Pressemitteilung Kreissparkasse ist mit Geschäftsjahr 2015 zufrieden Böblingen, 27. Januar 2016 – „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist die Kreissparkasse Böblingen wirtschaftlich gesund aufgestellt und konnte 2015 ein ordentliches Ergebnis erwirtschaften“, so Vorstandsvorsitzender Carsten Claus anlässlich der Vorstellung der vorläufigen Bilanz des Jahres 2015. Die verschiedenen geopolitischen Unsicherheiten und die damit verbundene Flüchtlingswelle haben das wirtschaftliche Umfeld geprägt. Als Stütze der Wirtschaft erwies sich weiterhin der durch niedrige Arbeitslosenzahlen und Lohnsteigerungen getragene Konsum. Infolge stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,7 % und lag damit im zweiten Jahr nacheinander über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Geschäftsjahr 2015 Die weiterhin niedrigen Zinsen und die erneute Senkung der Einlagenfazilität auf -0,3 % durch die EZB machen sich auch bei der Kreissparkasse Böblingen bemerkbar. Dass der Zinsüberschuss der Kreissparkasse Böblingen trotz dieser Rahmenbedingungen mit rund 130 Mio. Euro (Vj. 130 Mio. Euro) über den Planungen lag, ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens sind aufgrund der Zinssituation die Refinanzierungsmöglichkeiten nach wie vor günstig. Und zweitens profitiert die Kreissparkasse noch von den höheren Zinsen vertraglicher Vereinbarungen aus vergangenen Jahren. Diese Effekte werden jedoch nur für eine gewisse Zeit be- Seite 1/17 stehen. Insbesondere die niedrigen Zinsen der Aktivseite werden für die Kreissparkasse zukünftig eine erhebliche Herausforderung darstellen. Der ausgewiesene Bilanzgewinn wird sich auf Vorjahresniveau (Vj. 5,1 Mio. Euro) bewegen. Dies ermöglicht es der Kreissparkasse, ihr Eigenkapital mit der gleichen Kontinuität wie in der Vergangenheit zu stärken. „Die gute Eigenkapitalbasis bietet uns und unseren Kunden nicht nur Sicherheit, sondern ermöglicht uns, die Geschäftstätigkeit trotz der weiter steigenden regulatorischen Anforderungen auszubauen“, so Carsten Claus. Der gute Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr spiegelte sich auch in der Bilanzsumme wider. Diese erhöhte sich auf 7,6 Mrd. Euro (Vj. 7,4 Mrd. Euro). Eine bewusste Steigerung der Bilanzsumme strebt die Kreissparkasse nicht an, da dies mit zusätzlichen aufsichtsrechtlichen Erfordernissen verbunden sein kann. Kundeneinlagen Zum 31.12.2015 verzeichnete die Kreissparkasse Böblingen im Vorjahresvergleich einen Zuwachs bei den Kundeneinlagen von 5,6 % auf insgesamt 4,8 Mrd. Euro. Getragen wurde diese Entwicklung aus Zuwächsen im breiten Kundengeschäft. Dass in der Bevölkerung liquide Mittel zum Ansparen zur Verfügung stehen, konstatierte auch das Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Dort bezeichneten 56 % ihre gegenwärtige finanzielle Situation als „sehr gut oder gut“. Ausschlaggebend für die Einlagensteigerung waren unter anderem attraktive Angebote wie das Sparkassen-Energiesparbuch, das die Kreissparkasse Böblingen gemeinsam mit den Stadtwerken Sindelfingen emittierte. Festzustellen bleibt allerdings, dass Geldanlagen Seite 2/17 mit einem positiven Zinssatz jenseits der Null zum Teil bereits als „gut“ bewertet werden müssen. Der negative Zinssatz für Einlagen bei der EZB (Einlagenfazilität) macht sich auch in anderer Form bemerkbar. „Institutionelle Anleger bieten uns teilweise große Volumina an, die sie anlegen wollen. Wir lehnen dies konsequent ab, da wir unsere Bilanz nicht mit überregionalen kurzfristigen Geldanlagen künstlich ausweiten wollen", so Michael Tillmann, der unter anderem für das Unternehmens- und Firmenkundengeschäft zuständig ist. Die Kreissparkasse geht weiterhin davon aus, dass ein negativer Zins im breiten Kundengeschäft nicht zu erwarten ist. Auch zukünftig wird das Institut dieses Thema mit der größten Sorgfalt behandeln – schließlich ist es nicht im Sinne der Sparkasse, dass Kunden mit guter Liquidität belastet werden und Sparen – zum Beispiel für die Altersvorsorge – aufgegeben wird. Gerade das Thema Altersvorsorge macht der Kreissparkasse Böblingen Sorgen. Zwar liegt die Sparquote laut dem aktuellen DSGVVermögensbarometer bei 9,5 % und damit leicht über dem Vorjahreswert. „Die höhere Sparquote kann aber nur vordergründig zufriedenstellen, denn immer weniger Menschen beschäftigen sich mit ihrer Absicherung im Alter. In dieser Entwicklung zeigt sich eine Erosion des langfristigen Vorsorgeverhaltens. Die Ursache ist das unnatürlich niedrige Zinsniveau“, sagt Carsten Claus. Laut der aktuellen DSGV-Umfrage für das Vermögensbarometer sagen inzwischen 40 % der Deutschen, dass sie monatlich nichts für die Altersvorsorge zurücklegen. Dies zeigt sich auch in der Beitragssumme der abgeschlossenen Lebensversicherungen. Diese bewegte sich mit 76 Mio. Euro auf Vorjahresniveau, resultiert aber zu nennenswerten Teilen aus Einmalanlagen und weniger aus regelmäßigen Beiträgen. Seite 3/17 Angesichts der niedrigen Zinsen gewannen Alternativen wie Aktieninvestments an Bedeutung. Der Deutschen Aktienindex DAX hat 2015 bei einem volatilen Markt erstmals die 12.000Punktelinie geknackt. Dementsprechend stieg das Volumen der Kundendepots zum 31.12.2015 auf 1,6 Mrd. Euro. Wenn in diesem Segment investiert wurde, waren bei den Anlegern insbesondere Fonds gefragt. Immobilien als Kapitalanlage oder zur Eigennutzung waren im Kreis Böblingen auch 2015 sehr beliebt. Günstige Finanzierungskonditionen, die Suche nach alternativen Geldanlageformen und die Attraktivität des Standortes Landkreis Böblingen haben die Entwicklung begünstigt. Trotz Angebotsknappheit vermittelte die Kreissparkasse bis zum Jahresende 430 Objekte (Vj. 417), davon 265 wohnwirtschaftliche und 57 gewerbliche sowie 108 Mietwohnungen und -häuser. Damit erzielte die Immobilienabteilung einen Umsatz in Höhe von 115,9 Mio. Euro (Vj. 96 Mio. Euro). Auf reges Interesse traf das Bausparen. Hier erhöhte sich das Volumen der abgeschlossenen Bausparverträge auf 159 Mio. Euro nach 145 Mio. Euro im Vorjahr. Die neuen Niedrigzinstarife der LBS standen dabei insbesondere im Fokus. Die Kunden nutzten diese zur Sicherung der historisch niedrigen Zinsen bei bestehenden Finanzierungen bzw. für den geplanten Eigentumserwerb. Interessant war für Kunden auch die Riester-Förderung von Bausparverträgen. Kundenkredite Ähnlich gut wie die Einlagen entwickelten sich auch die Ausleihungen bei der Kreissparkasse Böblingen. Diese erhöhten sich von 5,2 Mrd. Euro auf 5,4 Mrd. Euro. Dabei betrug das Plus im ori- Seite 4/17 ginären Kundengeschäft nach Tilgungen 278 Mio. Euro. Neu vergeben wurden Darlehen mit einem Volumen von 1.140 Mio. Euro. Hauptgrund für diese Steigerung war die weiterhin anhaltende Nachfrage nach privaten Immobilienfinanzierungen. Ebenso haben die Firmenkunden mit Finanzierungen von Immobilien aber auch von Ersatzinvestitionen zum Wachstum beigetragen. An Unternehmens- und Firmenkunden waren zum 31.12.2015 insgesamt 1,8 Mrd. Euro an Krediten vergeben, was ein Wachstum von 20 Mio. Euro darstellt und auch auf die Gewinnung neuer Kunden und den Erfolg des Heilberufecenters zurückzuführen ist. Die zur Verfügung gestellten Kontokorrentkreditlinien haben sich leicht auf 399 Mio. Euro erhöht. Zum Stichtag 31.12.2015 wurden hiervon 127 Mio. Euro in Anspruch genommen. Das Neugeschäft im Bereich Sparkassen-Leasing sank um 7 Mio. Euro auf 16 Mio. Euro und war damit ein Spiegelbild der geringen Neu-Investitionsneigung. Dabei waren die Rückgänge nicht auf die Anzahl der Abschlüsse sondern auf geringere Abschlussvolumina zurückzuführen. Verwaltungskosten Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich der Verwaltungsaufwand auf rund 110 Mio. Euro erhöht. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem gestiegene Sachausgaben im Rahmen der inzwischen abgeschlossenen Renovierung der Hauptverwaltung und der begonnenen Renovierung des Gebäudes Bronntor in Herrenberg. Zu Buche schlug zudem eine Tariferhöhung von 2,4 %. Ebenfalls in den Kosten enthalten sind Aufwendungen für die Bankenabgabe und die Einlagensicherung in Höhe von 3,2 Mio. EUR. Seite 5/17 Die Vermögensplanung der Deutschen Im „Vermögensbarometer 2015“ stellte der DSGV die Frage, welche Produkte (Mehrfachnennungen möglich) sich am besten für die Vermögensplanung bzw. den -aufbau eigneten. Dies beantworteten 53 % mit einer selbst genutzten und 28 % mit einer fremd genutzten Immobilie. 24 % der Befragten tendieren zu Aktien und Investmentfonds, was einer Steigerung von 7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der steigende Trend zu Wertpapieren spiegelt sich auch in der Antwort auf die Frage nach der aktuell besten Geldanlageform wider: Während 2014 noch 9 % der Befragten Aktien bzw. Wertpapiere für die beste Anlageform hielten, waren es 2015 36 %. Die Immobilien liegen mit 35 % nahezu gleich auf und konnten im Vorjahresvergleich um drei Prozentpunkte zulegen. Diese Entwicklung zeigt sich auch im Anlageverhalten der Kunden der Kreissparkasse Böblingen. Besorgniserregend ist hingegen die Tatsache, dass 40 % der Deutschen monatlich nichts für die Altersvorsorge zurücklegen. Dies sind acht Prozentpunkte mehr als in der letzten Studie. 24 % der Deutschen sparen sogar überhaupt nicht mehr. Vor dem Hintergrund der demografisch bedingten Belastungen der gesetzlichen Rentenversicherung droht weiten Teilen der Bevölkerung damit eine Versorgungslücke im Alter. Diese Entwicklung wird durch die geldpolitisch bedingten niedrigen Zinsen noch verschärft. „Die Schere in der Bevölkerung geht auseinander: Bezieher höherer Einkommen können einigermaßen mit der Niedrigzinsphase umgehen, mittlere und kleine Einkommen geraten bei ihrer Altersvorsorge immer mehr in Rückstand“, merkt Dr. Detlef Schmidt in diesem Zusammenhang an. Seite 6/17 Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat in diesem Zusammenhang eine Initiative gestartet. Der Fokus der Initiative mit dem Motto „Du lebst sieben Jahre länger, als Du denkst“ liegt auf der demografischen Herausforderung unserer alternden Gesellschaft. Ziel ist der Ausbau des gesellschaftlichen Dialogs zum Thema Langlebigkeit. Ausgangspunkt ist eine von dem renommierten Institut Prognos erstellte Studie. Diese untersucht in bisher einmaliger Dichte Daten zu verschiedenen Erwerbsbiografien, Altersgruppen und Geschlechtern, bezogen auf das Jahr 2040. Details der Studie werden bis Mitte des Jahres unter www.7jahrelaenger.de veröffentlicht. Damit soll den Bürgern nicht nur die Bedeutung der Altersvorsorge und deren Notwendigkeit näher gebracht werden, da die Lebenserwartung kontinuierlich steigt. Regulatorik beschäftigt Sparkassen weiter Für die Stabilität der Finanzmärkte ist das Vertrauen der Menschen von grundlegender Bedeutung. In einer repräsentativen Umfrage des DSGV zeigen sich aktuell 86 % der Deutschen davon überzeugt, dass ihre Spareinlagen in Deutschland sicher aufgehoben sind. Zugleich fühlen sich allerdings 63 % der Bundesbürger mit den bundesweiten Sicherungssystemen sicherer als mit einer etwaigen europäischen Absicherung und wollen auch in Zukunft an der geltenden Absicherung auf nationaler Ebene festhalten. Die Sparkassen halten es daher für richtig, wenn in allen EUMitgliedsstaaten ein einheitlicher Mindeststandard und eine verpflichtende Mindesthöhe für die Absicherung der Spareinlagen gelten. Eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherungen der EU-Mitgliedsstaaten, die über die jüngst eingeführten Regelungen hinausgeht, lehnt die Sparkassen-Finanzgruppe hingegen ab. Das gilt für etwaige Rückversicherungen, Haftungsübernahmen Seite 7/17 oder eine schrittweise Zusammenführung der angesparten Sicherungsmittel. Gute Gründe sprechen für die Position der Sparkassen: Die Sparkassen stellen sich gegen eine Angleichung auf dem niedrigsten Niveau. Die EU würde mit einer Vergemeinschaftung der Sicherungssysteme einen Abwärts-Wettlauf anheizen. Denn wie begründet man den Aufbau freiwilliger Sicherheitspolster, wenn diese am Ende für die Absicherung von Konkurrenten eingesetzt werden müssen? Aus Sicht der Sparkassen müssen auch in Zukunft Sicherheitspolster möglich sein – beispielsweise durch institutssichernde Systeme oder freiwillige Einlagensicherungssysteme. Diese Sicherungsmittel sollten auch in Zukunft allein für die eigenen Sparer zur Verfügung stehen. Zudem würde die EU-Kommission mit einer Verbindung von Sicherungseinrichtungen einen Schritt in Richtung einer Transferunion gehen. Und zwar zulasten von intakten Banksystemen. Das wäre ein falsches Signal und würde einen falschen Anreiz setzen. Nationale Regierungen müssen auch weiterhin einen Anreiz haben, sich um ein gut funktionierendes Finanzsystem und tragfähige Sicherungseinrichtungen im eigenen Land zu kümmern. Neben der Thematik zur Ausgestaltung der Sicherungseinrichtungen werden zahlreiche weitere regulatorische Vorgaben die Sparkassen in den nächsten Jahren beschäftigen. So steht die Bundesbank beispielsweise vor der nationalen Umsetzung des weltweit größten Kreditregisters, des Analytical Credit Dataset (AnaCredit) der EZB. Dieses soll ab Mitte 2017 schrittweise mit Daten gefüllt werden. Der aktuelle Entwurf der AnaCreditVerordnung sieht vor, dass alle Kreditinstitute 101 Datensätze (94 Kredit- und Kreditnehmermerkmale und 7 Identifikatoren) je Einzelkredit an die Bundesbank weitergeben müssen. Dabei handelt es sich unter anderem um personenbezogene Daten wie Jahreseinkommen der Kreditnehmer, Wohnort oder Leistungsstörungen. Gemeldet werden müssen alle Kredite größer 25. 000 Euro Seite 8/17 und alle „leistungsgestörten Kredite“ größer 100 Euro. Dazu würde beispielsweise auch eine Kontoüberziehung von 100 EUR gehören. Dieser Datenhunger der EZB führt zu deutlich steigendem bürokratischen Aufwand bei den Sparkassen und ist auch aus verbraucher- und datenschutzrechtlichen Aspekten bedenklich. Erneut rund 1,1 Mio. Euro für Spenden und Sponsoring Die Förderung von sozialen, kulturellen, sportlichen und nachhaltigen Projekten im Landkreis Böblingen wurde auch 2015 vorangetrieben. Insgesamt hat die Kreissparkasse Böblingen gemeinsam mit ihrer Sozialstiftung und ihrer Kulturstiftung finanzielle Mittel in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro bereitgestellt. In dem Betrag enthalten ist eine Aufstockung der beiden Stiftungen. Eines der größten Förderprojekte ist eine Spende von 24.000 Euro der Sozialstiftung für die Streuobstpädagogen. Schulen aus dem gesamten Landkreis haben die Möglichkeit, von den Streuobstpädagogen geschult zu werden und etwas über die Bedeutung des Naturparks Heckengäu zu lernen. Die Biennale in Sindelfingen, ein Kulturprojekt, das mehrere Monate mit viel ehrenamtlichem Engagement die Stadt belebte, durfte sich über 10.000 Euro freuen. Die mit Abstand größte Spende im vergangenen Jahr war jedoch eine Spende in Höhe von insgesamt 100.000 EUR für das Thema Flüchtlinge. Die Kreissparkasse Böblingen spendete diesen Betrag an die Bürgerstiftungen der Städte sowie an den Landkreis, damit diese vor Ort verschiedene Flüchtlingsprojekte direkt unterstützen können. Darüber hinaus hat die Kreissparkasse eine Vielzahl kleinerer Projekte gefördert: Vom Jugendfußballturnier in Schafhausen, der Sanierung einer neuen Orgel in Kuppingen bis hin zum Verein für Heimatgeschichte in Holzgerlingen. Seite 9/17 Veränderungen im Zahlungsverkehr Mit den Apps „Sparkasse“ und „Sparkasse+“ verfügen die Sparkassen über zwei leistungsstarke Anwendungen für mobile Endgeräte. Neben den bekannten Zahlungsverkehrs-Funktionen können mit den Apps auch QR-Codes erfasst werden. Ist beispielsweise eine Rechnung mit einem QR-Code versehen, können so durch einfaches Abfotografieren die Zahlungsdaten eingelesen werden. Die gute Funktionalität dieser Apps wurde 2015 auch von der Stiftung Warentest bestätigt: Die App Sparkasse+ wurde als Testsieger ausgezeichnet. Die sogenannte „SEPA-Migrationsverordnung“ verpflichtet die Zahlungsdienstleister, die IBAN als Identifikator für Zahlungskonten zu verwenden. Den Zahlungsdienstleistern wurde jedoch übergangsweise – bis längstens zum 31. Januar 2016 – die Abwicklung von Zahlungsaufträgen von Verbrauchern auf der Basis der bisherigen nationalen Kundenkennungen gestattet. Diese Übergangsregelungen laufen zum 1. Februar 2016 aus. Die Auswirkungen für den Kunden dürften allerdings gering sein, da das Aufkommen „alter Belege“ inzwischen sehr gering ist. Bereits im November 2015 sind die Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen (MaSI) in Kraft getreten. Diese Mindestanforderungen definieren einen EU-einheitlichen Anspruch an die Sicherheit des Internetzahlungsverkehrs. Die Kreditinstitute und Kreditkartenprozessoren müssen demnach geeignete Maßnahmen zur Absicherung in den Bereichen OnlineBanking, Kreditkartenzahlungen und E-Payment etablieren um den Schutz der Kunden zu erhöhen. Im Online-Banking der Kreissparkasse Böblingen macht sich dies durch Inhalte auf der Homepage zur Sicherheit im Internet und regelmäßige Warnmeldungen über aktuelle Betrugsvarianten Seite 10/17 bemerkbar. Zudem profitiert der Kunde vom Schutz durch Phishing-Prävention, also dem Erkennen von betrügerischen Transaktionen. Gleiches gilt im Bereich der Kreditkarten. Auch hier profitieren Kunden vom Schutz durch Fraud-Prävention, also dem Erkennen von betrügerischen Transaktionen. Im Jahr 2016 ist zudem die Einführung eines Kreditkartenlimits für Internet-Transaktionen geplant. Darüber hinaus wird es eine bessere Absicherung von Kreditkartenzahlungen im Internet durch eine starke Authentifizierung, also ein zusätzliches Einmalpasswort zur Bestätigung der Transaktion, geben. Weitere Stärkung der Position im Firmenkundengeschäft Die deutsche Wirtschaft befindet sich - gemäß eigener Einschätzung im Rahmen der Januar-Erhebung zum aktuellen IfoGeschäftsklimaindex - zwischen zwei gegenläufigen Trends: Einerseits weisen die aktuellen Geschäftsergebnisse auf eine absolut positive Geschäftslage hin. Hohe Auslastungsgrade, hohe Beschäftigungsstände und ein positives Konsumklima sind deutliche Indikatoren. Andererseits haben sich in den letzten Wochen die weltweiten Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert. Politische wie ökonomische Krisensituationen haben zur Eintrübung der Stimmungslage beigetragen. Genannt seien der Ölpreisverfall, gesamtwirtschaftliche Probleme in China, Schwellenländerproblematiken sowie die bekannten Baustellen in Europa. Aktuell weist der Ifo-Index zum zweiten Mal in Folge absteigende Werte auf, allerdings auf unverändert hohem Niveau. Das gleiche Bild zeigt sich bei den exportorientieren Unternehmen im Landkreis Böblingen: Auch sie gehen von einer Abschwächung im Laufe des Jahres aus, während Unternehmen, die insbesondere für die Binnennachfrage produzieren, optimisti- Seite 11/17 scher in die Zukunft schauen. Die Arbeitslosenzahlen im Kreisgebiet werden weiterhin niedrig sein, qualifizierte Fachkräfte werden von der Industrie gesucht. Trotz der niedrigen Zinsen und ihrer guten finanziellen Situation waren die Unternehmen im Landkreis Böblingen bei Investitionen eher zurückhaltend. Je nach Branche sind die Gründe hierfür vielschichtig: International orientierte Unternehmen haben aufgrund weltweiter Unsicherheiten auch weiterhin eine abwartende Haltung. Im Falle von Handwerksbetrieben ist diese Entscheidung vorrangig auf die hohe Auslastung zurückzuführen. Diese Entwicklung im Kreis Böblingen bestätigt auch die „Diagnose Mittelstand 2016“ des DSGV für Deutschland. Demnach hat sich der positive Trend der Eigenmittelausstattung im Mittelstand im Jahr 2015 weiter fortgesetzt. Dennoch geben die Befragten an, dass sie bei Investitionen weiter zurückhaltend sind und eine Präferenz für die Finanzierung mit eigenen Mitteln besteht. Immerhin rund 30 % der Studienteilnehmer gaben jedoch an, dass sie jetzt mehr Mittel für Investitionsfinanzierungen als im Vorjahr ausgeben wollen. „Dass die Kreissparkasse dennoch Zuwächse bei den Ausleihungen im gewerblichen Bereich verzeichnen konnte, liegt in erster Linie an gewonnenen Marktanteilen in diesem Segment“, berichtet Vorstandsmitglied Michael Tillmann. „Wir sind mit dieser Entwicklung sehr zufrieden. Die Verfügbarkeit von Kreditmitteln ist aus unserer Sicht kein Grund für eine Zurückhaltung in der Investitionstätigkeit.“ Ebenfalls positive Ergebnisse verzeichnete die Kreissparkasse in der Betreuung von Existenzgründern. Die bereits 2014 hohe Anzahl von Anfragen hat sich in 2015 mit 312 Stück auf hohem Niveau stabilisiert (Vj. 329). Davon wurden nach ausführlicher Prü- Seite 12/17 fung der Geschäftsidee, des Businessplans und der finanziellen Mittel 75 (Vj. 92) mit einem Volumen von 10.373 TE (VJ 9.457 TE) finanziert. Andreas Ermisch neuer Geschäftsbereichsleiter Unternehmenskunden Der bisherige Geschäftsbereichsleiter Unternehmenskunden, Jochen Schönleber, hat zum Jahreswechsel eine Vorstandsaufgabe bei einer anderen Sparkasse übernommen. Sein Nachfolger ist Andreas Ermisch, der viele Jahre im Firmenkundengeschäft tätig war und zuletzt Abteilungsdirektor bei der Hessischen Landesbank war. „Ich freue mich, dass wir mit Herrn Ermisch einen Kollegen gefunden haben, der über breite Erfahrung im Bereich der Firmenkunden und der Sparkassen verfügt. Mit Herrn Ermisch gelingt uns ein nahtloser Übergang in einem unserer erfolgreichsten Geschäftsbereiche“, freut sich Michael Tillmann auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen. Generationenmanagement erfolgreich etabliert „Sich mit Themen wie Testament, Patientenverfügung oder Vollmachten auseinanderzusetzen, möchten viele Menschen lieber in die ferne Zukunft vertagen“, weiß Michael Tillmann. Rund 80 % der Deutschen fühlen sich zudem nicht ausreichend informiert, wie sie ihre Werte – auch gesetzlich richtig – vererben. Dementsprechend wenige Bürger verfügen über ein einwandfreies Testament; mehr als drei Viertel der Menschen haben sogar noch überhaupt kein Testament gemacht. „Aus diesem Grund haben wir zusammen mit Experten in verschiedenen Gemeinden Informationsveranstaltungen zu diesen Themen angeboten und sind auf überragende Resonanz gestoßen“, so Michael Tillmann. Seite 13/17 Der Generationenmanager der Kreissparkasse Böblingen, Jens Jung, begleitet Kunden bei der individuellen Gestaltung der Vermögensnachfolge. Dies beinhaltet sowohl den privaten als auch den betrieblichen Teil des Vermögens. Denn wenn neben dem Privatvermögen ein eigener Betrieb vorhanden ist, müssen beide Parts im Testament aufeinander abgestimmt sein. Auch wenn bereits vor vielen Jahren ein Testament gemacht wurde, können Kunden dieses gerne vorbeibringen und gemeinsam mit der Kreissparkasse und deren Partnern überprüfen, ob es rechtlich einwandfrei ist und den eigenen heutigen Vorstellungen entspricht. Diese Serviceleistung ist für die Kunden kostenlos. Für zahlreiche Aspekte rund um das Vermögen sind Notare, Steuerberater und Rechtsanwälte unverzichtbar. In diesen Fällen greift die Kreissparkasse auf die langjährige Erfahrung und Expertise verschiedener Kooperationspartner zurück. Darüber hinaus bietet die Kundenstiftung Kreissparkasse Böblingen den Kunden die Möglichkeit, unter diesem Dach eine eigene Stiftung zu gründen und über den Tod hinaus zu wirken. Auch die Bürgerstiftungen des Landkreises werden den Kunden in diesem Zusammenhang angeboten. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Deutsche Stiftungsagentur und Deutsche Nachlass bietet die Kreissparkasse ein professionelles Stiftungsmanagement und die notwendige Rechtsberatung. „Bereits ab einer Summe von 20.000 Euro kann jeder Kunde eine Stiftung unter seinem Namen gründen und einen individuellen Stiftungszweck festlegen“, sagt Michael Tillmann. Der Stiftungsgründer kann auch problemlos nach einigen Jahren die zu fördernde Einrichtung verändern. Dies ist möglich, da die Kundenstiftung der Kreissparkasse quasi als Dach für viele Einzelstiftungen funktioniert. Seite 14/17 Investitionen in Filialen Die hohe Bedeutung der Filialen bei den Kreissparkassen-Kunden bestätigt sich in den täglichen Erfahrungen der Berater und Servicemitarbeiter. Aus diesem Grund investiert das Kreditinstitut stetig in die Servicequalität, eine ansprechende Gestaltung der Filialen und in die Funktionalität der technischen Geräte. In diesem Zusammenhang wurden die Kassensysteme in den Filialen Höfingen, Goldberg und Steinenbronn erneuert. In der Direktion Herrenberg wurde zum Jahresende 2015 mit einer Renovierung des Gebäudes Bronntor begonnen. Nach der dort inzwischen abgeschlossenen Renovierung der Center-Bereiche wird im kommenden Jahr die Filiale grundlegend erneuert. Mit einem offenen Erscheinungsbild und diskreten Beratungszimmern wird die Filiale an die aktuellen Kundenbedürfnisse angepasst. Die Fläche für die beliebten Kundenveranstaltungen in der Direktion Herrenberg wird im Zuge der Renovierung erhalten bleiben. Auch die Filiale Ehningen soll 2016 erneuert werden. Großen Wert legt die Kreissparkasse zudem auf eine moderne technische Ausstattung. „Derzeit investieren wir weiter in unsere Selbstbedienungs- und Kassentechnik“, berichtet Michael Fritz. Neben regelmäßigen Updates für die neuen Geldscheine werden auch die Möglichkeiten im Selbstbedienungsbereich konsequent ausgebaut. Dabei wird großer Wert auf Barrierefreiheit gelegt. Die Kreissparkasse Böblingen wird ihre kontinuierlichen Filialstandortpolitik auch in Zukunft fortsetzen. Seite 15/17 Ausblick 2016 „Die aktuelle geopolitische Situation und die immer weiter zunehmende Regulatorik machen eine Einschätzung für das kommende Jahr schwierig“, sagt Carsten Claus. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet in seinem Jahresgutachten für Deutschland im Jahr 2016 ein Wachstum von 1,6 %, was eher am unteren Rand der Schätzungen von einschlägigen Prognoseinstitutionen liegt. So schätzt beispielsweise die Bundesbank das Wachstum für Deutschland auf 1,8 % oder die EU auf 1,9 %. Dabei wird das Wachstum auch in der Argumentation des Rates durch den Flüchtlingszustrom angeschoben. Der Rat weist allerdings zugleich darauf hin, dass das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf mit vorhergesagten 1,3 % 2015 und dann 1,1 % 2016 wegen der durch die Zuwanderung steigenden Bevölkerung deutlich langsamer zunimmt. Es ist davon auszugehen, dass die Zinsen auch in naher Zukunft niedrig bleiben werden, da die Europäische Zentralbank mit ihrer Geldpolitik und Zinsstrategie die Investitionsneigung der Unternehmen in Europa fördern will. Dies hat die EZB mit dem letzten Zinsschritt untermauert. Diese Zinslandschaft macht das Geschäft für die Kreissparkasse zunehmend schwieriger. Dennoch blickt die Kreissparkasse Böblingen verhalten optimistisch ins neue Jahr. Seite 16/17 Die Kreissparkasse Böblingen ist ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut. Mit 1.261 Mitarbeitern, 56 Geschäftsstellen, 16 Kompetenz-Centern und 26 SB-Stellen bietet die Kreissparkasse ihren Kunden ein umfangreiches Finanz- und Serviceangebot. Darüber hinaus engagiert sich das Kreditinstitut in besonderem Maße für die Region. Kontakt: Kreissparkasse Böblingen Daniel Wengenroth Bereichsleiter Vorstandssekretariat/Marketing Wolfgang-Brumme-Allee 1, 71034 Böblingen Tel.: 07031 77-1300 Fax: 07031 77-1227 E-Mail: [email protected] www.kskbb.de Seite 17/17
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