present@ bautzner 69.de Ausstellung »Johannes Lehmann« Fotografie von Adrian Sauer, Leipzig, kuratiert von Gwendolin Kremer, Dresden 28. April bis 28. Mai 2016 Di 10–12, Do 18–20 Uhr, Sa 15–18 Uhr u.n.V. Ausstellungseröffnung: Donnerstag, den 28.4. 2 016, um 18 Uhr Einführung: Gwendolin Kremer, Kunsthistorikerin Hinweis auf eine weitere Ausstellung von Adrian Sauer: »Generika« Freunde Aktueller Kunst, Zwickau 08.05.2016–15.07.2016 Ausstellungen und Veranstaltungen des Ausstellungsraumes bautzner69 werden im Jahr 2016 gefördert vom Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landes hauptstadt Dresden. gefördert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz Ein Gesicht wird erst zum Gesicht, wenn es von einem anderen, darum wissenden Gesicht angesehen wird. – Adrian Sauer (*1976 in Berlin, lebt in Leipzig) hat Johannes Lehmann fotografiert. In diesem Winter und schon einmal vor 17 Jahren. Ausgehend von diesen Aufnahmen aus den späten 1990er Jahren, haben sich Sauer und Lehmann der Frage verschrieben, ob die frühen Portraits beinahe zwei Jahrzehnte später nachzustellen sind. War die erste Serie spontan und aus einem unmittelbaren schöpferischen Gestus entstanden, versucht nun die zweite Serie eben jene Momente und Stimmungen der Portraitsituation im Studio nachzuempfinden. Adrian Sauer selbst spricht von einer Form des reenactment. Fragen nach der Authentizität, nach der Wirklichkeit im oder hinter dem Bild, der Fotografie, werden zum zentralen Thema der analytischen Untersuchung. Indem sich Sauer zusammen mit dem Porträtierten auf die Suche nach der »authentischen« Nachstellung begibt, wird zum einen die Bildgattung Portrait auf die Probe gestellt und einer kritischen Befragung unterzogen, zum anderen wird auch der intime Moment der Bildnis-Aufnahmen reaktiviert und in Relation zur Vergangenheit und Gegenwart gesetzt. Die Aufnahmen sind nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Ich vor und hinter der Kamera, sie sind auch eine Selbstvergewisserung im Sinne von »Ich bin (noch) da«. Sicherlich erzählt die Ausstellung Johannes Lehmann vom Älterwerden, von Freundschaft, auch von Vertrauen, Adrian Sauer gelingt es dabei die Zeit über das Momenthafte der nachgestellten Aufnahmen auszudehnen und als geschichtetes Konstrukt von Gestern, Heute und Morgen ansichtig werden zu lassen. Johannes Lehmann (1999/2016) knüpft an Adrian Sauers frühere Arbeiten wie Bilder aus Berechnung und 16.777.216 Farben an, in denen verschiedene spezifische Charakteristika fotografischer Bilder erforscht wurden. Mit den Portraitfotos widmet sich Sauer nun einem großen Genre der Fotografie, das ebenso analytisch behandelt wird wie die Themen seiner übrigen Arbeiten. © Gwendolin Kremer Abb.: aus der Arbeit »Johannes Lehmann«, (1999/2016) © Adrian Sauer, VG-Bildkunst Bonn Ausstellungs- und Projektraum bautzner 69: Fotografie | Video | Installation & hesperus print* Verlag: Kunst | Editionen | Künstlerbücher Bautzner Str. 69, 01099 Dresden; Tel: 0351 - 803 45 19| Karen Weinert (Ausstellungsraum: [email protected]) & Uwe Patzer (Verlag: [email protected]) | www.bautzner69.de Adrian Sauer *1976 in Berlin (Ost) www.adriansauer.de Adrian Sauer wurde 1976 in Berlin geboren. Von 1997 bis 2003 studierte er Foto grafie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, seit 1999 in der Klasse von Professor Timm Rautert. 2005 folgte der Meisterschülerabschluss ebenfalls bei Timm Rautert. 2004 gründete er mit Kollegen die Produzentengalerie Amerika in Berlin. Seine Arbeit wurde in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Galerien und öffentlichen Institutionen gezeigt und durch mehrere Stipendien ge fördert. Sauers Arbeiten finden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Als Lehrbeauftragter unterrichtete er Fotografie unter anderem an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Gwendolin Kremer *1976 in Tübingen Gwendolin Kremer wurde 1976 in Tübingen geboren. Nach einem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte, Romanistik und Philosophie an der TU Dresden und der Università del Sacro Cuore, Mailand, absolvierte sie 2007 ihr Volontariat an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Von 2008 bis 2011 erhielt sie ein DFGStipendium am Graduiertenkolleg »Generationengeschichte. Generationelle Dynamik und historischer Wandel im 19. und 20. Jahrhundert« an der Georg-August-Uni versität Göttingen. Im Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, war Gwendolin Kremer von 2008 bis 2009 als Wissenschaftliche Ausstellungsassistentin, und ab 2012 bis 2015 als Kuratorin / Wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Seit Januar 2016 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Kuratorin an der Kustodie der TU Dresden und für den Bereich Ausstellungen, Kunstbesitz und Gestaltung zuständig. Als freie Kuratorin konzipiert sie Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst und publiziert zur Kunst nach 1945 in der DDR und BRD sowie zur internationalen Gegenwartskunst. present@ bautzner 69.de
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