch
klar, farb- und geruchlos
 chemische Stabilität
bei Raumtemperatur entsprechend der
Haltbarkeitsangabe
 Aufbrauchfrist
8 Wochen nach Anbruch der Flasche
 Lösung kann angewärmt werden!
 Medizinprodukt (Klasse III)
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Polihexanid in der Wundreinigung – Warum?
 Polihexanid hemmt das Wachstum von
Mikroorganismen(1)
 Wundheilung wird gefördert und
beschleunigt (3)
vor der Reinigung
nach der Reinigung
1) Phillips
PL, Wolcott RD, Fletcher J, Schultz GS. Biofilms made easy.
Wounds international. 1/3, May 2010
(3) Romanelli M, Dini V, Barbanera S, MS. Evaluation of the Efficacy and
Tlerability of a Solution Containing Propyl Betain and Polihexanid for Wound
Irrigation, Skin Pharmacol Physio 23 (suppl): 41-44,2010
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Mechanische Wundreinigung mit sterilen Mullkompressen und
Prontosan®
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Wie werden Biofilme zur Zeit behandelt?
1. Verringerung der Biofilmbelastung durch
 Debridement
und/oder
 gründliche Reinigung
zur Beseitigung des Biofilms und der ruhenden (persistierenden) Bakterien.
2. Verhinderung der Neubildung von Biofilmen durch
 Anwendung von topischen antimikrobiellen Mitteln
zur Abtötung von planktonischen (frei schwimmenden) Bakterien.
Quelle. Internationaler Konsens, Adäquate Anwendung von Silberverwendung bei Wunden, Wounds International 2012, Seite 5, Box 3
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Prontosan®
Verhinderung der Bildung von Biofilm
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Infizierte Wunde, infektgefährdete Wunde
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Silberwundauflagen
Sterile Einmalprodukte
Immer?
Askina® Calgitrol Paste –
das Silberalginat in der Tube,
darf über 7 Tage mehrmals bei
einem Patienten angewendet
werden.
Askina® Calgitrol® Silber-Alginat
Die Kombination Alginat + Silber = Reinigung und Antiseptik in einem Produkt
Beginn: 13.09. 2013
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Fallbeispiel
04.10..2013
22.11..2013
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21
31.01.2014
03.03.2014
Konsens einer Expertengruppe – Wounds international 2012
Silberverbände sollten im Kontext der üblichen Wundversorgung
verwendet werden.
 Ganzheitliche Untersuchung des Patienten und der Wunde,
 Die Behandlung von zugrundeliegenden Begleiterkrankungen
 Vorbereitung des Wundbetts.
Indikationen:
Infizierte Wunden und Wunden mit hohem Infektions- oder
Reinfektionsrisiko wie z. B.
 Verbrennungen, Operationswunden,
 Druckgeschwüre in der Nähe des Afters
 Wunden mit frei liegendem Knochen
 Wunden bei Patienten mit Immunschwäche,
 schlechte Durchblutung, instabiler Diabetes
 Neoplasien
Quelle: Wounds international, Adäquate Anwendung von Silberprodukten bei Wunden, Seite 8
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Schmerzen beim Verbandwechsel
Patientenäußerungen
„Das tut so weh und die
Schmerzen bestimmen mein
ganzes Leben“ 1
„Der Verband klebte an und
die Krankenschwestern
mussten den Verband lange
einweichen, bevor ich Ihnen
erlaubt habe, den Verband
abzunehmen“ 2
Quelle 2 3 4: Price P et al. Findings of an International Pain Survey.
Submitted to International Wound Journal 2008
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Bei einer groß angelegten internationalen
Umfrage (2018 Patienten), bestätigten
40,3 % der Patienten, dass die Schmerzen
während des Verbandwechsels das
Schlimmste am Leben mit einer Wunde
sind. 3
Forderung der World Union of Wound
Healing Societies:
Wählen Sie Verbände, die beim Anlegen und
Entfernen Traumata / Schmerzerfahrungen
auf ein Minimum reduzieren 4
Silikon-Hafttechnologie
Kein Ablösen von Epidermiszellen,
kein Trauma, kein Schmerz
Studie zu Schmerz und Trauma
Zum Verständnis von Wundschmerz und Trauma: eine internationale Perspektive (2)
Quelle: CJ Moffatt, PJ Franks, Hollinworth
Dies ist eine Studie aus Großbritannien zum Themenkreis Schmerz und Trauma:
Teilnehmer war Pflegepersonal aus 11 Ländern
Eine Fragestellung war u. a. die Bedeutung der Merkmale von Verbänden:
 Die schmerzlose Entfernung war das am meisten wünschenswerte Merkmal eines
Verbandes.
 Die Produkte, welche wahrscheinlich beim Verbandwechsel am wenigsten Schmerzen
verursachen waren
Hydrofaser, Alginate, weiche Silikonverbände
 Die Produkte, welche wahrscheinlich am wenigsten Trauma verursachen waren
Hydrofaser, Hydrogel, Alginat, weiche Silikonverbände
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Schmerz
Schmerz ist das,
was der Betroffene
über die Schmerzen mitteilt
und sie sind vorhanden,
wenn der Patient sagt,
dass er Schmerzen hat.“
(McCaffery 1968)
Aber nicht immer sagt der Patient etwas!
Wir müssen gezielt nachfragen!
Führen von Schmerzkurven als Standard neben Blutdruck und Puls.
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Schmerzen beim Verbandwechsel
In der Haut des Menschen reagieren ca. 50 % der Nozizeptoren auf mechanische und
thermische Reize.
Die sensorischen Endigungen der Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen, die im
Corium und der Epidermis der Haut eingebettet sind.
Quelle: Handwerker, H.O. (1999) Einführung in die Pathophysiologie des Schmerzes Springer Verlag, Berlin
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Problem: Schmerz
Ziel:
 Keine Schmerzen
 Schmerzfreier Verbandwechsel
Maßnahmen:
 Schmerzassessment
 Sanfte Wundreinigung
 Weniger Verbandwechsel
 Wundauflage wählen, welche länger auf
der Wunde verbleiben kann
 Silikonwundauflagen
Abklärung: Infektion
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Wundreinigung
Spüllösungen vor der Anwendung auf
Körpertemperatur erwärmen. (1)
Sanftes Reinigen, kein grobes Auswischen. (1)
Die Wundspüllösung selbst darf keine
Schmerzen bei der Anwendung verursachen.
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Kriterien für einen geeigneten Wundverband
Exsudatmanagement
 Aufnahme überschüssigen Wundexsudates ohne die Wunde auszutrocknen.
 Ausreichende Aufnahmekapazität für Wundexsudat, Bakterien, Gewebetrümmer
Milieumanagement
 Feucht-warmes Wundmilieu halten.
 Unterstützung der autolytischen Wundreinigung.
 Gasaustausch und Wundruhe gewährleisten.
 Schutz vor Kontamination (Fremdkörper, Bakterien)
Schmerzmanagement
 Atraumatischer Verbandwechsel
 Keine Schmerzen beim Verbandwechsel.
 Keine Schmerzen beim Tragen des Verbandes.
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Silikon-Haftechnologie
Askina® DresSil Border
 sehr weich und anschmiegsam
 einfaches Handling
 keine zusätzliche Fixation
notwendig
 duschen ist möglich
Optimal für kleinere Wunden
die „Mini-Abmessung“
für schwer zu versorgende
Problembereiche,
z. B. Vorfuß- und Zehenbereich
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Vorteile Silikon-Hafttechnologie
Für die wundumgebende Haut:
 Haftet sanft an der umliegenden Haut
 Kein Entfernen von Epidermiszellen
 Keine Sensibilisierung
Für den Patienten:
 Kein Schmerz
 Kein Trauma
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Wirkungsweise
• Das Exsudat passiert vertikal die
Ausstanzungen im Silikon
• Das Exsudat wird sehr schnell in den
Schaumstoff absorpiert
• Wasserdampf wird durch den
semipermeablen Polyurethanfilm
abgegeben

Die Aufnahme erfolgt nur vertikal.
 Das Mazerationsrisiko am Wundrand wird
dadurch erheblich reduziert.
Bildrechte: B. Braun Medical SAS, Frankreich
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Hautschutz
Produkte mit sanfter Haftung,
Silikondistanzgitter,
Hautschutz
Bildrechte oberes Bild: B. Braun Medical SAS, Frankreich
Bildrechte mittleres und unteres Bild: B. Braun Melsungen AG, Patientenbilder
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Silikondistanzgitter
Askina® SilNet bei……
 Cortisonhaut
 Pergamenthaut
 Entzündung
 Mazeration
 Schmerzen
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Hautschutz
Askina® Barrier Film
 Schutz vor Feuchtigkeit

 Schutz empfindlicher Haut bei
der Anwendung klebender
Materialien.
Schmerzvermeidung
 Unnötige Reize, Berührungen und Manipulationen an der Wunde und Wundumgebung
vermeiden.
 Jede auch nur leichte Berührung kann Schmerzen auslösen.
 Auch auf non-verbale Schmerzäußerungen achten, Körpersprache, Gesichtsausdruck,
Angst, Tränen
 Rechtzeitig vor Verbandwechsel Schmerzmittelgabe (min. 30 min.)
 Lokalänästhesierende Cremes, z. B. EMLA, mind. 45 min. vorher anwenden.
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Danke für Ihre Zeit.
www.bbraun.de
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Dennoch kann die B. Braun Melsungen AG keine Gewährleistung oder Garantie im
Hinblick auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten oder in
Bezug genommenen Informationen geben.
Vor der Verwendung des Medizinproduktes / Arzneimittels sind in jedem Fall die
Angaben in der jeweils gültigen Gebrauchsinformation oder Fachinformation zu
beachten.
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Kontakt / Hinweise
B. Braun Melsungen AG
Ursula Püschel
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34209 Melsungen
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Internet:
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+49 (5661) 75-4404
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