Sanierung kostet 1,2 Millionen Euro

Aus der Region 19
Dienstag, 1. März 2016 | Nordbayerischer Kurier
Kurz notiert
BISCHOFSGRÜN
FWG: Die nächste FWG-Monatsversammlung findet am Mittwoch, 2.
März, um 20 Uhr im Gasthof Deutscher Adler in Bischofsgrün statt. Die
Gemeinderäte berichten über die aktuelle Gemeindepolitik.
GEFREES
Bürgerversammlungen: In den Ortsteilen finden folgende Bürgerversammlungen statt: 1. März Schützenheim Witzleshofen, 2. März Gasthaus
Jahreis Metzlersreuth und 3. März Feuerwehrhaus Stein. Beginn ist jeweils
um 20 Uhr.
IMMENREUTH
Jagdgenossenschaft: Das Jagdessen
findet am Samstag, 12. März, auf dem
Beerhof statt. Anmeldungen sind bis
7. März an Jagdvorsteher Karlheinz Pocker, Telefon 0 96 42/38 93, zu richkr
ten.
NEMMERSDORF
FGV: Der FGV Nemmersdorf führt am
Samstag, 5. März, ab 19 Uhr seine Jahresversammlung mit Neuwahlen im
Vereinsheim durch.
Der Asenturm ist sanierungsbedürftig. Nun wurde ein Spendenmarathon ins Leben gerufen.
Foto: Manfred Sieber/Archiv
Sanierung kostet 1,2 Millionen Euro
Fichtelgebirgsverein saniert den Asenturm – Spendenaktion soll finanziellen Rückenwind bringen
BISCHOFSGRÜN
Von Harald Judas
Am Asenturm, dem Ochsenkopf-Gipfelhaus des Fichtelgebirgsvereins,
stehen umfassende Renovierungsarbeiten an. Das Vorhaben, neue Toiletten und Brandschutz, soll insgesamt rund 1,2 Millionen Euro netto
kosten, sagt FGV-Hauptvorsitzender
Heinrich Henniger. Hilfestellung zur
schwierigen Finanzierung kommt
nun von unerwarteter Seite.
Der Förderverein Lebens- und Wirtschaftsraum Fichtelgebirge hat einen
Spendenmarathon ins Leben gerufen.
Unter anderem soll der größte Teil der
Erlöse der diesjährigen Sommerlounge in das Asenturm-Gipfelhaus
fließen.
Die Vorbereitung für diese Sommerlounge, einer Art kleiner Regionalausstellung, die diesmal am 4. August an der Talstation-Nord der Seilschwebebahn Bischofsgrün stattfindet,
laufen auf Hochtouren. Dabei wird im-
mer schon jeweils ein regionales Projekt unterstützt. Da man nun am Ochsenkopf zu Gast ist, fiel die Wahl auf
den Asenturm.
Vor zwei Jahren sei der Förderverein an den FGV herangetreten, erzählt
Heinrich Henniger. „Da wir über den
gesamten Raum des Fichtelgebirges
verteilt sind, wurde die Zusammenarbeit gesucht.“ Seitdem sind die Vereine gegenseitige Mitgliedschaften eingegangen. „Und wir haben uns an der
Sommerlounge schon zwei Mal beteiligt“, so Henniger, der dankbar für die
Unterstützung ist. Denn es stehen nicht
nur Sanierungsarbeiten am Asenturm,
dessen letzte Renovierung 40 Jahre zurückliegt, an. Auch für den Neubau des
Abwasserkanals, der ins Tal nach Bischofsgrün führt, hat der Hauptverein
einen Eigenanteil von rund 100 000
Euro an den geschätzten Kosten von
370 000 Euro zu schultern.
„Trotz Fördermitteln verbleibt ein
Eigenanteil, der für den FGV alleine
schwer zu stemmen ist“, weiß auch Sybille Kießling, die stellvertretende Vor-
sitzende des Fördervereins Fichtelgebirge. „Deshalb möchten wir seitens
des Fördervereins den FGV unterstützen – nicht nur mit dem Erlös der diesjährigen Sommerlounge. Wir rufen die
Bürger und Unternehmen des Fichtelgebirges zu einem Spendenmarathon
auf und legen dafür seitens des Fördervereins den Grundstock mit 1500
Euro aus unserer Vereinskasse“, erläuterte Kießling. Das Gipfelhaus auf
dem Ochsenkopf sei von großer Bedeutung für den Tourismus und für
die Freizeitgestaltung. „Das geht uns
alle an.“ Inzwischen wurde der Betrag
auf 2000 Euro aufgestockt. Fördervereinsmitglied Josef Schmidt, Begründer des Schmidt Collegs und ein
begeisterter Fichtelgebirgler, hatte die
Aktion unterstützt.
Besonders freut es die Verantwortlichen, dass es gelungen ist, Winfried
Pfahler, den Leiter des Forstbetriebs
Fichtelberg, als „Berater“ für diese
Spendenaktion ins Boot zu holen. Damit kann die gesamte Aktion von seinen Erfahrungen rund um die Sanie-
rung des Kösseinehauses (1998/99)
profitieren. Pfahler und sein Team hatten es damals geschafft, ein Wir-Gefühl – eine hohe Identifikation und Verantwortung bei Bürgern und Unternehmen der Region für „ihr“ Kösseinehaus – zu aktivieren. Damals kam
nicht nur durch Spenden ein hoher
Geldbetrag zusammen, auch viele Unternehmen und Handwerksbetriebe
beteiligten sich durch kostenlose Übernahme von Gewerken an der Sanierung. „Das wollen wir nun auch für
das Gipfelhaus Asenturm erreichen“,
sagte Sybille Kießling. Der Spendenmarathon, der das ganze Jahr über andauern soll, wird bei einer Informationsveranstaltung zur Sommerlounge
im Bischofsgrüner Kurhaus am 9. März
um 18.30 Uhr vorgestellt.
Info: Wer die Spendenaktion finanziell unterstützen möchte, kann
folgende Bankverbindung nutzen:
Fichtelgebirgsverein, IBAN:
DE16 7805 000 0620 0133 42,
Betreff: FGV- Gipfelhaus Asenturm.
Schützenvereine verlieren Mitglieder
Neuer Gauschützenmeister ist Rudi Bock – Politiker sprechen sich gegen schärferes Waffenrecht aus
BAD BERNECK
Von Klaus Gottfried
Neuer Gauschützenmeister ist Rudi
Bock aus Neudrossenfeld. Er löst HansPeter Gäbelein aus Kulmbach ab, der
13 Jahre amtierte. Beim Gauschützentag in Bad Berneck beklagten die
Verantwortlichen einen Mitgliederrückgang.
Unter dem Kommando von Reinhard Fischer (Bischofsgrün) eröffneten die Böllerschützen aus Bischofsgrün, Creußen, Kulmbach und Neudrossenfeld mit Salut den Gauschützentag des Schützengaues Oberfranken-Süd. Zur Eröffnung zogen 20 Fahnenabordnungen und 33 Schützenköniginnen und -könige aus 27 Vereinen in den Saal des Kurhauses ein.
Gauschützenmeister Hans-Peter Gäbelein (Kulmbach) begrüßte die Ehrengäste, darunter Bürgermeister Jürgen Zinnert, die Abgeordneten Hartmut Koschyk und Martin Schöffel sowie Landrat Hermann Hübner. Zinnert, Hübner und die Abgeordneten
lobten in ihren Grußworten die „hervorragende Jugendarbeit“. Sie betonten, dass sie gegen eine von der EU geplante Verschärfung des Waffenrechts
kämpfen wollen.
In seinem letzten Rechenschaftsbericht betonte Gäbelein, dass sein Ziel,
die Kasse des Schützengaues wieder
auf solide Füße zu stellen, erreicht worden sei. Die drei Säulen des Schützenwesens seien der Sport, die Gesel-
ligkeit und die Traditionspflege, deshalb sollten weiterhin Schützenumzüge, Schützenfeste und die Inthronisierung der Könige gefeiert werden.
Zur Mitgliederentwicklung erläuterte
er, dass die Schützen die negative Bevölkerungsentwicklung in der Region
spüren. Die Mitgliederzahlen des Gaues haben sich demnach um 1,9 Prozent auf 5295 verringert. In der Mitgliederstruktur schlage sich eine gewisse Überalterung nieder.
Dass es auch anders gehen kann, zeigen einzelne Vereine: Königlich-privi-
legierte SG Kulmbach (19 Neumitglieder), SG Hollfeld (17), SG Hummeltal (15) und SV SchnabelwaidPreunersfeld (14). Werbeflyer allein
genügten nicht, meinte Gäbelein. Aktives Ansprechen und Werben bei
Freunden, Bekannten, Familien und
Kollegen sei die effektivste Art der Werbung. Für das Jahr 2017 sei bereits
die Anhebung des Verbandsbeitrages
um 50 Cent beschlossen. Weitere Erhöhungen seien nicht auszuschließen.
Auf EU-Ebene sollen die Zulassungen
für A- und B-Waffenschränke auslau-
fen. Dagegen wehre sich der Bayerische Sportschützenbund vehement,
stelle dies doch ein kostspieliges Ansinnen dar.
Das Jugend- und Begegnungshaus
sei Thema beim Sportschützenbund,
der Röhrleinshof bei Trebgast sei noch
im Rennen. Die Zuschüsse seien weitestgehend zugesagt. Nun gelte es, im
Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein
Nutzungs- und Folgekonzept zu erstellen. „Ich halte die Verwirklichung
dieser Einrichtung in Oberfranken für
eine wesentliche verbandspolitische
Entscheidung, da hier erstmals eine
ständige Einrichtung des Bayerischen
Sportschützenbundes in Franken verwirklicht werden kann“, sagte Gäbelein.
Weniger Mitglieder
auch im Bezirk
Stolze Schützen (von links): Bezirksehrenschützenmeister Volker Gottfried,
der neue Gausportleiter Norbert Puchtler, Helene Gäbelein, der neue Gauschützenmeister Rudi Bock, Gauehrenschützenmeister Hans-Peter Gäbelein,
Vize-Gauschützenmeister Thomas Höflich, Bezirksschützenmeister Alexander Hummel und Bürgermeister Jürgen Zinnert.
Foto: Klaus Gottfried
Bezirksschützenmeister Hummel sagte, dass auch im Bezirk ein Minus an
Mitgliedern zu verzeichnen ist, dem
man durch aktive Mitgliederwerbung
entgegen treten sollte. Trotz intensiver Bemühungen habe man keinen
Platz für einen Werbestand auf der
Landesgartenschau in Bayreuth bekommen.
Zum Stellvertreter des neuen Gauschützenmeisters wurde Thomas Höflich aus Bayreuth gewählt. Neuer Gausportleiter ist Norbert Puchtler aus
Neudrossenfeld. Gäbelein wurde zum
Gauehrenschützenmeister ernannt.
NEUSTADT/KULM
Kindergarten: Am Mittwoch, 9. März,
kann man Kinder für das laufende und
das kommende Kindergartenjahr
(2016/2017) im Kindergarten „Haus
der kleinen Füße“ anmelden. Gelegenheit dazu ist von 14 bis 16 Uhr im
Gruppenraum 1 im Kindergarten. Angemeldet werden können Kinder ab einem Jahr in der Kinderkrippe, Kinder
ab zweieinhalb Jahren im Kindergarten und Kinder von der ersten bis
zur vierten Klasse für die Schulkindbetreuung.
Informationen
unter
www.kindergarten-krippe-neustadtamkulm.de oder unter Telefon
uf
0 96 48/12 76.
SPEICHERSDORF
Reservisten: Die Reservistenkameradschaft Speichersdorf lädt am Samstag, 12. März, um 19.30 Uhr zu ihrem
Preisschafkopf, heuer erstmals in der
Sportarena, Schulstraße 8, ein. Einlass
ist um 18 Uhr.
CSU: Der CSU-Ortsverband lädt zum
März-Stammtisch am Mittwoch ins
Schützenhaus „Zur Linde“ in Speichersdorf ein. Zur Diskussion steht ab
19.30 Uhr die Kommunalpolitik, insbesondere die Innenentwicklung des
ham
Speichersdorfer Ortskerns.
WALDECK
Ritterbund: Am Samstag, 5. März, hält
der Ritterbund Waldeckh zue Kemenatha sein Generalkapitelum in der
Burgh auf der Feyhöhe ab. Beginn ist
um 19.30 Uhr.
Feuerwehr: Die Jahresversammlung
findet am Samstag, 5. März, im Gasthaus Schrembs statt. Beginn 20 Uhr.
Drei Fragen
„Gesetz reicht“
Rudi Bock aus Neudrossenfeld ist der
neue Gauschützenmeister.
Was unternehmen die Schützenvereine in ihren Reihen gegen
Amokschützen?
Rudi Bock: Deutschland hat eines der
strengsten Waffengesetze der Welt,
und Amokstraftaten lassen sich mit einer weiteren Verschärfung nicht verhindern. Neben der persönlichen Eignung müssen noch weitere Voraussetzungen gegeben sein, dass ein Vereinsmitglied eine Waffenbesitzkarte
erhält. Die Vereine unterstützen die
Behörden, indem sie den Austritt umgehend melden. So können erforderlichenfalls Waffen eingezogen werden.
Wie wollen die Schützenvereine
Jugendliche für den Schießsport
gewinnen?
Bock: Ich werde in den nächsten Wochen das Gespräch mit den Vereinen
suchen und Vorschläge ausarbeiten.
Wichtig sind das Angebot neuer Disziplinen und die Ausstattung des Schießhauses und der Schießstände. Die Zusammenarbeit mit Schulen soll verstärkt werden.
Welche Ziele haben Sie für die nächsten vier Jahre?
Bock: Dem Vereinssterben durch Kooperation unter den Vereinen entgegenwirken. Die Zusammenarbeit unter
den Vereinen muss verstärkt werden.
Die Fragen stellte Klaus Gottfried