2.08 Zur Übersetzung von Mark. 11,24. 7 S.

Aus der Bibel gelernt
Nr. 2.08: Zur Übersetzung von Mark. 11,24
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Zur Übersetzung von Mark. 11,24
Alles, was ihr bittet in eurem Gebet,
glaubt nur, das ihr’s empfangt,
so wird’s euch zuteil werden.
Lutherbibel 1984
In den verschiedenen Bibelausgaben trifft man auf folgende drei Muster, wie
man Mark. 11,24 auf Grund des griechischen Textes verstehen kann:
1. glaubt, dass ihr es empfangen werdet
2. glaubt, dass ihr es empfangt
3. glaubt, dass ihr es empfangen habt
Ich bin der Meinung, dass die Fassung Nr. 1 den Sinn am besten trifft. Die Fassung Nr. 2 sagt eigentlich dasselbe: man empfängt es schon im nächsten Augenblick, oder bald, oder nach Jahren einmal. Die Deutung Nr. 3 scheint mir an
dieser Stelle nicht gemeint zu sein.
Unsere Seligkeit hängt aber nicht an einem angeblich „einzig richtigen“
Wortlaut. In allen drei Mustern ist ausgedrückt, dass wir mit Gebetserhörungen
rechnen dürfen. Und über diese unfassbar grosse Tatsache will ich mich freuen
bis zum letzten Atemzug.
Damit ist alles Wichtige schon gesagt. Bei mir kommt jetzt noch die Freude an der Sprache des Neuen
Testaments hinzu. Aber überspringen Sie ruhig die nächsten Seiten, bis wieder die grosse Schrift erscheint.
Inzwischen bespreche ich ein wenig kompliziert die drei oben dargestellten Muster, ihre Herkunft, den griechischen Text, Hintergründe und solche Sachen. Ich betrachte sozusagen zuerst nur den
Teller, bevor ich an die Frucht denken, die darauf liegt.
Dabei stelle ich meine Meinung dar, wie wenn sie allgemein gültig und anerkannt wäre. Das
ist sie nicht. Es wäre nur viel zu umständlich, wenn ich alle Wenn und Aber durchleuchten müsste, die
auch noch zu erörtern wären.
Also: Auf Wiedersehen auf Seite 4 unten: Zum Sinn von Mark. 11,24.
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Der Punkt, an dem die drei Muster auseinander gehen
Dieser Punkt ist das griechische Wortes elabete, das je nach dem Zusammenhang mit „ihr werdet
empfangen“ oder „ihr empfangt“ oder „ihr habt empfangen“ zu übersetzen ist (Aoristform).
Zuerst gebe ich eine verkürzte Erklärung, was der Aorist überhaupt ist (Fachleute bitte die Augen zu):
Ich kann mich in drei Sprachen unterhalten. Diese drei Sprachen und noch viele andere
kennen verschiedene Zeitformen für Verben, zum Beispiel
„ihr werdet empfangen“ (Zukunft),
„ihr empfangt“ (Gegenwart)
„ihr habt empfangen“ (Vergangenheit).
Das Griechische hat diese Zeitformen auch. Darüber hinaus hat es aber noch eine zusätzliche Form, die es in meinen drei Sprachen nicht gibt: den Aorist. Bei dieser Form denkt
man nicht an Zeitstufen, sondern an die Aktionsart. Das heisst: Man fasst nicht ins Auge,
wann etwas geschieht, ob in der Zukunft oder in der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Man spürt eher, wie es geschieht: ob es als momentanes Ereignis passiert, oder ob
es in einer langsamen Entwicklung oder in einem Dauerzustand abläuft. Beim Aorist geht
es um den Moment, um das Ereignis.
Ein Dauerzustand, den man als Dauerzustand vor Augen hat, kann unmöglich im Aorist
beschrieben werden, wohl aber sein Anfang und sein Abschluss, denn das sind Ereignisse
(vielleicht unbedeutende, aber doch Momente, wo sich etwas ändert). Im Aorist kann ein
abgeschlossener Zustand vermeldet werden, wenn er aus der Ferne betrachtet wird und so
zu einer kleinen Episode zusammenschmilzt, zu einem Punkt in einem grösseren Ablauf.
Die Aoristform verrät also nicht, ob man sich die Begebenheit in der Zukunft oder in der
Gegenwart oder in der Vergangenheit vorstellen soll. Das muss man selber herausfinden.
Meistens ergibt es sich ohne weiteres aus dem Zusammenhang.
In den meisten Fällen geht es natürlich um die Vergangenheit.
Und genau das ist der Haken. Dass es wahrscheinlich um die Vergangenheit geht, wird
bald so selbstverständlich, dass man sich gar nichts mehr dabei denkt. Nach tausend Vergangenheitsaoristen hat das Gehirn längst automatisiert: „Aorist = Vergangenheit.“
Doch das ist eben falsch! Wenn es dann ausnahmsweise einmal um die Zukunft oder um
die Gegenwart geht, merkt man es nicht und hat ein Problem.
Dieses Problem könnte man vermeiden, wenn man sich bei jedem Aorist rasch fragen
würde: „Ereignis — in Zukunft oder Gegenwart oder Vergangenheit?“
Ein prächtiges Beispiel für den Aorist der Zukunft findet sich Apg. 25,13: „Als einige
Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Berenike nach Cäsarea, um Festus
zu begrüssen.“ Wäre der Aorist nichts als eine Vergangenheitsform, so ergäbe sich hier die
sinnlose Übersetzung: „kamen [zu Festus], nachdem sie Festus begrüsst hatten“.
Nun zurück zu Mark. 11,24. Hier steht das Wort „empfangen“ im Aorist, und wir müssen rasch überlegen: „Aorist, also Ereignis: In Zukunft oder Gegenwart oder Vergangenheit?“
Meistens ist die Vergangenheit gemeint. Das ist so häufig der Fall, dass man zuletzt die andern
Möglichkeiten vergisst und den Aorist automatisch als eine geläufige Vergangenheitsform betrachtet.
Ist er ausnahmsweise anders gemeint, so stolpert man.
So mag es schon in früher Zeit auch manchem Abschreiber ergangen sein. Entweder dachte er
stur an die Vergangenheit, zerbrach sich den Kopf und schrieb halt den seltsamen Aorist hin. Oder er
kannte die andern Deutungen und schrieb bewusst den schönen Aorist. Oder er wollte die Stelle für
unkundige Leser vereinfachen und schrieb lieber die Zukunftsform lêmpsesthe oder die Gegenwartsform lambanete. Oder diese vereinfachten Formen flossen ihm auch unbewusst in die Feder.
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Wie sieht das bei den drei Mustern aus?
1.
Der Aorist elabete wird auf die Zukunft gedeutet:
„Glaubt, dass ihr es empfangen werdet“
Ich bin überzeugt, dass elabete die ursprüngliche Lesart darstellt, und fasse es als Zukunftsaorist auf.
Leider ist einigen Abschreibern von Handschriften bereits in früher Zeit statt dieses Zukunftsaorists die gewöhnliche Zukunftsform lêmpsesthe in die Feder geflossen, und die weiteren Abschreiber übernahmen es natürlich und dachten nicht an einen Aorist.
Schwierig war immer die Übersetzung in Sprachen, die den Aorist nicht kennen. In lateinischen Bibeln hat sich die Zukunftsform accipietis eingebürgert. Unzählige andere Übersetzer haben
entweder (unter dem Einfluss der lateinischen Bibel?) dieselbe Entscheidung getroffen oder die Zukunftsform verwendet, weil sie schon in ihrer griechischen Textausgabe stand.
An Übersetzungen nach diesem Muster kenne ich: Vaticanus, Luther vor 1984, Gute
Nachricht 1942, Zink 1965, Friedrich Pfäfflin, David H. Stern deutsch 1994, Ulrich Wilckens 1970,
Ostervald 1897.
Ein Unikum ist Neues Leben 2002. Die aus einer amerikanischen Fassung von 1996 übersetzte
„Lösung“ weicht der Entscheidung aus: „Wenn ihr glaubt, werdet ihr es erhalten.“ Das klingt in den
Ohren, als entspräche es dem Muster Nr. 1. Aber das ist eine Täuschung, ein Trick: Der Satz ist
umgebaut, ein Teil stillschweigend gestrichen und ein anderer Teil zu lêmpsesthe gemacht. Das hat
laut The Greek New Testament, 31975 (Aland/Black/Martini/Metzger/Wikgren) schon das Lektionar
l70 aus dem 12. Jh. getan, das in Nestle-Aland 1979 nicht einmal erwähnt ist. Diese umgebaute
Version dürfte sich wohl niemand zum Vorbild nehmen.
2.
Der Aorist elabete wird auf die Gegenwart gedeutet:
„Glaubt, dass ihr es empfangt“
Auch dieses Muster geht auf frühe Zeit zurück. Schon in frühen Abschriften finden wir statt elabete
die Gegenwartsform lambanete, und sie hat sich am weitesten verbreitet. Nun gehört sie zum sogenannten Mehrheitstext. Im Zusammenhang des Satzes wirkt sie beinahe wie eine Zukunftsform: „dass
ihr es empfangt (im nächsten Augenblick, in Tagen oder Monaten; Gott wird den Moment bestimmen).“
Ich empfinde diese Fassung als sehr ansprechend, unmittelbar und plastisch, aber eben nicht
ganz korrekt.
An Übersetzungen der Textvorlage Nr. 2 kenne ich: King James 1611, Elberfeld 1891 mit
Fussnote „eigentlich empfienget“, Schlatter 1922, Luther ab 1984, Bietenhard 1984, Schlachter
2003, Zürcher Bibel 2007, David H. Stern, Ausgaben 1998 englisch und 1994 deutsch.
3.
Der Aorist elabete wird als Vergangenheitsaorist gelesen:
„Glaubt, dass ihr es empfangen habt“
Die Lesart elabete ist ursprünglich. Die weniger zahlreichen Handschriften, welche diesen Wortlaut
bieten, besitzen ein grosses Gewicht, weil sie qualitativ zu den besten gehören. Zudem ist der Aorist
elabete vorzuziehen, weil er im ersten Moment als die schwierigere Lesart empfunden wird. In der
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Regel ist die schwierigere Lesart die ursprüngliche, weil eher ein schwieriger Text zu einer einfacheren Lesart abgeändert wird, als umgekehrt. Die Lesarten lêmpsesthe und lambanete sind wohl
Vereinfachungen.
Elabete ist richtig und an dieser Stelle sicher ein Zukunftsaorist. Wollte man es auf die Vergangenheit deuten, so hätte man Mühe, den Sinn zu erklären.
Es gibt Übersetzungen, die hier einen Vergangenheitsaorist sehen wollen, z. B.: Mülheimer
Ausgabe 1914, Menge 1940, Zürcher Bibel 1942, Synodale 1949, La Bible de Jérusalem 1973,
Good News Bible 1976, New International Version 1978, Einheitsübersetzung 1979, Segond 1979,
Elberfeld 1992, Gute Nachricht 1997, Genfer Übersetzung 2000, Hoffnung für alle 2003. 1
Es fällt auf, dass die Gute Nachricht und die Elberfelder Bibel aus einem andern Muster ins
Muster Nr. 3 gewechselt haben. Ob dies noch bei andern Übersetzungen geschehen ist, weiss ich nicht.
Vergangenheits- oder Zukunftsaorist?
Was hatten die Übersetzer für einen Grund, elabete auf die Vergangenheit zu deuten? Ich weiss es
nicht. Ich denke nur an einen Grund, den ich auf jeden Fall ablehnen würde: Die Deutung auf die
Vergangenheit sei vorzuziehen, weil sie schwieriger sei als die Deutung auf die Zukunft oder die
Gegenwart.
Allerdings, Schwierigkeiten bringt sie mit sich, die Deutung auf die Vergangenheit! Aber das
spricht gerade gegen sie, nicht für sie. Denn hier sind nun nicht zwei verschiedene Lesarten zu
beurteilen, sondern verschiedene Deutungen ein und derselben Lesart. Das ist etwas ganz anderes.
Wenn ich aus verschiedenen Deutungen für ein und dasselbe Wort die richtige auswählen
muss, entscheide ich mich normalerweise für die einfachere, natürlichere, nicht für die kompliziertere.
„Glaubt, dass ihr es empfangen habt“ ist doch sehr kompliziert. „Glaubt, dass ihr es empfangen
werdet“ dagegen versteht man auf Anhieb. Und Jesus hat wenn möglich immer so geredet, dass man
ihn ohne weiteres verstand.
Was zwingt mich denn, unbedingt etwas Schwieriges und Kompliziertes in das Wort hineinzulesen, wenn ich es auf ganz natürliche Art besser verstehen kann? Ist das etwa frömmer?
Also verstehe ich elabete als Zukunftsaorist.
Dass elabete in Mark. 11,24 als Zukunftsaorist aufzufassen ist, lese ich auch in der „Grammatik des neutestamentlichen Griechisch“ von Blass/Debrunner, 71943 Göttingen, § 333,2. Dort sind
weitere Bespiele angeführt: Joh. 15,8 edoxasthe (wird verherrlicht werden); Mt 5,28 emoicheusen
(vollzieht schon den künftigen Ehebruch); Luk. 1,46ff hebräischer Hymnenstil.
Man könnte also sagen: Die Lesart elabete ist richtig, weil man an ihr zuerst ein wenig stolpert. Sinngemäss ist sie auf die Zukunft zu deuten, wie es die Grammatik erlaubt, weil dies einfacher ist.
Damit genug über den Teller. Es ist Zeit, einen Blick auf die Frucht zu werfen, die auf dem Teller liegt.
Zum Sinn von Mark. 11,24
Die Fassung „dass ihr es empfangen werdet“ finde ich richtiger als die Fassung
„dass ihr es empfangen habt“. Und doch möchte ich zuerst sagen, wie grossartig die Vergangenheitsform an sich doch eigentlich wäre! Sie ist zwar nicht in
Mark. 11,24 zu finden, aber für sich allein genommen auf der biblischen Linie
irgendwie verstehbar.
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Ernst Gottlieb Woltersdorf scheint sich mit dieser Deutung auseinandergesetzt zuhaben, als er dichtete: „So
sollen wir es wagen, an sein Herz anzuschlagen, getrost und freudig beten, nicht von der Stelle treten. Wir sehn
im Geist die Gaben, die wir erbeten haben, von jetzt bis zum Vollenden vor Augen und in Händen.“
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Haben Sie einmal eine richtige, grosse Gebetserhörung erlebt? Z. B. dass
Gott Ihnen vergeben hat? Da haben Sie gemerkt, dass Gott Sie unerhört lieb
haben muss, wenn er so etwas tut. Mehr als der beste Vater der Welt!
Und dann haben Sie gemerkt oder gehört, dass Gott schon vor Jahren im
Sinn hatte, Ihnen diese gewaltige Befreiung zu schenken. Aber Sie waren noch
nicht reif dafür. Oder er hatte einen andern Grund, um noch zu warten. Im
Grunde hatte er dieses Geschenk schon seit langem für sie reserviert. Er hielt es
für Sie bereit. Es gehörte schon Ihnen. Er wartete nur auf den Augenblick, wo er
die Schublade auftun und Ihnen die Kostbarkeit ins Herz schreiben konnte.
Eigentlich verhält es sich mit all den grossen und den unzähligen „kleinen“ Gaben aus Gottes Hand so. Wenn wir etwas von Gott erbitten, können wir
damit rechnen, dass er es schon immer geben wollte. Es hat uns eigentlich schon
gehört, bevor wir redeten. Wir hatten es sozusagen schon, bevor wir es bekamen.
„Wenn wir etwas von Gott erbitten“, habe ich gesagt. Ich meine damit: Wenn
wir so bitten, wie es sich schickt, wenn man von Gott etwas empfangen möchte.
Es gibt Leute, die „dem lieben Gott“ einen Wunschzettel vorlesen, wie
man dem Getränkelieferanten einen Bestellzettel abgibt. So, jetzt weiss er, was
er zu tun hat. Dafür ist er ja da. Und wehe, wenn er nicht pünktlich liefert. −
Aber Gott ist unser Herr, nicht unser Knecht.
Es gibt andere Leute, die wollen bei Gott ihr Glück versuchen wie bei
einer Lotterie. Das muss man doch ausprobieren. Und wenn es nicht „funktioniert“, ist Gott schuld …
Noch andere machen es schlau. Sie sagen am Schluss noch schnell: „Im
Namen Jesu!“ Dann muss ja Gott wohl gehorchen!? − Sie haben Jesus nicht
gefragt, ob sie in diesem Fall in seinem Namen reden dürfen. Sie missbrauchen
den Namen des Herrn, ihres Gottes.
Das Unservater klingt anders! Vielleicht müssten wir überlegen, ob unsere
Bitte zum Unservater passt, zu „Dein Wille geschehe …“.
In einer Todesangst, dass ihm der Schweiss so schwer wie Blutstropfen
vom Leib fiel, betete Jesus: „Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“2
Die Botschaft, dass ihr es empfangen habt, ist wichtig und gross. In Mark. 11,24
finde ich freilich eher den Sinn: Glaubt, dass ihr es empfangen werdet; in
unserer Mundart: „dass dihr’s [de einisch] überchömet“.
Und zu dieser Gebetserhörung in Zukunftsform könnte ich nun alles
wiederholen, was ich soeben zur Gebetserhörung in Vergangenheitsform gesagt
habe. Alles! Nur unter den Satz gestellt: „Glaubt, dass ihr es empfangen werdet.“
Einen kleinen Farbtupfer würde ich beifügen, den ich aus der griechischen
Verbform gewonnen habe, aus dem Aorist: Eine Gebetserhörung ist ein Ereignis.
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Charles H .Spurgeon (1834-92) konnte es im Blick auf unsere Haltung auch so sagen: „Wenn Gottes Wille
unser Wille wird, lässt Gott uns unsern Willen.“
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Nr. 2.08: Zur Übersetzung von Mark. 11,24
Die bestimmte Stunde der innigen Verbindung mit Gott wird schlagen. Es wird
ein Moment des grössten Glückes sein! Eine Erfahrung von höchstem Wert!
Freuen wir uns doch über den Tag, an dem Gott unsere Bitte erfüllt haben
wird! Einmal, in der Zukunft, wird es ein Erlebnis sein!
Eine der wichtigsten Bitten lautet: „Dein Reich komme!“ Am gewaltigsten wird diese Bitte bei der Wiederkunft Jesu erfüllt werden. Das ist grösser als
alle noch so dringenden Wünsche. Dann sind wirklich alle Probleme gelöst.
Da fehlen uns die Worte. Da kommt eine unsagbare Freude auf wie in
Wilhelm Vischers Umdichtung des Psalms 126, in einer seltsamen Sprache zu
singen nach einer seltsamen, urwüchsigen Hugenottenmelodie von 1543:
Wenn einst der Herr wird die Gefangnen Zions
befreien, werden wir nicht wissen, wie uns geschehen wird,
als wären wir in Träumen.
Von Lachen unser Mund wird überschäumen.
Von Jubel überwallt
die Zunge selig lallt;
da werden sagen Heiden:
O seht das Wunder an!
An uns hat’s Gott getan.
Des sind wir voller Freuden.“
Ja, das wird sich einmal ereignen, und dann ist es geschehen.
Alles, was ihr vor Gott bringt und erbittet:
rechnet mit dem Tag, an dem ihr es bekommt,
und es wird euch gehören.
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Nr. 2.08 der Reihe „Aus der Bibel gelernt“ von Markus Jakob
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