Auf den Spuren des Weißen Goldes

THEMENDIENST
Auf den Spuren des Weißen Goldes:
Sächsisches Elbland ist Wiege des europäischen Porzellans
Das europäische Porzellan wurde im Sächsischen Elbland geboren. Von hier gelangte es
in die ganze Welt. Wer den Spuren des Weißen Goldes durch die Region folgt, entdeckt
ein faszinierendes Stück Kulturgeschichte.
Meißen/Dresden, 15. Oktober 2015 (tpr) – Es füllte die Kunstkammern der Fürsten, war
Macht- und Statussymbol und wurde mit echtem Gold aufgewogen: Porzellan. Über 1000
Jahre war die Herstellung den Chinesen vorbehalten. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts
lösen die Dresdner Alchemisten Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von
Tschirnhaus das Rätsel um die geheime Rezeptur. Im Jahr 1710 beginnt auf der
Albrechtsburg Meißen im Sächsischen Elbland die Produktion des begehrten Weißen
Goldes. Sie dauert bis heute an.
Glück auf, Meißen!
Die auf der Albrechtsburg gegründete Porzellanwerkstatt bezog 1863 eigene Räume im
Meißener Triebischtal. Auf der Burg erinnert heute eine Ausstellung an die Gründung der
Manufaktur im ersten Schlossbau Deutschlands und wie einer der edelsten Stoffe der
Welt von hier seinen Triumphzug durch Europa antrat.
Das Geheimnis des Meissener Porzellans liegt im Rohstoff Kaolin, der im eigenen
Bergwerk zwölf Kilometer vor der Stadt gefördert wird. Die Tonerde mit hohem Weißgrad
verhilft den Stücken zu erstaunlichem Glanz. Zu Sammelobjekten werden die Produkte
durch die künstlerische Veredelung. Das Wissen und die Fertigkeiten der im Haus
ausgebildeten Porzellanmaler und Designer werden von Generation zu Generation
weitergegeben.
In den Schauwerkstätten können Besucher das faszinierende Kunsthandwerk beobachten.
Der schönste Moment ist der Abschluss, wenn die gefertigten Raritäten ihr berühmtes
Erkennungszeichen, die gekreuzten blauen Schwerter, bekommen. Kostbarkeiten, die hier
in 300 Jahren Porzellangeschichte entstanden sind, zeigt die Sammlung aus 2 000
Unikaten im benachbarten Museum of Meissen Art.
Sinnliche Symbiose
Bei Form und Bemalung haben sich die Künstler von der anmutigen Landschaft des
Sächsischen Elblands inspirieren lassen. Zu den ersten Motiven zählte die Weinrebe, die
nicht nur die weit zurückreichende Weinbautradition der Region verdeutlicht, sondern
auch die kulinarische Vorliebe europäischer Fürsten. Die liebäugelten mit beidem: mit
flüssigem Gold und mit weißem Gold. Und so existiert das Meissener Porzellan seit jeher
in enger Symbiose mit den feinsten Küchen Europas. Das lässt sich auch heute noch
erleben: Einige der Restaurants mit dem Prädikat „Besonders empfohlen an der
Sächsischen Weinstraße“ servieren das „Menü auf Weißem Gold“ auf echtem Meissener.
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Wie opulent der Sächsische Hof zu Zeiten des Barocks getafelt hat, lässt sich im Schloss
Moritzburg, wenige Kilometer östlich von Meißen, erahnen. Im prunkvollen Speisesaal des
Jagd- und Lustschlosses ist eine fünfeinhalb Meter lange Tafel mit einem 66-teiligen
Service gedeckt. Es zeigt das Motiv „Roter Drache“, das 1730 dem Hof vorbehalten war.
Dem Porzellan auf der Spur
Weitere Schatztruhen öffnen sich bei einem Spaziergang durch die Stadt Meißen. Nur
wenige Gehminuten von der Manufaktur entfernt, sind in der Nikolaikirche die mit 2,50
Meter weltweit größten Figuren aus Meissener Porzellan zu sehen. Und im Kirchturm der
Frauenkirche Meißen stimmen täglich 37 mit blauen Schwertern gekennzeichnete
Glocken sechs verschiedene Choräle ein. Es ist das weltweit älteste Glockenspiel aus
Meissener Porzellan, arrangiert im Jahr 1929.
Auch im Dresdner Zwinger, den Kurfürst-König August der Starke als repräsentatives
Festareal errichten ließ, wird Porzellan zum akustischen Erlebnis. Am Sophientor erklingen
jede Viertelstunde Meissener Glöckchen. Je nach Jahreszeit sind zusätzlich Kompositionen
wie Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, Wagners „Fliegender Holländer“ oder Bachs
„Weihnachtsoratorium“ zu hören. Der Dresdner Zwinger beherbergt noch eine weitere
Kostbarkeit: die heute umfangreichste keramische Sammlung der Welt. August der Starke
trug seinerzeit 20 000 prächtige Preziosen aus China, Japan und Meißen zusammen.
Ein Kurzreisearrangement für Porzellanliebhaber hat der Tourismusverband Sächsisches
Elbland zusammengestellt. Unter dem Titel „Klingendes Porzellan in Meißen“ lernt man in
drei Tagen die historische Altstadt Meißens, die Albrechtsburg und die PorzellanManufaktur kennen. Zum Angebot gehören auch das „Menü auf Weißem Gold“ sowie ein
Konzert auf der weltweit einzigen Orgel aus echtem Meissener. Das Komplettpaket mit
zwei Übernachtungen und Frühstück kostet 219 Euro pro Person. ■
www.elbland.de
Extratipp für den Advent 2015:
Weihnachten in der Erlebniswelt Haus Meissen
Die Manufaktur Meissen und weitere sächsische Manufakturen präsentieren in einer
weihnachtlichen Erlebniswelt im Haus Meissen überliefertes Kunsthandwerk. Besucher
erleben die Entstehung weihnachtlicher Geschenke aus Meissener Porzellan, die
traditionelle Herstellung Herrnhuter Sterne, erzgebirgischer Holzkunst und Meissener
Bleikristallgläser hautnah. Auch der Geschmackssinn wird angesprochen: Das Weingut
Schloss Proschwitz lädt zur Verkostung ausgezeichneter sächsischer Weine. Und im Café
Meissen verführen neben der Meissen-Torte verschiedene weihnachtliche Spezialitäten
auf Meissener Porzellan.
5. und 6. Dezember 2015, jeweils 9 bis 17 Uhr
Der Besuch des Weihnachtserlebnismarktes ist kostenfrei.
www.meissen.com
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Vorschau April 2016:
Tage der offenen Tür bei der Manufaktur Meissen
Die Manufaktur Meissen gewährt Einblick in sonst verborgene Produktionsbereiche. Im
Foyer des Hauses beeindruckt die weltweit größte Porzellanfigur Saxonia, an den
Arbeitsplätzen der Gestalter und Maler erleben Besucher handwerkliche Perfektion und
in der Ofenhalle können sie beobachten, wie bis heute die berühmten „gekreuzten
Schwerter“ auf jedes Meissener Porzellan von Hand gemalt werden.
Der Bereich „Meissen Fine Art“ zeigt die Entstehung limitierte Kunstwerke in feinster
Exklusivmalerei. Und eine unendliche Vielfalt an Dekoren sind bei einem Rundgang
durch die Erlebniswelt „Meissen Home Deco“ zu sehen: vom legendären
Schwanenservice, über das bekannte, 700-teilige Zwiebelmuster des 18. Jahrhunderts,
bis hin zum hochmodernen, handveredelten Bilderrahmen aus Meissener Porzellan.
Kinder können sich beim Modellieren und Zeichnen unter Anleitung erfahrener
Mitarbeiter der Manufaktur selbst ausprobieren.
Freitag, 22. April 2016, 12 bis 17 Uhr
Sonnabend, 23. April 2016, 10 bis 17 Uhr
Keine Anmeldung notwendig. Eintritt frei.
www.meissen.com
Passendes Bildmaterial zur Meldung senden wir Ihnen auf Anfrage zu.
Anbei ein Kontaktabzug zur Voransicht.
Herausgeber:
Tourismusverband Sächsisches Elbland e.V.
Fabrikstraße 16, 01662 Meißen
T: +49 3521 76350
E-Mail: [email protected]
www.elbland.de
Pressekontakt:
Anne Jungowitz
THIEL Public Relations e.K.
T.: +49 351 3148892
E-Mail: [email protected]
Über das Sächsische Elbland:
Das Sächsische Elbland bezeichnet das Gebiet beiderseits der Elbe zwischen Dresden und
Torgau im Freistaat Sachsen. 850 Jahre Weinbautradition, fürstliche Kulturdenkmäler, die
Wiege der europäischen Porzellanherstellung und Zeugnisse der Reformation bilden mit
der malerischen Flusslandschaft der Elbe sowie urwüchsigen Mischwäldern und
weitläufigen Teich- und Heidelandschaften ein reizvolles Ziel für anspruchsvolle Kulturund entspannte Rad- und Wanderurlauber.
www.elbland.de
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