16 Geschenkt! Schweizer Buchhandel 19/2004 Kleine Helfer, die Bücher (fast) von selbst einpacken Erstmals bietet Cover Tom nebst den bereits in vielen Buchhandlungen eingesetzten Geschenkverpackungen mit Grusskarte auch solche mit weihnächtlichen Motiven an. Von Carlo Bernasconi Verpackung aufklappen, Bücher hineinlegen und zuschlagen, fertig ist das Packerl (siehe Bild oben): Natalie Grund-Rychner, die das weihnächtliche Motiv für die OF-Verpackung gestaltet hat, zeigt im Kramhof, wies funktioniert. Übrigens: Keine 10 Sekunden dauert das Einpacken der unterschiedlich grossen Bücher. Nur für Bildbände und andere Grossformate gilt immer noch: Ohne Papier gehts leider noch nicht. Bilder: cb. «Häsch schnäll Zyt, es Päckli z’mache?» Die Frage wird noch häufig zu hören sein in den kommenden Tagen. Nicht alle Buchhändlerinnen sind spitz darauf, die verkauften Bücher auch noch in schön bedrucktes Papier einzuwickeln und mit einem schmucken Band zu versehen.Aus einem einfachen Grund: Der Laden ist voll, und die Kundinnen und Kunden wollen bedient werden. Das ist auch ein Grund, weshalb Orell Füssli (OF) die von Cover Tom entwickelten Geschenkverpackungen einsetzt – mit einem kleinen Unterschied: Ursula Hegglin, Leiterin Dienste, liess ein eigenes Motiv auf die Kartons aufdrucken, inhouse gestaltet von einer Sortimenterin mit Grafikausbildung: Natalie Grund-Rychner. Auf allen Etagen wird die OF-Verpackung neben der Kasse liegen und den eiligen Kunden mitgegeben.«Das ist ein Entgegenkommen unsererseits für Kunden, die nicht in den Päckliwagen gehen wollen», sagt Hegglin. Bei Cover Tom hat OF 10 000 Exemplare geordert und hofft, dass sie bis Weihnachten reichen, weshalb sie in Ergänzung zu den mit Papier eingeschlagenen Buchgeschenken angeboten werden. Ab dem zweiten Adventswochenende werden die Verpackungen abgegeben. Derweil OF die mit Schneeflocken und kleinen Hirschen bedruckten Verpackungen an Weihnachten einsetzt, hat Rösslitor in St. Gallen eine «neutralere» Version bestellt und den Karton in tiefem Blau bedrucken lassen, mehr noch: darauf gedruckt wurde eine Geschichte von einem Buch, das seinen neuen Besitzer gleich duzt, weil: «Ich bin jetzt dein Freund», verspricht der Text dem Beschenkten.Geschrieben hat ihn Hank Sulkowsky, Texter bei der von Rösslitor beauftragten Werbeagentur Erat, Thoma, Herzog. Walter Schmid, stellvertretender Geschäftsführer von Rösslitor,hat für den Laden an der Webergasse 20 000 Stück bestellt, die er auch nächstes Jahr noch einzusetzen gedenkt, «denn vorerst sind die Cover-Tom-Geschenkpackungen fürs Weihnachtsgeschäft gedacht», erklärt er. Für welche Bücher sie verwendet werden sollen, habe man aber noch nicht entschieden, ergänzt Schmid. Mässige Preise Cover-Tom-Mitinhaber Thomas Meyer betont, dass die Geschenkverpackungen nur kostenlos eingesetzt werden dürfen. Gesamthaft habe der Schweizer Buchhandel 100 000 Stück geordert. Nebst OF und Rösslitor werden auch Payot und FNAC in Frankreich, Italien und der Schweiz die praktischen Dinger verwenden; in Österreich versucht Donauland, vor Weihnachten mit den Kartons den Durchlauf an den Kassen zu beschleunigen.Die Buchhandlungen wählten übrigens alle die inneren Kartonklappen, um ihr Logo aufzudrucken; eine distinguierte Botschaft, die sich laut Meyer auch für Ostern oder für den Valentinstag denken lässt – zu welchen Preisen,wenn man nicht zu den grossen der Branche zählt? «Das ist Verhandlungssache», ergänzt Cover-Tom-Mitinhaber Andreas Eigenmann, der übrigens noch einen Vertriebspartner für Deutschland sucht.
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