BEAUTY In Asien und der Türkei werden die Kangalfische seit Jahren für kosmetische Zwecke eingesetzt. Jetzt schwappt der Trend auch zu uns in den Norden. Fotos: Aquasia Fish Spa, Ilka Mertz Kleine Fische, große Wirkung In Bad Schwartau knabbern jetzt Fische die Füße schön. Eine Pediküre der besonderen Art. In London hat Gina Bode ihre Füße das erste Mal in ein Aquarium gehalten. Dutzende Fischlein knabberten an ihren Zehen, kitzelten an der Fußsohle, streichelten um die Knöchel.„Das war ein tolles Gefühl“, erinnert sie sich. Ein Gefühl, das sie schnell erneut erleben wollte. Doch zurück in Haffkrug stellte sie fest: „Pediküre mit Knabberfischen gibt es hier nirgends.“ Verzichten wollte sie auf diese besondere Fußpflege dennoch nicht, also eröffnete sie kurzerhand selber einen Kosmetiksalon mit Fisch Spa. Im Handelshof in Bad Schwartau hat sie einen passenden Laden gefunden. Acht 120-LiterBecken mit je 60 Kangalfischen oder Garra rufa, so heißen die kleinen Fische.„Aquasia Fisch Spa“ ist der erste offiziell zugelassene Fisch Spa in Ostholstein,„vermutlich in der ganzen Lübecker Bucht“, sagt Gina Bode. Mitarbeiter des Veterinäramtes kontrollieren, ob die Fische artgerecht gehalten und ausreichend gefüttert werden. Die zwei Kosmetikerinnen Mehtap Ülker und Claudia Heinecke sorgen dafür, dass die etwa vier Zentimeter großen Karpfenfische nur mit gesunden Füßen in Berührung kommen. „Wir haben ein kosmetisches Angebot“, erläutert Gina Bode. Soll heißen: Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte werden hier nicht behandelt. Jeder Kunde füllt vorab einen Fragebogen aus, die Mitarbeiterinnen waschen und desinfizieren die Füße. „So steht dem Wohlfühl-Erlebnis nichts im Wege“, sagt LÜBECK delüx 2/2012 die Chefin, die eigentlich als Diplom-Psychologin Unternehmen berät. Im 30 Grad warmen Wasser machen sich die Fischlein fleißig über die Füße her, knabbern Verhornungen ab, auch die Durchblutung soll gefördert werden. Etwa 30 Minuten dauert eine Behandlung. Die Haut fühlt sich danach samtig und weich an. Wer es weniger tierisch mag, kommt natürlich auch auf seine Kosten. Klassische Pediküre und Maniküre werden ebenso angeboten wie Massagen und Gesichtsbehandlungen. Auf Wunsch werden die Fingernägel sogar gefeilt und lackiert, während die Füße im Aquarium baumeln. Auch für Männer gibt es spezielle Angebote wie Nasen- und Ohrhaartrimming. Was jedoch immer bleibt – auch bei einer klassischen Behandlung – ist das leise Blubbern der Aquarien, das neben der dezenten Hintergrundmusik die besondere Atmosphäre des schick gestylten Kosmetiksalons umrahmt. Die Farben Weiß, Pink und Grau dominieren den Laden. Die schicken weißen Sessel sind ebenso im Stil der 1960er gehalten wie die glitzernden Raumtrenner im hinteren Teil des Ladens. Wer spontan kommt und etwas warten muss, kann sich ganz modern mit einem iPad die Zeit vertreiben. Ganz „Aquasia“ eben: eine reizende Mischung aus Altbewährtem und Innovation. Ilka Mertz Chefin Gina Bode (l.) und ihre Mitarbeiterin Mehtap Ülker sind von dem Konzept überzeugt: „Unser FischSpa erzeugt ein Gefühl, als würde man die Füße in ein Glas Chamapgner tauchen.” 27
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